Mitteilungen der Sektion Dresden des DAV eV - Deutscher ...
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<strong>Mitteilungen</strong> <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> <strong>des</strong> <strong>DAV</strong> e.V.<br />
Heft Nr. 4 Juli 2001<br />
Inhalt Seite<br />
Liebe <strong>Sektion</strong>smitglie<strong>der</strong>, liebe Bergfreunde! 2<br />
Von <strong>der</strong> 2. Ordentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung 3<br />
Neues von <strong>der</strong> Dresdner Hütte, was gar nicht so neu ist... 6<br />
Bergsteigerherzen schlagen nicht mehr... 7<br />
Termine ? Termine ! 9<br />
u.a. - Termine/Themen <strong>des</strong> Bergsteigerstammtisches<br />
Das sollten Sie noch wissen... 11<br />
Informationen aus <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz 13<br />
Bergfreunde melden sich zu Wort... 14<br />
Von unseren Bergfahrten - Erlebnisberichte 15<br />
Informationen <strong>der</strong> Geschäftsstelle 32<br />
- Mitglie<strong>der</strong>verwaltung/ Mitglie<strong>der</strong>beiträge etc.<br />
Die <strong>Sektion</strong> informiert: Verstorbene Mitglie<strong>der</strong>; neue Mitglie<strong>der</strong> 35<br />
Tipps rund um den Bergsport 36<br />
In <strong>der</strong> Welt unterwegs... 39<br />
Bücherwurm...über neue Bergliteratur 42<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> <strong>des</strong> <strong>DAV</strong> e.V.; 1. Vorsitzen<strong>der</strong> Ludwig Gedicke<br />
Hannes-Schufen-Str. 79; 41066 Mönchengladbach<br />
Redaktion: Matthias Zier; Poststraße 8, 01665 Sachsdorf<br />
Tel. 035204/5232; E-Mail: Matthias.Zier@t-online.de<br />
Karin Lippmann<br />
Druck: Satz und Druck Rolf Ell, Tharandt<br />
Bildnachweis: Verfasser <strong>der</strong> Texte, Redaktion<br />
Die Beiträge geben die Meinung <strong>der</strong> Verfasser wie<strong>der</strong>.<br />
Nachdruck mit Quellenangabe<br />
Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 31.05. 2001<br />
Unser Titelfoto von Gerlinde Kunick zeigt, was man bei dem jährlich stattfinden<br />
Eiskurs auf <strong>der</strong> Hochstubaihütte alles lernt (hier z.B. die<br />
Frontalzackentechnik).<br />
Lesen Sie dazu auch den Bericht auf Seite 15. Falls Interesse geweckt wird:<br />
Anmeldung für den nächsten Kurs je<strong>der</strong>zeit möglich.<br />
Das Rückseitenfoto von Günther Welkisch zeigt den Alpamayo in Peru, schon<br />
einmal<br />
gekrönt als schönsten Berg <strong>der</strong> Welt. Lesen Sie dazu bitte auch den Beitrag auf<br />
Seite 29.
Liebe <strong>Sektion</strong>smitglie<strong>der</strong>,<br />
liebe Bergfreunde !<br />
Vor Beginn <strong>der</strong> "schönsten Jahreszeit" für viele unter uns, den großen Ferien,<br />
meldet sich die <strong>Sektion</strong> noch einmal mit ihren <strong>Mitteilungen</strong> zu Wort. Allen<br />
denjenigen, die in ihren Ferien aktiv Sport, insbeson<strong>der</strong>e Bergsport betreiben,<br />
möchte ich viel Spaß, Erfolg und auch viele schöne Erlebnisse wünschen.<br />
Wie aktiv unsere <strong>Sektion</strong> ist, hat sie in vielen Veranstaltungen gezeigt. So war<br />
es auch kein Wun<strong>der</strong>, dass zu unserer Mitglie<strong>der</strong>versammlung über 60<br />
Mitglie<strong>der</strong> bei herrlichem Wetter in <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>vollen Umgebung vom Kurort<br />
Rathen erschienen waren. Das interessante und abwechslungsreiche<br />
Rahmenprogramm und eine gute Organisation hat sicher zu diesem<br />
erfreulichen Ergebnis beigetragen.<br />
In unserer Geschäftsstelle gab es eine wesentliche Verän<strong>der</strong>ung, über die ich<br />
informieren möchte. Aus persönlichen Gründen haben Edda Ziesemann und<br />
Horst Lindenborn ihr Engagement in diesem Bereich beenden müssen. Sie sind<br />
aus beruflichen Gründen nach Bayern zurückgekehrt. Ich danke den beiden für<br />
ihre nicht leichte Aufbauarbeit und wünsche viel Erfolg für den Neuanfang in<br />
neuer Umgebung. Wir bleiben ihnen und hoffentlich auch sie uns verbunden.<br />
Klaus Schindler haben wir als ehrenamtlichen Leiter <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />
gewinnen können.<br />
Erfahrene <strong>Sektion</strong>smitglie<strong>der</strong> werden ihm, wie in <strong>der</strong> Vergangenheit schon, bei<br />
seiner neuen Aufgabe beiseite stehen.<br />
Mit unseren Bergfreunden in Böblingen verbindet die <strong>Sektion</strong> eine Kooperation<br />
im Hüttenbereich, bei <strong>der</strong> Ausbildung sowie den Touren. Aber auch viele<br />
persönliche Kontakte sind bis hin zu Familienbanden geknüpft. Erkennbar ist<br />
<strong>der</strong> Wunsch, dies nicht nur fortzuführen, son<strong>der</strong>n auch noch zu vertiefen.<br />
Anlass dazu kann die finanzielle Situation um die Hochstubaihütte sein. Auch<br />
eine mitglie<strong>der</strong>starke <strong>Sektion</strong>, wie die <strong>Sektion</strong> Böblingen mit über 1200<br />
Mitglie<strong>der</strong>n, kann ohne den Wirtschaftsverbund mit <strong>der</strong> Dresdner Hütte selbst<br />
nach Ausschöpfen aller Möglichkeiten für Fremdbeiträge und Zuschüsse nur<br />
unter Einschränkung bei an<strong>der</strong>en Aufgaben den Erhalt und Unterhalt <strong>der</strong><br />
Hochstubaihütte sicherstellen. Da wir aber alle, Dresdner und Böblinger, den<br />
Erhalt <strong>der</strong> Hochstubaihütte in jedem Fall wollen, müssen wir eine an<strong>der</strong>e Form<br />
<strong>der</strong> Kooperation, als nach <strong>der</strong> Trennung <strong>der</strong> beiden <strong>Sektion</strong>en festgelegt,<br />
finden. Dazu haben die Mitglie<strong>der</strong>versammlungen bei<strong>der</strong> <strong>Sektion</strong>en die<br />
Vorstände aufgefor<strong>der</strong>t und ermächtigt. Ohne den Vertragsverhandlungen<br />
vorgreifen zu wollen, wird <strong>der</strong> Kernpunkt <strong>der</strong> geän<strong>der</strong>ten Zusammenarbeit darin<br />
liegen, dass die <strong>Sektion</strong> Böblingen sich weiterhin um die Sicherstellung <strong>des</strong><br />
Betriebes und den Erhalt <strong>der</strong> Hütte kümmern wird und die <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> die<br />
Wirtschaftsgemeinschaft mit <strong>der</strong> Dresdner Hütte wie<strong>der</strong> herstellen wird.<br />
Gemeinsam werden sich so die Mitglie<strong>der</strong> aus Böblingen und <strong>Dresden</strong> um ihre<br />
"höchstgelegenen Gasthäuser" kümmern und in einem Arbeitsgebiet im Sinne<br />
<strong>der</strong> Hütten- und Wegeordnung zusammenarbeiten. Wichtig ist dabei für beide<br />
<strong>Sektion</strong>en, dass durch die Kooperation im Bereich <strong>der</strong> Hütten, Kräfte und Mittel<br />
für die vielfältigen an<strong>der</strong>en Aufgaben verfügbar werden.<br />
Ihr seht also, in vielen Bereichen ist die Mitarbeit ehrenamtlicher Interessenten<br />
gefragt.
Wer Lust hat mitzumachen, z. B. im Bereich <strong>der</strong> Hütten o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Geschäftsstelle, kann sich bei mir o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Geschäftsstelle, auch noch nach<br />
einem schönen Bergsommer, melden.<br />
Schöne und vor allem unfallfreie Ferien wünscht Ludwig Gedicke.<br />
Ludwig Gedicke, Erster Vorsitzen<strong>der</strong><br />
Die 2. Ordentliche Mitglie<strong>der</strong>versammlung - gute Beteiligung und schönes<br />
Wetter für das Rahmenprogramm<br />
Wir hatten in den vorherigen <strong>Mitteilungen</strong> dazu eingeladen: Die 2. Ordentliche<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> fand am 31.März diesen Jahres im<br />
Gasthof „Laasenperle", Kurort Rathen statt.<br />
Nach dem Motto „keine Mitglie<strong>der</strong>versammlung ohne ein Rahmenprogramm"<br />
wurde am Samstag eine Wan<strong>der</strong>ung zum Veranstaltungsort und ein<br />
abendlicher Lichtbil<strong>der</strong>vortrag über die - auch ehemaligen - Hütten <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong><br />
<strong>Dresden</strong> und am Sonntag eine Tour mit <strong>der</strong> Nationalparkverwaltung sowie eine<br />
Kletterausfahrt angeboten und reichlich genutzt. Wahrscheinlich war auch<br />
Petrus vom Programm angetan, denn mil<strong>des</strong> Frühlingswetter begleitete uns das<br />
ganze Wochenende. Nachfolgend ein paar "Splitter" und Fotos.<br />
• Der 1. Vorsitzende Ludwig Gedicke konnte mehr als 60 stimmberechtigte<br />
Mitglie<strong>der</strong> und als Gäste Erhard Frank, amtieren<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Sektion</strong> Böblingen, Ulrich Voigt, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>des</strong> Sächsischen<br />
Bergsteigerbun<strong>des</strong> und Horst Solbrig, Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akademischen<br />
<strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> <strong>des</strong> <strong>DAV</strong> begrüßen.<br />
• Zu einer Mitglie<strong>der</strong>versammlung gehört sowohl das Gedenken an die<br />
Verstorbenen als auch die Ehrung von Mitglie<strong>der</strong>n für langjährige <strong>DAV</strong>-<br />
Zugehörigkeit (die Mitgliedschaftsjubilare 2001 s. Heft 3).<br />
• Der 2. Vorsitzende Claus Lippmann berichtete, dass die <strong>Sektion</strong><br />
mittlerweile über 470 Mitglie<strong>der</strong> hat und dass die regelmäßigen<br />
Veranstaltungen sehr gut angenommen werden.<br />
• Wolfgang Boruttau und Bernd Schmiedel berichteten über Touren und<br />
Ausbildung im Jahr 2000. So gab es z.B. 13 Kletterausfahrten, den<br />
Grundkurs Fels und Eis auf <strong>der</strong> Hochstubaihütte, eine Fahrt ins Wallis,<br />
die regelmäßigen Sonntagswan<strong>der</strong>ungen mit großen Teilnehmerzahlen
• und die wie<strong>der</strong> ins Leben gerufenen Mittwochswan<strong>der</strong>ungen. Und<br />
beson<strong>der</strong>s positiv: 2000 war kein einziger ernsthafter Unfall zu beklagen.<br />
• Die Umweltschutzarbeit ist angelaufen. Erster Höhepunkt wird das<br />
• Umwelt-Wochenende am 23./24. Juni 2001 auf <strong>der</strong> Dresdner Hütte unter<br />
Leitung <strong>der</strong> Umweltreferentin Anne Walther sein.<br />
• Zur Dresdner Hütte: Im vergangenen Jahr wurden rund 14000<br />
Nächtigungen<br />
• registriert. Nach dem Umbau gibt es mehr Betten und weniger Lager. Zu<br />
bestimmten Spitzenzeiten machen sich Son<strong>der</strong>regelungen bezüglich<br />
Preis und Verpflegung erfor<strong>der</strong>lich (s. auch nachfolgenden Beitrag von<br />
Ludwig Gedicke).<br />
• Die Zusammenarbeit <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong>en <strong>Dresden</strong> und Böblingen läuft sehr<br />
gut. Mittlerweile hat sich jedoch herausgestellt, dass die <strong>Sektion</strong><br />
Böblingen die ihr übertragene Hochstubaihütte voraussichtlich nicht in<br />
<strong>der</strong> bisherigen Form unterhalten kann. Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
ermächtigte den Vorstand, im Falle eines entsprechenden Angebotes<br />
über einen Zuordnungswechsel bezüglich <strong>der</strong> Hochstubaihütte<br />
Verhandlungen aufnehmen zu können.<br />
• Erläutert wurden <strong>der</strong> Kassenbericht 2000, <strong>der</strong> Haushaltsvoranschlag<br />
dieses Jahres und <strong>der</strong> Kassenprüfungsbericht. Der Vorstand wurde<br />
entlastet. Die Berichte können in <strong>der</strong> Geschäftsstelle eingesehen o<strong>der</strong><br />
angefor<strong>der</strong>t werden.<br />
• Der Euro kommt...und <strong>des</strong>halb werden ab 2002 die Mitgliedsbeiträge in<br />
Euro erhoben. Durch die Umrechnung und Rundung ergeben sich<br />
geringfügige Än<strong>der</strong>ungen (s. Informationen <strong>der</strong> Geschäftsstelle).
• Zum Leitbild-Entwurf <strong>des</strong> <strong>DAV</strong>: Laut Bericht <strong>des</strong> 1. Vorsitzenden geht es<br />
in dem Papier um die Richtung, in die sich <strong>der</strong> <strong>DAV</strong> in den nächsten<br />
Jahren bewegen will (Trendsportarten, Erschließung <strong>des</strong> Alpenraumes u.<br />
ä. - s. auch den Beitrag von Ludwig Gedicke in Heft 2). Auf <strong>der</strong><br />
Hauptversammlung am 15. Juni in Duisburg soll dazu ein Beschluss<br />
gefasst werden.<br />
• Verschiedenes: Der Vorstand wird ermächtigt, Ort und Zeit <strong>der</strong> nächsten<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung festzulegen. Dank an Thomas Cramer für seine<br />
vielen Touren-Führungen und an Uschi Claußnitzer für die<br />
zeitaufwändige Arbeit als Schatzmeisterin. Grußworte von Ulrich Voigt,<br />
Horst Solbrig und dem ältesten anwesenden <strong>Sektion</strong>smitglied Hermann<br />
Huth.<br />
Auf (für manche bisher<br />
unbekannten) Wegen<br />
zwischen Gans, Lokomotive<br />
und Talwächter mit Herrn<br />
Knaak von <strong>der</strong><br />
Nationalparkverwaltung.<br />
Er konnte sehr über-<br />
zeugend die Probleme<br />
bei <strong>der</strong> „Gratwan<strong>der</strong>ung"<br />
zwischen Naturschutz und<br />
touristischer Erschließung<br />
darstellen.<br />
Herzlichen Dank an ihn und<br />
an den Organisator Bernd<br />
Schmiedel für diesen<br />
interessanten Tag.
