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Komplett - Das Sauerlandmagazin April 2015

Ausgabe April/Mai 2015

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Ein starkes Stück Sauerland<br />

3,80 Euro<br />

<strong>Das</strong> SauerlandmagaziN <strong>April</strong>/Mai <strong>2015</strong><br />

zwischen Verse und Sorpe<br />

Wir brauchen Hausärzte<br />

Herausforderung für die Region<br />

Sauerland<br />

Pepik freut sich:<br />

Der Frühling ist da!<br />

Woge reagiert auf den Wandel<br />

Ehrenamtsförderung und Stadtteilarbeit<br />

Werdohl<br />

Die Reitwelt schaut nach Balve<br />

Optimum mit Deutscher Meisterschaft<br />

Balve<br />

ISSN 2363-6777<br />

www.<strong>Komplett</strong>-magazin.de


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VORWORT<br />

<strong>Komplett</strong>. . .<br />

. . . versorgt sein wollen wir alle, wenn es um unsere Gesundheit geht. Aber ist die<br />

Gesundheitsversorgung in unserer Region in Zukunft gesichert? Dieser Frage geht<br />

KOMPLETT nach und stellt einige Besorgnis erregende Fakten fest. <strong>Das</strong> Durchschnittsalter<br />

der niedergelassenen Ärzte zwischen Verse und Sorpe steigt. Nachfolger für Praxen,<br />

die aus Altersgründen abgegeben werden, sind in vielen Fällen schwer zu finden. Die<br />

verbleibenden Ärzte werden des Patientenandrangs kaum noch Herr. Lange Wartezeiten<br />

auf Termine beim Facharzt sind die Folge. Die Aufgabe für die Region heißt, ein attraktives<br />

Umfeld zu bieten, in dem sich junge Ärzte gerne niederlassen. Es gilt aber auch, bei<br />

der Standortwerbung noch mehr in die Offensive zu gehen. Denn das Sauerland hat<br />

viele Stärken. Im Werben um Ärzte und andere Fachkräfte können wir selbstbewusst<br />

auftreten und müssen unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.<br />

<strong>Das</strong> tun auch nicht die Unternehmen aus Neuenrade, Plettenberg und Werdohl, die sich<br />

auf der Hannover Messe präsentieren. „Sauerländer Knowhow belebt die Weltwirtschaft“<br />

haben wir unsere Geschichte betitelt, und damit tragen wir nicht dick auf. „Südwestfalen<br />

ist eine der gesündesten und wachstumsstärksten Wirtschaftsregionen in Nordrhein-<br />

Westfalen. Ihren ökonomischen Erfolg verdankt die Region ihrer mittelständischen<br />

Unternehmensstruktur und -kultur“, betont das Automotive-Netzwerk Südwestfalen<br />

auf seiner Homepage. Diese mittelständischen Unternehmen haben erkannt, dass<br />

ihnen die jungen Auszubildenden, die qualifizierten Fachkräfte nicht mehr zufliegen.<br />

Sie kooperieren mit Hochschulen, gehen auf Ausbildungsbörsen auch außerhalb des<br />

Sauerlandes und präsentieren ihre Stärken.<br />

Frauenärztin Dr. Monika Majic hat sich in Plettenberg niedergelassen. Für die junge Ärztin<br />

ist es die Rückkehr in ihre Heimat. Warum sie aus Würzburg ins Sauerland zurückzog und<br />

wie Anreize aussehen könnten, die Ärzte motivieren könnten, hierher zu ziehen, erzählt<br />

sie KOMPLETT.<br />

In der Region zwischen Verse und Sorpe können wir,<br />

Neuankömmlinge und Besucher viel erleben. Lassen<br />

Sie, liebe Leserin, lieber Leser, sich von dieser KOMPLETT-<br />

Ausgabe anregen, Ihre Heimat neu zu entdecken.<br />

Veranstaltungen wie Mega Sports in Sundern,<br />

das Immecke Open Air in Plettenberg oder das<br />

Balve Optimum locken mit Attraktionen, die<br />

alles andere als provinziell sind.<br />

Genießen Sie den Frühling, genießen Sie das<br />

Lesen von KOMPLETT und – vor allem:<br />

Bleiben Sie komplett!<br />

Bernhard Schlütter<br />

und Heiko Höfner<br />

3


Titelfoto Martin Büdenbender<br />

Zukunft gestalten - Kita in altem Bauernhof<br />

Alles drin<br />

Zukunft gestalten<br />

LenneSchiene hofft auf EU-Fördergelder.........................8<br />

Es gibt noch Kühe nach der Milchquote........................10<br />

Unsere Ärzte werden älter.............................................12<br />

Krankenhaus Plettenberg: „Wir sind Gesundheit“........15<br />

Arbeitsmarktlotsen helfen Einwanderern......................19<br />

Echter Sauerländer - Ein guter Fisch<br />

Neuenrade fahndet nach Hundesteuersündern............25<br />

Ein Gutshof wird zum Kindergarten...............................28<br />

Ütterlingser Viadukt erstrahlt dank Bürgereinsatz........34<br />

Herscheid baut am Bildungszentrum Rahlenberg........59<br />

Landwirtschaft zeigt Gesicht..........................................72<br />

Wohnungsgesellschaft reagiert auf den Wandel..........74<br />

Echte Sauerländer<br />

Frauenärztin Dr. Majic: Hier ist meine Heimat......... 16<br />

Michael Kaiser: Ein guter Fisch braucht seine Zeit........26<br />

<strong>Komplett</strong> lecker - Typisch griechisch<br />

Veit Werdes bringt junge Bands ins Radio............... 32<br />

Rolf Bauerdick: Kreativ in der Abgeschiedenheit..... 64<br />

Familie Althoff wohnt auf Burg Pungelscheid...............66<br />

<strong>Komplett</strong> lecker und gemütlich<br />

Frühstück vegan und lecker ...................................... 36<br />

Beim Gyros kommt Niko ins Grübeln ....................... 52<br />

Kolumne: Vom Cevapcici zum Steinzeitgenuss ........ 54<br />

Kultur komplett - Immecke Open Air<br />

Kultur komplett<br />

Legendäres Immecke Open Air feiert Jubiläum....... 38


<strong>Komplett</strong> erleben<br />

Kein schöner Land - das Lennetal............................... 6<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv - Trendsport Bouldern<br />

Die Reitwelt schaut nach Balve................................ 24<br />

Meinerzhagener Frühling ist Energie geladen......... 31<br />

Mega-Sports-Jubiläum mit großer Shownacht......... 40<br />

Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! ...........42/43<br />

So schön sind Industriegebäude............................... 44<br />

Leinen los für Familiendampfer MS Sorpesee ......... 56<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv<br />

Wer zögert, verpasst den P-Weg-Marathon............... 7<br />

Fleiß und Disziplin zeichnen den Hapkidoka aus..... 20<br />

<strong>Komplett</strong> beraten - Haussanierung<br />

Bouldern - Training für Körper und Geist.................. 60<br />

<strong>Komplett</strong> beraten<br />

Laborwerte - der Hausarzt hat den Überblick.......... 18<br />

Advertorial: Per Mausclick durchs neue Haus.......... 23<br />

Kork, CDs & Co. sind wertvolle Rohstoffe................. 55<br />

Energieberater hilft bei Haussanierung.................... 62<br />

Advertorial: Energie kann mehr.....................................81<br />

Berufswelt Sauerland<br />

Sauerländer Knowhow belebt die Weltwirtschaft .. 48<br />

Berufswelt Sauerland - Hannover Messe<br />

Ein Schwein für 20 Mark versichert.......................... 69<br />

GAH: Innovativ und familienfreundlich..................... 70<br />

<strong>Komplett</strong> in eigener Sache<br />

Hubbi-Kurzkrimi Vaterfreuden........................................77<br />

Impressum ................................................................. 79<br />

Hankes Döneken ........................................................ 82<br />

<strong>Komplett</strong> im Abonnement ........................................ 83<br />

<strong>Komplett</strong> erleben - Balve Optimum


Kein schöner Land<br />

Foto Martin Büdenbender<br />

Kein schöner Land in dieser Zeit<br />

als hier das uns´re weit und breit<br />

wo wir uns finden<br />

wohl unter Linden<br />

zur Abendzeit<br />

Da haben wir so manche Stund´<br />

gesessen da in froher Rund<br />

Und taten singen<br />

die Lieder klingen<br />

im Eichengrund<br />

Daß wir uns hier in diesem Tal<br />

noch treffen so viel hundertmal<br />

Gott mag es schenken<br />

Gott mag es lenken<br />

er hat die Gnad<br />

Nun Brüder eine gute Nacht<br />

der Herr im hohen Himmel wacht<br />

in seiner Güte<br />

uns zu behüten<br />

ist Er bedacht<br />

Text und Musik: Anton Wilhelm Florentin von Zuccalmaglio 1838.<br />

Der Dichter lebte zeitweise in Nachrodt.<br />

Ihn soll das Lennetal zu diesem Gedicht angeregt haben.<br />

6


Diesen Termin sollten sich P-Weg-<br />

Fans im Kalender fett markieren: Anmeldestart<br />

ist in der Nacht vom 18.<br />

auf den 19. <strong>April</strong> pünktlich um 0:00<br />

Uhr. In den Vorjahren waren sämtliche<br />

Starterfelder binnen kurzer Zeit<br />

ausgebucht. Sie sind für den Samstag<br />

(Fußgänger) und Sonntag (Biker) auf<br />

jeweils 1000 Teilnehmer begrenzt.<br />

Die Auswahl an Wettkämpfen bleibt<br />

wie im Vorjahr. Somit sind auch der<br />

FunNightRun für Jugendliche am<br />

P-Weg-<br />

Anmeldung<br />

am 19. <strong>April</strong><br />

Freitagabend und die<br />

Ultramarathonstaffel<br />

für Läufer am Samstag<br />

wieder im Angebot.<br />

Darüber hinaus werden<br />

am 11. P-Weg-<br />

Marathon-Wochenende<br />

die gewohnten<br />

Strecken für Wanderer<br />

(42 km), Walker (21<br />

und 42 km), Läufer (21, 42 und 73<br />

km) und Mountainbiker (45, 74 und<br />

93 km) durchgeführt. Der P-Weg-Marathon<br />

findet dieses Jahr ausnahmsweise<br />

am ersten Wochenende im<br />

September - also vom 4. bis 6. September<br />

- statt. Neben den sportlichen<br />

Disziplinen wird in der Plettenberger<br />

Innenstadt ein unterhaltsames Rahmenprogramm<br />

angeboten. obs<br />

Info/Anmeldung: p-weg.de<br />

Biergarten<br />

geöffnet<br />

Alter Weg 7<br />

58840 Plettenberg-Ohle<br />

02391/50848 tel<br />

www.post-ohle.de<br />

Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch<br />

Sportabzeichen-Saison<br />

in Neuenrade beginnt<br />

am 13. Mai<br />

Für alle, die etwas für ihre Fitness tun<br />

wollen, beginnt in Neuenrade am<br />

13. Mai die Sportabzeichensaison.<br />

Jeden Mittwoch um 17 Uhr treffen<br />

sich Gleichgesinnte im Waldstadion,<br />

um zu laufen, zu springen, Wurf<br />

und andere Disziplinen zu trainieren.<br />

Jeweils bis 19 Uhr besteht dort<br />

auch die Gelegenheit, die leichtathletischen<br />

Disziplinen fürs Sportabzeichen<br />

abnehmen zu lassen.<br />

Dafür stehen die langjährige Sportabzeichen-Organisatorin<br />

Waltraud<br />

Krekel und ihre Team bereit. Neben<br />

den wöchentlichen Angeboten im<br />

Waldstadion, wird eine Abnahme<br />

der Radfahrdisziplin organisiert. Die<br />

Abnahme der Schwimmdisziplinen<br />

ist auf Anfrage im Freibad Friedrichstal<br />

möglich. Unter dem neuen<br />

Vorsitzenden Horst Echterhage und<br />

seinem Stellvertreter Ralf Kaufels<br />

hat der zurzeit noch kommissarische<br />

Stadtsportverbandsvorstand ein<br />

neues Internet-Angebot realisiert.<br />

U.a. sind alle Sportvereine der Hönnestadt<br />

nebst Sportarten aufgeführt:<br />

von Angeln bis Zumba. ut<br />

stadtsportverband-neuenrade.de<br />

Zimmerei, Ingenieur-Holzbau<br />

Holzrahmenbau, Fachwerkbau<br />

Dachgeschossausbau<br />

Dachaufstockung, Reparaturen<br />

Gartengarnitur<br />

als Bausatz<br />

Qualität vom<br />

Zimmermann<br />

Andere<br />

Abmessung möglich<br />

1800<br />

275 €<br />

Eckhard Ross<br />

Bahnhofstr. 30-36, Neuenrade<br />

Tel. 02392 61361 u. 62975<br />

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info@zimmerei-ross.de<br />

7


LenneSchiene hofft auf<br />

EU-Fördergelder<br />

Text und Foto Martin Büdenbender<br />

Ostentrop, ein 700-Seelen-Dorf, liegt mitten im Grünen,<br />

abseits der Hauptverkehrswege, zwischen Finnentrop<br />

und Sundern. Tote Hose, da liegt der Hund begraben,<br />

da werden abends die Bürgersteige hochgeklappt?<br />

Weit gefehlt. Etwa zehn Vereine, zum Teil zusammen<br />

mit der Nachbargemeinde Schönholthausen betrieben,<br />

zählt man in Ostentrop. Und die bringen Leben ins Dorf.<br />

Insbesondere der 1979 gegründete Theaterverein fördert<br />

nicht nur das kulturelle Leben innerhalb des Dorfes,<br />

sondern lockt Theaterfreunde aus der ganzen Region in<br />

den Ort. Zentrum des geselligen Mit- und Füreinanders<br />

ist der Saal des Gasthofs Melcher. Der steht jetzt allerdings<br />

zum Verkauf an. <strong>Das</strong> Ende für das Dorftheater und<br />

die anderen Vereine, die dort ihr Zuhause gefunden haben,<br />

ist damit jedoch nicht besiegelt. Denn die Ostentroper<br />

sind festen Willens, den Saal zu übernehmen und als<br />

multifunktionales Dorfgemeinschaftshaus zu betreiben.<br />

Ein mutiges Vorhaben, wie gemacht als Vorzeigeprojekt<br />

für das europäische Förderprogramm Leader. Entsprechend<br />

groß war der Zuspruch unter den Teilnehmern<br />

der Abschlussveranstaltung für die Bewerbung als Leader-Region<br />

LenneSchiene, die wohl überlegt genau in<br />

diesem Saal stattfand. Titel der Bewerbung, die Mitte<br />

Februar beim Landwirtschafts-Ministerium in Düsseldorf<br />

abgegeben wurde: „LenneSchiene – Weichen stellen für<br />

Dorf, Stadt und Leben“.<br />

„Der Saal gehört einfach zum Dorf und ist Kult bei Jung<br />

und Alt“, stellt Alfons Rohrmann vom Theaterverein klar.<br />

500.000 Euro würde das Vorhaben kosten. Eine Summe,<br />

die von der Dorfgemeinschaft allein nicht gestemmt<br />

werden kann, wohl aber mit Fördergeldern aus dem Leader-Programm.<br />

Die Bürgermeister der sechs beteiligten Kommunen<br />

halten Kurs auf die Leader-Region Lenneschiene.<br />

Mit Projekten wie diesem machen sich die sechs Kommunen<br />

Finnentrop, Plettenberg, Werdohl, Altena,<br />

Nachrodt-Wiblingwerde und Iserlohn-Lethmate große<br />

Hoffnung, den Zuschlag als förderungswürdige Leader-<br />

Region zu erhalten.<br />

„Wer bei Drei nicht auf dem Baum ist,<br />

wird gebildet“<br />

Ein weiteres Beispiel: Was ist die Voraussetzung für eine<br />

zukunftsfähige Region an der Lenne? „Bildung, Bildung<br />

und noch mal Bildung“, beschwört Plettenbergs stellvertretende<br />

Bürgermeisterin Martina Reinold.<br />

„Alles, was bei Drei nicht auf dem Baum<br />

ist, wird gebildet“, scherzt sie. Und es ist<br />

ihr doch ernst. Die leistungsstarke Industrie<br />

in Südwestfalen sucht nach qualifiziertem<br />

Nachwuchs. Ein Mangel, der sich in Anbetracht<br />

der demografischen Entwicklung und<br />

Abwanderung junger Menschen aus ländlichen<br />

Regionen noch verschärfen wird.<br />

Bildung ist eine zentrale Aufgabe, nicht nur<br />

für die Stadt Plettenberg. Dort hat man mit<br />

dem 2011 ins Leben gerufenen (Aus)Bildungsprojekt<br />

Löwenzahn reagiert. Jetzt,<br />

eingebettet in ein Gesamtkonzept für eine Leader-Region<br />

Lenneschiene, soll es auch in den Nachbarkommunen<br />

für frischen Wind in der Förderung qualifizierten<br />

Nachwuchses sorgen.<br />

Leader steht für das europäische Förderprogramm, das<br />

regionale und lokale Projekte im ländlichen Raum unterstützt.<br />

In der Förderperiode (<strong>2015</strong> – 20) steht in NRW<br />

die Jugend- und Sozialarbeit im ländlichen Raum im Fokus.<br />

Mit Hilfe des Leader-Programms soll die Lebensqualität<br />

in der Region gesichert und zukunftsfähig gestaltet<br />

werden. Unmittelbar damit verknüpft ist auch das<br />

Ziel, Arbeitsplätze in der Region zu erhalten und neue<br />

zu schaffen.<br />

Mit dem Projekt „Löwenzahn“, 2011 von der AG Arbeit<br />

und Wirtschaft im Stadtmarketing Plettenberg und<br />

der Zeppelinschule gestartet, liegt man demnach goldrichtig.<br />

Bereits ab der 6. Klasse besuchen die Schülerinnen<br />

und Schüler regelmäßig heimische Industriebetriebe.<br />

Dabei wird ihr Interesse für die Berufsbilder, die sie<br />

auf diese Weise kennen und verstehen lernen, geweckt.<br />

8


<strong>Das</strong> Projekt zeigt bereits Erfolge. Seine Ausweitung über<br />

die Stadtgrenzen hinaus wäre folgerichtig und im Rahmen<br />

einer Leader-Region nur noch ein kleiner Schritt.<br />

Kunst mit Lennewasser<br />

Drittes Beispiel. „LenneArt“- eine Aktion, die sinnbildlich<br />

Brücken schlagen will zwischen den Städten und<br />

Gemeinden. Verbindendes Element ist der Fluss. Die Bewohner<br />

der LenneSchiene werden aufgerufen, Beiträge<br />

zum Thema „Lenne-Kunst“ zu erstellen und sich damit<br />

um einen Kunst- oder Kulturpreis zu bewerben. „Zwischen<br />

Wassernymphen und Paddelbooten ist alles erlaubt“,<br />

steckt Ideengeber Thomas Volkmann das Aufgabenfeld<br />

bewusst weit. Möglich sind Installationen, Bilder<br />

oder Skulpturen, die sich mit der Lenne auseinandersetzen<br />

oder auch Aquarelle, die mit Lennewasser gemalt<br />

wurden. Geschichten oder Poesie zum Thema Lenne<br />

bzw. dem Leben an oder in der Lenne sind genauso<br />

gewünscht wie Songs, die dazu komponiert werden. Die<br />

einzige Voraussetzung für die Teilnahme: Man muss in<br />

der Region der LenneSchiene wohnen.<br />

Drei Beispiele, die für den Ideenreichtum der Menschen<br />

an der Lenne stehen und Hoffnung für eine gute Zukunft<br />

der Region machen.<br />

Kommentar:<br />

Aufbruchstimmung spürbar<br />

Es geht um EU-Fördermittel in Millionenhöhe. Ob die<br />

sechs Kommunen, Finnentrop, Plettenberg, Werdohl,<br />

Altena, Nachrodt-Wiblingwerde und Iserlohn mit ihrer<br />

Bewerbung als Leader-Region LenneSchiene Erfolg<br />

haben, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.<br />

Die Chancen stehen nicht schlecht, da die<br />

Bewerber auf eine bereits funktionierende interkommunale<br />

Zusammenarbeit verweisen können. Und<br />

diese wird von einer Leader-Region ausdrücklich erwartet.<br />

Was aber wäre, wenn der Erfolg ausbliebe?<br />

Wären dann alle Bemühungen für die Katz? Wohl<br />

nicht. Denn am bisherigen Bewerbungsprozess waren<br />

und sind derart viel Akteure beteiligt, haben so<br />

viele Bürgerinnen und Bürger ihre Ideen eingebracht<br />

und Projektvorschläge gemacht, dass man tatsächlich<br />

von einer Aufbruchsstimmung reden kann, die<br />

die Region weiterbringen wird. Unter der Vielzahl<br />

von Vorschlägen sind nicht wenige, die sich mit dem<br />

versprochenen bürgerlichen Engagement auch ohne<br />

Fördergeld, wenngleich dann in kleinerem Rahmen,<br />

verwirklichen lassen.<br />

Wir sind zertifiziert<br />

nach DIN EN ISO 9001<br />

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Wir leben LED!<br />

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HINTERGRUND: ©ISTOCKPHOTO.COM/COREAY<br />

9


Ende der Milchquote -<br />

kein „Aus“ für Landwirte<br />

in der Region<br />

Milch und Milchprodukte. Für Discounter sind sie Mittel<br />

im Preiskampf um Kunden. Für Landwirte eine Existenzgrundlage.<br />

<strong>Das</strong> Überleben der Höfe sollte die vor 31<br />

Jahren von der EU eingeführte Milchquote sicherstellen.<br />

Und die läuft Ende März aus. Sie regelte, wer wie viel<br />

produzieren darf. Droht uns jetzt eine Milchwelle, die<br />

Landwirte wegspült, aber die Preise für Kunden drückt?<br />

Barbara Kruse, Sprecherin Landwirtschaftsverbandes,<br />

ist vorsichtig: „Man<br />

muss sehen, wie der Markt<br />

sich ruckelt.“ Hubert<br />

Sauer, Vorsitzender<br />

Landwirtschaftskammer: Regelung hat Ziel verfehlt –<br />

Bauern sind gewappnet Text und Foto Rüdiger Kahlke<br />

des landwirtschaftlichen Ortsvereins Balve, rät, „nicht<br />

wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren.“ Klar<br />

habe er etwas Angst. Aber die hätten seine Eltern bei<br />

Einführung der Quote auch gehabt. Sauer sieht sich als<br />

Unternehmer. Der Ausstieg sei lange bekannt und die<br />

Milchquote nur „eines von vielen Kriterien“, die bei den<br />

Entscheidungen im Betrieb eine Rolle spielten. Mit Kühen<br />

mache man „keine Schnellschüsse“, gibt sich der<br />

Milchbauer mit 100 Kühen gelassen. <strong>Das</strong>s ab <strong>April</strong> der<br />

Milchmarkt überflutet werde, glaubt er nicht.<br />

„Einige haben schon auf die Bremse getreten“, meint<br />

Herbert Bongert, Mitglied im Bundesverband deutscher<br />

Milchviehhalter (BDM) in Balve. Da die Produktion wieder<br />

zu erhöhen, dauere seine Zeit. Und wenn die Preise<br />

wegen des größeren Angebotes sinken, gebe es auch<br />

wenig Interesse, die Mengen zu steigern. Bongart<br />

glaubt aber auch „dass der eine oder andere<br />

aufhört.“ Vor allem wenn ein Hofnachfolger<br />

fehlt.<br />

10


Strukturwandel gehört dazu<br />

Strukturwandel gehört für Hubert Sauer zur Realität.<br />

Den gebe es auch in anderen Branchen. Es sei ja auch<br />

nicht so, dass die Landwirte mit dem Ende der Milchquote<br />

„vom strengen System in völlige Freiheit entlassen<br />

werden.“ Sein Credo: „Man tut gut daran, sich<br />

auf Wandel einzustellen.“ Mit der neuen Freiheit, Milch<br />

ohne Mengenbegrenzung oder Strafzahlungen produzieren<br />

zu können, fallen vielfach auch Kosten für Pacht<br />

oder Kauf von Quoten weg, sehen Sauer und Bongert<br />

durchaus positive Aspekte der Neuregelung. Den erhofften<br />

Erfolg, nämlich kleinere Betriebe zu erhalten,<br />

habe die Deckelung nicht gebracht. „Trotz Quote hat<br />

sich die Zahl der Milchviehbetriebe in den alten Bundesländern<br />

um mehr als 75 % auf jetzt weniger als 80.000<br />

verringert. So gesehen hat die Quotenzeit wohl viel<br />

Geld gekostet, aber den Strukturwandel nicht gestoppt,<br />

bestenfalls aufgeschoben“, heißt es in einem Kommentar<br />

der Landwirtschaftskammer NRW im Wochenblatt<br />

Westfalen-Lippe.<br />

Abgenommen werde die Milch immer, sind sich die<br />

Landwirte einig. Die Frage ist nur zu welchem Preis. Hubert<br />

Sauer hat sich einer Molkerei angeschlossen, „die<br />

international gut aufgestellt ist.“ Mit dem Export werde<br />

versucht, Preisschwankungen aufzufangen und längerfristig<br />

gute Preise zu erzielen. Sein Fazit: „Abwarten und<br />

Milch trinken.“ <strong>Das</strong> gilt auch für die Verbraucher. Für sie<br />

dürfte sich kaum etwas ändern.<br />

BDM fordert: Flexibilisierung statt starrer Quote<br />

4<br />

an<br />

Fragen<br />

Michael<br />

Braun<br />

Herr Braun, was kommt auf die Milchbauern zu, wenn<br />

die Quote geht?<br />

Braun: Wir sehen das mit einem lachenden und<br />

einem weinendem Auge. Problem ist, dass es keine<br />

Nachfolgeregelung gibt und man bei Marktkrisen nichts<br />

machen kann. Der BDM setzt sich für Kriseninstrumente<br />

ein, um kurzfristig bei schweren Verwerfungen reagieren<br />

zu können.<br />

Also eine Milchquote light?<br />

Braun: Die Milchquote war politisch, willkürlich<br />

festgelegt. Auch bei mehr Nachfrage war die Produktion<br />

gedeckelt. Der BDM fordert eine Flexibilisierung. Es gibt<br />

es nur noch die Möglichkeit der Intervention durch die<br />

EU. Die greift aber erst bei 22 Cent und damit viel zu<br />

spät.<br />

und<br />

die verpflichtende Möglichkeit<br />

für Milcherzeuger, die<br />

Produktion zeitweise um ein<br />

oder zwei Prozent zu drosseln,<br />

bis sich der Markt erholt<br />

hat.<br />

<strong>Das</strong> klingt nach mehr<br />

Bürokratie.<br />

Braun: Alle nötigen Daten sind vorhanden. Man kann<br />

einfach reagieren. Und wenn es mit der Milch keine<br />

Probleme gibt, muss man auch nichts regeln. Unsere<br />

Befürchtung ist eher, dass alles, was nach der Quote<br />

kommt, bürokratisch aufwändiger ist.<br />

Wie sieht die Alternative des BDM aus?<br />

Braun: Wichtig ist, dass die zentrale Monitoringstelle<br />

für Europa mit Vollmacht ausgestattet wird bei<br />

deutlichen Schieflagen zu reagieren. Dazu sehen wir<br />

drei Möglichkeiten:<br />

- die private Einlagerung durch Molkereien, um<br />

kurzfristige zeitliche Schwankungen auszugleichen,<br />

- ein befristetes Programm mit Beihilfen für die, die sich<br />

bei Überproduktion zur Reduzierung der Liefermengen<br />

entscheiden und Abgaben für die, die das nicht wollen<br />

schnell<br />

schneller<br />

online<br />

zeitung@plbg.de<br />

plettenberger-stadtgespraech.de<br />

11


<strong>Komplett</strong> gesund oder<br />

schlecht versorgt?<br />

Text Pia Mester<br />

<strong>Das</strong> <strong>Komplett</strong>-Gebiet steht vor einer großen Herausforderung: Wo bekommen wir neue Hausärzte her?<br />

Krankenhäuser rutschen in die roten Zahlen oder müssen<br />

ganz schließen wie zuletzt das St.-Marien-Hospital in Balve.<br />

Immer wieder hört man vom Landärztemangel, überfüllten<br />

Wartezimmern und Terminverzögerungen. Was ist<br />

dran an diesem Bild? Wie sieht die Gesundheitsversorgung<br />

im Märkischen Kreis wirklich aus?<br />

Anfang Februar sieht der Werdohler Allgemeinmediziner<br />

Dr. Hussein Al Shami keine andere Möglichkeit mehr, als einen<br />

Aufnahmestopp für neue Patienten zu verhängen. Auf<br />

seiner Facebook-Seite begründet er seine Entscheidung:<br />

„Wir alle, damit meine ich mich und meine Mitarbeiterinnen,<br />

sind am Limit dessen angekommen, was wir leisten<br />

können. Es macht keinen Spaß zu sehen, wie sich die Warteliste<br />

immer weiter füllt, die Wartezeiten immer länger<br />

werden und die Unzufriedenheit unserer Patienten wächst.<br />

Ich möchte meine Patienten so behandeln, wie ich es für<br />

richtig halte und nicht irgendeinem Zeitdruck nachgeben<br />

müssen.“ Al Shamis Entscheidung trifft – zumindest auf Facebook<br />

– auf Verständnis. Die meisten Patienten wissen,<br />

dass Wartezeiten von bis zu vier Stunden nicht ungewöhnlich<br />

sind und dass sie nicht sofort einen Termin bekommen.<br />

Nur fragen sich viele: Wird die Situation in Zukunft<br />

noch schlimmer?<br />

Die Entwicklung der medizinischen Versorgung im <strong>Komplett</strong>-Gebiet<br />

zwischen Verse- und Sorpetalsperre ist nicht<br />

einheitlich, wie Ansgar von der Osten, bei der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) zuständiger Leiter<br />

