Netzwerk Südbaden, Juni 2015
Menschen - Märkte - Meinungen - Netzwerk Südbaden - Juniausgabe 2015 -
Menschen - Märkte - Meinungen - Netzwerk Südbaden - Juniausgabe 2015 -
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<strong>Juni</strong> <strong>2015</strong> | Preis: 4,90€Euro | E 2014<br />
netzwerk<br />
südbaden<br />
Menschen | Märkte | Meinungen<br />
Der Wahnsinn mit<br />
dem Wohnungsbau<br />
Ein Blick auf Freiburgs Immobilienmarkt<br />
Quotenwohnen<br />
Die Debatte um das Wohnen in Freiburg<br />
und der Region reißt nicht ab. Für besondere<br />
Verunsicherung sorgt ein Gemeinderatsbeschluss<br />
in Freiburg, wonach bei Neubauten<br />
50 Prozent aller Wohnungen öffentlich<br />
gefördert sein sollen. Das halten viele für<br />
kontraproduktiv. Viele Investoren würden<br />
von der Quote abgeschreckt. netzwerk südbaden<br />
befasst sich mit der aktuellen Situation.<br />
Dazu weitere Berichte zum Thema wie<br />
der Bilanz von Freiburgs größter Baugenossenschaft.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 5 u<br />
Auf den Zahn gefühlt<br />
Ohne Fortbildung kommen auch Zahnärzte<br />
und ihre Helferinnen nicht aus. Immer<br />
mehr Praxen spezialisieren sich, die Helferinnen<br />
übernehmen als Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte immer komplexere Aufgaben.<br />
Um die Belange der Zahnmediziner<br />
kümmert sich in Freiburg speziell ein Fortbildungsforum<br />
(FFZ) im Zahnärztehaus in<br />
der Merzhauser Straße. 4.500 Zahnmediziner<br />
oder Fachangestellte besuchen jedes Jahr<br />
die unterschiedlichen Fortbildungsveranstaltungen.<br />
Lesen Sie weiter auf Seite 26 u<br />
Business-Run<br />
5500 Teilnehmer waren heuer beim dritten<br />
Business-Run in Freiburg am Start. Ein Teilnehmerrekord.<br />
Die Läuferinnen und Läufer<br />
machen das vor allem aus Spaß an der Freud,<br />
aber natürlich auch der Gesundheit wegen.<br />
Das größte Firmenteam stellte denn auch<br />
<strong>2015</strong> wieder das Uniklinikum Freiburg. 400<br />
Unternehmen hatten Laufmannschaften aufgeboten.<br />
Zum Business-Run ein Interview<br />
mit AOK-Geschäftsführer Wolfgang Schweizer.<br />
Die AOK unterstützt das Laufereignis<br />
tatkräftig. Lesen Sie weiter auf Seite 48 u
Bei großen Plänen und kleinen Details.<br />
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Wenn’s um Geld geht
Hausmitteilung<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
netzwerk südbaden ist ein regionales Magazin.<br />
Mit dem klaren Fokus auf die Region<br />
am Oberrhein. Griechenland-Krise,<br />
der Konflikt in der Ukraine, blutige Rassenkonflikte<br />
in den USA – die weltweite<br />
Nachrichtenlage hat mit der Wirklichkeit<br />
in <strong>Südbaden</strong> – Gottseidank – wenig zu<br />
tun. Im Gegenteil: Die Region erweist<br />
sich als robust, die Wirtschaft boomt und<br />
dass der SC Freiburg in die zweite Bundesliga<br />
abgestiegen ist, hat die Gute-Laune-<br />
Stimmung in der Region nur kurzfristig<br />
versaut. Zur Mentalität der Alemannen<br />
gehört halt auch das bedächtige Abwägen,<br />
die Unaufgeregtheit, wenn Fakten<br />
nicht gleich richtig einzuordnen sind. Mit<br />
schöner Regelmäßigkeit kommt zum Beispiel<br />
der Ausbau der Rheintalbahn in die<br />
Schlagzeilen, wie jetzt die Ankündigung<br />
eines 300-Millionen-Euro-Zuschusses für<br />
den Lärmschutz am Oberrhein. Mit der<br />
gleichen schönen Regelmäßigkeit wird<br />
das Thema auch wieder verschwinden –<br />
Schicksal eines Mammutprojekts, dessen<br />
Dimensionen mittlerweile wohl nicht einmal<br />
mehr die Fachleute ganz überblicken<br />
können.<br />
Solche Szenerien beleuchten wir bei netzwerk<br />
südbaden. Wir bleiben dabei durchaus<br />
hartnäckig. Auch in dieser Ausgabe<br />
spielt der Wohnungsbau in der Region<br />
eine gewichtige Rolle, vor allem auch vor<br />
dem Hintergrund einer 50-Prozent-Quote,<br />
mit der eine winzige Mehrheit im Freiburger<br />
Gemeinderat den Wohnungsbau<br />
befördern will.<br />
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!<br />
netzwerk südbaden – die Herausgeber<br />
Daniel Schnitzler & Markus Hemmerich<br />
Zeit für Veränderung<br />
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netzwerk südbaden<br />
3
Inhalt/Impressum<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial3<br />
MÄRKTE<br />
Der Wohnungsmarkt in Freiburg ist unter<br />
Druck. Ein Überblick. 5-7<br />
Deutsche Annington kauft fast 20.000 Wohnungen/700<br />
davon in Freiburg 8-9<br />
Bauverein Breisgau bilanziert prächtig 10-11<br />
Embex-Haus erhält Nachhaltigkeitspreis 12<br />
Siedlungswerk baut in Gutleutmatten 13<br />
Neues Baugebiet in Schallstadt-Mengen 14-15<br />
Heinrich-Schmid-Geschäftsführer Dirk Detert<br />
über die Geschäftsfelder des Unternehmens 16<br />
Martin Heger über die Solarstrompläne der<br />
Gemeindewerke Gundelfingen 18<br />
Ionera gewinnt Gründerpreis 19<br />
Interview mit Hekatron-Geschäftsführer<br />
Peter Ohmberger 20-21<br />
Neue Aufsichtsräte bei Testo/<br />
UB-Neubau nimmt Arbeit auf 22<br />
Streit steigt in Onlinehandel ein 23<br />
Diensträder bei Badenova und Uniklinik 24<br />
Fortbildung und Spezialisierung für Zahnärzte26<br />
Deutscher Ärztetag in Freiburg 27<br />
Interview mit Lahrs Voba-Chef<br />
Peter Rottenecker 28<br />
Kein schneller Crash im Crash 29<br />
Deutscher Marketingpreis für Hilzinger 30<br />
Minister Schmid auf Tour de Handwerk 32<br />
Bettensteuer ist rechtsgültig/<br />
Offenburger Heimattage 2022 34<br />
Gastbeitrag von Stefanie Griesbaum 36<br />
FWTM will aufs Messegelände umziehen 37<br />
Bilanz von Badenova 38<br />
Hypovereinsbank in renovierter Filiale 40<br />
Gastronomisches Highlight im GPB 42<br />
Zusammenarbeit SC und Südwestbank/<br />
Grenzüberschreitende Ausbildung 43<br />
Plakette für Beispielhaftes Bauen 44<br />
Job-Coaching für Langzeitarbeitslose 46-47<br />
SPEZIAL<br />
3. Business-Run in Freiburg 48-53<br />
STEUERN & RECHT KOMPAKT 54<br />
MENSCHEN 56-57<br />
BLICKPUNKT MITTELSTAND 58<br />
FRAGEBOGEN<br />
Christoph und Christine Ernst,<br />
Büba-Geschäftsführer60<br />
MEINUNGEN<br />
Vorbildlich62<br />
Gastro-Szenen62<br />
Bestseller62<br />
KOLUMNEN<br />
Klaus Wehrle 23<br />
Matzarakis Mittagstisch 29<br />
Tobias Bobka 44<br />
Marc Kaltenhäuser 48<br />
Impressum<br />
netzwerk südbaden – Redaktion<br />
Marktplatz 7, 79206 Breisach<br />
Telefon 07667/9297943<br />
Herausgeber:<br />
Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />
Redaktion: Markus Hemmerich (V.i.S.d.P)<br />
Autoren:<br />
Stephan Elsemann, Daniela Frahm,<br />
Dr. Stefan Pawellek<br />
Kolumnisten:<br />
Tobias Bobka, Vera Haider, Klaus Wehrle,<br />
Irene Matzarakis, JuDR. Hans Holger Dehmer,<br />
Dr. Lorenz Aldinger, Irene Matzrakis<br />
Fotografen: Albert Josef Schmidt, Petra Hemmerich<br />
Berater der Herausgeber: Jörg Hemmerich<br />
Herstellung: Büro44 GmbH, Breisach<br />
netzwerk südbaden GmbH<br />
Bayernstraße 10, 79100 Freiburg<br />
Telefon: 07 61/4500-0<br />
Telefax: 0761/4500-2120<br />
info@netzwerk-südbaden.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Markus Hemmerich, Daniel Schnitzler<br />
Anzeigen:<br />
Philipp Anton (verantw.)<br />
Telefon: 0761/4500-2018<br />
Druck: Rombach Druck und Verlagshaus<br />
Registereintrag:<br />
Eintragung im Handelsregister<br />
Registergericht: Amtsgericht Freiburg i. Br.<br />
Registernummer: HRB 710747<br />
Umsatzsteuer-ID: DE 288417800<br />
Es gilt die Preisliste vom 01.02.2014<br />
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4<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
DIE 50-PROZENT-QUOTE<br />
Wohnungsbau auf freiburgerisch<br />
Der Immobilienmarkt beschäftigt die Boomregion zwischen Oberrhein und Bodensee<br />
Von Jörg Hemmerich<br />
Es ist das Thema Nummer 1 in den<br />
Kommunen in der Südwestecke Baden-<br />
Württembergs: wie schafft man es, dass die<br />
Menschen in den Boomregionen zwischen<br />
Oberrhein und Bodensee zu akzeptablen<br />
Preisen wohnen können? Es gibt durchaus<br />
Antworten wie in Freiburg: dort setzt eine<br />
hauchdünne Gemeinderatsmehrheit darauf,<br />
dass die Wohnungsprobleme schon gelöst<br />
werden können, wenn man durchsetzt,<br />
dass 50 Prozent aller neuen Wohnungen<br />
nach den Maßstäben des öffentlich geförderten<br />
Wohnungsbaus errichtet werden.<br />
Landläufig nennt man diese Wohnungen<br />
„Sozialwohnungen“, die Mieten dürfen<br />
zwischen 15 und 20 Jahren eine Maximalhöhe<br />
nicht überschreiten, dafür erhält<br />
der Immobilienbauer Zuschüsse der öffentlichen<br />
Hand. Solche Quote ist keine<br />
Freiburger Erfindung, in München gibt es<br />
sie längst für 30 Prozent aller Wohnungen<br />
– dort galoppieren die Mietpreise freilich<br />
noch viel schneller davon als in Freiburg.<br />
Auch Friedrichshafen am Bodensee will<br />
jede dritte Wohnung nach Sozialstandards<br />
gebaut sehen – die Hälfte aller Neubauwohnungen<br />
unter dieser Prämisse bauen zu<br />
wollen, ist nur den Freiburger Kommunalpolitikern<br />
eingefallen. Und ob sie rechtlich<br />
überhaupt durchzusetzen wäre, gilt unter<br />
Juristen auch als fraglich.<br />
Tatsächlich wird das Wohnungsbauen nach<br />
Quote die Probleme des Wohnungsmarkts<br />
kaum beheben können. Eher schon das Rezept,<br />
das die grüne Konstanzer Stadträtin<br />
Anne Mühlhäußer kürzlich im Gemeinderat<br />
der Seestadt verkündete. „Wir müssen<br />
bauen, bauen, bauen.“ Auch Konstanz<br />
ist wie Freiburg ein äußerst teures Pflaster<br />
und die Problematik stellt sich so dar wie<br />
netzwerk südbaden 5
Märkte<br />
Diskussion ohne Ende: Wie geht es weiter<br />
auf Freiburgs Wohnungsmarkt?<br />
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in Freiburg: Normalverdiener können die<br />
Mieten kaum bezahlen, die in Konstanz gefordert<br />
werden.<br />
Das Ergebnis liegt auf der Hand: die soziologische<br />
Struktur der Städte wird sich<br />
verändern, die Mischung der Bevölkerung<br />
mit einer bunten Vielfalt an Menschen<br />
ist bedroht. Längst hat das Problem auch<br />
die attraktiven Klein- und Mittelstädte in<br />
<strong>Südbaden</strong> erfasst: auch hier wird der Platz<br />
knapper, auch hier steigen die Preise, wenn<br />
auch nicht so wie in Freiburg oder Konstanz.<br />
Dazu kommt die rasch voranschreitende<br />
Veränderung der Bevölkerungsstruktur.<br />
Die Zahl der Alten nimmt zu, ihr<br />
Anteil an der Gesamtbevölkerung wird in<br />
den nächsten Jahren dramatisch ansteigen.<br />
Neue Wohnformen sind im Gespräch,<br />
Mehrgenerationenhäuser zum Beispiel,<br />
aber sie sind ja nicht die Lösung des Problems.<br />
Gerade alte Menschen, die häufig<br />
noch im hohen Alter mobil sind, werden<br />
kaum zu bewegen sein, ihre zu groß gewordenen<br />
Wohnungen aufzugeben.<br />
Es muss also gebaut werden, um fast jeden<br />
Preis. Mietwohnungen aber auch Eigentumswohnungen<br />
und Einfamilienhäuser.<br />
Nicht, weil Menschen unter Brücken campieren<br />
müssen, weil sie kein Dach über dem<br />
Kopf haben. Es geht vor allem darum, junge<br />
Familien in der Stadt zu halten, ihnen<br />
attraktive Wohnverhältnisse zu bezahlbaren<br />
Preisen bieten zu können. 1000 Wohneinheiten<br />
brauche Freiburg jedes Jahr, 14.600<br />
neue Wohnungen müssten laut einer Analyse<br />
des Fachbüros Empirica bis 2030 in<br />
der Münsterstadt gebaut werden, um die<br />
Nachfrage zu befriedigen. 2030 klingt weit<br />
weg, in der Stadtentwicklung ist es jedoch<br />
eher ein kurzer Zeitraum, auch wenn die<br />
Zahlen von Empirica vielleicht nicht ganz<br />
ins Schwarze treffen. Allenfalls könnte dann<br />
das Dietenbachgelände bebaut sein – mit<br />
maximal 5000 Wohneinheiten. Die politisch<br />
Verantwortlichen in Freiburg müssen<br />
sich da also noch einiges einfallen lassen, Es<br />
ist eine Herausforderung ähnlich der Quadratur<br />
des Kreises. In der Badischen Zeitung<br />
wird das Thema fast täglich abgehandelt –<br />
durchaus mit originellen Vorschlägen wie<br />
dem, das Freiburger Gefängnis doch aus der<br />
Stadt auszulagern und stattdessen an diesem<br />
Standort Wohnungen zu bauen. Nur eben:<br />
was auch in die Wohnungsdiskussion eingebracht<br />
wird, ändert an der Sachlage nichts.<br />
Nicht einmal der jetzt bekannt gewordene<br />
Umstand, dass das Statistische Landesamt<br />
aufgrund unzureichenden Zahlenmaterials<br />
aus Freiburg ganz offensichtlich die Zahl<br />
6<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
der tatsächlich gebauten Wohnungen viel<br />
zu niedrig angesetzt hat. Auch wenn man<br />
in der Freiburger Bauverwaltung aufgrund<br />
„händischer“ Zählungen jetzt zum Schluss<br />
kommt, dass tatsächlich im Schnitt in den<br />
vergangenen Jahren 910 Wohnungen in der<br />
Stadt neu gebaut wurden, verändert das die<br />
Situation des Wohnungsmarkt nicht wirklich.<br />
Der Freiburger Wohnungsmarkt<br />
wird auf lange Dauer eng bleiben, die Stadt<br />
ist nun mal einer der begehrtesten Wohnstandorte<br />
in Deutschland. Dass anderwärts<br />
Städte und Dörfer ausbluten, verändert die<br />
Sachlage in Freiburg ja nicht.<br />
Da passt der Quotenbeschluss des Freiburger<br />
Gemeinderats wie die Faust aufs<br />
Auge. Natürlich ist es auch Aufgabe von<br />
Kommunalpolitikern, den aus den Fugen<br />
zu geratenden Wohnungsmarkt zu regulieren.<br />
Aber regulieren darf nicht strangulieren<br />
bedeuten. 30-Prozent-Quoten wie in<br />
München sind nachvollziehbar, Investoren<br />
können mit solchen Vorgaben durchaus<br />
umgehen – das zeigt das Beispiel der Bebauung<br />
des Westarkaden-Areals. Da hat<br />
der Freiburger Projektentwickler Peter<br />
Unmüssig 30 Prozent der dort gebauten<br />
rund 400 Wohnungen öffentlich gefördert<br />
gebaut – mit der Folge, dass auch Familien<br />
mit „normalem“ Einkommen sich eine<br />
Wohnung in guter Stadtlage leisten können.<br />
Und der Mann, der in den vergangenen<br />
Jahren Milliardeninvestitionen nach<br />
Freiburg geholt hat, könnte weiter am Zug<br />
sein. Im Lehener Baugebiet Zinklern im<br />
Freiburger Stadtteil Lehen hat Unmüssig<br />
in einem 18 Hektar großen Gebiet alle<br />
Grundstücke erworben, Wohnungen für<br />
1000 Menschen wären hier realisierbar.<br />
Nur: Ob das Projekt jedoch überhaupt<br />
realisiert werden kann, steht dahin. Es<br />
gibt noch keinen verbindlichen Bebauungsplan<br />
und der Projektentwickler sieht<br />
eher die Gefahr, dass die ganze Geschichte<br />
„zerbröselt“. Das Damoklesschwert des<br />
Freiburger Quotenbeschlusses hängt über<br />
den Zinklern wie ähnlichen Projekten –<br />
eher wohl also eine Baubehinderung als<br />
eine Baubelebung. Die Freiburger Grünen,<br />
im Gemeinderat haben sie gegen die<br />
50-Prozent-Quote gestimmt, wollen nun<br />
ganz konkrete Auskünfte darüber, welche<br />
Auswirkungen die Bauverwaltung auf anstehende<br />
Projekte befürchtet. (Außer dem<br />
Gebiet Zinklern geht es konkret um Projekte<br />
wie die „Höhe“ in Zähringen, den Alten<br />
Sportplatz Ebnet und das Uni-Carré).<br />
Und der Baubürgermeister soll auch sagen,<br />
wie der Quotenbeschluss überhaupt umgesetzt<br />
werden soll, mag er auch noch so<br />
realitätsfern sein. Der Gutacher Architekt<br />
Klaus Wehrle, er ist auch Mitglied des Vorstandes<br />
der Landesarchitektenkammer, hat<br />
dazu bereits eine feste Meinung. „In einer<br />
Hochpreisregion geht so etwas grundsätzlich<br />
gar nicht.“ Investoren würden sich zurückziehen,<br />
bauen wolle mit diesem Regulierungshammer<br />
kaum noch jemand.<br />
Es bleibt spannend.<br />
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netzwerk südbaden 7
Märkte<br />
WOHNUNGSMARKT IM SÜDWESTEN<br />
Große Konzerne, schnelle Deals<br />
Deutsche Annington stockt den Bestand auch in Freiburg weiter auf<br />
Wie begehrt der Wohnungsmarkt im<br />
deutschen Südwesten ist, zeigt auch<br />
ein Deal, der in diesen Tagen über die<br />
Bühne ging. Das Augsburger Immobilienunternehmen<br />
Patrizia AG – dahinter<br />
stehen Versicherungen, Fonds und Pensionskassen<br />
– hat rund 19.800 Wohnungen<br />
an den Immobilienriesen Deutsche Annington<br />
weiter verkauft, der seinen Wohnungsbestand<br />
nun auf 370.000 Einheiten<br />
erhöhen wird. Die Wohnungen kommen<br />
aus dem früheren Bestand der Landesbank<br />
Baden-Württemberg (LBBW), den diese<br />
2012 an die Patrizia-Immobilien respektive<br />
deren Tochter Südewo weiterverkauft hat.<br />
1,4 Milliarden Euro erlöste die LBBW bei<br />
diesem Deal, ein Konsortium baden-württembergischer<br />
Städte hatte das Nachsehen.<br />
Nach EU-Richtlinien musste die LBBW<br />
das deutlich höhere Angebot der Patrizia-<br />
Gruppe akzeptieren, obwohl die Kommunen<br />
als Mitbieter versprochen hatten, die<br />
Wohnungen nachhaltig zu bewirtschaften<br />
und günstig zu vermieten. Ursprünglich<br />
hatten die Wohnungen der Landesentwicklungsgesellschaft<br />
Baden-Württemberg<br />
gehört (LEG), die jedoch 2007 in der<br />
LBBW Immobilien aufging.<br />
neu<br />
Dass die Patrizia AG die Immobilien der<br />
LBBW – darunter 700 Wohnungen in<br />
Freiburg – bald „weiterreichen“ würde –<br />
so nennt man das in der Branche – war<br />
Insidern von Anfang an klar. So ist es ja<br />
nun auch geschehen, die Augsburger Immobilienfirma<br />
wird wohl auch einen guten<br />
Schnitt machen. Hatte sie noch 1,4<br />
Milliarden Euro für die knapp 20.000<br />
Wohnungen bezahlt, wird die Deutsche<br />
Annington nun wohl rund 1,9 Millionen<br />
Euro überweisen. Wohnungen im deutschen<br />
Südwesten gelten als höchst begehrt,<br />
hier erwarten die großen Immobilienunternehmen<br />
noch deutliche Zuwachsraten.<br />
Der Deal zwischen den beiden Immobiliengiganten<br />
Patrizia und Annington wäre<br />
übrigens wohl deutlich spektakulärer ausgefallen,<br />
hätten Freiburgs Bürger nicht im<br />
Juli 2006 gegen ein Geschäft gestimmt,<br />
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netzwerk südbaden
Märkte<br />
das der Gemeinderat bereits in trockenen<br />
Tüchern wähnte. Es ging darum, die stadteigene<br />
Stadtbau an die landeseigene LEG<br />
(die heute LBBW Immobilien heißt) zu<br />
veräußern; es ging immerhin um 94.9<br />
Prozent des rund 10.000 Einheiten umfassenden<br />
Stadtbau-Immobilienbestands.<br />
Die Stadträte und Oberbürgermeister Dr.<br />
Dieter Salomon wollten mit dem Immobiliendeal<br />
die damals klamme Stadtkasse<br />
auffüllen. Das Geschäft platzte dank des<br />
Bürgerentscheids, aber das Szenario darf<br />
man sich heute schon noch vorstellen. Wären<br />
die Stadtbauwohnungen wirklich an<br />
die LEG respektive LBBW gegangen, hätte<br />
diese den von der Stadtbau Freiburg erworbenen<br />
Wohnungsbestand natürlich auch an<br />
die Patrizia AG weiter veräußert. Und die<br />
wiederum an die Annington AG, die damit<br />
größter Wohnungsbesitzer in Freiburg geworden<br />
wäre. Freiburgs Wohnungsmarkt<br />
hätte noch einen deutlichen Kratzer mehr.<br />
Bürgerentscheide, so muss man im nachhinein<br />
feststellen, sind manchmal weiser als<br />
dies politische Profis einschätzen. <br />
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netzwerk südbaden 9
Märkte<br />
BAUVEREIN BREISGAU<br />
In den Bestand wird viel investiert<br />
Die genossenschaftliche Spareinrichtung verzeichnet deutliche Zuwächse<br />
Die größte Baugenossenschaft der Region,<br />
die Bauverein Breisgau eG investierte<br />
2014 rund 50 Prozent mehr als im<br />
Vorjahr in den Bau von Mietwohnungen:<br />
22,5 Millionen Euro flossen in die neuen<br />
Wohnungen, 9,2 Millionen Euro in die<br />
Modernisierung und Instandhaltung von<br />
Bestandswohnungen.<br />
Seit 116 Jahren prägt der Bauverein Breisgau<br />
die städtebauliche Entwicklung und<br />
den Mietwohnungsmarkt in Freiburg.<br />
Um dem prekären Mangel an bezahlbaren<br />
Wohnungen entgegenzuwirken, investierte<br />
die Wohnungsbaugenossenschaft im vergangenen<br />
Geschäftsjahr 31,7 Millionen<br />
Euro in den Neubau von Miet- und Eigentumswohnungen<br />
sowie in Wert erhaltende<br />
Maßnahmen im Wohnungsbestand.<br />
Möglich waren diese hohen Investitionen<br />
aufgrund kontinuierlich nachhaltigen<br />
Wirtschaftens. Lag das Investitionsvolumen<br />
in den Vorjahren bereits auf recht hohem<br />
Niveau, flossen zuletzt 22,5 Millionen<br />
Euro in den Bau und die Bauvorbereitung<br />
von 19 Neubauprojekten in Freiburg und<br />
den Umlandgemeinden. Entstehen werden<br />
dabei 494 preisgünstige Mietwohnungen<br />
und 56 Eigentumswohnungen für die<br />
Im Uni-Carré entsteht neuer Wohnraum<br />
Mieter und Mitglieder des Bauvereins. Zur<br />
Entwicklung zukunftsfähiger Quartiere<br />
gehören für den Bauverein generationenfreundliche<br />
Wohnkonzepte und, sofern<br />
möglich, soziale Infrastrukturen. So ist bei<br />
den Projekten die Errichtung von Quartierszentren<br />
mit Gemeinschaftsräumen,<br />
von Kindertagesstätten und Senioreneinrichtungen<br />
sowie Gewerbeeinheiten für<br />
wohnortnahe Dienstleistungen geplant.<br />
Der Bauverein steigerte seine Investitionen<br />
in den Neubau im Vergleich zum Vorjahr<br />
um mehr als 50 Prozent.<br />
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Investitionen in Energieeffizienz und<br />
Wohnkomfort<br />
Die Genossenschaft bewirtschaftete im<br />
vergangenen Geschäftsjahr 4814 Bestandswohnungen,<br />
2575 Garagen und Stellplätze<br />
sowie 142 Gewerbeeinheiten. Zu den großen<br />
Herausforderungen der Zeit gehört für<br />
Wohnungsunternehmen die energetische<br />
Sanierung und Modernisierung der Wohngebäude<br />
aus den 1950er, 60er und 70er-<br />
Jahren. Für die Energieeffizienz und den<br />
Wohnkomfort im Bestand gab der Bauverein<br />
9,2 Millionen Euro aus. Die energetischen<br />
Modernisierungsmaßnahmen und<br />
kontinuierliche Umstellung der Energieerzeugung<br />
auf regenerative Energien führten<br />
zu großen Einsparungen im Energie- und<br />
CO2-Verbrauch. „Die Investitionen in den<br />
Bestand“, so Bauvereinsvorstand Reinhard<br />
Disch, „werden auch zukünftig auf hohem<br />
Niveau fortgeführt. Die Maßnahmen<br />
selbst werden sich jedoch mehr auf die<br />
Bereiche Instandhaltung und Wohnwertverbesserungen<br />
konzentrieren, da die energetischen<br />
Sanierungen bei einem Großteil<br />
der Wohngebäude abgeschlossen sind.“<br />
Dagegen rücken Dächer, Haustechnik,<br />
Grundleitungen und Elektroinstallationen<br />
in den Fokus. Darüber hinaus galt und gilt<br />
es, den Wohnungsbestand den Bedürfnissen<br />
einer älter werdenden Gesellschaft<br />
anzupassen. „Der demografische Wandel,“<br />
so Disch, „stellt Wohnungsunternehmen<br />
auch in dieser Hinsicht vor große Herausforderungen.“<br />
Die durchschnittliche Nettokaltmiete lag<br />
in 2014 mit 5,93 Euro pro Quadratmeter<br />
trotz hoher Modernisierungskosten cirka<br />
22 Prozent unter dem Mietspiegelniveau.<br />
„Unsere Miethöhen“, erklärt Doris Reiprich,<br />
„orientieren sich durchweg an der<br />
jeweiligen Kostenmiete, bewusst wurden<br />