Neues von <strong>der</strong> Dresdner Hütte, was gar nicht so neu ist...<br />
Einige nicht ganz so ernste Anmerkungen und auch einige<br />
Fakten<br />
Kapitel 1: Die Öffnungszeiten<br />
Die Dresdner Hütte ist eine "Ganzjahreshütte", das heißt, sie ist das ganze Jahr<br />
geöffnet, mit Ausnahme <strong>der</strong> Tage o<strong>der</strong> Wochen, an denen sie geschlossen ist.<br />
Geschlossen ist sie 4 bis 5 Wochen im Juni und 3 bis 4 Wochen im<br />
September/Oktober.<br />
Die genauen Termine werden kurzfristig festgelegt und sind abhängig vom<br />
Wetter (z.B. <strong>der</strong> Schneelage), von <strong>der</strong> Lawinenlage an <strong>der</strong> Zufahrt, von <strong>der</strong><br />
Begehbarkeit <strong>der</strong> Übergänge und auch von <strong>der</strong> Nachfrage durch potentielle<br />
Gäste.<br />
Die Öffnungszeiten und den Umfang <strong>der</strong> Belegung kann man telefonisch unter<br />
0043-52268112 erfragen. Auch im Internet ist die Hütte unter<br />
http://www.stubai.org/dresdnerhuette/navigation.htm zu erreichen.<br />
Kapitel 2: Die Preise<br />
Wie es sich für eine fortschrittliche Hütte gehört, haben wir ab Sommersaison<br />
2001 Europreise, die aber noch bis einschließlich Silvester in ATS, also<br />
Schillingen und Groschen bezahlt werden müssen. Aufgrund <strong>der</strong> hohen Kosten,<br />
die zum Erhalt und Betrieb <strong>der</strong> Hütte nötig sind, haben wir seit einem Jahr<br />
"Saisonpreise" eingeführt. Diese deutlich höheren Preise an bestimmten<br />
Tagen/Wochen decken zum Teil den finanziellen Mehrbedarf für die<br />
Entsorgungsleitungen (Abwasserleitung in die Abwasserreinigungsanlage<br />
Stubaital) und an<strong>der</strong>e Bauerhaltungsmaß- nahmen ab. Auch ist an diesen<br />
Tagen nur Halbpension möglich, um ohne zusätzliche Personalkosten eine<br />
optimale, das heißt eine voll ausgelastete Hütte betreiben zu können. Diese<br />
beson<strong>der</strong>s teuren Zeiten sind: Silvester/Neujahr (ca. eine Woche), Fasching,<br />
Ostern (ca. eine Woche) und Allerheiligen.<br />
Halbpension kostet dann für Mitglie<strong>der</strong> im Bett 33.-- und im Lager 31.-- Euro.<br />
In den übrigen Zeiten sind die Preise für Mitglie<strong>der</strong> wie folgt :<br />
Bett 9.-- , Lager 7.-- , Jugend im Lager 4.-- Euro. Heizgebühr 1.50 Euro .<br />
Ludwig Gedicke<br />
1. Vorsitzen<strong>der</strong> und<br />
Hüttenwart <strong>der</strong> Dresdner Hütte
Bergsteigerherzen schlagen nicht mehr...<br />
Im Alter von 102 Jahren verstarb das älteste Mitglied unserer <strong>Sektion</strong> Rudolph<br />
Büttner aus Tharandt.<br />
Sein Leben war auch geprägt von <strong>der</strong> mehr als 75jährigen aktiven<br />
Mitgliedschaft im Alpenverein. So erlebte Rudolph Büttner mit eigenen Augen<br />
den Bau <strong>der</strong> Hochstubaihütte in den Jahren 1931/1932 und er konnte auch<br />
noch an <strong>der</strong> 1. Ordentlichen Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> im<br />
März vorigen Jahres nach <strong>der</strong>en Rückverlegung teilnehmen. Viele werden sich<br />
noch voll Hochachtung an seine damaligen Grußworte erinnern.<br />
Rudolph Büttner war auch Ehrenbürger <strong>der</strong> Stadt Tharandt.<br />
Bei <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> im März 2000 in <strong>der</strong><br />
Gaststätte<br />
„Zum Johannstädter": Rudolph Büttner (im Vor<strong>der</strong>grund stehend) begeistert mit<br />
seiner Vitalität im damaligen Alter von 101 Jahren die Anwesenden<br />
Mit Botschafter a.D. Dr. Herbert Richter aus München - er verstarb im Alter von<br />
101 Jahren - verliert die <strong>Sektion</strong> ein weiteres verdienstvolles Mitglied. Er<br />
gehörte unserer <strong>Sektion</strong> seit mehr als 80 Jahren an, die längste Mitgliedschaft<br />
in unserer <strong>Sektion</strong>. Sein Leben war neben seiner bedeutenden beruflichen<br />
Laufbahn von einer umfassenden alpinistischen Tätigkeit geprägt.<br />
Gipfelbesteigungen in den Ost- und Westalpen, in den Abruzzen, den<br />
Pyrenäen, in <strong>der</strong> Sierra Nevada und im Atlasgebirge, aber auch Expeditionen in<br />
Sikkim (1933/34), wo er Höhen bis knapp 6000 m erreichte, sind hier zu<br />
nennen.
Noch mit 80 Jahren bestieg er (ohne Aufstiegshilfe) erneut die Zugspitze!<br />
In den letzten Jahren zwar<br />
vorwiegend auf den Rollstuhl<br />
angewiesen, verfolgte<br />
Dr. Herbert Richter bis<br />
zuletzt geistig rege die<br />
Tagesereignisse und das<br />
Leben im Alpenverein.<br />
Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong><br />
<strong>Dresden</strong> werden beide<br />
in guter Erinnerung behalten<br />
und ihre bergsteigerischen<br />
Traditionen fortsetzen.<br />
_______________________________________<br />
Das historische Bild: 80 Jahre alte Postkarte vom Bildstöckljoch - damaliger<br />
wichtiger Übergang von <strong>der</strong> Dresdner zur Hil<strong>des</strong>heimer Hütte. Da gab es noch<br />
keine Gletscherbahn...
Termine ? Termine !...<br />
Bergsteigerstammtisch<br />
Der Bergsteigerstammtisch findet statt:<br />
Jeden zweiten Mittwoch im Monat um 20.00 Uhr im Restaurant „Der<br />
Johannstädter", Käthe - Kollwitz - Ufer 19; 01307 <strong>Dresden</strong> Tel. 0351/4591438<br />
Rückblick:<br />
Unsere Zusammenkünfte an jedem zweiten Mittwoch <strong>des</strong> Monats haben sich zu<br />
sehr vielseitigen Abenden entwickelt. Neben den interessanten und<br />
aufgeschlossenen Gesprächen unter den Mitglie<strong>der</strong>n und Gästen sind die<br />
vielfältigen Vorträge zu nennen. So war wohl <strong>der</strong> Kenner und Erforscher <strong>der</strong><br />
Felsenburgen <strong>des</strong> Elbsandsteingebirges, Alfred Neugebauer, mit seiner Vitalität<br />
und Begeisterung ein bleiben<strong>des</strong> Erlebnis. Einen bewegenden Bericht über die<br />
ganz hohen Berge und <strong>der</strong>en Tücken gab es auch von Elisabeth Eulerich als<br />
Expeditionsärztin <strong>der</strong> Baruntse - Makalu - Expedition. Zu nennen ist auch <strong>der</strong><br />
Dezemberstammtisch mit Dr. Stein von <strong>der</strong> Nationalparkverwaltung, <strong>der</strong><br />
bestimmt manche Vorbehalte gegenüber dieser "Behörde" beseitigte.<br />
Produktinformationen mit Kauf- und Fragemöglichkeiten gab es zu Rucksäcken,<br />
Bergschuhen und Langlaufausrüstungen. Und auch medizinische Themen<br />
waren im Programm. Nicht zu vergessen die Reiseberichte <strong>der</strong><br />
<strong>Sektion</strong>smitglie<strong>der</strong>, die in ihrer Art alle von den schönen Erlebnissen und <strong>der</strong><br />
Begeisterung in den Bergen zeugten. Um dies weiter so gestalten zu können,<br />
wäre ich dankbar über Anregungen, was an weiteren Themen gewünscht wird.<br />
O<strong>der</strong> vielleicht hat jemand einen Bekannten, <strong>der</strong> über ein interessieren<strong>des</strong><br />
Thema sprechen würde. Meldungen bitte an Bernd Schmiedel o<strong>der</strong> die<br />
Geschäftsstelle (Telefonnummern s. 1. Innenumschlagseite). Dabei wird keine<br />
geschliffene Rede, son<strong>der</strong>n Begeisterung zur Sache erwartet, so wie wir es<br />
bisher hatten, im "Johannstädter" und früher im "Blümchen".<br />
Bernd Schmiedel<br />
Ausblick - die Themen für das 2. Halbjahr 2001:<br />
11.Juli: Thema noch offen<br />
8. August: Zillertaler Alpen - Impressionen von <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong>stour<br />
12.September: Funktionswäsche - Die Firma Gerda Biehler stellt ihre<br />
Produkte vor - mit Kaufmöglichkeit<br />
10.Oktober: Die Sächsische Himalaya Gesellschaft ist eingeladen, über die<br />
diesjährige Everest Expedition zu berichten<br />
14.November: Sandsteinbrüche <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz -<br />
Geschichtliches und künftige Entwicklung Vortrag von Andreas Bartsch<br />
12.Dezember: Pamir - Pik Lenin Günther Welkisch berichtet von seiner<br />
diesjährigen Hochtour<br />
Programmän<strong>der</strong>ungen sind manchmal nicht zu umgehen, <strong>des</strong>halb: ganz aktuell<br />
kann man sich über das Stammtischthema am Servicetelefon o<strong>der</strong> am<br />
Schaukasten <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> (Altmarkt - Durchgang zur Webergasse) informieren.
Hinweis auf Termine <strong>des</strong> Skiclubs SAXONIA<br />
Ob Wasalauf o<strong>der</strong> Engadin-Marathon, <strong>der</strong> Skiclub SAXONIA organisiert die<br />
Teilnahme an vielen europäischen und außereuropäischen Läufen. Auch<br />
<strong>Sektion</strong>smitglie<strong>der</strong> haben schon daran teilgenommen, z.B. am Wasalauf in<br />
Schweden und am Birkebeiner Rennet in Norwegen. Nachfolgend ein Auszug<br />
aus den geplanten Läufen im Winter 2001/2002. Die Anmeldefristen sind<br />
teilweise sehr lang, wer Interesse hat, sollte sich <strong>des</strong>halb alsbald an folgende<br />
Adresse wenden:<br />
Wilfried Priebs<br />
Reichenbachstr. 33, <strong>Dresden</strong> 01069<br />
Tel.: 0351/4713066<br />
Informationen gibt es auch über unser <strong>Sektion</strong>smitglied Frank Küchenmeister,<br />
Weißdornstr. 56, 01257 <strong>Dresden</strong><br />
Tel.: 0351/2022597<br />
Hier nun ausgewählte Termine <strong>der</strong> sog. EURO-Worldloppets 2002<br />
13.01.2002 - 35. JIZERSKA PADESATKA - 50 km klassisch - Fahrt vom 12.01.<br />
-13.01.2002<br />
20.01.2002 - 30. DOLOMITENLAUF - 42 km CL/65 km FT - Fahrt vom 18.01. -<br />
21.01.2002<br />
27.01.2002 - 29. MARCIALONGA - 70 km/45 km Freistil, klassisch möglich;<br />
Fahrt vom 25. - 28.01.2002<br />
02.02.2002 - 31. KÖNIG-LUDWIG-LAUF - 55 km/25 km Freistil - Fahrt vom<br />
01.02. - 03.02.2002.<br />
03.02.2002 - 31. KÖNIG-LUDWIG-LAUF - 55 km/25 km klassisch - dto.<br />
10.02.2002 - 34. TARTU MARATON - 63 km/25 km klassisch - Fahrt vom<br />
06.02. -12.02.2002<br />
10.02.2002 - 22. SAPPORO SKIMARATHON - 50 km Freistil - Flugreise vom<br />
03.02. -14.02.2002<br />
16.02.2002 - 25. KESKINADA-LOPPET - 50 km klassisch - Flugreise vom<br />
13.02. -25.02.2002<br />
17.02.2002 - 24. KESKINADA-LOPPET - 50 km Freistil<br />
- dto. -<br />
23.02.2002 - 30. AMERICAN BIRKEBEINER - 51 km Freistil, klassisch<br />
möglich, -dto. -<br />
17.02.2002 - 22. TRANSJURASIENNE - 76 km Freistil, klassisch möglich, Fahrt<br />
vom14.02. - 19.02.2002<br />
23.02.2002 - 29. FINLANDIA HIIHTO - 42 km/60 km klassisch - Fahrt vom<br />
19.02. -<br />
25.02.2002 o<strong>der</strong> als Kombinationsfahrt FINLANDIA/VASALOPPET vom 19.02.-<br />
05.03.2002<br />
25.02.2002 - ÖPPET SPOR - Sälen-Mora - 90 km klassisch - Fahrt vom 23.02.<br />
-05.03.2002<br />
26.02.2002 - HALVVASAN - Evertsberg-Mora - 45 km klassisch - Fahrt vom<br />
23.02. -05.03.2002
03.03.2002 - 78. VASALOPPET - 90 km klassisch - Langfahrt vom 23.02. -<br />
05.03.2002 o<strong>der</strong> - Kurzfahrt vom 27.02. - 05.03.2002<br />
08.-14.03.02 -19. Intern. SKIMARATHON-RAJALTA RAJALLE HIIHTO - 444<br />
km klassisch<br />
Von Grenze zu Grenze - Flugreise vom 07. - 15.03.2002 -(Preis ca. 2200 DM)<br />
10.03.2002 - 34. ENGADIN-SKIMARATHON - 42 km Freistil/klass. möglich,<br />
Fahrt vom 08. - 11.03.2002<br />
16.03.2002 - 65. BIRKEBEINER RENNET - 58 km klassisch m. 3,5 kg Gepäck,<br />
Fahrt vom 08. - 18.03.2002<br />
Hinweis zu den Sonntags- und Mittwochs- wan<strong>der</strong>ungen:<br />
Im Gegensatz zu den Sonntagswan<strong>der</strong>ungen (jeden 3. Sonntag im Monat) sind<br />
die ab diesem Jahr neu aufgenommenen Mittwochswan<strong>der</strong>ungen (jeden 3.<br />
Mittwoch im Monat) noch nicht im gemeinsamen Tourenheft <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong>en<br />
<strong>Dresden</strong> und Böblingen enthalten. Aktuelle Informationen zu diesen beiden<br />
Wan<strong>der</strong>terminen (Route und Treffpunkt) erhalten Sie jedoch immer beim<br />
vorhergehenden Stammtisch, über das Servicetelefon o<strong>der</strong> am Schaukasten<br />
und zukünftig im Internet.<br />
Bitte schon jetzt überlegen:<br />
Für die nächste Ausgabe <strong>der</strong> <strong>Mitteilungen</strong> ist <strong>der</strong> 30.11.2001<br />
Redaktionsschluss. Bitte keine Scheu, wir hoffen bis zu diesem Zeitpunkt<br />
wie<strong>der</strong> auf Beiträge und Erlebnisberichte. Die Zusendung kann an die<br />
Redaktion o<strong>der</strong> die Geschäftsstelle erfolgen. Auch Anregungen zu Inhalt und<br />
Gestaltung nehmen wir gern entgegen. Ende Oktober muss auch das<br />
Tourenprogramm für das nächste Jahr stehen. Bitte die Ideen für Touren<br />
sammeln (auch wenn man die Tour nicht selbst führen will) und an den<br />
Tourenreferenten senden.<br />
____________________________<br />
Das sollten Sie noch wissen...<br />
Die Akademische <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> <strong>des</strong> <strong>DAV</strong> und ihre Krippener Hütte haben<br />
dieses Jahr Jubiläum. Zu feiern gibt es das 100jährige Bestehen <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong><br />
und die Krippener Hütte kann auch schon auf stolze 75 Jahre verweisen. Wir<br />
wünschen <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> weiterhin gutes Gelingen für alle schönen aber<br />
manchmal auch beschwerlichen Aufgaben, die mit einem aktiven <strong>Sektion</strong>sleben<br />
und dem Erhalt einer Hütte verbunden sind. In diesem Sinne, viel Spaß bei den<br />
anstehenden Feiern und auf eine gute Zusammenarbeit !
