Sonderheft 50 Jahre Garnison Rheine - Fluglehrzentrum F-4F
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Im Juni des gleichen <strong>Jahre</strong>s waren<br />
Luftfahrzeugbesatzungen des JaboG 36 im<br />
Rahmen eines Staffelaustausches Gäste in<br />
Griechenland. Nur kurze Zeit später fand der<br />
Gegenbesuch der griechischen Piloten aus<br />
Larissa in Hopsten statt. Diese gegenseitigen<br />
Besuche dienten dazu, Einsatzverfahren,<br />
Instandsetzung und Wartung auf fremden<br />
Plätzen im Rahmen der NATO-Partnerschaft<br />
zu üben. Am 21. Juli 1981 führte das<br />
Geschwader den ersten „Non Stop“ Flug mit<br />
acht Phantom über den „großen Teich“ nach<br />
Goose Bay in Kanada durch. Die Entfernung<br />
betrug 4<strong>50</strong>0 Kilometer und die Flugzeit lag<br />
bei etwa fünfeinhalb Stunden. Große<br />
Konzentration verlangte die Luftbetankung<br />
von Besatzungen.<br />
Viel „hochkarätigen“ Besuch hatte der<br />
Verband im <strong>Jahre</strong> 1982. Zu Gast waren der<br />
Commander der 2. alliierten taktischen<br />
Luftflotte, Air Marshall Kennedy, der<br />
Kommandeur der 3. Luftwaffendivision,<br />
Generalmajor Horst Jungkurt, der<br />
Kommandierende General der Luftflotte,<br />
Generalleutnant Fritz Wegener sowie der<br />
Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant<br />
Friedrich Obleser. Auch königlichen Besuch<br />
bekam das Geschwader im <strong>Jahre</strong> 1983.<br />
Königin Beatrix der Niederlande gab sich die<br />
Ehre. Generalmajor Winfried Schwenke,<br />
Kommandeur der 3. Luftwaffendivision,<br />
konnte 1984 dem Geschwader wiederum den<br />
Prinz-Heinrich-Preis überreichen. Ein weiteres<br />
Jubiläum erfolgte am 1. Oktober 1984. Der<br />
4<strong>50</strong>.000. Radaranflug in Hopsten wurde<br />
gefeiert. Im Mai des gleichen <strong>Jahre</strong>s wird dem<br />
Jagdbombergeschwader 36 als Zeichen der<br />
Verbundenheit mit der Heimatregion der<br />
Traditionsname „Westfalen“ verliehen. Jetzt<br />
heißt der Verband ganz offiziell:<br />
Jagdbombergeschwader 36 „Westfalen“<br />
(JaboG 36 „W“).<br />
Ein ganz besonderes Ereignis war im <strong>Jahre</strong><br />
1985 die Übernahme der Patenschaft durch<br />
den Kreis Steinfurt. Der Kreis würdigte damit<br />
das stete Bemühen des Geschwaders um<br />
offene, informative und freundschaftliche<br />
Kontakte zu den Bürgern. Die<br />
Patenschaftsurkunde wurde feierlich am<br />
10. Februar durch Landrat Martin Stroot an<br />
das Geschwader übergeben. Aus Anlass<br />
dieser Patenschaftsübernahme schenkte der<br />
Kreis dem Geschwader einen großen<br />
Findling. „Den Toten zum Gedenken“ lautet<br />
die Inschrift. Dieser Gedenkstein bekam<br />
einen Ehrenplatz vor dem Stabsgebäude in<br />
der General-Wever-Kaserne.<br />
Am 2. August 1985 wurde ein Starfighter<br />
auf einem Sockel in der General-Wever-<br />
Kserne aufgestellt. Er erhielt einen Platz<br />
neben einer F-8<strong>4F</strong>. Damit wurde beiden<br />
Luftfahrzeugmustern, die vor der Phantom<br />
im Einsatz waren, die gebührende Referenz<br />
erwiesen. Das Geschwader erhielt auch in<br />