Mieterhöhungspotenziale nicht ausgeschöpft,<br />
um dem Grundsatz der Mitgliederförderung<br />
Rechnung zu tragen.“<br />
„Die erzielten Geschäftsergebnisse und die<br />
gute Liquidität unserer Genossenschaft“,<br />
so Disch, „bilden eine solide finanzielle<br />
Grundlage für unser ambitioniertes Wohnungsbauprogramm.<br />
Für den geplanten<br />
Neubau von rund 500 Mietwohnungen<br />
rechnen wir bis 2019 mit einem Gesamtinvestitionsvolumen<br />
von 150 Millionen<br />
Euro, im laufenden Geschäftsjahr mit 14,7<br />
Millionen Euro“.<br />
„Es ist ein großer wohnungswirtschaftlicher<br />
Beitrag“, so der Aufsichtsratvorsitzende<br />
Jürgen Seemann, “den wir in Freiburg<br />
und der Region angesichts des angespannten<br />
Wohnungsmarktes für unsere Mitglieder<br />
leisten und auch zukünftig leisten<br />
wollen.“ Beim Bauverein sind aktuell 1750<br />
Mitglieder als wohnungssuchend gemeldet.<br />
Der Zulauf zum Bauverein Breisgau<br />
hält unvermindert an. Erneut zählte die<br />
Genossenschaft mehr Neumitglieder als im<br />
Vorjahr – bis zum Jahresende hatten 1226<br />
Personen Anteile für eine Mitgliedschaft<br />
gezeichnet. Insgesamt ist die Solidargemeinschaft<br />
2014 auf über 19.000 Mitglieder<br />
angewachsen.<br />
Von jeher sieht sich der Bauverein einer<br />
nachhaltigen Wohnungswirtschaft verpflichtet.<br />
Diese schließt nicht nur architektonische,<br />
wirtschaftliche und ökologische<br />
Die wohnungswirtschaftlichen Leistungen im Geschäftsjahr 2014<br />
Modernisierung/Instandhaltung 9,2 Mio. € (Vorjahr 7,5 Mio. €)<br />
Neubau von Mietwohnungen und andere Bauten 14,7 Mio. € (Vorjahr 10,1 Mio. €)<br />
Bauträgermaßnahmen 7,8 Mio. € (Vorjahr 1,9 Mio. €)<br />
Gesamtinvestition 31,7 Mio. € (Vorjahr 19,5 Mio. €)<br />
Aspekte, sondern auch gesellschaftliche<br />
und soziale Aspekte ein. Großen Wert<br />
legt der Bauverein dabei auf Quartiere mit<br />
ausgewogenen Bewohnerstrukturen und<br />
sozial stabilen Nachbarschaften. Neben<br />
den Investitionen in die Wohn- und Lebensqualität<br />
seiner Wohnanlagen sind dies<br />
Investitionen, die jährlich im sechsstelligen<br />
Bereich in das soziale Quartiersmanagement<br />
fließen.<br />
In Zeiten der Niedrigzinsen hat die genossenschaftliche<br />
Spareinrichtung des Bauvereins<br />
stark zugelegt. 7.7 Millionen Euro<br />
haben die Mitglieder der Genossenschaft<br />
2014 neu anvertraut, die auf 758 neuen<br />
Sparkoten lagern. Insgesamt beträgt das<br />
Sparvolumen der Genossenschaft jetzt 88<br />
Millionen Euro. Zwar sind die Zinszahlungen<br />
auch mager, aber immer noch deutlich<br />
höher als bei den Banken.<br />
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netzwerk südbaden 11
Märkte<br />
FREIBURG<br />
Strabag-Projekt ausgezeichnet<br />
embeX-Haus erhält DGNB-Plakette<br />
Das rund 5.500 m² Bürofläche umfassende<br />
embeX-Haus ist das erstes Büround<br />
Verwaltungsgebäude in Freiburg,<br />
das von der Deutschen Gesellschaft für<br />
nachhaltiges Bauen (DGNB) mit Silber<br />
ausgezeichnet ist – das Zertifikat erhielt<br />
die Immobilie im Juli 2014. Nun ist die<br />
Auszeichnung auch für Besucherinnen<br />
und Besucher sowie die allgemeine Öffentlichkeit<br />
sichtbar: Heute haben Martin<br />
Lauble, Bereichsleiter Freiburg der STRA-<br />
BAG Real Estate GmbH (SRE), Prof. Dr.<br />
Martin Haag, Baubürgermeister der Stadt<br />
Freiburg, DGNB-Geschäftsführerin Dr.<br />
Christine Lemaitre und Carsten Brosch,<br />
Bereichsleiter Freiburg der für die Bauausführung<br />
zuständigen<br />
Ed. Züblin AG, im Beisein von Vertreterinnen<br />
und Vertretern der Bayer-Pensionskasse,<br />
die seit September 2014 Eigentümerin<br />
des Gebäudes ist, sowie der Hauptmieterin<br />
und Namensgeberin embeX GmbH die<br />
offizielle Plakette am Gebäude angebracht.<br />
Bei der DGNB punktete das von der SRE<br />
entwickelte embeX-Haus insbesondere mit<br />
hoher Flächeneffizienz, der Verwendung<br />
von „gesunden“, emissions- und geruchsarmen<br />
Baustoffen und Produkten sowie einer<br />
sehr guten Ökobilanz. Darüber hinaus sorgen<br />
der niedrige Energiebedarf sowie die<br />
ressourcenschonende Energieerzeugung<br />
aus regenerativen Quellen – zum Heizen<br />
und Kühlen wird eine Grundwasserwärmepumpe<br />
eingesetzt – in der Lebenszyklusbetrachtung<br />
für niedrige Betriebskosten<br />
und Umweltwirkungen.<br />
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12<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
SIEDLUNGSWERK GMBH<br />
Gutleutmatten: Inklusion ist ein Teil des Projekts<br />
Quartier 22 in den Gutleutmatten<br />
Die Siedlungswerk GmbH ist auch im<br />
Baugebiet Gutleutmatten Ost in Freiburg<br />
engagiert. Das Gebiet Gutleutmatten,<br />
das an den Stadtteil Haslach grenzt,<br />
zählt zu den wichtigsten Entwicklungsgebieten<br />
der Stadt – gerade auch, was den<br />
Bau neuer Wohnungen angeht. Im östlichen<br />
Bereich hat das der katholischen<br />
Kirche nahestehende Siedlungswerk in einem<br />
Wettbewerbsverfahren den Zuschlag<br />
für zwei Grundstücke im so genannten<br />
Quartier 22 erhalten. Mit klaren inhaltlichen<br />
Vorgaben: Integration von Wohnund<br />
Betreuungsangeboten, Inklusion von<br />
Zielgruppen mit Zugangsschwierigkeiten<br />
zum allgemeinen Wohnungsmarkt und<br />
die Umsetzung des vom Siedlungswerk<br />
favorisierten Modells sozial gemischter<br />
Wohnquartiere als Grundlage einer urban<br />
offenen Stadtgesellschaft.<br />
Bei einem Architektenwettbewerb wurde<br />
jetzt eine weitere Konkretisierung der<br />
Pläne erreicht. Den 1. Preis gewann das<br />
Freiburger Architekturbüro Böwer Eith<br />
Murken, den zweiten die AG Dittus-<br />
Böhringer. Nach den jetzt vorliegenden<br />
Plänen sollen auf dem Areal insgesamt drei<br />
Gebäude mit bis zu fünf Geschossen entstehen,<br />
so Siedlungswerk-Geschäftsführer<br />
Norbert Tobisch. Im nördlichen Gebäude<br />
an der Eschholzstraße werden 18 sozialgeförderte<br />
Mietwohnungen (nach dem Landeswohnraumförderprogramm)<br />
sowie eine<br />
Wohngruppe für den Ring der Körperbehinderten<br />
untergebracht. Im Erdgeschoss<br />
wird das Beratungs- und Betreuungszentrum<br />
des Sozialdienstes katholischer Frauen<br />
untergebracht. Im südlichen Gebäude<br />
entlang der Eschholzstraße sind weitere 8<br />
bis 10 sozialgeförderte Mietwohnungen<br />
geplant. In einem Teilbereich des Erdgeschosses<br />
wird das Projekt „Ambulant intensiv<br />
betreutes Wohnen“ der Freiburger<br />
Hilfsgemeinschaft mit Beratungs- und<br />
Trainingswohnen untergebracht. Zudem<br />
erhält die „Freiburger Hilfsgemeinschaft“<br />
im 1. Obergeschoss noch 5 Appartements.<br />
Im hinteren Gebäude entstehen schließlich<br />
16 Eigentumswohnungen von denen 8<br />
nach dem Siedlungswerk-Standard „Freiräume<br />
schaffen“ geplant und errichtet werden.<br />
Der Baubeginn steht noch nicht fest,<br />
schließlich ist das Projekt auch besonders<br />
ambitioniert.<br />
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netzwerk südbaden 13
Märkte<br />
NEUES WOHNGEBIET IN SCHALLSTADT-MENGEN<br />
Glasfasernetz inklusive<br />
In der Freiburger Nachbargemeinde sind Bauplätze höchst begehrt<br />
Die Erschließung des Baugebietes „Zwischen<br />
den Wegen“ in Schallstadt-<br />
Mengen – 1,9 Hektar Gelände für familienfreundlichen<br />
Wohnraum in attraktiver<br />
Lage – ist abgeschlossen. Im Rahmen eines<br />
offiziellen „Übergabefestes“ wurde das Baugebiet<br />
jüngst an die Bauherren symbolisch<br />
übergeben. Ab 1.<strong>Juni</strong> kann somit gebaut<br />
werden. Das Bauvorhaben ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
der Gemeinde Schallstadt<br />
und dem regionalen Erschließungsträger<br />
badenovaKONZEPT, einer Tochter der<br />
badenova sowie sieben regionalen Sparkassen.<br />
Die Gesamtinvestitionen für das neue<br />
Baugebiet liegen bei etwa 1,9 Mio. Euro.<br />
Insgesamt wurden binnen eines Jahres 39<br />
Bauplätze mit einer Größe zwischen 250<br />
14<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
m² und 700 m² geschaffen und erschlossen.<br />
Die Bauplätze sind in der Hand der<br />
katholischen Kirche, der Gemeinde Schallstadt<br />
und privaten Eigentümern und sind<br />
zum Großteil bereits verkauft.<br />
Das Neubaugebiet liegt zwischen der Vorbergzone<br />
und dem Rheintal und verfügt<br />
über eine ausgezeichnete Infrastruktur: Die<br />
Baugrundstücke sind energetisch optimal<br />
ausgerichtet und verfügen über ein hochmodernes<br />
Glasfasernetzwerk für schnelles<br />
Internet, Telefon und Kabelfernsehen. Das<br />
Neubaugebiet hat zudem eine Anbindung<br />
an das Erdgasnetz, woran die Bauplätze bei<br />
Bedarf angeschlossen werden können. Es<br />
wurden während der Erschließung rund<br />
500 Meter Wasserleitungen, Gasleitungen,<br />
Regenwasser- und Schmutzwasserkanäle<br />
verlegt, die Straßen- und Gehwegflächen<br />
betragen rund 2.800m².<br />
Als nächstes Baugebiet ist im Ortsteil Wolfenweiler<br />
„Weihermatten“ in Planung, da<br />
„die Nachfrage nach den Bauplätzen (…)<br />
sehr hoch“ war. Auch für das geplante<br />
Wohngebiet in Wolfenweiler ist badenova-<br />
KONZEPT wieder Partner. <br />
(v.l.) Bürgermeister Jörg Czybulka (mit rotem Band), Sparkassenvorstand Georg Sehlinger<br />
und der Direktor und Geschäftsführer Ingmar Roth (Badenova Konzept)<br />
netzwerk südbaden 15
Märkte<br />
FREIBURG<br />
Betonsanierung als Herausforderung<br />
Das Malerunternehmen Heinrich Schmid ist sehr komplex aufgestellt<br />
Heinrich Schmid ist eines der großen<br />
Malerunternehmen in Deutschland. In<br />
<strong>Südbaden</strong> ist das Unternehmen natürlich<br />
auch vertreten. Wir haben mit Geschäftsführer<br />
Dirk Detert über die Projekte von<br />
Heinrich Schmid gesprochen.<br />
netzwerk südbaden: Herr Detert, Freiburg<br />
und Umgebung ist eine begehrte Wohnlage<br />
und der Wohnraum ist knapp. Den Wohnungsbedarf<br />
kann man nicht alleine mit<br />
Neubauten decken. Man muss auch etwas<br />
für den Bestand und seine Unterhaltung<br />
tun. Wie kann Ihr Unternehmen in Freiburg<br />
dazu beitragen?<br />
Dirk Detert: Mit Heinrich Schmid in Freiburg<br />
führen wir zunächst einmal alle Malerarbeiten<br />
aus, die man landläufig mit den<br />
Begriffen „renovieren“ und „sanieren“ verbindet.<br />
Das dient zur Substanzsicherung,<br />
zur Werterhaltung und zur Verschönerung<br />
von Gebäuden. Wenn wir jetzt aber<br />
über die Gewinnung und die Schaffung<br />
von Wohnraum innerhalb bestehender<br />
Gebäude reden, geht es häufig um einen<br />
kompletten Umbau. Dafür bildet die bestehende<br />
Gebäudestruktur die Basis. Unser<br />
Gesamtkonzept Umbau im Bestand wird<br />
von vielen unserer Kunden sehr geschätzt.<br />
Dafür haben wir eine eigene Abteilung, die<br />
sich um die Wünsche unserer Kunden in<br />
diesem Bereich kümmert.<br />
Dirk Detert<br />
netzwerk südbaden: Heinrich Schmid ist<br />
ja bekannt als großes Malerunternehmen ….<br />
Dirk Detert: Es freut mich natürlich, dass<br />
wir bei unseren Kunden einen guten Ruf<br />
genießen, wenn es um größere Aufträge<br />
geht. Aber wir sind gleichzeitig auch das<br />
kleine regionale Unternehmen, fest verwurzelt<br />
in den sozialen Strukturen vor Ort.<br />
Nehmen Sie einmal unsere durchschnittliche<br />
Auftragsgröße. Die liegt bei unter<br />
11.000 €, darunter sind viele Aufträge von<br />
wenigen hundert Euro. Wir suchen für jeden<br />
Kunden die passende Lösung, sind so<br />
organisiert, dass wir Aufträge jeder Größenordnung<br />
abdecken. Wir arbeiten in kleinen<br />
festen Teams, die sich beispielsweise darüber<br />
freuen, eine Küche zu renovieren oder<br />
eine kleine Raumabtrennung herzustellen.<br />
Wir ziehen diese Teams aber auch zu größeren<br />
Arbeitsgruppen zusammen, um so<br />
reibungslos Großprojekte abzuwickeln.<br />
Deshalb können wir sowohl in der kleinen<br />
Wohnung als auch in der weiten Industriehalle<br />
oder an den Fassaden großer Objekte<br />
unsere Leistungsfähigkeiten gleichermaßen<br />
unter Beweis stellen.<br />
netzwerk südbaden: Die Qualität der Baustoffe<br />
hat sich doch wie man hört enorm verbessert.<br />
Z. B. die Betonqualität. Das ist doch<br />
etwas für spezialisierte Unternehmen. Können<br />
Sie als Malerunternehmen da überhaupt<br />
mithalten?<br />
Dirk Detert: Nur mit Malerarbeiten hätten<br />
wir es sicher schwer, für den Lebensunterhalt<br />
unserer knapp 100 Mitarbeiter in<br />
Freiburg zu sorgen. Das ist aber auch gar<br />
nicht unsere Philosophie. Wir verstehen<br />
uns als die örtlichen Spezialisten für handwerkliche<br />
Dienstleistungen rund um den<br />
Bau. Dazu haben wir in den letzten Jahren<br />
eine ganze Reihe von Spezialabteilungen<br />
aufgebaut. Bei uns macht nicht jeder alles,<br />
sondern alle das, was sie können. Und das<br />
können sie, weil sie sich darauf spezialisiert<br />
haben. Gerade weil Beton als Baugrundstoff<br />
so wichtig ist, haben wir dafür eigens<br />
einen Diplomingenieur eingestellt, der sich<br />
mit seiner Abteilung von 15 Mitarbeitern<br />
einzig und allein auf diese Sparte konzentriert.<br />
Die Mannschaft kennt sich in Sachen<br />
Beton perfekt aus und steht für die<br />
Ausführung aller Arbeiten zur Verfügung<br />
von der Balkonsanierung an einem Einfamilienhaus<br />
über eine große Fassade bis zur<br />
Brückensanierung.<br />
Vielleicht noch eins: Sicherlich haben sich<br />
die Baustoffe verbessert. Damit sind allerdings<br />
völlig neue Probleme entstanden.<br />
Schimmel ist heute in aller Munde. Und da<br />
wiederum kennen sich viele unserer Maler<br />
gut aus, die sich im Bereich der professionellen<br />
Schimmelsanierung weitergebildet<br />
haben. Wir erleben hier eine stetig wachsende<br />
Nachfrage.<br />
netzwerk südbaden: Wir in <strong>Südbaden</strong> sind<br />
eine ökologisch vorbildliche Region. Freiburg<br />
ist eine grüne Stadt. Aber über eins klagen die<br />
Menschen heute immer mehr, das ist die zunehmende<br />
Lärmbelästigung. Was den Lärmschutz<br />
angeht, sind die Auflagen, die Bauherren<br />
zu erfüllen haben, strenger geworden.<br />
Können Sie da im Nachhinein sinnvolle Verbesserungen<br />
empfehlen? Lässt sich der Lärmschutz<br />
durch Umbauten merklich verbessern?<br />
Dirk Detert: In der Tat kommt es immer<br />
wieder vor, dass bei der Bauplanung der<br />
Lärmschutz im Hintergrund bleibt. Dafür<br />
haben wir eine Spezialabteilung mit dem<br />
Schwerpunkt „Innenausbau, Akustik und<br />
Schall“. Die bietet Lösungen für die Nachrüstung<br />
an, sowohl bei Bestandsgebäuden<br />
als auch im Neubaubereich. Die Grundidee<br />
besteht darin, Baustoffe zu integrieren,<br />
die enorm viel Schall absorbieren.<br />
Das sind beispielsweise Akustiksegel, die<br />
nicht nur einen hohen schallabsorbierenden<br />
Wirkungsgrad haben, sondern auch<br />
optisch ansprechend sind und so zusätzlich<br />
zur Verschönerung der Räume beitragen.<br />
<br />
<br />
16<br />
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GEMEINDEWERKE GUNDELFINGEN<br />
Solarstrom soll verdoppelt werden<br />
Ehrgeizige Pläne im Bereich der regenerativen Energie<br />
Hört man die Wirtschaftsnachrichten, so<br />
kann man den Eindruck bekommen,<br />
die Solar-Branche erlebe einen Sonnenuntergang.<br />
Photovoltaik-Anlagen stehen<br />
nicht mehr im öffentlichen Interesse, so<br />
scheint es – in Gundelfingen, Kernbereich<br />
der Gemeindewerke Gundelfingen (GWG)<br />
sind beispielsweise seit Mitte 2014 nur drei<br />
Anlagen installiert worden. Zudem hat die<br />
Bundesnetzagentur die Einspeisevergütung<br />
für Solarstrom gesenkt, so dass diese Form<br />
der Refinanzierung verlängert und eine Installation<br />
damit auch uninteressanter wird.<br />
Ist die Zeit der Solarenergie abgelaufen,<br />
gibt es gar keine neuen PV-Anlagen mehr?<br />
Fragen an Markus Heger, Geschäftsführer<br />
der GWG:<br />
netzwerk südbaden: Woran liegt es, Herr<br />
Heger, dass das Interesse von Kommunen,<br />
Institutionen aber auch Privatleuten an PV-<br />
Anlagen in letzter Zeit so stark nachgelassen<br />
hat? Ist der Mangel an Nachfrage Ergebnis<br />
der Verwerfungen am Herstellermarkt?<br />
Markus Heger: Die gesetzliche Verpflichtung<br />
zum Selbstverbrauch mit Überschusseinspeisung<br />
und die permanente Absenkung<br />
der Einspeisevergütung durch die<br />
Bundesnetzagentur in den letzten Jahren<br />
führen zwangsläufig zu geringen Investitionen<br />
im Bereich Solar/PV-Anlagen. Dazu<br />
kommt die Unsicherheit durch permanent<br />
neue Produkte, verbunden mit einem rasanten<br />
Preisverfall, und die sich nur langsam<br />
entwickelnde Speichertechnologie.<br />
Deshalb informiert die GWG interessierte<br />
Kunden, dass sie die Energiewende aktiv<br />
begleiten – und damit einen Beitrag zur<br />
Lebensqualität in und um Gundelfingen<br />
leisten können.<br />
netzwerk südbaden: Wie viel Strom erzeugt<br />
die GWG bzw. Zulieferer der GWG über<br />
PV-Anlagen? Wo hat die GWG selbst Anlagen<br />
installiert?<br />
Martin Heger: Insgesamt sind in Gundelfingen<br />
187 Anlagen mit einer Anschlussleistung<br />
von rund 1.925 kWp installiert.<br />
Das entspricht etwa einer Erzeugung von<br />
Markus Heger<br />
zwei Mio. kWh/Jahr oder dem Bedarf von<br />
800 Haushalten bei 2.500 kWh Jahresverbrauch.<br />
Die GWG selbst betreibt derzeit<br />
insgesamt neun Anlagen mit rund 125<br />
kWp.<br />
netzwerk südbaden: Das Aufkommen stagniert<br />
also. Könnte da Gundelfingen nicht<br />
mit gutem Beispiel vorangehen und über die<br />
GWG neue Anlagen – zum Beispiel auf weiteren<br />
geeigneten Dächern öffentlicher Gebäude,<br />
installieren?<br />
Martin Heger: Ja, genau das machen wir aktuell!<br />
Wir realisieren je eine Anlage auf dem<br />
Rathaus Hauptgebäude, dem Rathausnebengebäude<br />
und auf der noch freien Fläche<br />
auf der Turn- und Festhalle. Darüber hinaus<br />
soll noch eine weitere Anlage auf der<br />
Garage beziehungsweise auf dem Dach des<br />
Transformatorengebäudes bei der Johann-<br />
Peter-Hebel Grundschule gebaut werden.<br />
netzwerk südbaden: Diese Investition bewegt<br />
sich in welcher Größenordnung und<br />
kann wann ans Netz gehen?<br />
Martin Heger: Die GWG wird aus Mitteln<br />
des Umweltstroms und aus Erträgen eigener<br />
Anlagen allein <strong>2015</strong> insgesamt 115.000<br />
Euro investieren. Wie schon gesagt, die genannten<br />
Anlagen sollen im Zeitraum Juli –<br />
Dezember <strong>2015</strong> realisiert werden und etwa<br />
78.000 kWh/Jahr erzeugen.<br />
netzwerk südbaden: Vier festgeplante PV-<br />
Anlagen, die teilweise dieses Jahr noch realisiert<br />
werden sollen: sind dann in Gundelfingen<br />
die Installationsmöglichkeiten erschöpft?<br />
Wie sehen die Pläne der GWG über 2016<br />
hinaus aus?<br />
Martin Heger: Photovoltaik wurde im<br />
Rahmen des Quartierskonzepts und zur<br />
Erfüllung der Leitbildziele als einer der<br />
Lösungsansätze für Gundelfingen ermittelt.<br />
Deshalb wird die GWG Anfang 2016<br />
eine weitere Anlage auf dem Dach des neu<br />
gebauten Kindergartens Tulpenbaum mit<br />
rund 10 kWp – das entspricht einer Erzeugung<br />
von etwa 10.000 kWh/ Jahr – errichten.<br />
Weitere Anlagen für 2016 und 2017<br />
sind in Planung, mit denen wir die derzeitige<br />
Erzeugungskapazität in nur drei Jahren<br />
verdoppeln möchten.<br />
<br />
18<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
IONERA TECHNOLOGIES GEWINNT GRÜNDERPREIS<br />
Schlauer Mikrochip revolutioniert Messverfahren<br />
IIonera Technologies, ein Start-<br />
Up aus der Universität Freiburg,<br />
erhält den ACHEMA-Gründerpreis<br />
<strong>2015</strong> in der Kategorie<br />
Messtechnik/Analytik. Die Auszeichnung<br />
ist mit 10.000 Euro<br />
dotiert und wird jährlich auf der<br />
Internationalen Leitmesse der<br />
Prozessindustrie ACHEMA verliehen.<br />
Ionera erhält derzeit eine<br />
Förderung über den EXIST-Forschungstransfer,<br />
ein Programm<br />
des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Technologie, und war<br />
zuvor schon beim Wettbewerb<br />
Science4Life Venture Cup 2013<br />
sowie beim Freiburger Innovationspreis<br />
2012 erfolgreich. Geschäftsführer<br />
des Unternehmens<br />
ist Dr. Gerhard Baaken aus der<br />
Arbeitsgemeinschaft Membranphysiologie<br />
und -technologie des<br />
Physiologischen Instituts, die von Prof. Dr.<br />
Jan C. Behrends geleitet wird. Das Gründerbüro<br />
der Universität Freiburg hat den<br />
Aufbau des Start-Ups unterstützt.<br />
Ionera erarbeitet eine neuartige Plattformtechnologie,<br />
die eine Analyse mit biologischen<br />
Nanoporen ermöglicht. Dabei<br />
handelt es sich um Proteine, die in einer<br />
Membran Kanäle mit Innendurchmessern<br />
Erfolgreiche Gründer: Dr. Sönke Petersen, Dr. Ekaterina Zaitseva,<br />
Prof. Dr. Jan C. Behrends und Dr. Gerhard Baaken (von links) haben<br />
mit ihrem Unternehmen Ionera Technologies erneut einen Preis gewonnen.<br />
<br />
Foto: Ionera Technologies<br />
von einigen millionstel Millimetern bilden.<br />
Auf diesem Weg können Biomoleküle in<br />
eine Zelle strömen oder sie verlassen. Die<br />
Pore ist außerdem durchlässig für Ionen,<br />
das heißt für in der Zellflüssigkeit gelöste<br />
geladene Teilchen, und daher elektrisch leitfähig.<br />
Wenn ein größeres Biomolekül, etwa ein<br />
DNA-Strang oder ein Protein, in den<br />
Durchgang gerät, blockiert es diesen teilweise.<br />
Daraufhin leitet die Nanopore<br />
so lange weniger Strom, bis<br />
das Molekül sie wieder verlässt. Die<br />
neue Analysemethode macht sich<br />
diesen Effekt zunutze: Sie misst<br />
den elektrischen Strom, der durch<br />
eine einzelne Pore fließt, und erlaubt<br />
dadurch Rückschlüsse auf<br />
die Moleküle. Das Team hat beispielsweise<br />
ein Verfahren zur Größenbestimmung<br />
von Polymeren<br />
entscheidend verbessert. Diese aus<br />
sich wiederholenden Einheiten zusammengesetzten<br />
Kettenmoleküle<br />
finden in Medizin und Biotechnologie<br />
vielfältige Anwendung.<br />
Ionera bietet einen Mikrochip an,<br />
auf dem es möglich ist, eine große<br />
Anzahl von Membranen mit<br />
biologischen Nanoporen zu erzeugen<br />
und diese zu vermessen.<br />
Damit macht die Plattform dieses<br />
Messverfahren erstmals industriell nutzbar:<br />
Gegenwärtig sind mit aufwendigen Laborverfahren<br />
nur etwa fünf bis zehn einzelne<br />
Messungen am Tag möglich, die neue Technologie<br />
erlaubt künftig mehr als 10.000 täglich.<br />
Sie soll unter anderem bei der schnellen<br />
Sequenzierung von DNA oder der frühen<br />
Diagnose schwerer Erkrankungen wie Krebs<br />
zum Einsatz kommen.<br />
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Geschäftsführer Peter Ohmberger über die Erfolgsgeschichte von Hekatron<br />
Die Firma Hekatron in Sulzburg im<br />
Markgräflerland ist das, was man einen<br />
hidden champion nennt. Vor 50 Jahren<br />
gegründet, ist Hekatron heute ein führendes<br />
Unternehmen in Sachen anlagetechnischen<br />
