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Wie schaffen wir stabiles Wachstum für mehr Beschäftigung?

Symposium des Bundesverbandes deutscher Banken mit dem Bankenverband Rheinland-Pfalz und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Mainz, Dezember 2007 Trotz nachlassender Dynamik fiel die konjunkturelle Bilanz des Jahres 2007 insgesamt positiv aus, und die Lage am Arbeitsmarkt hat sich entspannt. Doch wurden damit schon die Grundlage für langfristig stabiles Wirtschaftswachstum und dauerhaft mehr Beschäftigung gelegt? Ohne Zweifel bestehen auf mehreren Feldern – etwa in der sozialen Sicherung, am Arbeitsmarkt, im Steuersystem, in den öffentlichen Haushalten und im Bildungssystem - strukturelle Defizite fort. Aber es ist umstritten, ob der Reformprozess fortgesetzt werden muss, eine Reformpause angebracht ist oder mancher Schritt gar rückgängig gemacht werden kann.

Symposium des Bundesverbandes deutscher Banken mit dem Bankenverband Rheinland-Pfalz und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Mainz, Dezember 2007

Trotz nachlassender Dynamik fiel die konjunkturelle Bilanz des Jahres 2007 insgesamt positiv aus, und die Lage am Arbeitsmarkt hat sich entspannt. Doch wurden damit schon die Grundlage für langfristig stabiles Wirtschaftswachstum und dauerhaft mehr Beschäftigung gelegt? Ohne Zweifel bestehen auf mehreren Feldern – etwa in der sozialen Sicherung, am Arbeitsmarkt, im Steuersystem, in den öffentlichen Haushalten und im Bildungssystem - strukturelle Defizite fort. Aber es ist umstritten, ob der Reformprozess fortgesetzt werden muss, eine Reformpause angebracht ist oder mancher Schritt gar rückgängig gemacht werden kann.

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Kurt Beck<br />

Die politische Agenda <strong>für</strong> <strong>Wachstum</strong> und <strong>Beschäftigung</strong><br />

mir nun aber, im Zusammenhang mit der Frage „Was ist zu tun, um<br />

<strong>Wachstum</strong> zu stabilisieren und die Menschen am Erfolg teilhaben zu lassen?“<br />

einige Punkte anzusprechen.<br />

Ich glaube zunächst, dass es in der Tat darauf ankommt, weltweit<br />

<strong>für</strong> offene Märkte zu sorgen und uns entsprechend darum zu bemühen.<br />

Das ist zwar Konsens in Deutschland, aber ich will nicht verschweigen,<br />

dass ich aufgrund der außenpolitischen Diskussionen<br />

Ich bin froh darüber, dass<br />

Unternehmer betonen, hier ein der letzten Wochen und Monate einige Sorgen habe.<br />

investitionsfreundliches Klima Wenn die einen, die versuchen, ethische Grundlagen<br />

vorzufinden.<br />

und unsere Interessen in der internationalen Zusammenarbeit<br />

– auch der ökonomischen – zusammenzuhalten, einer pragmatischen,<br />

unethischen Außenpolitik bezichtigt werden, während andere<br />

sich einer ethischen Außenpolitik zu befleißigen meinen und dabei sehr<br />

deutliche, laute Töne sagen, die zu großen Verwerfungen führen – dann<br />

müssen <strong>wir</strong> Klarheit <strong>schaffen</strong>. Ich bin alles andere als da<strong>für</strong>, dass <strong>wir</strong> leisetreten,<br />

was Menschenrechte angeht, aber ich habe es stets <strong>für</strong> viel<br />

Es kommt darauf an, weltweit erfolgversprechender gehalten, mit China den unter<br />

<strong>für</strong> offene Märkte zu sorgen. Gerhard Schröder begonnenen Menschenrechtsdialog<br />

zu führen, als spektakuläre Einzelaktionen zu starten, die uns unglaubliche<br />

Probleme bereiten. Dies trifft auch auf viele Unternehmen zu. Wir<br />

sollten versuchen, wieder zusammenzukommen. Das ist eine erste wichtige<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> unseren Gesamterfolg.<br />

Ich bin sicher, dass <strong>wir</strong> eine klare Orientierung brauchen <strong>für</strong> die<br />

Art und Weise, wie <strong>wir</strong> uns politisch und auch volks<strong>wir</strong>tschaftlich aufstellen.<br />

Für mich muss diese Orientierung beinhalten, dass <strong>wir</strong> ökonomische<br />

Ziele mit ökologischer Verantwortung und sozialer Gerechtigkeit untrenn-<br />

Deutsche Fragen<br />

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