30.06.2015 Aufrufe

111 Jahre Elektrische Straßenbahn

Die MVG feiert 111 Jahre elektrische Straßenbahn in Mainz

Die MVG feiert 111 Jahre elektrische Straßenbahn in Mainz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Prismenfernglas<br />

Erfinder: Prof. Dr. Ernst Abbe<br />

Deutschland, 1893<br />

Weitsicht. Made in Germany.<br />

Auch beim Vermögensmanagement.<br />

Mit einem Fernglas erkennt man auch aus der Entfernung jedes<br />

Detail – und kann sich ein komplettes Bild vom Geschehen machen.<br />

So bietet die LBBW Rheinland-Pfalz Bank gehobenen Privatkunden<br />

ein vorausschauendes und damit zukunftsweisendes Ver mö gensmanagement.<br />

Als ein Unternehmen der LBBW-Gruppe bieten wir<br />

speziell dem Mittelstand in der Region das umfassende Leistungsspektrum<br />

eines erfahrenen, flexiblen Finanzdienstleisters, verbunden<br />

mit der besonderen Kundennähe einer eigenständig agierenden<br />

Regionalbank. Sie erreichen uns unter Telefon 06131 64-37579.<br />

www.RLP-Bank.de<br />

Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe


GRUSSWORT<br />

Als am 15.07.1904 die erste städtische<br />

<strong>Straßenbahn</strong> – unser Meenzer »Elektrisch«<br />

– auf der elektrifizierten Strecke zwischen<br />

Höfchen und Mombach eingesetzt wurde,<br />

war dies ein Symbol für den wirtschaftlichen<br />

und technischen Aufschwung in Mainz und<br />

der Beginn einer neuen Ära der Mobilität<br />

in unserer Stadt.<br />

Die elektrische <strong>Straßenbahn</strong> als modernes<br />

Verkehrsmittel, deren Netz Zug um<br />

Zug erweitert wurde, ermöglichte es, die<br />

Beziehungen zu den damals noch nicht<br />

GRUSSWORT | DER MAINZER 07.2015 | 03<br />

Zum <strong>111</strong>-jährigen Jubiläum zeigt sich<br />

die »Elektrisch« dabei in einem hervorragenden<br />

Zustand. Die Fahrgastzahlen auf<br />

den bestehenden <strong>Straßenbahn</strong>strecken<br />

sind in den letzten <strong>Jahre</strong>n überproportional<br />

gestiegen. Die Bauarbeiten der neuen, für<br />

die Stadt Mainz so wichtigen Strecke zum<br />

Lerchenberg – der Mainzelbahn – sind in<br />

vollem Gange und vergrößern das <strong>Straßenbahn</strong>netz<br />

um fast 50 %. Und vor einigen<br />

<strong>Jahre</strong>n wurden neun neue und 30 Meter<br />

lange Bahnen gekauft, die ab Ende des<br />

INHALT<br />

04 -13<br />

Historische<br />

<strong>Straßenbahn</strong><br />

14 -15<br />

<strong>111</strong> <strong>Jahre</strong><br />

<strong>Straßenbahn</strong><br />

& Gaugass’<br />

16<br />

Gewinnspiel<br />

Antenne Mainz<br />

17<br />

<strong>Straßenbahn</strong> -<br />

freunde<br />

18 -23<br />

Mainzelbahn<br />

Katrin Eder, Beigeordnete für Umwelt,<br />

Grün, Energie und Verkehr<br />

eingemeindeten Nachbarorten zu vertiefen<br />

und forcierte auch damit manche Eingemeindung.<br />

Nachdem das Netz 1927 mit 39 km<br />

seine größte Ausdehnung erfuhr, schrumpfte<br />

es in den 50er und 60er <strong>Jahre</strong>n dem<br />

Zeitgeist entsprechend, denn <strong>Straßenbahn</strong>en<br />

hatten in einer autogerechten Stadt<br />

keine Lobby. Damit löste der Omnibus die<br />

<strong>Straßenbahn</strong> als Nummer 1 im Nahverkehr<br />

ab.<br />

Heute hat die <strong>Straßenbahn</strong> viele treue<br />

Anhänger. Denn die Mainzer Bevölkerung<br />

verbindet mit ihrer <strong>Straßenbahn</strong> weit mehr<br />

als eine Zweckbeziehung. Längst hat sie<br />

eine identitätsstiftende Funktion in unserer<br />

Stadt: Mainz ohne seine <strong>Straßenbahn</strong> –<br />

wer mag sich das noch vorstellen?<br />

Michael Ebling,<br />

Oberbürgermeister<br />

<strong>Jahre</strong>s nach und nach um weitere zehn<br />

ergänzt werden, die für die neue Anbindung<br />

der Mainzelbahn benötigt werden.<br />

Das <strong>111</strong>-jährige Jubiläum gilt es natürlich<br />

zu feiern. Dies wird die MVG zusammen<br />

mit allen Kunden und Fahrgästen an einem<br />

zentralen Ort der <strong>Straßenbahn</strong> tun: Der<br />

Gaugass‘.<br />

Wir wünschen allen Gästen dabei viel<br />

Vergnügen und der Mainzer <strong>Straßenbahn</strong><br />

weiterhin allzeit »Gute Fahrt«!<br />

HERAUSGEBER<br />

Mainzer Verkehrsgesellschaft mbH<br />

Mozartstraße 8<br />

55118 Mainz<br />

www.mvg-mainz.de<br />

VERTRIEB UND MARKETING<br />

Michael Meier, Dirk Weismüller,<br />

Sabrina Lutz<br />

Mit Unterstützung der<br />

<strong>Straßenbahn</strong>freunde Mainz e. V.<br />

BILDER<br />

Mainzer Verkehrsgesellschaft<br />

<strong>Straßenbahn</strong>freunde Mainz e.V.<br />

Sammlung Harald Neise<br />

Florian J. Becker<br />

Jürgen Waloschek<br />

Stadt Mainz<br />

VERLAG/DRUCK<br />

Typo Druck Horn und<br />

Kohler-Beauvoir GmbH<br />

117er Ehrenhof 5 · 55118 Mainz<br />

Telefon 06131/96533-0<br />

Telefax 06131/9653399<br />

www.dermainzer.net<br />

REDAKTION<br />

Dr. Matthias Dietz-Lenssen (MDL)<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Roswitha Kapp, Tel. 06131/9653333,<br />

kapp@dermainzer.net<br />

PRODUKTION<br />

Andreas Gierlich


04 | DER MAINZER 07.2015 | HISTORIE<br />

Schon um 1902 sind Werbeschilder auf den Fahrzeugen befestigt.<br />

»Kindermehl« war ein lösliches Milchpulver und konnte auch Säuglingen<br />

als Muttermilchersatz gegeben werden.<br />

Wagen 13 der Mainzer Pferdebahn in der Weisenauer Rheinstraße um<br />

1903. Wagen dieses Typs wurden 1902 erworben und <strong>Jahre</strong> später für<br />

den elektrischen Betrieb umgebaut.<br />

»VORFAHREN« DER ELEKTRISCHEN STRASSENBAHN<br />

Der Weg zur mit Strom angetriebenen <strong>Straßenbahn</strong> war lang: er begann im 17. Jahrhundert<br />

mit öffentlichen Sänften und führte zunächst über Großkutschen und Pferdeomnibusse<br />

zu der in Mainz lange umstrittenen Pferdebahn.<br />

Die Geburtsstunde des »Öf -<br />

fent lichen Personennahverkehrs«<br />

wird von vielen Historikern<br />

in das Jahr 1617 gelegt.<br />

Da mals konnte sich das gut<br />

betuchte Pariser Bürgertum<br />

erstmals mit einer Miet-Portechaise<br />

(Sänfte) zu seinen<br />

Wunsch zielen in der französischen<br />

Hauptstadt bringen lassen.<br />

Ein System, das Zukunft<br />

hatte: 1688 zogen deutsche<br />

Städte nach. Während diese<br />

Tä tigkeit in Berlin ausschließlich<br />

Hugenotten vorbehalten<br />

war, verrichteten in München<br />

türkische Kriegsgefangene die<br />

Arbeit.<br />

Die Sänfte selbst war schon<br />

viel älter – zunächst aber als<br />

Zeichen der Würde ausschließlich<br />

dem höheren Adel vorbehalten.<br />

So verfügte der Mainzer<br />

Kurfürst-Erzbischof Albrecht<br />

von Brandenburg (1490-1545)<br />

bereits 1519 über ein entsprechendes<br />

Fortbewegungsmittel.<br />

Der Einzug seines Nachfolgers<br />

Philipp Karl v. Eltz-Kempenich<br />

(1665-1743) wurde bei der Kaiserwahl<br />

1742 von einem Zeitgenossen<br />

so beschrieben:<br />

»Ihro Churfürstl. Gnaden zu<br />

Mayntz, in einer roth-sammetnen<br />

mit Gold reich besetzten Porte-<br />

Chaise, von Dero Heyducken ge -<br />

tragen. Zu beyden Seiten giengen<br />

der Herr Ober Stallmeister und<br />

der Herr Oberste von der Leib-<br />

Garde; nebenher giengen die<br />

Chur-Mayntzischen Heyducken.«<br />

In Preußen wurde bereits im<br />

ersten Jahr des Öffentlichen<br />

Portechaisen-Verkehrs ein entsprechendes<br />

Reglement herausgegeben<br />

– das u.a. den Fahr -<br />

weg (und nicht den Bürger -<br />

steig) als ihren Bewegungsraum<br />

definierte. Damit besaß die<br />

Menschheit auch schon die erste<br />

gesetzliche Regelung für den<br />

ÖPNV.<br />

VON KUTSCHEN<br />

UND OMNIBUSSEN<br />

Gleichzeitig wuchs die Zahl<br />

der Kutschen und Droschken.<br />

Um auch größere Gruppen mit<br />

nur einem Gefährt befördern<br />

zu können, wurden in Paris auf<br />

Anraten des französischen<br />

Mathematikers und Philosophen<br />

Blaise Pascal (1623-1662) ab<br />

Die Elektrisch ist<br />

aus Mainz nicht mehr<br />

wegzudenken, ist ein<br />

unverzichtbarer Teil dieser<br />

Stadt. Von den Fahrgästen<br />

wird sie wegen ihrer Zuverlässigkeit<br />

und ihres Komforts<br />

geschätzt und entlastet außerdem<br />

die Umwelt. Es gibt also<br />

eine Menge guter Gründe,<br />

die für weitere <strong>111</strong><br />

<strong>Jahre</strong> <strong>Straßenbahn</strong> in<br />

Mainz sprechen.<br />

Hanns-Detlev Höhne,<br />

Vorstandsvorsitzender der<br />

Stadtwerke Mainz AG<br />

1662 Großkutschen eingesetzt.<br />

Ihr Betrieb wurde jedoch nach<br />

einigen <strong>Jahre</strong>n, mangels Praktikabilität,<br />

schon wieder eingestellt.<br />

Im 19. Jahrhundert wuchs<br />

das Mobilitätsbedürfnis der<br />

Bevölkerung – besonders in den<br />

städtischen Ballungsräumen –<br />

weiter. Die Bahnhöfe der neuen<br />

Eisenbahnlinien wurden (so<br />

auch in Mainz) nach und nach<br />

an die Peripherie verlegt, was<br />

den Wunsch nach einem organisierten<br />

und zuverlässigen Pendelverkehr<br />

zwischen Stadtrand<br />

und Innenstadt laut werden ließ.<br />

So griff man vielerorts wieder<br />

auf die Pascal’sche Idee zurück.<br />

1825 erhielten die großen Fahrzeuge<br />

dann auch ihren eigenen<br />

Namen: Der Fuhrwerksbesitzer<br />

Baudry benannte seine Kutschen,<br />

wohl angeregt durch<br />

den Reklameschriftzug »Omnes<br />

omnibus« des Kaufmanns<br />

Omnes, »Omnibus« (lat. omnibus<br />

= für alle).<br />

Fast parallel zur Entwicklung<br />

des Pferdeomnibus-Netzes entstand<br />

auch ein zweites System:<br />

Die Pferdebahn. Hier benutzten


HISTORIE | DER MAINZER 07.2015 | 05<br />

Der neue Triebwagen 35 wird 1905 in Weisenau der Öffentlichkeit vor -<br />

gestellt. Die großen Mittelfenster dieses Typs wurden später durch zwei<br />

kleine ersetzt.<br />

Sie gehören zu den Pionieren der Städtischen <strong>Straßenbahn</strong>: Angehende<br />

