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Hochstamm, Halbstamm, Niederstamm Blüten im kurzentag

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BAUERNBLATT HAUSGARTEN 11. DEZEMBER 2010<br />

Frostschäden an Stämmen vermeiden<br />

Bio-Anstrich mildert das Temperaturgefälle<br />

Wenn auch die meisten unserer<br />

Obstgehölze tiefe Temperaturen<br />

vertragen, kommt es doch hin und<br />

wieder vor, dass an einigen <strong>im</strong> Winter<br />

Kälteschäden auftreten. Im Hinblick<br />

auf die Holzfrosthärte gibt es<br />

Unterschiede, die bei der Auswahl<br />

der Arten und Sorten berücksichtigt<br />

werden sollten.<br />

Besonders frostempfindlich <strong>im</strong> Holz<br />

sind Quitten, Pfirsiche und Walnüsse.<br />

Etwas mehr Kälte vertragen H<strong>im</strong>beeren,<br />

Schwarze Johannisbeeren, Erdbeeren<br />

und Weinreben. Brombeeren<br />

frieren leicht <strong>im</strong> Holz zurück, treiben<br />

aber aus dem Wurzelstock wieder aus.<br />

Sehr frosthart sind Sauerkirschen, Rote<br />

Johannisbeeren und Stachelbeeren.<br />

Die anderen Obstarten nehmen eine<br />

Mittelstellung ein, wobei es bei den<br />

Sorten sehr frostempfindliche sowie<br />

mehr oder weniger frostharte gibt.<br />

Frostschäden an Obstgehölzen können<br />

durch Kulturmaßnahmen vermindert<br />

werden, die zum einen der Erschöpfung<br />

der Bäume entgegenwirken,<br />

wie zum Beispiel Ausdünnen des<br />

Fruchtbehanges und Vermeidung der<br />

Alternanz (Fruchten in zweijährigem<br />

Rhythmus) und zum anderen rechtzeitigen<br />

Triebabschluss und eine gute<br />

Holzreifezum Ziel haben, zum Beispiel<br />

<strong>im</strong> Herbst keine Stickstoffdüngung<br />

oder Bewässerung und ab Juli <strong>im</strong> Wurzelbereich<br />

Gras- und Unkrautwuchs.<br />

Die Stämme unserer Obstgehölze<br />

sind lebende Pflanzenteile, auf die jederzeit<br />

–auch <strong>im</strong> Winter –verschiedene<br />

Umweltfaktoren einwirken. An sonnigen<br />

Tagen <strong>im</strong> Winter,verstärkt gegen<br />

Ende der Kälteperiode, findet ein<br />

Wechselspiel zwischen Wärme und<br />

Kälte statt, das den Bäumen und besonders<br />

den Stämmen stark zusetzt.<br />

Bei Sonnenschein erwärmen sich während<br />

der Mittagszeit die Stämme auf<br />

der Sonnenseite bis auf zirka 5°Cund<br />

kühlen nach Sonnenuntergang auf<br />

–10 °C oder noch tiefer ab. Dieses<br />

Temperaturgefälle von 15 Koder mehr,<br />

mehrmals hintereinander, führt dazu,<br />

dass in der Rinde kleine Risse entstehen<br />

oder die äußeren Rindenpartien<br />

flach absterben und dadurch die sogenannten<br />

Frostplatten entstehen oder<br />

dass die Rinde oberflächlich aufplatzt.<br />

Werden die Wundränder nicht bald fest<br />

angebunden, rollen sie sich nach außen,<br />

und es entstehen größere Wundflächen.<br />

Erhält der Stamm eingangs desWinters<br />

einen Bio-Baumanstrich, werden<br />

die Sonnenstrahlen durch die weiße<br />

Farbe reflektiert und damit die starke<br />

Erwärmung des darunterliegenden Gewebes<br />

verhindert. Sinken die Temperaturen<br />

dann nachts stark ab, ist das<br />

Temperaturgefälle nicht so groß, und<br />

die äußeren Rindenpartien nehmen<br />

keinen Schaden. Der Anstrich wird an<br />

