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Pusteblume

13 Epigramme zum Frühlingsanfang und mehr.

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Prolog<br />

Alle <strong>Pusteblume</strong>n sind<br />

geboren durch den Frühlingswind.<br />

Manch Lebenslauf jedoch missglückt,<br />

wird er von einem Schaf gepflückt.<br />

Zum Glück<br />

kann da manch anderes Leben<br />

durch Gunst<br />

zu neuen Ufern schweben.<br />

Dies Blumenbeispiel<br />

hier belegt,<br />

Erfolg kommt,<br />

wenn man sich bewegt.


Inhalt:<br />

1) Der Lenz ist da!<br />

2) Wiesengaudi<br />

3) Das wars` !<br />

4) Nutzpflanzen<br />

5) Erkenntnis<br />

6) Spott frei!<br />

7) Vergänglich<br />

8) Üb immer treu und Redlichkeit<br />

9) Sattsam bekannt<br />

10) Und das ist gut so<br />

11) Danke<br />

12) Evolution<br />

13) Auf ein Neues


Der Lenz ist da !<br />

Ein Blütenmeer auf einer Wiese<br />

schwankt hin wie her.<br />

Und just auf diese,<br />

drücken zwei der Wiese Grund<br />

und treiben ebenfalls es bunt.<br />

Der Lenz ist da.<br />

Und die es können<br />

sollen sich die Wiese gönnen.<br />

Nur bitte ich bei all dem Wollen,<br />

Schont der Bienen Blütenpollen.


Wiesengaudi<br />

Ein Krabbeltier der flinken Art<br />

Geht vom Halm auf große Fahrt.<br />

Sein Reiseziel bleibt unbenommen<br />

dem Menschen, der vorbei gekommen.<br />

Selbiger, noch ahnungslos,<br />

findet die Landschaft grandios.<br />

Und verspürt erregt beim Gucken,<br />

Landluftduft nebst Wadenjucken.<br />

Bald schon nach dem ersten Fühlen<br />

rät ein Juckreiz ihm zum Kühlen.<br />

Ebenfalls als sehr probat<br />

erscheint das Kratzen, jeder Art.<br />

Egal was man auch noch beschreibt,<br />

die Zeit vergeht, der Juckreiz bleibt.<br />

Der Mensch er wandert nicht mehr heiter.<br />

Ihm juckt Verdruss, sein Gast zieht weiter!


Das wars`!<br />

Ein Wildbach plätschert nahe der Wiese.<br />

Und wie jedes Jahr auf diese,<br />

stehen dank des Frühjahrs Güte,<br />

<strong>Pusteblume</strong>n gelb in Blüte.<br />

Jetzt bestellt<br />

Bach auf, Bach ab,<br />

Der Mitmensch seine Scholle.<br />

Der Eine schreibt ein Liebesbrief,<br />

ein Zweiter Protokolle.<br />

Im Herbst<br />

wird schließlich bilanziert<br />

was man zuvor getrieben.<br />

Noch dies und jenes kommentiert.<br />

Und schließlich abgeschrieben.


Nutzpflanzen<br />

Es hat noch nie ein Löwenzahn.<br />

Mensch oder Tier Leid angetan.<br />

Äußerst friedlich ist das Ganze.<br />

Und eine wunderschöne Pflanze.<br />

Sie siedelt strebsam mit den Winden.<br />

Und alle Wiederkäuer finden<br />

ihren Verzehr höchst appetitlich.<br />

Sie aber bleibt bei all dem friedlich.<br />

Weil sie auch dem Satz vertraut:<br />

„Jedes Rindvieh braucht sein Kraut!“<br />

Solange andere wiederkäuen,<br />

darf sich ihre Art erfreuen.<br />

Denn Nützlichkeit lässt sich ermessen<br />

an dem, was andere von dir fressen.


Erkenntnis<br />

Es schwankt ein Halm im Frühlingswind.<br />

Dort wo auch andere Gräser sind.<br />

So neigt er sich wohl ab und wieder<br />

hin zu seinem Sprössling nieder.<br />

Getreulich seiner Vaterpflichten<br />

beginnt er mit dem Unterrichten.<br />

Nutzt den Schwung<br />

Von ein, zwei, Brisen.<br />

Und spricht Sätze, so wie diesen:<br />

„Um dir dein Weltbild zu ergänzen,<br />

das Leben hat auch Turbulenzen!“<br />

Der Junior, er hat genickt.<br />

Dann ist er später eingeknickt.


Spott frei!<br />

Ein Rasenstück ist ein Idyll.<br />

Aus Käferland und Chlorophyll.<br />

Ist ein grünes Biotop.<br />

Manchmal auch ohne Ball.<br />

Gott Lob!