Wagenführer, angetreten mit ihrem Werkmeister, der auch als Ausbilder<br />

fungiert.<br />

die Fahrzeuge nicht beliebig<br />

den allgemeinen Fahrweg<br />

sondern eine, meistens in ihn<br />

integrierte, Gleis-Trasse.<br />

KEINE MEHRHEIT FÜR<br />

DIE PFERDEBAHN<br />

In Mainz hielt der ÖPNV erst<br />

in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts seinen Einzug.<br />

Durch den Bau des Eisenbahnnetzes<br />

rückten zunächst Mombach<br />

(1859) und Gonsenheim<br />

(1873) näher.<br />

1874 sorgte der erste Pferdeomnibus<br />

in der Stadt für Aufsehen.<br />

Er brachte die Mainzer<br />

aus der Innenstadt durch die<br />

Festungsanlagen ins Gartenfeld.<br />

Während Wiesbaden im<br />

darauf folgenden Jahr bereits<br />

seine erste dauerhafte Pferdebahn<br />

erhielt, wurde das Mainzer<br />

Projekt zunächst wieder eingestellt.<br />

Noch einmal gab es für kurze<br />

Zeit zwei Linien in der Domstadt:<br />

Sie verbanden während<br />

des Schützenfestes 1876 die<br />

Innenstadt mit dem Festgelände<br />

im Bereich des heutigen Stadtparks<br />

und dem Restaurant »Raimundigarten«<br />

im Gartenfeld.<br />

Diese Fahrzeuge wurden von<br />

der externen »Frankfurter Omnibus-Gesellschaft«<br />

betrieben.<br />

Im gleichen Jahr wurden dann<br />

allerdings alle weiteren Pläne<br />

gestoppt. Stadtbaumeister Kreyßig<br />

lehnte eine Bahn »in Hinblick<br />

auf die großen Schwierigkeiten<br />

und Bedenken, welche<br />

der alsbaldigen Anlage einer<br />

Pferdeeisenbahn in hiesiger<br />

Stadt zur Zeit noch entgegenstehen…«<br />

kategorisch ab.<br />

1877 wagte die Stadtverordnetenversammlung<br />

trotzdem<br />

aufzubegehren. Erstmals wurde<br />

eine Anfrage zum Thema »Pferdebahn«<br />

formuliert und eingebracht.<br />

Auf die vorgelegten<br />

Angebote wurde jedoch mit Hinweis<br />

auf den Bericht Kreyßigs<br />

gar nicht erst eingegangen.<br />

Doch die Bahnbefürworter<br />

gaben nicht auf. In der Folgezeit<br />

arbeitete man in der Verwaltung<br />

– trotz Kreyßigs Veto – an<br />

Plänen für einen möglichen Bau<br />

und die Presse bezog eindeutig<br />

Stellung. So war im Mainzer<br />

Anzeiger vom 5. November 1880<br />

zu lesen:<br />

»Der Herr Bürgermeister will<br />

die Pferdebahn, aber der Herr<br />

Stadtbaumeister will sie nicht;<br />

darum werden die guten Mainzer<br />

noch recht lange zu warten<br />

haben, bis sie sich der Wohlthat<br />

dieses so bequemen und billigen<br />

Beförderungsmittels erfreuen<br />

dürfen …«<br />

VOM NEUTOR ZUR<br />

»STATION GARTENFELD«<br />

Durch die Aufnahme des Postbetriebes<br />

1881 wurde Bretzenheim<br />

mit dem Schillerplatz (täglich<br />

vier Fahrtenpaare) und<br />

Hechtsheim mit dem Graben<br />

(zwei Paare) verbunden. Doch<br />

die Preise waren hoch. So kostete<br />

die Fahrt nach Hechtsheim<br />

50 Pfennige und eine Rückfahrkarte<br />

85 Pfennige.<br />

Es sollte noch ein weiteres<br />

Jahr dauern, bis sich die Befürworter<br />

der Bahn in der Verwaltung<br />

endgültig durchsetzen<br />

konnten. Im Juni 1882 wurde<br />

das Pflichtenheft »Vereinbarungen<br />

und Anordnungen wegen<br />

Anlagen von <strong>Straßenbahn</strong>en in<br />

der Stadt Mainz« veröffentlicht.<br />

In dieser Ausschreibung waren<br />

Die Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter der Unternehmensgruppe<br />

Stadtwerke<br />

Mainz sind stolz darauf, dass<br />

sie den Erhalt der <strong>Straßenbahn</strong><br />

in Mainz in den vergangenen<br />

<strong>Jahre</strong>n gemeinsam sichern<br />

konnten. Mit dem Bau der<br />

Mainzelbahn setzen wir jetzt ein<br />

positives Signal für die weitere<br />

Zukunft der <strong>Straßenbahn</strong> in<br />

Mainz, denn die neue Verbindung<br />

vom Hauptbahnhof zum<br />

Lerchenberg macht das umweltfreundliche<br />

Verkehrsmittel<br />

<strong>Straßenbahn</strong> noch<br />

attraktiver für die Bür -<br />

gerinnen und Bürger.<br />

Dr.-Ing. Tobias Brosze,<br />

stellv. Vorstandsvorsitzender<br />

der Stadtwerke Mainz AG


06 | DER MAINZER 07.2015 | HISTORIE<br />

Mainzer Brückenkopf: In den beiden Kaponieren saßen die Brücken -<br />

geld-Einnehmer, die bis 1912 diese Gebühr (im Fahrpreis bereits<br />

enthalten) von jedem Nutzer erhoben.<br />

1914 wird erstmals ein Auftrag an die Mainzer Waggonfabrik Gebr.<br />

Gastell vergeben. Von ihr stammt u.a. dieser Drei-Wagen-Zug.<br />

(Aufnahme: 1917)<br />

u.a. vier Linien in Normalspur (1435 mm)<br />

und eine Konzessionsdauer von 35 <strong>Jahre</strong>n<br />

vorgesehen. Die eingegangenen Angebote<br />

stellten die Verwaltung jedoch nicht zufrieden.<br />

Das Projekt wurde erneut ausgeschrieben<br />

– dieses Mal für eine schmalere, meterspurige<br />

(1000 mm breite) Bahn.<br />

Am 8. Mai 1883 teilte die Stadtverordnetenversammlung<br />

ihre Entscheidung mit:<br />

die Berliner Firma Marcks und Balke, die<br />

bereits mit dem Bau der Bahnen in Erfurt<br />

und Kassel Erfahrungen gesammelt hatte,<br />

erhielt – für einige Insider überraschend –<br />

von der Stadt Mainz die Konzession zum<br />

Betrieb der Pferdebahn. Die umgehend<br />

begonnenen Gleisbauarbeiten gingen<br />

äußerst zügig voran. Parallel dazu entstanden<br />

in der Rheinallee 35 das Depot und<br />

die Pferdeställe. Acht Wagen konnten ebenfalls<br />

bis September geliefert werden. Unter<br />

diesen Umständen dauerte es keine fünf<br />

Wir gratulieren zum Jubiläum<br />

<strong>111</strong> <strong>Jahre</strong> elektrische <strong>Straßenbahn</strong> in Mainz.<br />

www.stadlerrail.com


HISTORIE | DER MAINZER 07.2015 | 07<br />

Am 16. April 1950 weiht Bundespräsident Theodor Heuss die später nach<br />

ihm benannte wiederaufgebaute Rheinbrücke ein. Mit dabei: Die festlich<br />

geschmückten Triebwagen der Linie 6.<br />

In den fünfziger <strong>Jahre</strong>n wurden ältere Triebwagen gelegentlich komplett mit<br />

Pappmaché verkleidet und zu Reklamefahrten eingesetzt. Diese Aktionen<br />

wurden 1960 eingestellt.<br />

Monate vom Stadtratsbeschluss bis zur<br />

Einweihung der ersten Strecke.<br />

Die feierliche Eröffnung fand am 26.<br />

September 1883 um 16 Uhr statt. Nach<br />

einer Besichtigung des Depots nahmen<br />

die Honoratioren in den festlich hergerichteten<br />

Wagen (»mit hessischen und<br />

deutschen Fahnen sowie Eichenlaub festlich<br />

geschmückt«) Platz und fuhren die gesamte<br />

Strecke, von einem Musikkorps begleitet,<br />

erstmals ab.<br />

Die Wagen wurden ausnahmsweise von<br />

zwei Pferden gezogen. Im normalen Betrieb<br />

genügte meistens ein Zugtier. Nur an der<br />

steilen Brückenauffahrt wurde später für<br />

eine kurze Strecke jeweils ein zweites Tier<br />

dazu gespannt. Am nächsten Tag wurde<br />

der Linienbetrieb aufgenommen.<br />

| MDL<br />

GeMAINZam bringen wir die<br />

Mainzer Fans in die Bundesliga.<br />

Mainz 05 und die MVG


08 | DER MAINZER 07.2015 | HISTORIE<br />

Der Bahnhofsvorplatz um 1951: Unten ein von der Universität kom -<br />

mender Wagen der Linie 2, auf dem äußeren Schleifenring (Bildmitte)<br />

ein Wies badener Zug der Linie 6.<br />

1952/54 werden die ersten dreiachsigen »Großraumwagen« (von der<br />

Firma Westwaggon) in Betrieb genommen. Sie sind in Mainz bis 1975 im<br />

Einsatz.<br />

MIT STROM DURCHS 20. JAHRHUNDERT<br />

»Dampf- und/oder Pferdebahn?« lautete die Frage Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

bei den Verantwortlichen für die Stadtentwicklung. Das Rennen machte aber zunächst<br />

