Augenoptik & Hörakustik - 02/2015
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INNUNG &<br />
FORTBILDUNG<br />
Peter Gumpelmayer<br />
Da geht es um die höherpositionierung<br />
unseres Berufsstandes auf Fachhochschulniveau.<br />
DI (FH) gustav Pöltner und<br />
sein Team (Dr. Andreas Berke, Christian<br />
Isser, BSc, Helmut Fuchs, MSc, Mag. Markus<br />
Miller, BIM Peter gumpelmayer<br />
B.Optom. eurOptom. und viele mehr) haben<br />
in Zusammenarbeit mit der fh gesundheit<br />
Innsbruck ein nach dem eCOO<br />
europadiplom ausgerichtetes Curriculum<br />
erstellt. Der Antrag auf Bundesfinanzierung<br />
wurde leider abgelehnt, obwohl die<br />
Politik versprochen hatte, über 1.000 neue<br />
Fachhochschulstudienplätze zu schaffen.<br />
Dass wir <strong>Augenoptik</strong>er/Optometristen uns<br />
selbst am besten helfen, sind wir ja bereits<br />
gewöhnt. Hier geht es um unsere berufliche<br />
Zukunft.<br />
Dahinter steht die Idee, eine akademische<br />
Ausbildung in <strong>Augenoptik</strong>/Optometrie<br />
auf dem höchsten Niveau zu bekommen,<br />
die in einem gesamtpaket zusätzlich<br />
zum Meisterwissen in Refraktion,<br />
Optik und Technologie sowie einer intensiven<br />
Kontaktlinsenausbildung über<br />
die vergrößernden Sehhilfen auch die Bereiche<br />
wissenschaftliches Arbeiten und<br />
Forschung sowie Unternehmensführung<br />
und Berufspädagogik abdeckt. Somit wären<br />
wir in der Lage, die sich ständig weiter<br />
entwickelnde Technologie in unseren Berufsstand<br />
mit einfließen zu lassen. Denn<br />
in unseren klassischen Strukturen fehlt<br />
einfach schon einmal die Zeit auf das alles<br />
einzugehen. Die gefahr bei solchen Studiengängen<br />
ist immer, dass man Bedenken<br />
hat, reine Theoretiker als Absolventen zu<br />
bekommen. Diesem Risiko versucht man<br />
mit zwei, insgesamt über 700 Stunden<br />
dauernden, Berufspraktika gerecht zu<br />
werden, indem zum Abschluss 100 Portfolios<br />
aus den Bereichen gleitsichtbrillen,<br />
Refraktion, Kontaktlinsen, vergrößernde<br />
Sehhilfen, usw. verlangt werden.<br />
Die schweiz war früher so etwas wie das<br />
Traumland für Optiker. Viele deutsche und<br />
österreichische Kollegen haben das genutzt<br />
und dort gearbeitet oder Fuß gefasst.<br />
Aber das ist in der Zwischenzeit unmöglich<br />
geworden, denn man muss einen<br />
akademischen Abschluss und das europäische<br />
Diplom in Optometrie haben. Das<br />
ist gut für all jene die diese Ausbildung<br />
haben. Umgekehrt ist das aber schlecht,<br />
wenn solche Marktzugänge einseitig sind<br />
und man aus jenem Land kommt, das fast<br />
ein Vakuum in die andere Richtung bildet.<br />
Hierzulande bekommt jeder mit einem<br />
akademischen Abschluss in Optometrie<br />
eine Arbeitserlaubnis ohne irgendwelche<br />
Beschränkungen und mit einem Nachsichtsverfahren<br />
auch Zugang zur Selbständigkeit.<br />
Daran sieht man, dass eine<br />
akademische Ausbildung zumindest am<br />
Anfang auch eine gewisse Sicherheit bietet.<br />
Wichtiger als das ist aber, dass wir darauf<br />
achten müssen, nicht ins Hintertreffen<br />
zu kommen. Alle haben nur die gleichen<br />
Chancen, wenn sie auch in derselben<br />
Liga spielen. Daher ist es wichtig, dass wir<br />
auf dem gebiet der akademischen Ausbildung<br />
mit den anderen Ländern europas<br />
gleichziehen.<br />
Wir österreicher sind neben Slowenien<br />
das einzige eULand, in dem der Berufsstand<br />
keine Hochschulausbildung hat.<br />
Die Transparenzinitiative seitens der europäischen<br />
Kommission hat in der gruppenevaluierung<br />
ganz klar gezeigt, dass<br />
das eCOO europadiplom das Harmonisierungsinstrument<br />
für die <strong>Augenoptik</strong>/Optometrie<br />
ist. Dies wurde ausdrücklich gelobt!<br />
Bilder: Fotolia, Neumayr<br />
Das Ganze kostet Zeit und wie immer auch<br />
geld. Und da uns die Finanzierung durch<br />
die Allgemeinheit versagt wurde, ist genau<br />
jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, die<br />
Sache selbst in die Hand zu nehmen. Mit<br />
diesem geld investieren wir in die Zukunft<br />
der <strong>Augenoptik</strong> und Optometrie. es bildet<br />
das Basismodul unserer Ausbildung und<br />
wird in Zukunft zum Masterstudium ausgebaut…<br />
aber das ist Zukunftsmusik, jetzt<br />
einmal müssen wir die finanziellen Mittel in<br />
die Hand nehmen, um eine seriöse Basisausbildung<br />
in österreich zu realisieren.<br />
peter Gumpelmayer,<br />
B.Optom, eurOptom<br />
Bundesinnungsmeister<br />
Presidentelect<br />
european Council of Optometry<br />
and Optics<br />
kONTakT:<br />
www.wko.at<br />
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