für die Zulassung und Sicherstellung, erklärt. Bis 2030,<br />

so besagen es Zahlen der Landesregierung, verringert sich<br />

die Bevölkerungszahl im Märkischen Kreis um 14,4 Prozent,<br />

was in etwa 62.000 Menschen entspricht. Weniger Bürger<br />

also, die auch weniger Ärzte benötigen.<br />

Droht ein Hausärztemangel?<br />

Kommt drauf an, wo man wohnt. Die Städte und Gemeinden<br />

des Märkischen Kreises sind sehr unterschiedlich versorgt.<br />

Laut eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesausschusses,<br />

dem höchsten Gremium im deutschen<br />

Gesundheitswesen, sollten auf jeden Hausarzt 1671 Bewohner<br />

kommen. Berechnet wird innerhalb eines sogenannten<br />

Mittelbereiches (MB). Werdohl und Neuenrade bilden<br />

den MB Werdohl, Plettenberg und Herscheid den MB<br />

Plettenberg. Ist die Versorgungsquote mit Hausärzten zu<br />

hoch, wird sie von der Kassenärztlichen Vereinigung reguliert,<br />

indem diese keine Zulassungen für weitere Praxen<br />

vergibt. Gegen eine Unterversorgung, die bei 75 Prozent<br />

beginnt, sind die Kassenärztlichen Vereinigungen jedoch<br />

weitestgehend machtlos. Schließlich kann niemand einen<br />

jungen Mediziner dazu zwingen, Landarzt im Sauerland<br />

zu werden.<br />

Noch, erklärt Ansgar von der Osten, sieht die Situation im<br />

Märkischen Kreis weitestgehend gut aus. Im Mittelbereich<br />

12


Werdohl wird der Versorgungsbedarf erfüllt, in Plettenberg<br />

mit 116 Prozent sogar übertroffen. Lediglich in Altena wird<br />

die Lage allmählich kritisch: Hier liegt der Versorgungsgrad<br />

bei unter 75 Prozent. Dennoch rechnet die KVWL in naher<br />

Zukunft mit Problemen. Denn viele Allgemeinmediziner<br />

gehen bald in Rente. Im MB Werdohl ist nur einer von<br />

18 Hausärzten jünger als 55 Jahre, sechs sind sogar schon<br />

über 70, praktizieren also noch immer, obwohl sie längst<br />

ihren Ruhestand genießen könnten. Im MB Plettenberg ist<br />

ein Drittel der Allgemeinmediziner unter 55.<br />

Dr. Hussein Al Shami hat mit 58 Jahren noch ein wenig Zeit<br />

bis zur Rente. Doch auch er macht sich Gedanken, wie es<br />

dann weitergehen soll. Die Hoffnung auf einen jungen Kollegen,<br />

der seine Praxis übernehmen wird, hat er noch nicht<br />

aufgegeben. Als Dr. Al Shami 1991 seine Praxis eröffnete,<br />

gab es in Werdohl noch 12 Hausärzte, heute zählt er nur<br />

noch acht. Al Shami begann seine berufliche Laufbahn als<br />

Facharzt für Anästhesie, wechselte in die Allgemeinmedizin.<br />

Was er niemals bereut hat: „Es ist ein toller Beruf und<br />

er macht mir noch immer großen Spaß.“ Doch er kann auch<br />

verstehen, warum sich junge Mediziner heute eher für eine<br />

Karriere in einem Krankenhaus oder als niedergelassener<br />

Facharzt entscheiden. So sei es nun mal nicht jedermanns<br />

Traum auf dem Land zu leben. Darunter leiden nicht nur<br />

Arztpraxen, sondern auch viele Unternehmen in der Region.<br />

Zum anderen haben Medizinstudenten ein falsches<br />

Bild vom Beruf des Allgemeinmediziners, wie Dr. Al Shami<br />

erklärt: „Sie glauben, man bräuchte nur wenig fachliche<br />

Kenntnisse.“ Spezialisten werden in der Medizin höher<br />

angesehen<br />

als Generalisten.<br />

Dabei,<br />

so Dr.<br />

Al Shami,<br />

sei es gar<br />

nicht so<br />

leicht, sich<br />

Dr. Al Shami<br />

als Hausarzt<br />

das Wissen über viele verschiedene Krankheitsbilder anzueignen.<br />

„Man muss den Überblick behalten.“ Auch Ansgar<br />

von der Osten sagt: „Der Beruf wird leider schlechtgeredet.“<br />

Doch ein niedergelassener Arzt sieht sich auch mit ganz<br />

handfesten Problemen konfrontiert, die angehende Hausärzte<br />

abschrecken könnten. Etwa die von den gesetzlichen<br />

Krankenkassen vorgeschriebenen Arzneimittelbudgets. Dr.<br />

Al Shami erklärt, dass er beispielsweise für mich – 30, keine<br />

bekannten Vorerkrankungen – 47 Euro im Quartal für<br />

Medikamente zur Verfügung hätte. Natürlich, erklärt er,<br />

sei das immer eine Querfinanzierung. Sprich: Einige Patienten<br />

suchen ihn mehrmals im Quartal auf, andere gar<br />

nicht, das Budget bleibe jedoch gleich. Bliebe ich also gesund,<br />

könnte er mit meinen 47 Euro einem anderen Patienten<br />

teurere oder mehr Medikamente verschreiben. Die<br />

Gesetzlichen Krankenkassen achten sehr darauf, dass die<br />

Ärzte dieses Budget einhalten. Überschreitet ein Arzt sein<br />

Budget über 15 Prozent, muss er mit einer Prüfung und<br />

im schlimmsten Fall mit einer Regressforderung rechnen.<br />

<strong>Das</strong> bedeutet, dass er mit seinem Privatvermögen haftet.<br />

Private Krankenversicherungen geben Ärzten kein Arzneimittelbudget<br />

vor. Ein nachvollziehbarer Grund, warum Privatpatienten<br />

so beliebt sind und manchmal sogar bevorzugt<br />

behandelt werden.<br />

„Ich will nicht verschwenderisch arbeiten“, sagt Dr. Al Shami,<br />

„Ich möchte mir Zeit für den Patienten nehmen und<br />

keine Angst haben, etwas zu verordnen.“ Dabei ist die Zeit<br />

immer knapp. Bis zu 100 Menschen betreten täglich seine<br />

Praxis in der Feldstraße, die Hälfte davon nur, um ein Rezept<br />

abzuholen oder sich von den Arzthelferinnen einen<br />

neuen Verband machen zu lassen, die andere Hälfte wird<br />

von Dr. Al Shami untersucht und behandelt.<br />

Dr. Al Shami sieht die Politik in der Verantwortung und fordert:<br />

„Wir brauchen Gesetze, die die Ärzte schützen. Die<br />

Arzneimittelregresse sollten verboten werden. Die Politik<br />

muss die Bedingungen schaffen, dass man diesen Beruf<br />

wieder gerne ausübt.“<br />

Gibt es genügend Fachärzte?<br />

Die eindeutige Antwort der Kassenärztlichen Vereinigung:<br />

Ja. Anders als bei Hausärzten wird der Bedarf an niedergelassenen<br />

Fachärzten kreisweit ermittelt. Und in dieser<br />

Hinsicht ist der Märkische Kreis bestens versorgt. In keinem<br />

Bereich liegt der Versorgungsgrad derzeit unter 123<br />

Prozent. Urologen sind mit 188 Prozent sogar überdurchschnittlich<br />

gut im MK vertreten. Die meisten Facharztpraxen<br />

finden sich übrigens in Iserlohn, dicht gefolgt von Lüdenscheid<br />

und Menden.<br />

Dennoch bleibt das Problem, dass Patienten nicht immer<br />

zeitnah einen Termin bei einem Facharzt bekommen. Dieses<br />

Problem sollen bald die Terminservicestellen lösen.<br />

Über eine zentrale Anlaufstelle, so der Plan der Bundesregierung,<br />

können sich Patienten mit einer Überweisung<br />

des Hausarztes zukünftig einen Termin bei einem Facharzt<br />

geben lassen, der innerhalb der nächsten vier Wochen liegen<br />

muss. Die Entfernung zur Facharztpraxis muss in zumutbarer<br />

Entfernung liegen. Was zumutbar ist, wird allerdings<br />

nicht konkret gesagt.<br />

Ist die Notfallversorgung gesichert?<br />

Auch hier müssen sich Patienten laut Kassenärztlicher Ver-<br />

13


einigung keine Sorgen machen. Im Lennetal gibt es mit<br />

den Kliniken in Altena, Plettenberg, Werdohl und dem Gesundheitscampus<br />

in Balve genügend Anlaufstellen im Notfall.<br />

Schließlich leisten auch die niedergelassenen Ärzte<br />

regelmäßig Notdienste. Wo die nächstgelegene Notfalldienstpraxis<br />

ist, erfahren Patienten unter der Telefonnummer<br />

116117 (Mo, Di und Do 18-8 Uhr, Mi und Fr 13-8 Uhr,<br />

Sa, So und Feiertag 8 bis 8 Uhr).<br />

Bei lebensbedrohlichen Situationen gilt noch immer: 112<br />

wählen. Dann, erklärt Hendrik Klein, Pressesprecher des<br />

Märkischen Kreises, werde die Kreisleitstelle alarmiert: „Es<br />

wird jeweils das Rettungsmittel in Marsch gesetzt, das am<br />

schnellsten am Einsatzort eintreffen kann. Es gelten zudem<br />

als Richtschnur Eintreffen nach 8 Minuten in städtischen<br />

Bereichen und 12 Minuten in ländlichen Bereichen. Diese<br />

Zeiten sind keine gesetzliche Vorgaben, Ziel ist es aber, sie<br />

zu 90 Prozent einzuhalten.“<br />

Was tut die Politik?<br />

Im Fokus der Bemühungen der Politik und der Kassenärztlichen<br />

Vereinigung steht momentan die hausärztliche Versorgung.<br />

Sowohl der Märkische Kreis als auch die KVWL<br />

greifen Nachwuchsmedizinern finanziell unter die Arme.<br />

So werden beispielsweise Weiterbildungsassistenten, die<br />

sich für den Beruf des Landarztes interessieren, von der<br />

KVWL und den Krankenkassen mit 3500 Euro monatlich gefördert.<br />

Nur eines von vielen Angeboten der KVWL an junge<br />

Mediziner. Auch der Kreis möchte Medizinstudenten die<br />

eigene Hausarztpraxis schmackhaft machen, und zwar mit<br />

einem Stipendium. <strong>Das</strong> ist gebunden an einen Vertrag, in<br />

dem sich der Student dazu verpflichtet, nach seinem Stipendium<br />

im Märkischen Kreis zu praktizieren. Andernfalls,<br />

so Hendrik Klein, müsse die Summe zurückgezahlt werden.<br />

Über die Vergabe der einzelnen Stipendien entscheidet<br />

eine Auswahlkommission bestehend aus niedergelassenen<br />

Ärzten und aus den Krankenhäusern.<br />

Doch diese Maßnahmen alleine werden die Entwicklung<br />

nach Expertenmeinung nicht aufhalten können. Dr. Martin<br />

Junker, niedergelassener Arzt im Kreis Olpe und Leiter<br />

der Bezirksstelle Lüdenscheid der Kassenärztlichen Vereinigung,<br />

forderte beim Kreisausschuss für Soziales und Gesundheit<br />

von der Politik eine Reform des Zugangs zum<br />

Medizinstudium, die Abschaffung der Wartesemester, Zuschüsse<br />

für die Weiterbildung der Ärzte, eine kommunale<br />

Förderung von medizinischen Versorgungszentren, die<br />

Einbindung der Industrie, weil auch den Betrieben an gesunden<br />

Mitarbeitern gelegen sein müsse, sowie die Unterstützung<br />

bei der Jobsuche für die Ehepartner der Mediziner.<br />

„Wir brauchen alle Anstrengungen, um das schon vorhandene<br />

Dilemma zu beseitigen“, erklärte er.<br />

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14


„<strong>Das</strong> Krankenhaus von heute<br />

gibt es bald nicht mehr!“<br />

Krankenhaus-Geschäftsführer Michael Kaufmann im <strong>Komplett</strong>-Gespräch<br />

Text<br />

Bernhard Schlütter<br />

„<strong>Das</strong> Krankenhaus von heute gibt<br />

es bald nicht mehr!“ <strong>Das</strong> verkündet<br />

Michael Kaufmann, Geschäftsführer<br />

der Krankenhaus Plettenberg<br />

gGmbH – nicht als Schreckensmeldung,<br />

sondern als Aufgabe, die es<br />

zu lösen gilt. Lösungsvorschläge<br />

hat Kaufmann in petto. Mit der Umsetzung<br />

habe man im Plettenberger<br />

Krankenhaus schon begonnen:<br />

„Wir kümmern uns um das Thema<br />

Gesundheitsversorgung in Gänze,<br />

arbeiten mit den niedergelassenen Ärzten zusammen,<br />

schließen die Information für die Bevölkerung im Einzugsgebiet<br />

und das Thema Vorsorge mit ein.“ <strong>Das</strong> Selbstverständnis<br />

der Mitarbeiter im Krankenhaus laute: „Wir<br />

sind das Thema Gesundheit in Plettenberg.“<br />

<strong>Das</strong> Krankenhaus Plettenberg nehme eine Sonderstellung<br />

nicht nur in der Region ein. „Mit den Eigentümern, der<br />

Stadt Plettenberg und der Mendritzki-Stiftung, spielen wir<br />

in einer eigenen Liga.“ Der Rückhalt in der Bevölkerung<br />

ist groß. <strong>Das</strong> zeigt die Zahl von über 1500 Mitgliedern im<br />

Krankenhaus-Förderverein. <strong>Das</strong> zeigt sich darüber hinaus<br />

an der Inanspruchnahme der Klinik. „Wir verzeichnen seit<br />

vier Jahren einen enormen Aufschwung, haben eine Steigerung<br />

bei der Patientenzahl um 45 Prozent. Wir sind so<br />

stark belegt wie noch nie.“<br />

Dennoch muss der Geschäftsführer Jahr für Jahr Verluste<br />

verkünden, die sich seit 2006 auf rund 8 Millionen Euro<br />

summieren und von Stadt und Mendritzki-Stiftung ausgeglichen<br />

werden müssen. Geht das noch lange gut?<br />

„Es gibt keine Wirtschaftlichkeitsvorgaben der Eigentümer.<br />

<strong>Das</strong> Plettenberger Modell sieht die medizinische<br />

Grundversorgung der Einwohner vor, dazu die Bereiche<br />

Prävention und Rehabilitation. Unsere Ärzte sollen darauf<br />

schauen, wie sie die Patienten behandeln und nicht<br />

wie sie den Gewinn optimieren können.“ Dies sei auch<br />

die Grundlage, auf der es gelungen sei, vier Chefärzte zu<br />

motivieren, nach Plettenberg zu kommen.<br />

„Meine Aufgabe ist es, das Defizit in Grenzen zu halten“,<br />

sagt Kaufmann. Es bestehe ein breiter Konsens zwischen<br />

Gesellschaftern, Geschäftsführung und Mitarbeitern, dass<br />

im Falle eines erneuten Defizits in diesem Jahr auf die<br />

Tariferhöhung sowie die Hälfte des Weihnachtsgeldes<br />

verzichtet wird und zwar für die Dauer von drei<br />

Jahren. Dies geschehe freiwillig und sei mit<br />

großer Mehrheit in der Mitarbeiterversammlung<br />

beschlossen worden, bestätigte Betriebsratsvorsitzende<br />

Regina Loffredo gegenüber<br />

dem WDR. „<strong>Das</strong> tun wir, damit das Plettenberger<br />

Krankenhaus eigenständig bleibt.“<br />

Der Kampf für die Verringerung des Defizits, es<br />

ist ein Kampf gegen das System. <strong>Das</strong> Preissystem<br />

basiert auf Fallpauschalen. Die sind für<br />

jedes Krankenhaus gleich. Kleine Kliniken sind<br />

dabei im Nachteil. Michael Kaufmann erklärt<br />

das am Beispiel einer Geburtshilfe-Station: „Die Einrichtung<br />

hat feste Kosten, egal ob dort 2 oder 700 Geburten<br />

stattfinden. Die Kosten pro Geburt sind bei wenigen Fällen<br />

also höher.“<br />

„2014 haben wir rund eine<br />

dreiviertel Million verloren“<br />

Dazu kommt, dass jedes einzelne Krankenhaus mit dem<br />

Spitzenverband der Krankenkassen aushandelt, wie viele<br />

Leistungen es im kommenden Jahr voraussichtlich erbringen<br />

wird. Sowohl eine Unter- als auch eine Überschreitung<br />

dieses Solls bringt Nachteile für das Krankenhaus<br />

mit sich. „Wir haben durch dieses System im Jahr 2014<br />

rund eine dreiviertel Million Euro verloren, weil wir mehr<br />

geschafft haben, als festgelegt worden war.“ Die Verantwortung<br />

dafür liege nicht bei den Kassen („Die sind nur<br />

Vollstrecker.“), die Gesetze mache schließlich Berlin.<br />

Hoffnung schöpft Kaufmann durch eine Petition, die dem<br />

Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und den Länderparlamenten<br />

vorliegt. Darin wird die Praxis der Krankenhausfinanzierung<br />

auf Basis eines pauschalisierenden<br />

Entgeltsystems kritisiert. Sie führe dazu, dass die medizinische<br />

Grund- und Notfallversorgung mit Krankenhäusern<br />

in strukturschwachen, ländlichen Gegenden nicht<br />

mehr aufrechterhalten werden kann.<br />

„Es findet derzeit ein Krankenhaus-Aussortierungsprozess<br />

statt“, unterstreicht Kaufmann das. „Wenn ein Haus geschlossen<br />

werden muss, ist es weg und kommt nicht<br />

wieder.“ In Plettenberg ziehen alle Mitarbeiter an einem<br />

Strang, damit es so weit nicht kommt und das Krankenhaus<br />

von morgen weiter für die Bevölkerung in Plettenberg<br />

und Umgebung da ist.<br />

15


„Hier ist meine Heimat“<br />

Dr. Monika Majic ist als Frauenärztin zurückgekehrt nach Plettenberg<br />

Text und Fotos<br />

Bernhard Schlütter<br />

Am 1. September 2014 eröffnete Dr. med. Monika Majic<br />

ihre Praxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im<br />

Ärztehaus am Grafweg 7 in Plettenberg. Sie übernahm<br />

den kassenärztlichen Sitz des verstorbenen Dr. Hermann<br />

Trapp. Für die 38-jährige Gynäkologin war dies<br />

nicht nur der Schritt in einen neuen Abschnitt ihres Berufslebens,<br />

es war auch die Rückkehr zu ihren Wurzeln.<br />

Monika Majic ist in Plettenberg geboren und aufgewachsen.<br />

Hier ging sie zur Schule, machte 1995 ihr Abitur<br />

am Albert-Schweitzer-Gymnasium und absolvierte<br />

anschließend ein Freiwilliges Soziales Jahr im Plettenberger<br />

Krankenhaus, in dem damals auch ihre Mutter<br />

als Krankenpflegehelferin arbeitete. 1998 verließ Monika<br />

Majic die Heimat für das Medizinstudium in Magdeburg.<br />

Ihr Praktisches Jahr absolvierte die junge Ärztin<br />

in Würzburg, wo sie anschließend zwölf Jahre lang an<br />

der Uni-Frauenklinik praktizierte. Dr. Monika Majic erzählt,<br />

warum es sie zurück in die Heimat zog, was ihr<br />

hier besonders gut gefällt und was sie vermisst.<br />

Familie und Freunde<br />

„Es war schon immer mein Plan, mich als Ärztin niederzulassen.<br />

Die Arbeit und der persönliche Kontakt mit<br />

den Patientinnen macht mir Spaß. Und das habe ich<br />

im ambulanten Bereich. Als der Anruf meines Bruders<br />

aus Plettenberg kam, hier sei eine Praxis zu vergeben,<br />

war der Moment gekommen. Für Plettenberg spricht,<br />

dass hier meine Heimat ist. Hier sind meine Familie<br />

und viele Freunde – und es ist der Bedarf da. Ich bin die<br />

einzige Frauenärztin im Ort, viele Patientinnen lassen<br />

sich lieber von einer Frau untersuchen und behandeln.“<br />

Was mir gefällt<br />

„In meiner Freizeit gehe ich gerne mal spazieren. <strong>Das</strong><br />

ist hier super möglich. Zum Wald ist es nicht weit und<br />

die Landschaft ist einfach wunderschön. Toll ist das<br />

Aqua Magis. So ein Angebot findet man in vielen größeren<br />

Städten nicht. Auch mit dem Weidenhof-Kino<br />

punktet Plettenberg. Von hier aus sind viele schöne<br />

Ausflugsziele schnell erreichbar. Vor allem am Sorpe-<br />

16


see mit der neugestalteten Uferpromenade gefällt es<br />

mir sehr gut. Bei schönem Wetter kommt man dort in<br />

richtige Urlaubsstimmung. Am wichtigsten ist für mich,<br />

dass ich hier viele Freunde habe, die hier geblieben<br />

oder, wie ich, zurückgekommen sind.“<br />

Was mir fehlt<br />

„Die Plettenberger Innenstadt hat Potenzial, aber eben<br />

auch Mängel. Ich persönlich wünsche mir mehr Cafés<br />

und Restaurants. Auf dem Alten Markt sollten Lokale<br />

mit Außengastronomie sein. <strong>Das</strong> ist in Würzburg klasse.<br />

Da bin ich gerne einfach mal in ein Café oder Bistro<br />

gegangen. Zum Shopping fahre ich nach Lüdenscheid<br />

oder noch weiter. <strong>Das</strong> Angebot hier ist nicht so vielfältig.“<br />

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„Für viele Leute ist die Hemmschwelle, aus größeren<br />

Städten in den ländlichen Raum zu ziehen, hoch. <strong>Das</strong><br />

gilt nicht nur für Ärzte, sondern für Fachkräfte aller<br />

Richtungen. Die Infrastruktur in Sachen Freizeit und<br />

Kultur ist hier nicht so ausgeprägt. <strong>Das</strong> bedeutet für<br />

viele eine Verringerung ihrer Lebensqualität. Anreize<br />

könnten Städte in ländlichen Gebieten zum Beispiel<br />

durch gezielte Angebote von Wohnraum oder Grundstücken<br />

für Neubürger oder auch vergünstigte Mieten<br />

für Geschäfts- oder Praxisräume schaffen. Auch Stipendien<br />

sind für Studenten attraktiv, die sich als Gegenleistung<br />

verpflichten, eine bestimmte Zeit in der Stadt<br />

oder der Region zu arbeiten oder sich als Landarzt niederzulassen.“<br />

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17


Laborwerte – der Hausarzt<br />

Text und Foto<br />

hat den Überblick Rüdiger Kahlke<br />

Chefarzt Ulrich Trompeter empfiehlt eine<br />

enge Kooperation von Patient und Hausarzt<br />

Cholesterin und Kreatinin. Gamma-<br />

GT, CK und PSA. – Medizinische Laborwerte<br />

sind für manche so verständlich<br />

wie ein chinesisches Wörterbuch.<br />

Welche Werte sollte man<br />

kennen oder überprüfen lassen?<br />

Internetportale bieten Erklärungshilfen<br />

und geben Grenzwerte an. Welche<br />

Konsequenzen daraus zu ziehen<br />

sind, komme aber auf den Einzelfall<br />

an, betont Ulrich Trompeter, Chefarzt<br />

am Krankenhaus in Plettenberg. Bei<br />

jungen Menschen in der Wachstumsphase<br />

oder Schwangeren könnten<br />

die Richtwerte abweichen. „Der<br />

Hausarzt ist in der Verpflichtung, die<br />

Werte zu interpretieren“, sagt der<br />

Kardiologe.<br />

20 Werte bei<br />

Routineuntersuchung<br />

Bei jungen Menschen reiche es<br />

aus, ein Blutbild zu machen. Gerinnungsfaktoren,<br />

Fette (Cholesterine)<br />

werden bestimmt, dazu Leberwerte,<br />

Elektrolyte, Parameter für die<br />

Nierenfunktion, Urin-Status und<br />

TSH-Spiegel. Der zeigt an, ob die<br />

Schilddrüse normal arbeitet. Etwa 15<br />

bis 20 Laborwerte werden bei einer<br />

Routineuntersuchung ermittelt. In<br />

der Regel, so der Mediziner, habe<br />

der Hausarzt den Überblick, weil<br />

bei früheren Erkrankungen oft schon<br />

Blut abgenommen wurde. Ansonsten<br />

sollte man ab einem Alter von<br />

45 Jahren die Laborwerte „checken<br />

lassen, wenn nichts Besonderes vorliegt“.<br />

Sie können Hinweise auf Erkrankungen<br />

geben, auch wenn der<br />

Patient sich fit fühlt. Abhängig vom<br />

Ergebnis der Blutuntersuchung könnten<br />

Maßnahmen zur Korrektur eingeleitet<br />

oder Termine für Kontrollen<br />

besprochen werden.<br />

Wie häufig die Laborwerte kontrolliert<br />

werden sollten, hänge von deren<br />

Ergebnis ab. Bei Übergewicht, Diabetes<br />

oder Bluthochdruck-Patienten<br />

müsse „engmaschiger kontrolliert“<br />

werden. Zeitraum und Umfang „hängen<br />

von der Einschätzung des Risikoprofils<br />

ab“, sagt Trompeter. Er verweist<br />

darauf, dass sich manche Werte<br />

durch Verhaltensänderung positiv<br />

beeinflussen lassen. So sei bei erhöhten<br />

Cholesterinwerten eine Ernährungsumstellung<br />

sinnvoll. Erst wenn<br />

das nicht helfe, müsse „medikamentös<br />

eingegriffen“ werden. Angesichts<br />

der vielen Einflussfaktoren empfiehlt<br />

der Chefarzt eine enge Kooperation<br />

von Hausarzt und Patient. Und wer<br />

den Arzt wechselt, sollte eine Kopie<br />

der Laborwerte mitnehmen.<br />

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Holz · Pappe/Papier<br />

Einen Überblick über die Fachbegriffe und Abkürzungen der<br />

gängigsten Labortwerte geben Internet-Portale wie:<br />

www.apotheken-umschau.de/Laborwerte<br />

www.lifeline.de/diagnose/laborwerte<br />

www.netdoktor.de/Diagnostik+Behandlungen/Laborwerte<br />

18


ARBEITSSTELLEN<br />

FÜR<br />

EINWANDERER?<br />

HIER GEHT’S<br />

LANG<br />

Abdelkader Qari und Mohamed Lahcen engagieren<br />

sich als Interkulturelle Arbeitsmarktlotsen<br />

Text und Bild Bernhard Schlütter<br />

„Integration ist nur möglich, wenn die Leute die Sprache<br />

können und eine Arbeitsstelle haben.“ <strong>Das</strong> sagt Mohamed<br />

Lahcen – und er weiß, wovon er spricht. Lahcen<br />

ist einer von zehn Interkulturellen Arbeitsmarktlotsen,<br />

die seit Dezember letzten Jahres im Märkischen Kreis<br />

ehrenamtlich tätig sind, vier davon in Plettenberg, die<br />

anderen in Altena, Iserlohn und Lüdenscheid. Sie waren<br />

im Rahmen eines einjährigen Qualifizierungsprogramms<br />

des von der Bundesagentur für Arbeit geförderten IQ-<br />

Netzwerks auf ihre neue Aufgabe vorbereitet worden.<br />

Mohamed Lahcen (37) und Abdelkader Qari (44) engagieren<br />

sich im Marokkanischen Sport- und Kulturverein<br />

in Plettenberg. „Unserem Verein gehören rund 50<br />

Familien an. Wir wollen unsere Kinder fördern und ihnen<br />

eine gute Schulbildung ermöglichen“, erklärt Qari,<br />

seines Zeichens 1. Vorsitzender. Zum Angebot gehört<br />

u.a. Nachhilfe in Deutsch, Mathematik und Physik. Die<br />

Nachhilfestunden werden von ehrenamtlichen Lehrkräften<br />

gegeben.<br />

Aus der Vereinsarbeit wissen Qari und Lahcen, dass unter<br />

den Einwanderern und Asylbewerbern zahlreiche<br />

hochqualifizierte Leute sind, die heimische Unternehmen<br />

gut gebrauchen könnten. „Als Arbeitsmarktlotsen<br />

können wir diesen Leuten helfen, sich hier zurechtzufinden“,<br />

erklärt Abdelkader Qari. Die Lotsen weisen den<br />

Neuankömmlingen den Weg in die Integrationskurse,<br />

in denen sie Deutsch lernen. Sie wissen, mit welcher<br />

Fortbildung der Berufsabschluss aus dem Herkunftsland<br />

hier Anerkennung findet. Und sie helfen auch beim<br />

Schreiben offizieller Briefe.<br />

Die Erfolge stellen sich ein. „Die Leute aus unserem<br />

Verein haben alle Arbeitsstellen. Mehrere Kinder gehen<br />

aufs Gymnasium“, berichtet Qari stolz. Sie beteiligen<br />

sich auch am neuen Projekt des Märkischen Kreises.<br />

„Elternbegleiter Berufsorientierung“ heißt es und soll<br />

die Eltern in die Lage versetzen, ihre Kinder bei der Berufswahl<br />

zu unterstützen.<br />

Abdelkader Qari und Mohamed Lahcen fühlen sich in<br />

Plettenberg längst zu Hause. Qari kam im Alter von sieben<br />

Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland. Über<br />

den Beruf kam er nach Plettenberg, arbeitet seit 25 Jahren<br />

als Holzpresser bei der Fa. Adolph Menschel. Lahcen<br />

ist in Plettenberg geboren. Er ist von Beruf KFZ-Elektriker<br />

beim Autohaus Jürgens und engagiert sich dort auch im<br />

Betriebsrat. Im Marokkanischen Sport- und Kulturverein<br />

und als Arbeitsmarktlotsen setzen sie sich dafür ein,<br />

dass Zuwanderer die Sprache lernen und eine Arbeitsstelle<br />

hier finden. <strong>Das</strong> ist Integration im besten Sinne.<br />

Die Interkulturellen Arbeitsmarktlotsen im Märkischen<br />

Kreis beraten in den Sprachen Türkisch, Arabisch,<br />

Berberisch, Russisch, Polnisch, Französisch und Englisch.<br />

Die ehrenamtlich tätigen Arbeitsmarktlotsen informieren<br />

Einwanderer darüber, welche Angebote zur Förderung<br />

der Arbeitsmarktintegration von ihnen in Anspruch<br />

genommen werden können. Die Arbeitsmarktlotsen<br />

haben eine Grundausbildung zu Arbeitsmarkt- und Weiterbildungsfragen<br />

absolviert.<br />

Durch ihre Mehrsprachigkeit und Mitgliedschaft in Migrantenorganisationen<br />

können die Arbeitsmarktlotsen<br />

Personen ansprechen, die von den regulären Beratungsund<br />

Unterstützungsangeboten nicht erreicht werden.<br />

<strong>Das</strong> Angebot ist kostenlos und kann von allen Migranten<br />

aus den beteiligten Städten genutzt werden.<br />

Die Arbeitsmarktlotsen vermitteln Kontakte zu Ansprechpartnern<br />

von Arbeitsmarkt- und Bildungsberatungsstellen<br />

vor Ort.<br />

Sie führen Informationsveranstaltungen zu den Förderangeboten<br />

und Weiterbildungsangeboten in ihren Vereinen<br />

durch.<br />

19


Hapkido:<br />

Elfjährige hebelt<br />

auch den Trainer aus<br />

Text und Fotos Martin Büdenbender<br />

Disziplin<br />

wird beim Plettenberger<br />

SC groß geschrieben:<br />

Für jede Minute<br />

Verspätung beim Training sind zehn<br />

Liegestütz fällig.<br />

„Valerie und Cederic sind zum Hapkido<br />

gegangen, da hab ich‘s auch mal<br />

ausprobiert“, erinnert sich Emily an<br />

ihre erste Trainingsstunde beim Plettenberger<br />

SC. <strong>Das</strong> ist jetzt schon drei<br />

Jahre her. Seitdem betreibt die Elfjährige<br />

mit Begeisterung die koreanische<br />

Selbstverteidigungskunst. „Ganz<br />

schön cool“ finden das auch ihre Klassenkameraden,<br />

denn immerhin hat<br />

Emily jüngst bei den Landesmeisterschaften<br />

den zweiten Platz belegt.<br />

Auch Tabea ist im Training mit Eifer<br />

dabei. Vor anderthalb Jahren wechselte<br />

sie vom<br />

Schwimmsport zum Hapkido.<br />

Davor hatte sie Ballettunterricht.<br />

Genauso wie Emily. „Beim Ballett sind<br />

wir im Tutu herumgerannt. <strong>Das</strong> war<br />

auch ganz lustig. Aber hier ist mehr<br />

los“, finden die beiden. In der Tat, das<br />

hat schon was, wenn die zwölfjährige<br />

Tabea ihren doppelt so schweren Trainer<br />

Jürgen Rath mal ganz locker über<br />

ihre Hüfte zu Boden schleudert. Ge-<br />

20


Emily (oben) und Tabea (unten) finden Hapkido „cool“.<br />

schickt weicht sie seinem Angriff aus, gen und Mädchen teilnehmen, viele<br />

nutzt seine Energie, um ihn aus dem spielerische Elemente auf. Vor allem<br />

Gleichgewicht und schließlich zu Fall der Hindernisparcours, den sich Jürgen<br />

Rath in immer neuen Variatio-<br />

zu bringen.<br />

Sieht man Tabea dabei zu, dann wirkt nen einfallen lässt, gefällt Emily und<br />

das alles spielerisch leicht. Doch bis Tabea. Daneben wird natürlich alles<br />

so ein Wurf richtig sitzt, musste sie geübt, was einen erfolgreichen Hapkidoka<br />

ausmacht: Grundtechniken<br />

viele Stunden üben. Training ist das<br />

A und O - und Disziplin. „Auch die (Gibon-sul) und Fallschule (Nakbeop),<br />

Faust- (Gwon Sul) und Fußtech-<br />

wird bei uns groß geschrieben“,<br />

betont Jürgen Rath. Für jede Minute<br />

Verspätung gibt es zehn Extra- und Würfe (Deonjigi).<br />

niken (Chok Sul), Hebel (Kkyeok Gi)<br />

Liegestütz aufs Strafkonto. Gut, dass<br />

Emily und Tabea immer fleißig trainiert<br />

haben und auch was die Kraft schritte mit der Vergabe von farbigen<br />

Belohnt werden die Trainingsfort-<br />

angeht bestens mithalten können. Gürteln. Anfänger tragen den weißen<br />

„Drei Minuten Verspätung könnten Gürtel, danach kommen die Farben<br />

wir uns schon erlauben“, versichern gelb, orange, grün, blau, braun und<br />

beide lachend. 3 mal 10, das macht rot. Bis zum roten Gürtel wollen Emily<br />

und Tabea es auf jeden Fall auch<br />

30 Liegestütze. Ganz schön stark, die<br />

jungen Damen!<br />

schaffen. „Dann“, meint Emily ein<br />

wenig zögernd, „will ich erst mal<br />

Tabea und Emily kommen selbstverständlich<br />

nie zu spät. Dafür macht folgt der 1. Dan, und der schwarze<br />

sehen“. Denn nach dem roten Gürtel<br />

das Training viel zu viel Spaß. Dem Gürtel ist schon eine richtige Hausnummer.<br />

„<strong>Das</strong> haben die beiden mit-<br />

Alter entsprechend weist das Nachwuchstraining,<br />

an dem beim Plettenberger<br />

SC derzeit etwa 50 Jun-<br />

werden“, erklärt Jürgen<br />

bekommen, dafür muss hart trainiert<br />

Rath.<br />

Großes Ziel ist der<br />

EM-Erfolg<br />

Zwei Jahre hat sich zum Beispiel Anuscha<br />

Loza auf ihre Prüfung vorbereitet.<br />

Viel Schweiß ist geflossen, bis<br />

sie dieses Ziel erreicht hat. Seit diesem<br />

Winter trägt die 25-Jährige den<br />

schwarzen Gürtel. Was sie drauf hat,<br />

zeigt sie im Training zusammen mit<br />

ihrem Partner Philip Rath. Eine bis<br />

in den kleinsten Bewegungsablauf<br />

einstudierte Handlungsfolge demonstrieren<br />

die beiden in Perfektion. Immer<br />

wieder wird Anouscha von Philip<br />

attackiert und erwehrt sich gekonnt<br />

seiner Angriffe.<br />

Mit dieser sehenswerten Show will<br />

Anouscha auch bei den bevorstehenden<br />

Europameisterschaften punkten.<br />

Standen bei ihrer Prüfung für<br />

den 1. Dan die technischen Elemente<br />

im Vordergrund, kommt es bei<br />

den Europameisterschaften auf die<br />

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21


Beherrschung des Gegners mit körperlicher Präsenz, Timing,<br />

Kondition und eben auch auf die Show an. Gutes Abschneiden<br />

bei der EM ist Pflicht, denn die findet schließlich<br />

zuhause statt. Dafür wird das Training in den nächsten Wochen<br />

noch einmal intensiviert. Bis zu vier Mal pro Woche<br />

treffen sich die Hapkidoka in der Sporthalle der Viertälerschule.<br />

Kraft und Kondition, Fitness und Technik werden geschult,<br />

um gegen die internationale Konkurrenz bestehen zu<br />

können. Über 120 Teilnehmer aus fünf Ländern bewerben<br />

sich vom 4. bis 7. Juni um die Titel des IHC-Europameisters.<br />

Damit die Veranstaltung gelingt, wird die ganze Hapkido-<br />

Abteilung mit anpacken. Eine große Aufgabe für den Verein.<br />

Aber Jürgen Rath ist sicher, dass die Europameisterschaften<br />

ein voller Erfolg sein werden: „Packen wir‘s an.“<br />

In Korea würde man sagen: „Shijaki banida“ (Der Anfang<br />

ist die Hälfte des Weges).<br />

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Der Immobilienkauf gehört zu den wichtigsten Entscheidungen<br />

im Leben. Einen Ort zu finden, an dem man sich<br />

wohlfühlen kann, bedarf vieler Abwägungen. Emotionen<br />

und Individualität stehen dabei im Vordergrund.<br />

Fotos und Exposés allein reichen da oft nicht aus, um<br />

einen realen Eindruck einer Immobilie zu vermitteln.<br />

Ganz neue Möglichkeiten für den Käufer eröffnet der<br />

virtuelle Rundgang durch die Immobilie. Am Computer<br />

zu Hause ist diese bequeme Besichtigungsart eine Alternative,<br />

um sich einen ersten Eindruck von der Immobilie<br />

zu verschaffen. „Die meisten Interessenten wünschen<br />

sich bei der Auswahl von Immobilien im Internet<br />

oder in Exposés mehr Informationen. Diese erhielten sie<br />

bisher ausschließlich durch die Besichtigung vor Ort“,<br />

erklärt Immobilienmakler Ralf Beßler von R.B. Makler<br />

in Plettenberg. Doch die Abstimmung von Terminen mit<br />

Eigentümern, Bewohnern, Maklern, Interessenten und<br />

dessen Begleitern ist nicht immer einfach und fordert<br />

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Im Rahmen der virtuellen Begehung können nicht nur<br />

erste Eindrücke gewonnen, sondern auch alle Daten,<br />

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Navigiert wird über den Grundriss oder einfach per<br />