Informationen aus <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz<br />
Als neue ständige Rubrik soll hier Neues, Aktuelles, Wissenswertes über die<br />
Sächsische Schweiz stehen.<br />
1. Nationalpark Sächsische Schweiz 10 Jahre alt<br />
Gegründet am 28.04.1991 (2 Kernzonen eingebettet in ein<br />
Landschaftsschutzgebiet) hat sich nach anfänglichen Problemen und<br />
Missverständnissen ein recht gut funktionieren<strong>der</strong> Nationalpark entwickelt.<br />
Heute wird über fast alle wichtigen Themenkreise mit den Betroffenen beraten,<br />
wobei sich auch viele Sportfreunde persönlich beteiligen. Nur so ist es möglich,<br />
die Nationalparkziele<br />
• Verzicht auf Landnutzung<br />
• Sicherung <strong>des</strong> Naturgeschehens möglichst ohne lenkende Eingriffe<br />
• Naturerleben und Naturbildung<br />
• wissenschaftliche Beobachtung<br />
mit den Interessen weiterer "Naturnutzer" wie etwa <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>er und<br />
Felskletterer in Übereinstimmung zu bringen. Sichtbarer Ausdruck dieser<br />
gemeinsamen Arbeit sind u.a. die Wan<strong>der</strong>wegekonzeption und die neuen<br />
Felskletterregeln. Wünschen wir uns eine weiterhin fruchtbare Zusammenarbeit<br />
in bei<strong>der</strong>seitigem Interesse.<br />
2. Sächsische Kletterregeln<br />
Unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>des</strong> SBB - <strong>des</strong>sen Arbeitsgebiet ja die Sächsische Schweiz<br />
ist - fanden mehrere Veranstaltungen zur Entscheidungsfindung statt. Ende<br />
Januar wurden die neuen Kletterregeln von den verschiedensten Vereinen<br />
beschlossen. Diese sind im neuen Kletterführer, Band 3 - Gebiet <strong>der</strong> Steine -<br />
abgedruckt bzw. in unserer Geschäftsstelle erhältlich. Das Wesentlichste in<br />
Kürze: Es bleibt fast alles beim Alten. Geringe Verän<strong>der</strong>ungen betreffen das<br />
Durchführen von Erstbegehungen und das Top Rope Klettern.<br />
3. Bergsportkonzeption<br />
Hier erfolgt in einer Arbeitsgruppe aus Bergsportverbänden und<br />
Nationalparkverwaltung eine naturschutzfachliche Bewertung <strong>der</strong> einzelnen<br />
Klettergebiete. Abgeschlossen sind die Klettergebiete Schrammsteine und<br />
Schmilka. Im Ergebnis gibt es Verän<strong>der</strong>ungen bei Zugängen zu Kletterfelsen,<br />
Sperrung einiger Felsen, aber auch die Genehmigung neuer Kletterfelsen.<br />
Ferner werden für je<strong>des</strong> Gebiet Freiübernachtungsstellen (Boofen) festgelegt<br />
und in <strong>der</strong> Natur ausgeschil<strong>der</strong>t. Wichtiger Hinweis: Das Anzünden und<br />
Betreiben von offenem Feuer ist - außer in den genehmigten Boofen - im<br />
gesamten Nationalpark untersagt.<br />
4. Wegekonzeption Sächsische Schweiz<br />
Nach langem, und nicht immer fairen Umgang miteinan<strong>der</strong>, konnte in insgesamt<br />
12 Sitzungen entsprechend dem Nationalparkgrundsatz: „Naturschutz,<br />
Erholung, Bildung und Forschung sind gleichrangige Ziele" eine für alle Seiten<br />
tragbare Wegekonzeption beschlossen werden. Näheres dazu in <strong>der</strong><br />
Geschäftsstelle bzw. in den nächsten <strong>Mitteilungen</strong>.<br />
FÜL Wolfgang Boruttau
Bergfreunde melden sich zu Wort...<br />
Sehr geehrter Herr Gedicke,<br />
besten Dank für die Einladung zur Mitglie<strong>der</strong>versammlung am 31.03.2001 in<br />
Rathen. Ende Februar habe ich mich in <strong>Dresden</strong> und, auf Ahnen- Forschung,<br />
im Elbsandstein aufgehalten. Deshalb bitte ich um Nachsicht, wenn ich 4<br />
Wochen später nicht abermals den Weg dorthin finde. Unbeschadet davon,<br />
dennoch einige Takte zu meinen <strong>Sektion</strong>s- beziehungen: Kontakte in <strong>Dresden</strong><br />
mit unserem Ausbildungsreferenten Wolfgang Boruttau dienten <strong>der</strong><br />
Vorbereitung einer von mir beabsichtigten Tatra-Wan<strong>der</strong>ung im August diesen<br />
Jahres. Begegnung und Gedankenaustausch war herzlich und engagiert, die<br />
persönliche Verbindung zur jungen <strong>Sektion</strong> mit altem Traditionsnamen<br />
geknüpft. Mit dem Besuch im Elbsandstein-Gebirge - "Jagdrevier" <strong>der</strong> Dresdner<br />
Älpler - insbeson<strong>der</strong>e <strong>des</strong> Biela-Grun<strong>des</strong>, habe ich endlich ein 30 Jahre altes<br />
Vorhaben umgesetzt, bei dem die <strong>Sektion</strong> wie folgt als Verursacher fungiert: Als<br />
ich seinerzeit die Ausstellung "100 Jahre <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong> im <strong>DAV</strong>" in Neustift<br />
konzipierte und gemeinsam mit <strong>der</strong> Familiendynastie Worm sowie Ihrem Vater<br />
umsetzte (die Kosten müssen die <strong>Sektion</strong> fast in den Ruin getrieben haben),<br />
stieß ich u.a. auf Zeichnungen <strong>der</strong> Felsnadeln <strong>des</strong> Biela-Grun<strong>des</strong>. Diese in <strong>der</strong><br />
Ausstellung verarbeiteten Abbildungen schienen mir so fantastisch und<br />
unwirklich, dass ich - wenn irgend möglich - dies einmal in Realität überprüfen<br />
wollte. Hier nun das Ergebnis: Die Felsgebilde sind tatsächlich fantastisch.<br />
Allerdings hat <strong>der</strong> Zeichner in künstlerischer Freiheit den Hintergrund<br />
weggelassen, so dass dadurch <strong>der</strong> Unwirklichkeitseindruck eines Stalagmiten<br />
ähnlichen Felsvorhangs entstand. - Nun ist nach 30 Jahren ungestillten<br />
Forscherdranges <strong>der</strong> Seelenfrieden gefunden! Der Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
wünsche ich gutes Gelingen und "buuutsche Lust"!<br />
Urban J.M. Leitl<br />
____________________________<br />
Die <strong>Sektion</strong> dankt für Spenden...<br />
Herrn Hermann Huth<br />
Frau Wappler
Von unseren Bergfahrten<br />
Erlebnisberichte von <strong>Sektion</strong>smitglie<strong>der</strong>n und über Touren, die durch die <strong>Sektion</strong><br />
veranstaltet wurden<br />
Dabei gewesen und viel gelernt!<br />
Von <strong>der</strong> Grundausbildung „Klettern im Eis und Urgestein" auf <strong>der</strong><br />
Hochstubaihütte (29.07. bis 05.08.2000)<br />
Zehn Bergfreunde trafen sich am Sonnabend, dem 29.07.00 zwischen 16.00<br />
und 17.00 Uhr, bei <strong>der</strong> „Sölden-Info" am Ortseingang von Sölden im Ötztal, um<br />
am Eiskurs <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> Böblingen <strong>des</strong> <strong>DAV</strong> auf Hochstubai teilzunehmen. Neun<br />
Eisfreunde kamen aus dem Raum Böblingen, nur ich von <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> <strong>Dresden</strong><br />
<strong>des</strong> <strong>DAV</strong> e. V., zudem noch aus dem Flachland Brandenburg. Alle waren froh<br />
gelaunt und voller Erwartungen. Bei mir überwog das Herzklopfen. Materiell war<br />
ich gut vorbereitet. Unser Ausbildungsreferent Wolfgang Boruttau hatte mir<br />
beim Besorgen, Ausleihen und Anpassen aller benötigten<br />
Ausrüstungsgegenstände sehr geholfen. Aber würde ich mit den teilweise viel<br />
jüngeren Bergfreunden mithalten können? Hüttenwart Dieter Stephan begrüßte<br />
uns mit <strong>der</strong> freudigen Nachricht, dass er unsere schweren Rucksäcke mit<br />
seinem Pkw bis zur Kleble-Alm fahren würde. So starteten wir regelrecht<br />
erleichtert zu unserer Zwischenstation auf 2015 m Höhe. Auf dem halben Weg<br />
fing es an, in Strömen zu regnen. Die meisten von uns hatten<br />
leichtsinnigerweise ihre Regenkleidung im Rucksack gelassen und wurden erst<br />
einmal richtig durchnässt. Zum Glück war die gemütliche Alm gut geheizt. Es<br />
gab prima Essen und es war die vorerst letzte Übernachtung in einem warmen<br />
und weichen Fe<strong>der</strong>bett. Am nächsten Morgen gingen wir nach einem<br />
reichhaltigen Frühstück den Aufstieg zur Hochstubaihütte (3173 m) an. Das<br />
Wetter war gut. Vor uns lagen knappe 1200 Höhenmeter, die wir mit unseren<br />
schweren Rucksäcken in 4 bis 5 Stunden bewältigen wollten. Bei den meisten<br />
ging es besser als gedacht, aber einige Bergfreunde hatten doch erste kleine<br />
Schwierigkeiten mit <strong>der</strong> Höhe. Nur gut, dass ich mich vorher eine Woche in<br />
Südtirol akklimatisiert hatte. Auf <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schön gelegenen Hütte begrüßte<br />
uns unser Bergführer Otto Fiegl und kurz nach 14 Uhr begannen wir mit <strong>der</strong><br />
Ausbildung: Richtiges gehen im Schnee und auf Felsen, leichte Kletterübungen<br />
angeseilt am Durrnkögele. Nach einem prächtigen 3-Gang-Menü, das uns<br />
Hüttenwirtin Toni jeden Abend servierte, vermittelte uns Otto die ersten<br />
Knotenkenntnisse und dann ging es bis zum Schlafen gehen ans Üben. 22.00<br />
Uhr hatten wir alle unsere Lager im größten Schlafraum <strong>der</strong> Hütte bezogen.<br />
Je<strong>der</strong> hatte sich mit reichlich Decken versorgt, denn in diesem Raum war es arg<br />
kalt. Das Schlafen klappte während <strong>der</strong> gesamten Woche recht gut, zumal wir<br />
auch keine Schnarcher unter uns hatten. Frühstück gab es jeden Morgen<br />
zwischen 7.00 Uhr und 7.30 Uhr, nach dem je<strong>der</strong> den Gang aufs „Örtchen" und<br />
die „Katzenwäsche" am einzigen großen Waschbecken <strong>der</strong> Hütte bei fließend<br />
eiskaltem Wasser hinter sich gebracht hatte. 8.00 Uhr standen wir dann mit<br />
voller Ausrüstung, meist schon angeseilt in Zweier- o<strong>der</strong> Dreierseilschaften,<br />
startbereit vor <strong>der</strong> Hütte. Am Montag gingen wir zum ersten Male angeseilt über<br />
den noch mit viel Schnee bedeckten Wütenkarferner. An einem steilen<br />
Schneehang wurde immer wie<strong>der</strong> das Rutschen in allen möglichen Lagen<br />
geübt. Wichtig war es dabei, aus dem schnellen Gleiten sicher zum Halten zu<br />
kommen. Bei den Rutschübungen war <strong>der</strong> gut beraten gewesen, <strong>der</strong> fürsorglich
seine Regenhose angezogen hatte. Alles machte viel Spaß, auch wenn bei<br />
einigen am Nachmittag <strong>der</strong> Hintern nass war. Am Dienstag stand bereits unsere<br />
erste große Tour auf dem Programm: Von <strong>der</strong> Hochstubaihütte ging es über<br />
den Wütenkarferner zur Warenkarscharte (3166 m). Von <strong>der</strong> Scharte erfolgte<br />
<strong>der</strong> Aufstieg auf den Windacher Daunkogel (3348). Wir überschritten den Grat<br />
und seilten uns mit Ottos Hilfe zum Wütenkarsattel (3103 m) ab. Nun ging es<br />
nach einer Rast steil aufwärts bis zu den Wütenkarspitzen (3219 m), wo wir bei<br />
bestem Wetter einige Gipfelfotos schossen.