Brandschutz. Überdies ist das Unternehmen<br />
auf Dauer-Expansionskurs und<br />
ein beliebter und ein mehrfach ausgezeichneter<br />
Arbeitgeber. netzwerk südbaden hat<br />
sich mit dem Geschäftsführer Peter Ohmberger<br />
über das Unternehmen unterhalten.<br />
netzwerk südbaden: Herr Ohmberger,<br />
Hekatron erfand einst den optischen Brandmelder,<br />
damals eine revolutionäre Innovation<br />
– heute zählt das Unternehmen zu den<br />
führenden Entwicklern und Herstellern im<br />
anlagetechnischen Brandschutz. Welche technischen<br />
Entwicklungen beschäftigen Sie zurzeit<br />
am meisten?<br />
Peter Ohmberger: Zum einen geht es darum,<br />
Bestehendes weiterzuentwickeln und<br />
zu perfektionieren. Das wird unsere nächste<br />
Produktgeneration noch maßgeblich<br />
beeinflussen. Zum anderen geht es darum,<br />
immer neue Dinge zu entwickeln, um am<br />
Markt bestehen zu können. Wir arbeiten<br />
derzeit an einem messkammerlosen Detektionsprinzip.<br />
Das heißt, die Geräte haben<br />
kein Gehäuse mehr und werden plan an<br />
der Decke montiert. Das ist natürlich eine<br />
wunderbare Sache für Architekten, da man<br />
die Gehäuse nicht sieht, aber technisch ist<br />
das eine große Herausforderung.<br />
Ein weiterer ganz großer Schritt ist es, dass<br />
wir die Detektion von Gasen voranbringen.<br />
Gase entstehen in einer sehr frühen<br />
Brandphase, diese Brandgase zu detektieren<br />
ist mit Sicherheit die Zukunft des<br />
Brandschutzes.<br />
netzwerk südbaden: Wie wichtig sind Innovationen<br />
und woher nehmen Sie die ständig,<br />
wie schaffen Sie diese hohe Schlagzahl?<br />
Peter Ohmberger: Die Schlagzahl ist immer<br />
relativ. Für uns ist entscheidend, dass<br />
Innovationen etwas mit dem Markt zu tun<br />
haben. Am Ende muss jede Innovation immer<br />
einen Mehrwert für unsere Kunden<br />
bringen, also entweder ein Problem lösen<br />
oder einen Nutzwert bringen. Das ist gerade<br />
für die Techniker die größte Herausforderung,<br />
auch für Hekatron. Technische<br />
Ideen gibt es millionenfach auf dieser Welt,<br />
aber diese dann so zu entwickeln und zu<br />
gestalten, dass am Ende am Markt etwas<br />
entsteht, das ist die Kunst und das machen<br />
wir bisher ganz gut.<br />
netzwerk südbaden: Sie beschäftigen sich<br />
auch mit Smarthouse-Konzepten, was kann<br />
Hekatron auf diesem Feld tun?<br />
Peter Ohmberger: Das tangiert uns tatsächlich<br />
sehr stark. Ich unterteile das gerne<br />
in zwei Bereiche. Da gibt es das Smart-<br />
Building, das sind industriell und gewerblich<br />
genutzte Gebäude mit professionellem<br />
Brandschutz. Die Alarmierungskonzepte,<br />
mit Fluchtweglenkung, Alarmierung von<br />
Einsatzkräften, sind sehr komplexe Systeme,<br />
die in der Regel auch von Versicherungen<br />
oder von den Behörden in solchen<br />
Gebäuden gefordert werden. Dieser Markt<br />
ist sehr spannend für uns.<br />
Das zweite Segment ist der Smart-Home<br />
Bereich. Das ist der Consumer Bereich.<br />
Bei Privatkunden gilt ein anderes Käuferverhalten<br />
und ein anderer Wettbewerb.<br />
Hekatron ist vor etwa fünf Jahren so richtig<br />
in diesen Markt eingestiegen. Beide<br />
Bereiche beschäftigen uns sehr. Wir sind<br />
gefordert integrativ, offen und schnell zu<br />
arbeiten.<br />
netzwerk südbaden: Noch vor fünf Jahren<br />
gaben Sie das Ziel aus, bis <strong>2015</strong> die 80 Millionen-Umsatz-Marke<br />
zu reißen. Bereits 2014<br />
hatten Sie über 112 Millionen Umsatz. Ist<br />
20<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
irgendwann nicht ein Ende des Wachstums<br />
erreicht?<br />
Peter Ohmberger: Die Frage ist sehr eindimensional.<br />
Jedes Geschäftsfeld erschöpft<br />
sich irgendwann einmal, dann ist man<br />
entweder innovativ genug, bestehende Geschäftsfelder<br />
weiterzuentwickeln oder man<br />
schafft es, andere zu erobern. Genau vor<br />
dieser Herausforderung steht auch Hekatron<br />
permanent.<br />
netzwerk südbaden: Die Geschichte von<br />
Hekatron ist eine Erfolgsgeschichte, was sind<br />
die wichtigsten Faktoren dafür?<br />
Peter Ohmberger: Da möchte ich zuerst<br />
das Glück nennen, aber auch das fliegt<br />
einem nicht immer zu, man muss es sich<br />
erarbeiten. Ich denke dabei an die Rauchmelder<br />
im privaten Wohnungsbereich,<br />
aber auch da bewegt man die Welt natürlich<br />
nicht alleine. Man braucht ein Gespür<br />
fürs Geschäft und muss dem Kunden die<br />
Hand reichen. Darin liegt oft die Chance,<br />
sich von größeren Unternehmen, denen<br />
wir zahlenmäßig auf dem Papier weit unterlegen<br />
sind, zu unterscheiden.<br />
netzwerk südbaden: Hat sich Ihr Aufgabengebiet,<br />
Ihr Arbeitsalltag durch das rasante<br />
Wachstum Ihres Unternehmens gewandelt?<br />
Peter Ohmberger: Sogar massiv. Die<br />
Wachstumsprozesse und Strukturen verändern<br />
sich ständig, da braucht es immer<br />
wieder neue Kompetenzen, die man sich<br />
aneignen muss. Wir werden in diesem Jahr<br />
um die 130 Millionen Euro Umsatz machen,<br />
das zu „handlen“ fordert uns täglich<br />
aufs Neue.<br />
netzwerk südbaden: Ohne Mitarbeiter gibt<br />
es keine erfolgreichen Unternehmen. Was<br />
sagen Sie zu Themen wie Fachkräftemangel<br />
und der Ausbildung insgesamt?<br />
Peter Ohmberger: Ich sehe das von unserer<br />
Seite als Chance, neue Wege zu entwickeln.<br />
Wir kümmern uns frühzeitig um<br />
das Thema Ausbildung. Wir möchten eine<br />
starke Arbeitgebermarke platzieren, wo die<br />
Menschen Lust haben zu arbeiten, weil<br />
die Strukturen stimmen und weil es Spaß<br />
macht. Wir arbeiten in Kooperation mit<br />
unseren Partnerfirmen, und bieten überbetriebliche<br />
Schulungen für deren Lehrlinge<br />
an.<br />
netzwerk südbaden: Hier in Sulzburg ist es<br />
schön, aber ist auch der ideale Standort, ist<br />
„Made in Germany“ noch eine Marke, die<br />
man sich leisten kann?<br />
Peter Ohmberger: Ein idealer Standort ist<br />
einer, der erfolgreich macht und wir sind<br />
hier in Sulzburg seit 50 Jahren erfolgreich.<br />
Uns ist es gelungen, dass Hekatron für<br />
höchste Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit<br />
steht. „Made in Germany“ ist erstmal<br />
nur eine Worthülse. Das muss man mit<br />
Werten, mit Attributen auffüllen. Für Hekatron<br />
heißt das zunächst, nah an unseren<br />
Kunden dran zu sein. Von Deutschland für<br />
Deutschland, aus Sulzburg für die ganze<br />
Republik. Und nicht zuletzt sprechen wir<br />
die Sprache des Marktes. Wir stehen tatsächlich<br />
für „Made in Germnany“, das ist<br />
für den Kunden spürbar.<br />
netzwerk südbaden: Was verbindet Sie persönlich<br />
mit der Region?<br />
Peter Ohmberger: Ich bin ein Kind der<br />
Region. Ich bin in Freiburg aufgewachsen,<br />
dort zur Schule gegangen und habe meine<br />
Ausbildung dort gemacht. Ich bin jetzt seit<br />
30 Jahren bei Hekatron. <br />
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NEUE AUFSICHTSRÄTE<br />
Generationswechsel bei Testo<br />
Auf der Hauptversammlung der<br />
Testo AG wählten die Aktionäre<br />
zwei neue Mitglieder in den<br />
Aufsichtsrat des Lenzkircher Unternehmens.<br />
Die beiden langjährigen<br />
Aufsichtsräte Gerd Knospe und<br />
Hartmut Herrlinger legten altersbedingt<br />
ihre Ämter nieder und übergaben<br />
die Führungsrollen an Antje<br />
Leminsky und Dr. Max-Burkhard<br />
Zwosta. Aufsichtsratsvorsitzende<br />
bleibt weiterhin Anne-Kathrin Deutrich.<br />
Mit der Wahl der beiden neuen Aufsichtsratsmitglieder<br />
vollzieht sich im<br />
höchsten Gremium der Testo AG ein<br />
Generationswechsel. Mehr als vier<br />
Jahrzehnte prägte Gerd Knospe das<br />
Unternehmen mit seiner Tätigkeit<br />
als Geschäftsführer, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
und zuletzt als Mitglied des<br />
AR. Auch Hartmut Herrlinger stellte<br />
sich zunächst als Anwalt und später<br />
als Mitglied des Aufsichtsrats 39 Jahre in<br />
den Dienst der Testo AG. Der Vorstandsvorsitzende<br />
Prof. Burkart Knospe würdigte<br />
die großen Verdienste der beiden langjährigen<br />
Wegbegleiter der Testo AG. Als Ehrenmitglied<br />
des Aufsichtsrats wird Gerd<br />
Knospe auch nach seinem Rücktritt<br />
Testo verbunden bleiben.<br />
„Ich freue mich sehr und bin überzeugt,<br />
dass wir mit Antje Leminsky<br />
und Dr. Max-Burkhard Zwosta<br />
zwei bedeutende Unternehmerpersönlichkeiten<br />
für den Aufsichtsrat<br />
der Testo AG gewonnen haben“,<br />
erklärt Anne-Kathrin Deutrich.<br />
Antje Leminksy habe als CIO und<br />
stellvertretende Vorsitzende des Vorstands<br />
der Grenkeleasing AG, einer<br />
deutschen Leasinggesellschaft mit<br />
Sitz in Baden-Baden, große Expertise<br />
insbesondere in den Bereichen<br />
IT, Strategie und Accounting. Als<br />
Aufsichtsratsvorsitzender des Wärmedämmungsspezialisten<br />
Sto in<br />
Stühlingen sowie als ehemaliger<br />
Wirtschaftsprüfer und Steuerberater<br />
verfüge Dr. Max-Burkhard Zwosta<br />
wiederum über einen breiten Erfahrungsschatz<br />
in den Themen Wirtschaftsprüfung,<br />
Unternehmensrecht und<br />
Finanzen, so Anne-Kathrin Deutrich weiter.<br />
<br />
Es kann losgehen mit dem Umzug der<br />
Universitätsbibliothek (UB): die Bauarbeiten<br />
sind so gut wie abgeschlossen, die<br />
meisten Möbel sind geliefert – und am 22.<br />
<strong>Juni</strong> beginnen die Umzüge aus den seit<br />
2008 genutzten Ausweichquartieren in der<br />
ehemaligen Stadthalle (UB 1) und an<br />
der Rempartstraße (UB 2). Die technische<br />
Übergabe des nicht unumstrittenen<br />
Baus durch das Universitätsbauamt Freiburg<br />
(UBA) an die Universität soll am<br />
30.<strong>Juni</strong> erfolgen.<br />
Im Beisein von Rektor Prof. Dr. Hans-<br />
Jochen Schiewer, UBA-Leiter Karl-<br />
Heinz Bühler und Bibliotheksdirektorin<br />
Dr. Antje Kellersohn startet am 21.<br />
Juli der Probebetrieb. „Das Herz der<br />
Universität, die Universitätsbibliothek,<br />
FREIBURG<br />
UB-Neubau nimmt Arbeit auf<br />
schlägt dann endlich wieder – ein wahrer<br />
Diamant, der weit über die Region hinaus<br />
strahlen und als eine der modernsten Bibliotheken<br />
Deutschlands wahrgenommen<br />
werden wird“, sagt Schiewer erfreut.<br />
„Insgesamt müssen wir gut 600.000 Bücher,<br />
Zeitschriften und sonstige Medien<br />
quer durch die Stadt transportieren“, sagt<br />
Kellersohn. Während des Umzugs bleiben<br />
UB 1 und Leihstelle UB 2 bis zum 12. Juli<br />
geöffnet, auch wenn ein Teil der Bestände<br />
bereits umgezogen wurde. Die offizielle<br />
Eröffnung ist für Herbst vorgesehen.<br />
Seit 2009 wurde die UB einer umfassenden<br />
Sanierung unterzogen. Das neue<br />
Gebäude zeichnet sich durch die Offenheit<br />
zwischen dem zum großen Teil frei<br />
zugänglichen Magazinbestand und dem<br />
Lesesaalbestand in den oberen Etagen<br />
aus. Die Lesesäle verfügen über mehr als<br />
1.700 differenzierte Nutzerarbeitsplätze<br />
und ist für einen Betrieb rund um die<br />
Uhr an sieben Tagen der Woche geplant.<br />
<br />
<br />
22<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
BÜRO UND MÖBEL<br />
Streit steigt in Onlinehandel ein<br />
Der Bürodienstleister Streit Service &<br />
Solution bietet seit <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong> erstmals<br />
einen eigens konzipierten Shop für Design-<br />
Möbel und funktionales Mobiliar für Büro<br />
und Wohnen an. Damit öffnet Streit das<br />
bisherige Kundensegment aus dem B2B-<br />
Bereich auch für Privatkunden. Mit dem<br />
Einstieg in den Internet-Handel erschließt<br />
sich Streit nun den bundesweiten Markt<br />
im Bereich Einrichtung.<br />
Rudolf Bischler<br />
Kunden können im neuen Online-Shop<br />
von Streit inhouse bekannte Designmarken<br />
wie Vitra, Walter Knoll, Thonet oder<br />
Artemide direkt in Hausach bestellen. Die<br />
Auswahl reicht von Leuchten über Tische,<br />
Stühle, Sofas bis hin zu Lounge- und Outdoor-Möbeln.<br />
Online-Käufer können sich<br />
wie immer bei allen Produkten von Streit<br />
auf ausgesuchte Qualität und formschönes<br />
Design verlassen.<br />
Die Entscheidung, im Einrichtungssegment<br />
in den Internet-Handel einzusteigen,<br />
zeichnete sich bereits seit längerem ab.<br />
„Der Handel ohne online-shop ist heute<br />
nicht mehr denkbar“, erklärt Rudolf<br />
Bischler, Geschäftsführer von Streit Service<br />
& Solution, die Entscheidung. „Dieser<br />
Tatsache haben wir uns nun auch im<br />
Möbelbereich gestellt. Dadurch, dass wir<br />
mit absolut hochwertiger Beratungs- und<br />
Dienstleistungskompetenz, für die wir<br />
bei unseren Kunden bekannt sind, dieses<br />
neue Marktsegment betreten, sehen wir<br />
hier auch große Möglichkeiten“, so Bischler<br />
weiter. „Das Internet begreifen wir als<br />
Chance, nicht als Risiko“, so Bischler.<br />
Streit betreibt bereits seit vielen Jahren erfolgreich<br />
einen Webshop für Büroartikel.<br />
Mit dem neuen online-Angebot für Möbel<br />
ergänzt Streit seine Einrichtungsberatung<br />
jetzt durch einen weiteren Vertriebskanal<br />
Streit hat für den neuen online-Vertrieb einen<br />
komplett eigenen Webshop entwickelt<br />
und damit einen Meilenstein in der Firmengeschichte<br />
gesetzt. Dem online-shop<br />
vorausgegangen war bereits der Relaunch<br />
der Firmenhomepage, die Anfang des Jahres<br />
online ging. Auf dieser technologischen<br />
Basis wurde in den letzten Monaten parallel<br />
der online-shop für Design-Möbel von<br />
Streit aufgebaut. „Wir haben für unsere<br />
Homepage und den neuen Premium-shop<br />
hohe Investitionen getätigt, die sich in der<br />
Zukunft auszahlen werden“, so die Überzeugung<br />
von Geschäftsführer Bischler.<br />
Mit dem neuen online-shop für Design-<br />
Möbel, Küchenutensilien und Accessoires<br />
spricht Streit erstmals eine neue Zielgruppe<br />
an. Den Privatkunden. Die Hinwendung<br />
zum Endverbraucher wurde in den<br />
letzten Jahren immer stärker nachgefragt.<br />
„Mit unserer Auswahl sprechen wir vor allem<br />
Menschen an, die zeitloses und durchdachtes<br />
Design lieben“, erklärt Bisch ler.<br />
„Gerade Firmenkunden, die Streit inhouse<br />
als kompetenten Büroeinrichter kennen<br />
gelernt haben, werden die Chance nutzen,<br />
auch als Privatperson bei uns Einrichtungsgegenstände<br />
für ihr Zuhause bequem<br />
im neuen online-shop zu bestellen“,<br />
so Bischler weiter. „Unser Web-shop für<br />
Designmöbel ist ein Zusatzangebot, um<br />
das Einkaufen – sei es für Büro oder das<br />
Zuhause – noch leichter zu gestalten“, so<br />
Bischler.Gleichzeitig erschließt sich Streit<br />
durch den neuen online-shop nun auch<br />
den bundesweiten Markt. <br />
<br />
Baden baut!<br />
Baugemeinschaften<br />
Ein Vorteil von „Baugruppen“ ist die<br />
kostengünstige Erstellung von Immobilien<br />
durch das gemeinsame Bauen. Das<br />
Management der Abläufe steht dabei im<br />
Vordergrund. Alle Entscheidungen werden<br />
durch die Bauherrengemeinschaft getroffen.<br />
Somit sichern sich die Bauherren<br />
ihren Einfluss auf die<br />
Planung, die Vergabe<br />
der Bauleistungen und<br />
auf die Baurealisierung.<br />
Bauen in Baugruppen<br />
ist eine selbstbestimmte<br />
Klaus Wehrle Form um Wohnungseigentümer<br />
zu werden,<br />
gleichzeitig lernt man seine zukünftigen<br />
Nachbarn kennen. Für die Organisation<br />
von Baugemeinschaften gibt es Dienstleister,<br />
die ihre Aufgabe professionell und<br />
wirtschaftlich durchführen. Diese haben<br />
erprobte Konzepte um die rechtlichen Voraussetzungen<br />
– wie zum Beispiel der Ausschluss<br />
der gesamtschuldnerischen Haftung<br />
– sicherzustellen. Man muss sich als Baugruppenmitglied<br />
nicht wöchentlich treffen,<br />
um von den Vorteilen zu profitieren. Professionellen<br />
Baugruppenmoderatoren reichen<br />
im Durchschnitt 8-10 Treffen von den<br />
ersten planerischen Überlegungen bis zum<br />
Einzug. Diese Zeit ist sinnvoll investiert,<br />
denn in der Regel spart man rund 15% der<br />
Kosten ein. Das Baugemeinschaftsmodell<br />
hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht<br />
nur im Großraum Freiburg etabliert und<br />
ist eine Alternative neben dem klassischen<br />
Bauträgerkonzept. Jedes Modell für sich betrachtet<br />
hat Vorzüge. Für zukünftige Wohnungseigentümer,<br />
die bei ihrem Bauvorhaben<br />
mitentscheiden und dabei noch Geld<br />
sparen möchten ist das Baugruppenmodell<br />
jedoch eindeutig im Vorteil.<br />
Klaus Wehrle ist Architekt in Gutach und<br />
hat mehrfach in Fachzeitschriften publiziert.<br />
Wehrle ist Mitglied im Landesvorstand<br />
der Architektenkammer Baden-Württemberg.<br />
netzwerk südbaden 23
Märkte<br />
DIENSTFAHRRAD I<br />
Das neue Fahrgefühl: E-Bike statt E-Klasse<br />
So etwas kann es wohl nur in der<br />
„Green City“ geben: der umweltbewusste<br />
Freiburger verzichtet<br />
aufs Dienstauto und radelt stattdessen<br />
mit dem Dienstrad zum Arbeitsplatz.<br />
Der Gesetzgeber macht’s seit<br />
Ende 2012 möglich – denn seit dem<br />
kann auch ein Dienstrad gewährt<br />
werden. Praktisch funktioniert es<br />
genau wie die Gehaltsumwandlung<br />
beim Dienstwagen: Die Leasingrate<br />
wird vorm Versteuern vom Gehalt<br />
abgezogen, so sparen Arbeitnehmer<br />
Steuern. Das von der Firma geleaste<br />
Rad dürfen sie auch privat nutzen,<br />
also auch für die Radtour am Wochenende<br />
oder im Urlaub und nicht<br />
nur für die Hin- und Rückfahrt<br />
zur Arbeitsstelle. Versteuert werden<br />
muss aber auch hier der sogenannte<br />
„geldwerte Vorteil“.<br />
Wie viele Arbeitnehmer seit der<br />
Neuregelung bundesweit ein Dienstrad<br />
nutzen, weiß niemand genau. Beim Bundesfinanzministerium<br />
heißt es, es gebe keine<br />
Statistik. Daten kennen am ehesten die<br />
auf Fahrradleasing spezialisierten Anbieter,<br />
beispielsweise LeaseRad aus Freiburg:<br />
„Wenn in einer Firma erst einmal einer<br />
damit angefangen hat, wollen immer mehr<br />
ein Rad.“<br />
Vorann gehen die umweltbewussten Mitarbeiter<br />
von Badenova, dem regionalen<br />
Energie- und Umweltdienstleister. Als<br />
erstes Unternehmen in Freiburg bietet<br />
der Energieversorger seinen Mitarbeitern<br />
die Möglichkeit, ein Fahrrad – JobRad<br />
genannt – zu leasen. Kooperationspartner<br />
ist „LeaseRad“, Entwickler des Fahrradleasings<br />
und deutschlandweiter Marktführer.<br />
Mit Badenova wird ein Überlassungsvertrag<br />
für das Rad geschlossen, dann<br />
holt der Mitarbeiter sein Wunschrad<br />
im Geschäft ab. Egal ob Fahrrad, Pedelec<br />
oder E-Bike, der Mitarbeiter<br />
kann aus dem gesamten Sortiment<br />
wählen – der Wert des Drahtesels<br />
muss jedoch mindestens 999 Euro<br />
inklusive MwSt. betragen. Durch<br />
vorteilhafte Versteuerung ist das Rad<br />
zudem günstiger als der Direktkauf,<br />
auch eine komfortable Versicherung<br />
ist automatisch dabei.<br />
Badenova-Finanzvorstand Maik<br />
Wassmer ist von dem Projekt begeistert:<br />
„Wir sind das erste Unternehmen<br />
in Freiburg, das ein Dienstfahrrad-Leasing<br />
anbietet. Damit<br />
unterstreichen wir erneut unseren<br />
ökologischen Anspruch.“ Und die<br />
gut 1.300 MitarbeiterInnen der badenova<br />
können sich mit dem Finanzvorstand<br />
freuen – zumindest jene, die gern<br />
Rad fahren oder sich künftig aufs Radl<br />
schwingen wollen. Rund 20 Prozent der<br />
Belegschaft sollen es laut einer firmeninternen<br />
Umfrage sein. Ergebnis der Leasing-<br />
Rad-Kampagne: Badenova hat zufriedenere,<br />
gesündere Mitarbeiter. Und CO2 wird<br />
auch eingespart. Das passt doch perfekt zur<br />
„Green City“…<br />
<br />
DIENSTFAHRRAD II<br />
Die Uni-Klinik radelt nun auch<br />
Badenova hat’s vorgemacht, die Uni-Klinik<br />
zieht nun nach: Seit Kurzem können<br />
MitarbeiterInnen des Universitätsklinikums<br />
Freiburg Fahrradleasing in Anspruch nehmen.<br />
Wer sich ein neues Fahrrad, ein Pedelec<br />
oder ein E-Bike kaufen möchte, kann<br />
dies über die Klinik finanzieren. „Das Fahrradleasing<br />
ist für die Mitarbeiter ein Anreiz,<br />
mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren.<br />
Durch dieses Angebot haben die Arbeitnehmer<br />
auch steuerliche Vorteile“, sagt Bernd<br />
Sahner, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums<br />
Freiburg. „Wir bekommen<br />
täglich bis zu vier Anträge für ein Fahrradleasing“,<br />
sagt Ralph Vögtle, Mitglied<br />
beim Personalrat des Universitätsklinikums<br />
Freiburg. Renner ist derzeit das Leasen eines<br />
Pedelecs. Für die sichere Unterstellung der<br />
Fahrräder gibt es auf dem Gelände zwei abschließbare<br />
Fahrradkäfige, für die man kostenlos<br />
einen Platz beantragen kann.<br />
Neben dem Fahrradleasing gibt es weitere<br />
Incentives für die MitarbeiterInnen: Wer zu<br />
Fuß oder mit dem Fahrrad seinen Dienstweg<br />
antritt, erhält einmal jährlich einen<br />
Gutschein über 40 Euro, der bei vier unterschiedlichen<br />
Händlern in Freiburg eingelöst<br />
werden kann. Wer die öffentlichen Verkehrsmittel<br />
nutzt, bekommt für die Regio-<br />
Jahreskarte einen Zuschuss von 88 Euro im<br />
Jahr. Für sein Mobilitätsmanagement wurde<br />
das Universitätsklinikum Freiburg 2009<br />
vom Bundesumweltministerium und der<br />
Deutschen Energie Agentur (dena) im Rahmen<br />
des bundesweiten Wettbewerbs „Best-<br />
Practice im Mobilitätsmanagement“ mit<br />
dem ersten Platz ausgezeichnet. Die Stadt<br />
Freiburg hat dem Klinikum 2013 das Öko-<br />
Verkehrssiegel verliehen. <br />
<br />
24<br />
netzwerk südbaden
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Märkte<br />
IN FREIBURG<br />
Vorbildliche Fortbildung für Zahnärzte<br />
Der Trend zur Spezialisierung nimmt immer mehr zu<br />
Von Daniela Frahm<br />
Vor etwas mehr als zehn Jahren wurde<br />
im Sozialgesetzbuch die Fortbildungspflicht<br />
für Vertragszahnärzte geregelt. Alle<br />
fünf Jahre müssen sie Zertifikate für 125<br />
Fortbildungspunkte vorlegen. Aus Sicht vieler<br />
Ärzte war das überflüssig, weil sie durch<br />
das Berufsrecht sowieso zur Fortbildung<br />
verpflichtet sind und sich auch aus eigenem<br />
Interesse weitergebildet haben. „Die meisten<br />
machen ohnehin mehr als sie müssen“,<br />
sagt Christoph Besters, der stellvertretende<br />
Vorstand der Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />
Baden-Württemberg (KZV). Er<br />
ist auch Leiter des Fortbildungsforums für<br />
Zahnärztinnen, Zahnärzte und Zahnmedizinische<br />
Fachangestellte (FFZ) in Freiburg,<br />
das im vergangenen Jahr seinen 20. Geburtstag<br />
feierte.<br />
Die 1994 gegründete Fortbildungseinrichtung<br />
war zunächst nur für Helferinnen und<br />
Auszubildende gedacht. Als die Räume in<br />
der Sasbacher Straße im Gewerbegebiet<br />
Haid bezogen wurden, stand jedoch fest,<br />
dass dort auch Seminare und Workshops<br />
für Zahnärzte angeboten werden. „Das war<br />
zunächst nur ein Versuch“, erzählt Besters.<br />
Dass die Angebote für Helferinnen stark<br />
nachgefragt sein würden, war bereits aus<br />