Vergänglich<br />

Natürlich haben Wiesenraine.<br />

Bezüglich Blumen nicht nur eine.<br />

Dabei ist jedes Exemplar, für sich<br />

betrachtet, wunderbar.<br />

Doch ist die Schönheit nicht von Dauer.<br />

Als Heu schätzt diese nur der Bauer.


Üb immer treu und Redlichkeit.<br />

Es war einmal ein Schmetterling.<br />

Der flatterhaft zu Werke ging.<br />

So war ihm jede Blume recht.<br />

Doch bekam ihm dieses schlecht.<br />

Stets hatte er sich kurz vor Nacht<br />

aus dem Blütenstaub gemacht.<br />

Vermutlich der Gerüchte wegen<br />

begann man, ihm sein Werk zu legen.<br />

Bis heute wurde nicht ermittelt<br />

wer und wie man ihn geknittelt.<br />

Nur ein Fleckchen Protein<br />

erinnert andere an ihn.<br />

Er selber,<br />

da nicht mehr am Leben,<br />

bleibt jetzt stetig<br />

und wohl kleben.


Sattsam bekannt<br />

Eine Blattlausdame hat<br />

viel probiert schon, Blatt für Blatt.<br />

Da am Stängel interessiert<br />

hat sie eifrig recherchiert.<br />

Dieser, so ist die Erfahrung,<br />

bietet auch noch anderen Nahrung.<br />

Deren Appetit mitunter<br />

ungebremst, enorm und munter.<br />

Arg enttäuscht kommt sie zum Schluss.<br />

Das sie hier wohl verzichten muss.<br />

Trösten wir nun das Insekt.<br />

Denn auch Verzicht<br />

verdient Respekt.


Und das ist gut so<br />

Noch ist man sich im Kornfeld grün,<br />

bei lauer Atmosphäre.<br />

Der Klatschmohn pflegt sein rotes Blühn`<br />

Der Lenz gab sich die Ehre.<br />

Noch fehlt des Sommers warme Glut.<br />

Der Winterweizen steht schon gut.<br />

Doch noch fehlt Zeit zum Reifen.<br />

Die Spatzen füttern ihr Brut<br />

und Pessimisten ihren Mut<br />

die Skepsis ab zu streifen.<br />

Noch reift so mancher Blütentraum.<br />

Der Lenz gab sich die Ehre.<br />

An kalte Winter denkt man kaum.<br />

Schlimm wenn es anders wäre.


Danke<br />

Dem Gänseblümchen ein Hurra!<br />

Sobald ich es nur seh.<br />

Ich lobe es auch dieses Jahr<br />

über den grünen Klee.<br />

Groß in seiner Winzigkeit<br />

betupft es jede Wiese.<br />

Ganz ohne Stolz und Eitelkeit<br />

verschönt es eben diese.<br />

Man band aus ihn in Kinderzeit<br />

manch Strauß und manche Kränze.<br />

Doch auch manch Schaf fand sich bereit<br />

und zupfte es in Gänze.<br />

Nochmals Hurra und tausend Dank<br />

euch kleinen Blumenwesen.<br />

Man kann auch wenn ihr längst verblüht<br />

hier von euch nochmal lesen.


Evolution<br />

Ein Löwenzahn hat sehr gegrollt<br />

dem Traktor, der ihn überrollt.<br />

An gleicher Stelle schon seit Jahren<br />

wird seine Art hier überfahren.<br />

So beschließt er mit den Andern<br />

einvernehmlich aus zu wandern.<br />

Gesagt, getan, der Wind steht günstig.<br />

Man segelt los und hofft inbrünstig,<br />

auf neues Land und Heimaterde.<br />

Fernab von jeglicher Beschwerde.<br />

Doch auch andern Orts ist üblich<br />

das der Alltag oft betrüblich.<br />

So bleibt den Löwenzahn im Ganzen<br />

sich ständig wandernd fort zu pflanzen.


Auf ein Neues<br />

Der junge Rasen schießt ins Kaut.<br />

Der Mai war feucht und mild.<br />

Ein Laubfrosch sucht sich eine Braut<br />

nach seinen Ebenbild.<br />

Der Weidmann pirscht durch sein Revier.<br />

Sein Jagdhund steht im vor.<br />

Ein Schutzmann zeigt aufs Nummernschild.<br />

Ich leihe in mein Ohr.<br />

So geht es hier wie auch wohl da<br />

schon eine ganze Weile.<br />

Man spürt es ja, der Lenz ist da<br />

und jeder ist in Eile.


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