Jeden Abend übten wir fleißig: Das Binden <strong>der</strong> Knoten, den Umgang mit Karte<br />
und Kompass, das Ausarbeiten von Routen mit Marschrichtungszahl, das<br />
Anpassen <strong>der</strong> Steigeisen und manchmal auch das Erzählen von Witzen.<br />
Außerdem vermittelte uns Otto viele Neuigkeiten und gab uns Hinweise über<br />
alle möglichen Ausrüstungsgegenstände, angefangen bei den Bergschuhen.<br />
Jeden Morgen und auch jeden Abend stand uns Dieter mit Rat und Tat zur<br />
Seite, obwohl er den ganzen Tag über an <strong>der</strong> Hütte Reparatur- und<br />
Instandhaltungsarbeiten ausführte. Er half immer, ob es um wundgescheuerte<br />
Fersen, schlecht sitzende Steigeisen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Sorgen ging. Nach dem am<br />
Mittwoch Morgen Alex als zweiter Bergführer zu uns gestoßen war, durften wir<br />
endlich „richtig" ins Eis, das heißt mit Steigeisen und Eispickel. Das Gehen mit<br />
den Steigeisen wurde stundenlang in allen Variationen geübt. An einem fast<br />
senkrechten Eisbruch kamen dann die Frontalzacken tüchtig zum Einsatz<br />
(Anmerkung <strong>der</strong> Redaktion: siehe Titelbild dieses Heftes). Diese „Arbeit" im Eis<br />
war für viele unserer Muskelgruppen doch ziemlich ungewohnt. Deshalb waren<br />
wir nach dem Einrücken in die Hütte fix und fertig. Aber nach einer kurzen<br />
Verschnaufpause hieß es noch vor <strong>der</strong> Hütte die „Trockenübungen" zur<br />
Spaltenbergung auszuführen. Am Donnerstag brachen wir zu unserer<br />
vorgezogenen Abschlusstour auf, da ein Wettersturz mit Gewitter angesagt war.<br />
Deshalb war auch während <strong>der</strong> gesamten Tour große Eile geboten. Wir wurden<br />
in zwei Gruppen eingeteilt. Die leistungsstarke Gruppe bestieg mit Otto die<br />
Wilde Leck (3359 m). Wir noch nicht ganz so Perfekten gingen mit Alex über<br />
den Wütenkarferner, Wütenkarsattel, Sulztalferner, Daunjoch auf den Gipfel <strong>des</strong><br />
Hinteren Daunkopfes (3225 m). Für beide Gruppen war die Abschlusstour<br />
beeindruckend aber auch hart. Es gab zwar kein Gewitter, aber auf dem<br />
Rückzug setzte starkes Schneetreiben ein. Der Schneefall begleitete uns dann<br />
mit nur wenigen Unterbrechungen bis zum Wochenende. Nach dem wir uns in<br />
<strong>der</strong> Hütte etwas erholt und gestärkt hatten, stand noch das Hochprusiken an<br />
<strong>der</strong> Hauswand <strong>der</strong> Hütte auf dem Programm. Das sollte uns dann am nächsten<br />
Tag beim Herauskommen aus <strong>der</strong> Gletscherspalte helfen. Am Freitagmorgen<br />
sollten wir zunächst bei dichtem Schneetreiben in Dreierseilschaften nach<br />
Marschrichtungszahl mit dem Kompass ein bestimmtes Ziel erreichen. Bald<br />
stellten wir fest, wie schwierig das genaue Gehen nach Marschrichtungszahl ist.<br />
Hätten die Bergführer nicht ab und zu einen Tipp gegeben, wäre wohl keine<br />
Seilschaft am Ziel, einem großen Windkolk, eingetroffen. Die Eiswand <strong>des</strong><br />
Windkolks diente uns dann zum Üben <strong>der</strong> Gletscherspaltenbergung. Der Erste<br />
je<strong>der</strong> Dreierseilschaft musste in die Spalte springen (etwa 6 m tief). Die an<strong>der</strong>en<br />
beiden mussten ihn dann blitzschnell sichern und wie<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Spalte<br />
„herausziehen". Eine ziemlich schwierige Sache, und hätten die Bergführer<br />
nicht manchmal geholfen, so wäre wohl <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Spalte<br />
geblieben. Zum Glück ging so aber alles glatt. Am Abend verabschiedeten sich<br />
unsere Bergführer bereits von uns, da an<strong>der</strong>e Einsätze auf sie warteten. So<br />
feierten wir allein ein wenig Abschied von Hochstubai und dachten über die<br />
vergangene Woche nach. Manche Stunde war für uns schon hart gewesen,<br />
aber wir haben alle sehr viel dazugelernt, was uns allen bei unseren nächsten<br />
Hochtouren sehr viel helfen wird. Aber wir hatten bei <strong>der</strong> Ausbildung auch viel<br />
Spaß und Freude. Allen, die zum Gelingen dieses Eiskurses beitrugen, möchte<br />
ich an dieser Stelle ganz herzlich danken. Am Samstagmorgen überraschte uns<br />
ein halber Meter Neuschnee. Aber zum Glück war Dieter bei uns. Er kannte den<br />
Abstiegsweg bestens und wühlte ihn für uns regelrecht aus dem Schnee
heraus. So kamen wir alle wie<strong>der</strong> wohlbehalten zuerst an <strong>der</strong> Kleble-Alm und<br />
eine reichliche Stunde später in Sölden an. Beim Abstieg hatte je<strong>der</strong> so leise<br />
vor sich hingeträumt, <strong>der</strong> eine vom heißen Duschen, <strong>der</strong> nächste von einem<br />
warmen und weichen Fe<strong>der</strong>bett. Aber je<strong>der</strong> dachte auch irgendwie schon an<br />
seine nächste tolle Bergtour, die er nun noch besser vorbereitet angehen wird.<br />
Gerlinde Kunick<br />
Hohe Berge, Traumloipen und "Blue Yeti"<br />
Langlaufurlaub im Roseg Tal bei Pontresina vom 20. bis 27. Januar 2001<br />
Imposante Gipfel, meterhoher Schnee, bestens gepflegte Loipen: Bisher hatte<br />
ich immer gedacht, Winterurlaub in Österreich sei schon Spitze, doch im<br />
Schweizer Engadin kam alles noch ein ganzes Stück perfekter daher. Frank<br />
Küchenmeister und Günter Schwalbe hatten kein bisschen übertrieben, wenn<br />
sie von ihren früheren Aufenthalten im Roseg Tal bei Pontresina berichteten.<br />
Ich wäre auch gern schon früher mal mitgefahren, doch im Januar gibt's lei<strong>der</strong><br />
keine Ferien. Dieses Jahr kam mir ein günstiger Zufall zu Hilfe: Meine beiden<br />
Männer verreisten auch je eine Woche allein. Schon am Ankunftsabend in <strong>der</strong><br />
Dunkelheit ließ sich erahnen, wie schön das sanft gen Gletscher ansteigende<br />
Roseg Tal ist. Neben <strong>der</strong> Loipe rauschte ein wasserreicher Gebirgsbach, zu<br />
beiden Seiten schimmerte das Weiß <strong>der</strong> steilen Hänge, in <strong>der</strong> Ferne tanzten<br />
einsame Lichtpunkte über dem Grat. Trotz <strong>des</strong> schweren Rucksacks empfand<br />
ich schon beim Anmarsch zum Quartier so etwas wie Liebe auf den ersten<br />
Blick. Die sieben Kilometer vom Bahnhof Pontresina bis zum Hotel Roseg-<br />
Gletscher muss man nämlich zu Fuß, auf Skiern o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Pferdekutsche<br />
zurücklegen. Autos sind verboten. Und ein Obolus von umgerechnet knapp 100<br />
Mark lässt die Alternative Kutsche schnell ausscheiden.
Das ansonsten recht gediegene Berghotel bietet erstaunlicherweise auch<br />
einfache Lager, die im Januar offenbar nicht so gefragt sind. Frank, Günter und<br />
ich konnten je einen Acht-Mann-Raum allein nutzen und hatten so zu einem<br />
wesentlich günstigeren Preis fast den Komfort eines "richtigen" Hotelzimmers.<br />
Unser üppiges Abendbrot unterschied sich ohnehin nicht von dem <strong>der</strong><br />
"vornehmen" Gäste. Bei Kaminfeuer saß es sich so gut, dass trotz stolzer<br />
Preise abends so manche Flasche Wein fällig wurde. Tagsüber hatte ich mich<br />
eigentlich auf Solo-Skitouren eingestellt, denn die erfahrenen Alpinisten Frank<br />
Küchenmeister und Günter Schwalbe sind mir sowohl konditions- als auch<br />
materialseitig ein ganzes Stück voraus. Doch die beiden nahmen mich ins<br />
Schlepptau und brachten mich dazu, gleich am ersten Tag über 30 Kilometer zu<br />
laufen. Höhepunkt <strong>der</strong> Tour war <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schöne Gletscher an <strong>der</strong><br />
Morteratsch, <strong>der</strong> teils schneebedeckt glitzerte, teils bläulich-eisig schimmerte.<br />
Allerdings hatte er sich im Laufe <strong>der</strong> letzten Jahrzehnte erschreckend weit<br />
zurückgezogen. Tags darauf - wir liefen diesmal auf <strong>der</strong> superbreiten Loipe <strong>des</strong><br />
Engadin-Marathons - entdeckten wir das Kultgetränk dieses Urlaubs: "Blue<br />
Yeti". Genau war das Gebräu nicht zu definieren, doch wahrscheinlich handelte<br />
es sich um eine Art Grog aus Curacao, und <strong>der</strong> machte eine herrlich blaue<br />
Zunge. Am allerbesten war jedoch das Iglu, in dem <strong>der</strong> "Blue Yeti" getrunken<br />
wurde: Es war ausgeschmückt wie eine kitschige Weihnachtskapelle.
Bis zum Donnerstag lernte ich das malerische Bevertal, das weit weniger<br />
romantische St. Moritz, die benachbarte herrliche Seenlandschaft und die<br />
Rhätische Bahn kennen und steigerte mein Tagespensum auf bis zu 50<br />
Kilometer! Die täglichen letzten sieben Kilometer im Roseg Tal fielen nach<br />
solchen Gewalt-"Märschen" allerdings ziemlich schwer. Da trösteten nur die<br />
zutraulichen Eichhörnchen und die vielen Gemsen, die in <strong>der</strong><br />
Abenddämmerung dicht neben <strong>der</strong> Loipe standen. Von Donnerstagmittag bis<br />
Freitagfrüh schneite es so heftig, dass wir einen Tag lang wegen Lawinengefahr<br />
gefangen saßen und uns durch extrem hohen Schnee nur bis zum nahen<br />
Roseg-Gletscher am Talschluss durchkämpfen konnten. Oberkellner Casa<br />
Grande verwöhnte uns einsame eingeschneite Gäste mit leckerem Kuchen, und<br />
ich kam mal so richtig zum Lesen. Nach mehreren harten Wintersporttagen<br />
auch nicht so übel. Kay Meyers "Winterprinzessin" passte stimmungsmäßig<br />
wun<strong>der</strong>bar. Abends erkundigten wir uns schon mal nach den Preisen für einen<br />
Hubschrauber. Als das Tal am Sonnabend überraschend wie<strong>der</strong> geöffnet<br />
wurde, packten wir sofort unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg<br />
zum Auto; wegen eines vielleicht verschenkten Tages wollten wir keine<br />
neuerliche Gefangenschaft und Ärger auf Arbeit riskieren. In Österreich grüßten<br />
uns dann von allen Seiten grüne Hänge. Dort wäre <strong>der</strong> Urlaub wirklich nicht so<br />
perfekt gewesen wie in <strong>der</strong> Schweiz.<br />
Birgit Hilbig
Skilanglauftage im Erzgebirge 2001 - Frau Holle hat uns erhört<br />
Unter <strong>der</strong> Organisation von Frank Küchenmeister und Günter Schwalbe<br />
verbrachten 16 <strong>Sektion</strong>smitglie<strong>der</strong> vom 2. bis 4. Februar ein Skiwochen- ende<br />
bei ca. 40 cm Neuschnee in unserem schönen Erzgebirge. Am Freitagabend<br />
bezogen wir unsere Zimmer im Ski- und Wan<strong>der</strong>heim Alter Bahnhof<br />
Hermsdorf/Rehefeld. Zum Aben<strong>des</strong>sen trafen wir uns an einer langen Tafel im<br />
Bahnhofsrestaurant, wo uns <strong>der</strong> Bahnhofsvorsteher (Wirt) begrüßte und unsere<br />
Fahrkarten, die wir beim Bezug unserer Zimmer erhielten, geknipst wurden. Wir<br />
verbrachten einen netten Abend, wo bei Spaß und Geselligkeit Erlebnisse und<br />
Anregungen ausgetauscht wurden. Nach einem gemeinsamen Frühstück am<br />
nächsten Morgen schlugen unsere Organisatoren eine Tour nach Oberholzhau<br />
zur Fischerbaude vor. Danach trafen wir uns auf dem „Bahnsteig 1" zu unserer<br />
ersten Langlauftour. Der Bahnhof war zur Zeit <strong>der</strong> Monarchie Reiseziel für den<br />
Hofzug <strong>des</strong> sächsischen Königs. Für uns diente er als Skibahnhof für<br />
Langläufer. Statt Eisenbahngleise fanden wir frisch gespurte Loipen vor. Nach<br />
dem Abfahrtsignal von Frank Küchenmeister und mit etwas Verspätung setzte<br />
sich unser Zug, bestehend aus 16 Langläufern in Richtung Holzhau in<br />
Bewegung.<br />
Durch eine herrlich verschneite Winterlandschaft ging es entlang <strong>des</strong><br />
Bahndammes und dann bergauf bis zur Fischerbaude. Dort koppelten sich<br />
einige Vereinsfreunde vom Zug ab. Auch für diese Sportfreunde war <strong>der</strong> Tag<br />
ein tolles Erlebnis, auch wenn sie nicht mehr als Schnellzug mitfahren mussten.<br />
Unser Zug bewegte sich jetzt mit 10 Teilnehmern in Richtung Seyda, wo uns<br />
die freiwillige Ortsfeuerwehr sogar eine Loipenspur über die Fernstraße<br />
bereitstellte. Zwischenzeitlich gerieten wir in einen Langlaufwettbewerb, so dass<br />
wir immer mal aus <strong>der</strong> Spur hopsen mussten. Nach insgesamt 4 Stunden Fahrt<br />
über Fel<strong>der</strong>, vorbei an Cämmerswalde, erreichten wir ziemlich erschöpft und<br />
hungrig das Waldhotel Kreuztanne in Friedebach, wo eine ausgiebige Einkehr<br />
erfolgte. Frisch gestärkt traten wir den Rückweg an. Zu einer Pause bei Kaffee<br />
und Glühwein trafen wir uns in <strong>der</strong> Fischerbaude. Bei völliger Dunkelheit und<br />
schleppenden Schrittes fuhr unser Skizug pünktlich zum Aben<strong>des</strong>sen um 18<br />
Uhr auf dem „Gleis 1" wie<strong>der</strong> ein. Der anschließende Videoabend wurde vom<br />
Bahnhofsvorsteher in Uniform und mit roter Mütze zünftig mit Trillerpfeife und<br />
Abfahrtskelle gestartet. Und wie konnte es an<strong>der</strong>s sein, <strong>der</strong> erste Film war eine<br />
Fahrt mit <strong>der</strong> Rhätischen Eisenbahn in <strong>der</strong> Schweiz. Beim Betrachten weiterer<br />
Videos, wie z. B. die Alpenvereinsfahrt nach Island, verging <strong>der</strong> Abend sehr<br />
schnell. So manchen packte dabei ein gesun<strong>der</strong> Fernsehschlaf, denn die 40 km<br />
Langlauftour steckte doch etwas in den Glie<strong>der</strong>n. Am Sonntagmorgen war die<br />
Abfahrtszeit für 9 Uhr ab „Bahnsteig 2" festgesetzt worden. Diesmal ging es auf<br />
frisch gespurter Loipe bergauf in Richtung Grenzübergang Neurehefeld, den wir<br />
dann stark dezimiert als Kurzzug passierten (7 Vereinsfreunde). Die übrigen<br />
gaben auf, da sie vielleicht auf Grund <strong>des</strong> Neuschnees das falsche Wachs<br />
gewählt hatten.