Erfahrungen anderer Städte klar. Es gab<br />
zwei weitere baden-württembergische Fortbildungseinrichtungen<br />
in Stuttgart und in<br />
Karlsruhe, die im Gegensatz zur Freiburger<br />
jeweils bei der Zahnärzte-Kammer angesiedelt<br />
sind. Sie waren überlaufen.<br />
In Freiburg hat sich der Versuch der Erweiterung<br />
so schnell als Erfolg erwiesen, dass<br />
neue und größere Räume benötigt wurden.<br />
1999 wurde das moderne Zahnärztehaus in<br />
der Merzhauser Straße eröffnet, in das auch<br />
das FFZ einzog. Dort gibt es einen Hörsaal,<br />
in den Operationen aus einem Nebenraum<br />
live übertragen werden können, Schulungsund<br />
Konferenzräume, einen Sterilisationsraum<br />
und Phantom- beziehungsweise Laborarbeitsplätze.<br />
Die Kurse reichen dabei<br />
von der Prophylaxe über Parodontologie<br />
und Röntgenologie bis hin zur Praxisführung.<br />
Fast 90 Prozent der Kursteilnehmer<br />
sind weiterhin Helferinnen, die inzwischen<br />
als Zahnmedizinische Fachangestellte bezeichnet<br />
werden. Sie übernehmen in den<br />
Praxen immer mehr eigenständige Tätigkeiten<br />
wie Individualprophylaxe, Abdrücke<br />
nehmen und Verwaltungsarbeiten. „Das ist<br />
ein großer Wulst an Bürokratie, der in den<br />
Praxen erledigt werden muss“, sagt Besters,<br />
„die Zahnärzte sollten sich überlegen, wie<br />
viel es wert sein kann, eine perfekt ausgebildete<br />
Verwaltungsangestellte zu haben.“<br />
Neben den fachlichen Seminaren werden<br />
deshalb auch betriebswirtschaftliche und<br />
organisatorische angeboten. Die Abrechnungen<br />
würden zum Beispiel immer komplexer.<br />
Trotzdem hat Besters festgestellt, dass<br />
sich die Ärztinnen und Ärzte nicht so gerne<br />
mit Betriebswirtschaft beschäftigen. „Eine<br />
Erklärung habe ich dafür nicht.“<br />
In den fachbezogenen Kursen geht es<br />
um praktische Übungen, die im Studium<br />
manchmal zu kurz kommen, und um<br />
neue Methoden und Techniken. Aber auch<br />
Themen wie Gesprächsführung, Motivationstraining<br />
oder Konfliktmanagement<br />
werden angeboten. Wissenschaftlicher Berater<br />
des FFZ ist Professor Elmar Hellwig,<br />
der Ärztliche Direktor der Klinik für Zahnerhaltungskunde<br />
und Parodontologie an<br />
der Freiburger Uni. Er stellt in Kooperation<br />
mit niedergelassenen Ärzten das Kursprogramm<br />
zusammen. Jährlich sind das rund<br />
160 Fortbildungen, die von etwa 4.500<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht<br />
werden. Sie kommen überwiegend aus <strong>Südbaden</strong>,<br />
aber auch in Baden-Württemberg<br />
und darüber hinaus hat sich das FFZ laut<br />
Besters inzwischen einen Namen gemacht.<br />
Die Kosten für die Kurse übernehmen in<br />
der Regel die Ärzte.<br />
Da es einen Trend zu Mehrpersonenpraxen<br />
gibt, rechnet Besters für die kommenden<br />
Jahre mit einer weiter steigenden Nachfrage.<br />
„Die Ärzte spezialisieren sich immer mehr.“<br />
Sie würden sich allerdings auch aus anderen<br />
Gründen mit anderen Kollegen zusammenschließen.<br />
Sie wollen die Kosten senken und<br />
die Praxisräume besser auslasten. Außerdem<br />
würden immer mehr Ärzte auf ihre „Work-<br />
Life-Balance“ achten und nicht mehr täglich<br />
in der Praxis stehen wollen. Ein ganz<br />
wichtiger Grund ist für Besters aber noch<br />
ein anderer: „Fortbildung erhöht die Arbeitszufriedenheit.“<br />
<br />
<br />
26<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
ZUSCHLAG FÜR FREIBURG<br />
Deutsche Ärztetag 2017 in Messe und Konzerthaus<br />
Im Jahre 2017 wird der 120. Deutsche<br />
Ärztetag vom 23. bis 26. Mai in Freiburg<br />
in Messe und Konzerthaus tagen. Der<br />
Deutsche Ärztetag ist die Hauptversammlung<br />
der Bundesärztekammer, das »Parlament<br />
der Ärzteschaft«, und findet einmal<br />
jährlich an wechselnden Orten statt. Die<br />
17 deutschen Ärztekammern entsenden<br />
insgesamt 250 Delegierte zum Deutschen<br />
Ärztetag. Insgesamt liegt die erwartete Teilnehmerzahl<br />
zwischen 1.500 und 2.000.<br />
Zu den Aufgaben des Deutschen Ärztetages<br />
gehört es, länderübergreifende Regelungen<br />
zum Berufsrecht wie z. B. die<br />
Muster-Berufsordnung und die Muster-<br />
Weiterbildungsordnung zu erarbeiten und<br />
zu verabschieden sowie die Positionen der<br />
Ärzteschaft zu aktuellen gesundheits- und<br />
sozialpolitischen Diskussionen der Gesellschaft<br />
zu artikulieren und sie der Öffentlichkeit<br />
zu vermitteln.<br />
Das Convention Büro der FWTM freut<br />
sich über den Zuschlag für die renommierte<br />
Veranstaltung. U.a. mit der Schlüsselkompetenz<br />
Medizin und Gesundheit<br />
vermarktet das Büro den Kongressstandort<br />
bundesweit als attraktiven Veranstaltungsort.<br />
FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann:<br />
„Freiburg nimmt eine besondere<br />
Vorreiterposition im Bereich Medizin und<br />
Gesundheit ein. Die Veranstaltung unterstreicht<br />
auch unsere Bedeutung als eine<br />
der wichtigsten Gesundheitsregionen in<br />
Deutschland.” <br />
<br />
Kom4Tel<br />
Als regionales Unternehmen im Schwarzwälder Dreiländereck<br />
(Deutschland, Frankreich, Schweiz) haben wir uns als Vorreiter<br />
bei der Integration von Breitband-Internetverbindungen per<br />
Richtfunk und Glasfasertechnik etabliert.<br />
Durch unsere Dienstleistungen wird es auch Unternehmen in<br />
schlecht angebundenen Regionen möglich von VDSL Bandbreiten<br />
und Highspeedinternet zu profitieren.<br />
Aber auch im DSL-Bereich bieten wir unseren Geschäftssowie<br />
Privatkunden individuelle und köstengünstige Lösungen<br />
um im digitalen Zeitalter von Internet-Flatrates und Datenraten<br />
mitzuhalten.<br />
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Märkte<br />
LAHRS VOBA-CHEF PETER ROTTENECKER<br />
Kunden entscheiden Bankpräsenz<br />
Für die Genossenschaften und Volksbanken<br />
in der Region ist der 4. Juli ein besonderer<br />
Tag. Dann findet in Lahr der Genossenschaftstag<br />
Baden-Württemberg statt.<br />
Dazu ein Gespräch mit Peter Rottenecker,<br />
Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lahr.<br />
Lahr ist Ausrichter des diesjährigen Genossenschaftstags.<br />
Welche Rolle spielt die Volksbank<br />
Lahr in diesem Zusammenhang? Wie hat sie<br />
sich in den vergangenen Jahren entwickelt?<br />
Peter Rottenecker: Ausrichter des Genossenschaftstages<br />
<strong>2015</strong> ist der Baden-Württembergische<br />
Genossenschaftsverband.<br />
Die Volksbank Lahr ist gemeinsam mit<br />
fünf weiteren Volksbanken aus Achern,<br />
Bühl, Breisgau-Nord und Offenburg sowie<br />
der Stadt Lahr Gastgeber des 9. Genossenschaftstages.<br />
Im 150. Jubiläumsjahr freuen<br />
wir uns natürlich ganz besonders, dass wir<br />
den Baden-Württembergischen Genossenschaftstag<br />
in Lahr zu Gast haben.<br />
An unserem Stand wird die Mitgliedschaft<br />
im Mittelpunkt stehen, und wir freuen uns<br />
darauf, mit den Besuchern ins Gespräch zu<br />
kommen. Genossenschaften liegen voll im<br />
Trend und sind in nahezu allen Lebensbereichen<br />
eine gefragte Rechtsform, wenn es<br />
darum geht, einen gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb<br />
erfolgreich zu führen, der frei<br />
ist von jeglicher Gewinnmaximierung und<br />
Anlegerinteressen. An einem weiteren Stand<br />
geben wir Tipps rund um die Immobilie.<br />
Alle beteiligten genossenschaftlichen Unternehmen<br />
und der Baden-Württembergische<br />
Genossenschaftsverband haben ein buntes<br />
Programm für Groß und Klein zusammengestellt.<br />
Es wird ein Genossenschaftsfest für<br />
die ganze Familie.<br />
Mit der Entwicklung der Volksbank Lahr<br />
sind wir sehr zufrieden. Wir sind auf Kurs!<br />
Die guten Ergebnisse der zurückliegenden<br />
Jahre sind allerdings in der bisherigen Form<br />
nicht mehr realistisch. Der Zinsüberschuss<br />
bleibt die wichtigste Ertragskomponente.<br />
Aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen<br />
rechnen wir in den kommenden Jahren mit<br />
einem Rückgang des Zinsergebnisses.<br />
Die Niedrigzinsen plagen auch die Genossenschaftsbanken.<br />
Wie gehen Sie mit dieser Situation<br />
um?<br />
Peter Rottenecker: Gerade deshalb sind unsere<br />
Ziele ambitioniert: qualitatives Wachstum<br />
im Einlagen- und Kreditbereich! Mit<br />
einer konsequenten Risiko- und Ressourcensteuerung<br />
wollen wir ein solides Wachstum<br />
beim Provisionsergebnis erreichen.<br />
Dabei vertrauen wir auf unsere Stärken: die<br />
Qualität in der Beratung - der genossenschaftlichen<br />
Beratung -, die hohe Motivation<br />
unserer Mitarbeiter und das Vertrauen<br />
unserer Kunden. Gerade in unruhigen Zeiten<br />
suchen die Menschen nach Werten und<br />
einem menschlichen Geschäftsmodell mit<br />
regionalem Bezug. Wir haben immer auf die<br />
genossenschaftliche Idee vertraut. Im Sinne<br />
unserer Mitglieder und Kunden werden wir<br />
auch in Zukunft daran festhalten.<br />
Gibt es Überlegungen, die Filialstruktur zu<br />
verändern?<br />
Peter Rottenecker: Wir beobachten den<br />
Markt und das Nutzungsverhalten der Kunden<br />
ganz genau. Schließlich geht es um hohe<br />
Kosten für Technik, Sicherheit und Personal.<br />
Da macht es keinen Unterschied, ob am Tag<br />
zehn Kunden in die Geschäftsstelle kommen<br />
oder 100, die Kosten sind immer die<br />
gleichen. Unsere Kunden entscheiden schon<br />
heute, wo und wann sie Bankdienstleistungen<br />
nutzen wollen. Wir stellen uns darauf<br />
ein. Grundsätzlich halten wir an unserer Philosophie<br />
fest und bieten auch in Zukunft die<br />
persönliche Nähe vor Ort. Unsere Mitarbeiter<br />
sind da, wo die Kunden sind. Das muss<br />
nicht immer in der Filiale sein, oft werden<br />
Termine auch im Büro, im Cafe oder beim<br />
Kunden zuhause gewünscht. Wenn sich dieser<br />
Trend fortsetzt und eine Geschäftsstelle<br />
kaum noch genutzt wird, müssen Entscheidungen<br />
getroffen werden. Ich betone aber<br />
nochmals, der Kunde entscheidet! Wir sind<br />
unseren Mitgliedern verpflichtet und müssen<br />
wie andere Unternehmen betriebswirtschaftlich<br />
arbeiten. <br />
<br />
Viel Grund zum Feiern<br />
3,8 Millionen Menschen in Baden-Württemberg<br />
sind Mitglied einer Genossenschaft.<br />
Und noch viel mehr haben mit Genossenschaften<br />
zu tun – zum Beispiel all jene, die<br />
bei Edeka einkaufen. Der Lebensmittler ist<br />
ebenfalls genossenschaftlich organisiert.<br />
Die ganze Vielfalt des Genossenschaftswesens<br />
soll am 4. Juli beim Baden-Württembergischen<br />
Genossenschaftstag in Lahr<br />
präsentiert werden. Von 10 Uhr an findet<br />
auf dem Rathausplatz bis in den Nachmittag<br />
ein buntes Programm statt. Nach<br />
einer kurzen Eröffnungsveranstaltung mit<br />
regionaler und politischer Prominenz wird<br />
getanzt und musiziert, dazu gibt’s ein großes<br />
Kinderprogramm. Bewirtet werden die<br />
Gäste ebenfalls von zwei Winzergenossenschaften:<br />
dem Badischen Winzerkeller und<br />
der Winzergenossenschaft Lahr EG, unterstützt<br />
vom örtlichen Sportclub. Hinter der<br />
Großveranstaltung stehen maßgebliche Genossenschaftsbanken<br />
aus der Region. Neben<br />
der gastgebenden Volksbank Lahr sind<br />
dies die Institute aus Bühl, Achern, Offenburg<br />
und dem Kinzigtal. Engagiert ist aber<br />
auch die Volksbank Breisgau-Nord aus dem<br />
benachbarten Landkreis Emmendingen, <br />
28<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Für die Anwohnergruppe Im Grün wenden<br />
sich Manuela und Klaus Hafner,<br />
für den Lokalverein Innenstadt Dr. Michael<br />
Fleiner gegen die Bestrebungen, das<br />
„Crash“ weitere Jahre zu erhalten:<br />
„Wegen der Erweiterungspläne der IHK<br />
sollen die Karten für die Jugendkultur- und<br />
Kneipenszene an der Schnewlinstraße offenbar<br />
neu gemischt werden. Die bekannten<br />
Belastungen durch die seit langem<br />
bestehenden Kneipen und Nachtclubs,<br />
wie Crash, Drifters und auch das Jazzhaus,<br />
wurden erst vor einem Jahr durch das neu<br />
hinzugekommene Punk-Rock Cafe KIEZ<br />
57 und das ebenfalls neue Cafe Pow weiter<br />
erhöht. Die Betreiber beider neuen Lokalitäten<br />
haben sich von Beginn an völlig ungeniert<br />
über behördliche Vorgaben hinweg<br />
gesetzt, sie haben Beschwerden von<br />
LOKALVEREIN INNENSTADT<br />
Kein schneller Crash im Crash<br />
Anwohnern ignoriert und so behördliche<br />
bzw. gerichtliche Zwangsmaßnahmen provoziert.<br />
Im Zuge der Neuplanungen soll jetzt die<br />
bereits bestehende hohe Konzentration<br />
und Ballung problematischer nächtlicher<br />
Vergnügungsstätten sogar um eine weitere<br />
erhöht werden. Dies alles geschieht „hinter<br />
den Kulissen“ in geheim gehaltenen<br />
Gesprächen der Stadtverwaltung mit den<br />
Betreibern und Geschäftsführern der sogenannten<br />
soziokulturellen Einrichtungen,<br />
die ihr Geschäft, wie andere auch, durch<br />
Alkoholverkauf und Musik- und Tanzbetrieb<br />
betreiben. Die Bewohner des Viertels<br />
werden darüber nicht im Geringsten informiert<br />
oder einbezogen.<br />
Der Lärm der Besucherströme, die bis<br />
zum Morgen durchs Viertel ziehen, führt<br />
zu starken Beeinträchtigungen des Schlafs<br />
und der Nachtruhe, die schon seit langem<br />
die ansässigen Familien und die angestammte<br />
Wohnbevölkerung aus dem<br />
Viertel zu vertreiben drohen. Nur durch<br />
den ständigen Einsatz von engagierten<br />
Anwohnern wird die Bewohnbarkeit des<br />
Quartiers noch erhalten und der weitere<br />
Exodus von Familien und alten Quartiersbewohnern<br />
verhindert.<br />
Wir erwarten von den Verhandlungsführern<br />
der Stadtverwaltung, sich ein umfassendes<br />
und differenziertes Bild zu den<br />
Belastungen für die Quartiersbewohner<br />
zu machen und die bisherige Einhaltung<br />
rechtlicher und behördlicher Vorgaben der<br />
beteiligten Einrichtungen zu prüfen, bevor<br />
sie Entscheidungen fällen.“ <br />
Mittagstisch von<br />
12 bis 14 Uhr<br />
Wir Deutsche träumen doch so gerne vom blauen Meer, weißen Sandstränden,<br />
Palmen und gutem Essen. Im Vinolivio in Schallstadt muss<br />
man nicht davon träumen, die Palmen gibt es da, ja sogar alte Olivenbäume<br />
und das mediterrane Essen – nur kein blaues Meer. Dafür wird<br />
man aber mit einem herrlichen Blick in die grüne Landschaft belohnt. Das<br />
Vinolivio ist nämlich ein Glashaus mit einem Rundumblick. Hier fühlen sich<br />
nicht nur die Palmen und Olivenbäume wohl, nein, auch die Gäste. Das<br />
Schöne ist, hier kann man immer einkehren und bekommt etwas zu Essen.<br />
Ab 8 Uhr in der Früh bis 12 Uhr gibt es Frühstück und ab 12 bis 23 Uhr<br />
warme Küche. Geschlossen wird um 1 Uhr. Und das wie gesagt täglich –<br />
kein Ruhetag.<br />
Jetzt wollen wir auch mal schauen, was die Speisekarte denn so bietet.<br />
Auf der Homepage des Vinolivio ist da zu lesen: „…..reichhaltiges und<br />
vielfältiges Angebot aus mediterranen Speisen und Getränken. Neben<br />
ausgewählten Fisch- und Fleischgerichten, verwöhnen wir Ihren Gaumen<br />
mit selbstgemachtem Flammkuchen, leckeren Salatvariationen und einem<br />
vielfältigen Vorspeisen- und Antipasti-Angebot. Abgerundet wird Ihr Aufenthalt<br />
durch unsere Kaffee- und Dessert-Variationen. Vegetarier finden<br />
bei uns eine leckere Auswahl an vegetarischen Gerichten.“ Und so ist es<br />
auch.<br />
Reisen Sie in Gedanken beziehungsweise beim Essen im Vinolivio nach<br />
Lust und Laune durch das Mittelmeer: zum Beispiel ein Mykonos Salat, ein<br />
Capri Salat, ein Menorca Salat und/oder ein Rumpsteak Vitale, ein Schweineschnitzel<br />
de la Casa, Gemüseteller Provencale oder Petersfischfilet Ägäis,<br />
Calamares a la Romana, Lachsfilet Primavera oder eines der leckeren<br />
Pastagerichte und vor alle dem ein oder mehrere Antipasti. Egal was, es<br />
schmeckt! Und die Speisekarte bietet so einiges. Bleibt noch zu erwähnen,<br />
dass es auch des Deutschen lieb gewordenen Flammkuchen im Vinolivio<br />
gibt. Und dieser natürlich ebenso im mediterranen Stil und in unterschiedlichen<br />
Varianten. Als krönender Abschluss muss es dann noch ein Dessert<br />
nach Belieben sein.<br />
Eingeholt von der Wirklichkeit geht’s dann wieder zurück in den Alltag.<br />
Ich bin dann auch mal abends ins Vinolivio. Fazit: sehr zu empfehlen. Die<br />
Olivenbäume und Palmen werden abends angestrahlt und das ganze Glashaus<br />
taucht in ein warmes schönes Licht. Bei einem exotischen, fruchtigen<br />
Cocktail an der Bar kann man die Seele baumeln lassen. Schön!<br />
<br />
Irene Matzarakis<br />
Vinolivio, Am Hockenbuck 1, 79227 Schallstadt (außerhalb, Richtung Norsingen),<br />
Telefon 07664/619 87 85, Email: schallstadt@vinolivio.de, Homepage:<br />
www.vinolivio.de/restaurant-freiburg, Öffnungszeiten: täglich 8 bis<br />
1 Uhr, Frühstück von 8 bis 12 Uhr, warme Küche durchgehend von 12 bis<br />
23 Uhr<br />
netzwerk südbaden 29
Märkte<br />
FREUDE IN WILLSTÄTT<br />
Deutscher Marketingpreis für Hilzinger<br />
Das Fensterbauunternehmen Hilzinger<br />
mit Hauptsitz in 77731 Willstätt erhält<br />
den Deutschen Marketingpreis <strong>2015</strong>.<br />
Der Deutsche Marketingpreis wird alle zwei<br />
Jahre vom Verband der Fenster und Fassadenhersteller<br />
VFF ausgelobt und ist eine begehrte,<br />
über die Branche hinaus anerkannte<br />
Auszeichnung. Gesucht wurde der beste<br />
Image- und Produktfilm. Bewerben konnten<br />
sich Hersteller, der Handel, Handwerker<br />
sowie die Zulieferindustrie.<br />
Insgesamt gab es 56 Einreichungen. Davon<br />
wurden 5 Filme nominiert. Mit dem Film<br />
„Ist es wirklich nur ein Fenster“ konnte<br />
Hilzinger den Wettbewerb klar für sich entscheiden.<br />
Die 7-köpfige Fachjury war sich<br />
einstimmig einig. Mitglied der Jury waren<br />
unter anderem Martin Jung vom SAE Filminstitut<br />
in Frankfurt sowie Daniel Boklage,<br />
Creativ Direktor der hl-studios in Berlin.<br />
Der Marketingpreis wurde im Rahmen des<br />
Jahreskongresses am Freitag, den 12. <strong>Juni</strong><br />
<strong>2015</strong> in Bremen feierlich durch Ulrich<br />
Tschorn, Geschäftsführer des Verbandes<br />
und Peter Albers, Vorsitzender des Arbeitskreises<br />
Marketing überreicht.<br />
Der Preis hat für Hilzinger einen sehr hohen<br />
Stellenwert. „Der resultierende Imagewert<br />
ist in Zahlen nicht fassbar“, so Helmut<br />
Hilzinger. Das mit dem Marketingpreis ausgezeichnete<br />
Unternehmen erhält darüber<br />
hinaus eine motivierende Marketingveranstaltung<br />
im Wert von 5.000 Euro sowie eine<br />
exklusive Presseveranstaltung, organisiert<br />
durch eine auf die Branche spezialisierte<br />
Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Der prämierte Film wendet sich an den<br />
Endverbraucher, um deutlich zu machen,<br />
welche Fülle an Leistungen ein Fenster<br />
heute zu bieten hat. Das Besondere an dem<br />
Film, so die Jury: Er setzt auf Emotionen<br />
und Bilder und verzichtet vollständig auf<br />
technische Aussagen und Fotos.<br />
Die Hilzinger Unternehmensgruppe beschäftigt<br />
rund 1120 Mitarbeitern und zählt<br />
zu den führenden Herstellern in Deutschland.<br />
Gefertigt werden Fenster und Türen in<br />
allen Rahmenmaterialien. Zu den Kunden<br />
zählen Haus- und Wohnungseigentümer,<br />
Bauherren, Handwerker und die Wohnungswirtschaft<br />
in Deutschland sowie im benachbarten<br />
Europa und in der Schweiz. <br />
30<br />
netzwerk südbaden
Unser Sitzmöbel-Partner:
Handwerk<br />
WIRTSCHAFTSMINISTER SCHMID IN FREIBURG<br />
Hightech plus Handarbeit gleich hohe Qualität<br />
eine hohe Produktqualität haben sich für<br />
Pfeifle als Erfolgsrezept herausgestellt. Und<br />
das nicht nur bei den Kunden: Das große<br />
Thema Fachkräftemangel, das im Lebensmittelhandwerk<br />
durchaus für Probleme<br />
sorgt, geht bisher am Unternehmen Pfeifle<br />
vorbei. „Wir haben keine Probleme mit<br />
der Nachwuchssicherung; die Leute wollen<br />
hier ausgebildet werden“, erläutert Pfeifle.<br />
Dennoch merkt auch die Bäckerei Pfeifle:<br />
Die Ausbildungsreife der Azubis ist in den<br />
vergangenen Jahren gesunken. Dieser Problematik<br />
will die Landesregierung mit einem<br />
Fach „Wirtschaft“ in allen weiterführenden<br />
Schulen entgegenwirken, wie Schmid im<br />
anschließenden Gespräch deutlich machte.<br />
Wirtschaftsminister Nils Schmid (3.v.r.) besuchte bei der „Tour de Handwerk“ in Freiburg die<br />
Betriebe von Reiner Ullmann (l.) und Wolfgang Pfeifle (2.v.r.). Begleitet wurde er dabei von der<br />
Landtagsabgeordneten Gabi Rolland (M.), Kammerpräsident Johannes Ullrich (3.v.l.), Vizepräsident<br />
Joachim Scholz (2.v.l.) und Kreishandwerksmeister Michael Rauber (r.). Foto: HWK<br />
Bereits zum zweiten Mal besuchte der Minister<br />
für Finanzen und Wirtschaft des<br />
Landes Baden-Württemberg Nils Schmid<br />
am 22. Mai Handwerksbetriebe im Kammerbezirk<br />
Freiburg. Seine erste „Tour de<br />
Handwerk“ durch <strong>Südbaden</strong> im Jahr 2012<br />
hatte Schmid so überzeugt, dass er nach<br />
diesem Konzept auch die anderen Kammern<br />
im Land besuchte. In Freiburg schloss<br />
Schmid seine Tour durch Baden-Württembergs<br />
Handwerksunternehmen nun ab.<br />
Gemeinsam mit der Freiburger Landtagsabgeordneten<br />
Gabi Rolland (SPD), dem<br />
DGB-<strong>Südbaden</strong>-Geschäftsführer Jürgen<br />
Höfflin, Kammerpräsident Johannes Ullrich,<br />
Vizepräsident Joachim Scholz und<br />
dem Freiburger Kreishandwerksmeister<br />
Michael Rauber besuchte der Minister den<br />
Elektroinstallateur-Betrieb Ullmann und<br />
die Bäckerei Pfeifle.<br />
Innovationstreiber Handwerk<br />
Beim Unternehmen Elektro Ullmann wurde<br />
das Handwerk als Innovationstreiber begreifbar.<br />
Betriebsinhaber Reiner Ullmann<br />
präsentierte den Gästen das Thema Elektromobilität<br />
direkt an mehreren Fahrzeugen<br />
vor Ort. Ullmann investiert viel Geld und<br />
Arbeit in diesen Zukunftsmarkt und ist vom<br />
Nutzen der Technologie überzeugt. Sein<br />
Unternehmen nutzt selbst mehrere Elektro-<br />
Fahrzeuge. Hemmnisse sieht Ullmann vor<br />
allem beim Thema Stromabrechnung. Weil<br />
nur viele kleinteilige Monopolnetze existieren,<br />
sind die Hürden für den Verkauf des<br />
Lade-Stroms für die Elektrofahrzeuge an<br />
halböffentlichen Ladestationen sehr hoch.<br />
Der Ausbau des Stromtankstellennetzes und<br />
damit die Durchsetzung der Elektromobilität<br />
werden so nach Ansicht von Ullmann<br />
unnötig gebremst. Kammerpräsident Johannes<br />
Ullrich machte deutlich, dass der<br />
Zugang zu solchen Stromtankstellen für jeden<br />
möglich gemacht werden muss.<br />
Erfolgsrezept Qualität und Regionalität<br />
Anschließend standen bei der Bäckerei<br />
Wolfgang Pfeifle in Freiburg die Themen<br />
Nachhaltigkeit und Nachwuchssicherung<br />
auf der Agenda. Der familiengeführte Betrieb<br />
hat sich bewusst für ein überschaubares<br />
Sortiment und ein kleines Filialnetz<br />
entschieden. „Was wir hier bieten, funktioniert<br />
nur bis zu einer gewissen Betriebsgröße<br />
– diese Entscheidung haben wir bewusst<br />
