Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol - MUGV - Land ...
Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol - MUGV - Land ... Verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol - MUGV - Land ...
3. Handlungsschwerpunkte auf Landesebene u Dachkampagne zum Programm einschließlich Koordinierung, Medien - entwick lung, Durchführung zielgruppenspezifischer landesweiter Pro jekte, Öffent lichkeitsarbeit und Gewinnen von Kooperations partnern u Evaluation und Berichterstattung 5.3.1 Projekt: Jugendschutz und Alkohol Ausgangslage Jugendschutzgesetz § 9 des Jugendschutzgesetzes (JuSchG) verbietet die Abgabe /den Verkauf von Branntwein, branntweinhaltigen Getränken (z. B. Alkopops) an Kinder und Jugend liche unter 18 Jahren. Andere Alkoholische Getränke (z. B. Wein oder Bier) dürfen nicht an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren (ohne die Begleitung von Personensorgeberechtigten) abgegeben werden. Gemäß § 28 Abs. 5 JuSchG können Zuwiderhandlungen gegen die Jugendschutzvorschriften mit einer Geldbuße bis zu 50.000 Euro geahndet werden. Zwar sind die Ordnungsämter verpflichtet, die Betriebe ein- bis zweimal pro Jahr auf die Einhaltung des Jugend schutzes zu kontrollieren. Es ist jedoch zweifelhaft, ob dies zielgerichtet durch ge führt wird, da es zwischen Probekäufen und Angaben der Ordnungsämter Differ enzen gibt. 32 Das „Apfelsaftgesetz“ § 6 des Gaststättengesetzes (Ausschank nichtalkoholischer Getränke) verpflichtet seit 2002 Teil Gastwirte, das günstigste alkoholfreie Getränk (auf den Liter be - zogen) nicht teurer anzubieten als das billigste alkoholische Getränk. Die Nichteinhaltung dieses „Apfelsaftgesetzes“ durch Gaststätten und auf Veranstaltungen trägt dazu bei, dass der Konsum alkoholischer Getränke gegenüber nicht alkoholischen bevorzugt wird. Aktuelle Studien zeigen, dass bei Weitem nicht alle Gastronomiebetriebe und der Getränkeverkäufer bei Großveranstaltungen das „Apfelsatzgesetz“ einhalten. 36
Zielsetzung Ziel von Maßnahmen zur Umsetzung des Jugendschutzes ist es, die Einhaltung des Jugendschutzes zu überprüfen und die Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften zu fördern. Dies ist in der Praxis vor allem bei Veranstaltungen und in Geschäften interessant, die für Kinder und Jugendliche zugänglich sind und bei denen viel Alkohol umgesetzt wird (z. B. Dorf- und Volksfeste, Diskos, Tank stellen). Die Wirksamkeit von Maßnahmen des Jugendschutzes konnte in internationalen empirischen Studien bestätigt werden. 12, 18 Ziel des Apfelsaftgesetzes ist es, zu verhindern, dass Jugendliche aber auch Erwachsene allein aus Preisgründen alkoholische Getränke bevorzugen. Der Projektansatz richtet sich unmittelbar an Erwachsene mit dem Ziel, die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben beim Verkauf bzw. bei der Abgabe von Alkohol zu fördern. Es wird angestrebt, deren Sensibilität gegenüber den Risiken des Alkoholkonsums zu erhöhen und das Verantwortungsbewusstsein beim Verkauf von alkoholischen Getränken an Minderjährige zu stärken. Ein weiteres Ziel der Maßnahmen zum Jugendschutz besteht darin, Schulen und Jugendeinrichtungen in Aktivitäten zur Alkoholprävention mit einzubeziehen. Vorhaben zur Kontrolle des Jugendschutzes bieten eine Möglichkeit, praxis orientierte Projekte mit Jugendlichen durchzuführen, die auf die Risiken des Alkoholkonsums hinweisen, Kinder und Jugendliche bestärken, den Erstkonsum von alkoholischen Getränken hinauszuschieben, und auf einen verantwortlichen Umgang mit Alkohol hinwirken. Zielgruppen Zielgruppe der Maßnahmen zur konsequenten Umsetzung des Jugendschutzes sind letztendlich Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihres Alters vom Erwerb alkoholischer Getränke ausgenommen sind. Um für diese Kinder und Jugendliche die Verfügbarkeit von Alkohol zu erschweren, werden diejenigen (erwachsenen) Personen und Unternehmensvertreter als Zielgruppe angesprochen, die alkoholische Getränke verkaufen und in deren Verantwortungsbereich die Umsetzung des Jugendschutzes liegt. 37
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Zielsetzung<br />
Ziel von Maßnahmen zur Umsetzung des Jugendschutzes ist es, die Einhaltung<br />
des Jugendschutzes zu überprüfen und die Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften<br />
zu fördern. Dies ist in der Praxis vor allem bei Veranstaltungen und in<br />
Geschäften interessant, die für Kinder und Jugendliche zugänglich sind und bei<br />
denen viel <strong>Alkohol</strong> umgesetzt wird (z. B. Dorf- und Volksfeste, Diskos, Tank stellen).<br />
Die Wirksamkeit von Maßnahmen des Jugendschutzes konnte in internationalen<br />
empirischen Studien bestätigt werden. 12, 18 Ziel des Apfelsaftgesetzes ist<br />
es, zu verhindern, dass Jugendliche aber auch Erwachsene allein aus Preisgründen<br />
alkoholische Getränke bevorzugen.<br />
Der Projektansatz richtet sich un<strong>mit</strong>telbar an Erwachsene <strong>mit</strong> dem Ziel, die Umsetzung<br />
der gesetzlichen Vorgaben beim Verkauf bzw. bei der Abgabe von <strong>Alkohol</strong><br />
zu fördern. Es wird angestrebt, deren Sensibilität gegenüber den Risiken des<br />
<strong>Alkohol</strong>konsums zu erhöhen und das Verantwortungsbewusstsein beim Verkauf<br />
von alkoholischen Getränken an Minderjährige zu stärken.<br />
Ein weiteres Ziel der Maßnahmen zum Jugendschutz besteht darin, Schulen und<br />
Jugendeinrichtungen in Aktivitäten zur <strong>Alkohol</strong>prävention <strong>mit</strong> einzubeziehen. Vorhaben<br />
zur Kontrolle des Jugendschutzes bieten eine Möglichkeit, praxis orientierte<br />
Projekte <strong>mit</strong> Jugendlichen durchzuführen, die auf die Risiken des <strong>Alkohol</strong>konsums<br />
hinweisen, Kinder und Jugendliche bestärken, den Erstkonsum von alkoholischen<br />
Getränken hinauszuschieben, und auf einen verantwortlichen <strong>Umgang</strong> <strong>mit</strong> <strong>Alkohol</strong><br />
hinwirken.<br />
Zielgruppen<br />
Zielgruppe der Maßnahmen zur konsequenten Umsetzung des Jugendschutzes<br />
sind letztendlich Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihres Alters vom Erwerb<br />
alkoholischer Getränke ausgenommen sind.<br />
Um für diese Kinder und Jugendliche die Verfügbarkeit von <strong>Alkohol</strong> zu erschweren,<br />
werden diejenigen (erwachsenen) Personen und Unternehmensvertreter als<br />
Zielgruppe angesprochen, die alkoholische Getränke verkaufen und in deren Verantwortungsbereich<br />
die Umsetzung des Jugendschutzes liegt.<br />
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