eine andere: Die elektrische <strong>Straßenbahn</strong>.<br />

Während auf technischer Seite<br />

alles optimal lief, wuchsen<br />

die wirtschaftlichen Schwierigkeiten.<br />

Das Unternehmen »Mainzer<br />

<strong>Straßenbahn</strong>en« wurde<br />

von seinen Eigentümern am<br />

20. März 1884 in die »Mainzer<br />

<strong>Straßenbahn</strong> AG« umgewandelt.<br />

Doch gewaltige Verluste im<br />

Bereich der anderen Bahnen<br />

(Kassel und Erfurt) führten<br />

schließlich dazu, dass alle<br />

Rechte und Anteile an den Kasseler<br />

Hauptgläubiger Sigmund<br />

Aschrott (1826-1915) übertragen<br />

werden mussten. Er war<br />

Kaufmann, Industrieller, Bankier<br />

und Immobilienunternehmer<br />

und hatte in seiner Heimat einen<br />

ganzen Stadtteil, das Hohenzollernviertel,<br />

erbauen lassen.<br />

Nur wenige <strong>Jahre</strong> später wurde<br />

in Mainz ein Konsortium<br />

vorstellig, das verschiedene Vororte<br />

(Hechtsheim, Bretzenheim,<br />

Gonsenheim, Finthen) durch<br />

ein Dampfbahnnetz mit der<br />

Innenstadt verbinden wollte.<br />

Ein von allen Seiten gewünschtes<br />

Projekt – das aber zunächst<br />

daran scheiterte, dass der Vertrag<br />

mit dem Pferdebahnbetrei-<br />

Die Mainzer Verkehrs -<br />

gesellschaft ist ein<br />

zukunftsorientiertes und<br />

erfolgreiches Unternehmen.<br />

Das zeigt sich nach Außen vor<br />

allem am derzeit größten <strong>Straßenbahn</strong>projekt<br />

in Deutschland,<br />

der Mainzelbahn und<br />

dem System MVGmeinRad.<br />

Das war, neben der schönen<br />

Stadt, ein Argument für mein<br />

Engagement bei der<br />

MVG seit dem 01. Mai<br />

2015.<br />

Eva Kreienkamp,<br />

Geschäftsführerin der Mainzer<br />

Verkehrsgesellschaft mbH (MVG)<br />

ber die Erteilung zusätzlicher<br />

Konzessionen grundsätzlich ausschloss.<br />

Verhandlungen waren erst<br />

möglich, nachdem Aschrott seine<br />

Anteile an ein Eisenbahnkonsortium<br />

abgetreten hatte.<br />

Dieses Konsortium bestand aus<br />

der 1853 von Gustav Mevissen<br />

und Abraham Oppenheim mit<br />

Sitz in Darmstadt gegründeten<br />

Bank für Handel und Industrie<br />

und Herrmann Bachstein (1834-<br />

1908), genauer: der »Centralverwaltung<br />

für Secundärbahnen<br />

Herrmann Bachstein (CV)« in<br />

Berlin. Bachstein war Eisenbahnpionier<br />

und gilt als Initiator<br />

vieler Eisenbahnstrecken in<br />

Deutschland.<br />

12. AUGUST 1891:<br />

DIE DAMPFBAHN KOMMT<br />

Am 11. Mai 1889 kam es zum<br />

Abschluss eines Vertrages. Dieser<br />

sah vor, dass drei Pferdebahnlinien<br />

beibehalten werden<br />

sollten:<br />

a) Weisenau – Centralbahnhof<br />

(=Hauptbahnhof)<br />

b) Centralbahnhof – Castel<br />

c) Bonifaziusplatz – Zollhafen.<br />

Für die Linie durch die Große<br />

Bleiche, in der zukünftig die<br />

Dampfbahnen fahren sollten,<br />

kam dagegen das »Aus«. Die<br />

nach Zahlbach geplante Pferdebahn<br />

wurde durch die Dampfbahnlinie<br />

nach Hechtsheim<br />

ersetzt, die im ersten Teil auf<br />

dieser Route fuhr. Am 12.<br />

August 1891 wurde die Dampfbahn<br />

offiziell eröffnet.<br />

Parallel dazu wurde auch das<br />

Netz der Pferdebahn erweitert.<br />

Neue Linien führten u.a. nach<br />

Weisenau (hierzu musste die<br />

Gemeinde einen »verlorenen<br />

Zuschuss« in Höhe von 10.000<br />

Mark bezahlen) und zum neuen<br />

Schlachthof im Gartenfeld.<br />

Dampf- und Pferdebahn hatten<br />

eine gemeinsame Verwaltung,<br />

die »Betriebsverwaltung<br />

der Mainzer Vorort- und <strong>Straßenbahn</strong>en«.<br />

1895 strukturierte<br />

das Konsortium seinen Besitz<br />

um und gründete u.a. das Tochterunternehmen<br />

Süddeutsche<br />

Eisenbahn-Gesellschaft AG<br />

(SEG).<br />

Verwaltungssitz der SEG war<br />

Darmstadt – und diese Entfernung<br />

war wohl mit ein Grund


HISTORIE | DER MAINZER 07.2015 | 09<br />

Im August 1958 überquert ein Großraumtriebwagen der Linie 11 (Kostheim-<br />

Finthen) die Brücke. Am 1. September 1958 wird der <strong>Straßenbahn</strong>verkehr<br />

über den Rhein eingestellt.<br />

Triebwagen 83 auf der Strecke der Linie 7: Liebfrauenplatz / Ecke<br />

Fischtorstraße. Der Verkehr führt im April 1964 noch quer über die Plätze<br />

am Dom.<br />

Der Nahverkehr hat auch<br />

eine gesellschaftspolitische<br />

Aufgabe, er ermöglicht<br />

die Teilhabe aller Bürgerinnen<br />

und Bürger am Leben in<br />

der Stadt. Die wachsende<br />

Bedeutung drückt sich seit <strong>Jahre</strong>n<br />

in steigenden Fahrgastzahlen<br />

aus. Nach dem zweigleisigen<br />

Ausbau in der Gaustraße<br />

und in Finthen sind moderne<br />

neue <strong>Straßenbahn</strong>fahrzeuge<br />

sowie die Erweiterung des Netzes<br />

bis hin zum Lerchenberg<br />

die richtige Antwort<br />

auf steigende Herausforderungen.<br />

Jochen Erlhof,<br />

Geschäftsführer der Mainzer<br />

Verkehrsgesellschaft mbH (MVG)<br />

dafür, dass die Probleme zwischen<br />

Stadt und SEG wuchsen.<br />

Hier zahlte sich jetzt die Weitsicht<br />

der Stadtverwaltung aus.<br />

Sie hatten in den Vertragstext<br />

eine Klausel mit aufgenommen,<br />

die eine Übernahme der Bahnen<br />

durch die Stadt ab 1904 möglich<br />

machte.<br />

Bereits am 22. November<br />

1899 fasste der Stadtrat einen<br />

entsprechenden Beschluss<br />

bezüglich der Pferdebahn. Er<br />

sah außerdem eine Erweiterung<br />

des Streckennetzes und eine<br />

Elektrifizierung vor. Fast vier<br />

<strong>Jahre</strong> sollte es dauern, bis sich<br />

beide Seiten über den Kaufpreis<br />

einig waren. Am 29. Juli 1903<br />

unterzeichneten Oberbürgermeister<br />

Dr. Gaßner und Direktor<br />

Rötelmann den Vertrag. Der<br />

Stadtrat stimmte noch am gleichen<br />

Tag zu.<br />

Dieser Kauf stieß allerdings<br />

nicht überall auf Zustimmung.<br />

Die Stadt habe, so hörte und<br />

las man, 1,4 Millionen Mark für<br />

ein »abgewirtschaftetes Unternehmen«<br />

bezahlt, um es jetzt<br />

mit weiteren großen Kosten zu<br />

elektrifizieren.<br />

Am 1. April 1904 kam es zur<br />

Übernahme. Trotz vieler Provisorien<br />

und Rechtsstreitereien<br />

konnte der Zeitplan eingehalten<br />

werden. Am 31. Dezember 1904<br />

wurde letztmals ein <strong>Straßenbahn</strong>wagen<br />

von einem Pferd<br />

durch die Stadt gezogen.<br />

1903/1904: JAHRE DER<br />

ENTSCHEI DUNGEN<br />

Diese relativ schnelle Umsetzung<br />

war möglich, da bereits<br />

im Vorjahr alle wichtigen Entscheidungen<br />

bezüglich Linienführung,<br />

Schienenlieferant (AG<br />

Phönix, Laar bei Ruhrort), elektrischer<br />

Ausrüstung (Siemens-<br />

Schuckert-Werke, SSW), Standort<br />

Umformerstation (Rheinallee<br />

20) und Standort Depot<br />

(Ecke Rheinallee / Kaiser-Karl-<br />

Ring) getroffen worden waren.<br />

Auch der notwendige Kredit<br />

war abgesegnet. Bereits im<br />

August 1903 konnten die Bauarbeiten<br />

beginnen.<br />

Die Linie führte vom neuen<br />

»Centralbahnhof« (Hauptbahnhof)<br />

über die Straßenbrücke<br />

bis zum Bahnhof Kastel und<br />

ging dort in das SEG-System<br />

über, das u.a. bis nach Biebrich<br />

führte. Zu einem »Eklat« kam<br />

es, als Ende März 1904 die hessischen<br />

(Mainz, Kastel, Amöneburg)<br />

und preußischen Teile<br />

(Wiesbaden, Biebrich) der Strecke<br />

landespolizeilich abgenommen<br />

wurden. Zu dem anschließenden<br />

Festessen im Hotel<br />

»Bellevue« in Biebrich hatte<br />

man die »hessische« Delegation<br />

aus Mainz nicht eingeladen.<br />

Hier tafelten die »Preußen«<br />

unter sich.<br />

Der »elektrische Verkehr«<br />

selbst begann am 30. März 1904<br />

ohne besondere Feierlichkeit:<br />

Die Linie Mainz – Biebrich –<br />

Wiesbaden/Nerotal wurde jetzt<br />

halbstündlich befahren.<br />

»ZUM SEGEN<br />

VON MAINZ«<br />

Erst zum 4. Mai 1904 geruhte<br />

der Großherzog, die lange<br />

ersehnte Konzession für die<br />

Mainzer Linien zu erteilen,<br />

sodass die »Grüne Linie«<br />

(Gutenberplatz – Hauptbahnhof<br />

– Bismarckplatz – Mombach)<br />

am 15. Juli – dieses Mal »feierlich«<br />

– eröffnet werden konnte.