Auf tschechischem Gebiet fanden wir auch ausgezeichnete<br />
Wintersportbedingungen vor, was uns dennoch nicht abhielt, die Mittagspause<br />
in einer Baude bei tschechischem Bier und preiswertem Essen zu verbringen.<br />
Die Gaststätte war völlig überfüllt, <strong>der</strong> Kellner überfor<strong>der</strong>t. Günter wollte ihm<br />
entgegen kommen, indem er sich mit ihm tschechisch unterhielt, das lehnte er<br />
energisch mit den Worten "ich spreche deutsch" ab. Gestärkt führte uns die<br />
Rückfahrt über Rehefeld, bergauf am Grenzübergang vorbei, entlang auf dem<br />
jetzt sehr zerfahrenen Bahndamm zu unserem Skibahnhof. Als letzten<br />
sportlichen Höhepunkt mussten wir unsere dort geparkten Autos von ca. ½ m<br />
Schnee befreien . Uns Neulingen hat diese Wochenendtour sehr gefallen.<br />
Familie Zschaber
Eine etwas an<strong>der</strong>e Höhlenfahrt!<br />
Zum Januarstammtisch unserer <strong>Sektion</strong> gab es die Information zu einer etwas<br />
an<strong>der</strong>en Klettertour. Ziel war die „Unterwelt“ <strong>der</strong> Sächsisch-Böhmischen<br />
Schweiz. Eine witterungsunabhängige Höhlenwan<strong>der</strong>ung in die größte<br />
zusammenhängende Höhle in diesem Gebiet, da konnte ich mich begeistern.<br />
Wer kennt nicht die großen Höhlen wie z. B. die Eishöhle Dobšinskaja Jaskyna<br />
in <strong>der</strong> Ostslowakei, die Saalfel<strong>der</strong> Feengrotten o<strong>der</strong> den Eispavillon in Saas<br />
Fee. Aber diese Höhle, obwohl nur ca. 40 km von <strong>Dresden</strong> entfernt, kennt kaum<br />
jemand. Es handelt sich hierbei ganz schlicht und einfach um die<br />
Räuberhöhle<br />
... und ich stehe nun am Ende eines Tages vor dem sonnenumfluteten<br />
Höhlenausgang. Zitternd, durchschwitzt, min<strong>des</strong>tens einen halben Meter länger<br />
und mit einem Glücksgefühl, wie man es selten auf den vielen Wan<strong>der</strong>ungen<br />
verspürt. Da musste etwas passiert sein, was außerhalb <strong>des</strong> Üblichen lag.<br />
Beginnen wir jedoch von vorn. Bepackt wie vor einer großen Klettertour trafen<br />
wir elf „Höhlenwan<strong>der</strong>er“ uns in Schöna, zur Fahrt über die Elbe nach Høensko<br />
(Herrnsgretschen). Am Ortsausgang von Høensko in Richtung Dèin (Tetschen)<br />
bogen wir in das Seitental <strong>der</strong> Elbe, <strong>der</strong> Dürrkamnitz, ab und erreichten bei<br />
etwas Glätte den steilen Aufstieg auf das Plateau von Labská Stráò. Während<br />
einer kurzen Verschnaufpause und herrlichem Sonnenschein bot sich ein<br />
Panoramabild auf die Ostseite <strong>des</strong> Massivs um den Großen Winterberg.<br />
Markiert von dem leichten Schnee und einer durch den Laubfall fast<br />
vollständigen Sicht, zeigten sich das Prebischtor und die Flügelwände von ihrer<br />
allerbesten Seite.<br />
Aber Wolfgang, unser Höhlenführer, trieb uns weiter. Es geht durch dichtes<br />
Unterholz wie<strong>der</strong> Richtung Elbe, auf <strong>der</strong> Höhe entlang. Trotz alter Kletterführer<br />
in denen die Höhle noch eingezeichnet ist, war ein abgrasen <strong>der</strong> Gegend<br />
erfor<strong>der</strong>lich, um den nicht einfach zu findenden Zugang auszumachen.<br />
Nach einem interessanten Kleinabstieg standen wir vor einer alten Schutzhütte,<br />
die bereits von einer Vielzahl tschechischer Bergfreunde umlagert war. So<br />
unbekannt scheint die Räuberhöhle wohl doch nicht zu sein? Nun wird es ernst!<br />
Alles auspacken und für die Höhlenfahrt vorbereiten. Das bedeutet Sitz- und<br />
Brustgurte anlegen, einbinden und mit Abseilacht und Karabiner versehen, sich<br />
am Höhleneingang einzufinden. Nicht zu vergessen die Stirnlampe, die hatte<br />
glücklicherweise meine Frau noch am Vortag beim Globetrotter erstanden! Über<br />
die blockierenden Eingangssteine hinweg gelangten wir endlich rein in die<br />
Höhle. Ein schmaler Gang führte uns ca. zehn Meter tief ins Innere. Da war erst<br />
mal Schluss. Es hieß: Abseilen! Mache das einmal, wenn man vor 20 Jahren<br />
seine „Kletterlaufbahn“ beendet hat.<br />
Trotzdem also: Licht an, Mut<br />
zusammengenommen und<br />
runter im Schacht. Das Licht<br />
irrte an den senkrechten<br />
Felswänden entlang und es<br />
dauerte eine „Ewigkeit“ bis ich<br />
nach 16 Metern Tiefe wie<strong>der</strong>
Boden unter meinen Füßen<br />
hatte.<br />
Ein etwas größerer felsiger<br />
Raum nahm mich auf. Es<br />
folgten alle übrigen<br />
Höhlengänger, sicher<br />
abgeseilt. Nun hatten wir die<br />
Qual <strong>der</strong> Wahl. Zwei Wege<br />
führten weiter, gekennzeichnet<br />
wie auf dem Computer durch<br />
Pfeiltasten. Natürlich folgten<br />
wir zuerst dem falschen Weg<br />
Richtung Höhlenturm. Steil,<br />
glitschig mit Kletterei nach<br />
unten führend, war es nur am<br />
gelegten Führungsseil mit<br />
Hand- und Backeneinsatz<br />
möglich, die sich andeutende<br />
Enge zu bewältigen. Der sich<br />
öffnende längere Gang wurde<br />
durch ein Seil dekoriert,<br />
welches nach oben führte,<br />
ohne <strong>des</strong>sen Besitzer<br />
festzustellen.<br />
Aufgeklärt wurde ich mit dem Vergleich zum Fuchsbau. Die Räuberhöhle<br />
besteht selbst wie<strong>der</strong> aus einem Höhlensystem mit mehreren Ein- und<br />
Ausgängen und hier war eben ein an<strong>der</strong>er Einstieg gewählt worden. Gerade<br />
etwas eingelebt, kam das Kommando: Alles zurück!, wir sind auf dem falschen<br />
Weg. Also die Schin<strong>der</strong>ei wie<strong>der</strong> nach oben und in die an<strong>der</strong>e Richtung immer<br />
den Pfeilen nach:“⇔ ⇐ ⇑ ⇒ ⇓“. Da konnte ja gar nichts mehr schief gehen,<br />
weiter über Felsengruppen, eng und schmal die Wände, hoch und tief gehende<br />
Partien, abzweigende Seitengänge, es wurde interessant.<br />
An einer etwas erweiterten Stelle warteten wir bis sich alle eingefunden hatten,<br />
da die zweite Abseilstelle erreicht war. Diesmal jedoch eine Röhre in Form einer<br />
Wendeltreppe, die das Führungsseil nach Vorsteigen o<strong>der</strong> besser Vorabsteigen<br />
(?) aufnahm. Ein letztes Foto wurde geschossen, da <strong>der</strong> Film lei<strong>der</strong> oben im<br />
Rucksack lag.<br />
Und damit war es auch gleichzeitig die letzte Dokumentation, als wir alle elf<br />
noch vollzählig waren, denn ab dieser Röhre hatten wir Schwund.
Die letzte Fotodokumentation als wir noch alle vollzählig waren<br />
Es ging wie<strong>der</strong> ans Seil, Abseilacht eingebunden, linke Hand links unten am<br />
Seil und rechte rechts oben am Seil, Luft angehalten und wie ein Sektkorken<br />
(bloß nicht ganz so schnell) durch die Röhre mittels Eigengewicht gedreht.<br />
Unten sanft vom Bergfreund abgefangen, war die letzte Seilstelle bewältigt.<br />
Diese Leistung wurde durch die Eintragung ins Höhlenbuch in einer<br />
Nebenhöhle festgehalten. Aber auch hier musste ich feststellen, dass ein reges<br />
Begängnis in diesem Höhlensystem herrscht, da seit November 2000 bereits<br />
ein Drittel das A-6-Büchleins vollgeschrieben wurde. Nachdem nun doch schon<br />
einige Zeit vergangen war und die Pfeilerkundigungstour für die nächsten Wege<br />
bis zur Kreuzung Pfeil „⇓“ führte, beschlossen wir erst einmal wie<strong>der</strong> zu warten<br />
bis wir vollständig versammelt waren. Wir drehten das Licht aus, um Batterien<br />
zu sparen und schwatzten über Gott und die Welt. Es verging eine halbe<br />
Stunde, dann eine Dreiviertelstunde und niemand kam. Unsere jugendliche<br />
Bergfreundin bekam langsam Platzangst und mir ging es fast ebenso! Zumal<br />
tschechische Bergfreunde, die uns im oberen Teil überholten, geäußert hatten,<br />
dass die Röhre noch nicht die engste Stelle <strong>der</strong> Höhle sei. Nachdem fast eine<br />
Stunde vergangen war, kamen Geräusche. Wolfgang erschien wie ein guter<br />
Geist, aber mit <strong>der</strong> schlechten Meldung, dass Günter beim Abseilen in <strong>der</strong><br />
Röhre feststeckte. Von unten geschoben und von oben gezogen, haben sie ihn<br />
mühselig rückwärts wie<strong>der</strong> raus bekommen. Nun überlegte Wolfgang laut, ob<br />
nicht ich auch zurück sollte, da es ja noch enger werden würde (Ich sah mich<br />
schon acht Tage lang hungernd in <strong>der</strong> Röhre sitzen). Glücklicherweise blieben<br />
nur Günter und Thomas (als Tröster) zurück. Die übrigen konnten nun den Rest<br />
<strong>der</strong> Höhle auf zwei Wegen begehen (Pfeil „⇔“). Oberhalb mit Platz, aber nur für<br />
trittsichere Geher am Rand einer unterliegenden Höhle entlang. Unterhalb<br />
durch einen 35 cm hohen, zwei Meter breiten und drei Meter tiefen Gang. Also<br />
hieß das robben für mich und Auffrischung <strong>der</strong> Erfahrungen auf <strong>der</strong> Kampfbahn<br />
während <strong>des</strong> Wehrdienstes!!! Eine kurze Stelle zum Aufrichten und<br />
Körperdehnen folgte. Dann ging es richtig los, mit Rattenloch o<strong>der</strong> S-<br />
Spritzkuchen vom Backen nach unten verbogen bei einem „⇓“-Loch von ca. 50<br />
cm. Ernst, unser schlankster und drahtigster, war vor mir. Ich hörte ihn nur noch<br />
in dem Loch schimpfen, dass er verkehrt rein sei und seine Beine zurecht<br />
rücken müsse. Das war so richtig ermutigend für mein Übergewicht. Wolfgang<br />
hatte Mitleid mit mir und kroch vorbei, ich hinter ihm her. Mit Einweisung ging es<br />
dann so: Erster S-Schenkel vorwärts dünn gemacht und durch, im Mittelstück<br />
etwas Platz zum Drehen, so um die 120° links liegend, rückwärts mit dem Kopf<br />
nach unten, Kreuz um die Ecke rückwärts gebogen, die folgende Absenkung<br />
mit Hohlkreuz runter und den Rest <strong>des</strong> S-Schenkels mit Beinunterstützung und<br />
Rückenbewegung durchgeschoben. Ich bin <strong>der</strong> Meinung, ein Regenwurm wäre<br />
auch nicht besser gewesen. Ich fühlte mich nun um den halben Meter länger als
vorher. Das Ende <strong>der</strong> Höhle wurde mit letzten Kletterzügen erreicht und die<br />
Sonne flutete in den Höhlenausgang hinein.<br />
Ich jubelte innerlich und habe gedacht, das war`s, aber falsch! Wir mussten ja<br />
wie<strong>der</strong> zum Eingang an die Hütte zurück, steil bergan und zu zwei Felswänden,<br />
die einen Kamin bildeten, <strong>der</strong> fünf Meter tief auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite den Weg<br />
fortführt. Die meisten sind schon durch und ich stehe davor. Aber we<strong>der</strong><br />
gerade, noch quer, auch nicht nur mit Hemd und Hose bekleidet gelingt es. Mit<br />
dreiviertel Mann im Fels musste ich endgültig aufgeben. Wie weiter? Nach <strong>der</strong><br />
Devise geht es jedenfalls nicht durch und so geht es über den Fels. Der Kamin<br />
ist am Einstieg breit genug, um sich hochzustemmen. Also Kletterzeug wie<strong>der</strong><br />
an und zu dritt (ich war nämlich nicht <strong>der</strong> einzigste, <strong>der</strong> da nicht durch kam)<br />
etwa 5 m hoch, auf ein schmales Trittband, ein letzter Schwung und ich stand<br />
vor <strong>der</strong> Hütte. Meine Hände zitterten und mir war richtig schlecht. Die<br />
Anstrengungen for<strong>der</strong>ten ihren Tribut. Eine Verschnaufpause und ein Imbiss<br />
machten mich wie<strong>der</strong> fit. Aber wo waren die an<strong>der</strong>en? Natürlich zur<br />
Rettungsaktion. Wir mussten ja die beiden drin gebliebenen wie<strong>der</strong> nach oben<br />
holen. Diesmal 16 m hoch. Da Wolfgang sich wie<strong>der</strong> abseilte, um das<br />
ordnungsgemäße Einbinden zu sichern, waren schließlich 3 Mann hoch zu<br />
holen. Ein provisorischer Seilzug setzte sich auf das Kommando Hau-Ruck! in<br />
Bewegung und beför<strong>der</strong>te die drei wie<strong>der</strong> nach oben. Uns erinnerten noch eine<br />
Woche später die Armmuskeln an diese Transportaktion.<br />
Dann hieß es wie<strong>der</strong> Rucksack packen und nach einer Einkehr in <strong>der</strong><br />
gemütlichen tschechischen Berggaststätte „Belve<strong>der</strong>e“ ging es in die Heimat.<br />
Fünf Stunden Höhlenwan<strong>der</strong>ung – natürlich mit Unterbrechungen – in einer nur<br />
200 m langen Höhle lagen hinter uns.<br />
Ein erlebnisreicher Tag, wenn auch mit einem Achtungszeichen!<br />
Das geplante Ω-Feuer<br />
fiel durch die Rettungsaktion natürlich aus!!!<br />
Und in Deutschland ... wäre die Räuberhöhle sicherlich geschlossen!<br />
Roland Franke
Wan<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz<br />
Die diesjährige Mitglie<strong>der</strong>versammlung unserer Alpenvereinssektion fand<br />
diesmal im romantischen Kurort Rathen und zwar im Bergrestaurant<br />
"Laasenperle" statt. Einen Schönheitsfehler gab es nur für ältere<br />
<strong>Sektion</strong>smitglie<strong>der</strong>, die mit <strong>der</strong> S-Bahn anreisten und mit dem Gehen<br />
Schwierigkeiten haben, da das Tagungslokal nur durch einen Anstieg zu<br />
erreichen war. Aus diesem Grunde blieben sicherlich einige dieser<br />
Veranstaltung fern. Das Bergrestaurant liegt für Autofahrer und Wan<strong>der</strong>er ideal,<br />
denn das Gebiet <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz liegt ihnen sozusagen unmittelbar<br />
zu Füßen.<br />
Einige <strong>Sektion</strong>smitglie<strong>der</strong> nahmen auch die Gelegenheit wahr, um auf einer<br />
kleinen Wan<strong>der</strong>ung durch schmale Felsrippen sowie Eisenleitern zum<br />
Rauenstein zu gelangen. In dem dortigen Bergrestaurant wurde man für seine<br />
Anstrengungen belohnt, indem ein kühles Bier in die Kehle floss. An <strong>der</strong><br />
frischen Luft wurde je<strong>der</strong> von dem herrlichen Frühlingsgesang <strong>der</strong> Vögel und<br />
einer eindrucksvollen Fernsicht zur Bastei und dem Lilienstein fasziniert.<br />
Nach <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung traf sich am nächsten Morgen eine große<br />
Anzahl von <strong>Sektion</strong>sangehörigen an <strong>der</strong> Elbe in Rathen, um mit einem<br />
Beauftragten <strong>der</strong> Nationalparkverwaltung in den Amselgrund zu wan<strong>der</strong>n. Dort<br />
führte er uns an Problemfel<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz unmittelbar heran.<br />
Mit <strong>der</strong> dortigen Forstverwaltung und dem Tourismusverband ist es oftmals eine<br />
Gratwan<strong>der</strong>ung, um gemeinsam verschiedene Ziele zu verwirklichen. An<br />
diesem sonnigen Frühjahrsvormittag war es für alle Telnehmer eine informative<br />
Exkursion.<br />
Ich trennte mich später von <strong>der</strong> Gruppe, um den abwechslungsreichen<br />
Amselgrund noch kennen zu lernen. Auch wenn das Grüne auf den Bäumen<br />
und teilweise an den Sträuchern noch fehlte, genoss ich diesen Abstecher.<br />
Einen beson<strong>der</strong>en Tag erwischte ich, als meine Tour zum Pfaffenstein auf dem<br />
Programm stand. Ein umweltbewusster Naturfreund benutzt für eine solche<br />
Wan<strong>der</strong>ung auch gerne einmal die Eisenbahn, da sich so etwas für mich anbot.<br />
So sah ich auf <strong>der</strong> Fahrt nach Königstein das Elbtal einmal von einer an<strong>der</strong>en<br />
Perspektive aus!<br />
Dort benutzte ich die Hauptstraße, um die Postmeilensäule anzusteuern. Hier<br />
begann an einem kleinen Bach <strong>der</strong> steile Aufstieg nach Pfaffendorf. Nach<br />
Überquerung <strong>der</strong> oberen Straße erreichte ich den Sportplatz, <strong>der</strong> mich auf<br />
einem breiten Flurweg an den Fuß <strong>des</strong> Pfaffensteins führte. Meinen Aufstieg<br />
wählte ich durch das imposante und steilere Nadelöhr. Dieser führte mich durch<br />
enge Felspartien in die Höhe, wo auch Eisenleitern anzutreffen waren.<br />
Bald war das Plateau <strong>des</strong> Pfaffensteins erreicht. Dieser Tafelberg führte mich<br />
zu grandiosen Aussichtskanzeln heran. An verschiedenen Kletterfelsen zog<br />
sich <strong>der</strong> Weg zu einem Berggasthof und einem Aussichtsturm hin.<br />
Hier herrschte noch Winterruhe, so dass ich meine Tour zu einer weiteren<br />
Aussichtskanzel fortsetzte. Dort stand ich plötzlich vor <strong>der</strong> bekannten Felsnadel,<br />
<strong>der</strong> Barbarine. Einen schönere Fernsicht kann man sich wirklich nicht<br />
vorstellen, wo <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>grund und die Ferne ein Gebilde darstellen.<br />
Hier verweilte ich einige Zeit, um mich dieser wun<strong>der</strong>baren Landschaft zu<br />
widmen.
