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Projekt zur Abfallvermeidung Eine Initiative der Bremer ...

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2.11 Müllschleusen <strong>zur</strong> verursachergerechten Gebührenabrechnung<br />

Stadtreinigung Hamburg<br />

Herr Dr. Lübben<br />

Bullerdeich 19, 20537 Hamburg<br />

Tel. 040/2576-1097<br />

Kurzbeschreibung<br />

In großen Wohnanlagen werden viele Haushalte gemeinsam über 1100-l-Großbehälter<br />

entsorgt. Die Kosten werden pauschal über die Wohnfläche auf die einzelnen Parteien verteilt.<br />

Dieses verwaltungstechnisch einfache Verfahren führt zu ungerechten, nicht<br />

verursachergerechten Gebührenbelastungen und bietet keinen Anreiz zu abfallvermeidendem<br />

Verhalten. Darüber hinaus führen Unwissenheit, Bequemlichkeit, Anonymität und<br />

Gleichgültigkeit zu hohen Behältervolumina, was durch die unbefugte Mitnutzung durch<br />

Fremde noch verstärkt wird. Um auch an Wohnanlagen verursachergerecht abrechnen zu<br />

können, existieren mittlerweile auf dem Markt mehrere Modelle von Müllschleusen für die MBG<br />

1100. Nur berechtigte Bewohner können mit Hilfe einer Chipkarte o<strong>der</strong> eines Transpon<strong>der</strong>s die<br />

Müllschleusen benutzen. Je<strong>der</strong> Entsorgungsvorgang wird elektronisch gespeichert und dem<br />

entsprechenden Haushalt zugeordnet. Für einen gewünschten Zeitraum kann im Anschluß vom<br />

Vermieter o<strong>der</strong> vom Entsorger eine verursachergerechte Müllgebühr erhoben werden.<br />

In Hamburg läuft seit dem Frühjahr 1999 ein Pilotversuch im Stadtteil Niendorf, an dem 153<br />

Haushalte beteiligt sind. Ein Teil <strong>der</strong> Entsorgungsdaten wird per Datenfernübertragung direkt<br />

an die Stadtreinigung Hamburg übermittelt.<br />

Aufwand<br />

Abhängig vom ausgewählten System und <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> angeschlossenen Haushalte.<br />

Ergebnisse und Fazit<br />

Im Hamburger Testgebiet läuft <strong>der</strong> Versuch gut. Technische Probleme sind kleinerer und<br />

vorübergehen<strong>der</strong> Natur. Das Aufkommen an Restmüll ist erheblich <strong>zur</strong>ückgegangen,<br />

mindestens auf ein Drittel <strong>der</strong> vorherigen Menge. Die gesammelten Wertstoffmengen steigen<br />

kontinuierlich an, so daß vermehrt Wertstoffbehälter aufgestellt werden mußten. <strong>Eine</strong> oft<br />

befürchtete "Vermüllung" des Standplatzes, des Umfeldes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Wertstofffraktionen wurde<br />

von <strong>der</strong> Stadtreinigung Hamburg bislang nicht festgestellt. Nur vereinzelte Haushalte haben die<br />

Müllschleusen in den ersten Monaten überhaupt nicht benutzt und sich so einer Gebührenbelastung<br />

entzogen. In einigen dieser Fälle gab es dafür sogar eine plausible Erklärung.<br />

In zahlreichen an<strong>der</strong>en Städten sind bislang Pilotvorhaben unterschiedlichen Umfangs mit<br />

Schleusen verschiedener Hersteller gelaufen (Dresden, Zwickau, Schwerin, Halle, Münster,<br />

Chemnitz, Berlin, Bodenseekreis, Herscheid, Altenburger Land, Gotha, ...). Übereinstimmend sind<br />

die Restmüllmengen drastisch <strong>zur</strong>ückgegangen und die Wertstoffmengen entsprechend<br />

angestiegen. Überwiegend positiv ist daneben die Resonanz <strong>der</strong> beteiligten Bürger, weil ihre<br />

Müllgebühr in <strong>der</strong> Regel deutlich sinkt und gerechter ist. Nachteilig war in einigen Städten, daß<br />

unakzeptabel große Anteile <strong>der</strong> angeschlossenen Mieter ihren Abfall an<strong>der</strong>weitig entsorgten. In<br />

einigen Pilotversuchen wuchs <strong>der</strong> Störstoffanteil in Wertstoffcontainern o<strong>der</strong> das Umfeld<br />

wurde verunreinigt.<br />

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