10 | DER MAINZER 07.2015 | HISTORIE<br />

Während der Weltkriege werden Frauen als Schaffnerinnen eingesetzt.<br />

Die »Neue« aus Schlesien (Bildmitte) wird von der älteren Lehrschaffnerin<br />

und dem »Herrn Kontrolleur« eingeführt.<br />

Bis 1965 werden die Fahrscheine noch von einem Schaffner verkauft,<br />

der mit der typischen Umhängetasche nebst Geldwechsler und einer<br />

Lochzange ausgerüstet ist.<br />

Wie den Aufzeichnungen des Mainzer<br />

<strong>Straßenbahn</strong>-Spezialisten Harald Neise zu<br />

entnehmen ist, nahmen an diesem Großereignis<br />

rund 100 Ehrengäste teil, die die<br />

erste Fahrt in vier festlich geschmückten<br />

Wagen von der Innenstadt nach Mombach<br />

antraten: Ȇberall in der Stadt fanden sich<br />

zahlreiche Zuschauer, besonders aber in<br />

Mombach, das im Fahnenschmuck prangte<br />

und eine Anzahl Häuser geschmückt hatte.«<br />

(Die Eingemeindung des Ortes erfolgte<br />

knapp drei <strong>Jahre</strong> später.)<br />

Nach einer ersten »Erfrischung« an der<br />

Endhaltestelle fuhr man an den Bismarckplatz<br />

zurück, um – getrennt nach Rang<br />

und Stand – zu feiern: Die Prominenz<br />

tafelte an gedeckten Tischen, für die Angestellten<br />

gab es Bier und belegte Brote<br />

unter einem Zeltdach.<br />

Oberbürgermeister Dr. Gaßner wies in<br />

einer der zahlreichen Ansprachen auf die<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum Jubiläum, liebe MVG!<br />

Ein verlässlicher Partner feiert<br />

mainzigartiges Jubiläum.<br />

Am 11. Juli diesen <strong>Jahre</strong>s feiert die MVG <strong>111</strong> <strong>Jahre</strong><br />

elektrische <strong>Straßenbahn</strong> in Mainz. Wir freuen uns,<br />

dass wir seit <strong>Jahre</strong>n partnerschaftlich mit der MVG<br />

zusammenarbeiten dürfen und gratulieren ganz<br />

herzlich zum mainzigartigen Jubiläum!<br />

Ticket = Fahrschein:<br />

Parken und kostenlos<br />

Bus & Tram fahren!<br />

Einmal zahlen – doppelt nutzen:<br />

Sie parken Ihr Auto sicher und fahren<br />

bequem mit Bus und <strong>Straßenbahn</strong> weiter.<br />

Und das kostenlos: Ihr PMG-Parkcket gilt<br />

für 24 h für das gesamte Stadtliniennetz<br />

der Mainzer Vekehrsgesellscha –<br />

mit bis zu 4 Begleitpersonen!<br />

Platz für alle.<br />

www.pmg-mainz.de/spezialangebote<br />

Ihre ORN Omnibusverkehr Rhein-Nahe GmbH.<br />

Die Bahn macht mobil.


HISTORIE | DER MAINZER 07.2015 | 11<br />

Augustinerstraße, Juli 1963: In der teilweise zweispurig ausgebauten<br />

Altstadtstraße begegnen sich zwei Züge der nach Weisenau fahrenden<br />

Linie 1.<br />

Aus Aachen werden 1973 sechs Großraumtriebwagen übernommen.<br />

Es sind die einzigen Vierachser, die jemals im Mainzer Personenverkehr<br />

laufen. Wagen 210 ist heute wieder in Aachen: als Denkmal.<br />

komplexe Entwicklungsgeschichte der<br />

Bahn hin: »Die Geschichte, wie wir zur<br />

Bahn gelangten … zu erzählen, werden<br />

Sie mir erlassen. Ich müsste sonst mit<br />

Aeneas sagen, als ihn Karthagos Fürstin<br />

nach seinen Schicksalen fragte: ›Infantum<br />

regina, jubes, renovare dolorem.‹ [Unsägli -<br />

chen Schmerz befiehlst Du, o Königin, zu<br />

erneuern.]«<br />

Auch ohne Großes Latinum konnten<br />

dann alle Beteiligten in seine Schlussworte<br />

mit einstimmen: »Rolle Rad! Zum Glück,<br />

zum Vorteil, zum Segen von Mainz! Unsere<br />

Vaterstadt; hoch, hoch, hoch!«<br />

Die ersten Streckenerweiterungen erfolgten<br />

noch im gleichen Jahr:<br />

Am 1. September nahm die Ringbahn<br />

(»Blaue Linie«) Hauptbahnhof – Höfchen<br />

– Kaisertor – Hauptbahnhof (mit Abzweigung<br />

nach Kastel) ihren Betrieb auf,<br />

gleichzeitig erhielt die Mombacher Linie<br />

ihren endgültigen Anfangspunkt »Neubrunnenplatz«.<br />

Die SEG fuhr ab 10. September<br />

die Strecke Biebrich – Schierstein und in<br />

Mainz wurde im Dezember die »Rote Linie«<br />

eröffnet. Diese führte zunächst vom<br />

Bismarckplatz über die Rheinallee zum<br />

Höfchen und später, als »störende« Häuser<br />

in der Augustinerstraße niedergelegt worden<br />

waren, durch die Altstadt bis nach Weisenau.<br />

Gleichzeitig hatte die SEG auf der anderen<br />

Rheinseite (hier war sie weiterhin noch<br />

Besitzer) das Netz weiter ausgebaut: Zwei<br />

Strecken führten jetzt über den Fluss auf<br />

den Mainzer Brückenplatz: Linie 6 von<br />

Wiesbaden und Linie 9 von Schierstein.<br />

DER ÜBERNAHMEVERTRAG<br />

AUS DEM JAHR 1915<br />

Auch die SEG hatte Elektrifizierungspläne<br />

– für ihre in Mainz nicht unumstrittenen<br />

Dampfbahnen. Ein entsprechen -<br />

des Vertragswerk mit der Stadt entstand<br />

nur langsam, weil beide Seiten immer<br />

neue Forderungen stellten und Wünsche<br />

heg ten. Erst nach über zehn <strong>Jahre</strong>n, am<br />

3. November 1915, akzeptierten die Stadtverordneten<br />

den Vertrag. Er enthielt drei<br />

Hauptpunkte:<br />

a) Die Stadt übernimmt drei Monate<br />

nach Kriegsende (das zu diesem Zeitpunkt<br />

natürlich noch nicht abzusehen war) die<br />

Dampfbahnen von der SEG und führt die<br />

Elektrifizierung selbst durch.<br />

b) Die SEG darf sofort ihre Wiesbadener<br />

<strong>Straßenbahn</strong>-Linien 6 und 9 vom Brückenkopf<br />

über die Kaiserstraße bis zum Mainzer<br />

Hauptbahnhof verlängern.<br />

c) Die Stadt Mainz darf die Gleise der<br />

Dampfbahnen in der Großen Bleiche und<br />

weiter bis zum Hauptfriedhof mitbenutzen<br />

und elektrifizieren.<br />

STROM STATT DAMPF –<br />

ELEKTRIFIZIERUNG IN NOTZEITEN<br />

Bereits ab 4. Dezember 1916 verkürzte<br />

die SEG aus Personalmangel ihre innerstädtische<br />

Linie bis zum Hauptbahnhof.<br />

Die Anwohner der Großen Bleiche konnten<br />

– im wahrsten Sinne des Wortes – aufatmen.<br />

Am 28. September 1919 übernahm die<br />

Stadt so ein völlig desolates Unternehmen.<br />

Die nun auch langsam einsetzende Geldentwertung<br />

machte immer neue Fahrpreiserhöhungen<br />

notwendig, die einen weiteren<br />

Fahrgastrückgang und steigende Defizite<br />

im Haushalt bewirkten. Es kam zu Stilllegungen<br />

und Streitereien mit den betroffenen<br />

Gemeinden, die an einer Elektrifizierung<br />

zwar sehr interessiert waren, sich<br />

aber nicht an den anfallenden Kosten beteiligen<br />

wollten. Erst im <strong>Jahre</strong> 1923 konnten<br />

die Umstellungsarbeiten abgeschlossen<br />

werden – die letzte Dampfbahn fuhr am<br />

9. Juni durch Mainz.<br />

Taubertsbergbad Mainz<br />

Betriebsgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Wallstraße 9 · 55122 Mainz<br />

Das Saunen- und Thermen-Erlebnis in Mainz<br />

Herzlichen Glückwunsch zum Firmenjubiläum<br />

Dies ist ein ganz besonderer Tag – die elektrische <strong>Straßenbahn</strong> gibt es nun seit <strong>111</strong> <strong>Jahre</strong>n.<br />

Wir sagen der Mainzer Verkehrsgesellschaft Danke<br />

für die gute und langjährige Zusammenarbeit und wünschen dem Unternehmen und<br />

allen Mitarbeitern für die Zukunft viel Erfolg.<br />

Telefon: 06131.58446-0<br />

www.taubertsbergbad.de<br />

www.starwaters.de


12 | DER MAINZER 07.2015 | HISTORIE<br />

Winteridylle: Tw 204 in Bretzenheim zwischen Lindenmühle und Bahnstraße.<br />

Das Fahrzeug wurde 1996 von der nur kurzzeitig bestehenden<br />

Adtranz »we speak railways« erworben.<br />

Tw 216 in der 2004 zweigleisig ausgebauten Gaustraße (Foto: 2007).<br />

Vorher begann hier eine »Gleisverschlingung«, die immer nur in eine<br />

Richtung befahren werden konnte.<br />

BUS UND/ODER BAHN?<br />

Mit dem Aufkommen kraftstoffgetriebener Omnibusse erwuchs der elektrischen <strong>Straßenbahn</strong><br />

ein neuer Konkurrent. Entscheidungen pro oder contra eines der beiden Systeme hatten in den<br />