Gemütlich lief ich nach Königstein zurück, wo ich mit <strong>der</strong> Fähre übersetzte. Auf<br />
dem rechten Elbufer nach Rathen ließ ich diese abwechslungsreiche<br />
Wan<strong>der</strong>ung ausklingen.<br />
Eine weitere Wan<strong>der</strong>ung galt dem Lilienstein. Dieser markante Tafelberg war<br />
schon oftmals mein Wunsch, ihn zu erklimmen. Der Name Lilienstein wird von<br />
dem heiligen Aegidius (St. Gilgen - St. Jilgen) abgeleitet. Die erste urkundliche<br />
Erwähnung erscheint im Jahre 1379 (Ylgenstein). Im Laufe <strong>der</strong> Zeit än<strong>der</strong>te<br />
sich die Schreibweise. Aufgrund seiner idealen geografischen Lage<br />
beherbergte <strong>der</strong> Lilienstein mehrere militärische Besatzungen. Mauerreste aus<br />
dieser Zeit sind auch heute noch erkennbar. Wenn man sich in <strong>der</strong> Historie<br />
vertiefen möchte, so fällt einem auf, dass etliche Herrscher und Heeresführer<br />
diesen festungsartigen Tafelberg zu ihrem beson<strong>der</strong>en Ziel machten.<br />
Im Jahre 1756 und 1813 erlangte die Gegend um den Lilienstein unter Friedrich<br />
dem Großen sowie Napoleon I. eine beson<strong>der</strong>e militärische Bedeutung. Im<br />
Jahre 1886 wurde aus militärischer Überlegung <strong>der</strong> Wald auf dem Lilienstein<br />
gefällt, <strong>der</strong> inzwischen wie<strong>der</strong> zugewachsen ist. Auch König August den<br />
Starken zog es im Jahre 1708 auf diesen herrlichen Gipfel. Seine Route ist<br />
heute noch ein Aufstiegsweg. Ein kleiner Obelisk in <strong>der</strong> Nähe <strong>des</strong><br />
Fernsehumsetzers erinnert heute an dieses Ereignis. Ein weiterer Obelisk steht<br />
an <strong>der</strong> Südaussicht, <strong>der</strong> an die 800-Jahrfeier <strong>des</strong> sächsischen Königshauses<br />
Wettin am 19. Juni 1889 erinnert.<br />
Nach diesem historischen Ausflug begann meine eigentliche Wan<strong>der</strong>ung zum<br />
Lilienstein. In Rathen setzte ich mit einer Gierfähre über. Der letzte Unrat <strong>des</strong><br />
Elbhochwassers war noch zu sehen. Am Lottersteig verließ ich den breiten<br />
Waldweg, <strong>der</strong> mich schnell in die Höhe führte. Bald stieß ich auf den Kirchweg,<br />
<strong>der</strong> zu einem kleinen Waldfriedhof ging. Hier fanden am Ende <strong>des</strong> 2.<br />
Weltkrieges etliche Zivilisten aus Osteuropa ihre letzte Ruhe. Auf Ihrer Flucht<br />
vor <strong>der</strong> russischen Armee haben diese gebrechlichen Menschen die letzten<br />
Kriegstage erlebt. Die Pflege <strong>des</strong> Friedhofes übernahmen die dortigen<br />
Gemeinden.<br />
Inzwischen näherte ich mich allmählich dem Lilienstein. Nun stand mir noch <strong>der</strong><br />
steile Nordaufstieg bevor, <strong>der</strong> mich durch schmale Felspartien und über<br />
Stahlleitern zum Gipfelplateau führte.<br />
Aufgrund dieser einzigartigen Lage bietet er dem Touristen eine umfassende<br />
Rundsicht in die Sächsische Schweiz. Auf <strong>der</strong> Südseite nahm ich den Abstieg<br />
vor, wo man noch einmal von <strong>der</strong> Ebene aus einen wun<strong>der</strong>baren Blick auf die<br />
schroffen Felsen <strong>des</strong> Liliensteins genießen kann. In den Abendstunden lief ich<br />
an <strong>der</strong> idyllischen Elbe nach Rathen zurück.<br />
Für alle <strong>Sektion</strong>sangehörige, die nicht in und um <strong>Dresden</strong> wohnen, soll dieser<br />
Erlebnisbericht ein Ansporn sein, auch einmal diese wun<strong>der</strong>bare Gegend<br />
kennen zu lernen.<br />
Hans-Dietrich Pusinelli
Zum schönsten Berg <strong>der</strong> Welt -Der Weg ist das Ziel<br />
In den sechziger Jahren wurde auf einer Photoausstellung in München <strong>der</strong><br />
Alpamayo zum schönsten Berg <strong>der</strong> Welt gewählt. Neben dem höchsten Berg<br />
Perus, dem Huascaran mit 6768 Metern, war <strong>der</strong> Alpamayo im Jahr 2000 Ziel<br />
einer sächsischen Expedition. Mit Iberia ging es ab Berlin über Madrid direkt<br />
nach Lima. Nach einer Übernachtung in <strong>der</strong> trüben Hauptstadt ging es in<br />
achtstündiger Fahrt mit einem Linienbus auf die 400-km -Tour in die Berge. In<br />
Huaraz, dem Zentrum <strong>des</strong> Andinismus in Peru wurden wir von unseren<br />
heimischen Guias erwartet. Bereits am nächsten Tag stand unsere erste<br />
Akklimatisationstour auf dem Programm. Zunächst mit dem Bus bis auf ca.<br />
4.800 Meter und dann eine leichte Lauftour zum Gipfel <strong>des</strong> Pastoruri mit einer<br />
Höhe von 5.200 Metern. Alle hatten hier noch so ihre Problemchen mit <strong>der</strong> Zeit<br />
und Höhenanpassung, so daß Kopfschmerzen normal waren und auf dem<br />
Rückweg schon mal eine Mahlzeit ihren Weg durch das Busfenster fand.<br />
Trotzdem waren wir von den schneebedeckten Bergen und den seltenen, nur<br />
hier anzutreffenden Pflanzen (Puya Raimondi) begeistert. Nach einer weiteren<br />
Nacht im Hotel wurde zeitig <strong>der</strong> Bus beladen und es ging zu einer <strong>der</strong> herrlichen<br />
Lagunen <strong>der</strong> Anden. Unterwegs ein Stop am Denkmal <strong>der</strong> zerstörten Stadt<br />
Yungay. 1970 stürzten hier nach einem Erdbeben gewaltige Eismassen <strong>des</strong><br />
Huascaran-Gletschers zunächst in einen Bergsee und anschließend wurde<br />
durch eine gewaltige Eis-, Schlamm -und Geröllawine die Stadt total zerstört.
An <strong>der</strong> Lagune Llanganuco luden wir einen Teil unserer Ausrüstung auf Mulis<br />
und stiegen auf zum Camp <strong>des</strong> Mount Yanapaccha. Nach dem Aufbau <strong>der</strong><br />
Zelte ging es zeitig in die Schlafsäcke, denn am nächsten Tag wurde um 3:00<br />
Uhr geweckt und gegen 4:00 Uhr ging es los zur nächsten Einlauftour.<br />
Umgeben von 6000-ern beeindruckten uns <strong>der</strong> Sonnenaufgang ebenso wie die<br />
Lawinenabgänge am Nachmittag. Der nächste Tag war mit dem Rückweg nach<br />
Huaraz ausgefüllt. Noch einmal eine Nacht im Hotel bevor es am nächsten Tag<br />
endlich richtig losging. In Musho begann <strong>der</strong> Aufstieg ins Base-Camp <strong>des</strong><br />
Huascaran. Ruhig zu ging es am folgenden Tag mit einer leichten Tour und<br />
Übungen am Überdruckzelt. Danach stiegen wir mit reduzierten Gepäck (die<br />
Mulis und Treiber gingen nur bis auf 4.200 Meter ins Base-Camp)<br />
etappenweise zum Campo-Moreno und zum Camp 3. Zwischen dem Camp 3<br />
und dem Camp 4 in <strong>der</strong> Garganta lag eine Schlüsselstelle, an <strong>der</strong> viele<br />
Seilschaften den Rückzug antraten. Einige Meter senkrechtes Blankeis waren<br />
zu übersteigen.