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23


Text<br />

Bernhard Schlütter<br />

Reitwelt schaut wieder nach Balve<br />

Der Reiterverein Balve rüstet sich für seinen Höhepunkt<br />

des Jahres. Vom 11. bis zum 14. Juni ist die Reitanlage<br />

am Schloss Wocklum Treffpunkt für die Reitsportelite<br />

aus Deutschland und aller Welt. <strong>Das</strong> traditionsreiche<br />

Balve Optimum bildet erneut den Rahmen für die Deutschen<br />

Meisterschaften.<br />

Bereits vom 10. bis zum 12. <strong>April</strong> richtet der RV Balve<br />

das lokale Pendant zum Optimum aus. Beim Balve<br />

Regio misst sich vor allem der Reitsportnachwuchs aus<br />

der Umgebung unter denselben professionellen Bedingungen<br />

wie die Großen des Reitsports. Die Prüfungen<br />

waren schon einen Tag nach der Ausschreibung komplett<br />

ausgebucht. Ausgetragen werden Wettbewerbe<br />

von der Führzügelklasse bis zu Springen der Klasse S*<br />

und Dressur M**.<br />

Dabei werden auch etliche namhafte Reiter ihre jungen<br />

Pferde Turnierluft schnuppern lassen, wie Markus<br />

Ehning, die Kinder von Otto Becker oder aus dem Sauerland<br />

Richard Trippe, Klaus Otte-Wiese oder Elisabeth<br />

„Püppi“ Kruse.<br />

Einen Lohn für sein immenses Engagement hat das<br />

Organisationsteam des RV Balve schon im Vorfeld bekommen.<br />

„Aufgrund des großen Engagements, das das<br />

Organisationsteam des RV Balve von Jahr zu Jahr zeigt,<br />

bleibt Balve weiterhin der Austragungsort der Deutschen<br />

Meisterschaften bis zum Jahr 2020. Auf diese<br />

Weise wollen wir das Organisationsteam honorieren“,<br />

teilte Sönke Lauterbach, Vorsitzender der Deutschen<br />

Reiterlichen Vereinigung (FN) mit.<br />

<strong>Das</strong> Balve Optimum ist für seine einzigartige Atmosphäre<br />

bekannt und bei Reitern und Zuschauern gleichermaßen<br />

beliebt. In diesem Jahr wird erstmals eine EM-Sichtung in<br />

den Altersklassen Junioren und Junge Reiter in der Disziplin<br />

Dressur ausgetragen. Zudem steht nach einem Jahr<br />

Pause der Louisdor-Preis wieder auf dem Programm, der<br />

die besten Nachwuchspferde in der Dressur prämiert. Es<br />

werden Reiter aus über 20 Nationen erwartet. <strong>Das</strong> Turnier<br />

ist für die Dressur- und Springreiter ein wichtiger<br />

Meilenstein in der Saison. Die Besten reisen Ende August<br />

zur Europameisterschaft nach Aachen.<br />

Die Zuschauer erwartet neben hochklassigem Sport ein<br />

ebenso hochkarätiges Rahmenprogramm. Die große<br />

Ausstellermeile lädt zum Shoppen und Verweilen ein. Im<br />

Rahmen des Wirtschaftsgesprächs auf Schloss Wocklum<br />

wird in diesem Jahr Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft,<br />

Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen, auf dem Podium erwartet.<br />

Auch Partygänger kommen beim Balve Optimum nicht<br />

zu kurz. Es beginnt mit der Willkommensparty am Donnerstag.<br />

Am Samstag geht es weiter mit dem großen<br />

Showabend im Stadion sowie der anschließenden Disco<br />

im Optimum Zelt.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Mit <strong>Komplett</strong> können Sie am Samstag, 13. Juni, kostenlos<br />

das Balve Optimum besuchen. Wir haben dreimal<br />

je 2 Eintrittskarten für Sie. Sie müssen nur die<br />

Gewinnfrage richtig beantworten und Glück haben:<br />

Bis zu welchem Jahr bleibt Balve Austragungsort<br />

der Deutschen Meisterschaften der Spring- und<br />

Dressurreiter?<br />

Die Antwort schicken Sie bitte per Mail an:<br />

optimum@komplett-magazin.de.<br />

Einsendeschluss ist am 30. <strong>April</strong> <strong>2015</strong>. Geben Sie<br />

Ihre Adresse an, damit wir Ihnen im Gewinnfall die<br />

Karten per Post zusenden können. Gehen mehr als<br />

drei richtige Antworten ein, entscheidet das Los.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

24


Neuenrader Kämmerer plant<br />

Hundesteuer-Fahndung<br />

Steuersäumige, die sich bis Ende Mai melden, kommen günstiger weg<br />

Was haben Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert<br />

Walter-Borjans und Neuenrades Stadtkämmerer Gerhard<br />

Schumacher gemeinsam? Beide müssen sich Gedanken<br />

darüber machen, wie fällige Steuern eingetrieben werden.<br />

Beide sind da auch schon mal unkonventionell unterwegs.<br />

Der Minister greift zur Steuersünder-CD eines<br />

ausländischen Bank-Mitarbeiters, um geflohene Euros<br />

zurück in den Steuersäckel zu holen. Allein die Existenz<br />

solcher CDs motiviert gar viele Sünder zu tätiger Reue<br />

mit strafbefreiender Selbstanzeige.<br />

Zahlung vier Jahre rückwirkend<br />

Etwas Ähnliches hat sich jetzt auch Gerhard Schumacher<br />

für sein Gemeindesteuer-Hoheitsgebiet Neuenrade ausgedacht.<br />

Er will die Hundesteuer-Flüchtlinge seiner Stadt<br />

zur Ehrlichkeit motivieren. Der Kämmerer überlegt, einen<br />

besonderen Fahnder einzusetzen. Wenn der nicht<br />

steuerzahlende Eigentümer von Vierbeinern findet, dann<br />

wird’s für die Sünder richtig teuer. Rückwirkend vier Jahre<br />

Hundesteuer sind dann fällig.<br />

Wer allerdings einsichtig ist und bis spätestens Ende Mai<br />

seinen Hund ordentlich anmeldet, der kommt günstiger<br />

davon. Dann ist nur die Hundesteuer für <strong>2015</strong> fällig,<br />

so die Überlegungen im Rathaus. „Ich möchte damit<br />

mehr Steuergerechtigkeit erreichen“, sagt Schumacher.<br />

Manchmal würden Bürger, die ihre Hunde ordnungsgemäß<br />

versteuern, die Kämmerei ansprechen. Sie weisen<br />

darauf hin, dass manche Hundebesitzer ihre Hunde gar<br />

nicht anmelden. Da sei das Verständnis dann gar nicht<br />

groß, dass die, die Steuern hinterziehen, einfach so davonkommen,<br />

berichtet Schumacher.<br />

Allerdings ist die Hundesteuer-Fahndung kein einfaches<br />

Unterfangen. Städtische Mitarbeiter zur Hundebesitzer-<br />

Kontrolle loszuschicken, ist gerade in einer Kleinstadt<br />

nicht unproblematisch. Wenn dann die städtische Angestellte<br />

ihre Sportkameradin aus der Zumba-Gruppe bei<br />

der Hundesteuerhinterziehung erwischt, ist das eine<br />

ebenso unglückliche Situation, wie wenn das dem Kämmerei-Mitarbeiter<br />

bei seinem Schützenbruder gelingt.<br />

Da kam Gerhard Schumacher ein Angebot eines privaten<br />

Dienstleisters für Kommunen gerade recht. <strong>Das</strong> bundesweit<br />

tätige Unternehmen bietet an, ohne Zusatzkosten<br />

für die Stadt säumige Hundesteuer-Pflichtige zu ermitteln.<br />

Nur wenn die Ermittlung Erfolg habe, falle auch ein<br />

Honorar an, erläutert Schumacher.<br />

Gelegenheit zur Nachzahlung<br />

Text Uwe Tonscheidt<br />

Foto Martin Büdenbender<br />

Bergkamen hatte, wie Bürgermeister Roland Schäfer bei<br />

einem Besuch in Neuenrade berichtete, von September<br />

bis November 2014 die Hundesteuer-Fahnder im Einsatz.<br />

Ergebnis der Aktion:<br />

348 Vierbeiner<br />

mehr<br />

werden nun<br />

zur Hundesteuer<br />

herangezogen.<br />

33800 Euro mehr<br />

kommen<br />

so in den<br />

dortigen<br />

Stadtsäckel. Davon zahlt die Stadt einmalig 21500 Euro<br />

an den Dienstleister. Bußgelder für säumige Steuerzahler,<br />

die bis 5000 Euro möglich wären, „das wollen wir<br />

nicht machen.“ Stattdessen wolle man, „wenn die Steuerpflicht<br />

vergessen worden ist, die Gelegenheit geben,<br />

das nachzuholen.“<br />

<strong>Das</strong>s es in der Neuenrader Kämmerei Überlegungen gibt,<br />

säumige Hundesteuerpflichtige festzustellen, das habe<br />

er gegenüber den Ratsfraktionen bei den Haushaltsplanberatungen<br />

erwähnt „und dazu keinen Widerspruch gehört“,<br />

so Schumacher.<br />

Die Hundesteuer, so Schumacher, sei nicht − wie vielfach<br />

vermutet − ein Kostenbeitrag, um zum Beispiel die<br />

Beseitigung der Hinterlassenschaften von Hunden zu<br />

finanzieren. Für die Straßenreinigung gebe es die Straßenreinigungsgebühren.<br />

Hundesteuern seien ein ordnungspolitisches<br />

Instrument, um auf die Zahl der Hunde<br />

einzuwirken. Aus diesem Grunde steige die Hundesteuer<br />

pro Hund auch, je mehr Hunde man habe.<br />

FAKTEN<br />

- Wer in Neuenrade einen Hund besitzt, zahlt 60 Euro<br />

Hundesteuer im Jahr. Bei zwei Hunden sind 72 Euro<br />

pro Vierbeiner zu zahlen, bei drei und mehr Hunden<br />

84 Euro.<br />

- Zurzeit sind in Neuenrade rund 750 Hunde gemeldet.<br />

<strong>Das</strong> Hundesteueraufkommen für <strong>2015</strong> beträgt 53.000<br />

Euro.<br />

25


Wie beim Bier: „Ein guter<br />

Fisch braucht seine Zeit“<br />

Forellenzucht im Versetal profitiert vom Talsperrenwasser<br />

Text und Fotos Martin Büdenbender<br />

26<br />

„In einem Bächlein helle, da schoss in froher Eil, die launische<br />

Forelle, vorüber wie ein Pfeil“<br />

Ob die Forelle tatsächlich launisch ist, wie in Franz Schuberts<br />

bekanntem Volkslied besungen, sei dahin gestellt.<br />

Ganz ohne Zweifel aber gehört sie zu den beliebtesten<br />

Speisefischen der Deutschen.<br />

Laut Fisch-Informationszentrum folgt die Forelle mit einem<br />

Anteil von gut fünf Prozent am Gesamtfischverzehr<br />

nach Seelachs, Lachs, Hering, Tunfisch und Boniten, an<br />

fünfter Stelle. Kaufen kann man sie tiefgefroren im Supermarkt<br />

oder beim Discounter, im Fachgeschäft oder<br />

fangfrisch beim Züchter.<br />

Oben im Versetal, in Treckinghausen, betreibt Michael<br />

Kaiser seit nahezu 30 Jahren seine Forellenzucht. Er führt<br />

einen von vier dem Verband Nordrhein-Westfälischer<br />

Fischzüchter und Teichwirte e.V. angeschlossenen Zuchtbetrieben<br />

zwischen Verse und Sorpe. Nirgendwo sonst in<br />

der Region trifft die Bezeichnung „fangfrischer Fisch“ so<br />

zu wie auf die Produkte dieser Betriebe.<br />

Der gebürtige Werdohler hat sich im Laufe der Jahre einen<br />

festen Kundenstamm erarbeitet, die seinen Forellenzuchtbetrieb<br />

an der Platehofstraße 96 regelmäßig<br />

ansteuern. Im Wirtschaftsgebäude am Ende der langen<br />

Reihe von Fischteichen erhält man aber nicht nur Frischfisch<br />

gegen Bares, sondern erfährt als Zugabe allerlei Wissenswertes<br />

rund um Forelle und Co.<br />

Gerne gibt der Fischereiwirtschaftsmeister seinen Kunden<br />

das ein oder andere Fischrezept mit auf den Heimweg,<br />

und mindestens genauso gerne philosophiert er über die<br />

Forellenzucht. Da hat er natürlich gut reden. Denn der<br />

Fisch braucht gutes Wasser, und das gibt es im Versetal<br />

reichlich. Was dem Bierbrauer sein Felsquellwasser, ist<br />

Michael Kaiser das Talsperrenwasser. Nur wenige hundert<br />

Meter unterhalb des Staudamms liegen seine Fischteiche<br />

und werden natürlich vom Wasser der Trinkwassertalsperre<br />

gespeist. <strong>Das</strong> bürgt für beste Wasserqualität,<br />

bringt aber auch Probleme mit sich. <strong>Das</strong> Wasser stammt<br />

nämlich aus dem sogenannten Grundablass der Talsperre,<br />

und die ist immerhin 52 Meter tief. In dieser Tiefe herrschen<br />

Wassertemperaturen zwischen vier Grad Celsius,<br />

das allerdings Sommer wie Winter nahezu gleichbleibend.<br />

Kaltes Wasser ist für ein schnelles Wachstum der<br />

Fischbestände nicht förderlich. Leichter haben es da die<br />

Zuchtbetriebe im Umfeld von Kraftwerken oder großen<br />

Industrieanlagen, die vom warmen Kühlwasser gespeist<br />

werden, in dem die Fische schneller heranwachsen.<br />

So gesehen hätte Michael Kaiser allen Grund zur Klage.<br />

Tatsächlich nimmt er diesen vermeintlichen Nachteil aber<br />

gerne in Kauf. Denn seine langsam wachsenden Forellen<br />

entwickeln ein schönes festes Fleisch. Und dass ist ein<br />

Qualitätsplus, das seine Kunden zu schätzen wissen.<br />

Vor den Feiertagen und auf Nachfrage gibt es bei Michael<br />

Kaiser auch Karpfen und Aal und andere Delikatessen.<br />

Längst mehr als nur ein Geheimtipp sind seine geräucherten<br />

Forellen. Einer seiner treuen Kunden schwärmt im<br />

Internet dazu: Man solle bei Michael Kaiser den nächsten<br />

Forellenräuchergang abpassen. „Zu dem Termin läuft<br />

man dann höchstpersönlich - wenn möglich schon ein<br />

paar ebenso frische Brötchen unterm Arm - in der Forellenzucht<br />

ein.“ Dort gibt es dann die Räucherforelle frisch<br />

auf‘s Brötchen. „Ein Genuss!“<br />

Wussten Sie schon: Die Deutschen verzehrten 2013 insgesamt<br />

etwa 1,1 Millionen Tonnen Fisch, im Durchschnitt<br />

13,7 Kilogramm Fisch pro Einwohner. Allerhand, möchte<br />

man meinen. Doch das alles liegt weit hinter den Südeuropäern:<br />

beispielsweise Portugiesen essen im Durchschnitt<br />

61 Kilogramm Fisch im Jahr.<br />

Die beliebtesten Fischprodukte sind mit 30 Prozent Tiefkühlfisch,<br />

gefolgt mit 27 Prozent Fisch in Konserven


und Marinaden. Dann folgen mit 14 Prozent Krebs- und<br />

Weichtier sowie mit 12 Prozent Räucherfisch. Erst an fünfter<br />

Stelle steht mit 8 Prozent der Frischfisch.<br />

„Die Erzeugung von Speisefischen in Aquakulturbetrieben<br />

erscheint angesichts der Erzeugung von Speisefisch auf<br />

dem Hintergrund der globalen Probleme der Meeresfischerei<br />

(Überfischung, Verschmutzung, Zerstörung sensibler<br />

ökologischer Meeresgebiete wie den Mangrovenküsten<br />

etc.) von zukunftsweisender Bedeutung“, meint<br />

der Landschaftsverband Westfalen-Lippe.<br />

Es sind nur wenige (Familien-)Betriebe, die vollständig<br />

von der Aquakultur, insbesondere der Zucht der Regenbogenforelle,<br />

leben können und deren Produktionszahlen<br />

über 75 t liegen. Ihnen ist meist eine eigene Räucherei<br />

und die Vermarktung im regionalen Rahmen in einem eigenen<br />

„Forellen“-Laden angeschlossen.<br />

Fischzuchtbetriebe in der Region:<br />

Michael Kaiser Forellenzucht Versetal, Platehofstr.<br />

96, 58515 Lüdenscheid, 02351 459400;<br />

Alfred Löhr Forellenzucht, Hüttebrüchen 2,<br />

59846 Sundern – Allendorf, 02393 433<br />

Wolfgang und Jürgen Rameil, Sauerlandforelle,<br />

Hellwecker Weg 10, Finnentrop-Müllen 02721<br />

70656<br />

und Lothar Buth Forellenzucht, Im Ebbe 7,<br />

58849 Herscheid, 02357 2464<br />

Der Forellenräuchergang<br />

ist gerade beendet und die<br />

goldgelben Forellen werden<br />

aus dem Ofen geholt.<br />

Die Forellen eines Fischteiches,<br />

der gesäubert werden<br />

soll, werden mit einem Netz<br />

gefangen und umgesetzt.<br />

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27


Fröhliche Kinder spielen in<br />

Vorraths alter Tenne<br />

Text Pia Mester<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Thomas Junior betreibt in einem<br />

250 Jahre alten Bauernhof in Ohle<br />

eine Kindertagesstätte. Der Weg<br />

vom maroden Gutshof bis hin<br />

zu einer modernen KiTa war<br />

lang und steinig. Auch, weil<br />

Junior ein ganz besonderes<br />

Konzept verfolgte.<br />

Als Thomas Junior vor zehn Jahren das historische „Vorraths<br />

Gut“ in Ohle kaufte, wusste er noch nicht, was<br />

er mit den baufälligen Gebäuden anfangen sollte. Heute<br />

beherbergt der alte Hof eine Kindertagesstätte mit<br />

einem modernen und ungewöhnlichen Konzept. Eine<br />

neue Idee zwischen alten Wänden sozusagen.<br />

<strong>Das</strong> Außengelände ist die letzte Station auf unserem<br />

Rundgang durch die KiTa. „90 Prozent der Pflanzen sind<br />

Nutzpflanzen“, erklärt Thomas Junior und zeigt auf einen<br />

Brombeerbogen. „Die sind viel robuster als Zierpflanzen<br />

und außerdem ungiftig.“ Bei den Sanierungsarbeiten,<br />

erzählt er weiter, habe er darauf geachtet, dass der Stil<br />

des historischen Anwesens erhalten bleibe: „Sieht alt<br />

aus, ist aber neu“, sagt er und zeigt auf die Pflastersteine,<br />

deren graue Farbe man unter dem Sandkasteninhalt<br />

gerade noch erkennen kann. Spätestens als er mir die<br />

genaue Bezeichnung der rotgemusterten Dachpfannen<br />

sagt, setzt mein Gehirn kurz aus. Information Overflow.<br />

Thomas Junior kennt jeden Zentimeter seines Anwesens<br />

besser als andere ihre Westentasche. Zehn Jahre lang<br />

hat er restauriert, verändert und verbessert, bis sich das<br />

Gut für den Zweck eignete, den es heute erfüllt: <strong>Das</strong>s<br />

sich Kinder und ihre Eltern hier wohlfühlen. Unter anderem<br />

seine eigene Familie, denn die wohnt in einem<br />

Nebengebäude des Gebäude-Ensembles.<br />

„Stück für Stück die Hürden aus dem Weg geräumt“<br />

Man sollte meinen, dass die Restaurierung Thomas<br />

Junior die größte Arbeit gemacht hat, doch viel komplizierter<br />

fand er die Zusammenarbeit mit den Behörden.<br />

Denn mit seiner Kita hat er einen Weg beschritten,<br />

an den sich zuvor noch niemand in NRW herangetraut<br />

hatte, wie er sagt: Als Inhaber des Gebäudes und Geschäftsführer<br />

der Kindertagesstätte eine öffentliche Trägerschaft<br />

zu beantragen. <strong>Das</strong> bedeutet für die Eltern,<br />

dass sie für die Unterbringung ihrer Kinder in dieser<br />

Tagesstätte dieselben Kosten und Voraussetzungen erwarten<br />

können, wie in einer städtischen oder kirchlichen<br />

Einrichtung. Zwei Jahre dauerten die Verhandlungen<br />

und Abstimmungen mit den Behörden. Diese Zeit<br />

war bitter nötig: „Wir haben Stück für Stück die Hürden<br />

aus dem Weg geräumt“, erinnert er.<br />

Stück für Stück hat er auch die Grundmauern des wahrscheinlich<br />

1552 von Henrich Vorrath erbauten und vor<br />

250 Jahren erstmals urkundlich erwähnten Bauernhofes<br />

wieder freigelegt und instandgesetzt. In den 1960ern<br />

hatten die damaligen Besitzer das Anwesen im Stil der<br />

Zeit umgebaut. Der imposante Eingangsbereich mit<br />

dem runden Tennentor verschwand hinter Ziegelsteinen<br />

und Kunststoffverkleidungen, der Boden des Haupthauses<br />

wurde eineinhalb Meter angehoben, um darunter<br />

Platz für einen Keller zu schaffen. Dann wurde lange<br />

Zeit nichts mehr an den Gebäuden gemacht.<br />

28


Die letzten Besitzer vor Junior betrieben ein Taxi- und<br />

ein Bestattungsunternehmen. Durch den ehemaligen<br />

Schweinestall gelangt man in die einstige Garage. Heute<br />

toben hier Kinder. Im Heuboden befand sich zunächst<br />

eine Wohnung. Sie ist heute ein Schlafsaal für die jüngsten<br />

Kita-Besucher. „Hier war alles marode“, erinnert<br />

sich der Hausherr an seinen ersten Eindruck: „Die Wasserleitungen,<br />

Strom, die Fenster, die Dämmung – ich<br />

wusste, dass es viel Arbeit werden würde, aber nicht,<br />

dass es so lange dauern würde.“ Mittlerweile dient das<br />

halbrunde Tennentor wieder als Nebeneingang.<br />

Nachdem die Entscheidung, dass aus einem der ältesten<br />

Gebäude in Ohle ein Kindergarten werden sollte,<br />

gefallen war, schrieb Thomas Junior zunächst einen<br />

Architekten-Wettbewerb aus. Eine Architektin aus Plettenberg<br />

überzeugte und unterstützt ihn seitdem bei anstehenden<br />

Umbauten. Denn irgendetwas gibt es immer<br />

zu tun. <strong>Das</strong> ist der Aspekt, den Thomas Junior an der<br />

Situation, dass er Inhaber des Gebäudes und Geschäftsführer<br />

der KiTa in Personalunion ist, besonders schätzt:<br />

„Bei der Optimierung habe ich freie Hand. Wenn ich etwas<br />

ändern will, dann muss ich niemanden fragen, ich<br />

kann es einfach machen.“<br />

geschlagen werden mussten, um beispielsweise Fluchtwege<br />

zu ermöglichen. Die Architektin und er haben sich<br />

bemüht, möglichst viele alte Elemente zu erhalten. So<br />

wird der Bewegungsraum im U-3-Bereich durch 250<br />

Jahre alte Eichenbalken unterteilt, die, wie Junior weiß,<br />

von den Kleinen leidenschaftlich gerne beturnt werden.<br />

Ich will wissen, ob so altes Holz nicht ein bedenklicher<br />

Baustoff für eine Kindertagesstätte sei. Thomas Junior<br />

schüttelt den Kopf: „Solange Kinder dran lutschen können,<br />

ist alles gut.“ Sofern das Holz in der Vergangenheit<br />

keiner Belastung ausgesetzt war und mit modernen<br />

und natürlichen Mitteln behandelt wird, sei das kein<br />

Problem.<br />

Zum Glück, sagt Junior, sei das Gut niemals unter Denkmalschutz<br />

gestellt worden: „Dann hätte ich es mir nicht<br />

leisten können.“<br />

250 Jahre alte Eichenbalken als<br />

ungewöhnliches Turngerät<br />

Betritt man die KiTa heute, kann man sich schlecht vorstellen,<br />

wie es dort früher ausgesehen hat. Doch Thomas<br />

Junior kennt jeden Winkel, weiß genau, wo zusätzliche<br />

Türen in die 75 Zentimeter dicke Bruchsteinmauer<br />

Am 1. September 2010 konnte dann endlich das<br />

erste Gebäude, hausintern „Kita 1“ genannt, eröffnet<br />

werden. Auf knapp 130 m² werden hier<br />

Kleinkinder unter drei Jahren betreut. 2013 kam<br />

die „Kita 2“ für die Ü-3-Betreuung hinzu. Zuletzt<br />

wurden Anfang <strong>2015</strong> die Arbeiten an der 11 mal<br />

15 Meter großen Turnhalle unterm Dach abgeschlossen.<br />

Circa 460 m² Nutzfläche stehen den<br />

40 Kindern, die hier betreut werden, insgesamt<br />

zur Verfügung. Und es wäre locker Platz für 20<br />

Kinder mehr, sagt Thomas Junior.<br />

Doch hier stößt er an kommunale Grenzen. In<br />

Plettenberg, erklärt Junior, sei die Quote an Krippenplätzen<br />

derzeit erfüllt. Doch auch, wenn in Nachbarstädten<br />

wie etwa Werdohl Betreuungsplätze fehlen würden,<br />

könnten die Kinder nicht in seine Kita kommen: „Es<br />

gibt keinen Finanzausgleich zwischen den Kommunen“,<br />

erklärt er. <strong>Das</strong> heißt: Beantragen Eltern aus Werdohl einen<br />

Betreuungsplatz für ihr Kind, dürfen sie nur eine<br />

öffentlich getragene KiTa in ihrer Stadt nutzen. Wollten<br />

sie ihr Kind stattdessen nach Ohle bringen, müssten<br />

Werdohl und Plettenberg ihre Ausgaben untereinander<br />

verrechnen. Und das ist eben so nicht vorgesehen.<br />

29


V. Plettenberg präsentiert:<br />

CKE-OPEN-AIR<br />

au<br />

www.immecke-open-air.de<br />

MPUTERS<br />

ARS<br />

Plettenberg<br />

Vier-Täler-Stadt<br />

.Mai <strong>2015</strong><br />

MUIRSHEEN DURKIN<br />

THE PARTICK MONKEYS<br />

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Einlass: 13 Uhr<br />

VVK € 18,- AK € 20,-<br />

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www.facebook.com/ImmeckeOpenAir<br />

Englischunterricht, Essen ohne Zusatzstoffe und unendlich<br />

viel Platz zum Spielen – Thomas Junior ist es wichtig,<br />

dass seine kleinen Gäste rundum betreut und gefördert<br />

werden. Es wundert mich, warum er bei all den bürokratischen<br />

Hürden aus seinem Bauernhof keine Einrichtung<br />

für Privatzahler gemacht hat. Die Möglichkeit, so<br />

Junior, hätte es gegeben, schließlich würden in Plettenberg<br />

genug Eltern mit entsprechendem Einkommen<br />

leben: „Aber ich wollte keinen Mercedes-Porsche-BMW-<br />

Kindergarten.“ Alle Kinder sollten die Chance haben, in<br />

seiner KiTa betreut zu werden, egal, welche finanziellen<br />

Möglichkeiten ihre Eltern haben. Darum habe er sich<br />

auch um die öffentliche Trägerschaft bemüht. Obwohl<br />

das kein leichter Weg war.<br />

Thomas Junior sucht inzwischen nach Kommunen, in<br />

denen Betreuungsplätze fehlen und er eine weitere<br />

KiTa aufbauen kann. Gerne würde er sein Konzept – privater<br />

Inhaber, gemeinnützige Einrichtung, aber öffentliche<br />

Trägerschaft – in andere Städte übertragen. Kontakt:<br />

Tel.: 02391/6074208; E-Mail: info@kita-ohle.de<br />

AZ_90x135.qxd 20.06.2011<br />

I - ROCK e.V. Plettenberg präsentiert:<br />

25. IMMECKE<br />

OPEN-AIR<br />

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in Plettenberg - Oesterau<br />

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IMMECKE ALLSTARS<br />

MUIRSHEEN DURKIN<br />

THE PARTICK MONKEYS<br />

THE RAGITS SELFISH<br />

SUPERSKANK BONEZ<br />

Plettenberg<br />

Vier-Täler-Stadt<br />

SO. 24.Mai <strong>2015</strong><br />

Einlass: 13 Uhr<br />

VVK € 18,- AK € 20,-<br />

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30


ADVERTORIAL<br />

Meinerzhagen zeigt<br />

sich Energie geladen<br />

Autoschau im Zeichen der<br />

E-Mobilität – Verkaufsoffener<br />

Sonntag und Rahmenprogramm<br />

Die Steckdose wird zur Tankstelle. Elektromobilität ist<br />

das zentrale Thema beim „Meinerzhagener Frühling<br />

´15“.<br />

Mal im schicken Cabrio probesitzen. Testen, ob der SUV<br />

oder Van familientauglich ist und auch noch Platz fürs<br />

Urlaubsgepäck bietet – kein Problem bei der Autoschau<br />

mit verkaufsoffenem Sonntag am 10. Mai. Fünf Autohäuser<br />

präsentieren in der Meinerzhagener Innenstadt<br />

ihre neuen Modelle. Von einer Marke zur anderen sind<br />

es nur ein paar Schritte. Auf kurzem Weg sind direkte<br />

Vergleiche möglich.<br />

Dazu bieten die Veranstalter unter Federführung der<br />

Volksbank ein attraktives Rahmenprogramm. Damit<br />

kommen auch die auf ihre Kosten, die sich nicht unbedingt<br />

für PS, Verbrauch oder Fahrassistenzsysteme interessieren.<br />

Die Volmestadt wird so am Muttertag zum<br />

Ausflugsziel für die ganze Familie.<br />

Im Mittelpunkt der Schau steht das Thema E-Mobilität,<br />

so Marc Kostewitz von der Volksbank in Meinerzhagen,<br />

bei dem die organisatorischen Fäden zusammenlaufen.<br />

Am Beginn der Fußgängerzone (Pollmanns Eck) werden<br />

die Autohäuser und der Energieversorger Mark-E bündeln,<br />

was sie zum Thema „Meinerzhagen energiegeladen<br />

2.0“ zu bieten haben. Elektrofahrzeuge, E-Bikes, und<br />

Segways werden vorgeführt. Termine für Probefahrten<br />

können am Gemeinschaftsstand vereinbart werden. Mit<br />

E-Quads können Kinder durch einen Parcours kurven.<br />

Die Vereine sorgen für die Beköstigung der Besucher.<br />

Ein Konzept, das sich bewährt hat, so Kostewitz. Musiktreibende<br />

Vereine gestalten das Unterhaltungsprogramm.<br />

Zentrum hierfür ist die Bühne vor der Volksbank<br />

in der Hauptstraße. Und auch der eine oder andere Einkauf<br />

lässt sich am 10. Mai erledigen oder noch schnell<br />

ein Geschenk zum Muttertag erstehen. Die Geschäfte<br />

haben an diesem Sonntag von 12 bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Die Einzelhändler warten dazu mit besonderen Attraktionen<br />

auf. rk<br />

MEINERZHAGEN ENERGIEGELADEN 2.0<br />

10. Mai <strong>2015</strong><br />

12.00 - 17.00 UHR<br />

AUTOS, AUTOS, AUTOS...<br />

BUNTES KINDERPROGRAMM<br />

MUSIK UND GESANG<br />

SÜSSES UND DEFTIGES<br />

FLANIEREN UND SHOPPEN<br />

15<br />

Viele Aktionen von<br />

Meinerzhagener<br />

Vereinen<br />

Veranstalter:<br />

Volksbank im Märkischen Kreis eG, Veranstaltergemeinschaft Autoschau,<br />

in Kooperation Stadtmarketing Meinerzhagen e.V.<br />

31<br />

MeinerzhagenerFruḧling_82x134_170315.indd 1 17.03.15 13:17


‚‚Hier wirst<br />

du gehört!‘‘<br />

Musikalische Newcomer<br />

finden eine Plattform<br />

bei Radio Fiveboy<br />

Text und Fotos Cristin Schmelcher<br />

Du bist Mitglied einer Band, aber eure musikalischen<br />

Aktivitäten reduzieren sich größtenteils auf den Proberaum,<br />

weil die Anfragen rar sind? Vielleicht bist du auch<br />

ein Singer-Songwriter oder singst einfach nur gerne bekannte<br />

Songs aus den Charts und postest deine Videos<br />

auf youtube? – Der Neuenrader Veit Werdes bietet bei<br />

Radio Fiveboy Raum für jedes musikalische Talent.<br />

Die Idee, einen eigenen Radiosender für Newcomerbands<br />

ins Leben zu rufen, kam dem 32-Jährigen bereits<br />

im Zuge einer Projektarbeit während seines Studiums<br />

in Frankfurt. Online ist der Sender seit 2012. <strong>Das</strong> Grundmaterial<br />

der Internetseite sind Interviews, die Veit<br />

selbst durchführt, im Proberaum oder direkt nach einem<br />

Auftritt. „Da ist noch richtig Adrenalin in den Stimmen“,<br />

schwärmt Veit über seine Interviews beim Rockfield-Openair<br />

in Mainz und beim Soundcheck-Festival in<br />

Sundern. Durch die kurzen, knappen Fragen sollen die<br />

Musiker mit einem Interviewfeeling vertraut gemacht<br />

werden, erklärt er weiter. Jede Band bzw. jeder Künstler<br />

wird auf einer Seite vorgestellt und auch Hörproben<br />

sind größtenteils vorhanden. Der Podcast ist 24 Stunden<br />

verfügbar. Um das Webdesign und Marketing kümmert<br />

sich sein Radiopartner Gunnar Schwanbeck aus Mainz.<br />

Nachdem das Radio-Duo sich zunächst auf das Rhein-<br />

Main-Gebiet konzentrierte, durchforscht Veit Werdes<br />

nach seiner Rückkehr nach Neuenrade im letzten Jahr<br />

nun das Sauerland nach neuen Gesichtern und Stimmen<br />

für das Online-Radio. Aktuell lassen sich dort ca. 120<br />

Bands finden, die bislang meistens aus dem Bereich<br />

Rock und Pop stammen. Die beiden Radiogründer sehen<br />

irgendwann eine Einteilung in Genres vor und sind<br />

an einer größeren Ausbreitung im gesamten Bundesgebiet<br />

interessiert, wofür sie derzeit ehrenamtliche Mitarbeiter<br />

suchen, die die Interviews großflächig durchführen<br />

können. Die beiden verdienen bislang nämlich<br />

noch kein Geld mit ihrem Sender und wünschen sich<br />

für die Zukunft zumindest eine Deckung der Ausgaben.<br />

Des Weiteren denkt der Neuenrader u.a. über Videointerviews<br />

per Skype nach.<br />

Zu finden ist der Sender auf www.radiofiveboy.de. Musiker<br />

und ehrenamtliche Redakteure können Veit Werdes<br />

unter veit@radiofiveboy erreichen.<br />

Positive Rückmeldungen zu dem Projekt hat das Duo<br />

zum einen bereits von den Bands selbst bekommen,<br />

die sich hier kennen lernen und Konzerte zusammen organisieren,<br />

aber auch aus den USA kam die Anfrage einer<br />

Band, mit in das Podcast aufgenommen zu werden.<br />

Veit Werdes ist außerdem aktuell als freier Redakteur<br />

bei Radio MK tätig und gründete Anfang dieses Jahres<br />

sein eigenes Tonstudio VW Audio, das er sich mitten in<br />

seiner Wohnung in einer alten Saunakabine eingerichtet<br />

hat.<br />

Nach seinem Abitur am Albert-Schweitzer-Gymnasium<br />

in Plettenberg 2003 studierte der gebürtige Neuenrader<br />

Musikwissenschaften an der Johannes-Gutenberg-<br />

Universität in Mainz. Danach folgte ein Studium an<br />

32


der SAE-Akademie<br />

in Frankfurt, das er<br />

2012 als Toningenieur<br />

abschloss. Die<br />

ersten beruflichen Erfahrungen<br />

sammelte<br />

der 32-Jährige bei der<br />

Vertonung von TV-<br />

Produktionen für die<br />

öffentlich rechtlichen<br />

Sender, wie ARD und<br />

ZDF, bevor er sich von<br />

TV- auf Radioproduktionen<br />

umorientierte.<br />

Der Umbau eines Schwimmbades zu einer Wohnung in<br />

einem Haus seiner Eltern, brachte ihn auf die Idee der<br />

Selbstständigkeit, zumal das Equipment so gut wie vorhanden<br />

war. Seitdem vertont er Radiospots und –beiträge<br />

für Radio MK und Radio WMW und bietet Musikproduktionen<br />

an.<br />

In seiner Freizeit genießt der Toningenieur mit seiner<br />

Boxermischlingshündin Lilly die heimischen Wälder,<br />

hört Musik und ist nach längerer Pause auch wieder<br />

musikalisch mit seiner Band Adams Fall am Bass aktiv,<br />

die am 24. März beim Sunderner Soundcheck zu sehen<br />

war. Die Heavyfunkband mit der weiteren Besetzung<br />

Björn Schulz (Gesang), Timo Könnecke (Gitarre) und<br />

Christian Epe (Schlagzeug) aus Plettenberg kennt vielleicht<br />

mancher noch vom Plettenberger Immecke Rock<br />

Open Air 2003 oder vom Altenaer Burgrockfestival, wo<br />

die Jungs gemeinsam mit Fury in the slaughterhouse zu<br />

sehen waren.<br />

33


Vom Abrissobjekt<br />

zum Blickfang<br />

Text und Foto<br />

Martin Büdenbender<br />

Eine Lennebrücke macht Karriere. Statt des angedrohten Abrisses wird das Viadukt<br />

bei Ütterlingsen renoviert und jetzt, dem Arbeitskreis Tourismus und dem Heimatund<br />