zugunsten der Qualität getroffen“,<br />
machte Betriebsinhaber Wolfgang Pfeifle<br />
deutlich. Die regionale Verortung und<br />
Unterstützung für Meisterbrief<br />
Der Wirtschaftsminister versprach, auch die<br />
weiteren Anregungen aus der Betriebspraxis<br />
weiterzugeben und nach Lösungen zu<br />
suchen. „Das Handwerk leistet tagtäglich<br />
wichtige Arbeit, es gehört alltäglich zu unserem<br />
Leben. Dabei vergisst man diese wichtige<br />
Arbeit manchmal. Um das zu ändern,<br />
ist diese Tour de Handwerk gedacht.“ Bei<br />
den Einblicken in den Betriebsalltag werde<br />
zudem immer wieder deutlich, warum der<br />
deutsche Meisterbrief so wichtig ist. „Wir<br />
haben die politische Unterstützung für den<br />
Meisterbrief deshalb deutlich forciert“, so<br />
Schmid. Erst vor kurzem habe man die Position<br />
des Landes bei einem Spitzengespräch<br />
in Brüssel nochmals deutlich gemacht.<br />
„Man kann nicht einerseits die hohe Jugendarbeitslosigkeit<br />
in Europa bekämpfen<br />
und gleichzeitig den deutschen Meistertitel<br />
schwächen wollen.“<br />
Förderbescheide übergeben<br />
Weitere Unterstützung vom Land erfährt<br />
das Handwerk zudem auch auf finanzieller<br />
Ebene. Zum Abschluss der „Tour de Handwerk“<br />
konnte der Wirtschaftsminister mehrere<br />
Förderbescheide an Kammerpräsident<br />
Johannes Ullrich übergeben. Die überbetriebliche<br />
Ausbildung an der Gewerbe Akademie<br />
der Handwerkskammer Freiburg fördert<br />
das Land im Jahr <strong>2015</strong> mit über einer<br />
Million Euro. Zudem werden die Betriebsberatungen<br />
der Kammer mit über 30.700<br />
Euro gefördert.<br />
<br />
32<br />
netzwerk südbaden
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VERWALTUNGSGERICHTSHOF URTEILT<br />
Übernachtungssteuer ist rechtsgültig<br />
Freiburgs Übernachtungssteuer<br />
ist rechtmäßig. So lautet<br />
das Urteil des Verwaltungsgerichtshofes<br />
Baden-Württemberg<br />
(VGH). Damit hat der VGH<br />
die Satzung der Stadt Freiburg<br />
zur Übernachtungssteuer für<br />
rechtmäßig erklärt und die von<br />
einem Freiburger Hotelbetrieb<br />
eingelegte Normenkontrolle als<br />
unbegründet zurückgewiesen.<br />
Die kommunale Steuer war mit<br />
großer politischer Mehrheit vom<br />
Gemeinderat im Oktober 2013<br />
eingeführt worden. Oberbürgermeister<br />
Dieter Salomon und Erster<br />
Bürgermeister Neideck sehen<br />
sich durch das Urteil bestätigt:<br />
„Wir haben mit der Übernachtungssteuer<br />
rechtliches Neuland betreten,<br />
aber wir waren immer davon überzeugt,<br />
dem Gemeinderat einen politisch und<br />
rechtlich tragfähigen Vorschlag vorgelegt zu<br />
haben.“<br />
Das Urteil bestätigt die grundsätzliche<br />
Zulässigkeit einer Bettensteuer für private<br />
Übernachtungen. So hatte es auch das<br />
Rechtsamt der Stadt in der Vergangenheit<br />
immer wieder dargelegt: „Der VGH hat<br />
auf Linie des Bundesverwaltungsgerichts<br />
und anderer oberverwaltungsgerichtlicher<br />
Rechtsprechung entschieden, dass eine<br />
kommunale Übernachtungssteuer nicht in<br />
die Steuerhoheit des Bundes eingreift und<br />
deshalb zulässig ist“, so Matthias Müller,<br />
Leiter des Rechtsamts. Rechtlicher Klärungsbedarf<br />
habe lediglich in Bezug auf<br />
einzelne Umsetzungsfragen bestanden, erklärt<br />
Müller.<br />
Die konkrete Umsetzung vor<br />
Ort wurde vom VGH ebenfalls<br />
nicht beanstandet. Das<br />
Gericht erachtet es als zulässig,<br />
dass die Hoteliers als Steuerschuldner<br />
herangezogen werden.<br />
Auch konnte der VGH<br />
der Argumentation der Kläger<br />
nicht folgen, dass die Steuer<br />
nicht gerecht vollziehbar sei.<br />
Salomon und Neideck hoffen,<br />
dass das Urteil zu einer<br />
größeren Akzeptanz bei den<br />
betroffenen Hoteliers führt.<br />
Es sei verständlich, dass eine<br />
neue Steuer nicht von allen<br />
begrüßt wird, gerade auch wegen<br />
des mit der Einführung<br />
verbundenen Aufwandes und<br />
der Kommunikation mit den Gästen vor<br />
Ort. „Jetzt gilt es, die bereits vielfach gute<br />
Zusammenarbeit zwischen Hoteliers und<br />
Verwaltung zu vertiefen und das Verfahren,<br />
wo notwendig, weiter zu verbessern“, so Salomon<br />
und Neideck. Neideck kündigte an,<br />
dass ein gemeinsames Gespräch von ihm<br />
mit Dehoga und den Hoteliers wie bereits<br />
angekündigt im Bürgermeisteramt stattfinden<br />
wird. <br />
<br />
Mit großer Freude wurde die Nachricht<br />
über die Ausrichtung der 44. Baden-<br />
Württembergischen Heimattage im Offenburger<br />
Rathaus aufgenommen.<br />
„Ich freue mich sehr, dass die Heimattage<br />
Baden-Württemberg in sieben Jahren<br />
(2022) in Offenburg stattfinden werden,<br />
nachdem wir 1980 schon einmal Gastgeber<br />
waren. Im Jahr 2022 jährt sich der 12.<br />
September 1847 zum 175. Mal. Nach dem<br />
großen Freiheitsfest im Jahr 1997 erhält<br />
die Freiheitsstadt Offenburg nun mit den<br />
Heimattagen eine weitere Möglichkeit, das<br />
Bewusstsein für die eigene Stadt als Freiheitsstadt<br />
gemeinsam mit den Menschen<br />
OFFENBURGER HEIMATTAGE 2022<br />
Die Erwartungen sind groß<br />
in der Stadt und ihren Gästen zu feiern“,<br />
so Oberbürgermeisterin Edith Schreiner.<br />
Auch Kulturbürgermeister Hans-Peter<br />
Kopp zeigte sich hoch erfreut: „Das ist eine<br />
prima Sache für unser Stadt. Wir haben in<br />
Offenburg so viel Potenzial, Ideen und<br />
Kreativität – das wird ein wunderschönes<br />
Jahr. Bedanken möchte ich mich beim<br />
Fachbereich Kultur für die sehr gelungene<br />
Bewerbung.“<br />
Mit einem Gemeinderatsbeschluss vom<br />
23. März <strong>2015</strong> wurde der Fachbereich Kultur<br />
mit der Bewerbung um die Heimattage<br />
2022 beauftragt. Entsprechend war auch<br />
hier die Freude groß. „Ich bin sehr glücklich<br />
über die Zusage. Der Zeitpunkt passt<br />
perfekt zu unserer Freiheitsstadt“, freut<br />
sich die Offenburger Kulturchefin Carmen<br />
Lötsch.<br />
Bei der Bewerbung konnte der Fachbereich<br />
Kultur auf großen Zuspruch setzen.<br />
Neben Verleger Hubert Burda und Künstler<br />
Stefan Strumbel haben Medienvertreter,<br />
Schüler/innen sowie zahlreiche Offenburger/innen<br />
die Bewerbung unterstützt.<br />
Für das Jahr 2022 ist eine Vielzahl an Festeranstaltungen<br />
und Themenwochen angedacht.<br />
Im Fokus soll verstärkt das Thema<br />
„Freiheit“ stehen – verbunden mit dem<br />
europäischen Gedanken.<br />
<br />
34<br />
netzwerk südbaden
Beste Bank.<br />
In der Region.<br />
Erste Adresse in Baden-Württemberg.<br />
Erneut für beste Beratung ausgezeichnet.<br />
Die SÜDWESTBANK überzeugte die Jury von Focus-<br />
Money erneut und hat den Bankentest 2014 für<br />
sich entschieden. Mit der Gesamtnote 1,6 erreichten<br />
wir in Baden-Württemberg die Spitzenposition<br />
und versprechen: Wir geben für Sie auch weiterhin<br />
unser Bestes.<br />
Institut<br />
Note<br />
SÜDWESTBANK AG 1,6<br />
Frankfurter Volksbank eG 1,7<br />
Mittelbrandenburgische Sparkasse 1,8<br />
Sparkasse Aachen 1,8<br />
Volksbank Bad Oeynhausen-Herford eG 1,8<br />
Sparkasse Krefeld 2,0<br />
SÜDWESTBANK AG, Telefon 0800 / 600 907 00 (kostenfrei)<br />
info@suedwestbank.de, www.suedwestbank.de<br />
Werte verbinden.
Märkte<br />
GASTBEITRAG<br />
Identifikation wird deutlich gesteigert<br />
Mit Employer Branding einen Schritt voraus im Wettbewerb um die passenden Mitarbeiter<br />
Von Stefanie Griesbaum<br />
Zur Person<br />
Stefanie Griesbaum ist Freiburgs erste<br />
universitär zertifizierte Employer Brand<br />
Managerin und eine erfahrene Kommunikationsdesignerin<br />
mit Fokus auf mittelständische<br />
Unternehmen.<br />
Kompetenz und Erfahrung aus ihrer Zeit<br />
in Werbeagenturen und in der zentralen<br />
Unternehmenskommunikation der Deutschen<br />
Telekom AG, Bereich CI/CD, bündelt<br />
sie seit bald 20 Jahren in ihrer eigenen<br />
Agentur.<br />
Kontakt: GRIESBAUM Unternehmensund<br />
Markenprofile / Employer Branding,<br />
Telefon: 0761 88860765, griesbaum@<br />
griesbaum-synergie.de<br />
<br />
Der demographische Wandel ist nur einer<br />
der Gründe, weshalb es immer schwieriger<br />
wird, gut ausgebildete und zum Unternehmen<br />
und seiner Kultur passende<br />
Fachkräfte zu finden. Unternehmen stehen<br />
sowohl bei der Rekrutierung als auch bei<br />
der Bindung von Mitarbeitern zunehmend<br />
in Konkurrenz.<br />
Ein Unternehmen, das nicht als Top-Arbeitgeber<br />
oder als Technologieführer von<br />
sich reden macht, wird gegenüber den oft<br />
viel bekannteren Konzernen leicht übersehen.<br />
Selbst die sehr erfolgreichen „Hidden-<br />
Champions“ sind auf dem Arbeitsmarkt oft<br />
vor allem „hidden“.<br />
Zunehmend suchen sich nicht mehr die<br />
Arbeitgeber die Mitarbeiter aus, sondern<br />
umgekehrt. Dabei werden die potentiellen<br />
Arbeitgeber genau angeschaut: Welcher<br />
Geist, welche Kultur wird gelebt? Welche<br />
Arbeitsbedingungen finde ich vor und welche<br />
Menschen könnten meine zukünftigen<br />
Kollegen werden?<br />
Und, zunehmend wichtiger: Wie wird über<br />
das Unternehmen in den Social Networks<br />
gesprochen?<br />
Floskelhafte Argumente wie Karrierechancen,<br />
Weiterbildung, flexiblere Arbeitszeiten,<br />
Traineeprogramme und Auslandsaufenthalte<br />
werden da schnell zu Standardargumenten,<br />
die nicht genug vom Wettbewerb differenzieren.<br />
Was also zählt, ist ein markantes<br />
Profil, das authentisch und glaubwürdig ist<br />
und die passenden Bewerber anspricht.<br />
Hier kommt die Arbeitgebermarke ins Spiel.<br />
Beim Prozess des Employer Branding wird<br />
das individuelle Profil eines Unternehmens<br />
herausgearbeitet und in einer markanten<br />
Arbeitgeberpositionierung und einer darauf<br />
abgestimmten Bewerberpassung (Cultural<br />
Fit) zusammengefasst. Beides findet sich im<br />
weiteren Verlauf in allen Maßnahmen – intern<br />
wie extern – wieder und entwickelt so<br />
ein konsistentes, individuelles und authentisches<br />
Bild des Unternehmens als Arbeitgeber.<br />
Wichtig ist dabei, dass der Kern der Arbeitgebermarke<br />
den tatsächlich gelebten Werten<br />
und der Unternehmenskultur ebenso<br />
entspricht, wie den zu Beginn des Prozesses<br />
definierten Zielen. Und ebenso wichtig ist,<br />
dass die Positionierung sich durch alle relevanten<br />
Bezugspunkte zieht. Dazu gehören<br />
die Stellenanzeigen, die Karrierewebsites<br />
sowie die Führungskultur, die interne und<br />
externe Kommunikation, die Meetingkultur<br />
usw.<br />
Als unternehmensstrategische Maßnahme<br />
ist Employer Branding also ein wertvolles<br />
Werkzeug bei der Suche nach und der<br />
Bindung von passenden Mitarbeitern! Und<br />
auch wenn Employer Branding kein Prozess<br />
ist, der von heute auf morgen abläuft, zeigt<br />
sich dennoch oft relativ schnell, dass die Arbeitgebermarke<br />
wirkt. Sei es in der Effizienz<br />
der Personalrekrutierung oder in der Steigerung<br />
der Passung der Bewerber.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Employer<br />
Branding ist die Wirkung nach innen. Eine<br />
Arbeitgebermarke fördert die Identifikation<br />
der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Die<br />
gemeinsame Identität erhöht Teamgeist und<br />
Leistungsbereitschaft und bindet qualifizierte<br />
und engagierte Mitarbeiter langfristig.<br />
Ein nicht zu unterschätzendes Argument.<br />
Denn wer die guten Fachkräfte im Unternehmen<br />
hält, muss keine Neuen suchen.<br />
Die Entwicklung einer Arbeitgebermarke<br />
kann auch in kleinen Schritten und mit einzelnen<br />
Projekten entwickelt werden. Wichtig<br />
ist, dass das Thema qualifiziert angegangen<br />
wird. Dazu braucht es Know-How aus<br />
den Bereichen des Marken-, Personal- und<br />
Organisationsmanagements. Deshalb arbeite<br />
ich in einem Team, das alle Seiten<br />
der Aufgabe kennt und beherrscht. Meine<br />
Kooperationspartnerinnen sind die Personalmanagerin<br />
Michaela Allert und die Organisationspsychologin<br />
Tanja Martin (www.<br />
allert-martin.de).<br />
Um mittelständische Unternehmen bei der<br />
erfolgreichen Mitarbeitersuche unterstützen<br />
zu können, haben wir ein Paket geschnürt,<br />
welches von dem Europäischen Sozialfonds<br />
Baden- Württemberg gefördert wird. Dabei<br />
erarbeiten wir gemeinsam Ihre Alleinstellungsmerkmale<br />
als Arbeitgeber und setzen<br />
diese konkret in Stellenanzeigen und dem<br />
Bewerbungsprozess um. Damit Sie auch in<br />
Zukunft die passenden Mitarbeiter finden.<br />
Tiefere Einblicke bietet ein Praxisseminar<br />
am 15. Juli oder 7. Oktober auf dem Vitra-<br />
Campus in Weil. <br />
<br />
36<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
PLÄNE FÜR KOPFBAU<br />
FWTM will aufs Messegelände umziehen<br />
Der FWTM-Aufsichtsrat hat in seiner<br />
Sitzung am 18. <strong>Juni</strong> einstimmig der Errichtung<br />
des geplanten FWTM-Kopfbaus<br />
auf dem Messegelände zugestimmt. Das<br />
Gebäude hat eine Bruttogeschossfläche<br />
von 8500 m² und eine Nettomietfläche<br />
von 7.300 m², davon 6.500 als Büro- und<br />
800m² als Lagerfläche. Das Investitionsvolumen<br />
beträgt 20 Mio. Euro.<br />
Der Entwurf des Münchner Architekturbüro<br />
Wöhr, dem der Gestaltungsbeirat bereits<br />
am 21. Mai zugestimmt hatte, wurde vom<br />
FWTM-Aufsichtsrat ebenfalls positiv aufgenommen.<br />
Insbesondere die Architektur,<br />
die eine Sichtachse von der Kaiserstuhlbrücke<br />
zur Messe Freiburg vorsieht, sowie die<br />
Funktionalität des Gebäudes wurden gelobt.<br />
Das Gebäude ist so geplant, dass jede Etage<br />
in maximal fünf mögliche Mietbereiche<br />
unterteilt werden kann. Die FWTM wird<br />
rund 35 Prozent der Flächen selbst nutzen,<br />
die restlichen Büro- und Lagerflächen werden<br />
an die Firma Coats Mez sowie weitere<br />
Dienstleistungsunternehmen vermietet.<br />
Der Kopfbau bildet die Abschlussbebauung<br />
am südöstlichen Messplatzrand zur Kaiserstuhlbrücke<br />
hin. Für FWTM-Geschäftsführer<br />
Bernd Dallmann werden mit dem Bau<br />
zwei wesentliche Ziele erreicht: „Elf Jahre<br />
nach der Fusion zwischen FWT und Messe<br />
Freiburg zur FWTM werden mit dem<br />
Umzug in den Kopfbau die FWTM-Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter an einem Ort<br />
arbeiten können. Mit der Vermietung an<br />
Coats Mez wird zudem ein Freiburger Traditionsunternehmen<br />
von Kenzingen wieder<br />
nach Freiburg übersiedeln.“<br />
Das bisherige Stammgebäude der FWTM<br />
am Rotteckring wird aufgegeben und veräußert.<br />
Neben den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern aus dem Rotteckhaus werden<br />
auch einige Messearbeitsplätze in den<br />
Kopfbau verlegt. Die Fertigstellung ist<br />
für 2017 vorgesehen. Zum Zeitpunkt des<br />
Umzuges wird dann auch die fertiggestellte<br />
Messelinie die Erreichbarkeit per ÖPNV<br />
gewährleisten.<br />
Das Projekt muss noch durch den Gemeinderat<br />
der Stadt Freiburg beschlossen werden.<br />
Die Entscheidung soll in seiner letzten<br />
Sitzung vor der Sommerpause fallen. <br />
§<br />
Deutscher Rechtsanwalt mit schweizer<br />
Examensabschluss (lic.iur) übernimmt für<br />
Unternehmen Forderungsangelegenheiten in der<br />
Schweiz zu deutschen Tarifen.<br />
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netzwerk südbaden 37
Märkte<br />
BILANZ VON BADENOVA<br />
Milder Winter macht sich bemerkbar<br />
Das Energieunternehmen hat 2014 fast 70 Millionen Euro investiert<br />
Die Investitionen in die Energiewende,<br />
der milde Winter und der sich weiter<br />
verschärfende Wettbewerb wirkten sich<br />
spürbar auf die Ertragslage der badenova<br />
aus. Der regionale Energie- und Umweltdienstleister<br />
weist 2014 einen Bilanzgewinn<br />
von 51,5 Millionen Euro aus. Das<br />
sind 700.000 Euro weniger als 2013.<br />
Um für die aktuellen Herausforderungen<br />
der Energiewende optimal aufgestellt zu<br />
sein, hat sich badenova einer tiefgreifenden<br />
internen Umstrukturierung mit dem<br />
Ziel der Ergebnisstabilisierung unterzogen.<br />
„Wir wollen und müssen uns immer effizienter<br />
aufstellen – bei stetig steigenden<br />
Anforderungen. Das ist zwingend notwendig,<br />
um noch flexibler auf die Markt- und<br />
Kundenbedürfnisse zu reagieren und am<br />
Ende auch nachhaltig die Ergebnisse halten<br />
zu können“, erklärt Finanzvorstand Maik<br />
Wassmer. Die Energiewende unternehmerisch<br />
voranzubringen, verlange eine kontinuierliche<br />
Überprüfung der eigenen Ziele<br />
und der eigenen Organisation. Aus fünf<br />
Geschäftsfeldern wurden drei – um eine<br />
der wesentlichsten Änderungen zu nennen.<br />
Bereits 2013 hatte badenova eine gesellschaftsrechtliche<br />
Änderung zu bewältigen:<br />
Der Netzbetrieb wurde vom Energieverkauf<br />
getrennt – ein organisatorischer Kraftakt,<br />
der aufgrund neuer regulatorischer Maßnahmen<br />
vollzogen werden musste. Die sich<br />
häufig ändernden energiepolitischen Rahmenbedingungen<br />
trugen wesentlich dazu<br />
bei, dass manche Investition deutlich hinter<br />
den Erwartungen zurückgeblieben ist. Dies<br />
betrifft die Bereiche Wind, Biogas sowie die<br />
Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).<br />
Die knapp 100 kommunalen Gesellschafter<br />
von badenova stehen geschlossen hinter<br />
der ökologischen Ausrichtung – auch wenn<br />
der Gewinn weiterhin leicht rückläufig ist.<br />
badenova ist ein „verlässlicher Partner für<br />
eine ökologische Energiewirtschaft“ (OB<br />
Dieter Salomon, Freiburg) bzw. „um die<br />
Energiewende vor Ort umzusetzen“ (OB<br />
Edith Schreiner, Offenburg). Wichtig ist<br />
auch die Rolle von badenova als Wegbereiter<br />
beim kommunalen Klimaschutz, so<br />
der Tenor unter den Gesellschaftern. Auch<br />
die langjährige Erfahrung im Bereich einer<br />
nachhaltigen Trinkwasserversorgung,<br />
in der Wärmeversorgung und Baulanderschließung<br />
machen badenova zu einer<br />
wichtigen Stütze der Kommunen, um einige<br />
Beispiele zu nennen. Die kommunalen<br />
Haushalte bzw. im zweiten Schritt die<br />
Bürger profitieren von den hohen Gewinnausschüttungen<br />
der badenova – in Freiburg<br />
wird mit ihnen u.a. der Öffentliche Nahverkehr<br />
finanziert.<br />
Insgesamt hat die badenova-Gruppe 2014<br />
einen konsolidierten Umsatz von 795,4<br />
Millionen Euro erwirtschaftet (gegenüber<br />
794,7 Millionen Euro 2013 und 697 Millionen<br />
in 2012). Der zurückliegende milde<br />
Winter spiegelt sich deutlich in den Absatzzahlen<br />
wider, das betrifft den Erdgas-,<br />
Strom- und Wärmeabsatz. badenova konnte<br />
2013 beim Erdgasabsatz ein Wachstum<br />
von 5,1 Prozent auf 8.313 Millionen Kilowattstunden<br />
erreichen, 2014 waren es<br />
6,1 Prozent weniger (7.808,7 Mio. kWh).<br />
Bei den Geschäftskunden konnte der Erdgasverkauf<br />
durch Kundengewinne um 3,1<br />
Prozent gesteigert werden. Sowohl beim<br />
Erdgas als auch beim Strom gab es im Laufe<br />
des vergangenen Jahres neue Tarifsysteme:<br />
Zum 1. September hat badenova ein<br />
neues Tarifsystem für Erdgas/Bioerdgas<br />
eingeführt. Besonders vorteilhaft für die<br />
Kunden sind die kurzen Vertragslaufzeiten,<br />
die einfache Tarifübersicht sowie eine garantierte<br />
Bestpreisabrechnung.<br />
Auch auf den Energieabsatz der Wärme-<br />
Plus hatte der milde Winter Auswirkungen:<br />
Er sank um ca. 15 Prozent auf 256,6<br />
Millionen Kilowattstunden (2013: 303,5<br />
Mio.). Der gesamte Bereich der Erneuerbaren<br />
Energien (Wind, Biogas, Sonne) wird<br />
ab sofort in der badenova-Tochter Wärme-<br />
Plus gebündelt und bearbeitet – eine Folge<br />
der internen Umstrukturierung.<br />
2014 hat die badenova-Gruppe Investitionen<br />
von 69,6 Mio. EUR getätigt (2013:<br />
46,8). In die Zukunftsfähigkeit des Erdgasnetzes<br />
flossen 22,3 Mio. EUR, in den<br />
Bereich Strom 11 Mio. EUR. Die Gesamtbelegschaft<br />
der badenova-Gruppe beträgt<br />
zum Stichtag 1.333 Mitarbeiter (2013:<br />
1.421), Mitarbeiter in Altersteilzeit und<br />
Elternzeit sind ebenso enthalten wie 56<br />
Auszubildende.<br />
Vom Jahresüberschuss (52,4 Mio. Euro)<br />
werden wie jedes Jahr drei Prozent für den<br />
Innovationsfonds einbehalten. Vom Gewinn<br />
profitieren 96 Gesellschafterkommunen<br />
sowie die in kommunaler Hand befindliche<br />
Thüga AG. <br />
<br />
38<br />
netzwerk südbaden
Frühjahr & Sommer ´15<br />
by Marco Mesler<br />
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Märkte<br />
HYPOVEREINSBANK FREIBURG<br />
Nun in rundum renovierter Filiale<br />
Sechs Wochen bei laufendem Geschäft<br />
hat es gedauert, dann konnten die knapp<br />
25 Mitarbeiter der Freiburger Filiale der HypoVereinsbank<br />
wieder ihre nun komplett<br />
neu eingerichteten, knapp 1.400m² großen<br />
Räume am Fahnenbergplatz in Besitz<br />
nehmen. Damit sei die HypoVereinsbank<br />
Freiburg eine der modernsten Bankfilialen<br />
in der Region Baden-Württemberg West.<br />
Andreas Kölle, Leiter der Privatkunden<br />
Bank der HypoVereinsbank-Niederlassung<br />
Baden-Württemberg West: „Wir sind besonders<br />
stolz, dass Freiburg einer der Vorzeigestandorte<br />
für modernste persönliche<br />
Bankberatung in unserer Region ist. Unsere<br />
Filiale wurde mit neuester Technik und im<br />
neuen Design umgebaut und ermöglicht<br />
nun unseren Kunden und Mitarbeitern ein<br />
noch angenehmeres Zusammenarbeiten.“<br />
Nicht nur die Modernität der neuen Filiale<br />
spielt eine Rolle, der Umbau ist, so Kölle,<br />
auch „ein klares Bekenntnis zum Standort<br />
Freiburg - wir zeigen hier auch künftig<br />
Flagge und erhöhen daneben mit zusätzlichen<br />
Qualifizierungsinitiativen für unsere<br />
Mitarbeiter auch unsere bereits mehrfach<br />
ausgezeichnete Beratungsqualität nochmals<br />
deutlich.“<br />
Als erste Multikanalbank Deutschlands bietet<br />
die HypoVereinsbank flächendeckend<br />
die persönliche Betreuung ihrer Kunden<br />
über modernste Filialen vor Ort oder über<br />
die neue „HVB Online Filiale“ an. In sogenannten<br />
„Beratungscubes“, zu deutsch<br />
Kundenberatungsräume, können Kunden<br />
die Betreuung mit einem festen, persönlichen<br />
Ansprechpartner über das Internet,<br />
per Telefon, eMail oder Videoberatung zu<br />
deutlich längeren Erreichbarkeitszeiten nutzen.<br />
In der neu gestalteten Filiale in Freiburg<br />
sind künftig alle fünf Beratungsplätze mit<br />
einer Video-Zuschaltmöglichkeit von Experten<br />
zu Fachthemen in das laufende Beratungsgespräch<br />
ausgestattet. Diese moderne<br />
Beratungstechnik, die das Unternehmen<br />
seit etwa drei Jahren anbietet, hat sich die<br />
Bank bisher insgesamt rund 300 Mio. Euro<br />
kosten lassen.<br />
Der Kundenbereich in der Filiale Freiburg<br />
wurde komplett neu gestaltet und mit neuem<br />
Mobiliar hochwertig modernisiert. Mit<br />
dem „Servicepunkt“ wurde ein eigener<br />
Empfangsbereich geschaffen, an dem die<br />
Kunden individuell begrüßt werden. Der<br />
Wartebereich wurde mit Flachbildfernseher,<br />