Bevor wir mit 14 Personen samt Gepäck diese Stelle überstiegen hatten, war es<br />
recht spät geworden und das letzte Camp in <strong>der</strong> Garganta bei 5.900 Metern<br />
erreichten wir erst in <strong>der</strong> Dämmerung. Empfangen von einem eisigen Wind und<br />
leichtem Schneetreiben wurden bereits in <strong>der</strong> Dunkelheit die Zelte aufgestellt.<br />
Die Kocher wurden noch einmal in Betrieb genommen und gegen 21 :00 Uhr<br />
konnten wir endlich heißen Tee und Suppe genießen. Für die erste Gruppe<br />
blieben jetzt noch 4 Stunden bis zum Wecken. Zwei Stunden später machten<br />
wir uns zu viert auf den Weg. Es war schwierig, erst einmal vom Camp den<br />
richtigen Weg zu finden, denn <strong>der</strong> Wind verwehte die Spuren und auf Grund <strong>der</strong><br />
späten Ankunft war die Orientierung am Vorabend nicht möglich. Obwohl wir im<br />
unteren steileren und damit schwierigerem Teil <strong>des</strong> Aufstieges etwas<br />
windgeschützt waren, konnten wir uns durch den Wind kaum verständigen. Der<br />
erhoffte strahlende Sonnenaufgang blieb lei<strong>der</strong> aus. Statt <strong>des</strong>sen kamen uns in<br />
<strong>der</strong> Morgendämmerung Lichter von oben entgegen. In ca. 6.200 Metern trafen<br />
wir unsere erste Seilschaft. Der Bergführer riet zum Rückzug, denn weiter oben<br />
war es nicht möglich unter diesen Bedingungen die restlichen 500 Höhenmeter<br />
aufzusteigen. Mit hängenden Köpfen war auch eine französische Seilschaft auf<br />
dem Rückzug. Nach einem Frühstück verpackten wir Zelte und Ausrüstung,<br />
stiegen deprimiert bis ins Base-Camp ab und kehrten am nächsten Tag nach<br />
Huaraz zurück. Unbeständiges Wetter, leichter Regen und wolkenverhüllte<br />
Gipfel brachten uns zwei Ruhetage, die u. a. mit einem Besuch <strong>der</strong><br />
Ausgrabungsstätten von Chavin (älteste Hochkultur Perus 1200 v. Chr.)<br />
ausgefüllt wurden. Nach den Ruhetagen bepackten wir wie<strong>der</strong> einmal unseren<br />
Bus und ab ging es nach Casapampa. Durch ein langes, landschaftlich<br />
imponieren<strong>des</strong> Tal, stiegen wir hier zum Camp an <strong>der</strong> Lagune Ichiccocha.<br />
Wie<strong>der</strong> einmal das schon gewohnte Proze<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Campeinrichtung. Nach<br />
einem ruhigen Abend ging es am nächsten Tag auf die nächste Etappe zum<br />
Alpamayo-Base-Camp. Wie<strong>der</strong> ein Ruhetag fur den Rest <strong>der</strong> Truppe. Mit dem<br />
Bergführer und unseren Guia stiegen wir zum Col <strong>des</strong> Alpamayo. Nach 5<br />
Stunden Aufstieg hatten wir den "schönsten Berg" vor Augen. Wie eine<br />
Kathedrale zeigte <strong>der</strong> Gipfel sein formvollendetes, kaltes aber stolzes<br />
Angesicht. Ein Anblick, <strong>der</strong> sich bei jedem Bergsteiger ins Gehirn einbrennt. Für<br />
eine Besteigung fehlte mir die Zeit, denn ab jetzt befand ich mich allein auf dem<br />
Rückweg Meine Bergfreunde hatten noch einige Tage und zu viert bestiegen<br />
sie den Alpamayo. Mir blieben unvergeßliche Tage und die Absicht, noch<br />
einmal in die Cordillera Blanca zu gehen.<br />
Berg Heil<br />
Günther Welkisch
Informationen <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />
Anschrift/Öffnungszeiten<br />
Manitiusstraße 1, 01067 <strong>Dresden</strong> (zu erreichen mit <strong>der</strong> Straßenbahnlinie 1,<br />
Haltestelle Manitiusstraße)<br />
Telefon: 0351/4965080 Fax: 0351/4965071<br />
www.alpenverein-dresden.de E-Mail: webmaster@Alpenverein-<strong>Dresden</strong>.de<br />
Öffnungszeiten: Donnerstags 15.00 - 20.00 Uhr<br />
In dieser Zeit ist auch die telefonische Erreichbarkeit gesichert. Außerhalb<br />
dieser Zeiten besteht die Möglichkeit, über den Anrufbeantworter eine Nachricht<br />
zu hinterlassen. Zu den Öffnungszeiten findet auch die Ausleihe von Literatur<br />
und Ausrüstungsgegenständen statt.<br />
Bankverbindung<br />
Sämtlicher Zahlungsverkehr ist unter Angabe <strong>des</strong> Verwendungszweckes unter<br />
folgendem Konto abzuwickeln: Stadtsparkasse <strong>Dresden</strong>, Kto. Nr.: 145001119<br />
BLZ: 85055142 Spenden Für Spenden ist die <strong>Sektion</strong> dankbar, sei es als Geld-<br />
o<strong>der</strong> Sachspende, z.B. für unsere Bibliothek. Die Spen<strong>der</strong> werden in den<br />
nächsten <strong>Mitteilungen</strong> genannt, sofern <strong>der</strong> Spen<strong>der</strong> das nicht ausdrücklich<br />
untersagt. Spenden sind steuerlich abzugsfähig, auf Wunsch wird eine<br />
Spendenbescheinigung ausgestellt und übersandt.<br />
Anmeldungen für Übernachtungen auf <strong>der</strong> Dresdner Hütte<br />
Bei Übernachtungswünschen auf <strong>der</strong> Dresdner Hütte bitten wir Sie, sich direkt<br />
an den Hüttenwirt - nicht an die Geschäftsstelle in <strong>Dresden</strong> - zu wenden.<br />
Mitglie<strong>der</strong>verwaltung<br />
Eintritt in den <strong>DAV</strong> / Än<strong>der</strong>ungen<br />
Formulare für den Eintritt in den <strong>DAV</strong> sind kostenlos in <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />
erhältlich. Ebenso betrifft das die Satzung <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong>.<br />
Än<strong>der</strong>ungen von Anschriften/Bankverbindungen bitten wir rechtzeitig zu<br />
melden. Wird das versäumt, können z.B. die <strong>DAV</strong> - <strong>Mitteilungen</strong> und<br />
<strong>Sektion</strong>smitteilungen nicht ordnungsgemäß zugestellt werden o<strong>der</strong> es<br />
entstehen bei Bankabbuchung Rückläufe, für die die Banken Gebühren<br />
berechnen. Diese Kosten belasten das <strong>Sektion</strong>skonto. Bitte haben Sie dafür<br />
Verständnis, dass wir den Verursacher mit den anfallenden Kosten belasten.<br />
Deshalb unsere Bitte: Melden Sie Än<strong>der</strong>ungen rechtzeitig mit dem Formblatt<br />
(vorletzte Innenseite dieses Heftes) an die Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong>.<br />
Versicherungsschutz und Mitgliedsbeitrag :<br />
Nur wer den Mitgliedsbeitrag bezahlt hat und im Besitz einer Jahresmarke ist,<br />
genießt den im Mitgliedsbeitrag enthaltenen Versicherungsschutz <strong>des</strong> Alpinen<br />
Sicherheits-Service und <strong>der</strong> Haftpflichtversicherung <strong>des</strong> Deutschen<br />
Alpenvereines. In einem Versicherungsfall wenden Sie sich bitte an die<br />
Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong>.<br />
Austritt aus dem <strong>DAV</strong> o<strong>der</strong> <strong>Sektion</strong>swechsel :
Austritt und <strong>Sektion</strong>swechsel sind nur zum Jahresende möglich. Dies muss an<br />
die Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> schriftlich bis zum 30.09. <strong>des</strong> Jahres mitgeteilt<br />
werden.<br />
Anträge auf Familienbeitrag<br />
Der Familienbegriff im Sinne dieser Kategorie liegt vor, wenn beide Elternteile<br />
Mitglied in einer <strong>Sektion</strong> sind und min<strong>des</strong>tens ein Kind im Alter bis 18 Jahre<br />
haben. Als Min<strong>des</strong>tbeitrag wurde die Summe <strong>der</strong> A- und B- Beiträge festgelegt,<br />
in unserer <strong>Sektion</strong> also aktuell 150.-DM/bzw. 78.- Euro. Anträge auf<br />
Familienbeitrag sind bis spätestens 30.09.2001 für 2002 bei <strong>der</strong> Geschäftsstelle<br />
schriftlich zu stellen.<br />
Mitglie<strong>der</strong>beiträge 2001 und ab 01.01. 2002 in Euro<br />
> vor dem Schrägstrich: Beitrag 2001 in DM, danach <strong>der</strong> Beitrag 2002 in Euro!<br />
Familienbeitrag<br />
Papa, Mama, alle Kin<strong>der</strong> bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (Voraus- setzung:<br />
Eine Adresse, alle Beiträge werden von einem Konto abgebucht.) Beitrag 150.-<br />
DM/78.- Euro Aufnahmegebühr 30.-DM/15.- Euro<br />
A - Mitglied<br />
Vollmitglied ab dem vollendeten 26. Lebensjahr Beitrag 100.-DM/52.- Euro<br />
Aufnahmegebühr 30.-DM/15.- Euro<br />
B - Mitglied<br />
Ehepartner eines A - Mitglie<strong>des</strong> (bei gleichzeitigem Eintritt A- und B- Mitglied<br />
Familienbeitrag) Beitrag 50.-DM/26.- Euro Aufnahmegebühr 20.-DM/10.- Euro<br />
B - Mitglied sonstige, nur auf Antrag<br />
a) Mitglie<strong>der</strong>, über 65. Lebensjahr b) in <strong>der</strong> Bergwacht tätige Mitglie<strong>der</strong><br />
(Nachweis erfor<strong>der</strong>lich) Beitrag 60.-DM /30.- Euro Aufnahmegebühr 20.-DM<br />
/10.- Euro<br />
C - Mitglied<br />
Mitglie<strong>der</strong>, die einer an<strong>der</strong>en <strong>Sektion</strong> <strong>des</strong> <strong>DAV</strong> als A-, B-, o<strong>der</strong> Juniormitglied<br />
angehören (Bitte Kopie <strong>des</strong> Mitgliedsausweises beifügen). Beitrag 30.-DM/15.-<br />
Euro Aufnahmegebühr entfällt<br />
Junioren<br />
18. bis 26. Lebensjahr<br />
Beitrag 60.-DM /30.- Euro Aufnahmegebühr 20.-DM /10.- Euro<br />
Jugend<br />
ab 14. Lebensjahr (Eltern nicht im <strong>DAV</strong>)<br />
Beitrag 25.-DM /13.- Euro Aufnahmegebühr 20.-DM /10.- Euro<br />
Kin<strong>der</strong> bis zum vollendeten 13. Lebensjahr beitragsfrei (nur Kin<strong>der</strong>, wenn ein<br />
Elternteil im <strong>DAV</strong> ist)
Bei gleichzeitigem Eintritt mehrerer Familienmitglie<strong>der</strong> wird nur eine<br />
Aufnahmegebühr (DM 30.-/15.- Euro) erhoben. Es gibt nur einen Jahresbeitrag,<br />
keinen Jahresteilbeitrag. Der volle Jahresbeitrag ist somit unabhängig vom<br />
Eintrittszeitpunkt zu entrichten. Die Mitgliedschaft beginnt mit <strong>der</strong> Entrichtung<br />
<strong>der</strong> Aufnahmegebühr und <strong>des</strong> Jahresbeitrages. Stichtag für die<br />
Altersberechnung ist jeweils <strong>der</strong> 1.1. eines Jahres.<br />
Einige Mitglie<strong>der</strong>rechte bei Mitgliedschaft im <strong>DAV</strong>:<br />
-billigere Übernachtung auf Hütten <strong>des</strong> <strong>DAV</strong>, OeAV, AVS, CAI, CAF, SAC, LAV,<br />
FEDME(Spanien).<br />
-Schlafplatzzuteilung beim Eintreffen auf <strong>der</strong> Hütte<br />
-verbilligtes Bergsteigeressen; Anspruch auf Teewasser<br />
-Versicherungsschutz<br />
-sechsmal jährlicher kostenloser Bezug <strong>der</strong> Zeitschrift <strong>des</strong> Alpenvereins „<strong>DAV</strong> -<br />
Panorama" -Möglichkeit, über den „<strong>DAV</strong>-Mitglie<strong>der</strong>service" bestimmte<br />
Publikationen <strong>des</strong> <strong>DAV</strong> zu günstigen Mitglie<strong>der</strong>preisen zu erwerben.<br />
-25% Fahrpreisermäßigung auf bestimmten Busstrecken <strong>der</strong> ÖBB und <strong>der</strong><br />
Österreichischen Bun<strong>des</strong>post (Bun<strong>des</strong>bus)<br />
-Fahrpreisermäßigung auf manchen Seilbahnen Wir verweisen dazu auch auf<br />
die Ausführungen im „<strong>DAV</strong> Panorama", Dezember 1999, Seite 68.<br />
Hüttenschlafsäcke...<br />
sind grundsätzlich Pflicht auf allen Alpenvereinshütten und bei einer<br />
Hüttennächtigung mitzubringen. Sie sind über unsere Geschäftsstelle erhältlich.<br />
Der Preis pro Stück beträgt 24 bis 31 DM bei Abholung, bei Versand zuzüglich<br />
Porto. Wir trauern um unsere verstorbenen Mitglie<strong>der</strong> Dr. Herbert Richter<br />
Rudolph Büttner Arno Schaake
_______________________________________<br />
Wir begrüßen neue Mitglie<strong>der</strong> in unserer <strong>Sektion</strong>: Regina Steuer Pirna -<br />
Neundorf Familie Henke <strong>Dresden</strong> Rudolf Albrecht Aue Familie Kästner <strong>Dresden</strong><br />
Katja Franke <strong>Dresden</strong> Anja Krauß <strong>Dresden</strong> Jörg Volland Freiberg Familie<br />
Heidenbluth Radebeul Familie Braune <strong>Dresden</strong> Familie Falke Meißen Familie<br />
Petzke Rothenburg Thomas Reiher Fraureuth Annerose Parche Werdau H.-<br />
Georg Bicking Kaarst Annelie Coch <strong>Dresden</strong> Dieter Gierth <strong>Dresden</strong> Uwe<br />
Kaminski Döbeln Bettina v.Finck Bannewitz Cathleen Schönberg Mochau Dieter<br />
Beirich Radebeul Norbert Grunwald <strong>Dresden</strong> Werner Strecker <strong>Dresden</strong><br />
Fr.Theodor Jernovsek Hünstetten Dorothea Grees Dillingen Barbara<br />
Sommerfeld Hoyerswerda Sebastian Dienerowitz Hartha Irene Fritzsche<br />
<strong>Dresden</strong> Familie Weissenberg <strong>Dresden</strong> Birgit Franke <strong>Dresden</strong> Dr. Gabriele<br />
Geißler <strong>Dresden</strong> Klaus Hecker Arnsdorf Michael Hecker Arnsdorf Jan Flaske<br />
<strong>Dresden</strong> Alexan<strong>der</strong> Pohlit Frankfurt Ingrid Breiter Neukirchen Familie<br />
Prof.Dr.Wirth <strong>Dresden</strong> Familie Kunckel Radebeul Christian Bunz Hamburg<br />
Familie Gottschalk Langebrück Michael Tischer Radebeul Thorsten Hoven<br />
Hamburg Uwe Hoven Hamburg Christine Sperlich Ruppendorf Jens Bösenberg<br />
Hamburg Renate Strecker-Lübeck <strong>Dresden</strong> Rainer Novotny Frankfurt<br />
Wir wünschen allen neuen Mitglie<strong>der</strong>n viel Freude bei <strong>der</strong> Ausübung <strong>des</strong><br />
Bergsports und hoffen, dass die Angebote <strong>der</strong> <strong>Sektion</strong> rege angenommen<br />
werden!
Tipps rund um den Bergsport<br />
In loser Folge bieten wir unseren Lesern Tipps rund um den Bergsport an, sei<br />
es zur Ausrüstung, zur Tourenplanung usw. Nachfolgen<strong>der</strong> Beitrag wurde<br />
wie<strong>der</strong> vom Dresdner Bergsport- und Trekkingladen „Die Hütte"<br />
zusammengestellt.<br />
PACLITE und XCR - die neuen "Wun<strong>der</strong>" aus dem Hause GORE-TEX Pünktlich<br />
mit Beginn <strong>des</strong> neuen Jahrtausends wurden nicht nur die Outdoor-Händler<br />
son<strong>der</strong>n natürlich auch die Kunden mit neuen Produkten <strong>der</strong> Firma GORE-TEX<br />
überrascht. In <strong>der</strong> Zwischenzeit hat sich einiges dieser neuen<br />
"Wun<strong>der</strong>materialien" relativiert, aber auch manches schon in <strong>der</strong> Praxis<br />
bewährt. Mit den beiden Produkten PACLITE und GORE-TEX XCR wird sich<br />
eine Generation von Membranen durchsetzen und die bisherige 2-und 3- Lagen<br />
GORE-TEX - Bekleidung verdrängen. GORE-TEX PACLITE - die richtige Wahl<br />
für kurze Touren mit leichtem Gepäck Das neue superleichte GORE-TEX<br />
PACLITE ist eine Synthese aus 2-und 3 Lagen-Laminat. Bei dieser Bekleidung<br />
werden sehr leichte und trotzdem robuste Oberstoffe verwendet und man<br />
verzichtet gänzlich auf Futterstoffe. Statt <strong>des</strong>sen bringt man an <strong>der</strong> Innenseite<br />
auf die Membrane kleine Punkte aus Polyuretan an, die als Abstandshalter<br />
wirken. Die Kleidungsstücke sind <strong>des</strong>halb sofort als "Pickel-Gore" zu erkennen.<br />
Das neue Laminat besitzt dadurch ein äußerst niedriges Flächengewicht und<br />
eine sehr hohe Atmung. Man spart also mit dieser Kleidung rund ein Drittel<br />
Gewicht und erhält eine um ca. 20 Prozent höhere Atmungsaktivität. Deshalb<br />
dürfte dies das Richtige für Anwen<strong>der</strong> sein, die bei ihren Touren auf kleinstes<br />
Packvolumen angewiesen sind und durch Gewichtseinsparung die persönliche<br />
Leistungsfähigkeit erhöhen wollen, jedoch diesem Material nicht die absolute<br />
Robustheit abverlangen. GORE-TEX XCR - das richtige Material für<br />
anstrengende und schwere Rucksacktouren Seit <strong>der</strong> Herbst-Wintersaison<br />
werden sie vorläufig nur von ausgesuchten namhaften Outdoor -<br />
Bekleidungsherstellern angeboten, die neuen GORE-TEX XCR Produkte. Bei<br />
GORE-TEX XCR handelt es sich noch immer um eine mikroporöse Membrane<br />
aus Polytetrafluorethylen, jedoch hat GORE die Membrane weiter optimiert und<br />
durch den Einsatz einer neuen Laminiertechnik bei absoluter Wasserdichtheit,<br />
ein erhöhtes Plus an Komfort und Wohlbefinden für den Träger erreicht.<br />
Zahlreiche Tests belegen in <strong>der</strong> Zwischenzeit, dass XCR den<br />
Wasserdampfdurchgang um 25 Prozent
gegenüber dem bisherigen 2- o<strong>der</strong> 3- Lagen- GORE-TEX erhöhte. Das hat für<br />
den Bergsteiger, Wan<strong>der</strong>er und Tourengeher den Vorteil, dass bei allen stark<br />
schweißtreibenden Aktivitäten wesentlich mehr Feuchtigkeit als bisher durch die<br />
Membrane nach außen abgeleitet wird. In <strong>der</strong> Praxis bedeutet das, dass bei<br />
einer anstrengenden mehrstündigen Tour bis zu 500 ml mehr an Schweiß<br />
entweichen kann als bei den bisherigen GORE-TEX Materialien. Aus diesem<br />
Grund wählte GORE den Zusatz XCR = Extended Comfort Range. Obwohl<br />
extrem reiß- und scheuerfeste Materialien für die Oberstoffe gewählt werden,<br />
fühlen sich die neuen XCR-Produkte nicht mehr wie eine "Ritterrüstung" an und<br />
rascheln auch nicht mehr so stark. Wir erhielten eine <strong>der</strong> ersten XCR- Jacken<br />
bereits im Frühjahr 2000 zum Test. Wer konnte diese Jacke besser testen als<br />
Dr. Werner Angermann, Teilnehmer <strong>der</strong> Sächsischen Makalu Expedition (Foto).