Geschichtsverein Werdohl sei Dank, in den Abendstunden sogar beleuchtet.<br />

Befährt man die Bundesstraße 236 von Altena in Richtung<br />

Werdohl, sieht man das aus Quadermauerwerk errichtete<br />

Ütterlingser Viadukt mit seinen vier Segmentbögen<br />

schon von Weitem. Majestätisch überspannt es<br />

das Tal und spiegelt sich in der durch die Wehranlage<br />

Wilhelmsthal aufgestauten und daher bei Windstille oft<br />

regungslos daliegenden Lenne. Ein Anblick, der schon<br />

auf zahllosen Fotos festgehalten wurde.<br />

Umso erschrockener reagierten Werdohls Eisenbahnfreunde,<br />

als ziemlich genau vor einem Jahr die Meldung<br />

die Runde machte, die Deutsche Bahn AG wolle das<br />

Ütterlingser Viadukt abreißen lassen. Eine Renovierung<br />

des Bauwerks sei zu aufwändig. Diese Nachricht rief,<br />

kaum dass sie publik geworden war, die Werdohler auf<br />

den Plan. Es hagelte Proteste, so dass die Deutsche Bahn<br />

AG recht schnell erklärte, das unter Denkmalschutz stehende<br />

Viadukt werde selbstverständlich nicht abgerissen,<br />

sondern demnächst saniert. Ist allein diese Wendung<br />

erfreulich, kommt es jetzt noch besser. Seit Ende<br />

März erstrahlt das alte Gemäuer in den Abendstunden<br />

in einem neuen Licht. Drei große Strahler beleuchten<br />

das markante Bauwerk. So werde auf attraktive Weise<br />

die Eingangssituation nach Werdohl betont, finden<br />

Manfred Hoh, Sprecher des Arbeitskreises, und Heiner<br />

Burkhardt, Vorsitzender des Heimat- und Geschichtsvereins,<br />

und ergänzen: „<strong>Das</strong> passt zu den Bemühungen um<br />

die Lenneroute.“<br />

34


Schon lange hegten die Werdohler den Wunsch, dass<br />

das 1863 bis1865 erbaute Ütterlingser Viadukt beleuchtet<br />

wird. Jürgen Hennemann brachte die Idee vor einigen<br />

Jahren erstmals auf. Nach mehrjährigen Anstrengungen<br />

machten Arbeitskreis Tourismus und Heimatund<br />

Geschichtsverein Werdohl jetzt Nägel mit Köpfen.<br />

An beiden Ufern der Lenne wurden Masten errichtet,<br />

mit Stahlseilen verspannt und mit Strahlern ausgestattet,<br />

die bei einsetzender Dunkelheit bis jeweils 23 Uhr<br />

die drei Torbögen des Viadukts ausleuchten. Auch an<br />

die Folgekosten haben die Initiatoren gedacht: Die ganze<br />

Maßnahme belastet die Stadtkasse nicht. Die Investitionskosten<br />

und auch die Stromkosten für mehrere<br />

Jahre sind durch Sponsoring finanziert.<br />

Unter Modelleisenbahnern ist das Ütterlingser Viadukt<br />

übrigens sehr beliebt. „Vampisol Eisenbahnmodellbau“<br />

aus Hannoversch Münden bietet ein Bauset für den<br />

Nachbau des Ütterlingser Viadukts in H0.<br />

„Die Anregung für dieses Modell“, schreibt Vampisol,<br />

„kam vom Modellbahnfotografen Otto Humbach,<br />

der für seine Anlage nach dem Vorbild des Bahnhofs<br />

Werdohl auch ein Modell der für die Ruhr-Sieg-Strecke<br />

typischen Steinbogenbrücken mit Segmentbögen und<br />

Vorköpfen gesucht hat. … Als Vorbild haben wir uns<br />

den Üttlerlingser Viadukt gleich nach der Lenneschleife<br />

im Westen von Werdohl ausgesucht. Allerdings haben<br />

wir auf die Schrägstellung der Pfeiler zum Flussverlauf<br />

verzichtet. Anders als der exakt nach alten Plänen und<br />

Aufmaßen entstandene Bausatz der Werra-Brücke, ist<br />

dieses Modell naturgemäß zwar in seiner Wirkung und<br />

den Dimensionen stimmig, aber die Proportionen<br />

sind verständlicherweise nicht absolut maßstäblich<br />

umgesetzt.“<br />

35


36<br />

REISWAFFELMETT UND<br />

LINSENRÜHREI – FRÜHSTÜCK<br />

VEGAN UND LECKER<br />

Erdmandeln, Quinoa, gepopptes Amaranth, Braunhirseflakes,<br />

Hefeflocken, Macapulver – da sind schon so<br />

einige Gläser und Tütchen mit mir bislang unbekannten<br />

Lebensmitteln in den Küchenschränken von Nadja Kuhn<br />

und Heiko Höfner. <strong>Das</strong> Paar ernährt sich hauptsächlich<br />

vegan. Ernährungsberaterin Nadja Kuhn zaubert uns mit<br />

wenigen geübten Handgriffen ein Frühstück ganz ohne<br />

tierische Produkte.<br />

Der Wendepunkt für Nadja Kuhn und Heiko Höfner<br />

liegt fünf Jahre zurück, als Sohn Tom einen schweren<br />

anaphylaktischen Schock erlitt, der durch eine starke<br />

Erdnussallergie ausgelöst wurde. Die Eltern waren gezwungen,<br />

fortan sämtliche Lebensmittel auf Erdnussspuren<br />

zu kontrollieren und stellten dabei<br />

fest, wie viele Säuren und<br />

Geschmacksverstärker<br />

sich<br />

Text und Fotos Cristin Schmelcher<br />

in vielen industriell gefertigten Lebensmitteln befinden.<br />

Hinzu kam eine Fastenkur, die Nadja einmal jährlich<br />

in Angriff nahm. Ihre Ärztin wies sie an, das Fasten<br />

in Grenzen zu halten und lieber einmal eine Woche<br />

lang auf Fleisch zu verzichten, da ihre Patientin sehr<br />

viel Sport betreibt. Aus einer Woche vegetarischer Ernährung<br />

wurden drei Wochen und im Laufe der Zeit der<br />

nahezu komplette Verzicht auf jegliche tierische Produkte:<br />

„Ich habe gemerkt, dass es mir einfach besser<br />

geht, ich wacher und fitter bin, mich leichter fühle und<br />

kaum noch krank werde“, erzählt die Plettenbergerin<br />

während sie den Teig für die selbst gemachten Frühstücksbrötchen<br />

knetet.<br />

Gefrorene Banane statt Zucker<br />

Ihr Hauptaugenmerk richtet sich nicht speziell auf vegane,<br />

sondern auf eine bewusste und gesunde Ernährung<br />

mit wenigen industriell gefertigten Lebensmitteln, die<br />

sie zu einem großen Teil selbst herstellt oder in ausgewählten<br />

Geschäften, wie z.B. in Reformhäusern, Bioläden<br />

oder in den Bäckereien Niedergesäß und Schubert<br />

in Plettenberg kauft. „Auch vegane Ernährung kann<br />

ungesund sein, wenn man Lebensmittel mit vielen Zu-


satzstoffen oder hohem Zuckeranteil kauft“, erklärt die<br />

36-Jährige. Sie selbst verwendet zum Süßen Agavensaft,<br />

unraffinierten Rohrohrzucker, oder einfach eine gefrorene<br />

Banane, die ihrem täglichen „Hallo-Wach-Smoothie“<br />

eine angenehme Süße verleiht. Als weitere Zutaten für<br />

das In-Getränk benutzt sie zum Beispiel Beeren, Äpfel,<br />

Spinat- und Rote Beete, Möhren, Sojamilch, Carobpulver<br />

als Kakaoersatz, Matchatee als Kaffeeersatz und<br />

Acai-Pulver aufgrund des hohen ORAC-Wertes, was für<br />

die hervorragende, ja nahezu einzigartige antioxidative<br />

Wirkung spricht. Gemixt und in Gläser gefüllt, dekoriert<br />

sie das Ganze mit Chiasamen, Gojibeeren und gepoppten<br />

Amaranth – mein persönliches Highlight des etwas<br />

anderen Frühstücks. Ebenfalls interessant: <strong>Das</strong> vegane<br />

Rührei, Die das lediglich aus gekochten roten Linsen und<br />

einem Ursalz aus Indien mit dem Namen „Kala Namak“<br />

(vulkanisches<br />

Eigenkreation<br />

Steinsalzmineral) besteht.<br />

Veganes Mett aus Reiswaffeln<br />

Erstaunt war ich zudem über das vegane Mett, das sich<br />

optisch und geschmacklich wenig von seinem fleischigen<br />

Bruder unterscheidet. Probieren Sie es aus: 100 g<br />

Reiswaffeln zerkleinern und mit 300 ml heißer Gemüsebrühe<br />

übergießen, durchrühren und 15 Minuten quellen<br />

lassen. Eine große gelbe Zwiebel schälen, klein hacken<br />

und zusammen mit 2,5 EL Tomatenmark, 2 EL Sonnenblumenöl,<br />

2 EL gehacktem Majoran, 1 TL Paprikapulver<br />

(mild), 2 Messerspitzen frisch geriebener Muskatnuss,<br />

1 Messerspitze gemahlenem Kümmel, Meersalz und<br />

schwarzem Pfeffer vermengen. Zwei bis drei Stunden<br />

kalt stellen und ggf. nachwürzen. Der „Hackepeter“ hält<br />

sich kühl gelagert zwei bis drei Tage (Rezept aus: Heike<br />

Kügler-Anger, Vegane Brotaufstriche – Süßes und Pikantes<br />

selbst gemacht).<br />

Gesund durch Superfoods<br />

Natürlich gehören zu einer gesunden Ernährung auch<br />

viel frisches Gemüse und Obst, das Nadja Kuhn am liebsten<br />

auf Märkten oder in Lebensmittelläden vor Ort kauft.<br />

Ohne eine Grundausstattung, die sie größtenteils im Internet<br />

erworben hat, gehe jedoch nichts und da sei aller<br />

Anfang teuer, muss sie zugeben. „Es geht aber um unsere<br />

Gesundheit und wenn man bedenkt, was wir im Laufe<br />

des Lebens für Medikamente ausgeben müssten, kaufe<br />

ich doch lieber leckere und gesunde Lebensmittel.“<br />

„Superfoods“ wie Chiasamen, Walnüsse und Gojibeeren<br />

sind bekannt für ihre antioxidative Wirkung und<br />

den hohen Gehalt an wichtigen Omega-3- und -6-Fettsäuren,<br />

die noch recht unbekannte Topinamburknolle<br />

senkt nachweislich den Insulinspiegel bei Diabetikern<br />

und schmeckt als Ofenchips mit etwas Meersalz und<br />

Rosmarin hervorragend. Auch unsere Volkskrankheiten<br />

wie z.B. Bluthochdruck und erhöhter Cholesterinspiegel<br />

lassen sich mit einer gesunden und ausgewogenen<br />

Ernährung auf natürlichem Wege behandeln. Haupteiweißlieferanten<br />

sind bei einer tierfreien Ernährung<br />

vornehmlich Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und<br />

Erbsen, und Pseudo-Getreide wie Quinoa, Amaranth,<br />

Buchweizen sowie Vollkorn-Getreideprodukte.<br />

Von industriell gefertigten Fleischersatzprodukten aus<br />

Tofu hält Nadja Kuhn wenig, aber auch veganer Käse<br />

und vegane Wurst werden mal getestet. Hinzu kommen<br />

verschiedene Brotaufstriche, die sich geschmacklich<br />

durchaus sehen lassen können. Ab und an isst sie trotz<br />

der Vielfalt an veganen Alternativen schon mal normalen<br />

Käse. „Es zwingt mich ja niemand, mich tierfrei zu<br />

ernähren, von daher esse ich das, was mein Körper verlangt<br />

und was mir gut tut“, erklärt die hauptberufliche<br />

Industriefachwirtin.<br />

Vegane Ernährungsweise einfach mal<br />

ausprobieren<br />

Ihr Diplom als Ernährungsberaterin hat sie im Januar<br />

2014 per Fernstudium an der BSA in Köln abgeschlossen<br />

und ist seitdem nebenberuflich als Ernährungsberaterin<br />

innerhalb des Gesundheitsstudios Wellcome in<br />

Plettenberg und auf selbstständiger Basis tätig. Auch<br />

Lebensgefährte Heiko ließ sich im Laufe der Zeit immer<br />

mehr von der neuen Ernährungsweise anstecken. Sohn<br />

Tom lebt nicht ausschließlich vegan, hat aber ebenfalls<br />

kaum Verlangen nach tierischen Produkten. „Jeder hat<br />

das Recht selbst zu entscheiden, welcher Weg der Ernährung<br />

der Richtige ist und wir sind hier die Vorbilder“,<br />

erklärt die junge Mutter.<br />

Die Ernährungsberaterin empfiehlt Interessierten, einfach<br />

mal ein bis drei Wochen zu testen, wie es einem<br />

ohne tierische Produkte geht und ob dies ein Anlass<br />

wäre, um seine Ernährung zu überdenken.<br />

Vegan essen zu gehen, ist übrigens in unserer Region<br />

noch schwierig, aber immerhin gibt es in Iserlohn<br />

das vegane Restaurant<br />

„Livegan“.


<strong>Das</strong> Herz des Indie-Rocks<br />

schlägt in der Immecke<br />

Text<br />

Bernhard Schlütter<br />

Open-Air-Festival punktet mit bester Musik und familiärer Atmosphäre<br />

<strong>Das</strong> Immecke Open Air feiert Jubiläum. Am Pfingstsonntag<br />

(24. Mai) steigt das Rockfestival in Plettenberg zum<br />

25. Mal, strömen über 1000 Musikfans aus Nah und Fern<br />

auf das Sägewerksgelände in der Immecke und feiern<br />

zur Musik von zehn Bands ab. Wer sich auf die Suche<br />

nach den Anfängen des heute bekanntesten unabhängigen<br />

Open-Air-Festivals in Südwestfalen macht, findet<br />

sich 1989 auf einem Lagerfeuerfest am Sägewerk von<br />

Gregory & Scheidges in der Immecke wieder, bei dem<br />

einige Musiker in die Saiten greifen und 150 Leute<br />

dazu feiern. Die Brüder<br />

weiter. Selbst als Musiker in der Szene bundesweit unterwegs,<br />

gelingt es ihnen immer wieder, Independent-<br />

Perlen für die Sägewerk-Bühne zu gewinnen. Nur einige<br />

herausragende Beispiele: „No Sex until Marriage“<br />

spielten 1998 als unbekannte Band in der Immecke<br />

und haben wenige Monate später einen Nummer-1-Hit<br />

in Deutschland. Ein Meilenstein in der Immecke-Rock-<br />

Geschichte ist das Festival 2005 mit „Pothead“ aus<br />

Berlin und Seattle sowie „Spitting of tall buildings“ mit<br />

Frontfrau Jana Pallaske, damals schon<br />

bekannt als MTV-Moderatorin<br />

Stefan und Carsten Langenbach<br />

sind als Musiker dabei. „Wir haben mit einer<br />

zusammengewürfelten Band gespielt“, erzählt Carsten,<br />

genannt Cate. „Die Party war so geil, dass wir die von<br />

da an jedes Jahr haben wollten.“<br />

Die Idee ist in der Welt, und ein Jahr später findet das<br />

erste Immecke Festival statt. Zur Organisationscrew<br />

gehören Bewohner der Immecke, allen voran die Familien<br />

Gregory und Scheidges, die Mitglieder der Band<br />

„B.Loud“ und Freunde. „B.Loud“ tritt auch beim Premierenfestival<br />

1990 auf, außerdem „Location Permissible“<br />

aus Plettenberg und „Die Abgeordneten“ aus Magdeburg.<br />

<strong>Das</strong> erste kleine Festival findet in der damaligen<br />

Schreinerei statt. 150 Leute feiern und zur Finanzierung<br />

der Party geht ein Hut herum. Ein Jahr später geht das<br />

Festival nach draußen. „Die Bühne haben wir selbst<br />

gebaut. Die diente anschließend als Lager für das Sägewerk“,<br />

berichtet Stefan Langenbach. Annähernd 300<br />

Leute kommen, um vier Bands zu sehen. Der Eintritt ist<br />

frei, es wird für Opfer der Flutkatastrophe in Bangladesh<br />

gesammelt.<br />

In den folgenden Jahren entwickeln die Immecke-Rocker<br />

ihr Festival mit Sauerländer Beständigkeit immer<br />

und heute als Schauspielerin. „Wir haben immer wieder<br />

Bands da gehabt, die vorher keiner kannte, die<br />

aber alle umgehauen haben“, ist Stefan stolz darauf,<br />

dass sie oft das richtige Händchen haben. „Die Qualität<br />

muss stimmen“, betont Cate. Bandnamen wie „John Q.<br />

Irritated“, „Waikiki Beach Bombers“ und „Jaya the Cat“<br />

bestätigen diesen Anspruch und haben bei Immecke-<br />

Besuchern bis heute einen guten Klang.<br />

Zur Bereicherung des Festivals trägt die Freundschaft<br />

und Partnerschaft zwischen Musikern aus Plettenberg<br />

und Schottland bei. Nach ersten Kontakten mit dem<br />

Musikprofessor Allan Dumbreck wird 1996 offiziell die<br />

Kooperation mit der University Of The West Of Scotland<br />

eingegangen.<br />

Nach Tod des Mitgründers<br />

steht Festival vor dem Aus<br />

Es läuft gut, das Immecke Open Air ist eine Erfolgsgeschichte.<br />

Doch im Jahr 2007 steht das Festival vor dem<br />

Aus. Holger Scheidges, einer der Gründer, nimmermüder<br />

Motor und Musikerkollege, erkrankt schwer. <strong>Das</strong><br />

Festival 2007 findet nicht statt. Im selben Jahr stirbt<br />

Scheidges. Ein Schicksalsschlag. Seine Freunde stehen<br />

38


unter Schock. „Immecke ohne Holger, das geht nicht“,<br />

ist ihr erster Gedanke.<br />

Doch dann ist es gerade der Gedanke an ihn, der sie<br />

neu antreibt. „Holger hätte nicht gewollt, dass wir das<br />

Festival sterben lassen.“ Sie packen es wieder an. 2008<br />

findet nicht nur wieder das Immecke Open Air statt, es<br />

wird auch der I-Rock e.V. gegründet und die folgende<br />

Generation tritt mit in die Verantwortung. Neben Cate<br />

Langenbach als 1. Vorsitzendem sind Inga Scheidges,<br />

Jennifer Ruffer und Sabrina Langenbach im Vorstand des<br />

Trägervereins, der das finanzielle Risiko, das die Organisation<br />

des Rock-Festivals mit sich bringt, absichert und<br />

darüber hinaus für den internationalen Bandaustausch<br />

zuständig ist, der 2009 auf Frankreich ausgeweitet wird<br />

Auf das Helferteam ist immer Verlass<br />

Auf mehr als 80 Helfer können sich die Hauptorganisatoren<br />

verlassen. Sie werden auch bei der Jubiläumsauflage<br />

dafür sorgen, dass die Bands gut betreut werden,<br />

die Abläufe auf dem Festivalgelände reibungslos sind,<br />

Verpflegung und Getränkeversorgung für die Besucher<br />

zügig funktionieren. „Im Laufe der Jahre hat das jeder<br />

für seinen Bereich optimiert“, lobt Cate die I-Rock-Truppe.<br />

Den eigenen Charme, die familiäre Atmosphäre hat<br />

das Immecke Open Air sich bewahrt. Dafür lieben dieses<br />

Festival nicht nur die Besucher, die inzwischen auch<br />

aus dem Siegerland, Ruhrgebiet, Rhein- und Münsterland<br />

kommen, sondern auch die Musiker. „Alle, selbst<br />

die großen Bands fragen, ob sie noch mal spielen können.“<br />

Doch da muss Cate abwinken. „Wir holen jedes<br />

Jahr andere Bands.“<br />

Die können die Immecker aus einer Vielzahl von Bewerbern<br />

auswählen. „Über 80 Bands haben sich für das Festival<br />

<strong>2015</strong> beworben. Mehr als die Hälfte davon hat eine<br />

Top-Qualität. <strong>Das</strong> Immecke-Open-Air zeigt: Es müssen<br />

nicht immer die großen Namen sein, die für prächtige<br />

Stimmung sorgen und klasse Musik liefern. <strong>Das</strong> Budget<br />

für teure Headliner war beim Immecke-Open-Air nie<br />

vorhanden. Dafür wurden die Festival-Besucher in den<br />

letzten Jahren Zeugen von Perlen der Rockmusik, dargeboten<br />

von Bands aus ganz Europa. Es gibt eine riesige<br />

Rockszene mit großartigen Bands, die in der breiten<br />

Öffentlichkeit überhaupt nicht zur Kenntnis genommen<br />

werden und vielleicht gerade deshalb so gut sind.“<br />

Jubiläums-Line-up<br />

mit zehn Bands<br />

Beim Jubiläumsfestival bilden zehn Gruppen das Line<br />

up auf der Hauptbühne. Dazu kommen Akustik-Auftritte<br />

in der beliebten Scotch Corner. Der Topact ist die Band<br />

„The Computers“ aus Exeter in England. Außerdem dabei:<br />

Superskank, Selfish, Bonez, The Ragits, Muirsheen<br />

Durkin, die Immecke Allstars und zwei junge Bands aus<br />

Schottland und Frankreich. Spezielle Jubiläumsgäste<br />

sind die<br />

Partick Monkeys aus Glasgow. <strong>Das</strong><br />

sind Allan Dumbreck und seine<br />

Söhne. Vor einigen Jahren spielten<br />

sie bereits in dieser Besetzung. Damals waren die<br />

Söhne noch Teenager. Nostalgie pur ist das Revival von<br />

„Location Permissible“ in der Ur-Besetzung mit Heiko<br />

Heseler, Volker Sulitze, Cate und Stefan Langenbach sowie<br />

Tom Steiner als zweitem Gitarristen.<br />

Und wenn in der Nacht die letzten Akkorde verklingen,<br />

finden sich die eingeschworenen Fans und Helfer da<br />

wieder zusammen, wo alles angefangen hat: an einem<br />

Lagerfeuer und mit sicherlich guter Musik.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Die Eintrittskarte für das Immecke Open Air <strong>2015</strong> kostet<br />

18 Euro im Vorverkauf (immecke-open-air.de) und 20<br />

Euro an der Tageskasse. <strong>Komplett</strong> verschenkt 3x zwei<br />

Eintrittskarten. Sie müssen dafür nur unsere Preisfrage<br />

richtig beantworten:<br />

In welchem Jahr wurde die Partnerschaft mit der<br />

Universität in Schottland offiziell?<br />

Die Antwort schicken Sie bitte per Mail an<br />

i-rock@komplett-magazin.de<br />

Einsendeschluss ist am 30. <strong>April</strong>. Gehen mehr als drei<br />

richtige Antworten ein, werden die Gewinner per Los<br />

ermittelt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

39


Bike-Marathon und Shownacht<br />

Mega Sports am 25. und 26. <strong>April</strong> in Sundern-Hagen – Programm mit europäischen Spitzenkünstlern<br />

Seit 25 Jahren gibt es große Mountainbike-Veranstaltungen<br />

in Sundern-Hagen. <strong>Das</strong> Jubiläum von Mega Sports<br />

wird am 25. und 26. <strong>April</strong> gebührend gefeiert.<br />

Wenn am Samstag alle Biker im Ziel sind, frisch geduscht<br />

und ausgehfertig, beginnt die Shownacht.<br />

Klaus-Rainer Willeke, Ortsvorsteher und Chef von Mega-<br />

Sports, verspricht: „Diese Künstler gehören mit zu dem<br />

Besten, was die europäische Show-Szene im Moment<br />

zu bieten hat.“<br />

Elli Schulte eröffnet die Shownacht. Die junge Frau ist<br />

Slackline-Weltmeisterin. Auf den zwischen zwei Bäumen<br />

gespannten Gurten vollführt sie wilde Kunststücke.<br />

So wie im Eislauf den „Doppelten Rittberger“, gibt<br />

es bei den momentan total angesagten Slacklinern<br />

den „ElliCopter“: <strong>Das</strong> ist eine gewagte Turnfigur, die Elli<br />

Schulte erfunden hat.<br />

Die „Starbugs“ kommen aus der Schweiz, aber sogar in<br />

China versteht man den Humor der drei jungen Männer<br />

ganz ohne Dolmetscher, denn sie machen pantomimische<br />

Comedy, mit viel Musik und Artistik. „Starbugs“<br />

waren bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele<br />

in London beteiligt und wurden mit internationalen Zirkuspreisen<br />

ausgezeichnet.<br />

Danach wird’s laut, rhythmisch und wild: PowerPercussion<br />

aus München zeigt eine Inszenierung voller Dynamik.<br />

Getrommelt und gespielt wird auf Aluleitern und<br />

Ölfässern, Eimern und Abflussrohren: grandios! <strong>Das</strong> Finale<br />

der Show ist gleichzeitig der Auftakt zur Party: Mit<br />

„Limited Edition“ kommt eine verrückte Musik-Revue<br />

auf die Bühne.<br />

Sonntag ist Familientag<br />

Der zweite Mega-Sports-Tag ist völlig auf Familien ausgerichtet.<br />

Am Sonntag finden Rennen für junge Mountainbiker<br />

statt; auch Kids mit Laufrädern können ihr<br />

erstes Rennen auf dem Festival-Gelände fahren. Für<br />

Jugendliche und junge Erwachsene wird eine „face-toface“-Kletterwand<br />

aufgebaut, und wer’s drauf hat, kann<br />

sich beim Pull-Riding versuchen. Statt von einem Elektromotor<br />

wird der Bulle von Zuschauern bewegt, die an<br />

mehreren Seilen ziehen. Ein Riesenspaß!<br />

Elli Schulte gibt einen Slackline-Workshop. Familien mit<br />

kleineren Kindern können bei „Megalympics“ an einem<br />

Kreativ- und Geschicklichkeits-Parcours teilnehmen und<br />

gemeinsam Punkte sammeln. Für mehr als einen Hingucker<br />

sorgen Schauspieler vom Balver Höhlenfestival,<br />

die Szenen aus dem Kinderstück „<strong>Das</strong> kleine Gespenst“<br />

zeigen, das ab Mai in Balve gespielt wird. Auch die<br />

Trommler von PowerPercussion aus München werden<br />

am Nachmittag noch einen Auftritt haben.<br />

Eine besondere Aktion ist in diesem Jahr das Sponsoren-<br />

Radfahren für ein Inklusions-Projekt des Kreis-Sportbundes.<br />

Unter dem Motto „Sport verbindet – Einheit entsteht“<br />

können Kinder und Jugendliche teilnehmen. Ziel<br />

ist es, für Sportprojekte mit behinderten und nicht-behinderten<br />

Menschen Geld einzufahren. <strong>Das</strong>s bei vielen<br />

Aktionen auch Menschen mit Behinderung mitmachen<br />

können, versteht sich von selbst. „Klar, unser Festival-<br />

Gelände ist nicht in jeder Hinsicht behindertengerecht.<br />

Aber wir wollen Inklusion beim Sport und Feiern leben<br />

und Lösungen finden“, sagt Organisations-Chef Willeke.<br />

Ein Prinzip, das Mega-Sports in den vergangenen 25<br />

Jahren immer beherzigte – und damit zu einem der erfolgreichsten<br />

Festivals in der Region wurde. hk<br />

mega-sports.de<br />

GEWINNSPIEL<br />

<strong>Das</strong> Starterfeld des<br />

MTB-Marathons ist ausgebucht. Mit <strong>Komplett</strong> vergibt<br />

aber noch zwei Startplätze für den Fun-Marathon<br />

(30 km). Beantworten Sie die folgende Frage:<br />

Wie heißt die Trendsportart, in der Elli Schulte<br />

Weltmeisterin ist?<br />

Die Antwort senden sie per E-Mail an:<br />

megasports@komplett-magazin.de. Einsendeschluss ist<br />

am 17. <strong>April</strong>. Bei mehr als zwei richtigen Einsendungen<br />

entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

40


Mehr Leistung – Mehr Zuhause<br />

Mehr Gelassenheit –<br />

für die Gestaltung Ihres Wohntraums<br />

Dietmar Hammecke (Baufinanzierungsspezialist<br />

und Immobilienmakler Plettenberg)<br />

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />

Wir machen den Weg frei.<br />

Mit den richtigen Partnern an Ihrer Seite kann selbst ein herausfordernder<br />

Neubau oder eine Modernisierung entspannt<br />

verlaufen. Wir unterstützen Sie mit der individuellen Finanzierung,<br />

die Ihnen den erforderlichen finanziellen Spielraum<br />

verschafft. Fordern Sie uns – für Ihr MEHR an Vorfreude.<br />

41


Tipp des Monats<br />

Sa., 11.4.<strong>2015</strong>, 20 Uhr<br />

Die Puhdys<br />

Akustisch - Die Abschiedstour<br />

Die grandiose, legendäre<br />

Ostrock-Band kommt nach Iserlohn (erstmalig).<br />

Parktheater Iserlohn, Alexanderhöhe<br />

www.parktheater-iserlohn.de<br />

Sa., 4.4.<strong>2015</strong>, 17 - 24 Uhr<br />

Saunaabend (jeden 1. Sa. im Monat) mit<br />

Thema „Skandinavien“ in der AquaMagis-<br />

Saunawelt, verlängerte Öffnungszeit, spezielles<br />

Aufguss-Programm, Nacktbaden, exklusive<br />

Rutschennutzung - www.aquamagis.de<br />

<strong>April</strong> <strong>2015</strong><br />

1 Mi<br />

2 Do<br />

3 Fr<br />

4 Sa<br />

5 So<br />

6 Mo<br />

14<br />

15<br />

Fr., 10.4. u. Sa., 11.4.<strong>2015</strong>, jew. 20 Uhr<br />

Kabarett von und mit Karin Berkenkopf alias Frieda Braun<br />

Frieda Braun bringt ihr achtes Soloprogramm<br />

auf die Bühne.<br />

Alte Molkerei, Sundern-Allendorf<br />

www.kulturtrichter.de<br />

Sa., 18.4.<strong>2015</strong>, 17 Uhr (Einlass 16 Uhr)<br />

60 Jahre MGV Sangesfreunde Hüinghausen<br />

Konzert „Chorgesang trifft Krainerklang“ mit<br />

FemmeVokal, Four Valleys, Lüdenscheider Männerchor,<br />

Chorgemeinschaft Rärin-Hüinghausen,<br />

Die Geininger, Gemeinschaftshalle Herscheid<br />

So., 19.4.<strong>2015</strong>, 13 Uhr<br />

Tag der Rettungskräfte mit verkaufsoffenem<br />

Sonntag in der Werdohler Innenstadt<br />

Die in Werdohl aktiven Rettungskräfte stellen<br />

sich der Öffentlichkeit vor.<br />

www.werdohl.de<br />

So., 19.4.<strong>2015</strong>, 11 - 17 Uhr<br />

Eröffnung der Fahrsaison der Sauerländer Kleinbahn.<br />

Der Museumszug pendelt auf der Strecke<br />

zwischen Hüinghausen und Köbbinghausen.<br />

<strong>Das</strong> Kleinbahn-Café und der Biergarten sind<br />

geöffnet. www.sauerlaender-kleinbahn.de<br />

24. - 26.4.<strong>2015</strong><br />

Schützenfest des Schützenvereins Plettenberg-<br />

Grünetal<br />

Freitagnachmittag Königsvogelschießen, Samstag<br />

Festzug und Königsball, Sonntag Biergericht<br />

www.grüner-schützenverein.de<br />

Sa./So., 25/26.4.<strong>2015</strong><br />

25. Megasports-Festival in Sundern-Hagen<br />

Samstag MTB-Marathon, große Shownight mit<br />

europäischen Spitzenkünstlern, Sonntag Kids-<br />

Rennen und Familienprogramm<br />

www.mega-sports.de<br />

Do., 30.4.<strong>2015</strong>, 19 Uhr<br />

May Perlorama<br />

Tanz in den Mai mit Livemusik von den Entspannungsministern<br />

& Friends<br />

Breitenbruch 1, Neuenrade-Küntrop<br />

festival@rumotripop.de<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

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29<br />

30<br />

31<br />

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Mo<br />

Di<br />

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Do<br />

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16<br />

17<br />

18<br />

veranstaltungen ### nichts wie hin!