Kaffeeautomaten, Kaltgetränken und<br />
Tageszeitungen ausgestattet, die Selbstbedienungszone<br />
neu gestaltet. Hier sorgen<br />
neue bauliche Elemente für mehr Diskretion,<br />
gleichzeitig wurde der SB-Bereich selbst<br />
auch heller und freundlicher gestaltet und<br />
die räumliche Abgrenzung während der Filialöffnungszeit<br />
zum Filialinnenraum weitestgehend<br />
aufgehoben. „Wir geben unseren<br />
Kunden und den Nutzern der SB-Geräte<br />
das Gefühl, in einer unserer Filialen zu Besuch<br />
zu sein und nicht in einem isolierten<br />
und abgetrennten Bereich. Das erhöht auch<br />
das Sicherheitsempfinden bei den Kunden“,<br />
so Marco Hertner, Leiter der Filiale in Freiburg.<br />
Wie viel sich die HypoVereinsbank<br />
diese hochmoderne Filiale – eine von insgesamt<br />
740 im Bundesgebiet – hat kosten<br />
lassen, war nicht zu erfahren. <br />
40<br />
netzwerk südbaden
Standort Zukunft<br />
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Willkommen im Gewerbepark Breisgau!<br />
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Märkte<br />
NEU<br />
neu<br />
GEWERBEPARK BREISGAU<br />
Gastronomisches Highlight<br />
Restaurant und Bar „Fliegerhorst“ eröffnet im Juli<br />
neu<br />
<strong>Südbaden</strong> wird um ein gastronomisches<br />
Highlight reicher. Im Juli öffnet das<br />
Restaurant „Fliegerhorst“ im Flughafenareal<br />
des Gewerbeparks Breisgau bei Eschbach<br />
seine Pforten. Das Restaurant mit Bar<br />
befindet sich in der Freiburger Straße 19<br />
direkt in exponierter Lage neben der Startund<br />
Landebahn mit einem herrlichen<br />
Ausblick auf den Schwarzwald und die Vogesen.<br />
Hier kann man sich zum schnellen<br />
Business-Lunch in der Mittagspause treffen,<br />
mit der Familie oder Freunden einen<br />
genussvollen Abend verbringen oder einfach<br />
nur den Tag mit einem Aperitif oder<br />
Sundowner auf der großen Sonnenterrasse<br />
ausklingen lassen. Am Wochenende werden<br />
die Gäste zudem zur Kaffeestunde mit<br />
selbstgebackenen Kuchen verwöhnt. Neben<br />
einem vielseitigen kulinarischen Angebot<br />
erwartet die Gäste jede Menge Abwechslung<br />
und Unterhaltung beim Blick<br />
auf den Flugbetrieb und in den angebauten<br />
Hangar mit seinen historischen Flugzeugen.<br />
Wer im Fliegerhorst verweilt, spürt<br />
aber auch die besondere Note von Horst<br />
Lichter als Ideengeber und guter Hausgeist.<br />
Genuss, Geselligkeit und die Leidenschaft<br />
für Oldtimer sollen in einem besonderen<br />
Ambiente miteinander verbunden werden.<br />
Getreu seiner Philosophie „Hier bin ich<br />
Mensch“ sollen sich die Gäste im „Fliegerhorst“<br />
wohlfühlen, bei leckerem Essen in<br />
ungezwungener Atmosphäre zusammensitzen<br />
und miteinander reden können.<br />
Der „Fliegerhorst“ ist von Donnerstag bis<br />
Montag von 12:00 bis 22:00 Uhr geöffnet.<br />
Dienstag und Mittwoch sind Ruhetage.<br />
Dass der TV-Koch und Oldtimerliebhaber<br />
zu diesem Projekt in der Nähe seiner neuen<br />
Wahlheimat Badenweiler gestoßen ist,<br />
verdankt er Maxi Gainza, einem Liebhaber<br />
klassischer Flugzeuge und Besitzer der benachbarten<br />
Max Alpha Aviation GmbH.<br />
Durch Zufall trafen sich beide auf dem<br />
Flughafenareal und stellten fest, dass vieles<br />
sie miteinander verbindet: die Liebe zu diesem<br />
Landstrich in <strong>Südbaden</strong> und die Leidenschaft<br />
für Freundschaft, Familie, Oldtimer<br />
sowie gutes Essen. Daraus entstand die<br />
Idee, die ehemalige Gaststätte Eule direkt<br />
neben der Start- und Landebahn und dem<br />
Hangar mit historischen Flugzeugen zu einem<br />
Restaurant umzubauen.<br />
Während Horst Lichters Philosophie das<br />
gastronomische Konzept des „Fliegerhorst“<br />
gestaltet, trägt die Außenarchitektur<br />
im Art Deco-Stil die Handschrift des<br />
in Argentinien geborenen Investors Maxi<br />
Gainza. Im Innern befinden sich auf zwei<br />
Etagen verteilt die Bar und das Restaurant<br />
mit großzügiger Sonnenterasse. Hier wurde<br />
großer Wert auf ein behagliches, zwangloses<br />
Ambiente gelegt. Im Restaurant im<br />
zweiten Obergeschoss besticht der einzigartige<br />
Rundblick durch die großen Fensterfronten<br />
in alle Himmelsrichtungen vom<br />
Schwarzwald im Osten bis zu den Vogesen<br />
im Westen und dem Kaiserstuhl im Norden.<br />
Es bietet Platz für 90 Personen. Die<br />
Küche im „Fliegerhorst“ will nicht in den<br />
Gourmethimmel abheben, sondern vielmehr<br />
für jeden Geschmack etwas bieten.<br />
Das dreiköpfige, junge talentierte Küchenteam<br />
setzt dabei auf ein ausgewogenes Angebot<br />
vor allem auch aus der Region und<br />
lässt sich von der Vorliebe Horst Lichters<br />
für die gute, traditionsreiche Küche nach<br />
Großmutters Art leiten. <br />
<br />
42<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
ZUSAMMENARBEIT GESTÄRKT<br />
SC und Südwestbank<br />
Südwestbank und Sport-Club Freiburg<br />
verlängern ihre Zusammenarbeit, die<br />
seit 2009 besteht, um weitere zwei Jahre<br />
und bauen sie sogar noch aus. Die Südwestbank<br />
war bisher Partner der nach ihr<br />
benannten „Südwestbank Lounge“; nun ist<br />
das Finanzinstitut auch noch Classicsponsor<br />
und unterstützt damit die Nachwuchsarbeit<br />
der Freiburger Fußballschule. Sie<br />
bleibt weiter Partner des größten VIP-<br />
Bereichs, den das Schwarzwald-Stadion<br />
bietet. SC-Präsident Fritz Keller: „Wir<br />
freuen uns, dass wir die erfolgreiche Partnerschaft<br />
mit einem langjährigen Sponsor<br />
verlängern und sogar noch ausweiten können.<br />
Es ist gut zu wissen, dass auch nach<br />
einer sportlich schweren Saison Unterstützer<br />
wie die Südwestbank zu uns stehen.“<br />
Das Engagement beim Zweitligisten SC<br />
Freiburg ist der unabhängigen Privatbank<br />
sehr wichtig. „Es ist uns ein großes Anliegen,<br />
uns für die Menschen in der Region<br />
einzusetzen – auch in sportlicher Hinsicht<br />
und gerade bei der Nachwuchsförderung.<br />
Ein Verein wie der SC Freiburg passt einfach<br />
gut zu einer regional verwurzelten und<br />
bodenständigen Privatbank wie der Südwestbank.<br />
Wir blicken zuversichtlich auf<br />
die neue Saison und drücken die Daumen<br />
für die Rückkehr in die erste Liga“, erklärt<br />
Wolfgang Jung, Mitglied des Vorstandes<br />
des Instituts und Freiburger. <br />
Ausbildung ist auch<br />
grenzüberschreitend<br />
möglich geworden<br />
Seit dem Auftakt 2008 sind Bildungspartnerschaften<br />
zwischen Unternehmen<br />
und Schulen aus dem Berufsorientierungsangebot<br />
für SchülerInnen nicht<br />
mehr wegzudenken. Künftig soll dieses Erfolgsmodell<br />
dazu beitragen, die grenzüberschreitende<br />
Ausbildung mit dem Elsass zu<br />
fördern. Sie ermöglicht es Jugendlichen<br />
beiderseits des Rheins einen Ausbildungsvertrag<br />
mit einem Unternehmen im Nachbarland<br />
zu unterzeichnen und dennoch<br />
die Berufsschule im Herkunftsland zu besuchen.<br />
Mit Unterstützung der IHK Südlicher<br />
Oberrhein unterzeichneten das Unternehmen<br />
LIDL Vertriebs GmbH & Co.KG<br />
sowie der Pôle Formation CCI die erste<br />
formelle Bildungspartnerschaft der Regio<br />
zwischen einem deutschen Unternehmen<br />
und einer französischen Berufsschule. Teil<br />
der Vereinbarung sind unter anderem das<br />
regelmäßige Angebot von Betriebsbesichtigungen<br />
und Praktika sowie gemeinsame<br />
Projekte von Auszubildenden und Schülern.<br />
Ziel der IHK Südlicher Oberrhein<br />
ist es, in den kommenden Jahren weitere<br />
Kooperationen dieser Art über den Rhein<br />
hinweg zu initiieren und damit möglichst<br />
vielen elsässischen Jugendlichen das intensive<br />
Kennenlernen deutscher Ausbildungsbetriebe<br />
zu ermöglichen. <br />
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Weiterkommen!<br />
Gepr. Betriebswirte – Weiterbildung für alle<br />
Kaufleute, Meister und Techniker<br />
• ab 14. oder 15.09.15 Abendkurse in Villingen<br />
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• ab 05.10.15 Vollzeitkurs in Villingen<br />
Gepr. Fachwirte International Business –<br />
mit 40 % englischem Sprachanteil<br />
• ab 10.10.15 Samstagskurs in Villingen<br />
Gepr. Fachwirte Personalmanagement –<br />
für die Personaler der Zukunft<br />
• ab 17.10.15 Samstagskurs in Villingen<br />
Production Engineer – für technische<br />
Fachkräfte und Produktionserfahrene<br />
• ab 24.10.15 Samstagskurs in Villingen<br />
Master of Business Administration – mit der<br />
Steinbeis-Hochschule Berlin<br />
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Gepr. Fachmann/-frau für kfm. Betriebsführung –<br />
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Märkte<br />
FREIBURG<br />
Plakette für „Beispielhaftes Bauen“ in Unterlinden<br />
Die Architektenkammer Baden-Württemberg<br />
hat den Neubau des Quartiers Unterlinden<br />
in Freiburg mit einem Preis<br />
für „Beispielhaftes Bauen“ bedacht.<br />
Eine kleine Plakette weist nun auf<br />
dieses Prädikat hin, die im Rahmen<br />
einer kleinen Feier angebracht wurde.<br />
Tatsächlich hat das Gebäudeensemble<br />
der OLYMPUS DIGITAL CAME-<br />
RA Sparkasse Freiburg und des Projektentwicklers<br />
Peter Unmüssig dem<br />
Nordwesten der Freiburger Innenstadt<br />
ein ganz neues Gesicht gegeben.<br />
Wo früher die in die Jahre gekommene<br />
badische Kommunale Landesbank<br />
(kurz „bakola“) stand, bestimmen<br />
jetzt zwei neue Gebäude den Standort. Das<br />
fünfstöckige neue Sparkassengebäude mit<br />
einer Natursteinfassade schließt die einst<br />
unattraktive Ecke wieder an den Stadtkern<br />
an. Der daneben platzierte filigrane<br />
achtstöckige gläserne Turm des Solitärs<br />
hebt sich bewusst von der geschlossenen<br />
massiven Gestaltung der Sparkasse<br />
ab. Freiburg ist mit diesem Ensemble<br />
wieder ein bisschen großstädtischer<br />
geworden – im besten Sinne. Unser<br />
Bild zeigt die Initiatoren des Projekts<br />
vor der Plakette: Freiburgs Sparkassenchef<br />
Marcel Thimm, sein Vorgänger<br />
Horst Kary, in dessen Ägide der Bau<br />
entstand, Projektentwickler Peter Unmüssig<br />
und Architekt Wolfram Wöhr.<br />
<br />
<br />
Bobkas Business<br />
Investition Mitarbeitergesundheit – Leistung erlebbar belohnen<br />
Nachgehakt: Suchen auch Sie nach nicht-monetären Entlohnungsalternativen<br />
für engagierte Mitarbeiter? Ihre Intention kann vielfältig sein: Sie wollen<br />
nachhaltig Leistungsträger, spezielle Fachkräfte oder den talentierten Führungsnachwuchs<br />
an sich binden oder suchen ein Instrument zum nachhaltigen<br />
Arbeitgebermarketing. Vertraute Incentive Modelle sind meist die gewählte<br />
Lösung. Aber investieren Sie bereits zielgerichtet in die Erhaltung der<br />
Gesundheit Ihrer Mitarbeiter? Die medizinische Versorgung gewinnt einen immer<br />
größeren Stellenwert im Bewusstsein der Mitarbeiter. Die Versorgungslücken<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung rücken stärker in den Fokus.<br />
Seitdem die gesetzlichen Krankenkassen ihren Leistungskatalog einschränken<br />
und beispielsweise die Kosten für Sehhilfen oder Zahnersatz oft nur<br />
noch zum Teil oder gar überhaupt nicht übernehmen, ist zusätzliche private<br />
Vorsorge nötig. Die privaten Versicherer springen in die entstandene Versorgungslücke<br />
und bieten, um nur einige Beispiele zu nennen, Zahnzusatz- und<br />
Brillenversicherungen, aber auch Chefarztbehandlungen oder Krankentagegeld.<br />
Viele dieser privaten Gesundheitsversicherungen sind äußerst sinnvoll,<br />
doch oft sind die monatlichen Beiträge hoch oder die Versicherung kann<br />
aufgrund einer ungünstig ausgefallenen Gesundheitsprüfung vom Einzelnen<br />
gar nicht erst abgeschlossen werden. Für genau diese Fälle bietet die bisher<br />
wenig bekannte Option der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) attraktive<br />
Möglichkeiten. Sie ist eine Gruppenversicherung des Betriebes. Sie kann<br />
entweder für die gesamte Belegschaft oder selektiv für einzelne Gruppen,<br />
mit individuell sinnvollen Gesundheitsbausteinen, abgeschlossen werden.<br />
Durch den „Mengenrabatt“ als Gruppenversicherung sind die Beiträge meist<br />
erheblich günstiger als in einer vom Mitarbeiter individuell abgeschlossenen<br />
Versicherung. Zudem entfällt die normalerweise obligatorische Gesundheitsprüfung,<br />
so dass auch Personen mit Beeinträchtigungen in den Genuss einer<br />
privaten Zusatzversicherung kommen. Das Unternehmen als Versicherungsnehmer<br />
schließt für seine ausgewählten Mitarbeiter diesen Kollektivvertrag<br />
gegenüber dem ausgewählten Versicherer ab, Ihr Mitarbeiter ist der Versicherte.<br />
Meist liegt die Mindestversichertenanzahl für jede Mitarbeitergruppe<br />
bei lediglich 10 Personen. Die Beiträge für die bKV sind für Sie eine steuerlich<br />
absetzbare Betriebsausgabe, der Verwaltungsaufwand minimal. Bei<br />
einigen Versicherungen besteht die Möglichkeit, gerade Ihre Top-Kräfte mit<br />
Verdienst noch unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze dennoch in einen<br />
Privatpatientenstatus zu versetzen bei unveränderter Weiterversicherung in<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Diese profitieren dann z.B. von<br />
minimalen Wartezeiten bei Arztbesuchen, Zugang zu allen gewünschten Behandlungen<br />
und wahlärztlicher Behandlung, voller Kostenübernahme bei nahezu<br />
allen Leistungen und umfangreicher Vorsorge. Und das Handling für den<br />
Mitarbeiter ist denkbar einfach: Ihre Top-Kraft tritt ambulant wie stationär als<br />
Privatpatient auf, reicht alle Rechnungen direkt dem Versicherer ein, dieser<br />
wiederum rechnet die Leistungen der GKV direkt mit dieser unbürokratisch<br />
ab. Die bKV kann auch nach einem Ausscheiden aus dem Unternehmen vom<br />
Mitarbeiter direkt weitergeführt werden. Die Beitragszahlung des Arbeitgebers<br />
generell ist ein Zufluss von Barlohn. Die 44-Euro-Grenze ist damit nicht<br />
anzuwenden, der monatliche Versicherungsbeitrag vom Arbeitnehmer individuell<br />
zu versteuern, ggf. empfiehlt sich daher eine Nettolohnvereinbarung<br />
(Unternehmen zahlt die auf den bKV-Beitrag entfallenden<br />
Steuern und die kompletten Sozialabgaben). In<br />
jedem Fall ist die bKV ein vom Mitarbeiter nachhaltig<br />
wertgeschätztes Anreiz-Instrument und eine sinnvolle<br />
Investition, um Leistung erlebbar zu belohnen. Viel<br />
Freude damit!<br />
Tobias Bobka,<br />
Unternehmensberater<br />
in Freiburg im Breisgau<br />
44<br />
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Märkte<br />
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Ob es ein ganz besonderer Messestand, ein<br />
Imageauftritt, der den neuen „Geist“ des<br />
Unternehmens aufzeigt oder der Umzug<br />
eines Fachhandelsgeschäftes war, es war<br />
immer ein Anfang, den wir gemeinsam<br />
gemacht haben – ein Anfang zum Erfolg.<br />
Dabei konnte die Zielsetztung auch eine<br />
völlige Neuausrichtung des Unternehmens,<br />
ein zeitgemäßer Web-Auftritt oder<br />
die Seminarreihe für Topkunden sein.<br />
Wir denken uns in unsere Kunden und<br />
deren Zielsetzung ein, recherchieren ihre<br />
Zielgruppe und den Markt, bis wir die optimale<br />
Strategie vor uns „sehen“.<br />
Mit Begeisterung gehen wir an die Realisierung,<br />
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bestätigt unsere Leistung auf breiter Ebene<br />
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ESF-BUNDESPROGRAMM<br />
Job-Coaching für Langzeitarbeitslose<br />
Der Chef des Freiburger Jobcenters zur Situation des Arbeitsmarktes<br />
Langzeitarbeitslose brauchen eine besondere<br />
Förderung. Da besteht Einigkeit.<br />
Aber wie kann das funktionieren, wie<br />
kommen Menschen wieder in den ersten<br />
Arbeitsmarkt zurück? Dazu ein Gespräch<br />
mit Ulrich Lang, Chef des Jobcenters Freiburg.<br />
Das ESF-Bundesprogramm „Eingliederung<br />
von „langzeitarbeitslosen Leistungsberechtigten“<br />
beschäftigt auch das Jobcenter Freiburg.<br />
Wie groß ist dieser Personenkreis im Bereich<br />
des Jobcenters Freiburg? Wie ist die altersmäßige<br />
Verteilung?<br />
Ulrich Lang: Über das ESF-Bundesprogramm<br />
(in Freiburg unter dem Arbeitstitel<br />
JobChance) können langzeitarbeitslose<br />
Arbeitslosengeld II-Empfänger gefördert<br />
werden, die mindestens zwei Jahre ohne<br />
Unterbrechung arbeitslos sind, das 35. Lebensjahr<br />
vollendet haben und voraussichtlich<br />
nicht auf andere Weise in den allgemeinen<br />
Arbeitsmarkt eingegliedert werden<br />
können; liegt die Arbeitslosigkeit bereits<br />
fünf Jahre ununterbrochen vor, ist eine intensivere<br />
Förderung möglich.<br />
Diese Voraussetzungen erfüllen in Freiburg<br />
rd. 550 Arbeitslosengeld II-Empfänger<br />
(Anteil der Frauen beträgt 48%, Anteil<br />
über 54 Jahre liegt bei 28% und Anteil der<br />
Menschen mit Migrationshintergrund bei<br />
rd. 50%). Zirka 130 Arbeitslosengeld II-<br />
Empfänger erfüllen die Voraussetzungen<br />
für eine Intensivförderung.<br />
Gibt es eigentlich auch nicht Leistungsberechtigte<br />
unter den Langzeitarbeitslosen? Welche<br />
Bedingungen erfüllen Sie nicht?<br />
Ulrich Lang: Nein! Frage würde ich streichen,<br />
das Sie nur verwirrt. Kann ich Ihnen<br />
gerne telefonisch erklären.<br />
Ulrich Lang<br />
Ist die von Ihnen betreute Klientel der Langzeitarbeitslosen<br />
eigentlich vor allem deshalb<br />
langzeitarbeitslos, weil es ihnen an der notwendigen<br />
beruflichen Qualifikation mangelt?<br />
Ulrich Lang: Diese Frage kann ich eindeutig<br />
mit JA beantworten. Das Jobcenter<br />
Freiburg betreut und unterstützt in Freiburg<br />
rd. 11.200 erwerbsfähige Leistungsberechtigte;<br />
davon haben 65%, also weit<br />
über 7000 erwerbsfähige Leistungsberechtigte<br />
keinen bzw. keinen verwertbaren Berufsabschluss.<br />
Aber auch die „Ungelernten“ haben Stärken<br />
und verfügen über berufliche Kenntnisse<br />
und Fertigkeiten. Aus diesem Blickwinkel<br />
gilt es diese Menschen zu integrieren und<br />
ggfs. auch weiter zu qualifizieren.<br />
Haben Sie einen Überblick darüber, welche<br />
beruflich gut ausgebildeten und eigentlich<br />
qualifizierten Langzeitarbeitslosen an den<br />
Hürden des Arbeitsmarktes scheitern?<br />
Ulrich Lang: Grundsätzlich kann man sagen,<br />
dass gut ausgebildete und qualifizierte<br />
Arbeitslose in Zeiten des Fachkräftemangels<br />
den Status der Langzeitarbeitslosigkeit<br />
nicht erreichen. Dennoch lässt sich Langzeitarbeitslosigkeit<br />
nicht in allen Fällen verhindern.<br />
Die Gründe liegen oft am Alter,<br />
der individuellen Dauer der Arbeitslosigkeit<br />
und in vielen Fällen zudem am Vorliegen<br />
gesundheitlicher Einschränkungen.<br />
Meist treffen alle 3 Faktoren aufeinander.<br />
Erfreulicherweise ist inzwischen alleine<br />
das Alter nicht mehr so maßgebend; inzwischen<br />
finden auch viele – insbesondere<br />
gut ausgebildete und erfahrene – ältere Arbeitslose<br />
wieder eine Arbeitsstelle.<br />
Wie groß sind die Vorbehalte von Arbeitgebern<br />
gegenüber diesem Personenkreis?<br />
Ulrich Lang: Die Interessen und Erwartungen<br />
der Arbeitgeber liegen berechtigterweise<br />
in einem weitgehend reibungslosen<br />
Geschäftsbetrieb. Langzeitarbeitslosigkeit<br />
kann deshalb schon ein Argument gegen<br />
eine Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen<br />
sein. Es ist daher unsere Aufgabe bewerberbezogen<br />
und offen auf die Arbeitgeber<br />
zuzugehen und Stärken und Schwächen<br />
eines Bewerbers bezogen auf eine Beschäftigung<br />
zu erörtern und unterstützende<br />
Leistungen anzubieten. An dieser Stelle<br />
möchte ich auch noch mal betonen, dass<br />
Langzeitarbeitslosigkeit nicht automatisch<br />
ein „negatives“ Kriterium ist. Oft ist diese<br />
Situation unverschuldet und diese Menschen<br />
sind Willens und motiviert, wieder<br />
eine Beschäftigung aufnehmen zu können.<br />
Zudem ist die Teilnahme am ESF-Bundesprogramm<br />
freiwillig, d.h. dass wir ohnehin<br />
nur motivierte Langzeitarbeitslose in das<br />
Programm aufnehmen werden.<br />
Welche Leistungen bietet das Jobcenter an,<br />
wie viel Geld steht Ihnen im Rahmen der<br />
ESF-Maßnahmen zur Verfügung? Aus welchen<br />
Töpfen kommen die Mittel?<br />
Ulrich Lang: Die Leistungen der Jobcenter<br />
umfassen Lohnkostenzuschüsse und die<br />
bedarfsabhängigen Leistungen der Mobilitätshilfen<br />
und der Kosten für Qualifizierung.<br />
Lohnkostenzuschüsse werden im Normalfall<br />
für 18 Monate degressiv (6 Monate<br />
75%, 9 Monate 50% und 3 Monate 25%)<br />
gewährt; für die Dauer der Nachbeschäftigungspflicht<br />
von 6 Monaten werden keine<br />
Zuschüsse gewährt. Die Beschäftigung im<br />
Rahmen des ESF-Bundesprogramms ist in<br />
Voll- und Teilzeit (jedoch mindestens 20<br />
Stunden wöchentlich) möglich.<br />
Für Intensivfälle ist die Förderung sowohl<br />
in der Förderdauer als auch in der Förderhöhe<br />
umfangreicher.<br />
Die Mittel kommen zu 50% aus dem Europäischen<br />
Sozialfond und zu 50% aus den<br />
46<br />
netzwerk südbaden
Märkte<br />
Eingliederungsleistungen des Bundes.<br />
Dem Jobcenter Freiburg stehen für die<br />
nächsten 5 Jahre – einschließlich der Kosten<br />
für das Coaching und die Betriebsakquisiteure<br />
– insgesamt 4,8 Mio € zur Verfügung.<br />
Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose fallen<br />
ja nicht vom Himmel. Sie müssen akquiriert<br />
werden. Gibt es für diese Aufgabe spezielle<br />
Mitarbeiter in ihrem Jobcenter? Und andersherum:<br />
Gibt es Firmen, die besonders aufgeschlossen<br />
auf Ihr Anliegen reagieren?<br />
Ulrich Lang: Für die Stadt Freiburg wurde<br />
dem Jobcenter Freiburg die Förderung von<br />
120 Arbeitsplätzen über das ESF-Bundesprogramm<br />
bewilligt.<br />
Für die dem Agenturbezirk Freiburg angehörigen<br />
Landkreise wurde den Jobcentern<br />
Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald<br />
die Förderung von insgesamt<br />
80 Arbeitsplätzen bewilligt.<br />
Die Stellenakquise wird von eigens über<br />
das ESF-Bundesprogramm finanzierten<br />
Betriebsakquisiteuren durchgeführt. Diese<br />
werden bewerberbezogen geeignete Arbeitsplätze<br />
in der Region bewerben.<br />
Zu Ihrer zweiten Frage kann ich sagen,<br />
dass es in der Region schon Firmen gibt,<br />
die für dieses Anliegen aufgeschlossen sind;<br />
deren Aufnahmekapazität ist jedoch beschränkt.<br />
Die Herausforderung wird sein,<br />
dass die tätigen Betriebsakquisiteure „neue<br />
Türen“ öffnen.<br />
Wir sind deshalb auch bereits im Vorfeld<br />
im Kontakt mit den Vertretern der Kammern<br />
und Verbänden, welche uns dafür<br />
ihre Unterstützung zugesagt haben.<br />
ESF sieht auch das Coaching von Langzeitarbeitslosen<br />
vor, um wieder in den Beruf einsteigen<br />
zu können um im ersten Arbeitsmarkt<br />
Fuß zu fassen. Wer coacht diese Leute? Haben<br />
Sie eine Übersicht, ob dies den Neustart in<br />
den Arbeitsmarkt erleichtert?<br />
Ulrich Lang: Job-Coaching ist die dritte<br />