diesem Jahr den Flugsicherheitspreis durch<br />
den Kommandierenden General der<br />
Luftflotte, Generalleutnant Jörg Kuebart,<br />
ausgehändigt und nahm auch am Flugtag<br />
in Greven mit mehreren Luftfahrzeugen unter<br />
großer Publikumswirkung teil.<br />
Am 18. Mai 1986 wird die 100.000. Flugstunde<br />
auf F-<strong>4F</strong> Phantom erflogen. Es ist zugleich<br />
die 2<strong>50</strong>.000. Flugstunde seit Bestehen des<br />
Geschwaders. Im Juli erfolgte der <strong>50</strong>0.000.<br />
radarkontrollierte Landeanflug in Hopsten.<br />
Am 14. September 1986 hatte das JaboG 36<br />
„W“ zum 6. Tag der offenen Tür seine Tore<br />
für die Bürger der Region geöffnet, um mit<br />
ihnen das 25-jährige Bestehen zu feiern.<br />
Trotz nur sehr „durchwachsenen“ Wetters<br />
waren wieder zahlreiche Besucher<br />
gekommen, um „ihr“ Geschwader zu<br />
besuchen. Zur Feier des Tages wurde<br />
wieder eine 16er Ship, das heißt, 16 Phantom<br />
in der Formation eines auf die Spitze<br />
gestellten Quadrates der Bevölkerung über<br />
dem Flugplatz in Hopsten präsentiert. Das<br />
ist immer ein imponierendes Schauspiel, eine<br />
Höchstpräzision in der Fliegerei.<br />
44 45<br />
1989 besuchte der Verteidigungsminister<br />
Rupert Scholz das Geschwader und ließ sich<br />
über den Auftrag des Verbandes informieren.<br />
Die politische Lage veränderte sich. In der<br />
General-Wever-Kaserne wurden Unterkünfte<br />
für die Übersiedler aus der „Noch-DDR“ zur<br />
Verfügung gestellt. Wenn die<br />
Aufnahmeeinrichtung in Schöppingen, eine<br />
ehemalige Kaserne der niederländischen<br />
Luftwaffe, keine freien Kapazitäten mehr<br />
hatte, wurden bis zu 160 Personen<br />
aufgenommen und durch<br />
Angehörige des Verbandes und deren<br />
Familienangehörige betreut. Später wurden<br />
die Unterkünfte auch für deutschstämmige<br />
Aus- und Übersiedler aus osteuropäischen<br />
Ländern genutzt. Diese Nutzung endete Ende<br />
1989.<br />
Die Öffnung der innerdeutschen Grenze und<br />
die Wiedervereinigung brachte für die<br />
Luftwaffe auch die alleinige Verantwortung<br />
für den bundesdeutschen Luftraum mit sich.<br />
Da nur zwei Verbände für Abfangaufgaben<br />
zur Verfügung standen, das Jagdgeschwader<br />
71 aus Wittmund und das Jagdgeschwader<br />
74 aus Neuburg / Donau, entschied die<br />
Luftwaffenführung, dass auch das<br />
Jagdbombergeschwader 35 aus Sobernheim<br />
und das Jagdbombergeschwader 36 damit<br />
beauftragt werden sollten. Das<br />
Jagdbombergeschwader 36 „Westfalen“<br />
wurde in Jagdgeschwader 72 „Westfalen“ (JG<br />
72 „W“) umbenannt. Diese Änderung<br />
erfolgte am 1. Januar 1991. Es entfiel dafür<br />
die Rolle des konventionellen Luft-Boden-<br />
Einsatzes.<br />
Am 5. März 1991 landete erstmals ein<br />
russisches Kampfflugzeug, die MIG 29, auf<br />
der Basis in Hopsten. Dieser Flugzeugtyp<br />
sollte von der ehemaligen Nationalen<br />
Volksarmee übernommen werden. Oberst<br />
Manfred, Kommodore beim Erprobungsgeschwader<br />
MIG 29, der gleichzeitig<br />
Kommodore im JG 72"W“ war, flog die