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الفنانة فدوى حوا : ال أغني و ال أطرب إال لألغاني األصيلة ... - Tawilverlag

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Das erste arabische Magazin Deutschland<br />

www.almadina.de<br />

62<br />

Araber übernehmen den Fußball<br />

Arabische Milliardäre haben ein neues Hobby: Sie spekulieren mit Fußballklubs. Vergangene Woche kauften<br />

Investoren aus Nahost gleich zwei Vereine von der britischen Insel. Doch nicht die Leidenschaft für den Sport<br />

treibt die Scheichs an: Sie wittern ein gutes Geschäft.<br />

DUBAI. Scheichs scheinen ganz<br />

besonders treue Fußballfans zu<br />

sein. Wenn sie Gefallen an einem<br />

Verein finden, kaufen sie keine<br />

Eintrittskarte für das nächste<br />

Spiel, sondern lieber den ganzen<br />

Klub. Vor allem der englische<br />

Fußball zieht die Investoren aus<br />

dem Nahen Osten geradezu<br />

magisch an. In der vergangenen<br />

Woche übernahmen arabische<br />

Milliardäre gleich zwei britische<br />

Vereine: den Erstligisten FC<br />

Portsmouth und Notts County<br />

aus der vierten Liga.<br />

Doch die Einkaufstour der<br />

Araber scheint damit noch<br />

lange nicht zu Ende zu sein.<br />

So soll ein Konsortium aus<br />

den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten bereits Gespräche mit<br />

