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H.E.A.T MEZZANINE<br />

Kapitalmarktprogramm zur Strukturierung von Mezzanine-Kapital für den Mittelstand<br />

Einleitung<br />

Die Möglichkeiten mittelständischer Unternehmen, sich<br />

durch Kapitalmarktprogramme oder Bankkredite zu finanzieren,<br />

haben sich enorm erweitert. Banken werben mit günstigen<br />

Angeboten und der Wettbewerb um den mittelständischen<br />

Kunden ist größer denn je.<br />

Doch noch vor wenigen Jahren war die Situation völlig<br />

anders. Die Banken machten Branchenrisiken aus und zogen<br />

sich aus der Finanzierung bestimmter Branchen, wie der Bau-,<br />

Textil- oder IT-Branche, zurück. Viele mittelständische Kunden<br />

standen vor einem Scherbenhaufen. Aufgrund verschlechterter<br />

wirtschaftlicher Verhältnisse wurden sie zur Rückführung<br />

der Kredite aufgefordert, ohne über eine Alternative zu verfügen.<br />

Diese Situation hat vermehrt zur kurzfristigen Gefährdung<br />

unternehmerischer Existenzen oder gar in die<br />

Insolvenz geführt.<br />

Derzeit lässt sich hingegen der umgekehrte Trend feststellen.<br />

Die Verfügbarkeit von Liquidität ist groß. Investoren und<br />

Kreditinstitute sind bestrebt, die zur Verfügung stehenden<br />

Mittel am Kapitalmarkt und indirekt wieder in mittelständischen<br />

Unternehmen zu platzieren. Doch die Trendwende<br />

wird mit Sicherheit kommen. Unternehmen, die sich heute<br />

finanzieren, sollten aus der Vergangenheit lernen.<br />

Mezzanine anstelle von Bankkrediten<br />

Mezzanine-Kapitalmarktprogramme werden den klassischen<br />

Bankkredit niemals vollständig ersetzen können. Insbesondere<br />

der Kontokorrentkredit und der zur Immobilienfinanzierung<br />

gewährte Langfristkredit werden weiterhin ihre<br />

Berechtigung haben. Dennoch ist hier Vorsicht geboten.<br />

Ein Kontokorrentkredit sollte nur zur Finanzierung von<br />

Liquiditätsbedarfsspitzen eingesetzt werden und nicht, wie<br />

häufig in der Praxis üblich, den Langfristkredit ersetzen.<br />

Kontokorrentkredite sind vom Grundsatz her jederzeit, zumindest<br />

bei Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse,<br />

kündbar und können kurzfristig fällig gestellt werden.<br />

Dies kann die Leistungsfähigkeit des Mittelständlers überschreiten<br />

und ihn in eine existenzielle Krise katapultieren.<br />

Anders verhält es sich bei Langfristkrediten. Eine Kreditkündigung<br />

ist grundsätzlich nur möglich, wenn der Kreditnehmer<br />

seinen Verpflichtungen aus dem Kreditvertrag nicht<br />

nachkommt und z.B. die vereinbarten Zins- und Tilgungszahlungen<br />

nicht leistet. Tritt eine solche Situation ein, droht<br />

neben der Fälligstellung zur Rückzahlung auch eine Verpflichtung<br />

zur Entrichtung einer Vorfälligkeitsentschädigung.<br />

Die meisten Kreditinstitute nehmen dann wenig Rücksicht<br />

auf die Unternehmensbelange, sondern richten ihr vordergründiges<br />

Interesse selbstverständlich auf die Sicherung der<br />

Kreditmittel.<br />

Spätestens in der Krise wird das Unternehmen dem Kreditinstitut<br />

umfangreiche Sicherheiten stellen müssen, die wiederum<br />

seine Finanzierungsspielräume deutlich einschränken. So<br />

scheidet beispielsweise Factoring aus, wenn die Forderungen<br />

an die Bank abgetreten sind. Auch der Einsatz eines<br />

Sale-and-lease-back-Verfahrens entfällt, wenn die betreffenden<br />

Wirtschaftsgüter des Unternehmens zugunsten des<br />

Kreditinstituts mit Sicherungsrechten belastet sind.<br />

Insbesondere die Erhöhung der kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

führt zu einer deutlichen Verschlechterung der Bonität<br />

des Unternehmens, welche eine Mittelaufnahme erschwert.<br />

Die Aufnahme von Mezzanine-Kapital kann eine Ergänzung<br />

oder Alternative zum Bankkredit sein. Diese Finanzierungsform<br />

kombiniert Elemente der Fremd- und Eigenkapitalfinanzierung<br />

miteinander. Wegen ihres eigenkapitalähnlichen<br />

Charakters können Mezzanine-Mittel - abhängig von der<br />

Restlaufzeit und der konkreten Ausgestaltung - bilanziell als<br />

Eigenkapital ausgewiesen werden.<br />

Beim H.E.A.T-Programm sind die Mittel mit einer echten<br />

Nachrangklausel versehen. Im Falle der Erstellung einer<br />

Überschuldungsbilanz hätte der Nachrang zur Folge, dass die<br />

Mezzanine-Mittel nicht als Fremdverbindlichkeiten zu berücksichtigen<br />

sind und somit nicht zur Überschuldung führen. In<br />

eine solche Situation kann ein Unternehmen mitunter unverhofft<br />

geraten, z.B. im Falle von Wertberichtigungsbedarf, der<br />

das vorhandene Eigenkapital übersteigt.<br />

Einsatz von Mezzanine-Kapital<br />

Mezzanine-Kapital ist ein geeignetes Mittel, um existenzielle<br />

und expansionsbedingte Investitionsbedarfe zu decken oder<br />

Investitionslücken zu schließen. Einsatzmöglichkeiten für<br />

Mezzanine-Kapital bieten sich insbesondere bei Expansionsvorhaben<br />

und bei Unternehmen mit hohem Investitionsbedarf<br />

sowie spät fließenden Erträgen an. Weitere An-<br />

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