und wesentliche Säule dieses Programms.<br />
Soziale Aktivierung, Verhaltenstraining,<br />
Konfliktbewältigung am Arbeitsplatz, Alltagshilfen<br />
u.ä. wird damit begleitet. Coaching<br />
für diese arbeitsmarktferne Zielgruppe<br />
hat sich als unterstützendes Element in<br />
der Integration bewährt und ist zwingende<br />
Voraussetzung für die Umsetzung dieses<br />
Programms. Das Jobcenter Freiburg wird<br />
im Rahmen des Vergabeverfahrens diese<br />
Dienstleistung einkaufen und an dafür<br />
ausgebildete „Profis“ vergeben.<br />
Wie viele Menschen können Sie in diesem<br />
Jahr betreuen? Reicht da die Kapazität des<br />
Jobcenters Freiburg aus?<br />
Ulrich Lang: Das Jobcenter Freiburg hat<br />
sich für <strong>2015</strong> vorgenommen in einem<br />
ersten Schritt rund 50 Langzeitarbeitslose<br />
in Beschäftigung zu bringen. Sicherlich<br />
bedeutet das für uns zu unserem Regelgeschäft<br />
Mehraufwand. Wir sind aber gut<br />
vorbereitet und werden uns dieser Aufgabe<br />
professionell stellen. <br />
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Bei Interesse und Rückfragen wenden Sie<br />
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Freiburg.JobChance@jobcenter-ge.de<br />
Jobcenter Emmendingen:<br />
Gerd Heidiri<br />
Tel.: 07641/9115-269 Mailto: Jobcenter-<br />
Landkreis-Emmendingen.Elbe@jobcenter-ge.de<br />
Jobcenter Breisgau-Hochschwarzwald:<br />
Jürgen Kurz<br />
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& die psychische<br />
Gesundheit<br />
Laufen mit Kollegen ist Stressabbau<br />
pur und ein hervorragender Ausgleich<br />
zu hoher beruflicher (und/<br />
oder privater) Belastung. Sport ist<br />
allerdings nur ein wichtiges Puzzleteil<br />
psychischer Gesundheit und einer gesunden<br />
Lebens- und Arbeitsweise.<br />
Nutzen Sie den Schwung vom BusinessRun,<br />
um zusätzlich zur körperlichen<br />
Komponente auch wichtige<br />
Säulen psychischer Gesundheit zu<br />
stärken.<br />
3. BUSINESSRUN FREIBURG<br />
So viel wie nie<br />
5500 unterwegs zum „Laufen, Feiern, Tanzen“<br />
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wir Stress gut abbauen. Eine wesentlich<br />
größere Wirkung erzielen wir allerdings,<br />
wenn wir inneren Konflikte,<br />
endloses Gedankenkreisen und automatisierte<br />
Denkmuster, die unnötig<br />
körperliche Stressreaktionen triggern<br />
(und ggf. über längere Zeiträume aufrechterhalten),<br />
lösen bzw. löschen.<br />
So können wir mentale Ressourcen<br />
schonen und uns mit mehr Energie<br />
und Fokus den wichtigen Aufgaben<br />
und Tätigkeiten widmen. Positiver<br />
Nebeneffekt: abends wieder gut einund<br />
durchschlafen.<br />
Also, bleiben Sie dran und setzen<br />
Sie noch einen drauf: gehen Sie mit<br />
Teamspirit an das Thema psychische<br />
Gesundheit, Stressresistenz & Resilienz.<br />
Denn gerade in Betrieben ist<br />
für die erfolgreiche Kommunikation<br />
und Präventionsarbeit bezüglich psychischer<br />
Krankheit und psychischer<br />
Gesundheit der gemeinschaftliche<br />
Zusammenhalt von enormer Bedeutung.<br />
<br />
Marc Kaltenhäuser<br />
Laufen ist „in“, und dies nicht nur bei<br />
Hardcore-Marathonis, sondern auch<br />
bei den Belegschaften Freiburger Firmen.<br />
Der Beweis: der BusinessRun. Der hat in<br />
den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung<br />
hingelegt und dürfte sich bald<br />
als eines der größten Laufevents der Region<br />
etablieren. Über 5.500 (2014: 3.800;<br />
2013: 1.300) LäuferInnen waren Anfang<br />
<strong>Juni</strong> am Start und gingen in drei Blocks<br />
auf die rund sechs Kilometer lange Strecke.<br />
Freiburgs Wirtschaftsförderer Dr. Bernd<br />
Dallmann, selbst sportlich sehr aktiv, gab<br />
den Startschuss zur dritten Auflage des großen<br />
Firmenlaufs - über 400 Betriebe hatten<br />
gemeldet!<br />
„Der Zieleinlauf im Schwarzwald-Stadion<br />
des SC Freiburg und das anschließende<br />
große Get-together waren die Höhepunkte<br />
eines wunderbaren Sportevents“, charakterisiert<br />
Veranstalter Kai Lucius, Geschäftsführer<br />
der BusinessRun Veranstaltungs<br />
GmbH den Lauf-Event. Sein Mitveranstalter<br />
Gernot Weigl von runabout sports Freiburg<br />
GmbH freut sich schon jetzt auf den<br />
4. BusinessRun Freiburg und will „weiter<br />
Läuferinnen und Läufer für diese Veranstaltung<br />
unter dem Motto „Laufen, feiern,<br />
tanzen!“ gewinnen“.<br />
Ihren Ursprung hat die BusinessRun-Serie<br />
2008 in Köln. BusinessRuns gibt es aktuell<br />
in fünf Städten, nämlich in Köln, Aachen,<br />
Freiburg, Essen und Luxemburg, auch in<br />
Wien gibt es eine sehr große Veranstaltung<br />
– ein wenig ist man also schon über<br />
die Landesgrenzen hinausgegangen, wenngleich<br />
Mastermind Kai Lucius sich eine<br />
europaweite Ausbreitung nicht vorstellen<br />
kann: „Das wird es nicht geben!“ Insgesamt,<br />
bei allen Runs waren in den vergangenen<br />
Jahren über 80.000 LäuferInnen am<br />
Start, davon 60 Prozent Männer und 40<br />
Prozent Frauen.<br />
Mitmachen kann jeder, das Mindestalter ist<br />
16 Jahre, „jeder ist willkommen!“, heißt es.<br />
Und sie kommen alle, sportlich unbelastete<br />
Total-Amateure ebenso wie Freizeit-Jogger<br />
oder Halbprofis: „ Viele verschiedene Fitness-<br />
und Konditions-Stände kommen bei<br />
uns zusammen“, sagt Lucius und gibt ein<br />
paar einfache Tipps, um den Run gut zu<br />
überstehen: „Wir raten, genug zu trinken,<br />
48<br />
netzwerk südbaden
Spezial<br />
nicht als völlig ungeübter Läufer an den<br />
Start zu gehen, nicht zu schnell anzugehen.<br />
Grundsätzlich ist ja Walken auch erlaubt“.<br />
Daher haben „alte Hasen“, die regelmäßig<br />
laufen oder schon einen BusinessRun<br />
mitgemacht haben, nur leichte Vorteile gegenüber<br />
den reinen Amateuren: „Sie haben<br />
nur aufgrund ihres Trainings-Standes Vorteile,<br />
da sie halt schneller laufen können.<br />
Unsere Strecken haben aber jetzt keine<br />
sonderlichen Herausforderungen, die man<br />
kennen muss.“<br />
Auch beim BusinessRun gilt „Nach dem<br />
Run ist vor dem Run“ – rund ein Jahr dauert<br />
die Vorbereitung. Lucius und sein Team<br />
ist schon jetzt wieder in den Planungen für<br />
2016. Und wieder soll dann da das Ziel das<br />
Schwarzwald Stadion des SC sein, denn<br />
„Wir laufen grundsätzlich sehr gerne in<br />
Fußball-Stadien ein, da diese eine gewisse<br />
Faszination auslösen und etwas Besonderes<br />
sind!“<br />
Angesichts der großen Läuferzahl hatte<br />
man sich in Freiburg für einen Start in<br />
drei Läuferblocks entschlossen, was ein<br />
Die Teams im Einzelnen<br />
Sieger Männer (Einzelwertung):<br />
Benedikt Hoffmann,<br />
Team „Sport 2000 Decker“ (00:18:06)<br />
Sieger Frauen (Einzelwertung):<br />
Svenja Abel,<br />
Team „Run² Mädels“ by Runners Point<br />
Siegerteams des BusinessRun Freiburg<br />
<strong>2015</strong>: (Teamwertung)<br />
Herren-Teams:<br />
„Run² Jungs 1“ by Runners Point (00:58:21)<br />
entspannteres Laufen ermöglichte und die<br />
Verbindung von Gemeinschaftserlebnis<br />
und Fitnessprogramm intensivierte. Mit<br />
196 Dreierteams am Start war das Universitätsklinikum<br />
Freiburg gefolgt vom<br />
Fraunhofer Institut mit 63 Teams und dem<br />
RKK-Klinikum mit 36 Teams erneut besonders<br />
stark im Läuferfeld vertreten. Aber<br />
Damen Teams:<br />
„Schlaftabletten 2“ der Uniklinik Freiburg,<br />
Unternehmenskommunikation (01:13:35)<br />
Mixed-Teams:<br />
„Sport 2000 Decker“ (01:00:16)<br />
Der kreativste Teamname<br />
(Teilnehmervoting):<br />
„Wir sind häufig läufig“ (Testo AG)<br />
auch die Event-Sponsoren AOK-Südlicher<br />
Oberrhein, baden.fm, Sport Kiefer,<br />
Gesundheitsresort Freiburg, hansgrohe,<br />
Rothaus, Gerolsteiner, WallDecaux und<br />
der Zypresse Verlag schickten wieder ihre<br />
sportlichen Kolleginnen und Kollegen ins<br />
Rennen.<br />
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BUSINESS RUN<br />
Laufen fördert auch den Teamgeist<br />
AOK-Geschäftsführer Wolfgang Schweizer fasziniert der Lauf-Event<br />
Wolfgang Schweizer ist Geschäftsführer<br />
der AOK Südlicher Oberrhein und ist<br />
Lauf-Fan. Bereits vor zehn Jahren gründete er<br />
eine eigene Laufgruppe und so ist es verständlich,<br />
dass nicht nur die AOK Freiburg den<br />
BusinessRun unterstützt, sondern Schweizer<br />
selbst am Start ist. Warum der Run ein Mittel<br />
ist, Bewegung, Sport und damit auch Gesundheit<br />
zu befördern und was ihn selbst an<br />
diesem Lauf-Event fasziniert, erläutert er im<br />
Gespräch mit netzwerk südbaden.<br />
netzwerk südbaden: Sie gelten als sportlich<br />
und Fan des BusinessRun Freiburg und sind<br />
selbst mitgelaufen: Wie war´s?<br />
Wolfgang Schweizer (lacht): Ich glaube, ich<br />
bin nicht ganz unsportlich. Ich hab schon vor<br />
vielen Jahren das Laufen für mich entdeckt.<br />
Mittlerweile hab ich schon über 20 Halbmarathon-Wettbewerbe<br />
hinter mir und war<br />
auch beim Business Run am Start.<br />
netzwerk südbaden: Wie war´s?<br />
Wolfgang Schweizer: Heiß – aber klasse.<br />
Ich habe mich schon lange auf diesen Lauf<br />
gefreut. Alles war toll organisiert. Auch die<br />
Teilnehmerzahlen sprechen ja für sich: 5.500<br />
begeisterte Läuferinnen und Läufer aus 400<br />
Unternehmen – das ist nicht schlecht. Und<br />
wissen Sie was? Ich freu mich schon auf den<br />
Lauf im nächsten Jahr.<br />
netzwerk südbaden: Sind Arbeitnehmer unsportlich<br />
und damit gefährdet? Kann man die<br />
„Gefährdungsstufen“ einzelner Berufs- und Altersgruppen,<br />
ja auch Geschlechtern zuordnen?<br />
Wolfgang Schweizer: Warum sollten Arbeitnehmer<br />
unsportlich sein? Das kann man<br />
nicht verallgemeinern. Im Zusammenhang<br />
mit Arbeitsunfällen kann man sicher von<br />
unterschiedlichen Risiken in verschiedenen<br />
Berufsgruppen sprechen – aber einen Zusammenhang<br />
zwischen unsportlich und gefährdet<br />
möchte ich nicht ableiten.<br />
netzwerk südbaden: Welche Krankheitsbilder<br />
sind denn heute weit verbreitet? Kann denn ein<br />
einzelnes, wenn auch spektakuläres Ereignis wie<br />
der BusinessRun dem begegnen?<br />
Wolfgang Schweizer: Heute haben wir es<br />
in erster Linie mit Atemwegserkrankungen<br />
zu tun, gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen.<br />
Aber auch die psychischen Erkrankungen<br />
spielen eine große Rolle. Sie sind<br />
auf dem Vormarsch und machen rund zehn<br />
Prozent aller krankheitsbedingten Ausfalltage<br />
aus. Ein einzelnes Sporterlebnis kann sicher<br />
keine Wunder vollbringen – aber jeder Lauf<br />
beginnt mit einem ersten Schritt. Es ist ein<br />
guter Anfang und eine gute Motivation, mitzumachen.<br />
Gerade auch für Einsteiger.<br />
netzwerk südbaden: BusinessRun soll vor allem<br />
dem Aspekt Gesundheit dienen – aber letztlich<br />
auch den Teamgeist fördern und damit das<br />
Betriebsklima verbessern helfen. Wie wichtig ist<br />
Teamgeist, Zusammenarbeit etc., um durch die<br />
sogenannten „weichen Faktoren“ die Arbeitsatmosphäre<br />
und damit auch die Gesundheit der<br />
Mitarbeiter zu verbessern oder wenigstens zu<br />
stabilisieren?<br />
Wolfgang Schweizer: Das ist nicht zuletzt<br />
eine Frage der Führungskultur im Unternehmen.<br />
Ich bin davon überzeugt, dass gemeinsames<br />
Laufen mit Kolleginnen und Kollegen<br />
den Teamgeist fördern und so auch die Weichen<br />
für ein gesundes Betriebsklima stellen<br />
kann. Die „weichen Faktoren“, wie etwa<br />
Mitarbeiterzufriedenheit und Betriebsklima,<br />
rücken bei vielen Unternehmen immer<br />
stärker in den Fokus. Beide sind zwar für die<br />
eigene Balance und für die psychische Stärke<br />
nicht alleine verantwortlich, spielen aber<br />
doch eine wichtige Rolle. Wer seine Mitarbeiter<br />
zu kleinen, gemeinsamen Unternehmungen<br />
einlädt, und dazu zähle ich auch den<br />
BusinessRun, der ist auf dem richtigen Weg.<br />
Genau deshalb laufe ich auch mit. Denn ein<br />
Chef sollte nicht nur von Gesundheit reden,<br />
er sollte auch Vorbild sein.<br />
netzwerk südbaden: Was ist das Tolle am<br />
Konzept vom BusinessRun Freiburg?<br />
Wolfgang Schweizer: Das Motto verrät´s:<br />
Laufen, Feiern, Tanzen. Es geht also nicht<br />
nur um das Laufen alleine, auch das gemeinsame<br />
Feiern im Anschluss gehört dazu und<br />
schweißt zusammen. Diese Idee hat mich<br />
von Anfang an begeistert.<br />
netzwerk südbaden: Wie viele AOK-Teams<br />
vom Südlichen Oberrhein waren denn <strong>2015</strong><br />
am Start und sind gelaufen, haben gefeiert und<br />
getanzt?<br />
Wolfgang Schweizer: Das „grüne Team“ war<br />
gut vertreten. 66 Läuferinnen und Läufer<br />
gingen für die AOK an den Start – also 22<br />
Teams. Damit belegen wir einen Platz unter<br />
den Top Ten.<br />
<br />
50<br />
netzwerk südbaden
Spezial<br />
DIE IDEE KAM AN<br />
Zehn Jahre „Laufendes <strong>Netzwerk</strong>“<br />
2005 gründete AOK-Geschäftsführer<br />
Wolfgang Schweizer eine AOK-Laufgruppe<br />
– das „AOK-Running-Team“. Ziel<br />
war zunächst, Lauffans für die Teilnahme<br />
am Freiburger Halbmarathon zu gewinnen<br />
und mit diesen dann das Vorbereitungsprogramm<br />
„Von null auf 21“ zu absolvieren.<br />
Die Idee dahinter: Unternehmer Innen<br />
und Führungskräfte für das Thema Gesundheit<br />
begeistern und so das Thema Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement in die<br />
Führungsetagen von Betrieben zu tragen.<br />
Die Idee kam gut an – Chefs kamen aus<br />
ihren Sesseln und tauschten Anzüge und<br />
Krawatten gegen Laufshirts und -schuhe.<br />
Heute, nach 10 Jahren, besteht diese<br />
„Lauf-Verbindung“ immer noch und ist<br />
agiler denn je. Einmal die Woche treffen<br />
sich rund 50 Laufbegeisterte aus der Geschäftswelt<br />
Freiburgs und der Umgebung:<br />
Geschäftsführer, Klinikchefs, Personalverantwortliche,<br />
Führungskräfte und Unternehmer<br />
gehen gemeinsam auf die Strecke<br />
und verbinden Spaß an der Bewegung mit<br />
interessantem Gedankenaustausch. Dabei<br />
wird über die Möglichkeiten betrieblicher<br />
Gesundheitsförderung genauso gesprochen<br />
wie über aktuelle News aus der Geschäftswelt<br />
über politische Entwicklungen,<br />
über Best-Practice-Beispiele aus der Region<br />
und über bemerkenswerte Veranstaltungen.<br />
Das Programm hat sich inzwischen<br />
erweitert: Teile der Laufgruppe gehen auch<br />
gemeinsam auf Reisen, laufen Marathonveranstaltungen<br />
in den Metropolen dieser<br />
Welt oder gehen auf Klettertouren in die<br />
Berge. Auch ein jährlicher Segel-Törn im<br />
Mittelmeer steht bei einigen Teammitgliedern<br />
zwischenzeitlich fest auf dem Programm.<br />
<br />
<br />
FSM AG, Kirchzarten<br />
„Wir machen beim BusinessRun mit, weil wir bei den vielen sportlichen<br />
Ereignissen, bei denen wir gemeinsam antreten, unseren Zusammenhalt<br />
auch außerhalb des Betriebes unter Beweis stellen können.“<br />
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Zu handeln bedeutet etwas in Bewegung zu setzen - innerlich<br />
wie äußerlich. Die richtige Dynamik begünstigt Gleitflüge mit<br />
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Spezial<br />
Gesundheitsresort Freiburg<br />
„Ich finde die Einrichtung des<br />
„Business Run“ gut, weil er Firmen<br />
in Bewegung bringt. Die Mitarbeiter<br />
tun gemeinsam und mit Spaß<br />
etwas für Ihre Gesundheit.“<br />
„Ich mache beim „Business Run“<br />
mit, weil das Veranstaltungskonzept<br />
„Laufen-Feiern-Tanzen“ eine<br />
runde Sache ist. Der Zieleinlauf im<br />
Schwarzwald-Stadion ist natürlich<br />
klasse.<br />
„Ich ermuntere Mitarbeiter, beim<br />
„Business Run“ mitzumachen,<br />
weil das gemeinsame Erlebnis im<br />
Vordergrund steht. Das schweißt<br />
zusammen.<br />
Sabine Sommer,<br />
Leitung Kommunikation<br />
Makro Factory, Freiburg<br />
„Um einander zum Sport<br />
zu motivieren, wurden in<br />
der Niederlassung Freiburg<br />
regelmäßige Laufabende<br />
eingeführt. Als wir von dem<br />
BusinessRun erfuhren,<br />
waren wir sofort dabei.<br />
Das klare Ziel vor Augen<br />
verstärkte die Motivation<br />
und den Zusammenhalt im<br />
Team noch mehr. Der Empfang<br />
beim Einlauf in das Schwarzwald-Stadion ist unbeschreiblich und wir<br />
freuen uns bereits darauf, auch im nächsten Jahr wieder mitzumachen.<br />
Andreas Hecht, Human Ressources Manager bei der Makro Factory<br />
atelier Schneeweiß<br />
GmbH, Schmieheim<br />
„Ich finde die Einrichtung<br />
des „Business Run“ gut,<br />
weil…<br />
…man mal außerhalb der<br />
Firma was zusammen mit<br />
netten Kollegen im Team<br />
machen kann und einfach<br />
Spaß zusammen hat. Das<br />
Gesamtkonzept des Business<br />
Run mit den Teams<br />
und dem guten Rahmenprogramm<br />
mit Musik, Moderation, Essen und Party stimmt einfach. Er<br />
schafft zudem eine gute Möglichkeit zur Vernetzung der Unternehmen untereinander.“<br />
„Ich mache beim „Business Run“ mit, weil…<br />
…ich noch nie dabei war und mich eine Teilnahme schon immer gereizt<br />
hat. Ich habe mich darüber gefreut, Teil von etwas Großem zu sein.“<br />
Sportclub Freiburg<br />
„Ich mache beim „Business Run“<br />
mit, weil ich jedes Jahr auf’s Neue<br />
meine Grenzen aufgezeigt bekomme…“<br />
Hanno Franke,<br />
Leiter Marketing & Sales<br />
„Ich ermuntere Mitarbeiter, beim „Business Run“ mitzumachen, weil…<br />
…der Business Run viel für das Teambuilding und das Verhältnis zum eigenen<br />
Unternehmen tut. Die Verbundenheit zur Firma verstärkt sich, da man<br />
auch die Freizeit mit den Kollegen verbringt. Außerdem kommt man mal<br />
raus aus dem Alltag, erlebt etwas Neues.“<br />
Isabell Maurer, Assistenz des Vorstandsvorsitzenden<br />
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netzwerk südbaden 53
Steuern & Recht kompakt<br />
Am 1. Mai <strong>2015</strong> ist das neue Gesetz für gleichberechtigte<br />
Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen<br />
in Kraft getreten. Auch weiterhin bestehen verfassungs-<br />
wie auch unionsrechtliche Bedenken gegen das Gesetz.<br />
Darauf soll jedoch nicht weiter eingegangen werden. Welche<br />
Folgen aber bringt das Gesetz für Unternehmen und Unternehmer<br />
mit sich? Welche Gesellschaften sind betroffen? Für welche<br />
Hierarchieebenen gilt es?<br />
3. Festlegung der Quote<br />
Unklar ist u.a., ob Teilzeitbeschäftigte wegen ihrer reduzierten<br />
Arbeitszeit oder in Elternzeit befindliche Mitarbeiter nur anteilig<br />
oder nach Köpfen voll zu zählen sind. Vieles spricht dafür,<br />
diese Mitarbeiter voll nach Köpfen zu berücksichtigen.<br />
Ist die aktuelle Quote größer als 30%, darf die festzulegende<br />
Quote auch niedriger sein, als die aktuelle, allerdings nicht<br />
niedriger als 30%. Ist also das unterrepräsentierte Geschlecht<br />
zu 40% vertreten, dann kann die Quote auf (mindestens) 30%<br />
gesenkt werden.<br />
Problematisch ist die Quote auch bei kleinen Gremien: Gibt es<br />
zum Beispiel nur einen Geschäftsführer, kann sie gar nicht erst<br />
erreicht werden. Besteht der Aufsichtsrat aus drei Mitgliedern,<br />
von denen eines von den Arbeitnehmern gewählt wird - der<br />
Ausgang der Wahl lässt sich nie vorherbestimmen –, erhöht sich<br />
die Quote der Arbeitgebervertreter auf 50%.<br />
Frauenquote in Führungspositionen –<br />
die neue Rechtslage<br />
1. Betroffene Gesellschaften<br />
Börsennotierte Gesellschaften müssen zukünftig ihre Aufsichtsräte<br />
zu mindestens 30% mit dem jeweils unterrepräsentierten<br />
Geschlecht besetzen. Gesellschaften, die börsennotiert sind<br />
oder der Arbeitnehmer-Mitbestimmung unterliegen, sind verpflichtet,<br />
Zielvorgaben für den Frauenanteil in der Geschäftsführung,<br />
dem Aufsichtsrat und den ersten beiden Führungsebenen<br />
unterhalb der Geschäftsführung festzulegen. Was aber<br />
geschieht, wenn diese Zielvorgaben nicht eingehalten werden?<br />
Der Gesetzgeber hat darauf verzichtet, „scharfe gesetzliche<br />
Sanktionen“ zu verhängen, da diese Fehlanreize setzen könnten.<br />
Da es sich – soweit der Geschäftsführer verantwortlich ist (vgl.<br />
u.) – um eine Pflichtverletzung handelt, haftet der Geschäftsführer<br />
der Gesellschaft gegenüber grundsätzlich für den aus der<br />
Nichteinhaltung entstehenden Schaden. Dieser lässt sich aber<br />
in der Praxis wohl kaum je beziffern, so dass die Rechtsfolgen<br />
für die pflichtwidrig handelnden Geschäftsführer wohl überschaubar<br />
sein dürften. Gleiches gilt, sofern der Aufsichtsrat zuständig<br />
ist (vgl. u.).<br />
2. Betroffene Hierarchieebenen<br />
Neben dem Vorstand, der Geschäftsführung und dem Aufsichtsrat<br />
sind Quoten für die beiden unterhalb der Geschäftsführung<br />
gebildeten Führungsebenen festzulegen. Gemeint sind<br />
die tatsächlich in den Unternehmen eingerichteten Hierarchieebenen.<br />
Die Gesetzesbegründung ist wenig aufschlussreich, da<br />
darunter „organisatorische Einheiten zu verstehen (sind), welche<br />
zueinander gleichberechtigt, aber einer gemeinsamen Führung<br />
untergeordnet sind.“<br />
Die festzulegenden Quoten sind für jede dieser Ebenen gesondert<br />
festzulegen, eine Konzernbetrachtung findet nicht<br />
statt. Auch ein Ausgleich einer zu niedrigen Quote in einer der<br />
Ebenen durch überproportionale Besetzung in der Zweiten ist<br />
nicht vorgesehen.<br />
4. Zuständigkeiten<br />
Geschäftsleitung: In Gesellschaften, die dem Drittelbeteiligungsgesetz<br />
unterliegen, hat die Gesellschafterversammlung<br />
die Quoten festzulegen, sofern diese Aufgabe nicht durch die<br />
Satzung dem Aufsichtsrat übertragen wurde. In allen anderen<br />
Fällen legt der Aufsichtsrat die Quoten fest.<br />
Führungsebenen: Zuständig für die Festlegung der Quote ist<br />
die Geschäftsführung.<br />
5. Frist zur Erreichung der Quote<br />
Erstmals muss die Quote bis 30. September <strong>2015</strong> festgelegt<br />
werden. Zu beachten ist aber, dass die geforderte Quote kein<br />
Kündigungsgrund im Sinne des KSchG ist. Vielmehr kann die<br />
Quote nur durch Neubesetzung von Positionen ausgeschiedener<br />
Mitarbeiter angepasst werden.<br />
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Menschen<br />
Nachruf<br />
Er gehörte immer dazu. Pressekonferenzen<br />
in Freiburg waren – zum<br />
Beispiel – eigentlich immer erst komplett,<br />
wenn Karl-Heinz Zurbonsen (kaz)<br />
eintraf. Die Haare ein wenig zerzaust,<br />
weil er ja in der Regel mit dem Mountainbike<br />
durch den Freiburger Stadtverkehr<br />
angerauscht kam. Aber dann<br />
war „Zurbo“ sofort präsent: er stellte<br />
die richtigen Fragen, weil er die Hintergründe<br />
kannte. Oberbürgermeister<br />
und Regierungspräsidenten, Unternehmer<br />
und Gewerkschafter ebenso<br />
wie Erzbischöfe und Exponenten der<br />
bunten Freiburger Szene standen ihm<br />
Rede und Antwort, Karl-Heinz Zurbonsen<br />
war über fast vier Jahrzehnte ein<br />
kompetenter Gesprächspartner in dieser<br />
Freiburger Welt. Und ein äußerst<br />
wichtiger dazu: der gebürtige Westfale<br />
berichtete als Inhaber des Medienbüros<br />