nächsten Jahrzehnten neben ökonomischen immer auch politische Aspekte.<br />

Am 16. April 1927 wurde die<br />

rechtsrheinische <strong>Straßenbahn</strong>linie<br />

von Kastel nach Kostheim/Siedlung<br />

erweitert. In den<br />

<strong>Jahre</strong>n zuvor hatte man bereits<br />

unter anderem den elektrischen<br />

Betrieb nach Finthen, Bretzenheim,<br />

Hechtsheim und zum<br />

Städtischen Krankenhaus (heute:<br />

Universitätsklinikum) eröffnet.<br />

Damit hatte das <strong>Straßenbahn</strong>netz<br />

– auf der Basis der<br />

zeitgenössischen Zahlen – eine<br />

Streckenlänge von 38,966 km –<br />

seine wohl größte Ausdehnung.<br />

Jährlich wurden auf 13 (!) Linien<br />

(die überwiegend rechtsrheinischen<br />

»6« und »9« mitgerechnet)<br />

über 16 Millionen Fahrgäste<br />

befördert.<br />

Kuriosität am Rande: Am 29.<br />

März 1918 kam es zur ersten<br />

Fahrpreiserhöhung. Die billigste<br />

Fahrt kostete jetzt 15 Pfennige<br />

(vorher: 10 Pfennige). Wenige<br />

<strong>Jahre</strong> später, auf dem Höhepunkt<br />

der Inflation (27. November<br />

1923) kostete das gleiche<br />

Ticket 200 Milliarden Mark!<br />

Im gleichen Jahr nahm ein<br />

neues Fahrzeug seinen Betrieb<br />

auf. Nach einem kurzzeitigen<br />

Über 700 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

bei MVG und CBM<br />

arbeiten für einen leistungsfähigen<br />

Nahverkehr in Mainz und<br />

damit auch für sichere Arbeitsplätze<br />

in unseren Unternehmen.<br />

Der Erfolg der MVG und<br />

der CBM ist vor allem auch der<br />

Erfolg der ganzen Belegschaft,<br />

nur durch das große und<br />

gemeinsame Engagement<br />

und die gute Zusammenarbeit<br />

können die Ziele im<br />

ÖPNV auch in Zukunft<br />

erreicht werden.<br />

Thomas Conrad,<br />

Betriebsratsvorsitzender MVG<br />

Ernat Mujanovic,<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

Fahrbetrieb der MVG<br />

Einsatz während des 1. Weltkrieges<br />

und einigen Ersatzfahrten<br />

in den frühen Zwanzigern<br />

wurde am 17. Juni 1927 erstmals<br />

ein mit Kraftstoff angetriebener<br />

Omnibus im Linienverkehr<br />

eingesetzt. Er übernahm<br />

die Strecke Münsterplatz – Städtisches<br />

Krankenhaus. Über viele<br />

<strong>Jahre</strong> galt dieser Fahrzeugtyp<br />

nur als praktische Ergänzung<br />

zur <strong>Straßenbahn</strong>, bis er Ende<br />

der fünfziger <strong>Jahre</strong>, durch politische<br />

Entscheidungen gefördert,<br />

in Mainz – wie in vielen<br />

anderen Städten – seinen,<br />

zumindest vorübergehenden,<br />

Siegeszug antreten konnte.<br />

NEUBEGINN<br />

Die alliierten Luftangriffe<br />

während des zweiten Weltkriegs<br />

auf Mainz hatten nicht nur tausende<br />

von Menschenleben gefordert<br />

und weite Teile der Innenstadt<br />

zerstört, sondern auch<br />

die städtische Infrastruktur weitgehend<br />

vernichtet: 25 von 57<br />

Triebwagen und 23 von 55 Beiwagen<br />

waren nicht mehr zu verwenden<br />

– aus dem Rest konnten<br />

mit viel technischem Geschick<br />

einige Gespanne zusammengebastelt<br />

werden. Erst als die<br />

Linie 1 ab 21. Februar 1946<br />

bis Weisenau durchfuhr, waren<br />

wieder alle linksrheinischen Vororte<br />

an das Netz der »Elektrisch«<br />

angeschlossen.<br />

Im Jahr 1954 feierte man<br />

noch mit einem Wagenkorso<br />

das 50-jährige Jubiläum der<br />

Städtischen <strong>Straßenbahn</strong>en,<br />

doch dann begann das »Gesundschrumpfen«<br />

des Mainzer Netzes<br />

mit der Einstellung der Linien<br />

nach Wiesbaden (1955), Schierstein<br />

(1955) und Kostheim<br />

(1958) sowie der innerstädtischen<br />

Linie vom Liebfrauenplatz<br />

zum <strong>Straßenbahn</strong>amt (1965).<br />

Sie wurden alle durch Omnibuslinien<br />

ersetzt.<br />

POLITIKUM »STRASSENBAHN«<br />

Nachdem das Mainzer <strong>Straßenbahn</strong>netz<br />

durch Beschluss<br />

des Stadtrates im <strong>Jahre</strong> 1963<br />

fast halbiert worden war, kam<br />

das Thema drei Jahrzehnte später,<br />

am 13. Mai 1993, erneut<br />

vor das Stadtparlament. Inzwischen<br />

hatten sich in Mainz –<br />

auch in der Parteienlandschaft –


HISTORIE | DER MAINZER 07.2015 | 13<br />

Tw 276 am Hauptbahnhof (2007). Der achtachsige dreiteilige Zweirichtungs-Gelenktriebwagen<br />

»M8-Wagen« wurde 1984 von der Waggonfabrik<br />

DÜWAG gebaut.<br />

Die Mainzer <strong>Straßenbahn</strong> schlängelt sich durch die Geschichte. Im<br />

Vordergrund die ehemaligen Adelssitze Osteiner Hof (links) und Bassen -<br />

heimer Hof (rechts); im Hintergrund St. Stephan.<br />

zwei Fraktionen gebildet: Die<br />

eine befürwortete einen weiteren<br />

Ausbau des Busnetzes – auf<br />

Kosten der <strong>Straßenbahn</strong>, die<br />

andere stimmte für eine Renaissance<br />

der »<strong>Elektrische</strong>n«.<br />

Nach langen Diskussionen<br />

setzte sich die <strong>Straßenbahn</strong>fraktion<br />

durch – und erreichte<br />

eine Entscheidung für den<br />

Ankauf von 20 neuen <strong>Straßenbahn</strong>en,<br />

den kompletten zweigleisigen<br />

Ausbau des vorhandenen<br />

Netzes, eine neue Linie<br />

nach Ebersheim (die nie verwirklicht<br />

werden sollte) sowie<br />

für weitere Machbarkeitsstudien<br />

in Bezug auf einen möglichen<br />

Ausbau des Tramnetzes – unter<br />

anderem in Richtung Lerchenberg<br />

und Layenhof.<br />

Diese Auseinandersetzung<br />

wurde im Kommunalwahlkampf<br />

1994 wieder aufgegriffen und<br />

führte, da es zu deutlichen<br />

Machtverschiebungen in der<br />

neuen Legislaturperiode kam,<br />

zu einer erneuten Sitzung des<br />

Stadtrates, in der die Beschlüsse<br />

des Vorjahres »gekippt« werden<br />

sollten. Unter anderem sollte<br />

die Bestellung der neuen Stra-<br />

ßenbahnen rückgängig gemacht<br />

werden. Doch auch dieses Mal<br />

konnte sich die »<strong>Straßenbahn</strong>fraktion«<br />

– wenn auch nur mit<br />

einer Stimme Vorsprung –<br />

durchsetzen.<br />

Trotzdem versuchten die<br />

Tramgegner in der Folgezeit,<br />

eine Mehrheit im Aufsichtsrat<br />

zu erreichen. Ohne Erfolg: Im<br />

Dezember 1996 konnten die<br />

neuen Bahnen in der Stadt präsentiert<br />

werden.<br />

Erst 2003 waren die politischen<br />

Wogen wieder geglättet –<br />

am 28. Mai votierte der Stadtrat<br />

einstimmig für die Fortführung<br />

des <strong>Straßenbahn</strong>betriebes.<br />

AUS DER PLANUNGS -<br />

ABTEILUNG DER MVG<br />

Unabhängig von den politischen<br />

Wechselbädern stellte<br />

man innerhalb der MVG immer<br />

wieder Überlegungen über einen<br />

weiteren Ausbau des Netzes an.<br />

Auf der Tagesordnung standen<br />

unter anderem eine Tieflegung<br />

in Bretzenheim (AZ in 1973:<br />

»Keine »U«-Bahn-Trasse durch<br />

Bretzenheim.«), diverse Alternativen<br />

für den »Weg nach Ler-<br />

chenberg« (1981) und ein Stadtbahnsystem<br />

(Wiesbaden – Lerchenberg),<br />

das aus verschiedenen<br />

Gründen im Jahr 2001<br />

nicht weiter verfolgt wurde.<br />

Auch die Idee einer Rheinhessen-Tram<br />

wurde frühzeitig zu<br />

den Akten gelegt.<br />

2003 schlug die MVG Alarm:<br />

Die Fixkosten seien zu hoch –<br />

das Netz müsse ausgebaut oder<br />

stillgelegt werden. Der Stadtrat<br />

blieb bei seiner Linie und wählte<br />

die erste Variante. Diverse Trassen<br />

waren auf Grund der älteren<br />

Überlegungen in den Bebauungsplänen<br />

noch festgeschrieben<br />

– und neue Ziele vorhanden.<br />

Was damals noch vereinzelt<br />

belächelt wurde, wird bald<br />

Hauptbahnhof, Universität,<br />

Coface-Arena und den Lerchenberg<br />

miteinander verbinden:<br />

Die neue Mainzelbahn. Lesen<br />

Sie dazu bitte auch den Beitrag<br />

auf den folgenden Seiten.<br />

Die Mainzer Einzelhändler der<br />

Werbegemeinschaft Mainz e.V.<br />

gratulieren »Ihrer« Verkehrs -<br />

gesellschaft herzlich zum<br />

Jubiläum und bedanken sich<br />

für die vielen <strong>Jahre</strong> hervorragender<br />

Zusammenarbeit.<br />

Weiter so!<br />

| MDL


14 | DER MAINZER 07.2015 | SOMMERFEST<br />

SOMMERFEST IN DER GAUGASS<br />

Seit 1904 sind in Mainz elektrisch betriebene <strong>Straßenbahn</strong>en im Einsatz und Mainz wäre nicht<br />

Mainz, wenn wir diesen <strong>111</strong>. <strong>Jahre</strong>stag nicht feiern würden – und Sie feiern mit.<br />

Am Samstag, 11. Juli 2015 öffnet die<br />

MVG für alle Interessierten die Pforten<br />

und lässt Sie ein wenig hinter die Kulissen<br />

des Unternehmens schauen. Die Anmeldung<br />

für die einzelnen Veranstaltungen findet<br />

ausschließlich an diesem Tag am Infor -<br />

mationsstand der MVG vor dem Gautor<br />

statt.<br />

Apropos Gautor: Die Gaustraße – oder<br />

wie die Mainzer sie liebevoll nennen »Gaugass«<br />

– ist eng mit der <strong>Straßenbahn</strong> verbunden,<br />

denn sie gilt als eine der steilsten<br />

Strecken Deutschlands, durch die sich<br />

eine elektrisch betriebene <strong>Straßenbahn</strong><br />

schlängeln muss. Die Läden und Lokale<br />

der Gaugass laden am gleichen Tag zum<br />

»Sommerfest in der Gaugass« ein. Es erwarten<br />

Sie viele Aktionen für Groß und Klein<br />

von der Andau bis zum Gautor.<br />

Info-Stände der MVG: Vor St. Stephan<br />

befindet sich ein Infostand der <strong>Straßenbahn</strong>freunde<br />

Mainz e. V. mit vielen historischen<br />

Bildern. Für Kinder gibt es eine<br />

Hüpfburg und eine Schminkaktion mit der<br />

MVG. Vor dem Gautor steht der schon<br />

erwähnte Infostand der MVG, an dem Sie<br />

sich für die einzelnen MVG-Veranstaltungen<br />

anmelden können.<br />

Die MVG-Partner, der Rhein-Nahe-<br />

Nah verkehrsverbund (RNN) und der Car -<br />

sharing-Anbieter book-n-drive, informieren<br />

Sie ebenfalls vor Ort über ihre Dienstleistungen.<br />

MVG-VERANSTALTUNGEN<br />

Bitte beachten Sie: Anmeldungen sind<br />

nur am 11. Juli ab 11.11 Uhr am MVG-<br />

Infostand (Gautor) möglich. Die Teilnehmer<br />

werden immer am Gautor (Parkplatz parallel<br />

zur Haltestelle »Am Gautor«) abgeholt.<br />

Die Rückfahrt ist, wenn nicht anders an -<br />

gegeben, mit den kostenlosen Oldtimer-<br />

<strong>Straßenbahn</strong>en möglich, die zwischen Am<br />

Gautor und Betriebshof pendeln.<br />

MVG-Betriebsbesichtigung (inkl. der<br />

Werkstätten): 12.30, 14.00 und 15.30 Uhr<br />

– Dauer: ca. 45 Minuten (max. 25 Personen<br />

pro Führung ).<br />

Erklärung zur Fahrplanerstellung:<br />

13.30 Uhr – der Besuch im Betriebshof<br />

dauert ca. 1 Stunde (max. 50 Personen).<br />

Erklärung zum ITCS (Intermodales<br />

Transport Control System): 15.30 Uhr –<br />

der Besuch im Betriebshof dauert ca.<br />

1 Stunde (max. 50 Personen).<br />

MVGmeinRad-Werkstattbesichtigung:<br />

13.00 und 14.30 Uhr – Dauer: ca. 45 Minuten<br />

(max. 25 Personen pro Führung).<br />

Die Teilnehmer werden nach der Veranstaltung<br />

mit dem Bus zurück zum Gautor<br />

gefahren.<br />

Mainzelbahn-Touren: 13.00 und 16.00<br />

Uhr – Dauer: ca. 1,5 Stunden (max.<br />

MAINZIGARTIG MOBIL<br />

Feiern Sie mit uns<br />

in der Gaugass<br />

Im Rahmen des Sommerfestes in der Gaugass feiert die MVG<br />

den <strong>111</strong>. Geburtstag der Mainzer elektrischen <strong>Straßenbahn</strong><br />

am 11. Juli 2015 von 11.11 Uhr bis 19.11 Uhr.<br />

Sie finden uns entlang der Festmeile rund um St. Stephan sowie am Gautor.<br />

An unserem Infostand am Gautor können Sie sich auch für interessante und tolle<br />