einem trockenen, frostfreien Tagvor-<br />

genommen. Die Stämme müssen dazu<br />

trocken sein und frei von Moosen, losen<br />

Borkenschuppen und Anwürfen jeglicher<br />

Art.<br />

Der Anstrich muss vom Boden (hier<br />

ist es <strong>im</strong>mer am kältesten) bis über die<br />

unteren Astgabeln hinaus reichen.<br />

Auch die Stämme (Fuß-, Halb- und<br />

<strong>Hochstamm</strong>) des Beerenobstes sowie<br />

die unteren Triebteile der Beerenobstbüsche<br />

lohnen einen Bio-Baumanstrich.<br />

Der Bio-Baumanstrich enthält<br />

neben Kalk und Kräuterextrakten, Gesteinsmehl,<br />

Eisen unter anderem Nährstoffe.<br />

Er ernährt die Rinde und hält<br />

sie elastisch. Durch Niederschläge<br />

wird der Baumanstrich langsam abgelöst<br />

und gelangt auf den Boden. Die<br />

darin enthaltenen Nährstoffegehen jedoch<br />

nicht verloren, sondern werden<br />

von den Wurzeln der geschützten Gehölze<br />

aufgenommen.<br />

Eine starke Erwärmung des Stammes<br />

wird auch durch Umbinden des<br />

Stammes mit Holzleisten oder Vorstellen<br />

von Brettern verhindert. Be<strong>im</strong><br />

Pflanzen eines Baumes in normalen<br />

Lagen wird der Pfahl an die Südostseite<br />

des Baumes gesetzt, damit der<br />

Schattenwurf des Pfahles den Stamm<br />

vor Erwärmung schützt. Gehölze auf<br />

frostempfindlicher Unterlage wie die<br />

Quitte sind durch Bedecken der Baumscheibe<br />

mit Laub, strohigem Stallmist<br />

oder Rindenmulch vor Holzfrost zu<br />

schützen. Günther Huber<br />

Obstbäume in ausgesprochenen Frostlagen kann mandurch vorgestellte Bretter vor vorzeitiger Erwärmung <strong>im</strong>Winter schützen.<br />

Foto: Günther Huber<br />

GrüneTipps<br />

Salbei (Salvia officinalis) ist sowohl<br />

Würz- wie Zierpflanze. Im<br />

Winterhalbjahr gefallen die großen,<br />

graugrünen, aromatisch riechenden<br />

Blätter. Man verwendet<br />

sie dann sparsam, gern zu Hammelfleisch.<br />

Salbei ist dankbar für etwas<br />

geschützten Platz und durchlässigen<br />

Boden.<br />

H<strong>im</strong>beeren sind zwar in hohem<br />

Maße selbstfruchtbar, sodass auch<br />

einzeln stehende Sorten befriedigend<br />

tragen. Allerdings ist die Qualität<br />

fremdbefruchteter Früchte<br />

besser. Daher ist es sinnvoll, wenigstens<br />

zwei Sorten zu pflanzen.<br />

In Fruchtmumien überwintern<br />

Schaderreger, unter anderem von<br />

Fruchtfäule (Monilia) und Kirschenschorf.<br />

Deswegen sind<br />

Fruchtmumien bei der herbstlichen<br />

beziehungsweise winterlichen<br />

Baumpflege zu entfernen und so zu<br />

entsorgen, dass von ihnen keine<br />

Ansteckungsgefahr mehr ausgeht.<br />

Ilse Jaehner<br />

Pampasgras<br />

Stroh schützt vor<br />

Winternässe<br />

Pampasgras muss <strong>im</strong> Winter vor<br />

Fäulnis geschützt werden.<br />

Foto: Karin Stern<br />

Die meisten Ziergräser <strong>im</strong> Garten<br />

kommen ohne Winterschutz<br />

aus. Das Pampasgras braucht<br />

keinen Schutz vor Frost, sondern<br />

ist vor zu viel Winterfeuchtigkeit<br />

zu bewahren. Damit das Herz<br />

nicht fault, bindet man die Blätter<br />

schopfartig zusammen und<br />

häufelt eine dicke Laub- oder<br />

Strohschicht um die Pflanze herum<br />

an. Karin Stern

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