Mai <strong>2015</strong><br />

1 Fr<br />

2 Sa<br />

3 So<br />

4 Mo<br />

5 Di<br />

6 Mi<br />

7 Do<br />

8 Fr<br />

9 Sa<br />

10 So<br />

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13 Mi<br />

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16 Sa<br />

17 So<br />

18 Mo<br />

19 Di<br />

20 Mi<br />

21 Do<br />

22 Fr<br />

23 Sa<br />

24 So<br />

25 Mo<br />

26 Di<br />

27 Mi<br />

28 Do<br />

29 Fr<br />

30 Sa<br />

31 So<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

Fr., 1.5.<strong>2015</strong>, 15 - 19 Uhr<br />

10 Jahre MS Sorpesee<br />

Mit Zauberer, Kinderschminken und Musik<br />

wird das Jubiläum der MS Sorpesee gefeiert.<br />

www.personenschifffahrt-sorpesee.de<br />

Fr., 1.5.<strong>2015</strong>, 11.30 Uhr<br />

Eröffnung der Lennefontäne in Werdohl, u.a. mit<br />

Shantychor Werdohl, Ausrichter ist der<br />

Bürgerstammtisch<br />

Sa., 9.5.<strong>2015</strong>, 15 Uhr<br />

15.Brückenbürgerweinfest auf der Versevörder<br />

Fußgängerbrücke - www.werdohl.de<br />

So., 3.5.<strong>2015</strong>, 11 - 18 Uhr<br />

Saisoneröffnung Luisenhütte Balve-Wocklum:<br />

Greifvogelschau, Handwerksvorführungen, Kinderprogramm,<br />

Führungen, in Zusammenarbeit<br />

mit dem Museum für Vor- und Frühgeschichte der<br />

Stadt Balve, Eintritt frei<br />

Fr., 8.5.<strong>2015</strong>, 19 Uhr<br />

Eröffnungskonzert Märchenwochen der Festspiele<br />

Balver Höhle und Premiere des Festspielchors,<br />

20 Uhr Premiere „Der Glöckner von<br />

Notre Dame“ (weitere Aufführungen bis 5.6.)<br />

www. festspiele-balver-hoehle.de<br />

Sa., 9.5.<strong>2015</strong>, 16 Uhr<br />

„<strong>Das</strong> kleine Gespenst“, Märchen<br />

mit Musik (Premiere, weitere<br />

Aufführungen bis 6. Juni)<br />

Balver Höhle<br />

www.festspiele-balver-hoehle.de<br />

So., 10.5.<strong>2015</strong>, 17 Uhr<br />

Affelner Altarmusik<br />

Orgelkonzert in der St. Lambertuskirche Affeln, Dr.<br />

Michal Markuszewski (Polen)spielt Werke von J.S.<br />

Bach, W.A. Mozart, G. Bohm, D. Buxtehude u.a.<br />

15. - 17.5.<strong>2015</strong><br />

Schützenfest in Landemert (Plettenberg)<br />

22. - 24. 5.<strong>2015</strong><br />

Schützenfest in Hülschotten (Finnentrop)<br />

Sa., 30.5.<strong>2015</strong>, 15 Uhr<br />

1. Herscheider Familienfest<br />

auf dem alten Schulplatz<br />

www.spiekus-rockt.de<br />

www.herscheid.de<br />

Tipp des Monats<br />

So., 24.5.<strong>2015</strong>, 13 Uhr<br />

25. Immecke Open Air<br />

Independent-Rockfestival in Plettenberg,<br />

u.a. The Computers, Superskank,<br />

Muirsheen Durkin, Immecke Allstars<br />

<strong>Das</strong> Open Air auf dem Sägewerksgelände<br />

in der Immecke ist legendär.<br />

www.immecke-open-air.de


Industrie bei Nacht<br />

Fotos<br />

Martin Büdenbender<br />

Firma Schniewindt in Neuenrade<br />

Firma Fastenrath in Plettenberg<br />

Firma Seissenschmidt in Plettenberg<br />

44


Firma Stauff in Werdohl<br />

Firma Alberts in Herscheid<br />

Firma Vossloh in Werdohl<br />

Bahnhof Werdohl<br />

45


GmbH<br />

Drehtechnik<br />

Vom Präzisionsteil<br />

zur Systemlösung<br />

www.panzergmbh.de<br />

www.panzer-drehtechnik.de<br />

46


Hidden Champion -<br />

gefunden in Neuenrade<br />

Es gibt Unternehmen, die kennt jeder. Die sind fürchterlich groß, sitzen in<br />

megagroßen Städten, haben tausende Mitarbeiter und erwirtschaften riesig<br />

große Umsätze. Und dann gibt es die Unternehmen, die nicht jeder kennt.<br />

Die sind kleiner (wie z.B. ), sind in kleineren Städten angesiedelt (z.B.<br />

in Neuenrade), haben weniger Mitarbeiter (z.B. 130) und erwirtschaften nicht<br />

ganz so viel Umsatz (z.B. 37 Mio. Euro).<br />

Und doch sind es gerade diese kleinen Unternehmen, die als Innovationsführer<br />

ganz vorne mit dabei sind. „Hidden Champions“ heißen die dann –<br />

und ist einer von denen.<br />

Was Hidden Champions ausmacht? Die sind mindestens so gut wie die<br />

Großen (oft sogar noch schneller und besser) und leisten mindestens genauso<br />

viel. Doch weil diese Unternehmen eher an Lösungen und Produkten<br />

arbeiten, anstatt am eigenen Image, kennt man sie kaum.<br />

So wie<br />

aus Neuenrade.<br />

– der Hidden Champion<br />

HALLE 1 STAND 21<br />

www.kohlhage.de


Sauerländer Knowhow<br />

belebt die Weltwirtschaft<br />

Die HANNOVER MESSE ist das weltweit<br />

wichtigste Technologieereignis und protzt<br />

in diesem Jahr mit richtungsweisenden<br />

Themen, wie intelligente Fabrik, neue<br />

Werkstoffe und Verfahren, additive<br />

Fertigung, Leichtbau und Energieeffizienz.<br />

Man spricht sogar von der vierten<br />

industriellen Revolution.<br />

Selten war das Interesse an der Weltmesse größer als<br />

in diesem Jahr. Über 6.000 Aussteller aus aller Herren<br />

Länder haben sich angemeldet. Hunderttausende von<br />

Besuchern werden erwartet.<br />

„Wer in diesem Jahr spät dran ist, wird in Hannover<br />

kaum noch eine Übernachtungsmöglichkeit finden“,<br />

weiß Ludwig Kirchhoff-Stewens, Geschäftsführer der<br />

Werdohl-Dresel beheimateten Rötelmann GmbH. Im<br />

30 Kilometer-Umkreis um das Messegelände ist alles<br />

ausgebucht. Rötelmann (in Hannover in Halle 20, Stand<br />

C35) ist eines von 15 Unternehmen aus den Städten<br />

Neuenrade, Plettenberg und Werdohl, die sich vom 13.<br />

bis 17. <strong>April</strong> auf der Hannover Messe präsentieren.<br />

Deutschland ist Exportnation Nummer 1, noch<br />

vor den USA und China. Export weltweit, auch in<br />

Niedriglohnländer, die eigentlich billiger produzieren<br />

können als deutsche Unternehmen, das ist kein<br />

Widerspruch. In den Fabriken geht es zukünftig immer<br />

weniger darum, identische Produkte tausendfach<br />

herzustellen. Die Kunden von morgen erwarten<br />

individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene<br />

Ware. Jedoch zu den niedrigen Kosten, die sonst für<br />

Massenware fällig wären.<br />

Ausbildung wird bei Kohlhage groß geschrieben.<br />

Ein gutes Beispiel dafür, wie das funktioniert, zeigt die<br />

Firma KOHLHAGE. In Küntrop, mitten im Grünen gelegen,<br />

hat man vor vielen Jahren damit angefangen, Rohre in<br />

Form zu biegen und zu bearbeiten. Heute werden hier<br />

komplexe Baugruppen gefertigt, die im wesentlichen<br />

in der Automobilproduktion verwendet werden. Wo<br />

jedoch noch vor ein paar Jahren Menschen<br />

Rohre geschweißt haben, arbeiten jetzt<br />

Schweißroboter: Schneller, genauer und mit<br />

einer stets konstanten Qualität. Auch im<br />

Schwesterunternehmen KOHLHAGE Fasteners<br />

hat die Technik längst Einzug gehalten. Mit<br />

Hilfe kamerabasierter Sortiermaschinen<br />

werden dort Teile geprüft und sortiert - in einem<br />

atemberaubenden Tempo.<br />

So ist es möglich, dass KOHLHAGE Fasteners 100-Prozent-Kontrolle<br />

garantieren kann. Auch hat sich das Unternehmen<br />

darauf spezialisiert, Lösungen anzubieten,<br />

bei denen teure Drehteile durch wesentlich günstigere<br />

Kaltumformteile ersetzt werden können. So helfen die<br />

Küntroper Anwendungstechniker anderen Unternehmen<br />

anspruchsvolle und gleichzeitig kostengünstige Lösungen<br />

für Probleme in der Verbindungstechnik zu finden.<br />

Qualität durch Knowhow und Erfahrung, das ist das<br />

Pfund, mit dem die heimischen Unternehmen wuchern<br />

können. Qualität, wie sie die flexiblen Kupplungen,<br />

Pumpenträger,<br />

Alubehälter<br />

und Wärmetauscher<br />

von r+l hydraulics<br />

(Werdohl)<br />

auszeichnen, Erfahrung,<br />

wie sie<br />

die Plettenberger<br />

Seissenschmidt<br />

AG bei der Entwicklung<br />

und<br />

Herstellung von Präzisionskomponenten für die Antriebsund<br />

Fahrwerktechnik einbringt und Knowhow, wie das,<br />

welches in die Entwicklung der hochspeziellen Ventile<br />

und Kugelhähne der Firma Rötelmann geflossen ist. Da<br />

liegt es nahe, dass Kugelhähne von Rötelmann sogar<br />

nach China exportiert werden.<br />

Weg von der einfachen Massenproduktion hin zu<br />

komplexen Bauteilen und prozessorientierten und<br />

intelligenten Fertigungswegen führt der Weg. Den ist<br />

KOHLHAGE Schritt für Schritt gegangen, hat den Betrieb<br />

in Küntrop nach und nach vergrößert, baut aktuell<br />

einen neuen Verwaltungstrakt für die vier zur Gruppe<br />

zählenden Unternehmen und hat viel in modernste<br />

Produktionsmittel investiert.<br />

48


RND Berufsorientierungsmesse im Werdohler Festsaal Riesei<br />

„Bist du bereit für die Herausforderung<br />

deines Lebens?“<br />

Aber all das hat keinen Wert, ohne die Menschen, die<br />

in dem Unternehmen arbeiten. Die hochspeziellen<br />

Aufgaben, der Umgang mit intelligenten Robotern und<br />

Maschinen, die Anforderungen für die Entwicklung<br />

innovativer Produkte und individueller Problemlösungen,<br />

das alles erfordert ein Team hochqualifizierter<br />

Mitarbeiter. Nicht nur KOHLHAGE, auch alle anderen<br />

Unternehmen der Region haben das längst erkannt.<br />

„Bist du bereit für die Herausforderung deines Lebens?“<br />

Mit diesem Slogan wirbt KOHLHAGE gezielt um neue<br />

Mitarbeiter. Facharbeiter und Jungingenieure, die in<br />

einem gut funktionierendem Team Spaß an der Lösung<br />

anspruchsvoller und komplexer Aufgabenstellungen<br />

haben, sind dort gut aufgehoben.<br />

Auf gleiche Weise stellt sich KOHLHAGE auch als Ausbildungsbetrieb<br />

vor und bietet Perspektiven für die berufliche<br />

Karriere. Vom Werkzeug- und Industriemechaniker/in<br />

über den Industriekauffrau/-kaufmann und den<br />

Groß- und Außenhandelskauffrau/-kaufmann bis hin zu<br />

Mechatroniker/in und dem Fachinformatiker/in reicht<br />

die Bandbreite. Kooperationen mit den Fachhochschulen<br />

Südwestfalen und Köln runden das Portfolio ab und bieten<br />

jungen Betriebswirten, Maschinenbauern und Wirtschaftsingenieuren<br />

langfristige Perspektiven.<br />

Auf dem Gemeinschaftsstand von Expertise Sauerland in<br />

Halle 5, Stand F32 präsentieren sich KOHLHAGE Fasteners<br />

und KOHLHAGE Automotive in Hannover.<br />

Nichts bewegt sich ohne Antriebs- und Fluidtechnik.<br />

Auch in diesem Bereich ist Deutschland führende Exportnation.<br />

Von Mobilitätstechnologien über<br />

Energieanlagen bis hin zu Maschinenbau<br />

und Offshorelösungen: Überall findet die<br />

elektrische und mechanische Antriebstechnik<br />

sowie Hydraulik und Pneumatik<br />

Verwendung. Sie ist entscheidend für die<br />

Effizienz, Nachhaltigkeit und Leistung. Die<br />

Antriebs- und Fluidtechnik ist eines von<br />

sieben Schwerpunktthemen der diesjährigen<br />

Hannover Messe und damit genau<br />

das richtige Umfeld für die R+L HYDRAU-<br />

LICS GmbH. <strong>Das</strong> Werdohler Unternehmen,<br />

vielen auch bekannt unter dem früheren<br />

Firmannamen Raja Lovejoy, hat sich als<br />

einer der erfolgreichsten Anbieter von<br />

Qualitätskomponenten für die Antriebsund<br />

Fluidtechnik etabliert. Am Standort Werdohl produziert<br />

und vertreibt R+L Hydraulics eine breite Produktpalette<br />

an Hydraulik-Komponenten, Wärmetauschern,<br />

Kupplungen für die Antriebs- und Fluidtechnik und überzeugt<br />

mit der Sicherheit, Langlebigkeit und absoluter<br />

Verlässlichkeit seiner Produkte. Zu den Kunden zählen<br />

viele bedeutende nationale und internationale Unternehmen<br />

aus den Bereichen Hydraulik und Maschinenbau.<br />

R+L HYDRAULICS GmbH präsentiert sich in Hannover in<br />

Halle 20, Stand C 36 und darüber hinaus mit einer völlig<br />

neuen Produktpräsentation auf dem zweiten Messestand<br />

in Halle 25, Stand D 34.<br />

Bei Reinhard Panzer können jetzt hochpräzise Zahnräder, wie im Bild<br />

zu sehen, feingestanzt werden<br />

Den Kopf voller guter Ideen<br />

Knowhow ist das, was Reinhard Panzer mitbrachte, als<br />

er 1980 die Panzer GmbH als Industrievertretung und<br />

Ing. Büro gründete. Es begann mit einem Schreibtisch<br />

im Wohnzimmer und den Kopf voller guter Ideen. Der<br />

Rest ist die Erfolgsgeschichte eines expandierenden<br />

Unternehmens:<br />

49


1993 Kauf des Handelshauses der Walter A. Schenk<br />

GmbH<br />

2003 Die Panzer GmbH stellt zum ersten Mal mit einem<br />

eigenen Stand auf der Industriemesse in Hannover aus.<br />

2009 Zusammenlegung der Panzer GmbH und Walter A.<br />

Schenk GmbH<br />

2010 Die Panzer GmbH wird 30 Jahre. In diesem Jahr<br />

wird das Plettenberger Unternehmen Vogt & Kordt GmbH<br />

( seit 2013 Panzer Drehtechnik GmbH ) aufgekauft<br />

2011 Erweiterung der Unternehmensfläche um<br />

zusätzliche 2000 qm<br />

2013 – <strong>2015</strong> Erweiterung des Maschinenparks<br />

Parallel dazu hat der Unternehmensgründer, unterstützt<br />

von seinen beiden Söhnen ein Netzwerk aus eigenen<br />

und Partner-Unternehmen aufgebaut, welche die<br />

Produktion, Entwicklung und Vertrieb im Verbund<br />

vorantreiben, von Synergien profitieren, den Service<br />

optimieren und so Kundenprojekte effizient gestalten.<br />

Gemeinsam mit ihren Partnern tritt die Panzer GmbH<br />

auf der Hannover Messe auf. Auf Ihrem Messestand<br />

in Halle 4 Stand C33 bietet sie ihren Gästen die<br />

Möglichkeit, zentralisiert mit 10 Produktionswerken<br />

über Stanzteile, Feinstanzteile, Tiefziehteile, Drehteile,<br />

Kunststoffspritzteile und Gummiformteile zu sprechen.<br />

Wegweiser: Heimische Firmen auf der<br />

Hannover Messe<br />

Werdohl:<br />

EZM Gelenk- und Systemtechnik (Halle 6, Stand B45)<br />

Keim Kunststoffbearbeitung (Halle 3, Stand G10)<br />

Kracht (Halle 21, Stand E10)<br />

R+L Hydraulics (Halle 20, Stand 36)<br />

Rötelmann (Halle 20, Stand C35)<br />

Stauffenberg (Halle 21, Stand D21)<br />

Balve:<br />

Balver Zinn, Josef Jost (Halle 3, Stand G10, (26))<br />

Neuenrade:<br />

HBE, VSE Volumentechnik (Halle 20, Stand C24)<br />

HELIOS (Halle 13, Stand F101)<br />

IBG-Automation (Halle 17, Stand E18/F18)<br />

Kohlhage Fastners und Automotive (Halle 4, Stand A02)<br />

Schniewindt (Halle 11, Stand B45)<br />

Plettenberg:<br />

Seissenschmidt (Halle 4, Stand E42)<br />

Rasche Umformtechnik (Halle 4, Stand E42)<br />

Rentrop (Halle 4, Stand A33)<br />

Panzer (Halle 4, Stand C33)<br />

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50


Neuenrader Jubiläumstour<br />

nach Klingenthal<br />

25 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Neuenrade und<br />

Klingenthal. <strong>Das</strong> soll in diesem Jahr gefeiert werden.<br />

Neuenrades Partnerstadt hat dazu die Freunde aus dem<br />

Sauerland zum Frühlingsfest eingeladen. Die Fahrt vom 19.<br />

bis 21. Juni ins Vogtland ist ausgebucht. Alle 60 Bus-Plätze<br />

sind belegt, berichtet Bürgermeister Toni Wiesemann im<br />

Gespräch mit dem <strong>Komplett</strong>-Magazin. Eine private Anreise<br />

ist natürlich für jedermann möglich.<br />

Die Klingenthaler waren Mitte März beim Gertrüdchen<br />

mit einer besonders großen Delegation in Neuenrade.<br />

„Besonders hat mich gefreut“, so Neuenrades<br />

Bürgermeister, dass mittlerweile auch die nächst jüngere<br />

Generation das Interesse an der Städtepartnerschaft pflege.<br />

In Neuenrade soll das Städtepartnerschaftsjubiläum am 3.<br />

Oktober im Rahmen des traditionellen Bürgerempfanges<br />

gefeiert werden. ut<br />

Ihr Bestatter aus der Vier-Täler-Stadt<br />

mit der historischen Kutsche<br />

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51


Beim Gyros kommt Niko<br />

ins Grübeln<br />

Besuch in der beliebten griechischen Meze-Taverne in Plettenberg<br />

Text und Fotos<br />

Detlef Schlüchtermann<br />

52


Was ist eigentlich typisch griechisch? Nein, wir wollen<br />

hier jetzt nicht über aufgeblähte Beamtenapparate oder<br />

kaum Steuern zahlende Reeder debattieren. Hier geht<br />

es um griechische Speise-Spezialitäten. Und was fällt<br />

einem da spontan ein? Natürlich Gyros. Der gedrehte<br />

Grillspieß, der auch im Sauerland viel früher bekannt<br />

war als sein türkischer Bruder, der Döner.<br />

Weil aber die geschichteten Fleischstücke auf dem rotierenden<br />

Spieß vorwiegend in Imbissbuden feilgeboten<br />

werden und nur hervorragend munden, wenn die<br />

Ware noch am Tag der Zubereitung über die Theke geht,<br />

hatte Niko Sfiriklas vor drei Jahren, als er seine beliebte<br />

Taverne an der Bahnhofstraße 99 in Plettenberg eröffnete,<br />

Bedenken, Gyros ins Angebot zu nehmen.<br />

nen speziellen Barbecue-Abend. Und weil er sich schon<br />

seit einigen Jahren mit dem Gedanken herumschlägt,<br />

auf der Freifläche hinter seinem Haus einen idyllischen<br />

Biergarten einzurichten, könnte man so etwas im Sommer<br />

ja auch draußen veranstalten.<br />

Aber das ist noch Zukunftsmusik, denn die Frage, wie<br />

der Bebauungsplan letztlich gestaltet wird, ist von der<br />

Plettenberger Stadtverwaltung noch nicht endgültig geklärt.<br />

Bis dahin muss sich Niko wohl noch gedulden.<br />

An Ideen mangelt es dem 45-Jährigen jedenfalls nicht. Er<br />

fühlt sich mit Ehefrau Rafaela und seinem achtjährigen<br />

Sohn Dimi jr. pudelwohl in Plettenberg. Und seine Entscheidung,<br />

aus dem Ruhrgebiet zurück in die alte Heimat<br />

zu kommen, hat er nicht eine Sekunde lang bereut.<br />

<strong>Das</strong> Konzept des 45-Jährigen sah etwas anders aus: „Wir<br />

wollten weg von üppigen Akropolis-Platten mit Fleischmengen“,<br />

sagt der gelernte Koch mit gastronomischen<br />

Ambitionen. „Uns schwebte vor, die griechische Vorspeisentradition,<br />

die Mezedes, in Plettenberg aufleben<br />

zu lassen“, ergänzt der Gastronom, dessen Vater in der<br />

Stadt auch einen ausgezeichneten Ruf besitzt. Dimi, wie<br />

ihn die Stammgäste nannten, war es, der 1985 das historische<br />

„Haus Krone“, das 1910 errichtet wurde, kaufte<br />

und es zu einem beliebten „Griechen“ machte. Den<br />

Vater (73) zog es mit Ehefrau Stella Anfang des neuen<br />

Jahrtausends als Rentner zurück in die hellenische<br />

Heimat, das Restaurant wurde verpachtet, hatte aber<br />

seinen gastronomischen Zenit überschritten. Auf gut<br />

deutsch: Es lief nicht mehr so gut.<br />

<strong>Das</strong> änderte sich schlagartig, als Sohn Niko aus dem<br />

Ruhrpott zurück ins Sauerland aufbrach. Stammgäste<br />

waren schnell erobert, dank einer jungen, frischen Küche.<br />

Der Gastraum erhielt einen hellen Anstrich, Gipsfiguren,<br />

wie man sie von anderen griechischen Gastronomen<br />

kannte, wurden verbannt. Bilder und Fotos traten<br />

an ihre Stelle. Doraden vom Grill, gefüllte Lammkeulen,<br />

Wildschweingeschnetzeltes, aber auch täglich frische<br />

Ofenkartoffeln fanden neben den zahllosen Vorspeisen-<br />

Variationen Anklang bei den Gästen.<br />

Mit den Mezedes hatte Niko einen Volltreffer gelandet. Sie<br />

stießen auf ähnliche Begeisterung wie die kleinen Häppchen,<br />

die als Tapas bei den Spaniern gereicht werden.<br />

Doch irgendwann, und da kommt Niko ins Grübeln,<br />

fragten immer mehr Gäste nach, warum es denn bei<br />

ihm kein Gyros geben würde. Wer eben griechisch essen<br />

geht, möchte hin und wieder die Leckereien vom<br />

Drehspieß genießen. „Mal sehen“, sagt der Chef heute,<br />

„vielleicht gibt es ja mal einen Gyros-Tag oder ei-<br />

Niko’s Mezebar, Bahnhofstraße 99 in Plettenberg<br />

Tel. 02391 9389515<br />

Geöffnet von 16 bis 23 Uhr, Dienstag Ruhetag<br />

Speisekarte: Mezedes – Vorspeisen<br />

von 4,50 (kleiner Vorspeisenteller) bis 9,50<br />

(Oktopus in Essig und Öl)<br />

Salate zwischen 3 und 10,5 Euro<br />

Großes Angebot an frischen Fisch und Fleisch.<br />

Kleine Dessertauswahl.<br />

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53


<strong>Komplett</strong> lecker. Autor Detlef Schlüchtermann<br />

Vom Ćevapčići<br />

zum Steinzeit-Genuss<br />

Wie konnten<br />

wir eigentlich<br />

früher satt werden,<br />

ohne Spaghetti,<br />

Pizza,<br />

Döner - ohne<br />

Ananas, Mango,<br />

Papaya -<br />

ohne China-Kohl, Brokkoli und Chicorée?<br />

Ganz einfach, wir haben das gegessen, was die Gärten,<br />

Wälder, Wiesen und Flüsse in der Umgebung hergaben.<br />

Wer kochen konnte, zauberte daraus Köstlichkeiten. Von<br />

der Potthucke, dem Sauerländer „Rinderpümmel“, dem<br />

Pumpernickel bis zur in Butter gebratenen Bachforelle.<br />

Herz und Magen, was willst du mehr?<br />

Doch irgendwann, es muss so Anfang der 60-er Jahre<br />

gewesen sein, da eröffneten die sogenannten Gastarbeiter<br />

Gaststätten. Die Sehnsucht nach fremden Genüssen<br />

keimte auf. Es gab gegrillte Hackfleischröllchen<br />

beim Jugoslawen, bekannt als Cevapcici, die Frikadellen<br />

hießen Pleskavicia, die Fleischspieße Racnici und das<br />

gefüllte Rumpsteak firmierte klangvoll unter „lustiger<br />

Bosniak“. Es war die Zeit der Restaurants mit Namen<br />

wie Dubrovnik, Split, Mostar und wie die Städte im<br />

alten Jugoslawien alle hießen. Die erste ausländische<br />

Fresswelle rollte auch übers Sauerland.<br />

Es folgten die Italiener mit ihren umwerfenden Nudelkreationen,<br />

mit den Teigfladen, die sie Pizza nannten.<br />

Parallel dazu schossen China-Lokale wie Pilze aus dem<br />

Boden. Wir wählten M5 oder G8 von der Mittagskarte.<br />

Sehr exotisch. Andere Länder-Leckereien folgten. Griechische<br />

Gyrosgrills, türkische Dönertaschen oder spanische<br />

Tapaskreationen.<br />

Während manches Modeessen so schnell verschwand<br />

wie es gekommen war, während selbst die gesamte<br />

Balkanküche Manchem plötzlich fade schmeckte, während<br />

die chinesischen Buffetvariationen immer weniger<br />

reißenden Absatz fanden, überdauerte die italienische<br />

Küche alle Epochen. Nach wie vor gehören das Ristorante<br />

und die Pizzeria auch im Sauerland zu den beliebtesten<br />

ausländischen Gaststätten.<br />

Doch die Zeit ist schnelllebiger geworden. Während die<br />

Genüsse aus fernen Ländern nur noch wenige Reize auslösen,<br />

setzte sich in den letzten Jahren die bewusste<br />

Auswahl von Lebensmitteln durch. Biologischem<br />

Anbau und Zucht folgte die vegetarische Variante,<br />

die von der veganen, also dem kompletten Verzicht auf<br />

jedwede tierische Produkte, abgelöst wurde. Und während<br />

immer mehr Anhänger dieser Lebensart neue Läden<br />

und Lokale eröffnen, rollt schon die nächste Welle an:<br />

Es ist die Steinzeit-Gastronomie. Ja, Sie hören richtig.<br />

Essen wie die Urbewohner unseres Erdballs. Ein erstes<br />

Lokal in der Hauptstadt Berlin hat bereits eröffnet.<br />

„Paleo-Ernährung“ ist das Zauberwort. Sie soll für reinere<br />

Haut, weicheres Haar und für mehr Energie sorgen.<br />

Sie soll das Immunsystem stärken und den Sexualtrieb<br />

fördern. Eine neue Ernährungsform, bei der man sich<br />

auf uralte Art ernährt. Eben so, wie es die Menschen<br />

in der Steinzeit taten. Wert gelegt wird auf Gemüse,<br />

Eier, Obst, Kräuter, Pilze, Nüsse und Honig. Alles ohne<br />

Pestizide, natürlich. Brot gibt es nicht, weil der Getreideanbau<br />

auch nicht aus der Steinzeit stammt. Und bei<br />

Fleisch achten die Verfechter darauf, dass es sich nur<br />

um Tiere handelt, die eben nicht mit Getreide oder<br />

Mais gefüttert wurden.<br />

Und alles ganz regional, wo wir dann schon wieder<br />

beim Ausgangspunkt dieser Kolumne wären.<br />

Fragen und Anregungen unter<br />

schluechtermann@komplett-magazin.de<br />

Die neuen<br />

Gartenbücher<br />

sind eingetroffen<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo - Fr 8.30 - 18.00 Uhr<br />

Sa 9.00 - 13.00 Uhr<br />

www.plettendorff.com<br />

54


Kork, CDs und Handys – Wertvolle<br />

Rohstoffe statt Abfall<br />

Bürgerbüro oder Bringhof als Sammelstellen – Neuer Markt für alte Handys im Netz<br />

Ein paar CDs mit längst überholten Programm-Versionen<br />

hier. Etliche Sekt- und Weinkorken nach einer Fete<br />

dort. Und in der Schublade ein Familiensatz ausrangierter<br />

Handys, die mit den neuen Smartphones nicht mithalten<br />

können. Ab in die Mülltonne oder aussortieren?<br />

„Sammeln und abgeben“ raten Viola Link und Michael<br />

Lücker, Abfall-Experten der Verbraucherzentrale für den<br />

Märkischen Kreis.<br />

„In jeder Kommune gibt es mindestens einen Sammelort“,<br />

sagt Viola Link. <strong>Das</strong> können wie in Plettenberg und<br />

Werdohl oder Neuenrade die Bringhöfe sein. Michael<br />

Lücker weiß: „Es gibt aber auch Sammelstellen in Schulen,<br />

Eine-Welt-Läden oder Büchereien.“<br />

„Die Haushalte haben ein gutes Sortierverhalten“, lobt<br />

Simone Tripke von der Stadtwerken Neuenrade. Wer<br />

Wertstoffe wie Kork, CD, aber auch alte Elektrogeräte<br />

oder Schrott über den Bringhof entsorgt, spart. In Neuenrade<br />

wird der Müll gewogen. Und was nicht mit gewogen<br />

wird, muss auch nicht bezahlt werden.<br />

In Herscheid fungiert das Bürgerbüro im Rathaus als Annahmestelle<br />

für Kork und CDs. Mobiltelefone und kleine<br />

Elektrogeräte können am Bauhof abgegeben werden.<br />

„Weiße Ware“, dazu gehören Waschmaschinen, Kühlschränke,<br />

Herde werden einmal im Monat abgeholt, erläutert<br />

Marc Krehmer, bei der Gemeinde für den Bereich<br />

Entsorgung zuständig.<br />

Handy-Inhalte edler als Gold<br />

Auch in der Verbraucherzentrale in Lüdenscheid können<br />

Korken, CDs oder Handys abgegeben werden. „Da<br />

kommt eine erkleckliche Summen zusammen“, so Viola<br />

Link. CD oder DVD sind einfach zu recyceln. Michael<br />

Lücker: „Die bedruckte Seite wird abgeschabt. Der Rest<br />

kommt in den Shredder und wird zu neuen Produkten<br />

verarbeitet.“ Auch Kork als Naturprodukt kann, nachdem<br />

es als Flaschenverschluss gedient hat, neu eingesetzt<br />

werden – als Pin-Wand, Bodenfliese oder Dämm-<br />

Material. Bei Druckerpatronen sei die Situation „diffus“,<br />

meint Michael Lücker. Hier sind die Verbraucher auf den<br />

Handel angewiesen.<br />

In den Fokus gerückt sind allerdings Handys. Sie enthalten<br />

die teuren „seltenen Erden“ als Rohstoff. Da lohne<br />

sich das Recycling. Lücker: „<strong>Das</strong> ist noch wichtiger als<br />

Gold oder Platin.“<br />

Der Naturschutz-Verband NBU bietet inzwischen Sam-<br />

Text Rüdiger Kahlke<br />

melkisten für Mobiltelefone an, die zudem als Versandkarton<br />

dienen. Vom Erlös werden Naturschutzprojekte<br />

finanziert.<br />

Und wenn das Gerät nicht zu alt ist, lohnt ein Blick ins<br />

Internet. Ein paar Klicks und die Portale zeigen an, was<br />

ein Verkauf des alten Handys noch einbringt. Man<br />

sollte allerdings nicht enttäuscht sein, wenn<br />

die tatsächliche Summe von der<br />

ersten Preisangabe abweicht. -<br />

Was die Beurteilung des Handy-Zustandes<br />

angeht, weichen<br />

die Ansichten von Verkäufer<br />

und Käufer schon mal ab – und damit<br />

auch der Preis.<br />

NABU-Sammlung:<br />

www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/<br />

aktionen-und-projekte/alte-handys-fuer-die-havel<br />

Online-Portale für den Verkauf von gebrauchten<br />

Handys oder Tablets:<br />

www.rebuy.de/verkaufen/Handy<br />

www.wirkaufens.de<br />

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Breddestr. 23 · Plettenberg<br />

55


56<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

„Anlegestelle Langscheid“, schallt eine stolze Kinderstimme<br />

aus dem Lautsprecher. Grundschülerin Annika<br />

sorgt für die erste Durchsage <strong>2015</strong> auf der MS Sorpesee.<br />

Ihr Papa steht am Ruder und legt eine butterweiche Ankunft<br />

hin. Kein Ruckeln, kein Anstoßen, ganz sanft legt<br />

das fast 70 Meter lange Schiff an. Der Käpt‘n schaut zufrieden<br />

und an der Langscheider Promenade strahlen die<br />

ersten Fahrgäste des Jahres um die Wette. „Herzlichen<br />

Glückwunsch, herzlichen Glückwunsch“, tönt es aus vielen<br />

Kehlen. Familie, Freunde, Stammgäste, sie sind an<br />

diesem Märzsonntag zum Anleger gekommen, um dabei<br />

zu sein, wenn Familie Bierhoff offiziell das Ruder auf<br />

dem Sorpeschiff übernimmt. Nach Wochen und Monaten<br />

der Vorbereitung geht es endlich los.<br />

Text Uwe Tonscheidt<br />

Familie Bierhoff übernimmt<br />

Personenschifffahrt mit<br />

das Ruder auf der erweitertem Angebot<br />

fast ganzjährig. Sogar<br />

MS Sorpesee<br />

Hochzeiten möglich<br />

Ein Schiff als Familienerlebnis<br />

Ein Familiendampfer nimmt unter neuer Führung Fahrt<br />

auf. Familiendampfer darf man dabei wörtlich nehmen,<br />

denn Dagmar Bierhoff, die neue Chefin an Bord und ihr<br />

Gatte Udo, einer von fünf Schiffsführern, haben die MS<br />

Sorpesee zu ihren Familienprojekt gemacht. Tochter Annika<br />

ist sichtlich begeistert, dass es jetzt losgeht. Sohn<br />

Andre, angehender Azubi, ist ebenfalls an Bord und kann<br />

so manchen Seemannsknoten zeigen. Oma Hilde ist zum<br />

Auftakt auch an Bord. „Eigentlich wollt‘ ich ja gar nicht<br />

kommen“, sagt sie augenzwinkernd. „Aber dann haben<br />

sie alle gesagt: Natürlich bist du auch bei der ersten Fahrt<br />

dabei.“ Oma Hilde bereut es nicht. Die Tour wird zu einem<br />

fröhlichen Familien-Ereignis.