Fü h r u n g en u. a. im Betriebshof anmel d e n . N ä h e re I n f o r m a t i o n e n – vo r a l l e m z u m<br />

An meldeverfahren der Führungen und den genauen Angeboten in der Gaugass –<br />

finden Sie auf:<br />

www.mvg-mainz.de/<strong>111</strong><strong>Jahre</strong><br />

<strong>Jahre</strong><br />

<strong>Elektrische</strong> <strong>Straßenbahn</strong><br />

www.mvg-mainz.de<br />

RMV-Mobilitäts-Beratung im Verkehrs Center Mainz:<br />

Bahnhofplatz 6A · 55116 Mainz · Montag bis Freitag: 7.00 – 19.00 Uhr · Samstag: 9.00 – 14.00 Uhr<br />

24-Stunden-Telefon: (0 61 31) 12 77 77 · Telefax: (0 61 31) 12 66 66 · E-Mail: verkehrscenter@mvg-mainz.de


g<br />

Klei<br />

GA<br />

UGA<br />

ASS<br />

Eisgrubweg<br />

Große Weiß<br />

ißgasse<br />

Schiller-<br />

platz<br />

Ludwigs<br />

str<br />

ra<br />

aße<br />

5 19<br />

Kleine Weiß gasse<br />

St<br />

tefansberg<br />

4<br />

7<br />

20<br />

29<br />

28<br />

te enhof<br />

m Schott<br />

A<br />

Stefans<br />

-<br />

p<br />

lat<br />

z<br />

Öl<br />

lg ga as sse e<br />

8<br />

11<br />

9<br />

15<br />

18<br />

17<br />

Ga aust tra aß ße<br />

4<br />

5<br />

6<br />

3<br />

2<br />

27<br />

6<br />

7<br />

Ga<br />

aut tor r<br />

25<br />

24<br />

23<br />

22<br />

3<br />

2<br />

Gaustra aße<br />

16<br />

13<br />

14<br />

WC<br />

12<br />

10<br />

1<br />

8<br />

1<br />

9<br />

10<br />

Am Ga aut to or r<br />

21<br />

26<br />

Kä äs st tr ri<br />

ic<br />

ch<br />

Br re<br />

ei<br />

id de en nb ba ac ch hs st tr ra aß ße e<br />

Ack<br />

kerr<br />

30 Personen pro Tour). Die Teilnehmer<br />

werden nach der Veranstaltung mit<br />

dem Bus zurück zum Gautor ge fahren.<br />

Besichtigungen Sonderfahrzeuge<br />

der MVG: 13.00, 15.00 und 17.00 Uhr<br />

– Dauer: ca. 45 Minuten (max. 25 Personen<br />

pro Führung).<br />

<strong>Straßenbahn</strong>fahrer-Diplom für<br />

Erwachsene: 12.30, 14.00 und 15.30<br />

Uhr. Die Teilnehmer können mit der<br />

Oldtimerstraßenbahn (Ein- u. Ausstieg<br />

am Schillerplatz) zum Betriebshof und<br />

zurück fahren. Das <strong>Straßenbahn</strong>fahrer-Diplom<br />

findet auf dem Bremsgleis<br />

im Depot statt. 8 Personen pro Termin<br />

(Teilnahme ab 16 <strong>Jahre</strong>).<br />

Rundfahrten mit dem Cabriobus<br />

aus Erfurt: Ab 11.11 Uhr Abfahrt etwa<br />

alle 30 Minuten. Die Tour dauert ca.<br />

25 Minuten. Ein- und Ausstieg am<br />

GAUGASS’ | DER MAINZER 07.2015 | 15<br />

Gautor (Parkplatz parallel zur Haltestelle<br />

»Am Gautor«) – Gaustraße –<br />

Ludwigsstraße – Höfchen – Rheingoldhalle/Rathaus<br />

– Brückenplatz – Kastel/Brückenkopf<br />

– Landtag – Flachsmarktstraße<br />

– Schusterstraße – Höfchen<br />

– Ludwigsstraße – Gaustraße<br />

(Ausstieg).<br />

Rundfahrten mit den Oldtimer-<br />

<strong>Straßenbahn</strong>en: Die Triebwagen 93<br />

(Baujahr 1929) und Triebwagen 226<br />

(Baujahr 1958) pendeln zwischen Gautor<br />

– Schillerplatz – Münsterplatz –<br />

Hauptbahnhof – Lessingstraße – Goethestraße<br />

– Bismarckplatz und Betriebshof.<br />

Alle Veranstaltungen der MVG sind<br />

kostenfrei.<br />

RNN-Tageskarte<br />

Infos www.rnn.info | 01801 – 766 766*<br />

» Toll, dass wir<br />

so frei planen<br />

können. «<br />

Flexibel den Tag gestalten mit Bus und Bahn:<br />

Im Alltag oder in der Freizeit – mit der RNN-Tageskarte<br />

fahren Sie einen Tag lang, so oft Sie wollen. In alle<br />

Richtungen, besonders günstig, mit einer oder bis zu fünf<br />

Personen. Sie haben die Ziele – wir die Tageskarte dafür.<br />

* 3,9 Ct/min. aus dt. Festnetz; Mobilnetz kann abweichen, max. 42 Ct/min.<br />

Das Huthaus am Dom –<br />

Fast so alt, wie die Mainzer Elektrisch.<br />

Am 30. August 1913 eröffnete<br />

das »Huthaus am Dom«<br />

hier am Leichhof seine<br />

Pforten und präsentiert<br />

damals wie heute die<br />

akuelle Hutwoche<br />

im Wandel der Zeit.<br />

HUTHAUS<br />

AM DOM<br />

Johannisstraße 16, 55116 Mainz<br />

Telefon: 06131 225596


16 | DER MAINZER 07.2015 | GEWINNSPIEL<br />

»ZUM FASSENACHTSBRUNNE BITTE<br />

HIER AUSSTEIGE…« – IHRE STIMME<br />

FÜR UNSERE HALTESTELLEN<br />

Wollten Sie schon immer mal die Stimme in den Bussen und <strong>Straßenbahn</strong>en der<br />

Mainzer Verkehrsgesellschaft sein und die nächste Haltestelle ansagen?<br />

Dann könnte Ihr Traum in<br />

Erfüllung gehen. Gemeinsam<br />

mit ANTENNE MAINZ 106,6<br />

bietet die MVG anlässlich des<br />

<strong>111</strong>. Jubiläums der elektrischen<br />

<strong>Straßenbahn</strong> in Mainz drei<br />

Gewinnern die Möglichkeit, eine<br />

Woche lang die Ansagen der<br />

Haltestellen Münsterplatz, Schillerplatz<br />

und Höfchen anzu sagen.<br />

Was müssen Sie dafür tun?<br />

Suchen Sie sich eine der drei<br />

Haltestellen aus, nehmen Sie<br />

mit Ihrem Smartphone oder<br />

Ihrem Computer eine kreative,<br />

mainzigartige und gerne auch<br />

typisch meenzerische Ansage<br />

von maximal 15 Sekunden Länge<br />

auf und senden Sie die Datei<br />

an studio@antenne-mainz.de.<br />

Einsendeschluss ist der 11. Juli<br />

2015.<br />

Eine Jury, bestehend aus<br />

ANTENNE MAINZ 106,6 und<br />

der MVG, wählt die drei besten,<br />

verrücktesten oder einfach nur<br />

meenzerischsten Ansagen aus.<br />

Die drei Gewinner werden im<br />

Studio von ANTENNE MAINZ<br />

106,6 ihre Ansage dann professionell<br />

einsprechen und die<br />

MVG wird diese eine Woche<br />

lang in ihren Bussen und <strong>Straßenbahn</strong>en<br />

laufen lassen.


STRASSENBAHNFREUNDE | DER MAINZER 07.2015 | 17<br />

TW 49 am 29.1.1963 an der Haltestelle Graben,<br />

im Hintergrund die Neutorstraße.<br />

Anschaulich: Die Verkehrsgeschichtliche<br />

Ausstellung der Mainzer <strong>Straßenbahn</strong>freunde<br />

Es grüßen »die Bremser« für die Sonderfahrten<br />

mit dem TW 93 in historischen Uniformen.<br />

SEIT 20 JAHREN FÜR DIE<br />

»ELEKTRISCH« AKTIV:<br />

STRASSENBAHNFREUNDE MAINZ E.V.<br />

Der gemeinnützige Verein »<strong>Straßenbahn</strong>freunde Mainz e.V.« besteht seit dem 02.06.1995.<br />

Zweck des Vereins ist die Heimatpflege, die Weiterbildung und die Jugendarbeit.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, organisieren<br />

verschiedene Arbeitskreise Fachvorträge,<br />

Studienfahrten und Besichtigungen. In<br />

der Mozartstr. 8 unterhält der Verein ein<br />

Verkehrsgeschichtliches Heimatmuseum<br />

mit Exponaten und Bildern aus der<br />

Geschichte des Mainzer ÖPNV, einer Mo -<br />

dellbahnanlage H0, einer Fahrscheinsammlung.<br />

Die Vereinsbibliothek umfasst etwa<br />

300 Bücher.<br />

Der Eingang des Museums befindet<br />

sich auf der Rückseite des Verwaltungs -<br />

gebäudes der Mainzer Verkehrsgesellschaft<br />

(MVG), durch den Bushof. Die Ausstellung<br />

ist nur an bestimmten Tagen geöffnet. Die<br />

Termine finden Sie auf der Internetseite<br />

www.strassenbahnfreunde-mainz.de<br />

Für Besuchergruppen sind Führungen,<br />

nach telefonischer Anmeldung möglich<br />

und gewünscht (Tel. 06131-676685). Am<br />

Modellbahnbau interessierte Personen können<br />

von den <strong>Straßenbahn</strong>freunden Mainz<br />

beraten werden und erhalten Unterstützung<br />

für den Bau eigener Modelle und Anlagen.<br />

RECHERCHIEREN UND INFORMIEREN<br />

Die Mitglieder des Vereins haben in jahrelanger<br />

Recherchearbeit detaillierte Informationen<br />

zur Geschichte der Mainzer<br />

<strong>Straßenbahn</strong> zusammengetragen.<br />

Fahrzeugtypen von den historischen<br />

<strong>Straßenbahn</strong>en bis zu den modernsten<br />

Bussen und dem Fahrradvermietsystem<br />

»MVGmeinRad«, Signalanlagen, das Streckennetz<br />

von den Anfängen bis heute<br />

sind anschaulich dargestellt und erläutert.<br />

Publiziert sind diese Informationen im<br />

Mitteilungsblatt »Die Elektrisch« sowie in<br />

Sonderheften zu besonderen Anlässen.<br />

»Die Elektrisch« erscheint 2015 bereits<br />

im 21. Jahrgang.<br />

Inzwischen sind über 80 Mitglieder (einschließlich<br />

neun korrespondierenden Vereinen)<br />

unterschiedlicher Berufsgruppen<br />

und unterschiedlichen Alters bei den Mainzer<br />

<strong>Straßenbahn</strong>freunden tätig. Sie treffen<br />

sich regelmäßig in den eigenen Vereinsräumen<br />

zu Informationsabenden, Dia- und<br />

Videovorträgen, sowie zu weiteren Veranstaltungen<br />

rund um das Thema Personennahverkehr.