dem FC Everton führen, heißt<br />

es in Finanzkreisen in Dubai.<br />

Eigentümer Bill Kenwright<br />

versucht zwar, die Sache<br />

herunterzuspielen: „Nichts liegt<br />

auf dem Tisch, und nichts steht<br />

unmittelbar bevor.“ Doch die<br />

Gerüchte halten sich hartnäckig.<br />

Auch an den Nobeladressen FC<br />

Liverpool, Tottenham Hotspur<br />

und Newcastle United seien<br />

Geschäftsleute vom Persischen<br />

Golf interessiert, heißt es.<br />

Für die Scheichs ist Fußball nicht<br />

bloß eine Leidenschaft - sondern<br />

in erster Linie ein gutes Geschäft.<br />

Die Aussicht auf satte Renditen<br />

beflügelt die Phantasie der<br />

Anleger aus Nahost. So kletterte<br />

der Umsatz der britischen<br />

Erstliga-Vereine in der Saison<br />

2007/08 auf 2,2 Mrd. Euro - ein<br />

Plus von 26 Prozent. Vor allem<br />

die überdurchschnittlich hohen<br />

Einnahmen aus dem Verkauf der<br />

Fernseh-Übertragungsrechte<br />

machen die englischen Vereine<br />

interessant. Zwischen 2007<br />

und 2010 kassieren die Klubs<br />

knapp zwei Mrd. Euro. Weil die<br />

TV-Gelder unter allen 20 Klubs<br />

aufgeteilt werden, lohnt sich<br />

auch der Einstieg bei kleineren<br />

Vereinen.<br />

Die Vorzüge der Premier<br />

League locken Investoren aus<br />

der ganzen Welt nach England.<br />

Sieben der zehn bestplatzierten<br />

Erstliga-Teams sind in<br />

ausländischer Hand. Deloitte-<br />

Unternehmensberater Pete<br />

Hackleton geht davon aus, dass<br />

noch weitere Investoren aus<br />

dem Nahen Osten dazustoßen<br />

werden. Der neueste Zugang<br />

in der Riege der ausländischen<br />

Klubbesitzer heißt Sulaiman<br />

Al Fahim. Er wurde in der<br />

vergangenen Woche zum<br />

Vorsitzenden des FC Portsmouth<br />

ernannt, nachdem er sich den<br />

Verein für eine unbekannte<br />

Summe unter den Nagel<br />

gerissen hatte. Der 32-jährige<br />

Milliardär ist Chef der Bau-<br />

Entwicklungsgesellschaft Hydra<br />

Properties in Dubai. Anfang des<br />

Jahres soll Al Fahim als Mitglied<br />

einer Investorengruppe bereits<br />

beim FC Chelsea London wegen<br />

eines möglichen Kaufs vorgefühlt<br />

haben, berichten Insider. Das<br />

Angebot von 812 Mio. Euro<br />

sei dem russischen Oligarchen<br />

Roman Abramowitsch, dem<br />

derzeitigen Eigentümer, jedoch<br />

zu wenig gewesen. Ebenfalls<br />

in der vergangenen Woche<br />

stieg das Nahost-Konsortium<br />

Munto Finance beim britischen<br />

Viertligisten Notts County ein,<br />

dem ältesten Fußballverein der<br />

Welt. Die neuen Besitzer, die die<br />

Investment-Gesellschaft Al Thani<br />

aus Dubai im Rücken haben,<br />

übernehmen die Schulden<br />

des Klubs in Höhe von 1,2<br />

Mio. Euro. Als Vereinsdirektor<br />

verpflichteten sie Sven-Göran<br />

Eriksson, den ehemaligen<br />

Trainer der englischen<br />

Nationalmannschaft. Dessen<br />

Jahresbezüge werden auf rund<br />

2,3 Mio. Euro geschätzt. Gut<br />

möglich, dass sich die neuen<br />

Eigentümer bei Notts County<br />

an dem Geschäftsmodell des<br />

FC Fulham orientieren: billig<br />

einkaufen und Wert generieren.<br />

1997 erwarb der ägyptische<br />

Einzelhandelskönig Mohammed<br />

Al Fayed den damaligen<br />

Zweitligisten für 42 Mio. Euro.<br />

Heute spielt der FC Fulham in<br />

der Premier League, wo er in<br />

der vergangenen Saison einen<br />

respektablen siebten Platz<br />

belegte. Bei einem Verkauf<br />

könnte der Verein rund 116<br />

Mio. Euro abwerfen, schätzen<br />

Analysten. Al Fayed, dem<br />

auch das berühmte Londoner<br />

Kaufhaus Harrods gehört, war<br />

der erste arabische Investor im<br />

britischen Fußball. Der bislang<br />

spektakulärste Deal wurde<br />

allerdings im Öl-Emirat Abu<br />

Dhabi eingefädelt. Im Sommer<br />

des vergangenen Jahres<br />

übernahm Scheich Mansour bin<br />

Zayed Al Nahyan den Erstligisten<br />

Manchester City für 230 Mio.<br />

Euro. Der 39-Jährige, ein Bruder<br />

des Herrschers von Abu Dhabi,<br />

ist Minister für präsidentielle<br />

Angelegenheiten. Nebenbei<br />

steuert der schwerreiche<br />

Fußball- und Pferdenarr eine<br />

Investmentfirma und sitzt noch<br />

dem Staatsfonds International<br />

Petroleum Investment<br />

Company vor. Der Fonds ist<br />

zu 70 Prozent an dem Essener<br />

Industrie-Dienstleister MAN<br />

Ferrostaal und über ein Tochter-<br />

Unternehmen zu 9,1 Prozent an<br />

Daimler beteiligt. Das Teuerste<br />

ist für Scheich Mansour gerade<br />

gut genug. So warb er den<br />

brasilianischen Nationalspieler<br />

Robinho für 40 Mio. Euro<br />

von Chelsea ab. Mittlerweile<br />

schmücken das Team auch<br />

andere illustre Namen wie<br />

der Argentinier Carlos Tevez,<br />

Emmanuel Adebayor aus Togo<br />

oder der Paraguayer und Ex-<br />

Bayer Roque Santa Cruz. Der<br />

nächste auf der Wunschliste<br />

von Mansour ist Chelsea-Star<br />

Michael Ballack. Ein Wunsch,<br />

den sich der Scheich mit<br />

Sicherheit erfüllen könnte.

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