Der neue Käpt‘n kennt jede Schraube<br />

Solch eine Familien-Atmosphäre wünschen sich die Bierhoffs<br />

für die kommende Saison. Sie haben da bereits<br />

reichlich Erfahrung. Dagmar Bierhoff war dabei, als die MS<br />

Sorpesee vor zehn Jahren in Dienst gestellt wurde. Udo<br />

Bierhoff ist ebenfalls schon seit acht Jahren dabei. Seine<br />

dreieinhalbstündige Schiffsführer-Prüfung hat der aktive<br />

Feuerwehrmann auf seinem Sorpeschiff absolviert. <strong>Das</strong><br />

kennt er mittlerweile<br />

vom Maschinenraum<br />

bis zum<br />

Oberdeck aus dem<br />

FF: „Die obligatorische<br />

500-Stunden-<br />

Wartung mache ich<br />

immer selbst.“ Wer<br />

also etwas über<br />

die 244 PS starke<br />

Volvo-Turbodieselmaschine<br />

wissen<br />

Frühlingsfahrt der MS Sorpesee:<br />

will, etwas über Reserveaggregat<br />

für MS Sorpesee<br />

Kapitän Udo Bierhoff auf seiner<br />

Notfälle und alle anderen schiffs- und sicherheitstechnischen<br />

Einrichtungen, ist beim gebürtigen Langscheider<br />

bestens aufgehoben.<br />

Noch lieber berichtet er allerdings über seinen Sorpesee,<br />

hat umfangreiches historisches Material zusammen getragen<br />

aus den vergangenen 90 Jahren seit dem Staudammbau.<br />

<strong>Das</strong> soll demnächst auch via CD an Bord zu<br />

hören sein. „Zurzeit suchen wir noch nach einem Tonstudio,<br />

das uns das aufnimmt“, verrät Käpt‘n Udo dem<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazin.<br />

Gäste fürs Unterhaltungsprogramm<br />

engagiert<br />

Für viele andere Neuerungen auf der MS Sorpesee haben<br />

die Bierhoffs schon ganz viele Akteure engagiert.<br />

Regelmäßig gibt es für Kinder Märchenstunden mit der<br />

Märchenfee. Einen Zauberer wird es auch geben. Er wird<br />

unter anderem am 1. Mai zu sehen sein, wenn mit Musik<br />

und Kinderschminken das Zehnjährige der MS Sorpesee<br />

gefeiert wird. „Ein Partyschiff wollen wir nicht sein“, sagt<br />

Udo Bierhoff. Es sind allerdings jede Menge Abendveranstaltungen<br />

geplant. Allein sechs Mondscheinfahrten wird<br />

es in diesem Jahr geben, auch Sonntage mit Live-Musik<br />

(31.5.) und Shanty-Chor (14.6.). Besonderes gibt es auch<br />

bei Sorpe in Flammen am 22. August und beim Oktoberfest<br />

am 26. September.<br />

Darüber hinaus haben sich die Bierhoffs dazu entschlossen<br />

die Saison bis in den kommenden Dezember auszudehnen.<br />

So gibt es in der ersten Novemberwoche eine E-<br />

Laternen-Fahrt zum Martinsfest und ab Ende November<br />

bis Mitte Dezember ein Weihnachtsschiff mit Live-Musik.<br />

Jeden 1. Sonntag Frühstücksbüfett<br />

Und wer mal gern auf der Sorpe ausgiebig<br />

frühstücken möchte, hat <strong>2015</strong><br />

dazu an jedem 1. Sonntag Gelegenheit.<br />

Da wartet auf die angemeldeten<br />

Gäste ein Frühstückbüfett (im<br />

<strong>April</strong> am zweiten Sonntag). Bei der<br />

Verpflegung der Gäste setzt Dagmar<br />

Bierhoff auch auf Produkte aus der<br />

Region. <strong>Das</strong> gilt für die sauerländischen<br />

Schnittchen ebenso wie für<br />

den Kuchen aus heimischen Konditoreien.<br />

Und wer sich entschließt, auf<br />

der MS Sorpesee den Bund fürs Leben<br />

zu schließen, der findet auf dem<br />

Oberdeck nicht nur die passende Räumlichkeit, sondern<br />

kann mit Dagmar Bierhoff auch alle Fragen rund ums<br />

Fest besprechen. Auch für andere Anlässe stehen die<br />

Räumlichkeiten zur Verfügung.<br />

Neue Familienattraktionen in Amecke<br />

Dem Langscheider Udo Bierhoff ist die Freude darüber,<br />

dass der Sorpesee sich zu einem immer beliebteren<br />

Freizeit-Mittelpunkt der Region entwickelt, ins Gesicht<br />

geschrieben. <strong>Das</strong>s nach den vielen erfolgreichen Neuerungen<br />

in Langscheid jetzt in Amecke die Promenade am<br />

Vorbecken mit vielen familienfreundlichen Attraktionen<br />

aufwartet, „das ist schon eine richtige Hausnummer“,<br />

formuliert der 56-Jährige seinen regionalen Heimatstolz.<br />

„Immer mehr Familien nutzen das neue Angebot gern,<br />

fahren mit dem Schiff von Langscheid nach Amecke,<br />

wandern dort ein bis zwei Stunden und treten dann mit<br />

dem Schiff den Rückweg an.“<br />

Die gemeinsamen Aktivitäten der Städte Sundern, Arnsberg,<br />

Balve und Neuenrade und ihre Bemühungen ins<br />

Europäische Förderprogramm LEADER aufgenommen zu<br />

werden, unterstreichen die regionale Entwicklung rund<br />

um den Stausee. Die Kommunen haben ihre Bewerbung<br />

„Bürgerregion am Sorpesee“ getitelt und sich viele Aktivitäten<br />

vorgenommen.<br />

57


Auf Deck lassen sich die<br />

Fahrgäste den Wind durch<br />

die Haare wehen.<br />

Eine notwendige Verbesserung ist die bessere Erreichbarkeit<br />

der Sorpe mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

„Bei Bedarf hängen wir noch eine<br />

Fahrt dran“<br />

Die Bierhoffs haben da schon mal ihren Teil dazu beigetragen.<br />

Seit dem 3. <strong>April</strong> sorgen sie täglich für einen<br />

Schiffs-Linienverkehr zwischen Langscheid und Amecke.<br />

Im Stundentakt legt das Schiff von 11 bis 16 Uhr in<br />

Langscheid ab. Ankunft in Amecke ist jeweils eine halbe<br />

Stunde später.<br />

„Und wenn um 17 Uhr noch 30 Gäste am Anleger stehen,<br />

dann hängen wir noch eine Fahrt dran“, verspricht<br />

Udo Bierhoff. Dann wird das Horn noch etwas länger<br />

zu hören sein. Und Tochter Annika erklärt gerne die<br />

Details: „Dreimal heißt Schiff legt ab und einmal Schiff<br />

kommt an.“<br />

Wir<br />

bilden<br />

aus.<br />

Mit uns bleiben Sie nicht<br />

nur im Frühling beweglich!<br />

LOGISCH • EINFACH • BESSER<br />

- Nach den Frühlingsfahrten im März startet die offizielle<br />

Personenschifffahrt-Saison auf dem Sorpesee am 3.<br />

<strong>April</strong>. Bis zum 25. Oktober findet täglich von 11 bis 16<br />

Uhr ein stündlicher Linienverkehr zwischen Langscheid<br />

und Amecke statt.<br />

- Die einfache Strecke – eine halbstündige Fahrt – kostet<br />

sechs Euro für Erwachsene und drei für Kinder. Die einstündige<br />

Fahrt – z.B. Langscheid-Amecke-Langscheid –<br />

kostet für Erwachsene acht und für Kinder vier Euro.<br />

- Vorbestellungen sind am Anleger in Langscheid und<br />

online unter personenschifffahrt-sorpesee.de möglich.<br />

Dort gibt es auch ausführliche Informationen zum detaillierten<br />

Veranstaltungsangebot auf der MS Sorpesee.<br />

<strong>Das</strong> Schiffstelefon ist unter 0170.8050145 zu erreichen.<br />

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- Die MS Sorpesee ist ein Schiff der Lux-werft aus Niederkassel-Mondorf<br />

am Rhein. <strong>Das</strong> Schiff bietet auf<br />

zwei Decks 300 Personen Platz. Es hat eine Länge von<br />

36,6 und eine Breite von 7,6 Metern.<br />

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58


vision vom<br />

bildungszentrum<br />

für jung und alt<br />

Bürger wirken mit an Neugestaltung<br />

des Schulzentrums Rahlenberg<br />

Aus dem Schulzentrum Rahlenberg in Herscheid soll ein<br />

Bildungszentrum werden, in dem Jung und Alt zusammen<br />

lernen können. Dies ist die Vision. Die Details werden<br />

in Herscheid mit Bürgerbeteiligung erarbeitet.<br />

Wie soll die Bildungslandschaft in Herscheid zukünftig<br />

aussehen? Mit dieser Frage beschäftigten sich rund 30<br />

Bürgerinnen und Bürger bei einem Workshop. Als Moderator<br />

fungiert Achim Körbitz von der Uni Bielefeld.<br />

Die Einrichtung einer Jugendherberge, Kooperationen<br />

mit den heimischen Unternehmen, Räume für Veranstaltungen<br />

– die Vorschläge sprudeln. „Es zeichnet diese<br />

Runde aus, dass sie einen anderen Blickwinkel als zum<br />

Beispiel die Pädagogenrunde hat“, stellt Körbitz fest.<br />

Bürgermeister Schmalenbach fühlt sich und seine Verwaltung<br />

durch die Resonanz bestätigt. „Wir werden<br />

diesen Weg weitergehen. Natürlich müssen wir prüfen,<br />

was machbar ist, denn unser Budget ist begrenzt. Wir<br />

wissen, dass rund eine Million Euro nötig sein werden.<br />

<strong>Das</strong> ist für uns eine große Summe. Deshalb wollen wir<br />

möglichst viele Leute und viel Kompetenz mit ins Boot<br />

holen.“<br />

<strong>Das</strong> weitere Vorgehen beschreibt Fachbereichsleiterin<br />

Sabine Plate-Ernst: „Im Schulausschuss am 4. Mai<br />

werden die aus den Workshops entwickelten Leitideen<br />

vorgestellt. Am 22. Juni sollen erste Skizzen eines Architekten<br />

vorliegen. Wenn der entsprechende Beschluss<br />

gefasst wird, geht es an die Ausschreibung.“ Die Herscheider<br />

werden also die Ergebnisse ihres Engagements<br />

in Sachen Bildungszentrum zeitnah erleben können.<br />

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59


60<br />

Training für<br />

Körper und Geist<br />

Training für<br />

Körper und Geist<br />

Jeden Muskeln meines Körpers angespannt und voller<br />

Konzentration stehe ich in etwa zwei Meter Höhe und<br />

überlege, wie ich an den nächsten grünen Stein gelange,<br />

der meine Route kennzeichnet und mich zum obersten<br />

Punkt in 4,5 Meter Höhe führen soll. Irgendwo hinter und<br />

unter mir vernehme ich Mut machende und technische<br />

Tipps. Nur noch ein kleines Stück… Ich sammle noch einmal<br />

alle meine Kräfte, ziehe mich eng an die Wand, stoße<br />

mich mit Schwung aus dem rechten Bein noch oben,<br />

erreiche mit meiner rechten Hand den ersehnten Griff<br />

und bin stolz wie Oskar, was meinen Muskelkater am<br />

nächsten Tag durchaus erträglich macht.<br />

Die Trendsportart, die aktuell immer mehr Sauerländer<br />

beflügelt, nennt sich Bouldern<br />

und bezeichnet Klettern ohne Seilsicherung.<br />

Ein Boulder ist ein<br />

Felsblock und das Klettern an<br />

Felsblöcken bis in fünf Meter<br />

Höhe wurde in den<br />

letzten Jahrzehnten auch<br />

immer mehr in Hallen<br />

übertragen. Seit November<br />

des letzten Jahres<br />

kann man das in der Blox Boulderhalle<br />

Sauerland im neuen Industriegebiet<br />

Wiethfeld in Finnentrop.<br />

Clemens Weiel, der seit zehn<br />

Jahren selbst begeisterter<br />

Boulder ist und die Entwicklung<br />

der Sportart verfolgt<br />

hat, hat sich mit dem<br />

Kauf des 1500 Quadratmeter<br />

großen<br />

Grundstücks auf<br />

540 Quadratmeter<br />

seinen<br />

Traum von einer<br />

eigenen Boulderhalle<br />

erfüllt.<br />

Jede Menge Spaß<br />

verspricht der Trendsport<br />

Bouldern<br />

Text und Fotos Cristin Schmelcher<br />

Nach zehnjährigem Aufenthalt und einem Studium der<br />

Fächer Geografie und öffentliches Recht in Mainz kehrte<br />

der Kreuztaler in seine Heimat zurück, plante an verschieden<br />

Standorten und fand im neuen Industriegebiet<br />

der Stadt Finnentrop gute Konditionen und eine zentrale<br />

Lage zwischen verschiedenen Städten vor.<br />

„Bouldern bringt Spaß, ist abwechslungsreich, kommunikativ,<br />

bewirkt ein tolles Ganzkörpertraining, stärkt besonders<br />

die Rückenmuskulatur und man ist gezwungen,<br />

seine Grenzen auszuloten“, schwärmt der 32-Jährige,<br />

der sein größtes Hobby zum Beruf gemacht hat. Klettern<br />

kann man bei Clemens Weiel verschiedenfarbige<br />

Routen, die unterschiedliche Schwierigkeitsgrade kennzeichnen<br />

und von denen er jede Woche 15-20 Routen<br />

umsteckt, um seinen Gästen neue Herausforderungen<br />

zu bieten. Von der gelben Kinder- und Einsteigerroute<br />

über die knifflige blaue Route und die violette Jokerroute<br />

mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden bis hin<br />

zur schwarzen Profiroute - hier findet jeder Kletterfan<br />

sein geeignetes Trainingsprogramm. Ein 30 Zentimeter<br />

dicker Schaumstoffboden bietet Sicherheit, falls der<br />

nächste Griff doch einmal knapp verfehlt wird. Die farbigen<br />

Schwierigkeitsgrade sind übrigens nicht national<br />

einheitlich besetzt.<br />

Vorerfahrungen nicht nötig<br />

Auch Sportlehrerin Stefanie Rickfelder hat die Boulderhalle<br />

für <strong>Komplett</strong> getestet und ist begeistert: „So<br />

ein Angebot unterstützt wertvoll die Jugendarbeit vor<br />

Ort, ist ein toller Ausgleich zum normalen Sportunterricht<br />

und wetterunabhängig durchzuführen. Die Schüler<br />

müssen lernen, sich beim Bouldern selbst einzuschätzen<br />

und müssen mit helfenden Tipps vom Boden aus<br />

Verantwortung für andere übernehmen. Die Sportart<br />

liegt im Trend, ist ohne Vorerfahrungen möglich, verspricht<br />

Erfolgserlebnisse und fördert gleichzeitig sowohl<br />

Kopf- als auch Körperarbeit.“ Lediglich die Anbindung<br />

an öffentliche Verkehrsmittel könne hier noch ausgebaut<br />

werden, erzählt die Neuenraderin im Gespräch mit<br />

<strong>Komplett</strong>.<br />

Zum Verschnaufen lädt die 90 Quadratmeter große<br />

Lounge auf einer zweiten Ebene ein oder die kleine<br />

Theke, an der der Kreuztaler die Aktiven mit Getränken<br />

und frischen Flammkuchen oder selbst gebackenen<br />

Nussecken von Mutter Freya bewirtet. Auch eine Kin-


derecke und kletterspezifische Übungsgeräte sind vorhanden.<br />

Einen kleinen Shop mit Kletterausrüstung und<br />

–bekleidung soll es demnächst auch geben.<br />

Die Boulderhalle hat von montags bis freitags von 14<br />

bis 22 Uhr und an Sams-, Sonn- und Feiertagen von 12<br />

bis 20 Uhr geöffnet, so dass sich das Privatleben des<br />

ehemaligen Snowboardlehrers auf die Vormittage konzentriert.<br />

Die Mischlingshündin „Lina“ ist täglich mit<br />

von der Partie. Ist Urlaub in Sicht, zieht es Clemens und<br />

seine Lebensgefährtin Dagmar ins größte Outdoor-Klettergebiet<br />

der Welt Fontainebleau, 50 Kilometer südlich<br />

von Paris.<br />

Mit der Resonanz ist der Familienvater sehr zufrieden.<br />

So zählt er etwa 40 bis 50 Gäste am Tag, unter denen<br />

sich einige Stammkunden befinden. Zum Einzugsgebiet<br />

zählen der Kreis Olpe, der Märkische Kreis, das Hochsauerland,<br />

aber auch aus dem Siegerland und aus dem<br />

Rhein- und Ruhrgebiet nehmen Boulder den Weg auf<br />

sich, um die Kletterhalle zu testen. Angst vor dem Sommer<br />

hat Clemens nicht, da sich dann viele Touristen im<br />

Sauerland aufhalten. Eine Terrasse mit Außenbistro ist<br />

in Planung. Sie soll auch Wanderern eine Anlaufstelle<br />

bieten. Samstags ab 20 Uhr ist die Halle für geschlossene<br />

Gruppenveranstaltungen zu mieten.<br />

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Eine Tageskarte inklusive Ausleihe von Kletterschuhen<br />

kostet 12,50 Euro, Schüler und Kinder bekommen Ermäßigungen<br />

und das Angebot beinhaltet zudem Monatsund<br />

Jahresabonnements. Kletterkurse sind auch außerhalb<br />

der Gruppenveranstaltungen ab 25,- Euro buchbar.<br />

Bouldern dürfen Kinder ab fünf Jahren, Clemens’ ältester<br />

Stammkunde ist 75 Jahre alt.<br />

www.blox-boulderhalle.de.<br />

Der Plettenberger Sportclub (PSC) betreibt seit 2011<br />

ebenfalls einen Bouldertunnel in der Kückelheimer Tennishalle.<br />

Training für Jedermann ist donnerstags von<br />

17:30 Uhr bis 19 Uhr.<br />

„Ich übernehme gern Verantwortung!“<br />

Wir auch! Denn als starker Vermieter investiert die<br />

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61


MaSSgeschneiderte Lösungen<br />

für die Haussanierung<br />

Energieberater hilft bei Planung, Durchführung und Förderanträgen<br />

Text Bernhard Schlütter<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

62<br />

Jedes Haus ist anders – jede Sanierung auch. Wer<br />

Heizkosten sparen will und eine energetische Sanierung<br />

für sein Haus plant, sollte sich deshalb gut informieren<br />

und von einem Energieberater begleiten lassen. Beachtet<br />

werden muss dabei die geltende Energiesparverordnung<br />

EnEV 2014. <strong>Das</strong> Gesetzeswerk enthält die Regeln, die<br />

Hausbesitzer bei einer energetischen Sanierung sowie<br />

bei der Vermietung oder beim Verkauf ihrer Immobilie<br />

berücksichtigen müssen. Auch alle Vorgaben zum<br />

Energieausweis finden sich in der EnEV 2014.<br />

Der Energieberater erstellt einen maßgeschneiderten<br />

Sanierungsplan. „Nur wenn Maßnahmen wie Dämmung,<br />

Fenstertausch oder Modernisierung der Heizung<br />

perfekt auf den Zustand des Hauses, die verwendeten<br />

Baustoffe und die Haustechnik abgestimmt sind, wird die<br />

geplante Heizkostenersparnis erreicht und Bauschäden<br />

werden vermieden“, erklärt Andreas Wagner,<br />

Gebäudeenergieberater in Plettenberg. Der Fachmann<br />

weiß, worauf Eigentümer bei der Sanierung zu achten<br />

haben. Er führt eine Bestandsaufnahme durch, kann dann<br />

durch Computersimulationen die Amortisationszeiten der<br />

durchzuführenden Sanierungsmaßnahmen berechnen.<br />

Am Ende steht ein Fahrplan für Maßnahmen, um das<br />

Haus in einen guten energetischen Zustand zu versetzen.<br />

Dazu gehört auch die Beratung und Unterstützung bei<br />

der Beantragung von Fördermitteln.<br />

Für die Zeitabstände, in denen Sanierungen nötig werden,<br />

hat Andreas Wagner eine Faustregel: „Bestandteile der<br />

Gebäudehülle haben eine Lebenserwartung von etwa 30<br />

Jahren; bei der Gebäudetechnik sind es etwa 15 Jahre.“<br />

Maßnahmen, die sich nicht innerhalb dieser Zeiträume<br />

amortisieren, würde der Energieberater nicht empfehlen:<br />

„Ab einem gewissen Kostenpunkt wäre es sinnvoller,<br />

neu zu bauen.“<br />

Wagners Erfahrung nach führt die Erneuerung der<br />

Heizungsanlage die Rangliste der Einzelmaßnahmen<br />

zur energetischen Sanierung eines Hauses an. „Diese<br />

Maßnahme amortisiert sich am schnellsten.“ Heißt: Durch<br />

den geringeren Energieverbrauch und damit geringere<br />

Kosten rechnet sich die Anschaffung nach einigen Jahren.<br />

Erhebliche Einsparungen an Energiekosten sind auch<br />

durch die Wärmedämmung des Dachs bzw. der obersten<br />

Geschossdecke sowie der Fassade und den Einbau<br />

moderner Fenster zu erzielen.<br />

Zimmerermeister und Gebäudeenergieberater Andreas Wagner<br />

zeigt, dass Heizungsnischen unnötig Energie verschwenden.


Uralt-Heizung muss<br />

ausgetauscht werden<br />

Wurde Ihre Heizung schon vor 1985 eingebaut? Handelt<br />

es sich um eine Öl-oder Gasheizung mit einem so<br />

genannten Standard- oder Konstanttemperaturkessel?<br />

Dann ist das ein Fall für die Austauschpflicht alter<br />

Heizkessel. Nach der EnEV 2014 dürfen solche Uralt-<br />

Kessel ab <strong>2015</strong> nicht mehr betrieben werden. Wurde die<br />

Heizung 1985 oder später eingebaut, ist künftig auch<br />

nach spätestens 30 Jahren Schluss. Ausnahme: Nicht<br />

betroffen davon sind Hausbesitzer, die ihr Haus schon<br />

vor dem 1. Februar 2002 selbst bewohnt haben, und<br />

so genannte Niedertemperatur- und Brennwertkessel.<br />

Wer nicht sicher ist, wie alt seine Heizung ist, sollte mit<br />

seinem Heizungsinstallateur oder dem Schornsteinfeger<br />

besprechen, ob die Heizung erneuert werden muss.<br />

Andreas Wagner rät zur Dämmung des Dachbodens<br />

Nachrüstpflicht für<br />

die Dachbodendämmung<br />

Die Nachrüstpflicht für die Dachbodendämmung<br />

wurde in der neuen EnEV 2014 nochmals konkretisiert:<br />

Hausbesitzer müssen die oberste Geschossdecke zum<br />

unbeheizten Dachraum bis Ende des Jahres <strong>2015</strong><br />

dämmen, wenn sie nicht die Anforderungen an den<br />

Mindestwärmeschutz gemäß der Baunorm DIN 4108-2<br />

erfüllt. Alternativ erfüllt auch eine Dachdämmung diese<br />

Pflicht. Und auch hier gilt die Ausnahme: Wer schon vor<br />

dem 1. Februar 2002 sein Haus bewohnt hat, ist von der<br />

Dämmpflicht ausgenommen. Zusätzlich gilt auch in der<br />

neuen Energieeinsparverordnung die Nachrüstpflicht für<br />

die Dämmung von Rohrleitungen (Heizungsrohre und<br />

Warmwasserleitungen) im kalten Keller.<br />

Grundsätzlich gilt: Wer sein Haus energetisch saniert,<br />

also die Fenster erneuert, Dach, Fassade, Kellerdecke<br />

oder den Dachboden dämmt, muss die Vorgaben der<br />

EnEV 2014 einhalten.<br />

einer Immobilie nichts mehr. <strong>Das</strong> Dokument belegt den<br />

Energieverbrauch bzw. Energiebedarf und muss schon<br />

bei der ersten Besichtigung vorgelegt werden. Ist der<br />

Miet- oder Kaufvertrag geschlossen, erhält der neue<br />

Mieter bzw. Eigentümer den Energieausweis. Darin sind<br />

jetzt übrigens auch so genannte Effizienzklassen von A+<br />

(niedriger Energiebedarf) bis H (hoher Energiebedarf)<br />

angegeben. Diese müssen auch in Immobilienanzeigen<br />

erscheinen, genau wie das Baujahr, der Energieträger<br />

der Heizung und die Angaben zum Energiebedarf<br />

beziehungsweise Energieverbrauch.<br />

Förderung in<br />

Anspruch nehmen<br />

Die meisten Zuschüsse und Sanierungskredite vergibt<br />

die staatliche KfW-Bank: Über sie erhalten private<br />

Hausbesitzer Förderung für viele Sanierungsmaßnahmen<br />

von der Dämmung bis zum Heizungstausch.<br />

Voraussetzung für die KfW-Förderung: Die technischen<br />

Mindestanforderungen der KfW werden erfüllt und<br />

Zuschüsse oder Kredit vor Beginn der Sanierung<br />

beantragt. Darüber hinaus erhalten Hausbesitzer<br />

Förderung der KfW-Bank nur, wenn der sachverständige<br />

Energieberater in der Liste der Energieeffizienz-Experten<br />

für Förderprogramme des Bundes gelistet ist und wenn<br />

eine Fachfirma die Arbeiten ausführt.<br />

Wenn Hausbesitzer die Sanierung selbst finanzieren, sind<br />

Zuschüsse attraktiver als ein zinsgünstiger Kredit. Sie<br />

werden direkt auf das Konto überwiesen und müssen<br />

nicht zurückgezahlt werden. Zuschüsse vergibt die KfW-<br />

Bank auch für einzelne Sanierungsmaßnahmen. Wer<br />

seine Heizung auf Erneuerbare Energien umstellt, für den<br />

ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />

(BAfA) eine gute Anlaufstelle in Sachen Förderung.<br />

Für Solarthermie-Anlagen, Pelletheizungen und<br />

Wärmepumpen vergibt das BAfA Zuschüsse aus dem so<br />

genannten Marktanreizprogramm (MAP). Darüber hinaus<br />

gibt es spezielle Förderprogramme der Bundesländer,<br />

Kommunen und auch Energieversorger.<br />

Info: kfw.de, bafa.de, energie-effizienz-experten.de<br />

Energieausweis ist Pflicht<br />

bei Verkauf oder Vermietung<br />

Ohne Energieausweis geht bei Vermietung oder Verkauf<br />

Im Energieausweis werden die Ergebnisse einer energetischen<br />

Untersuchung des Hauses festgehalten<br />

63


In seiner selbst gewählten<br />

„Mönchsklause“ auf dem Roscheid<br />

hat der Autor Rolf Bauerdick viel<br />

Zeit zum Lesen und Schreiben.<br />

Mönchsklause<br />

auf dem Roscheid<br />

Autor Rolf Bauerdick zieht sich<br />

in die selbst gewählte<br />

Einsamkeit zurück<br />

Text und Foto Martin Droste<br />

Der kleine Arbeitsraum in der Ferienwohnung ist spartanisch<br />

eingerichtet. Ein Fernsehgerät gibt es hier oben im<br />

idyllisch gelegenen Bergort Roscheid bei Attendorn nicht.<br />

Auch der Anschluss an das weltweite Internet fehlt. „<strong>Das</strong><br />

ist meine Mönchsklause“, lacht Rolf Bauerdick. Handyempfang<br />

hat der erfolgreiche Autor in seiner Stube nur<br />

an einer bestimmten Stelle.<br />

Aber das ist genau das, was der in Lenhausen geborene<br />

57-Jährige gesucht und vor zwölf Jahren in der Abgeschiedenheit<br />

von Roscheid auch gefunden hat. Einen<br />

stillen und unaufgeregten Platz zum Schreiben. Zur Entspannung<br />

bringt Rolf Bauerdick immer seine Gitarre mit.<br />

„Ich liebe diesen Ort. Hier gibt es nichts, was mich groß<br />

ablenkt“, sagt der Schöpfer „reflektierender Erzählungen“.<br />

Und man sieht es dem mehrfach preisgekrönten<br />

Autor, Journalisten und Fotografen, der immer stolz auf<br />

seine sauerländischen Wurzeln gewesen ist, auch an,<br />

dass er das genauso meint, wie er es sagt. „Ich brauche<br />

für meine Romane ein hohes Maß an Phantasie. Dabei<br />

mische ich reale Ereignisse mit Erfundenem“, beschreibt<br />

Bauerdick seinen Stil.<br />

Und deshalb kommen in seinem neuen Roman „Pakete<br />

an Frau Blech“ neben vielen fiktiven Figuren auch ganz<br />

reale Personen vor: u.a. DDR-Spionagechef Markus Wolf<br />

und Schauspielerin Romy Schneider. „Die allerwenigsten<br />

wissen, dass Markus Wolf ein Kochbuch über die Geheimnisse<br />

der russischen Küche verfasst hat. Und er war auch<br />

der letzte, der auf dem Sozialistenfriedhof in Berlin beigesetzt<br />

worden ist“, hat sich Rolf Bauerdick mit der Person<br />

Wolf genau befasst.<br />

Seit zwölf Jahren kommt Rolf Bauerdick immer wieder nach<br />

Roscheid. Im letzten Jahr machte er gleich vier Mal Station<br />

in der kleinen Ferienwohnung der Familie Luke aus Heggen.<br />

Diesen lange gesuchten Ruheort hatte ihm sein viel<br />

zu früh gestorbener Freund Hans Luke besorgt. „Wir waren<br />

ein Leben lang Freunde“, wird der 57-Jährige für einen<br />

Moment sehr nachdenklich. Beide - der Heggener und der<br />

Junge aus Lenhausen - waren Schüler des Attendorner Rivius-Gymnasiums.<br />

Auch die gemeinsame Musik verband<br />

das Duo aus der Gemeinde Finnentrop. Hans saß in der<br />

Band „Vendigo“ am Schlagzeug, Rolf spielte Bassgitarre.<br />

Beim Spazieren gehen<br />

wird der Kopf wieder frei<br />

Auf dem Roscheid entstanden auch die beiden Romane<br />

„Wie die Madonna auf den Mond kam“ und die gerade<br />

erschienenen „Pakete an Frau Blech“. <strong>Das</strong> Sachbuch<br />

„Zigeuner. Begegnungen mit einem ungeliebten Volk“<br />

schrieb der gebürtige Lenhauser ebenfalls in der Ferienwohnung<br />

neben dem „Landgasthof Roscheid“.<br />

Eine Schreibblockade hat Bauerdick in seinem Rückzugsort<br />

noch nicht erlebt. Spätestens nach einer Stunde Spazieren<br />

gehen auf dem Roscheider Rundweg und viel „guter<br />

Luft“ ist der Kopf wieder frei, sprudeln die Ideen.<br />

Als ich meinen ehemaligen Mitschüler vom Rivius-Gymnasium<br />

für das <strong>Komplett</strong>-Magazin besuche, steckt Rolf<br />

Bauerdick mitten in den Arbeiten an seinem neuen,<br />

vierten Buch. Darin beschäftigt sich der „bekennende,<br />

freigeistige Katholik“ mit seinen „Erfahrungen mit dem<br />

christlichen Glauben“.<br />

64


„<strong>Das</strong> sind Reflexionen über Gott und die Welt und da<br />

fließen auch meine Erfahrungen aus dem Sauerland<br />

mit ein“, erklärt der 57-Jährige. Als mir mein ehemaliger<br />

Klassenkamerad eine Passage aus seinem künftigen<br />

Buch vorliest, erkenne ich sofort den Religionslehrer<br />

vom Rivius-Gymnasium. Mehr darf ich aber nicht verraten.<br />

Wenn alles so läuft, wie es sich der Autor so vorstellt,<br />

soll sein neuestes Werk im Herbst 2016 fertig werden.<br />

Bis dahin wird Rolf Bauerdick noch ein paar Mal in<br />

seine „Mönchsklause“ auf den Roscheid kommen. Ohne<br />

Fernseher und ohne Internet.<br />

Seine letzte Recherchetour hat den Autor tief beeindruckt.<br />

Zusammen mit ehemaligen Häftlingen besuchte<br />

der Osteuropa-Kenner, der alleine über 30 Mal in Rumänien<br />

war, ein früheres Straflager in Albanien. Hier mussten<br />

die Gefangenen als Zwangsarbeiter in einer Kupfermine<br />

schuften.<br />

Irgendwann möchte der Lenhauser ein Buch über den<br />

christlichen Fundamentalismus in den USA schreiben.<br />

„Ich habe schon ein paar Ideen“, verrät Rolf Bauerdick.<br />

Der 1957 in Lenhausen geborene Autor, Journalist<br />

und Fotograf Rolf Bauerdick lebt mit seiner Familie<br />

im westfälischen Hiddingsel (Dülmen). Nach dem<br />

Abitur am Attendorner Rivius-Gymnasium studierte<br />

Bauerdick in Münster Germanistik und katholische<br />

Theologie. Danach arbeitete er als freier Journalist.<br />

Seine Recherchereisen führten ihn in rund 60 Länder.<br />

Mit einer Geschichte über die Kohlenschlepper<br />

in der DDR, die so genannten „Sackneger“, gelang<br />

Bauerdick der Durchbruch. Es folgten Reportagen<br />

über Holzköhler in Brasilien, Smaragdsucher in Kolumbien,<br />

Müllsammler in Kairo oder Steinbruchkinder<br />

in Indien.<br />

Bauerdicks in zahlreichen deutschen und internationalen<br />

Zeitungen und Magazinen veröffentlichten<br />

Text- und Fotoreportagen wurden vielfach<br />

preisgekrönt, u.a. mit dem Natali-Award für Menschenrechtsjournalismus.<br />

Sein viel beachteter Debütroman<br />

„Wie die Madonna auf den Mond kam“<br />

(2009) wurde in zwölf Sprachen übersetzt und 2012<br />

mit dem Europäischen Buchpreis ausgezeichnet.<br />

2013 erschien sein kontrovers diskutiertes Sachbuch<br />

„Zigeuner. Begegnungen mit einem ungeliebten<br />

Volk“ (DVA). Sein zweiter Roman trägt den Namen<br />

„Pakete an Frau Blech“ und ist am 9. März erschienen.<br />

Darin entführt der Autor seine Leser vor dem<br />

Hintergrund der deutsch-deutschen Vergangenheit<br />

u.a. in die faszinierende Welt des Zirkus.<br />

Silke und Peter Bauckhage ziehen um<br />

vom „Königsee“ zur „Linde“<br />

und freuen sich auf Ihren Besuch<br />

Wann? - am 15. <strong>April</strong><br />

Wohin? - in der Linde am Ober-Stuberg /Herscheid<br />

Was ändert sich?<br />

- die Telefonnummer 0 23 57 / 90 66 000<br />

Was ändert sich nicht?<br />

- das Team, die Qualität, unser Service<br />

Lüdenscheid<br />

Werdohl<br />

Herscheider<br />

Mühle<br />

Hardt<br />

Schützenhalle<br />

Zur Linde<br />

Herscheid<br />

Kreisel<br />

Neue Adresse:<br />

Ober-Stuberg 6, 58849 Herscheid<br />

Öffnungszeiten!<br />

Mo. Ruhetag<br />

Di.- Fr. ab 15:00 Uhr<br />

Sa. ab 12:00 Uhr<br />

So. ab 11:00 Uhr<br />

Hohl<br />

Rärin<br />

Wanderparkplatz Linde<br />

Links Richtung Berghagen<br />

und Ober -Stuberg<br />

Plettenberg<br />

Reblin<br />

„Bärenstarke<br />

Kleinigkeiten für jeden<br />

Anlass gibt‘s bei uns!“<br />

Grünestraße 8 • 58840 Plettenberg • 02391/2702<br />

www.langhoff-plettenberg.de<br />

65


Ein Partykeller<br />

der besonderen Art<br />

<strong>Das</strong> Haus der Althoffs steht auf dem<br />

Kellergewölbe der ehemaligen<br />

Burg Pungelscheid.<br />

Residierte einst der<br />

König von Korsika<br />

dort, wo später wilde<br />

Partys gefeiert wurden?<br />

Text Pia Mester<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Ein Immobilienmakler würde beim Anblick von Doris<br />

und Dietmar Althoffs Wohnhaus wohl von der Lage<br />

schwärmen: Idyllisch gelegen, hoch oben über den Dächern<br />

von Werdohl. Genau das dachten wahrscheinlich<br />

auch die Edelleute aus dem Geschlecht derer von Neuhoff,<br />

als sie hier um das Jahr 1300 eine Burg errichteten.<br />

Ende des 18. Jahrhunderts brannte die Burg Pungelscheid<br />

ab, übrig blieben nur ein paar Steine, Brunnen und<br />

ein Keller, auf dem heute das Haus der Althoffs steht.<br />

<strong>Das</strong> Adelsgeschlecht der Neuhoffs lässt sich bis ins 14.<br />

Jahrhundert zurückverfolgen. Rötger von Neuhoff, der<br />

älteste bekannte Vertreter der Familie, war es wohl<br />

auch, der die Burg Pungelscheid errichten ließ. Die<br />

Neuhoffs beeinflussten im gesamten Mittelalter das Geschehen<br />

in der Region. Die Familienmitglieder besetzten<br />

wichtige Posten. Unter anderem bewohnten sie das<br />

Wasserschloss Neuenhof in Lüdenscheid, den Stammsitz<br />

der Familie, und das Schloss Ahausen in Finnentrop.<br />

Die Burg Pungelscheid wurde 1360 erstmals urkundlich<br />

erwähnt.<br />

Berühmtester Sprössling der Neuhoffs:<br />

Theodor von Neuhoff<br />

Die Neuhoffs haben einen berühmten Sprössling hervorgebracht:<br />

Theodor von Neuhoff (1694-1756), der<br />

erste und einzige König von Korsika. Einen Teil seiner<br />

Jugend verbrachte Theodor wahrscheinlich bei seinem<br />

Onkel Franz Bernd Johann von Neuhoff, der die Burg<br />

Pungelscheid 1636 erworben hatte. Theodor fühlte sich<br />

jedoch zu Höherem berufen. Er zog in die Welt, diente<br />

bei verschiedenen Herzögen und Kurfürsten, hatte<br />

ständig Ärger wegen seiner Schulden und schaffte es<br />

schließlich, sich zum König von Korsika krönen zu lassen.<br />

Seine Regentschaft dauerte jedoch nicht besonders<br />

lange, nämlich nur vom 15. <strong>April</strong> 1736 bis zum 11. November<br />

