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4. Weiter gibt es einen rücksichtslosen
Kunden. Dieser Typ (es kann ein Er sein
oder Sie) ist so bekannt, dass ihn die
satirischen Zeichner als häufiges Objekt
gewählt haben. Der Verkäufer hat es
nicht leicht mit dieser Art Kunden, – aber
er kommt am besten mit ihnen aus, wenn
er selbst freundlich und angenehm ist
und sich in seiner Seelenruhe nicht stören
lässt. Er wird sich nach Kräften
bemühen, freundlich zu sein. Zuweilen
allerdings erfordert es grosse
Selbstbeherrschung, um einen offenen
Streit mit solchen Kunden zu vermeiden.
5. Der überlegte Kunde nimmt sich
reichlich Zeit, ehe er soweit geht, sich zu
etwas Positivem zu entschliessen. Er
schwankt in seinem Urteil und seine
Wünsche mögen wechseln. In der Regel
jedoch liegen seinen Überlegungen sachliche
Punkte zugrunde. Der Verkäufer
wird sich darauf einstellen, diese Art
Kunden nicht zur Eile zu drängen. Er
wird nicht darum herumkommen, mehr
Zeit mit diesem Kunden zu verbringen,
als ihm sachlich nötig erscheint. Geduld
ist hier alles.
6. Gerade das Gegenstück zu diesem
Kunden ist der eilige Kunde. Er verlangt,
dass man sich augenblicklich um ihn
kümmert, gleichgültig was sonst im
Laden vor sich geht. Wenn dieser dringende
Wunsch nicht erfüllt wird, kann es
sehr wohl geschehen, dass er den Laden
so rasch verlässt wie er hineingekommen
ist. Es kommt vor, dass gerade alle
Verkäufer beschäftigt sind, so dass sein
Wunsch nach Eile nicht befriedigt werden
kann. Die dadurch entstehende
Spannung lässt sich oft leicht lösen durch
eine Bemerkung wie: «Ich bin mit Ihnen,
sobald es möglich ist».
7. Der freundliche Kunde. Trotz aller
skeptischen Erfahrungen muss festgestellt
werden, dass dieser Typ einen
hohen Prozentsatz der Kunden darstellt.
Der Verkäufer hat es in der Regel leicht
mit ihm, er stellt keine besonderen
Ansprüche. Immerhin muss der
Verkäufer sich hüten, mit dem freundlichen
Kunden nachlässig oder unachtsam
zu sein. Dieser Kunde ist in der Regel
intelligent und kritikbewusst. Nur wenn
er gut und richtig behandelt wird, kann
man mit ihm als einem Dauerkunden
rechnen.
8. Zuletzt sei der Kunde erwähnt, der
von Natur aus alles weiss und zwar, alles
besser weiss. Er kann recht eingebildet
sein, kann sich leicht herablassend gebärden,
und ist jedenfalls jederzeit bereit,
einen Streit zu beginnen. Der Verkäufer
macht ihm am besten klar, dass er nicht
daran denkt, ihm irgend etwas gegen
sein, des Kunden, besseres Wissen verkaufen
zu wollen, – oder dass er ihm
etwas aufdrängen will, was er nicht
bereits kennt.
09 / 2010 Schwyzer Gewerbe 21