Unter den Bedingungen im Himalaya, beim Versuch <strong>der</strong> Besteigung <strong>des</strong><br />
Makalu, leistete ihm diese Jacke gute Dienste. Sein Urteil: "Geringes Gewicht,<br />
kleines Packmaß, geschmeidiges Anliegen auch bei starkem Sturm und Frost,<br />
gute Dichtheit im Monsunregen und hervorragende Atmungsaktivität. Mein<br />
bisher bestes Stück". Unser Resümee zu GORE-TEX XCR lautet: Das ideale<br />
Produkt, wenn es darum geht, bei sportlichen Aktivitäten höchste<br />
Atmungsaktivität zu gewährleisten, extreme Langlebigkeit auch unter harten<br />
Bedingungen zu bieten und sich auf die vielen funktionellen Details verlassen<br />
zu können. GORE-TEX XCR ist somit die richtige Wahl für mehrtägige,<br />
anstrengende und schwere Rucksacktouren. Und vielleicht ein Geburtstags-<br />
o<strong>der</strong> Weihnachtsgeschenk (Weihnachten ist schneller da, als gedacht) <strong>der</strong><br />
Extraklasse allemal!<br />
Euer Team <strong>des</strong> Trekking-Ladens "Die Hütte"<br />
______________________<br />
Bitte vormerken: Helfer willkommen -<br />
wie je<strong>des</strong> Jahr beim „Großreinemachen" in <strong>der</strong> Sächsischen Schweiz am<br />
27.10.2001<br />
Treffpunkte:<br />
9.30 Uhr Rathen<br />
10.00 Uhr Pfaffendorf, Bielatal (Schweizermühle), Schrammsteinbaude,<br />
Schmilka (Parkplatz)<br />
______________________<br />
Servicenummern <strong>des</strong> <strong>DAV</strong><br />
Alpine Auskunft 089/294940<br />
Alpenvereins - Wetterbericht 089/2915070
In <strong>der</strong> Welt unterwegs...<br />
Neben den Tourenberichten unserer Mitglie<strong>der</strong> wollen wir Ihnen in loser Folge<br />
auch interessante Reiseberichte bieten, vor allem aus Gegenden <strong>der</strong> Erde, die<br />
nicht unbedingt zum Standardreiseprogramm zählen. Nachfolgend ein Bericht,<br />
für <strong>der</strong>en Bereitstellung wir uns neben den Autoren auch beim Bergsport- und<br />
Trekkingladen „Die Hütte" bedanken<br />
Kamtschatka<br />
Geblättert habe ich einst in einem Bildband von Sieghard Liebe über die Berge<br />
<strong>der</strong> Welt und sah auf den letzten beiden Seiten die Bil<strong>der</strong> eines ausbrechenden<br />
Vulkans und eines fließenden Lavastromes. Unheimlich erschienen mir damals<br />
diese Bil<strong>der</strong>, auf denen die Erde lebte und die Natur sich Ihr Recht auf Achtung<br />
erzwingt. Aber auch furchteinflößend erfaßte mich <strong>der</strong> Gedanke, in <strong>der</strong> Nähe<br />
dieser Orte zu sein und schutzlos als kleines Menschenkind dem Willen <strong>der</strong><br />
Naturkräfte gegenüber zu stehen. Anfang <strong>der</strong> vergangenen 90er Jahre erfuhr<br />
ich dann von einigen Freunden, welche nach Kamtschatka reisten, dass außer<br />
den Vulkanen noch unendliche Wäl<strong>der</strong>, riesige Seen, gewaltige Flüsse,<br />
Braunbären und gastfreundliche Menschen das Bild dieser Region prägen. Der<br />
Wunsch dieses Land einmal näher kennen zu lernen wuchs zunehmend in mir,<br />
so dass ich mich mit fünf Freunden im Juli diesen Jahres in ein russisches<br />
Flugzeug setzte und über Moskau nach Petropawlowsk-Kamtschatskij flog. Die<br />
ersten Eindrücke Moskaus noch nicht vollständig verdaut, erreichten wir nach<br />
einem 9-stündigem Flug früh morgens die Halbinsel, welche sich am hintersten<br />
Zipfel Rußlands befindet. Die Hauptstadt Petropawlowsk (PP) empfängt uns mit<br />
dicken Wolken und Regen, die unsere häufigsten Begleiter in den nächsten 4<br />
Wochen werden sollten. Nach zwei Tagen im etwas grauen, ausschließlich mit<br />
Neubaublöcken gefüllten PP, sitzen wir plötzlich in einem Kleinbus und werden<br />
in Richtung Korjakskaja und Awatschinskaja Sopka geschüttelt. Auf dem Weg<br />
durch ein äußerst schlammiges, aber ansonsten ausgetrocknetes Flussbett<br />
begegnen uns Autos mit vielen Japanern. Ach so, <strong>der</strong> Putin war gestern hier Ski<br />
fahren, na zum Glück ist <strong>der</strong> Rummel jetzt vorbei. Nach einer ruhigen Nacht im<br />
Zelt am Fuße <strong>der</strong> Korjakskaja Sopka, <strong>der</strong> sich gegenüber <strong>der</strong> Awatschinskaja<br />
befindet, lacht uns am nächsten Morgen die Sonne an. Die Awatschinskaja liegt<br />
in rot-schwarz-brauner Farbe und mit weißen Schneeflecken vor uns. Nachdem<br />
wir endlich über lange Rücken, Lavafel<strong>der</strong> sowie ein paar Schneepassagen die<br />
anstrengenden 1800 Höhenmeter überwunden haben, stehen wir alle auf dem<br />
dampfenden Gipfel. Der Krater ist seit dem letzten Ausbruch von 1992 mit<br />
einem riesigen schwarzen Lavapfropfen verstopft. Am Rand <strong>des</strong> Pfropfens<br />
befinden sich wun<strong>der</strong>volle Schwefelblumen, aus <strong>der</strong>en Öffnungen es natürlich<br />
etwas unangenehm schnuppert. Etwas benebelt von dem Schwefelgestank und<br />
<strong>der</strong> Schönheit <strong>des</strong> Berges steigen wir glücklich und zufrieden wie<strong>der</strong> ab. Unser<br />
nächstes Ziel nach dieser 3-tägigen Tour sind die Vulkane in <strong>der</strong> Gegend um<br />
Kosirjewsk. Dazu müssen wir einen ganzen Tag mit einem russischen Bus nach<br />
Norden fahren. In Kosirjewsk angelangt, bereitet uns die Organisation eines<br />
geländegängigen Kleintransporters kein Problem. Der Fahrer ist bereit, uns für<br />
wenige Dollar die knapp 40 km lange Strecke durch riesige Taigawäl<strong>der</strong> bis zu<br />
unserem Ausgangspunkt für die bevorstehende 10-tägige Wan<strong>der</strong>ung zu<br />
fahren. Mit anbrechen<strong>der</strong> Morgendämmerung starten wir. Während <strong>der</strong> Fahrt
versuchen sich tausende Mücken an uns zu laben. Sie sollten die nächste Tage<br />
unsere Peiniger sein. Somit laufen wir anschließend hochmotiviert bei Regen<br />
und Nebel zu unserem Ziel, dem Vulkan Tolbatschik, entgegen.
5 Tage benötigen wir, bis uns endlich das Wetter etwas gnädig gestimmt ist. Mit<br />
Karte und Kompass haben wir einen alten Lagerplatz auf 1800 m am nördlichen<br />
Fuß <strong>des</strong> Berges erreicht. Bei klarem Himmel können wir nun auch die an<strong>der</strong>en<br />
Vulkane in voller Schönheit bewun<strong>der</strong>n. Gewaltig erheben sie sich vor uns, <strong>der</strong><br />
Uschkowskij, <strong>der</strong> Kamen und <strong>der</strong> rauchende Besymjanyi. Aber <strong>der</strong> Schein trügt,<br />
nur einen halben Tag gestatten uns die Berge, sie zu genießen und so holt uns<br />
das schlechte Wetter auf den Gipfel <strong>des</strong> 3100 m hohen Ploskyj Tolbatschik<br />
wie<strong>der</strong> ein. Der Gipfel <strong>des</strong> um 600 m höheren Ostryj Tolbatschik bleibt uns<br />
somit versagt. Im stürmischen Nebel steigen wir durch eine Eisrinne wie<strong>der</strong><br />
hinab. Nun endgültig entmutigt, wan<strong>der</strong>n wir in strömenden Regen in weiteren 3<br />
Tagen zu unserem Ausgangspunkt zurück. Reisende Flüsse querend,<br />
begegnen wir auf dem Weg zwei Braunbären. Diese zottigen knapp 3 m großen<br />
Tiere sind hier in Kamtschatka ziemlich häufig anzutreffen. Als scheue und<br />
friedliche Raubtiere werden auch sie eines Tages vom Aussterben bedroht<br />
sein, wenn man hier in Russland nicht bald <strong>der</strong> organisierten Großwildjagd<br />
begegnet. Angelangt in Kopito, wo wir vor 9 Tagen gestartet sind, haben wir<br />
das Glück, mit einer englischen Touristengruppe zurück nach Kosirjewsk zu<br />
fahren. Der lange Fußmarsch durch die unendliche Taiga zurück in die<br />
Zivilisation bleibt uns somit erspart. In Kosirjewsk angelangt, feiern wir mit Brot,<br />
Käse und Wodka die vergangenen 10 Tage im Regen und Nebel. Die letzte<br />
Woche in Kamtschatka verbringen wir wie<strong>der</strong> bei strömenden Regen am Vulkan<br />
Mutnowskaja. Ein Blick in die mit einem dampfenden Gletscher bedeckte<br />
Cal<strong>der</strong>a bleibt uns versagt. Mit nassen Sachen fahren wir enttäuscht nach<br />
Petropawlowsk zurück. In Petropawlowsk angelangt, bessert sich das Wetter<br />
am letzten Tag noch einmal. Wir nutzen die Gelegenheit und fliegen mit einem<br />
Hubschrauber in das Tal <strong>der</strong> Geysire. Dieses auf <strong>der</strong> Welt einmalige<br />
Naturwun<strong>der</strong> bezaubert uns mit einer Vielzahl von großen und kleineren<br />
Geysiren inmitten einer phantastisch grünen Landschaft. Riesige Fontänen und<br />
blubbernde Erdlöcher befinden sich hier inmitten einer Vielzahl von<br />
mannshohen Gräsern, Sträuchern und Blumen. Ein Paradies auf Erden, das<br />
uns unvergessen bleibt.<br />
Ines Friedrich & Jörg Weber<br />
Holbeinstr. 163<br />
01369 <strong>Dresden</strong>
Bücherwurm...über neue Bergliteratur<br />
Die Neuauflagen bzw. Neuerscheinungen auf dem Gebiet <strong>der</strong> Bergliteratur sind<br />
kaum zu überblicken. Nachfolgende Buchhinweise sollen <strong>des</strong>halb nur ein<br />
kleiner Anstoß sein, wie<strong>der</strong> einmal in den Buchläden zu stöbern.<br />
"Gipfelträume"<br />
nennt sich das erste Buch über Expeditionen <strong>der</strong> Sachsen in den Himalaya. Der<br />
Text-Bild-Band, den Götz Wiegand und Frank Meutzner mit Hilfe <strong>des</strong><br />
befreundeten Sport-Journalisten Thomas Treptow schrieben, erschien<br />
Sportverlag Berlin zum Preis von 49,90 DM. Spannend, sachlich und<br />
unterhaltsam zugleich schil<strong>der</strong>n die beiden Alpinisten ihre Erlebnisse an den<br />
Achttausen<strong>der</strong>n <strong>des</strong> Himalaya (einschließlich <strong>der</strong> letztjährigen Baruntse-<br />
Makalu Expedition), geben aber auch einen kurzen Einblick in die<br />
Vorgeschichte ihrer bergsteigerischen Entwicklung. Den Textteil begleiten über<br />
120 Farbbil<strong>der</strong>, von <strong>der</strong> grandiosen Welt <strong>des</strong> Himalaya, vom Expeditionsalltag<br />
und nicht zuletzt von "Land und Leuten", die begeistern und ebenso zum<br />
Träumen anregen. Ein Kauftipp!<br />
Sicher ganz nach oben<br />
Gletscherwan<strong>der</strong>ungen, Hochtouren, kombinierte Touren in Eis und Fels,<br />
Eisklettern durch Eiswände o<strong>der</strong> gefrorene Wasserfälle. Das unmittelbare<br />
körperliche Erleben <strong>der</strong> Natur fasziniert immer mehr Bergsteiger. Speziell das<br />
Eisklettern hat mit einer ausgefeilten Klettertechnik und einer superfunktionalen<br />
Ausstattung an Popularität gewonnen. Die Praxis <strong>des</strong> Eisgehens in seinen<br />
verschiedenen Bewegungsformen und Techniken steht im Vor<strong>der</strong>grund <strong>des</strong><br />
dritten Alpin-Lehrplans Hochtouren und Eisklettern. Die Autoren sind<br />
professionelle Alpinisten: Peter Geyer ist Präsident <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> <strong>Deutscher</strong><br />
Berg und Skiführer und Ausbildungsleiter <strong>der</strong> staatlichen Bergführerausbildung.<br />
Andreas Dick ist Mitglied im Lehrteam Bergsteigen <strong>des</strong> <strong>DAV</strong>. Sie verstehen es,<br />
sowohl Faszination als auch Gefahren einer Sportart zu vermitteln, die nicht nur<br />
auf die Ost und Westalpen beschränkt ist. Mit dem Alpin-Lehrplan richten sich<br />
die Autoren nicht nur an Ausbil<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n vor allem an die Bergsteiger selbst.<br />
Kompakt und anschaulich zusammengefasst, erörtern sie vier Schwerpunkte:<br />
Bewegungstechnik Taktik, Sicherungstechnik, Natur und Umwelt und<br />
theoretische Grundlagen, zu denen Wetter und Gletscherkunde,<br />
Tourenplanung, Orientierung und Erste Hilfe gehören. Mit vielen Farbfotos,<br />
Skizzen und Infokästen verbinden sie die notwendigen Informationen. Mit dem<br />
Alpin-Lehrplan 3 - Hochtouren und Eisklettern (BLV Verlagsgesellschaft mbH<br />
München; ISBN 3-405-14823-5; Preis DM 52,-) ist die Neuausgabe <strong>der</strong> Alpin-<br />
Lehrplan-Reihe nun komplett - eine unentbehrliche Bibliothek für ambitionierte<br />
Alpinisten!