1736. Da hatte es sich Theodor von Neuhoff<br />

mit den Korsen verscherzt und musste fliehen. Alle Versuche,<br />

seine Krone zurück zu bekommen, scheiterten.<br />

Theodor starb schließlich am 11. Dezember 1756 in London.<br />

Gerade drei Tagen nach der Entlassung aus dem<br />

Gefängnis und völlig verarmt.<br />

Der Glanz des Lebemannes und Abenteurers Theodor<br />

von Neuhoff strahlt bis heute nach. Insbesondere in<br />

Pungelscheid.<br />

1797 oder 1799 brannte die Burg Pungelscheid ab. Aus<br />

den Steinen, von denen es ziemlich viele gegeben haben<br />

muss, errichtete ein ansässiger Bauer das Platzhausgut,<br />

das noch heute bewohnt wird. 1824 ließ Freiherr von<br />

Khaynach, der für den Fortgang der Geschichte keine Bedeutung<br />

mehr haben wird, das Burggelände neu vermessen.<br />

Ein Jahr später verkaufte Khaynach das Grundstück<br />

inklusive des Bauernhauses an den Werdohler Schulzen<br />

Hermann Diedrich von Lengelsen. Die Lengelsens können<br />

auf eine ebenso lange Geschichte zurückblicken wie die<br />

66


von Neuhoffs, nur mit etwas weniger Titeln und Königen,<br />

denn bei den Lengelsens handelt es sich um ein altes Bauerngeschlecht,<br />

das zu Geld und Ansehen gekommen war.<br />

Nun besaßen die Lengelsens also eine Burgruine, ein Bauernhaus<br />

aus Bruchstein und viel, viel Land. Erst Hermann<br />

Diedrichs Enkel Hermann Friedrich Wilhelm Lengelsen kam<br />

1896 auf die Idee, auf dem noch gut erhaltenen Kellergewölbe<br />

der Burg eine Gastwirtschaft zu errichten. Wie sich<br />

herausstellte, hatte Hermann Wilhelm Friedrich den richtigen<br />

Riecher: Fast ein ganzes Jahrhundert, bis 1989, war<br />

die „Burgschänke“ ein beliebter Treffpunkt in Werdohl.<br />

Friedhelm und Anni Althoff, geb. Lengelsen, schlossen<br />

das Ausflugslokal. Die beiden Kinder und Schwiegerkinder<br />

bauten das ehemalige Gasthaus um und wohnten<br />

zu drei Parteien darin. <strong>Das</strong>s hier einst eine stolze Burg<br />

stand, erkennt man nur noch, wenn man genau hinsieht.<br />

Nicht viele Dreifamilienhäuser haben beispielsweise einen<br />

Turm. Oben Balkon, in der Mitte Rundzimmer und<br />

unten ein echtes Turmzimmer.<br />

Die jungen Althoffs zogen also 1990 in die ehemalige<br />

Burgschenke, das Haus der Eltern, und gestalteten es<br />

zu einem gemütlichen Wohnhaus um. Und beförderten<br />

nach und nach das mittelalterliche Erbe ihres Grundstücks<br />

ans Tageslicht. Etwa die beiden Brunnen neben<br />

dem Haus. Zwei von mehreren, die zu Theodors Zeiten<br />

Trinkwasser für die Burgbewohner lieferten. „Wir haben<br />

diese beiden Brunnen mit federführender Unterstützung<br />

von Arno Märtin wieder aufgemauert“, erklärt Doris Althoff,<br />

als sie uns durch ihren Garten führt. Märtin hat auch<br />

das alte Platzhausgut liebevoll renoviert. Schaut man<br />

durch das Abdeckgitter in den Brunnen sieht man in wenigen<br />

Metern Tiefe den Wasserspiegel. Sehr praktisch,<br />

finden die Bewohner, ihre Blumen gedeihen durch das<br />

Brunnenwasser nämlich prächtig.<br />

<strong>Das</strong> wahre Erbe der Burg Pungelscheid findet sich jedoch<br />

im Keller des Hauses. Genauer gesagt ist es der Keller.<br />

<strong>Das</strong> Wohnhaus steht auf den Fundamenten des Burggewölbes.<br />

Davon konnte man allerdings damals, Anfang<br />

der 1990er Jahre, nicht viel erkennen. Der Burgkeller<br />

war jahrzehntelang als Lagerraum genutzt worden. Für<br />

alles, was man vielleicht noch gebrauchen könnte. Um<br />

den Keller nutzen zu können, mussten die Althoffs ihn<br />

also erst mal leer räumen. Dabei fanden sie so manchen<br />

Schatz, der Historikern lüsterne Blicke entlocken würde.<br />

„HDL“ steht auf einer alten Holztruhe aus dem Vermächtnis<br />

von Anni Althoff. Nachforschungen lassen vermuten,<br />

dass diese Initialen Hermann Diedrich von Lengelsen,<br />

dem Schulzen und Käufer der Burganlage, gehörten.<br />

Demnach ist die Truhe rund 200 Jahre alt. In ihr lagern<br />

alte Fotoalben, Tagebücher, Münzen, Schriften und viele<br />

andere Dinge, die die Familienmitglieder wertschätzen.<br />

Aus ihr holt Dietmar Althoff auch den originalen Kaufvertrag<br />

von 1825 für uns hervor. Mit Hilfe des Buches „Lengelsen:<br />

Ein altes Werdohler Bauerngeschlecht“ von Jörg-<br />

Klaus Lengelsen kamen die Althoffs so der Geschichte<br />

ihrer Familie und der Burg etwas näher.<br />

Gibt es einen Geheimgang?<br />

1997 ließen sich die Althoffs dazu überreden, ihr Kellergewölbe<br />

zum Tag des offenen Denkmals der Öffentlichkeit<br />

zugänglich zu machen. „Die Leute haben uns umgerannt“,<br />

erinnern sich Dietmar und Doris Althoff. Denn die<br />

Burg Pungelscheid ist vielen Werdohlern noch immer ein<br />

Begriff. Besonders der Mythos, dass aus dem Burgkeller<br />

ein unterirdischer Gang bis nach Versevörde führe, hält<br />

sich noch immer hartnäckig. Leider müssen die Besitzer<br />

die Leute in diesem Punkt enttäuschen: „Wir haben bei<br />

der Suche keinen Geheimgang gefunden. Auch wenn es<br />

Leute gibt, die behaupten, ihn schon benutzt zu haben.<br />

Aber wer weiß?“, sagt Doris Althoff.<br />

Nachdem die Familie Althoff ihren besonderen Keller<br />

entrümpelt hatte, fand sie die Räume zu schade, um sie<br />

nicht zu nutzen. Die Leidenschaft zur Musik, Dekoration<br />

und Organisation inspirierten die Werbefachfrau und<br />

Autorin Doris Althoff und ihren Mann zu einer Idee. So<br />

riefen sie 1998 die Kellerabende ins Leben, eine monatlich<br />

stattfindende Reihe von Mottoabenden. Der Keller<br />

bekam einen neuen Namen: „Theodores Burgtaverne“,<br />

nach dem berühmtesten Bewohner der Burg, Theodor<br />

In dem alten Kellergewölbe hat das Ehepaar Althoff<br />

bis vor vor zehn Jahren, die Burgtaverne betrieben.<br />

Bezahlt wurde mit „Talern“, die natürlich nicht aus<br />

Gold waren.<br />

In diesem Turmzimmer wird Doris Althoff am 26. <strong>April</strong><br />

aus ihrem Kriminalroman (sie ist Hobby-Autorin) vorlesen.


Zusammen mit Pia Mester vom <strong>Komplett</strong>-Magazin stöbert Doris Althoff (links)<br />

in alten Dokumenten, darunter ein alter Kaufvertrag aus dem 19. Jahrhundert.<br />

von Neuhoff, einen historischen Zapfhahn und einen<br />

Notausgang, den Dietmar Althoff in mühevoller Arbeit<br />

in die einen Meter dicke Bruchsteinmauer schlug. Doris<br />

und Dietmar Althoff haben sogar in diesen alten Gemäuern<br />

geheiratet. Vier Jahre lang erfreuten sich die Kellerabende<br />

mit unterschiedlichen Themen, wie etwa „Klassikabend“,<br />

„70er Jahre“, „Irischer Abend“, aber natürlich<br />

auch „Mittelalter“, großer Beliebtheit. Bis zu 80 Gäste<br />

hatten in den Kellerräumen Platz, bezahlt wurde mit<br />

Goldtalern. Der Gerstensaft floss bis in die frühen Morgenstunden<br />

in Strömen und viele Gäste wissen sicherlich<br />

noch Geschichten zu erzählen. Vielleicht auch ein<br />

paar nicht jugendfreie, die in dem gemütlichen Turmzimmer<br />

mit den beiden grünen Samtsesseln spielen.<br />

Als das erste Kind der Althoffs zur Welt kam, wurde die<br />

Zeit knapp und die Kellerabende eingestellt. Manchmal<br />

denken Dietmar und Doris Althoff noch zurück an die<br />

Feiern in ihrem Burgkeller, der damals von 150 Kerzen<br />

in sanftes Licht getaucht wurde. Dennoch blieb genug<br />

Licht, um zahlreiche Fotos der Partygäste zu schießen,<br />

die heute die alten Mauern schmücken.<br />

Heute liegen die Kellerräume der Burg Pungelscheid<br />

meistens im Dunkeln. Sie werden nicht vermietet, auch<br />

wenn gelegentlich noch Anfragen kommen. Lediglich<br />

Familienfeiern finden hier noch sporadisch statt. Und<br />

am 26. <strong>April</strong> um 16 Uhr sogar eine Lesung. Eine der<br />

Burgherrinnen, Pardon, Hausherrinnen, Doris Althoff,<br />

persönlich wird im Rahmen der Lesereihe „Mord im<br />

Denkmal“ einen ihrer Krimis vorlesen. Der Eintritt ist<br />

frei. <strong>Das</strong> mittelalterliche Flair ist inklusive.<br />

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68


Versicherung für ein<br />

Schwein kostete 20 Mark<br />

Johannes Schwartpaul ist für viele<br />

Neuenrader und Sunderner<br />

der Inbegriff ihres Versicherungsmannes.<br />

Fast 30 Jahre leitete er<br />

die LVM-Versicherungsagentur<br />

mit Hauptsitz an der Werdohler<br />

Straße in Neuenrade und einem<br />

Zweitbüro in Sundern-Allendorf.<br />

Seit dem 1. <strong>April</strong> widmet sich<br />

Schwartpaul verstärkt seiner<br />

Freizeit, genießt den wohlverdienten<br />

Ruhestand. Die Leitung<br />

der LVM-Agentur übergab er an<br />

Sven Overbeck.<br />

Johannes Schwartpaul hat seinen<br />

Beruf gerne ausgeübt. <strong>Das</strong> wird<br />

im Gespräch mit ihm deutlich. In<br />

seinen vielen Berufsjahren hat er<br />

unzählige Leute kennen gelernt. Sein Geschäftsgebiet,<br />

zu dem neben Neuenrade und dem östlichen Teil von<br />

Sundern auch Werdohl gehört, kennt er wie seine Westentasche.<br />

Und er hat auch so manche Geschichte erlebt,<br />

die er gerne als Döneken zum Besten gibt – soweit<br />

das nicht die Privatsphäre seiner nunmehr ehemaligen<br />

Kunden verletzt. Ihr Vertrauen war und ist ihm wichtig.<br />

Der gebürtige Altenaffelner, der heute in Allendorf<br />

wohnt, erlernte den Beruf des Bankkaufmanns bei<br />

der Volksbank in Neuenrade. „Mein Chef war damals<br />

Eberhard Heinke, der heute noch vielen Neuenradern<br />

ein Begriff ist.“ Nach einigen Jahren bei der Kölnischen<br />

Hagelversicherung übernahm er am 1. Juni 1985 die<br />

LVM-Agentur an der Werdohler Straße. „In den ersten<br />

Jahren wurde alles manuell gemacht. Wir hatten keinen<br />

Computer. Auch die Rechnungen haben wir selbst verschickt.<br />

Die Kunden bezahlten bei uns und wir rechneten<br />

monatlich mit Münster ab“, erinnert sich Johannes<br />

Schwartpaul. Heute werden alle finanziellen Transaktionen<br />

von den Kunden direkt mit der LVM-Verwaltung in<br />

Münster abgewickelt, oft online.<br />

Auch die Produkte haben sich im Laufe der Jahrzehnte<br />

geändert. „War es früher z.B. die klassische Lebensversicherung,<br />

so ist heute die Risiko-Lebensversicherung<br />

steuerlich wesentlich günstiger.“ Apropos Lebensversicherung,<br />

da fällt Schwartpaul ein Döneken ein: „Einmal<br />

kam ein Landwirt zu mir und wollte ein Schwein bei mir<br />

versichern. <strong>Das</strong> habe ich auch gemacht für 20 Mark.<br />

Johannes Schwartpaul<br />

übergibt LVM-Agentur<br />

an Sven Overbeck<br />

Der Versicherungsfall ist glücklicherweise<br />

nicht eingetreten.“<br />

Für seine Kunden war er all<br />

die Jahre immer ansprechbar.<br />

Manchmal auch nachts: „Ein<br />

Kunde rief mich nachts um zwei<br />

Uhr zu Hause an. Er war mit dem<br />

Auto in Dortmund unterwegs<br />

und hatte Unsinn gemacht. Ich<br />

solle da was drehen, meinte er.“<br />

Nachfolger von Johannes<br />

Schwartpaul bei der LVM in Neuenrade<br />

und Sundern-Allendorf ist<br />

Sven Overbeck. Der 38-jährige<br />

Plettenberger leitet bereits seit<br />

zwei Jahren eine LVM-Agentur<br />

in Lüdenscheid, war vorher zehn<br />

Jahre bei der Axa. Er hat die drei<br />

Mitarbeiter von Johannes Schwartpaul übernommen<br />

und beschäftigt jetzt insgesamt sieben Mitarbeiter. obs<br />

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69


GAH: Roboter macht<br />

Kloben-Produktion<br />

in Herscheid<br />

wieder rentabel<br />

Vom kleinen Riegel zum riesigen Portfolio – Zertifizierung als<br />

familienfreundlicher Betrieb<br />

Text und Foto Rüdiger Kahlke<br />

70<br />

„Der hat schon die ganze Welt gesehen“, verweist Holger<br />

Geck auf einen Kloben, wie er an Pfosten für Gartentore<br />

montiert wird. Die Firma Gustav Alberts Herscheid (GAH),<br />

Spezialist für Holzbaubeschläge, Holzverbinder und Zäune,<br />

hat das Bauelement anfangs in Herscheid gefertigt,<br />

später in Polen und in China. Jetzt presst ein kleiner Roboter<br />

die drei Stahlteile wieder am Stammsitz in Grünenthal<br />

zu einem Element zusammen. Für Marketing-Chef Holger<br />

Geck ein Beispiel, dass GAH dort, wo es möglich ist, Teile<br />

zurück in die Eigenproduktion holt.<br />

Wurden einfache Teile früher oft in Billiglohnländer ausgelagert,<br />

kommen diese Produkte auf den Prüfstand.<br />

Teil- und vollautomatische Produktion ermögliche auch in<br />

Deutschland eine wettbewerbsfähige Herstellung, erläutert<br />

Holger Geck. Bei 6500 Produkten, die GAH im Standardsortiment<br />

führt, gebe es immer wieder Produkte,<br />

die auf den Prüfstand kommen.<br />

Mehr als 50 Prozent des Umsatzvolumens generiert das<br />

Unternehmen aus Eigenfertigung. Der Rest ist Handelsware.<br />

Aus der Riegelschmiede, die 1852 gegründet worden<br />

ist, ist ein weltweit tätiges Unternehmen geworden. Der<br />

Schauraum erinnert an einen wohl sortierten Baumarkt.<br />

Die Produktpalette reicht von den ursprünglichen Riegeln<br />

für Tore über Bänder für Fensterländen, Eckverbinder,<br />

über Sportgerätehalter und Riffelbleche bis zu Zaunsystemen.<br />

Außer den Produkten rund um Handwerkerbeschläge,<br />

Haus und Garten liefert GAH als Service für Kunden die<br />

Präsentationssysteme gleich mit – in unterschiedlichen<br />

Varianten. „Integrierte Lösungen sollen Kunden helfen,<br />

sich von anderen Anbietern abzuheben“, beschreibt Holger<br />

Geck die Marketing-Idee. Als in den 1970-er Jahren<br />

die ersten Baumärkte aufkamen, haben die Herscheider<br />

das Potential erkannt – und für sich genutzt. Europaweit.<br />

In Frankreich, Italien und Spanien ist GAH mit eigenem<br />

Außendienst vertreten. In St. Petersburg gibt es eine eigene<br />

Gesellschaft und ein Lager. Holger Geck sieht Russland<br />

als den größten Wachstumsmarkt für GAH. Trotz Ukraine-Krise,<br />

Sanktionen und schwachem Rubel-Kurs, gehe<br />

man weiter von hohem Potential in diesem Markt aus.<br />

<strong>Das</strong> Herscheider Unternehmen ist nicht nur Produzent<br />

und Umschlagplatz für Handelsware. In Grünenthal wird<br />

auch an neuen Produkten gearbeitet. Beschläge, die auf<br />

den ersten Blick identisch erscheinen, unterscheiden sich<br />

in Lochabständen oder Kröpfungen. Teile, die damit an<br />

besondere Marktanforderungen etwa in Belgien oder<br />

Frankreich angepasst sind. Ein Beschlag- und Holzverbinder-Sortiment<br />

kombiniert „einzigartiges Design“ und „innovative<br />

Gestaltung“ mit bewährter Technik, heißt es auf<br />

der Homepage des Unternehmens. – <strong>Das</strong> Gartentor wird<br />

damit zum Hingucker. Als innovativ gelten zudem Sportgerätehalter<br />

und ein geschweißter Zaun, der ohne Werkzeug<br />

montiert werden kann. Fix-Clip pro© nennt sich<br />

das im Hause selbst entwickelte System mit Kunststoff-<br />

Klammern als Verbinder zwischen Zaun und Pfosten. Den


Service liefert GAH gleich mit - Handwerker und Hobby-<br />

Bastler können sich per Video-Clip informieren, wie die<br />

Teile zu montieren sind. Auch Bauanleitungen für einen<br />

Spielturm oder ein Hochbeet sind im Internet abrufbar.<br />

GAH liefert Montagevideos und über einen eigenen Youtube-Kanal<br />

Ideen und Anwendungsbeispiele mit. Ziel, so<br />

Holger Geck, „ist die Markenbindung und Imagepflege.“<br />

Als Familienunternehmen in der vierten Generation sieht<br />

sich GAH neuen Herausforderungen gegenüber. Mit der<br />

Anbindung zur Autobahn „liegen wir geografisch recht<br />

gut in Herscheid“, bilanziert Holger Geck. Die Qualität der<br />

Straßen zur A 45 sei ein anderes Thema. Auch bei der<br />

Breitbandversorgung sieht er angesichts der steigenden<br />

Datenvolumina, wie andere Unternehmen auch, „dringenden<br />

Handlungsbedarf“. Standortsicherung ist hier<br />

auch ein Feld für die Politik. Immerhin, sei das „Thema<br />

angestoßen“, meint Geck. Ein Feld, auf dem GAH selbst<br />

agieren kann, ist die Ausbildung.<br />

Zur Zukunftssicherung in Grünenthal gehört eine „qualitativ<br />

hochwertige Ausbildung, um junge Leute ans Unternehmen<br />

zu binden“, schildert der Marketing-Chef die<br />

Strategie. Schon jetzt gebe es in weniger bekannten Berufen,<br />

etwa im Bereich Oberflächenveredlung, Probleme,<br />

Bewerber zu finden. Auf Ausbildungsmessen oder durch<br />

eine duale Ausbildung in Verbindung mit einem Studium<br />

hofft das Unternehmen auch den Fachkräftemangel<br />

vorbeugen zu können. Von einer guten Ausbildung der<br />

jungen Leute werde auch das Unternehmen partizipieren.<br />

Beim Thema „Beruf und Familie“ ist GAH gut unterwegs,<br />

wie eine Urkunde im Eingangsbereich belegt. 2013 wurde<br />

das Herscheider Unternehmen als familienfreundlicher<br />

Betrieb zertifiziert. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

„ist Teil der Firmen-Philosophie“ sagt Holger Geck.<br />

Flexible Arbeitszeiten und Home Office-Arbeitsplätze gehören<br />

dazu. Geck: „<strong>Das</strong> ist auch wichtig, um künftigem<br />

Fachkräftemangel vorzubeugen. Die Fluktuationsrate<br />

wird deutlich wachsen.“ Neben der Kinderbetreuung<br />

müsse das Augenmerk auch mehr und mehr auf die ältere<br />

Generation gelenkt werden. Deren Pflege „wird ein<br />

viel größeres Problem“, vermutet Geck.<br />

<strong>Das</strong> Jahr 1842 gilt als Gründungsjahr der Eisenwarenfabrik<br />

Gustav Alberts. Anfangs wurden Riegel für<br />

Tore geschmiedet.<br />

1865 wurde der heutige Standort in Grünenthal<br />

erschlossen. 1870 trat Gustav Alberts in das Unternehmen<br />

ein. Mit Anschaffung der ersten Dampfmaschine<br />

begann die industrielle Fertigung.<br />

GAH (Gust. Alberts GmbH & Co KG) ist ein Familienunternehmen.<br />

Es beschäftigt inzwischen 430<br />

Mitarbeiter an fünf Standorten. Am Stammsitz in<br />

Herscheid sind 390 Beschäftigte tätig.<br />

Als Systemanbieter für Handel, Handwerk und Industrie<br />

steht das Herscheider Unternehmen europaweit<br />

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71


Hofschilder -<br />

Einladungskarte<br />

und<br />

Werbeträger<br />

Landwirtschaft im Märkischen Kreis<br />

zeigt Gesicht - Aktion soll Vorurteilen<br />

entgegenwirken<br />

Text und Fotos Rüdiger Kahlke<br />

Einladungskarten“ zu verstehen, erläutert Barbara<br />

Kruse, Sprecherin des landwirtschaftlichen Verbandes<br />

im Märkischen Kreis. Mit der Aktion „Landwirtschaft<br />

im Dialog – Auf gute Nachbarschaft“ wollen die Bauern<br />

den Besuchern zeigen, wer hinter den Stalltüren<br />

arbeitet und so dem Bauernhof ein Gesicht geben.<br />

Schönes Bild als Werbeträger<br />

Kälbchen gucken oder Pony reiten. Die Leute aus dem<br />

Dorf kamen „immer mal wieder auf den Hof“ von Isa<br />

und Tobias Maas. Inzwischen hat die junge Landwirt-Familie<br />

öfters Besuch. Auch solchen, den sie nicht kennt:<br />

Spaziergänger. „Sonntags laufen hier viele Leute rum“,<br />

sagt Isa Maas und deutet auf den Wanderwege nebenan.<br />

Wer hier, auf dem Höhenzug bei Küntrop, unterwegs<br />

ist, kann das plakative Familienbild an der Stallwand<br />

kaum übersehen. Familie Maas stellt sich vor, wirbt für<br />

gute Nachbarschaft. Mancher versteht das als Einladung.<br />

– <strong>Das</strong> ist durchaus gewollt.<br />

„Mir ist es wichtig, dass sich die Spaziergänger eine Meinung<br />

bilden können, wenn sie sehen, was hier passiert“,<br />

setzt Tobias Maas auf Transparenz. Die Passanten sollten<br />

sich nicht von Vorurteilen über die Landwirtschaft leiten<br />

lassen. Deshalb hat er mitgemacht als der Westfälisch-<br />

Lippische Landwirtschaftsverband im vorigen Jahr die Aktion<br />

„Landwirtschaft zeigt Gesicht“ gestartet hat. Die Familienbetriebe<br />

präsentieren sich auf großen Bildern an<br />

Hofeinfahrten, Stall- oder Hauswänden. Die Hofschilder<br />

sollen aber nicht das Klingelschild ersetzen oder Familien-Idylle<br />

suggerieren. Sie sind als „überdimensionale<br />

„<strong>Das</strong> Schild zeigt: Wir sind für den Hof zuständig“,<br />

sagt Guido Schmoll, der in Garbeck Kartoffeln anbaut.<br />

Als Direktvermarkter „sind wir es gewohnt, dass Leute<br />

auf den Hof kommen“, ergänzt Silvia Schmoll. Für den<br />

Betrieb hat das Hofschild auch einen Werbeeffekt. Die<br />

Schmolls haben es auch schon mit auf den Markt genommen<br />

– als Hingucker.<br />

Die Menschen seien interessiert an dem, was auf dem<br />

Hof geschieht. „Viele wissen nicht woher die Milch<br />

kommt“, hat Isa Maas festgestellt. Selbst aus dem Bekanntenkreis<br />

ihrer Familie in Siegen kommen Besucher<br />

nach Küntrop. „Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig“, meint<br />

Tobias Maas, der sich gerne der Aktion angeschlossen<br />

hat. Er will zeigen, „dass wir mit den Tieren und der Natur<br />

arbeiten, nicht gegen sie“. Inzwischen gebe es eine<br />

neue Generation von Verbrauchern, die distanziert von<br />

der Landwirtschaft lebe. Entsprechend sensibel reagiere<br />

sie, wenn etwa organischer Dünger, sprich Gülle, ausgebracht<br />

wird. Städter empfänden den Geruch als lästig.<br />

Wenn man den Menschen erkläre, warum das so ist und<br />

dass diese Düngung sinnvoll ist, verstünden sie es auch.<br />

„Wir haben nichts zu verstecken“, sagt auch Matthias<br />

Müller aus Neuenrade. Man erzeuge hochwertige Pro-<br />

72


dukte und dafür könne man auch einstehen.<br />

„Ich mache das gerne“, versichert er glaubhaft,<br />

wenn es darum geht, seinen Hof und seine<br />

Profession vorzustellen.<br />

Schild steht für Transparenz<br />

<strong>Das</strong> Hofschild hilft bei der Imagepflege für die<br />

Landwirtschaft. Hinzu kommen persönliche<br />

Aspekte, räumt Tobias Maas ein. Ihm macht<br />

die Arbeit mehr Spaß und er fühlt sich „besser<br />

verstanden, wenn die Leute sehen, dass man<br />

sich etwas denkt bei dem, was man tut, dass<br />

es Sinn macht, organisch zu düngen“. Durch<br />

bessere Planung könne man die Beeinträchtigungen<br />

zudem begrenzen. „Sich zu arrangieren<br />

führt zu mehr Verständnis“, meint der und Christian Crone in Werdohl gerne dem Gespräch. Sie finden die Idee mit<br />

„Wir leben Transparenz. Jeder kann sehen, was mir machen“, stellen sich Iris<br />

dem Hofschild „einfach gut“.<br />

junge Landwirt. „Wenn das Hofschild hilft ins<br />

Gespräch zu kommen, hat es seinen Zweck erfüllt.“ enfotos sind in Westfalen-Lippe bereits gefertigt worden,<br />

40 hängen im Märkischen Kreis, weitere sollen folgen.<br />

Ein Konzept, das offenbar aufgeht. Günter Buttighoffer, Buttighoffer wünscht sich, „dass bald in allen Dörfern<br />

Vorsitzender des Landwirtschaftlichen<br />

Landwirte mit ihrem Gesicht für Transparenz, Offenheit<br />

Kreisverbandes Märkischer Kreis, sieht die Bäuerinnen und Gesprächsbereitschaft der Landwirtschaft werben“.<br />

und Bauern vor Ort ohnehin als beste Werbeträger für Mehr Information zur Aktion Hofschild unter:<br />

