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Wie schaffen wir stabiles Wachstum für mehr Beschäftigung?

Symposium des Bundesverbandes deutscher Banken mit dem Bankenverband Rheinland-Pfalz und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Mainz, Dezember 2007 Trotz nachlassender Dynamik fiel die konjunkturelle Bilanz des Jahres 2007 insgesamt positiv aus, und die Lage am Arbeitsmarkt hat sich entspannt. Doch wurden damit schon die Grundlage für langfristig stabiles Wirtschaftswachstum und dauerhaft mehr Beschäftigung gelegt? Ohne Zweifel bestehen auf mehreren Feldern – etwa in der sozialen Sicherung, am Arbeitsmarkt, im Steuersystem, in den öffentlichen Haushalten und im Bildungssystem - strukturelle Defizite fort. Aber es ist umstritten, ob der Reformprozess fortgesetzt werden muss, eine Reformpause angebracht ist oder mancher Schritt gar rückgängig gemacht werden kann.

Symposium des Bundesverbandes deutscher Banken mit dem Bankenverband Rheinland-Pfalz und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Mainz, Dezember 2007

Trotz nachlassender Dynamik fiel die konjunkturelle Bilanz des Jahres 2007 insgesamt positiv aus, und die Lage am Arbeitsmarkt hat sich entspannt. Doch wurden damit schon die Grundlage für langfristig stabiles Wirtschaftswachstum und dauerhaft mehr Beschäftigung gelegt? Ohne Zweifel bestehen auf mehreren Feldern – etwa in der sozialen Sicherung, am Arbeitsmarkt, im Steuersystem, in den öffentlichen Haushalten und im Bildungssystem - strukturelle Defizite fort. Aber es ist umstritten, ob der Reformprozess fortgesetzt werden muss, eine Reformpause angebracht ist oder mancher Schritt gar rückgängig gemacht werden kann.

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Diskussion<br />

Zukunftsinvestition Bildung<br />

Anstrengungen erforderlich, um uns fit zu machen. Denn nur dadurch<br />

können <strong>wir</strong> langfristig <strong>Beschäftigung</strong> sichern.<br />

Christoph Minhoff: Herr Professor Sinn, sehen Sie als Wissenschaftler<br />

auch die Notwendigkeit, <strong>für</strong> ein solches Programm, wie Sie es<br />

vorhin grob skizziert haben, politische Mehrheiten zu organisieren?<br />

Prof. Dr. Hans-Werner Sinn: Ja, natürlich, und das ist auch die<br />

Schwierigkeit. Insofern habe ich <strong>für</strong> die Politiker volles Verständnis. Ich<br />

sehe, dass es hier ein Erkenntnisproblem gibt in unserem<br />

Land und dass es schwer ist, die fachwissenschaft-<br />

Wir werden uns wahrscheinlich<br />

schwertun, die richtige Qualifikation<br />

in entsprechender lichen Erkenntnisse zu vermitteln. Bevor man das versucht,<br />

redet man den Leuten lieber nach dem Munde.<br />

Quantität zu finden.<br />

Das tun Politiker nun mal so. Jede Woche <strong>wir</strong>d nachgeschaut: Was sagt<br />

die Demoskopie? Was habe ich gesagt? <strong>Wie</strong> kam ich an?<br />

Christoph Minhoff: Das ist ja auch eine Variante, um zu versuchen,<br />

die Interessen der Menschen zu vertreten.<br />

Prof. Dr. Hans-Werner Sinn: Wenn man von einem Wirtschaftsforschungsinstitut<br />

kommt, hat man eine andere Aufgabe. Man will nicht<br />

gewählt werden, sondern man sagt, was die Fakten sind und was die<br />

Fachwissenschaft zur Verfügung stellt, und da gibt es eben bestimmte<br />

Ergebnisse.<br />

Ich wollte aber noch zwei Sachen sagen. Erstens: Einfach mal zur<br />

Richtigstellung – Exportweltmeister sind <strong>wir</strong> nicht, <strong>wir</strong> sind es noch nie gewesen.<br />

Wir sind immer nur Vizeweltmeister gewesen. Nur wenn man SAP und<br />

ähnliche Produkte des Dienstleistungsbereichs abzieht von den Exporten und<br />

nur noch die so genannten Waren betrachtet, die man mit den Händen anfassen<br />

kann, dann sind <strong>wir</strong> Nummer eins. Was aber auch stark ist.<br />

Deutsche Fragen<br />

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