18 | DER MAINZER 07.2015 | MAINZELBAHN<br />

DIE »MAINZELBAHN« KOMMT<br />

Für die MVG ist die »Mainzelbahn« die bisher größte Investition in ihr Bus- und <strong>Straßenbahn</strong>netz.<br />

Sie ist angesichts der wachsenden Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

in Mainz sinnvoll und notwendig.<br />

Wachstum und Entwicklung des motorisierten<br />

Individualverkehrs (MIV) führen<br />

in der Landeshauptstadt Mainz wie in allen<br />

anderen großen deutschen Städten zu<br />

erheblichen verkehrstechnischen, städtebaulichen<br />

und umweltrelevanten Komplikationen.<br />

Zur Lösung dieser Probleme kann ein<br />

attraktiver öffentlicher Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) beitragen, wenn er effizient und<br />

kostengünstig betrieben wird. Aus diesen<br />

Gründen hat die Landeshauptstadt Mainz<br />

durch mehrere politische Beschlüsse und<br />

ihren Nahverkehrsplan dokumentiert, dass<br />

sie zur Lösung dieser Probleme auf das<br />

vorhandene <strong>Straßenbahn</strong>netz zurückgreifen<br />

will: Dieses wird ausgebaut und dadurch<br />

auch die Wirtschaftlichkeit des Betriebs<br />

verbessert.<br />

Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang,<br />

dass die 44 Mio. Euro Bundesmittel<br />

an ÖPNV-Projekte gebunden sind<br />

und nie für andere Einrichtungen zur Verfügung<br />

standen. Außerdem wird der Haushalt<br />

der Stadt Mainz durch den Ausbau<br />

nicht belastet.<br />

NEUER STRECKENAST<br />

Bei der »Mainzelbahn« handelt es sich<br />

um einen Ausbau des <strong>Straßenbahn</strong>netzes<br />

in Form eines neuen Streckenastes zwischen<br />

Hauptbahnhof West und Lerchenberg/Hindemithstraße.<br />

Dieser zusätzliche Streckenast<br />

wird in Höhe der Agentur für Arbeit<br />

von der bestehenden Trasse der <strong>Straßenbahn</strong>linie<br />

52 abzweigen und entlang von<br />

Saarstraße, Koblenzer Straße, Am Ostergraben,<br />

Marienborner Straße, Marienborner<br />

Bergweg und Hindemithstraße<br />

unter anderem<br />

den Campus<br />

der Johannes Gutenberg-Universität,<br />

das neue Stadion, die Ortslagen Bretzenheim<br />

und Marienborn, den Medienstandort<br />

Lerchenberg mit dem ZDF-Sendezentrum<br />

und die angrenzenden Wohngebiete er -<br />

schließen. Die Strecke wurde auf Basis<br />

des festgelegten Korridors des Flächennutzungsplanes<br />

der Stadt Mainz von 1999<br />

entwickelt. Der Planungsprozess wurde<br />

dabei durch eine aktive Bürgerbeteiligung<br />

im Rahmen von Workshops in den betroffenen<br />

Stadtteilen begleitet.<br />

PLANUNGSZIELE<br />

Mit der Umsetzung dieser <strong>Straßenbahn</strong>trasse<br />

werden seitens der Landeshauptstadt<br />

Mainz und der MVG als Trägerin des Vorhabens<br />

folgende Planungsziele verfolgt:<br />

• den Nutzern des motorisierten Individualverkehrs<br />

wird der Umstieg auf das<br />

Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

durch ein attraktives ÖPNV-<br />

Verkehrsangebot erleichtert;<br />

• die durchgehende ÖPNV-Anbindung<br />

zwischen Innenstadt, Bretzenheim,<br />

Marienborn und Lerchenberg mit<br />

den Aufkommensschwerpunkten<br />

Universität,


MAINZELBAHN | DER MAINZER 07.2015 | 19<br />

Staatstheater<br />

Mainz<br />

Hochschule, Stadion sowie den Medien- und Gewerbestandorten<br />

am Lerchenberg wird verbessert und attraktiver<br />

gestaltet;<br />

• die vorhandenen Verkehrsachsen und Verkehrswege werden<br />

aufkommensmäßig entlastet;<br />

• der Parkdruck in der Innenstadt wird dadurch reduziert<br />

und<br />

• die Zukunftsfähigkeit des vorhandenen <strong>Straßenbahn</strong>netzes<br />

wird im Hinblick auf einen ökonomischen Betrieb und hinsichtlich<br />

künftiger Erweiterungsmöglichkeiten weiter verbessert.<br />

ÖKOLOGISCHE VORTEILE<br />

Die »Mainzelbahn« ist als sogenanntes »Null-Emissions-Verkehrsmittel«<br />

konzipiert. Erreicht wird dies durch ihren Betrieb<br />

mit Strom, denn vor Ort verursacht eine elektrisch betriebene<br />

<strong>Straßenbahn</strong> keine Emissionen. Darüber hinaus erzeugt die<br />

»Mainzelbahn« selbst Strom. Der Motor arbeitet als Generator,<br />

der die Bremsenergie, die im städtischen Verkehr häufig<br />

erzeugt wird, in Strom umwandelt und ins Netz einspeist.<br />

Auch bei Emissionen von Feinstaub und Lärm bringt die<br />

»Mainzelbahn« spürbare Verbesserungen. Tausende von Autoreifen<br />

verursachen eine vielfach höhere Feinstaubemission als<br />

wenige Eisenbahnräder, die mit einem geringen Rollwiderstand<br />

auf Schienen laufen. Und der Lärm einer vorbeifahrenden gut<br />

besetzten <strong>Straßenbahn</strong> entspricht einem Bruchteil des Geräuschpegels,<br />

den über hundert Autos verursachen. Die »Mainzelbahn«<br />

trägt damit einen wichtigen Teil zum Luftreinhalteplan der<br />

Stadt Mainz bei.<br />

Natürlich müssen Bäume einer neuen Trasse weichen. Dieser<br />

Vorgang schmälert aber keineswegs die hervorragende Ökobilanz<br />

der »Mainzelbahn«, weil entsprechende Ausgleichsmaßnahmen<br />

durchgeführt werden.<br />

Monty Python’s<br />

Spamalot<br />

Ein neues Musical liebevoll aus dem Film Die Ritter der Kokosnuss<br />

zusammengeklaut von Eric Idle und John Du Prez<br />

Premiere 3. Oktober — Karten-Vorverkauf ab 20. Juni<br />

www.staatstheatermainz.com<br />

Alles Gute, Partner!<br />

<strong>111</strong> <strong>Jahre</strong> elektrische Eisenbahn in Mainz.<br />

Die Niederlassung Mainz und das Mercedes-Benz<br />

Omnibus Team Mannheim gratulieren der MVG<br />

Mainz zum <strong>111</strong>-jährigen Jubiläum der elektrischen<br />

Eisenbahn Mainz!<br />

Vielen Dank für die langjährige Zusammenarbeit.<br />

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />

Partner vor Ort: Daimler AG vertreten durch Mercedes-Benz Vertrieb PKW GmbH<br />

Niederlassung Mainz<br />

Mercedesstraße 1, 55128 Mainz, Tel. 06131 367-0, www.mercedes-benz-mainz.de


20 | DER MAINZER 07.2015 | MAINZELBAHN<br />

BEFÖRDERUNGSQUALITÄT<br />

Die »Mainzelbahn« wird dem ÖPNV eine<br />

Vielzahl neuer Nutzer zuführen. Und das<br />

sind die Gründe dafür:<br />

• Kurze Taktzeiten und höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />

erhöhen die<br />

Mobilität und verkürzen die Fahrzeit.<br />

• Mit der verbesserten Erreichbarkeit von<br />

Wohn- und Arbeitsstätten, Einkaufsmöglichkeiten<br />

und zentraler Einrichtungen<br />

wie beispielsweise Theater, Universität<br />

oder Stadion steigt auch die<br />

Lebensqualität.<br />

• Barrierefrei gestaltete Haltestellen und<br />

Niederflurfahrzeuge erleichtern bisher<br />

benachteiligten Gruppen (Mobilitätseingeschränkte,<br />

Senioren, Eltern mit<br />

Kleinkindern) den Zugang zur Mobilität.<br />

• Kurze Wege zur Haltestelle, bequeme<br />

und teilweise klimatisierte Fahrgasträume,<br />

ruhige Fahrweise (geringere<br />

Beschleunigungsveränderung) und staufreies<br />

Vorwärtskommen sorgen für komfortable<br />

und stressfreie Fahrten.<br />

Die gute Kombinierbarkeit mit Bus und<br />

Fahrrad (Abstellen an der Haltestelle oder<br />

Mitnahme in der <strong>Straßenbahn</strong>) ermöglichen<br />

preiswertes und umweltfreundliches Reisen.<br />

STANDORTVORTEIL<br />

Seit <strong>111</strong> <strong>Jahre</strong>n ist die elektrische <strong>Straßenbahn</strong><br />

ein Garant für die hohe Qualität<br />

des ÖPNV in Mainz. Der geplante Ausbau<br />

dieses nachhaltigen, flexiblen, leistungsfähigen<br />

und bei den Fahrgästen beliebten<br />

Verkehrsmittels ist weit mehr als eine rein<br />

technische, wirtschaftlich notwendige oder<br />

umweltfreundliche Maßnahme zur Verkehrsoptimierung.<br />

Sie ist ein Gemeinwohl<br />

schaffendes urbanes Projekt, das<br />

• die Mobilität innerhalb der Stadt sowie<br />

zwischen Stadt und Umland erhöht;<br />

• den Bus-, Rad- und Fußverkehr auf optimale<br />

Weise ergänzt;<br />

• die Attraktivität des Stadtbildes durch<br />

harmonische Einfügung verbessert;<br />

• die Energiewende zur Nachhaltigkeit<br />

im Verkehrsbereich voranbringt;<br />

• die Bürger und Umwelt vor zunehmenden<br />

Schadstoff- und Lärmbelastungen<br />

schützt;<br />

• das Image von Mainz als Lebens-, Ar -<br />

beits-, Studium- und Freizeitraum aufwertet<br />

und<br />

HERZLICHEN<br />

HENN<br />

GLÜCKWUNSCH<br />

zu <strong>111</strong> 1<br />

<strong>Jahre</strong>n elektrische<br />

<strong>Straßenbahn</strong>en n in Mainz<br />

In Wiesbad<br />

en fahren wir seit 127 <strong>Jahre</strong>n mit Wasser<br />

Ein Fahrerlebnis der besonderen en Art bietet sich am Fuß des Nerobergs. Wenn Sie den Weg hinauf zu Wiesbadens schönstem Aussichts-<br />

punkt nicht auf<br />

Schusters<br />

Rappen zurücklegen möchten,<br />

stehtt<br />

Ihnen ein ebenso historisches wie romantisches Verkehrsmittel zur<br />

Verfügung: die älteste mit Wasserballast betriebene Drahtseil-Zahnstangenbahn Deutschlands s – die Nerobergbahn!<br />