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58791 Werdohl<br />

Tel. 02392/50660<br />

henke@provinzial.de<br />

Sebastian Kober<br />

Freiheitstraße 15<br />

58791 Werdohl<br />

Tel. 02392/70663<br />

kober@provinzial.de<br />

73<br />

81_5x130_4c_Henke_Kober_2Fo_GD.indd 1 06.03.15 13:48


Momente<br />

genieSSen<br />

Text Wolfgang Teipel<br />

Fotos Guido Raith<br />

Die Werdohler Wohnungsgesellschaft (Woge) bewirtschaftet<br />

ihren Bestand nachhaltig. Sie gilt als Vorzeigebeispiel<br />

für ideenreichen Umgang mit Leerständen. Im Haus Danziger<br />

Straße 9 kümmern sich jeden Donnerstag Ehrenamtliche<br />

im Demenz-Café „Memory“ um Betroffene. Träger<br />

des „Memory“ ist die Arbeitsgemeinschaft Demenz, bestehend<br />

aus Woge, Nachbarschaftshilfezentrum und der<br />

Stadt Werdohl, vertreten durch Gudrun Siebert.<br />

„Ich finde es toll, dass die alten Menschen nicht vergessen<br />

werden“, sagt Frau Z. Die 79-Jährige war schon öfter<br />

Gast an der Danziger Straße. Aber das hat sie längst wieder<br />

vergessen. Sie genießt den Moment und freut sich auf<br />

den Nachmittag mit Gaby Linke und Bärbel Kronfeld. Sie<br />

gehören zu einem Team von insgesamt 16 Frauen aus unterschiedlichen<br />

Nationen. Die beiden haben sich mit ihren<br />

Kolleginnen in einem 30-stündigen Kurs zu ehrenamtlichen<br />

Demenzhelferinnen ausbilden lassen. „Ohne Qualifikation<br />

wird es schwierig mit der Betreuung“, sagen die<br />

beiden Frauen. „Nur guter Wille reicht da nicht.“<br />

Es ist kurz vor 14 Uhr. Tische werden zusammengeschoben.<br />

Gaby Linke deckt die Kaffeetafel. Bärbel Kronfeld<br />

74


wirft in der Küche die Kaffeemaschine an. Blümchen werden<br />

auf den Tisch gestellt. Bunte Servietten liegen neben<br />

den Tellern und kleine Schoko-Osterhasen. Die beiden<br />

Frauen sind hochmotiviert und gespannt, wer kommt.<br />

Herr H., „Baujahr 1932“, wie er sagt, ist der erste. Dann<br />

trudelt Frau Z. ein und wenig später kommt Herr G. Er<br />

wohnt im Nachbarschaftshilfezentrum gegenüber.<br />

„Jetzt trinken wir erst mal schön Kaffee“, sagt Bärbel<br />

Kronfeld. Bei Waffeln und Marmorkuchen berichtet die<br />

dynamische Frau über die Arbeit im Demenz-Café „Memory“.<br />

„Wir wollen den pflegenden Angehören wenigstens<br />

einmal pro Woche ein wenig freie Zeit schenken“, sagt<br />

sie. Bärbel Kronfeld spricht aus Erfahrung und weiß, wie<br />

notwendig das ist. Sie hat ihre demente Mutter gepflegt.<br />

<strong>Das</strong> ist belastend. Wenn Menschen ihre Erinnerung verlieren,<br />

geht nämlich oftmals weit mehr verloren. Für die<br />

Umwelt ist es nämlich unerhört schwer, diesen Verlust zu<br />

begreifen und vor allem zu akzeptieren. „Und manchmal<br />

muss man eben einfach mal raus“, sagt Bärbel Kronfeld.<br />

Dann legt sie die CD „Herzen öffnen“ in den CD-Spieler<br />

und es erklingen alte Schlager. Fred Bertelmann und „Der<br />

lachende Vagabund“. Frau Z. lebt auf. „Jetzt kommt die<br />

Stelle mit dem Lachen“, sagt sie und summt mit. Herr<br />

G. zeigt keine Regung. Er sitzt still am Kaffeetisch. Wenig<br />

später, als im Stuhlkreis ein großer Luftballon herumgeschubst<br />

wird, zucken seine Hände und Füße nach<br />

dem bunten Ball. Und als beim Ratespiel das Pendant zu<br />

Max gesucht wird, sagt er plötzlich: „Und Moritz. Die bösen<br />

Buben . . .“.<br />

Wenn eine Pflegestufe vorhanden ist, können diese Besuche<br />

über die Pflegeversicherung abgerechnet werden,<br />

ebenso wie die Nachmittage im Demenzcafé. Es handelt<br />

sich hierbei also auch um ein Entlastungsangebot für pflegende<br />

Angehörige.<br />

Sich selbst mal freie Zeit gönnen<br />

Rein statistisch müssten in Werdohl rund 300 demenziell<br />

erkrankte Frauen und Männer leben. Drei waren beim<br />

<strong>Komplett</strong>-Besuch im „Memory“ zu Gast. Manchmal kommen<br />

mehr. „Es ist eben sehr unterschiedlich“, sagt Gaby<br />

Linke. Möglicherweise sei es auch für Angehörige schwer,<br />

ihre Lieben aus ihrer Obhut zu geben und sich ein wenig<br />

freie Zeit zu gönnen. „Aber darum geht es ja grade“,<br />

betonen Gaby Linke und Bärbel Kornfeld. Und selbstverständlich<br />

geht es in besonderer Weise um die Menschen,<br />

denen die Demenz ihre Erinnerung und das selbstständige<br />

Leben raubt.<br />

Vergessen und Erinnerung – eine Szene spricht Bände:<br />

Herr H., der nie ohne seine Mundharmonika erscheint,<br />

wird unruhig. Er steht auf, geht ein paar Schritte. Bärbel<br />

Kronfeld begleitet ihn und während die alten Schlager<br />

erklingen, nimmt Herr H. plötzlich Tanzhaltung ein und<br />

schwoft mit seiner Begleiterin durch den Gemeinschaftsraum.<br />

Ein seltener und berührender Moment - auch für<br />

Bärbel Kronfeld.<br />

Wer sich für das Betreuungsangebot interessiert, erfährt<br />

Näheres bei Gudrun Siebert (Tel. 02392/917 267) oder<br />

bei Silke Kreikebaum (Tel. 02392/807040 oder 805986.).<br />

Gaby Linke, Bärbel Kronfeld<br />

und ihre Kolleginnen<br />

tun alles dafür, dass sich<br />

die Gäste im „Memory“<br />

wohlfühlen. Sie bereiten<br />

die Nachmittage sorgfältig<br />

vor. <strong>Das</strong> große Team kann<br />

viel leisten. Erstmals haben<br />

auch zweisprachige Frauen<br />

das Zertifikat erhalten. Dementiell<br />

Erkrankte könnten<br />

auch in ihren Muttersprachen<br />

arabisch, türkisch, russisch,<br />

polnisch und serbokroatisch<br />

betreut werden.<br />

Deutsch sprechen alle Helferinnen<br />

ohnehin perfekt.<br />

Die Ehrenamtlichen machen<br />

auch Hausbesuche.<br />

75


Text Wolfgang Teipel<br />

Fotos Guido Raith<br />

Woge reagiert<br />

auf den Wandel<br />

Silke Kreikebaum zu erreichen ist nicht leicht. Als Stadtteilmanagerin<br />

der Werdohler Wohnungsbaugesellschaft<br />

(Woge) ist sie ständig unterwegs. Nicht nur in Ütterlingsen,<br />

sondern auch in den Stadtteilen Pungelscheid und Königsburg.<br />

Ihre Ziele: Ehrenamtliche Arbeit stärken, Netzwerk<br />

pflegen und ausbauen, Kooperationspartner für die<br />

Arbeit in den Stadtteilen gewinnen.<br />

„Meine Arbeit ist ständig im Wandel“, sagt die Raumplanerin.<br />

Die Halbtagsstelle für die tatkräftige Frau wurde<br />

2007 für sechs Jahre im Rahmen des Programms „Stadtumbau<br />

West“ eingerichtet und aus Fördermitteln bezahlt.<br />

Ende 2013 wurde sie in ein reguläres Arbeitsverhältnis<br />

bei der Woge-Werdohl übernommen. Die Stadtteil-Managerin<br />

ist ein wichtiger Baustein im Woge-Konzept.<br />

In der vom demografischen und industriellen Wandel<br />

gebeutelten Stadt sollen wieder mehr Menschen leben.<br />

<strong>Das</strong> ist das erklärte Ziel von Woge-Geschäftsführer Ingo<br />

Wöste. Seit 2005 entwickelt er Konzepte, mit denen das<br />

Unternehmen auf die veränderte Nachfrage auf dem<br />

Wohnungsmarkt reagiert. <strong>Das</strong> Ergebnis: Leerstände von<br />

deutlich über zehn Prozent in den über 750 Werdohler<br />

Woge-Wohnungen gehören der Vergangenheit an. Für<br />

2013 weist der Geschäftsbericht eine Quote von nur 2,8<br />

Prozent aus.<br />

Hilfezentrum für Ütterlingsen<br />

Modernisierung, Verschönerung, Dienstleistungen rund<br />

ums Wohnen, besondere Angebote für junge Leute und<br />

junge Familien und eine klare Ausrichtung auf ältere<br />

Menschen sind Bestandteile des Erfolgskonzepts.<br />

So hat die Woge an der Danziger Straße 10 ein Mehrfamilienhaus<br />

aus den 1950er Jahren zum Hilfezentrum für<br />

Ütterlingsen ausgebaut. Hier wohnen pflegebedürftige<br />

Menschen – eine Alternative zum klassischen Heimaufenthalt.<br />

„Alte Menschen wollen so lange es eben geht in<br />

ihrer gewohnten Umgebung bleiben“, weiß Ingo Wöste.<br />

Dafür benötigen sie haushaltsnahe Dienstleistungen. So<br />

ist der ambulante Dienst der Stadtklinik Werdohl in diesem<br />

Wohngemeinschaftshaus rund um die Uhr präsent.<br />

<strong>Das</strong> Ergebnis ist ein Pflegestützpunkt für die gesamte<br />

Nachbarschaft. Für sie fallen nur Kosten an, wenn das<br />

Hilfezentrum in Anspruch genommen wird.<br />

Zum Hilfezentrum gehören außerdem Gemeinschaftsräume,<br />

die allen Bewohnern des Viertels zur Verfügung<br />

stehen. Hier organisiert Silke<br />

Kreikebaum mit ihrem<br />

ehrenamtlichen Team die<br />

unterschiedlichsten Veranstaltungen<br />

– vom Bingo-Nachmittag<br />

über Nachbarschaftsfrühstücke<br />

bis zu<br />

Deutschkursen und Gottesdiensten.<br />

Hier schlug<br />

auch die Geburtsstunde des<br />

Demenzcafés „Memory“.<br />

Inzwischen ist das „Memory“ ins Haus Danziger Straße<br />

9 umgezogen. Hier wurde nach dem Abriss und Wiederaufbau<br />

einer ganzen Häuserzeile eine 120 Quadratmeter<br />

große Gemeinschaftsfläche geschaffen. Alle Mieter<br />

dürfen sie nutzen.<br />

76


Vaterfreuden<br />

Ein Hubbi-Kurzkrimi<br />

Einen Ruhetag konnte sich Hubbi in ihrer Nuckelpinne<br />

nicht leisten. Dieser eine Tag, an dem alle anderen Kneipen<br />

geschlossen hatten, brachte ihr den meisten Umsatz.<br />

Nur heute war es ungewöhnlich leer. Lediglich ihre<br />

Stammgäste Gerda, Karl-Heinz, Berthold sowie zwei Lkw-<br />

Fahrer auf Durchreise saßen an der Theke. Hubbi wollte<br />

sich gerade damit abfinden, in dieser Woche wieder kein<br />

finanzielles Plus zu erreichen, als die Tür aufging und ein<br />

gepflegtes älteres Ehepaar die Nuckelpinne betrat. Hubbi<br />

straffte die Schultern und gab sich dienstbeflissen: „Schönen<br />

guten Abend, was darf ich Ihnen zu trinken anbieten?“<br />

Die Frau schüttelte den Kopf, der Mann bestellte ein Bier.<br />

Als Hubbi es ihm über die Theke schob, beugte er sich vor<br />

und flüsterte: „Wir müssen mit Ihnen reden. Allein.“ Dabei<br />

sah er sich um, als handele es sich bei den anderen Gästen<br />

um getarnte FBI-Agenten. Hubbi nickte und führte die<br />

beiden in den verrauchten Lagerraum. Da es dort keine<br />

Stühle gab, lehnte sie sich an die Wand.<br />

„Worum geht es?“<br />

Die Frau nestelte an einem Stoffbeutel herum: „Um unseren<br />

Enkel. Jonathan ist drei. Sein Vater, Boris, ist unser<br />

einziger Sohn.“<br />

Hubbi wartete darauf, dass die Frau weitersprach, aber<br />

nichts passierte.<br />

„Wir glauben, dass Boris nicht der Vater ist“, platzte es aus<br />

dem Mann heraus.<br />

„Wie kommen Sie darauf?“, bohrte Hubbi nach.<br />

„Jonathan ist so gar nicht wie Boris in dem Alter, verstehen<br />

Sie?“, sagte die Frau, „Es ist nur ein Gefühl, aber wir<br />

glauben, dass…“<br />

„… seine Mutter ein Flittchen ist“, beendete der Mann den<br />

Satz.<br />

Die Frau zog ein Fotoalbum aus der Stofftasche, schlug<br />

es auf und deutete auf ein Foto: Eine blonde junge Frau<br />

hielt einen Säugling im Arm, hinter ihnen stand der Vater<br />

– Boris- und strahlte. Jetzt wusste Hubbi auch, wer die<br />

beiden Gäste waren: Lydia und Dirk Graumann. Ihr Sohn<br />

Boris war mit Hubbi in eine Klasse gegangen. Und seine<br />

Frau, Manuela, war Hubbis Freundin gewesen. Zusammen<br />

hatten sie im Biologie-Leistungskurs für die Abiturprüfung<br />

gepaukt und dazwischen die Nächte durchgefeiert. Doch<br />

nach dem Abi hatten sie sich aus den Augen verloren. Als<br />

Hubbi gehört hatte, dass Manuela sich verlobt habe, hatte<br />

sie zuerst an Robin gedacht. Mit ihm war Manuela seit der<br />

neunten Klasse zusammen. Die beiden galten als Traum-<br />

Ein Kurzkrimi von Pia Mester<br />

Zeichnung Arnd Hawlina<br />

paar, quasi Brangelina vom Dorfe.<br />

Als Hubbi erfahren<br />

hatte, dass Manuela<br />

nicht Robin,<br />

sondern dessen<br />

besten, aber unscheinbaren<br />

Freund<br />

Boris heiraten würde,<br />

war sie aus allen<br />

Wolken gefallen. Doch<br />

sie wusste, dass Boris<br />

schon immer in Manuela<br />

verliebt war und<br />

gönnte ihm sein Glück.<br />

Und sie freute sich, dass Manuela<br />

doch noch begriffen<br />

hatte, dass Robin in Wahrheit<br />

ein egoistisches Arschloch<br />

war, dem es nur um seine Fußballkarriere ging. Soweit<br />

sie wusste, wohnten alle drei noch immer in der Gegend.<br />

„Wir können es nicht beweisen, aber wir glauben, dass<br />

Manuela einen anderen hatte, als sie mit Jonathan<br />

schwanger wurde“, sagte die Lydia Graumann und ihr<br />

Gatte, noch immer rot im Gesicht, nickte.<br />

„Noch nicht beweisen“, sagte er und zog eine Tüte aus<br />

der Stofftasche. „Wir möchten, dass Sie Boris eine Speichelprobe<br />

für einen Schwangerschaftstest entnehmen.<br />

Wie, ist uns egal. Von Jonathan haben wir bereits eine<br />

Probe, aber wir wissen einfach nicht, wie wir unseren<br />

Sohn dazu bringen sollen, ohne, dass er Verdacht schöpft.<br />

Wenn Sie es schaffen, bekommen Sie von uns 1000 Euro.“<br />

Hubbi hatte keine Ahnung, wie sie an Boris Speichel herankommen<br />

sollte, aber für 1000 Euro würde ihr schon<br />

etwas einfallen. „In Ordnung.“<br />

Lydia Graumann lief eine Träne über die Wange. „Wir lieben<br />

Jonathan so sehr und Boris ist so glücklich, wir würden<br />

uns so wünschen, dass er unser Enkel ist.“<br />

Die Graumanns erklärten Hubbi, wie der Test funktionierte,<br />

gaben ein großzügiges Trinkgeld und verschwanden.<br />

Auch die Truckerfahrer waren schon gegangen. Karl-<br />

Heinz, Gerda und Berthold sahen Hubbi mit großen Augen<br />

an: „Was wollten die beiden?“, fragte Karl-Heinz.<br />

„Ich soll ihrem Sohn das hier in den Mund schieben“, sagte<br />

Hubbi und wedelte mit dem Wattetupfer, der zu dem<br />

Vaterschaftstest gehörte, den die Graumanns im Internet<br />

bestellt hatten.<br />

77


„Wieso?“, fragte Gerda, „Soll er Knochenmark spenden?“<br />

„Wie kommst du denn da drauf?“, sagte Hubbi?<br />

„Na“, fuhr Gerda fort, „da muss man sich doch so ein Stäbchen<br />

in den Mund stecken. Ich hab das mal gemacht vor<br />

ein paar Jahren. Zum Glück hat sich noch keiner gemeldet.“<br />

„Natürlich!“, rief Hubbi und lief zurück in den Lagerraum.<br />

In der Kiste mit dem Altpapier suchte sie nach der Zeitung<br />

vom Vortag und wurde auf Anhieb fündig. Sie hatte sich<br />

richtig erinnert: In der kommenden Woche sollte in der<br />

Schützenhalle eine große Typisierungsaktion stattfinden.<br />

<strong>Das</strong> ganze Dorf würde mitmachen, das war Ehrensache.<br />

Und die Veranstalter suchten noch freiwillige Helfer. Als<br />

Hubbi den Bericht aus der Zeitung herausriss, fiel ihr Blick<br />

auf das Fotoalbum. Sie blätterte ein wenig darin herum.<br />

Es war eine Zeitreise durch Boris Leben. Die Graumanns<br />

mussten wirklich stolz auf ihren Sohn sein. Hubbi wüsste<br />

nicht, wann ihre Mutter die Fotos ihrer Kindheit in ein<br />

Album geklebt hätte. <strong>Das</strong> erste Foto war ein Bild von ihrem<br />

Abiball. Boris gemeinsam mit seinem besten Freund<br />

Robin und seiner späteren Frau Manuela. Es folgten Bilder<br />

von Familienfeiern und schließlich Fotos von der Hochzeit,<br />

der Geburt von Jonathan und dann viele Bilder der kleinen<br />

Familie. <strong>Das</strong> letzte Foto war eine Großaufnahme von<br />

Jonathan, ein pausbackiges, blauäugiges, fröhliches Kindergartenkind.<br />

Hubbi stutzte und blätterte noch einmal zurück. Sie griff<br />

nach der Lupe aus dem Micky-Mouse-Heft, die sie seit<br />

Jahren als Detektiv-Grundausstattung in ihrer Handtasche<br />

hatte und schaute sich die Bilder genauer an. Auf einmal<br />

wünschte sich Hubbi, sie hätte den Auftrag nie angenommen.<br />

***<br />

Noch niemals in ihrem Leben hatte Hubbi in so viele Münder<br />

hineinsehen müssen. Sie fragte sich, wie Zahnärzte<br />

das jeden Tag aushielten. Was viele Menschen hinter ihren<br />

Lippen verbargen, war einfach ekelhaft. Noch zwei<br />

Stunden, dann wäre die Typisierungsaktion vorbei. Und<br />

die Person, auf die Hubbi wartete, war noch nicht aufgekreuzt.<br />

Hubbi musste dringend zur Toilette, aber sie traute sich<br />

nicht, aufzustehen. Wenn er kam, dann musste er zu ihr<br />

kommen, nicht zu einer der fünf anderen Freiwilligen.<br />

Doch lange würde sie nicht mehr aushalten können.<br />

Sie wollte sich gerade bei ihrer Kollegin abmelden, als sie<br />

ihn sah. Sie winkte ihm und setzt ihr strahlendsten Lächeln<br />

auf und tatsächlich kam er an ihren Tisch. „Hubbi!<br />

Schön dich mal wieder zu sehen!“<br />

„Finde ich auch. Komm, hier ist grad ein Platz frei.“ <strong>Das</strong><br />

stimmte zwar nicht, aber das Mädchen, das als nächstes<br />

drangewesen wäre, ließ den Jungen Mann ohne Murren<br />

vor.<br />

„Super, ich hab’s sowieso eilig heute. Ich wäre fast wieder<br />

gegangen, als ich die lange Schlange gesehen habe“,<br />

sagte er.<br />

Hubbi lächelte, fand diese Aussage aber vollkommen daneben.<br />

Sie zückte das Wattestäbchen und sah fasziniert<br />

dabei zu, wie er es sich in den Mund schob und an den<br />

Innenseiten der Wangen entlangstrich. Dann nahm sie das<br />

Stäbchen wieder entgegen, schob es in das dafür vorgesehen<br />

Röhrchen und verschloss es. Als ihr Gegenüber den<br />

Fragebogen ausfüllte, vertauschte Hubbi das Röhrchen mit<br />

einem anderen, das sie schon beschriftet hatte, und ließ<br />

das Original in ihre Tasche gleiten.<br />

„Komm doch mal in der Nuckelpinne vorbei, dann können<br />

wir über alte Zeiten quatschen“, sagte Hubbi zum<br />

Abschied.<br />

„Klar, gerne“, antwortete er. Sie wusste, dass sie ihn niemals<br />

in ihrer Kneipe sehen würde, aber das war ihr in<br />

diesem Moment vollkommen egal. Sie hatte, was sie<br />

brauchte.<br />

***<br />

Ein schier endloser Strom an Müttern mit ihren brüllenden,<br />

heulenden oder stolpernden Kindern lief an Hubbi<br />

vorbei. Sie saß in dem alten Caddy ihres Opas vor dem<br />

Kindergarten und wartete auf Manuela. Typisch für sie<br />

kam sie abgehetzt als Letzte an.<br />

Als sie sich mit Jonathan an der Hand dem Auto näherte,<br />

stieg Hubbi aus.<br />

„Hallo Manuela“, begrüßte sie ihre alte Schulfreundin und<br />

bemerkte etwas beleidigt, dass diese sie nicht sofort erkannte.<br />

„Hubbi! Du, ich kann grad nicht, hab noch einen Termin<br />

beim Frisör.“<br />

„Es dauert nicht lange“, sagte Hubbi und zog eine Kopie<br />

des Vaterschaftstestes hervor und reichte sie Manuela.<br />

<strong>Das</strong> Original hatten die Graumanns entgegen genommen.<br />

Lydia Graumann hatte Hubbi umarmt und war dann in Tränen<br />

ausgebrochen. Die Bestätigung, dass ihr Enkel wirklich<br />

ihr Enkel war, hatte sie überglücklich gemacht.<br />

Manuela überflog das Blatt und wurde kreidebleich.<br />

„Was…?“<br />

„Deine Schwiegereltern haben geglaubt, dass..“, Hubbi<br />

bemerkte, dass Jonathan sie aufmerksam musterte.<br />

„… ein anderer Bote das Paket gebracht hat.“ Manuela<br />

brauchte einen Moment, um Hubbis kryptische Botschaft<br />

zu verstehen, doch dann nickte sie. „Ja, sie konnten mich<br />

von Anfang an nicht leiden.“<br />

78


„Mami, was für ein Paket?“, wollte Jonathan wissen und<br />

hüpfte auf und ab.<br />

„Möchtest du nicht noch eine Runde rutschen, bevor wir<br />

fahren, mein Kleiner?“<br />

„Au ja!“, rief er und rannte davon.<br />

„Woher wusstest du das? Und wie hast du das gemacht?“,<br />

flüsterte Manuela.<br />

„Bio-Leistungskurs, weißt du nicht mehr?“, sagte Hubbi,<br />

„Vererbungslehre?“<br />

Manuela schüttelte den Kopf.<br />

„Also“, begann Hubbi, „es gibt Merkmale, die vererben<br />

sich dominant und andere rezessiv. Braune Augen sind dominanter<br />

als blaue Augen. Besonders, wenn die Vorfahren<br />

ebenfalls alle braune Augen hatten. Deine Eltern haben<br />

braune Augen, deine Schwiegereltern und du und Boris<br />

auch…“<br />

„…nur Jonathan nicht.“<br />

„Genau. Aber Robin hat blaue Augen.“<br />

Manuela zog eine Schachtel Zigaretten aus der Tasche<br />

und zündete sich eine an. Ihre Finger zitterten. „Es war<br />

ein Ausrutscher. Ich liebe Boris wirklich. <strong>Das</strong> musst du mir<br />

glauben.“<br />

Hubbi nahm ihre Freundin in den Arm und hielt sie einen<br />

Moment fest. „<strong>Das</strong> tue ich.“<br />

„Danke, Hubbi“, flüsterte sie.<br />

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REDAKTION:<br />

„Bio-Leistungskurs, weißt du nicht mehr?“, sagte Hubbi,<br />

verantwortlich Bernhard Schlütter<br />

„Vererbungslehre?“<br />

Redaktionelle Mitarbeit Pia Mester,<br />

Martin Büdenbender, Detlef Schlüchtermann,<br />

Manuela schüttelte den Kopf.<br />

Rüdiger Kahlke, Uwe Tonscheidt, Cristin Schmelcher,<br />

„Also“, Martin begann Droste, Hubbi, Wolfgang „es Teipel gibt Merkmale, die vererben<br />

redaktion@komplett-magazin.de<br />

sich dominant und andere rezessiv. Braune Augen sind dominanter<br />

GESTALTUNG: als blaue Augen. Besonders, wenn die Vorfahren<br />

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DRUCK:<br />

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ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

„…nur zweimonatlich Jonathan nicht.“ (Februar, <strong>April</strong>, Juni, August, Oktober,<br />

Dezember; jeweils am ersten Donnerstag des Monats),<br />

„Genau. Aber Robin hat blaue Augen.“<br />

Preis/Schutzgebühr 3,80 Euro.<br />

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Abonnement:<br />

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glauben.“ Abo-Bestellformular im Heft und unter<br />

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ANZEIGENVERWALTUNG:<br />

<strong>Komplett</strong>-Verlag<br />

Bernhard Schlütter, Heiko Höfner<br />

Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

02391/606376 tel · 02391/606375 fax<br />

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02392 6337 tel, h.hanke@hanke-werbung.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/13,<br />

gültig ab 1. Oktober 2013.<br />

Redaktions-/Anzeigenschluss:<br />

15. Januar/15. März/15. Mai/15. Juli/<br />

15. September/15. November<br />

für die jeweils nächste Ausgabe<br />

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veröffentlichten Beiträge, Bilder, vom Verlag gestalteten<br />

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und Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung<br />

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<strong>Das</strong> erscheint nächste am <strong>Komplett</strong>-Magazin<br />

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79


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80


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Gebäudetechnik setzt voll und ganz<br />

auf „e-ffizienz“.<br />

Mit moderner Energietechnik lassen<br />

sich sowohl Gebäude mit Strom<br />

und Wärme versorgen, als auch ein<br />

Elektroauto betreiben. Folgerichtig<br />

erweiterte Schawag seine Fahrzeugflotte<br />

um einen BMW i3. Der i3 ist<br />

das erste rein elektrisch angetriebene<br />

Serienfahrzeug von BMW.<br />

Aufgetankt wird er direkt am Schawag-Firmengebäude<br />

in Plettenberg-<br />

Böddinghausen. Hier ist es möglich,<br />

an einer speziell installierten Ladestation<br />

„e-ffizient“ Strom zu tanken.<br />

Den Strom erzeugt – kostengünstig<br />

und umweltschonend – das im hauseigenen<br />

Energiezentrum installierte<br />

Blockheizkraftwerk, das neben der<br />

Stromerzeugung auch für die Wärmeversorgung<br />

im Gebäude sorgt.<br />

„Mehr Energieeinsparungen, mehr<br />

Unabhängigkeit, weniger Emissionsausstoß,<br />

mehr Umweltschutz, mehr<br />

Lebensqualität – vor allem in städtischen<br />

Ballungsräumen“, zählt Marcel<br />

Henseler, Geschäftsleiter des Autohauses<br />

Kaltenbach in Werdohl, die<br />

Vorteile des e-ffizienten Autos auf.<br />

<strong>Das</strong> Thema Energieeffizienz interessiert<br />

die Menschen nicht nur, wenn<br />

es um Mobilität geht. Die Entwicklungen<br />

moderner Energietechnik<br />

haben weitreichende Auswirkungen<br />

auch auf die Energie- und Wärmeversorgung<br />

des privaten Wohnbereichs.<br />

„Wärme- und Stromgewinnung<br />

gehen dank innovativer Regelungstechnik<br />

eine intelligente technische<br />

Symbiose ein. <strong>Das</strong> Ergebnis<br />

sind maßgeschneiderte Lösungen<br />

mit einem Höchstmaß an Effizienz,<br />

Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit“,<br />

erklärt Schawag.<br />

„Klimawandel und Ressourcenverknappung<br />

erfordern neue Denkansätze<br />

und Lösungen“, sagt Ralf<br />

Schawag. Die zentrale und intelligente<br />

Steuerung der Haustechnik<br />

sei weder Zukunftsmusik noch<br />

unbezahlbarer Luxus. Die gezielte<br />

Verknüpfung von Elektrogeräten<br />

und Funktionen sowie auch der Heizungsanlage<br />

erhöhe spürbar den<br />

Komfort, sorge für mehr Sicherheit<br />

und niedrigere Energiekosten. „Energie<br />

kann mehr“, so Schawag. „Wir<br />

müssen sie nur effizient einsetzen.“<br />

MESSEBAU<br />

LADENBAU<br />

TISCHLEREI<br />

STEGPLATTEN<br />

KUNSTSTOFF-<br />

HANDEL<br />

Schramm + Verbeke OHG<br />

58802 Balve · Neuenrader Str. 7<br />

Tel. 0 23 75 / 57 58<br />

info@schramm-verbeke.de<br />

www.schramm-verbeke.de<br />

81


Wie man mit Maulwürfen<br />

gut auskommt<br />

An einem grauen Wintermorgen,<br />

ich schaute aus hen kann.<br />

soooo süß“, wie man in der „Sendung mit der Maus“ se-<br />

dem Fenster in den Garten,<br />

da traute ich meinen nung. Ich hörte von einer Weinflaschenmethode, mit der<br />

Doch nach vielen Monaten kam dann plötzlich die Tren-<br />

Augen nicht: Der graue man den Maulwürfen Musik bieten könnte. <strong>Das</strong> wollte<br />

Morgen wurde noch grauer.<br />

Draußen im tauenden Man steckt in jedes Loch eine leere Weinflasche. Natürlich<br />

ich unserem, mittlerweile Hausfreund, auch gönnen.<br />

Schnee zeigten sich sage die Öffnung nach oben, so kann der Wind, selbst leise,<br />

und schreibe zweiunddreißig<br />

Maulwurfshaufen.<br />

fer Pfeifton. Genau dieser Pfeifton ist wie Musik für die<br />

über den Flaschenhals wehen und es ertönt ein dump-<br />

<strong>Das</strong> konnte doch nicht wahr sein! Oh nein! Dieser Bursche Maulwürfe.<br />

hatte, unter dem Schnee versteckt, in aller Ruhe eine Nur für unseren nicht. Er fand wohl an dieser Musikrichtung<br />

keinen Spaß, denn es dauerte nicht lange bis er sein<br />

ganze Siedlung gebaut. Und die Hügel wurden nun erst,<br />

bei tauendem Schnee, deutlich sichtbar und immer größer.<br />

Was denn nun???<br />

Ooooooooh!<br />

Köfferchen packte und uns verließ.<br />

Ich erkundigte mich, wo ich nur konnte, um diesem neuen<br />

Gartenbewohner von unserem Grundstück abzuraten schwinden unseres Freundes, denn ich muss sagen, dass<br />

Ich war ganz schön erstaunt über das plötzliche Ver-<br />

und erhielt mehrere Ratschläge:<br />

das Musikmachen mit der Weinflaschenmethode gar<br />

Haufen einfach flach harken – lächerlich.<br />

nicht so einfach in der Vorbereitung war. Die Flaschen<br />

Haufen aufgraben, Steine verbuddeln – noch lächerlicher. mussten ja irgendwo herkommen.<br />

Wenn ich mal einen Haufen entfernte, schmiss der Bursche,<br />

wahrscheinlich leise vor sich hin kichernd, gleich gene. Lud jeden Tag Freunde ein, die mir bis spät in die<br />

Meine Frau sammelte fremde Flaschen. Ich sammelte ei-<br />

zwei neue – also auch negativ.<br />

Nacht halfen, die Leergutbeschaffung zu forcieren. Harte<br />

Dann sollte ich ein Laubblasgerät kaufen, weil eine TV- Tage vergingen, dann benötigte ich nur noch Hilfe, um<br />

Werbung ziemlich glaubhaft wirkte. Da steckte man mit dem Leergut die Löcher zu treffen. Leider aber, wie<br />

den Schlauch in ein Maulwurfsloch, stellte das Gerät an schon erwähnt, nichts mit Musik – unser Maulwurf war<br />

und dann sausten die Maulwürfe aus den Löchern. <strong>Das</strong> ruckzuck weg. Ich übrigens auch. Im Heim (zum Entzug).<br />

stimmte natürlich nicht, und der Tierschutz verbot diese Sie können Gastkolumne von Horst Hanke<br />

Werbung auch schnell – wieder negativ. kochen...<br />

Sie können<br />

Wir<br />

Dann empfahl man mir ein Akustikgerät. Ich hörte aber, kochen...<br />

Sie können<br />

Wir<br />

können<br />

dass sich der Maulwurf über den Piepton nur schlapp kochen... Küchen Wir !<br />

können kochen... Küchen Wir !<br />

lachte und sich die Nachbarn müde schimpften – negativ. Sie könnenKüchen !<br />

Ich stellte Schilder auf „Lieber Maulwurf, du sollst zum kochen...<br />

können<br />

Wir<br />

Küchen Nachbarn kommen, der hat Leckerchen für dich!“ – total können Küchen !<br />

albern. Mir fiel ein, dass Maulwürfe ja nicht lesen können,<br />

weil sie angeblich nahezu blind sind.<br />

So ging das immer weiter, bis ich einsah, dass diese Situation<br />

nur mit viel Liebe zu retten sei. Ich nahm den<br />

und die dazugehörigen<br />

Elektrogeräte und die dazugehörigen<br />

mit eigenem<br />

Kundendienst.<br />

Elektrogeräte die dazugehörigen mit eigenem<br />

und die<br />

Maulwurf in unsere Familie auf. Wir gingen auf Zehenspitzen<br />

und flüsternd durch den Garten. Der Rasen wur-<br />

und dazugehörigen<br />

Elektrogeräte Kundendienst.<br />

die dazugehörigen<br />

mit eigenem<br />

Elektrogeräte ...und das, mit seit eigenem über 40 Jahren!<br />

Kundendienst. Elektrogeräte Kundendienst.<br />

...und das, seit über mit 40eigenem<br />

Jahren!<br />

...und ...und das, seit das, über seit 40 Jahren! über 40 Jahren!<br />

Kundendienst.<br />

de von Hand mit der Schere geschnitten. Die Enkelkinder<br />

...und das, seit über 40 Jahren!<br />

mussten auf städtische Kinderspielplätze ausweichen.<br />

Selbst beim Grillen steckte ich mindestens eine Wurst in<br />

einen der zahlreichen Hügel. Alles nur, um den kleinen EURONICS<br />

EURONICS Armbrecht<br />

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4227 l T 02392 l F 02392-4229<br />

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Wir sind für Sie da: Montag - Freitag 09.00 - 18.00 Uhr l Samstag 09.00 - 13.00 Uhr<br />

„Schaufelbagger“ bei Laune zu halten. „Er ist doch auch Wir sind für Sie<br />

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Bei uns finden Sie:<br />

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Ihrer alten Küche<br />

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Ein starkes Stück Sauerland<br />

<strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR<br />

Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

zwischen Verse und Sorpe<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer DE60ZZZ00001084125<br />

Ich möchte die Zeitschrift <strong>Komplett</strong> – <strong>Das</strong> <strong>Sauerlandmagazin</strong> regelmäßig lesen. Ich bestelle ein Jahresabonnement<br />

(6 Ausgaben zum günstigen Einzelpreis von 3,50 statt 3,80 Euro) zum Preis von 21 Euro (inkl. 7 % Umsatzsteuer) zzgl.<br />

Versandkosten von derzeit 1,45 Euro/Ausgabe. Der Gesamtpreis für das Jahresabonnement beträgt also 29,70 Euro.<br />

Ich kann das Abonnement jederzeit kündigen. Der <strong>Komplett</strong>-Verlag erstattet dann den bereits gezahlten Restbetrag zurück.<br />

Der <strong>Komplett</strong>-Verlag benötigt eine Bearbeitungszeit von 14 Tagen. Kündigungen, die weniger als 14 Tage vor Erscheinen<br />

der nächsten <strong>Komplett</strong>-Ausgabe beim <strong>Komplett</strong>-Verlag eingehen, werden erst ab der darauf folgenden Ausgabe wirksam.<br />

Rechnungsadresse<br />

Abweichende Lieferanschrift<br />

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Straße und Hausnummer<br />

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Ich ermächtige <strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen.<br />

Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von <strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR auf mein Konto gezogenen<br />

Lastschriften einzulösen.<br />

Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten<br />

Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.<br />

Kreditinstitut (Name und BIC)<br />

IBAN<br />

Datum, Ort und Unterschrift<br />

Die Mandatsreferenz wird separat mitgeteilt.<br />

Bitte abschicken an: <strong>Komplett</strong>-Verlag, Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

E-Mail abo@komplett-magazin.de, Fax 02391/606375


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www.seissenschmidt.com/<br />

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