Charlie aus Freiburg und der<br />
Region für viele Zeitungen und Radiosender,<br />
er prägte so auch das Bild des<br />
Südlichen Oberrheins in deutschen<br />
Medien. Nun ist der Journalist am 5.<br />
<strong>Juni</strong> im Alter von 68 Jahren gestorben.<br />
Zurbonsen erlag einem Krebsleiden.<br />
Um ihn trauern nicht nur seine Frau<br />
Ruth, seine beiden erwachsenen Kinder<br />
und vier Enkel sondern auch viele<br />
Kollegen und Gesprächspartner, die<br />
ihn als aufrichtigen und fairen Menschen<br />
und Journalisten schätzten.<br />
Tatsächlich war Karl-Heinz Zurbonsen<br />
das, was man von Journalisten eigentlich<br />
erwartet. Einer, der aufschreibt,<br />
was ist. Ein Nachrichtenmann alter<br />
Schule, einer der wusste, über was er<br />
schrieb. Zurbo hatte Zugang zu vielen<br />
Informationen, weil er viele kannte.<br />
Auch für netzwerk südbaden war er<br />
ein unentbehrlicher News-Lieferant.<br />
Zuverlässig, schnell und stilsicher.<br />
Er verzichtete auf das in der Branche<br />
durchaus verbreitete Gehabe des<br />
Besserwissers, er beherzigte die unerlässliche<br />
Journalistenregel im Umgang<br />
mit echten oder selbsternannten<br />
Promis, „immer dabei sein, nie dazu<br />
gehören“. Er war schlicht und einfach<br />
ein guter Journalist. Wir vermissen ihn<br />
schmerzlich. <br />
<br />
Das Institut für Pastorale Bildung (IPB)<br />
hat einen neuen Direktor: seit Mitte <strong>Juni</strong><br />
ist Heinz-Werner Kramer (55) Chef im<br />
Karl Rahner Haus. Der bisherige Direktor,<br />
Domkapitular em. Dr. Eugen Maier, war an<br />
Pfingsten in Ruhestand gegangen. Weihbischof<br />
Dr. Michael Gerber, neuer Verantwortlicher<br />
im Erzbischöflichen Ordinariat<br />
für das IPB, betonte die große fachliche<br />
Kompetenz des neuen Direktors. Dieser<br />
habe stets bewiesen, wie sehr er in der Lage<br />
ist, pastorale Bildungsprozesse vor dem Hintergrund<br />
der jeweiligen Herausforderungen<br />
kompetent zu gestalten. Kramer ist seit<br />
1986 als Diplomtheologe in der Erzdiözese<br />
Freiburg tätig: Zunächst als Pastoralassistent<br />
in Freiburg-Weingarten und von 1988 bis<br />
1995 als Pastoralreferent in Konstanz. Von<br />
1995 bis 2005 war er Ausbildungsleiter für<br />
zukünftige Pastoralreferenten. 2001 wurde<br />
er als Supervisor in der Erzdiözese Freiburg<br />
beauftragt. 2010 begann seine Tätigkeit<br />
als Organisationsberater in der Erzdiözese<br />
Freiburg. Von 2003 bis 2005 war Kramer<br />
Vorsitzender der Konferenz der Ausbildungsverantwortlichen<br />
für Pastoralreferenten/innen<br />
auf Bundesebene. Seit 2005 ist<br />
er Referatsleiter für die Priesterfortbildung<br />
und das Referat Leiten-Planen-Entwickeln<br />
im Institut für Pastorale Bildung, seit 2007<br />
stellvertretender Direktor des Instituts.<br />
Heinz-Werner Kramer ist verheiratet und<br />
Vater von drei erwachsenen Kindern.<br />
Der Rektor der Albert-Ludwigs-Universität,<br />
Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, hat<br />
am „Dies Universitatis“ Margret Böhme,<br />
Ehefrau des Freiburger Alt OB Dr. Rolf<br />
Böhme, für deren besondere Verdienste um<br />
Margret Böhme<br />
Eicke Weber<br />
die Universität Freiburg die Würde einer<br />
Ehrensenatorin verliehen. Frau Böhme war<br />
von 1998 bis 2012 Vorstandsmitglied bei<br />
Alumni Freiburg e.V. Ehrensenatorin ist die<br />
höchste Auszeichnung, die die Universität<br />
zu vergeben hat. Sie würdigt damit Böhmes<br />
außerordentliches Engagement für die Universität<br />
und ihre langjährigen Verdienste um<br />
die Gründung und den Ausbau des internationalen<br />
Alumni-<strong>Netzwerk</strong>es.<br />
Wieder hat ein junger Kandidat den<br />
Sprung auf einen Bürgermeistersessel geschafft.<br />
In Oberwolfach im Ortenaukreis<br />
ist der 30jährige Diplom-Verwaltungswirt<br />
Matthias Bauernfeind aus Freiburg im ersten<br />
Wahlgang mit 54 Prozent der abgegebenen<br />
Stimmen zum Bürgermeister gewählt<br />
worden. Die Mitkandidatin, die Gemeinderätin<br />
Monika Luxem-Fritsch (57), ebenfalls<br />
Verwaltungswirtin und Politologin. erhielt<br />
45 Prozent der Stimmen. Die Bürgermeisterwahl<br />
in der 2800-Einwohner-Gemeinde<br />
war erforderlich geworden, weil Amtsinhaber<br />
Jürgen Novak (58) nach 32 Jahren im<br />
Amt des Bürgermeisters nicht mehr kandidierte.<br />
Da ist der Freiburger FDP ein echter<br />
Coup gelungen: Mit Prof. Dr. Eicke Weber<br />
(65), dem Leiter des Freiburger Fraunhofer-Instituts<br />
für Solare Energiesysteme,<br />
stellt sich einer der weltweit bekanntesten<br />
Experten für erneuerbare Energien für die<br />
Landtagswahl zur Verfügung. „Die FDP ist<br />
die einzige Partei in diesem Land, der ich<br />
die Einsicht zutraue, Ökologie und Ökonomie<br />
zusammenzudenken“, sagte Weber, der<br />
56<br />
netzwerk südbaden
Menschen<br />
mit dem Fraunhofer-Institut (rund 1.300<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Betriebshaushalt<br />
von mehr als 80 Mio. Euro) das<br />
größte Solarforschungsinstitut Europas leitet,<br />
in seiner Vorstellungsrede. „Das volkswirtschaftliche<br />
Potential der Energiewende<br />
muss endlich erkannt und gehoben werden.<br />
Als Abgeordneter der Ökohauptstadt Freiburg<br />
im Stammland der FDP will ich mich<br />
dafür einsetzen.“ Weber unterstützt mit seiner<br />
Kandidatur zugleich aktiv den Kurs des<br />
FDP-Landesvorsitzenden Michael Theurer<br />
und seines Konzepts eines „Blauen Wachstums“<br />
und zeigt sich überzeugt: „Die FDP<br />
hat Zukunft, die richtigen Inhalte und echte<br />
Chancen – Deutschland kann auf diese Partei<br />
nicht verzichten!“<br />
Als weitere Kandidaten schicken die FDP-<br />
Mitglieder Jens-Arne Buttkereit (46) und<br />
Adrian Hurrle (28) ins Rennen. Buttkereit<br />
ist Geschäftsführer der Schule Birklehof in<br />
Hinterzarten – einem der renommiertesten<br />
Internatsgymnasien Deutschlands. Hurrle<br />
(28) ist Zahnarzt in Freiburg und stellvertretender<br />
Landesvorsitzender der Jungen<br />
Liberalen.<br />
Guido Wolf<br />
Guido Wolf, Kandidat der Christdemokraten<br />
für die Landtagswahl 2016 und das<br />
Amt des baden-württembergischen Ministerpräsidenten,<br />
informierte jüngst die Unternehmer<br />
des wvib-Beirats über seine Sicht<br />
auf Wirtschaftspolitik und Mittelstand in<br />
Baden-Württemberg.<br />
Im wvib-Haus präsentierte er unter dem<br />
Titel „Zukunft für den Wirtschaftsstandort<br />
Schwarzwald – Was kann Stuttgart für die<br />
Schwarzwald AG tun?“ seine politischen<br />
Vorstellungen und positionierte sich zu<br />
Fragen des industriellen Mittelstands. Kritisch<br />
äußerte sich der CDU-Politiker unter<br />
anderem zu den Dokumentationspflichten<br />
des Mindestlohngesetzes. Das Freihandelsabkommen<br />
TTIP sei ungerechtfertigt zu<br />
einem „Symbol des Skepsis“ geworden. Ein<br />
weiteres Thema in Wolfs Rede war die Reform<br />
der Erbschaftssteuer, hier forderte er<br />
deutliche Erleichterungen für den Mittelstand.<br />
Auf besonderes Interesse stießen Wolfs Ideen<br />
zur Verbesserung der digitalen und der<br />
Verkehrsinfrastruktur sowie zur Förderung<br />
dualer Ausbildungswege. Offene Ohren<br />
fand seine Aufforderung, in Baden-Württemberg<br />
ein Bewusstsein für Zukunftschancen<br />
zu wecken, anstatt in erster Linie Bedenken<br />
zu pflegen und Gefahren zu sehen.<br />
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netzwerk südbaden 57
Blickpunkt Mittelstand<br />
Der lange erwartete Referentenentwurf zur Erbschaftsteuer<br />
aus dem Bundesfinanzministerium (BMF) liegt nun vor.<br />
Es reagiert damit auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts<br />
(BVerfG) vom 17. Dezember 2014, wonach die seit<br />
2009 geltenden, großzügigen Verschonungsregeln für vererbtes<br />
Unternehmensvermögen wegen Verstoßes gegen den Gleichheitsgrundsatz<br />
teilweise verfassungswidrig sind. Das BVerfG hat<br />
damit bereits zum dritten Mal innerhalb von 20 Jahren über die<br />
Verfassungsmäßigkeit dieses Gesetzes entschieden und den Gesetzgeber<br />
aufgefordert, bis zum 30. <strong>Juni</strong> 2016 eine Neuregelung<br />
vorzunehmen.<br />
Bisherige Regelungen<br />
Nach den derzeit geltenden Verschonungsregeln werden Erbschaften<br />
und Schenkungen dann entlastet, wenn im Zuge des<br />
Betriebsübergangs die Arbeitsplätze weitgehend gesichert werden:<br />
Wer ein Unternehmen über mindestens 5 bzw. 7 Jahre mit<br />
den entsprechenden Arbeitsplätzen und Lohnsummen fortführt,<br />
erhält eine Verschonung bezogen auf 85 % bzw. 100 % des<br />
übergegangenen Vermögens. Hat die Firma nicht mehr als 20<br />
Arbeitnehmer, entfällt diese „Lohnsummenregelung“. Darüber<br />
Hierzu alternativ kann der Erwerber einen Antrag auf vollen<br />
oder teilweisen Erlass stellen. Der Erwerber muss dann nachweisen,<br />
dass er nicht in der Lage ist, die Steuer aus seinem verfügbaren<br />
Vermögen zu begleichen. Zum verfügbaren Vermögen zählen<br />
50 % des bereits vorhandenen Privatvermögens und 50 % des<br />
mitübertragenen nicht begünstigten Vermögens. Auch Vermögen,<br />
das innerhalb von 10 Jahren nach dem Erb-/Schenkungszeitpunkt<br />
erworben wird, stellt verfügbares Vermögen dar. Wenn<br />
und soweit dieses Vermögen nicht ausreicht, wird die Steuer<br />
erlassen, wobei der Erwerber die Behaltens- und die Lohnsummenregelung<br />
einzuhalten hat.<br />
Im Hinblick auf die „Lohnsummenregelung“ wird die Grenze<br />
nun bei drei Arbeitnehmern gezogen. Für Betriebe mit vier bis<br />
zehn Beschäftigten gelten Erleichterungen, erst ab elf Mitarbeitern<br />
greift die reguläre Lohnsummenkontrolle.<br />
„Land in Sicht“?<br />
Der erste Schritt einer Reform der Erbschaft- und Schenkungsteuer<br />
ist gemacht. Der Streit um die künftige Ausgestaltung dieser<br />
Steuer ist mit dem vorgelegten Entwurf sicherlich noch lange<br />
Der Referentenentwurf zur neuen Erbschaftsteuer liegt vor<br />
hinaus dürfen die Betriebe nicht übermäßig viel sog. „Verwaltungsvermögen“<br />
(u.a. fremdvermietete Immobilien oder zu viel<br />
freie Liquidität) besitzen: Dadurch soll verhindert werden, dass<br />
Familiengesellschaften, die schlichte Vermögensverwaltung betreiben,<br />
in den Genuss der Steuerbefreiung gelangen.<br />
Änderungen durch den Referentenentwurf<br />
Bereits das im Februar <strong>2015</strong> vom BMF vorgelegte „Eckwertepapier“<br />
hat erhebliche Diskussionen und Kritik ausgelöst. Der jetzt<br />
vorgelegte Referentenentwurf bleibt aber recht nahe an der zuvor<br />
eingeschlagenen Linie. Der Verschonungsabschlag soll grundsätzlich<br />
auch künftig 85 % bzw. 100 % betragen. Der (volle)<br />
Abschlag soll in Zukunft allerdings nur noch für Erwerbe bis zu<br />
einem Wert von 20 Mio. € gewährt werden (bei Familienunternehmen<br />
40 Mio. €). Übersteigt der steuerpflichtige Erwerb diese<br />
Grenze, hat der Erwerber ein Wahlrecht: Bis zu einem Erwerb in<br />
Höhe von 110 Mio. € kann er entweder einen „Verschonungsabschlag<br />
für Großerwerbe“ (abschmelzend) oder eine Verschonungsbedarfsprüfung<br />
(Bedürfnisprüfung) beantragen.<br />
Der „Verschonungsabschlag für Großerwerbe“ sieht vor, dass<br />
sich der Verschonungsabschlag von 85 % / 100% um einen Prozentpunkt<br />
je 1,5 Mio. €, um die der Erwerb den Betrag von 20<br />
Mio. € übersteigt, ermäßigt. Beträgt der Erwerb z.B. 24,5 Mio.<br />
€, verringert sich der Verschonungsabschlag somit um 3 Prozentpunkte<br />
(auf 82 % / 97 %). Übersteigt der Erwerb 110 Mio. €,<br />
kann auf Antrag ein konstanter Abschlag von 25 % / 40 % beantragt<br />
werden).<br />
nicht beendet. Konzeptionell scheinen die Regierungsparteien<br />
hinter dem BMF-Entwurf zu stehen, die Bundesregierung plant,<br />
den Entwurf in der Kabinettssitzung vom 8. Juli <strong>2015</strong> zu beschließen,<br />
Die Neuregelungen werden in dieser Form zu deutlich<br />
mehr Bürokratie führen und bedeuten zumindest für größere Familienunternehmen<br />
auch eine deutlich höhere Steuerbelastung.<br />
Der Erwerber muss künftig genau überlegen, welchen Weg der<br />
Begünstigung er einschlägt. Das Urteil des BVerfG muss vom<br />
Gesetzgeber respektiert werden. Herausgekommen ist allerdings<br />
ein komplizierter Kompromiss und eine Steuererhöhung, wobei<br />
das BMF von jährlich 200 Mio. € an zusätzlichen Steuern ausgeht.<br />
Positiv zu werten ist: Eine Rückwirkung ist nicht vorgesehen.<br />
Zumindest das Jahr <strong>2015</strong> kann noch für Nachfolgeregelungen<br />
nach „altem“ Recht genutzt werden. Es gibt eine ganze Reihe<br />
von Gestaltungsmöglichkeiten. Jetzt muss gehandelt werden.<br />
Jan Burgahn<br />
Wirtschaftsprüfer, Steuerberater<br />
und Fachberater für<br />
internationales Steuerrecht<br />
Direktor bei PwC FREIBURG<br />
58<br />
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Fragebogen<br />
Einfach mal nachgefragt....<br />
Was lesen Sie am liebsten?<br />
Handelsblatt und Sportmagazine<br />
Biografien und Krimis (John Grisham)<br />
Was ist Ihr Lieblingsreiseziel?<br />
Mexiko<br />
Italien<br />
Und wohin möchten Sie unbedingt noch(mal) reisen?<br />
Mexiko<br />
Malediven, Südafrika<br />
Welche Musik hören Sie gerne?<br />
Reggaeton und House<br />
Deutsche Musik<br />
Bei was bekommen Sie Heimatgefühle?<br />
Wenn Jogi Löw ein Interview gibt<br />
Bei dem Blick in den Schwarzwald<br />
Was ist Ihr Lieblingsplatz in der Region?<br />
Dattler mit dem Blick auf Freiburg<br />
Die Gegend um und am Opfinger Baggersee<br />
Wie heißen Sie mit vollem Namen?<br />
Christoph Ernst<br />
Christine Ernst<br />
Wie sind Sie mobil?<br />
Mercedes CLA<br />
Audi A1<br />
Wo arbeiten Sie und was ist Ihre Aufgabe?<br />
Geschäftsführer bei büba Büro- und Industriereinigung<br />
GmbH<br />
Geschäftsführerin bei büba Büro- und Industriereinigung<br />
GmbH<br />
Was war Ihr Traumberuf als Kind?<br />
Rennfahrer<br />
Archäologin<br />
Was sind Ihre Hobbys?<br />
Reisen, Sport und Arbeiten :)<br />
Reisen, Sport und Zeichnen<br />
Mit welchem Essen kann man Sie begeistern?<br />
Mit fast allem, besonders mexikanische und badische<br />
Küche<br />
Alles aus der italienischen Küche<br />
Lieber selbst kochen oder kochen lassen?<br />
Am Grill stehen<br />
Bekochen lassen<br />
Was schauen Sie sich gerne an (TV)?<br />
Filme nach wahren Begebenheiten<br />
Filme<br />
Was verbinden Sie mit <strong>Südbaden</strong>?<br />
Ein Platz an der Sonne<br />
Heimat, tolle Landschaften und nette Leute<br />
Was war bisher ihr größter „Fehler“ im Berufsleben?<br />
Gab noch keinen und soll auch so bleiben<br />
dito<br />
Welchen Lebenstraum haben Sie sich schon erfüllt?<br />
In der Natur von Mexiko die absolute Freiheit gespürt<br />
Den Start in die Selbstständigkeit zu wagen<br />
Und welchen noch nicht?<br />
Viele. Wer keine Träume besitzt, lebt nicht.<br />
Ich bin gespannt was noch kommt<br />
Was mögen/schätzen Sie an anderen?<br />
dito<br />
Ehrlichkeit, Offenheit, Loyalität und Unkompliziertheit<br />
Was mögen/schätzen andere an Ihnen?<br />
Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit<br />
Zielstrebigkeit, Loyalität und Hilfsbereitschaft<br />
„Das Wort zum Sonntag“ (Lebensmotto)?<br />
Trust your own way<br />
Erfolg hat drei Buchstaben: TUN!<br />
60<br />
netzwerk südbaden
Meinung<br />
Vorbildlich<br />
Es ist eigentlich nur eine Terminmeldung.<br />
Die baden-württembergischen<br />
Genossenschaften veranstalten am 4. Juli<br />
ihren Genossenschaftstag in Lahr. Mit<br />
einem bunten Programm auf dem Rathausplatz<br />
und vielen Informationen. Baden-Württemberg<br />
gilt als das Land der Genossenschaften<br />
– 3,8 Millionen Menschen<br />
im Ländle sind Mitglieder, die meisten<br />
natürlich als „Genossen“ einer Volks- oder<br />
Raiffeisenbank. Aber Genossenschaften<br />
sind vielfältiger: der Lebensmittler Edeka<br />
ist als Genossenschaft organisiert, ebenso<br />
wie viele Waldorfschulen. Oder die Baugenossenschaften,<br />
die maßgeblichen Anteil<br />
daran haben, dass Städte und Gemeinden<br />
die Bevölkerung ausreichend mit Wohnraum<br />
versorgen können.<br />
Und 70 Prozent des badischen Weins<br />
werden ebenfalls von genossenschaftlich<br />
organisierten Winzern geerntet und<br />
vermarktet, zum Beispiel im Badischen<br />
Winzerkeller in Breisach. In insgesamt<br />
50 Branchen tummeln sich die 842 Unternehmen<br />
mit dem Zusatz eG in Baden-<br />
Württemberg und es werden noch mehr.<br />
<strong>2015</strong> gab es bereits fünf Genossenschaftsgründungen<br />
im Land, so sagt der Präsident<br />
des BWGV (Baden-Württembergischer<br />
Genossenschaftsverband) Dr. Roman Glaser.<br />
17 weitere befinden sich in der Gründungsphase.<br />
Das spricht für dieses bewährte<br />
Geschäftsmodell, für die Tatsache,<br />
dass gute Geschäfte mit der Kooperation<br />
in einer Genossenschaft zu machen sind.<br />
Gerade auch dann, wenn es darum geht,<br />
neuen Herausforderungen zu begegnen.<br />
Längst haben Eltern Genossenschaften<br />
gegründet, um zum Beispiel eine Kita zu<br />
betreiben, oder in Kommunen wird darüber<br />
nachgedacht, den Breitbandausbau<br />
durch die Gründung einer Genossenschaft<br />
zu forcieren. Oder genossenschaftlich<br />
organisierte Dorfläden aufzubauen,<br />
wenn die großen Filialisten ihre Geschäfte<br />
schließen. Und das Modell der EWS Schönau,<br />
die als Genossenschaft erfolgreich im<br />
baden-württembergischen Energiemarkt<br />
mitmischt, hat auch weit über die Grenzen<br />
des Landes hinaus Furore gemacht.<br />
Genossenschaften sind alles andere als verstaubte<br />
Einrichtungen, sie haben allerbeste<br />
Zukunftschancen. Das können sie getrost<br />
auch feiern.<br />
<br />
Jörg Hemmerich<br />
Bestsellerliste<br />
Belletristik<br />
Walker/Provokateure<br />
1 Diogenes<br />
Wehrle/Bächle, Gässle, Mord<br />
2 Emons<br />
Adler-Olsen/Verheißung Der Grenzenlose<br />
3 dtv<br />
Sachbuch<br />
Todenhöfer/Inside IS - Einmal Hölle und zurück<br />
1 Bertelsmann<br />
Bode/Die vergessene Generation<br />
2<br />
Klett-Cotta<br />
Krone-Schmalz/Russland verstehen<br />
3 Beck`sche Verlagsbuchhandlung<br />
Biographien<br />
Gottschalk/Herbstblond<br />
1 Heyne<br />
Kerkeling/Der Junge muss an die frische Luft<br />
2 Piper<br />
Herrndorf/Arbeit und Struktur<br />
3 Rowohlt<br />
Regionales<br />
Fruchtgummi Schwarzwald – Mix<br />
1 takeaway Souvenirs<br />
111 Orte in Freiburg, die man gesehen haben muss<br />
2 Emons<br />
Gaymann/Typisch Badisch<br />
3 Belser<br />
Taschenbücher Belletristik<br />
Simsion/Das Rosie-Projekt<br />
1 Fischer<br />
Schirach/Tabu<br />
2<br />
Piper<br />
Philips/Cottage gesucht, Held gefunden<br />
3<br />
Goldmann<br />
DVDs<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Das Salz der Erde<br />
Euro Video<br />
Der Hobbit (3) – Die Schlacht der fünf Heere<br />
Warner<br />
Yaloms Anleitung zum Glücklichsein<br />
Alive<br />
Klassik-CDs<br />
Schumann/Violinkonzert Trio - Faust/Queyras/Melnikov<br />
1 Helikon Harmonia Mundi<br />
Duo – Grimaud/Gambetta<br />
2<br />
Deutsche Grammophon<br />
Brahms/Klarinettensonaten und Klavierstücke -<br />
3 Coppola/Staier Helikon Harmonia Mundi<br />
Hörbuch<br />
Kling/Die Känguru-Chroniken<br />
1 Hoerbuch Hamburg<br />
Kling/Das Känguru-Manifest<br />
2 Hoerbuch Hamburg<br />
Kling/Die Känguru-Offenbarung<br />
3 Hoerbuch Hamburg<br />
Zusammengestellt von der Buchhandlung Rombach,<br />
Freiburg<br />
Alle Titel – auch online – erhältlich unter<br />
www.buchhandlung-rombach.de<br />
Gastro-Szenen<br />
Eigentlich laufen die Geschäfte wirklich<br />
gut für <strong>Südbaden</strong>s Gastronomen. Der<br />
Deutsche Hotel-und Gaststättenverband<br />
(Dehoga) hat im Frühjahr bei den 3400<br />
Mitgliedsbetrieben im Bereich Schwarzwald-Bodensee<br />
ein durchschnittliches Umsatzplus<br />
von 1,7 Prozent verbucht und im<br />
Hotelbereich sogar einen Zuwachs von 5<br />
Prozent zum Vorjahr. Also alles eitel Sonnenschein?<br />
Das nun wohl doch nicht. Gerade<br />
im Grenzbereich am Bodensee und<br />
Hochrhein zeichnet sich immer deutlicher<br />
ein Trend ab: junge Gastronomiefachleute,<br />
gerade mit der Ausbildung fertig, sagen ihrem<br />
alten Arbeitgeber und Ausbilder ziemlich<br />
umgehend Ade. Der Grund ist simpel.<br />
In der benachbarten Schweiz sind die Löhne<br />
in der Gastro-Branche fast doppelt so<br />
hoch wie in Deutschland, natürlich auch<br />
eine Folge des starken Franken. Ein ungelernter<br />
Spüler kann da schon mal leicht auf<br />
ein Monatssalär von umgerechnet 3.000<br />
Euro kommen, gelernte Fachkräfte liegen<br />
deutlich darüber. Jeder zweite Mitarbeiter,<br />
so hat man am Bodensee errechnet, wandere<br />
mittlerweile zu den Eidgenossen ab.<br />
Egal wie: die Hoteliers und Gastwirte in<br />
<strong>Südbaden</strong> werden wohl Wege finden müssen,<br />
um mit dem Problem zurecht zu kommen.<br />
Die Einschränkung des Angebots<br />
ist wohl keine gute Idee, eher ist es wohl<br />
angezeigt, die Mitarbeiter besser zu motivieren.<br />
Ganz sicher auch über finanzielle<br />
Anreize, hat sich doch mittlerweile erwiesen,<br />
dass der gesetzliche Mindestlohn von<br />
8.50 Euro/Stunde der Branche nicht den<br />
Ruin gebracht hat. Und die Hoteliers und<br />
Gastwirte auf der badischen Seite können<br />
ja auch darauf hoffen, dass ihre in die Eidgenossenschaft<br />
abgewanderten Mitarbeiter<br />
nach kurzer Zeit reumütig zurückkehren.<br />
Die Lebenshaltungskosten im Nachbarland<br />
sind extrem höher, vor allem auch die<br />
Wohnungsmieten. Und das Essen. Wenn<br />
die Pizza Margarita im Lokal umgerechnet<br />
18 Euro kostet, ist bald Ebbe im Geldbeutel.<br />
Ach so, das hätten wir fast vergessen:<br />
die Schweizer Gastronomie mag ja vielleicht<br />
für deutsche Fachkräfte besonders<br />
anziehend sein, die Schweizer Bürger sind<br />
für die Wirte im deutschen Grenzbereich<br />
die Umsatzbringer. So günstig und gut bekommen<br />
sie im eigenen Land nichts auf<br />
den Teller oder ins Glas. So hat halt alles<br />
eine Kehrseite…hem<br />
62<br />
netzwerk südbaden
Wir sind stolz!<br />
Hekatron ist erneut einer der 100 besten<br />
Arbeitgeber Deutschlands<br />
Tradition und Wurzeln, Wachstum und Kraft.<br />
Für uns ist Hekatron ein „Great Place to Work“ von A bis Z:<br />
Fairness<br />
Arbeitsatmosphäre<br />
Betriebsklima<br />
Menschlichkeit Orientierung<br />
Leistung<br />
Willkommenskultur<br />
Handlungsspielraum<br />
Work-Life-Balance<br />
Erfolg<br />
Lob<br />
Integrität<br />
Unternehmenskultur<br />
Kollegialität<br />
Respekt<br />
Kinderferienprogramm<br />
Persönlich<br />
Nichtrauchertag<br />
Neutralität<br />
Glaubwürdigkeit<br />
Teamgeist<br />
Zusammenarbeit<br />
Vertrauen<br />
Stolz<br />
Nehmen Sie uns beim Wort. Werden Sie Teil eines starken Teams,<br />
eines erfolgreichen familiengeführten Unternehmens.<br />
Entdecken Sie Ihre persönlichen Potentiale neu und werden auch Sie<br />
ein Erfolgsbaustein unserer gemeinsamen Zukunft.<br />
Wir unterstützen das<br />
Zelt-Musik-Festival<br />
www.hekatron.de/greatplacetowork