Fahren Sie bequem vom Wiesbadener Hauptbahnhof mit der Linie ie 1 bis zur Haltestelle Nerotal (Endstelle) am Fuß der<br />

Nerobergbahn.<br />

ESWE E Verkehr wünscht Ihnen n viel Spaß bei der Fahrt mit unserer Nerobergbahn und dem Besuch des Wiesbadener Hausbergs.<br />

ESWE E Verkehr und die Nerobergbahn ergbahn gratulieren zu<br />

<strong>111</strong> <strong>Jahre</strong>n elektrische <strong>Straßenbahn</strong>en in Mainz.<br />

Die Bahn fährt täglich vom<br />

01. April bis 01. . November 2015<br />

im 15 Minuten-Takt<br />

t<br />

April,<br />

September, Oktober<br />

10.00 – 19.00 Uhr<br />

Mai bis August<br />

09.00 – 20.00<br />

Uhr<br />

Nerobergbahn Wiesbaden<br />

· Talstation tion Wilhelminenstr.<br />

51 · 65193 Wiesbaden<br />

Telefon (0611) 236 85 00 · nerobergbahn@eswe-verkehr.de · www.eswe-verkehr.de/nerobergbahn<br />

erkehr.de/nerobergbahn


Lerchenberg<br />

Hechtsheim<br />

11 52<br />

50 51<br />

Hechtsheim/<br />

Dornsheimer Weg 1989<br />

52<br />

8<br />

Mainzelbahn<br />

DR nach Alzey<br />

51 10 Finthen<br />

50<br />

Finthen/<br />

Römerquelle<br />

1977<br />

N<br />

➢<br />

1 Weisenau<br />

DR nach Mannheim<br />

2 Südbahnhof<br />

Rhein<br />

Städt.<br />

Krankenhaus<br />

Universität<br />

12<br />

1946<br />

12<br />

4<br />

11<br />

Hbf. 6<br />

13 (Rundbahn)<br />

5<br />

10<br />

5 Gonsenheim/Kapellenstraße<br />

DR nach<br />

Frankfurt/<br />

Darmstadt<br />

7<br />

Kostheim/<br />

Mainbrücke<br />

DR nach<br />

Frankfurt<br />

3<br />

Kostheim/<br />

Siedlung<br />

Kastel<br />

4<br />

8<br />

9<br />

2<br />

3<br />

Depot<br />

1<br />

Ingelheimer<br />

Aue<br />

7<br />

Mombach<br />

DR nach Koblenz<br />

9<br />

Schierstein<br />

nach<br />

Wiesbaden<br />

6<br />

Biebrich<br />

Die Karte zeigt das <strong>Straßenbahn</strong>netz in seiner größten<br />

Ausdehnung vom 11.5. bis 2.9.1927. Die gelbe Strecke ist<br />

die Neubaustrecke der Mainzelbahn vom Hauptbahnhof<br />

West bis auf den Lerchenberg, die Anfang 2017 in Betrieb<br />

genommen wird.<br />

Der Erfolg der MVG in<br />

Mainz ist auch ein Erfolg<br />

für den Nahverkehr in<br />

Rheinland-Pfalz. Von 270 Mio.<br />

Fahrgästen im Jahr in ganz<br />

Rheinland-Pfalz sind über 45<br />

Mio. und damit über 15 % mit<br />

den Bussen und <strong>Straßenbahn</strong>en<br />

der MVG unterwegs und<br />

dabei sind die Fahrgäste auf<br />

der rechten Rheinseite in<br />

AKK und auf der<br />

Mainspitze noch<br />

nicht mitgezählt.<br />

Sandsteinuhr ab € 69,90<br />

Aktuell bauen über<br />

20 Firmen auf mehr als<br />

9 km Länge an der<br />

»Mainzelbahn«. Erfolgreich ist<br />

der <strong>Straßenbahn</strong>ausbau aber<br />

nur mit den Bürgerinnen und<br />

Bürgern. Das beginnt mit der<br />

intensiven Bürgerbeteiligung<br />

bei der Planung, geht über das<br />

Versändnis für die Beeinträch -<br />

tigungen durch die Baumaßnahmen<br />

bis hin zur<br />

Nutzung der neuen<br />

<strong>Straßenbahn</strong>strcke.<br />

Uwe Hiltmann, Vorsitzender<br />

der VDV-Landesgruppe Südwest<br />

und CBM-Geschäftsführer<br />

Johannes Köck,<br />

Projektleiter Mainzelbahn


22 | DER MAINZER 07.2015 | MAINZELBAHN<br />

Entlang des Marienborner Bergweges muss die Mainzelbahn die größte Steigung der 9,2 Kilometer langen Strecke überwinden.<br />

• die Zukunft eines leistungsstarken und<br />

bezahlbaren ÖPNV in Mainz mit sichert.<br />

In der Summe entsteht mit dem Bau<br />

der »Mainzelbahn« ein Standortvorteil,<br />

der die Stadt Mainz und die hier ansäs -<br />

sigen Unternehmen und Institute in ihren<br />

Bemühungen um die Ansiedlung neuer Firmen,<br />

die Gewinnung neuer Einwohner und<br />

Studenten sowie die Belebung von Handel,<br />

Gastronomie und Kultur voranbringt.<br />

OPTIMALE VORAUSSETZUNGEN<br />

Die geplante Trasse erschließt Bereiche<br />

unterschiedlichster Funktionen: Wohnen,<br />

Arbeitsplätze, Ausbildung (Schulen, Universität<br />

und Hochschule) sowie Einkaufen<br />

und Freizeit. Sie bietet folglich optimale<br />

Voraussetzungen für eine gleichmäßige<br />

Auslastung auf einer der entwicklungsstärksten<br />

Achsen der Stadt Mainz. Somit<br />

können mehr Fahrgäste für einen umweltverträglichen<br />

Nahverkehr gewonnen wer -<br />

den, was wiederum steigende Einnahmen<br />

bedeutet.<br />

Für die MVG als Betreiber ist der Ausbau<br />

der »Mainzelbahn« unverzichtbar, um das<br />

Verkehrsmittel <strong>Straßenbahn</strong> wirtschaftlich<br />

zu betreiben, denn die zentrale Infrastruktur<br />

der <strong>Straßenbahn</strong> (Werkstatt, Leitstelle,<br />

Reservefahrzeuge) kann in einem größeren<br />

Netz wirtschaftlicher betrieben werden.<br />

Wirtschaftlichkeit ist aber eine wesentliche<br />

Voraussetzung, um ÖPNV-Leistungen zu<br />

bezahlbaren Fahrpreisen zu erbringen. Der<br />

Ausbau sichert also den Erhalt des attraktiven<br />

<strong>Straßenbahn</strong>systems in Mainz insgesamt.<br />

ENTWICKLUNGEN IM FAHRDIENST<br />

Ein wichtiger Faktor bei der Wirtschaftlichkeit<br />

ist die Einsparung von Personalkosten<br />

durch den <strong>Straßenbahn</strong>ausbau.<br />

Berücksichtigt werden muss dabei, dass<br />

die Verbesserung des Angebotes der MVG


MAINZELBAHN | DER MAINZER 07.2015 | 23<br />

und die steigenden Fahrgastzahlen seit<br />

einiger Zeit die Einsparungen durch die<br />

Restrukturierungsmaßnahmen überkompensieren,<br />

d. h. die Zahl der Arbeitsplätze<br />

bei der MVG und ihren Tochtergesellschaften<br />

zunimmt. Der <strong>Straßenbahn</strong>ausbau wird<br />

erst in einigen <strong>Jahre</strong>n, d. h. zu einem<br />

Zeitpunkt, in dem sich auf Grund der<br />

demographischen Entwicklung die Gewinnung<br />

von Fahrpersonal schwieriger als<br />

heute gestalten wird, zu personellen Veränderungen<br />

führen.<br />

Im Fahrdienst sollen etwa 30 Stellen<br />

eingespart werden, hinzu kommen Einsparungen<br />

im Bereich der Werkstätten,<br />

da im <strong>Straßenbahn</strong>bereich mit dem vorhandenen<br />

Personal bzw. geringen Ausweitungen<br />

die zusätzlichen Fahrzeuge gewartet<br />

werden können, während bei der Reduzierung<br />

der Busflotte unmittelbar Einsparungen<br />

realisiert werden können. Vor dem<br />

Hintergrund der positiven Entwicklung<br />

des ÖPNV bedeutet dies jedoch nicht zwingend,<br />

dass in einigen <strong>Jahre</strong>n Stellen abgebaut<br />

werden müssen. Unabhängig davon<br />

ist durch den kontinuierlichen Bedarf an<br />

Neueinstellungen – in den letzten acht<br />

<strong>Jahre</strong>n wurden 150 Fahrerinnen und Fahrer<br />

neu eingestellt – problemlos eine Anpas -<br />

sung des Personalbestandes möglich.<br />

»MAINZELBAHN« PUNKTET<br />

In Bezug auf die Stadt Mainz muss festgehalten<br />

werden, dass die »Mainzelbahn«<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt und<br />

insbesondere der betroffenen Stadtteile<br />

als Unternehmens- und Wohnstandort<br />

stärkt. Bei entsprechender Herausstellung<br />

dieses Standortvorteils im Rahmen des<br />

Stadtmarketings kann sich die öffentliche<br />

Hand ökonomische Potenziale erschließen.<br />

Für den Einzelhandel, die Gastronomie,<br />

Kultur- und Freizeiteinrichtungen verbessert<br />

die »Mainzelbahn« die Voraussetzungen<br />

zur Gewinnung neuer Kunden und Besucher,<br />

weil man ohne Parkplatzsuche vor<br />

Ort gelangt und sich Parkgebühren sparen<br />

kann. Auf dem Immobilienmarkt ist die<br />

gute Erreichbarkeit eines zuverlässigen<br />

Schienenverkehrsmittels ein wichtiges<br />

Argument bei der Festlegung von Verkaufspreis<br />

oder Miete.<br />

| MDL<br />

Sommer,<br />

Sonne,<br />

Badespaß...<br />

Bademoden,<br />

Sommeraccessoires<br />

und Spielwaren für<br />

die ganze Familie<br />

auf unserer großen<br />

Sonderfl äche im Nachbarhaus<br />

– 1. Etage.<br />

galeria-kaufhof.de<br />

156504/4<br />

GALERIA Kaufhof GmbH<br />

Leonhard-Tietz-Str. 1<br />

50676 Köln<br />

Mainz | Schusterstraße<br />

P Einfahrt Ottiliengasse. Für unsere Kunden: 1. Std. 1,20 € ; ab 2. Std. 1,40 €


Meenzer Elektrisch<br />

<strong>111</strong> <strong>Jahre</strong> elektrische <strong>Straßenbahn</strong> in<br />

Mainz – ein Grund für uns zu feiern!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!