Der Gleichstellungs â Newsletter der Stadt Osterholz-Scharmbeck
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6.) Minijobs abschaffen!<br />
Foto: Deutscher Frauenrat<br />
For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung 2010 des Deutschen Frauenrates<br />
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Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung for<strong>der</strong>t die Abschaffung geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse, sogenannter<br />
„Minijobs“, und die Einführung einer Sozialversicherungspflicht ab dem ersten Euro. Das ist das Fazit eines<br />
Positionspapiers, das die Entwicklungen des Arbeitsmarktes und die daraus resultierenden Nachteilen für<br />
Frauen kritisch analysiert, und das von <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung einstimmig verabschiedet wurde.<br />
Im Bereich Arbeitsmarktpolitik for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Deutsche Frauenrat die Bundesregierung ferner auf, die sogenannte<br />
Bedarfsgemeinschaft im Sozialrecht, insbeson<strong>der</strong>e beim ALG II, abzubauen und durch ein soziales und<br />
individualisiertes Sicherungssystem zu ersetzen. Außerdem müsse durch gesetzliche Regelungen ausgeschlossen<br />
werden, dass Arbeitgeber/innen zur Vermeidung von Steuern und Sozialbeiträgen dieselbe Tätigkeit<br />
aufspalten könnten in eine ehrenamtliche Tätigkeit, vergütet mit einer sog. Ehrenamtspauschale, und<br />
einen erwerbsmäßig ausgeübten Anteil.<br />
Im Bereich Familienrecht lehnt <strong>der</strong> Deutsche Frauenrat ein automatisches gemeinsames Sorgerecht für nicht<br />
miteinan<strong>der</strong> verheiratete Eltern ab. Eine Lösung in sorgerechtlichen Streitfragen müsse folgende Kriterien<br />
erfüllen: Wenn keine gemeinsame Sorgeerklärung <strong>der</strong> Eltern vorläge, solle <strong>der</strong> Mutter mit Geburt des Kindes<br />
zunächst die Alleinsorge zustehen, eine gemeinsame Sorge <strong>der</strong> Eltern entstehe nur durch übereinstimmend<br />
abgegebene Sorgeerklärung o<strong>der</strong> durch Entscheidung des Familiengerichts.<br />
Im Bereich Sozialrecht setzt sich <strong>der</strong> Deutsche Frauenrat für die Erhöhung des Kin<strong>der</strong>regelsatzes nach dem<br />
SGB II auf das Existenzminimum eines Kindes ein. Diese Leistung solle insgesamt durch Geldzuwendung<br />
und nicht durch Sachleistungen erfolgen.<br />
Im Bereich <strong>Gleichstellungs</strong>politik for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Deutsche Frauenrat eine Nachbesserung des Allgemeinen<br />
Gleichbehandlungsgesetzes zugunsten eingetragener Lebensgemeinschaft. Sie solle mit <strong>der</strong> Ehe im Beamten-<br />
und im Soldatenrecht und in <strong>der</strong> Hinterbliebenenversorgung gleichgestellt werden. Außerdem unterstützt<br />
er die For<strong>der</strong>ung nach Ergänzung des Gleichheitsartikels (Artikel 3, Abs. 3) im Grundgesetz um das<br />
Merkmal „sexuelle Identität".<br />
Im Bereich Friedens- und Sicherheitspolitik verabschiedete die Mitglie<strong>der</strong>versammlung ein umfassendes<br />
Positionspapier. Die darin formulierten For<strong>der</strong>ungen und Maßnahmen zielen darauf ab, die Umsetzung <strong>der</strong><br />
Resolution 1325 des UN-Sicherheitsrats in Deutschland zu verbessern: einerseits durch die Bundeswehr bei<br />
<strong>der</strong> Beteiligung an Friedenssicherungseinsätzen <strong>der</strong> UN o<strong>der</strong> NATO, an<strong>der</strong>erseits aber auch durch die verstärkte<br />
Beteiligung <strong>der</strong> Zivilgesellschaft an <strong>der</strong> Entwicklung und Umsetzung friedens- und sicherheitspolitischer<br />
Ziele. Unter an<strong>der</strong>em wird eine konsequente Durchsetzung des Gen<strong>der</strong> Mainstreamings bei allen Aktivitäten<br />
<strong>der</strong> Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) <strong>der</strong> Europäischen Union gefor<strong>der</strong>t.<br />
Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung des Deutschen Frauenrates fand vom 5. Bis 7. November in Erkner bei Berlin<br />
statt. Dort wurde auch <strong>der</strong> Vorstand neu gewählt, die bisherige Vorsitzende, Marlies Brouwers, mit großer<br />
Mehrheit in ihrem Amt bestätigt.<br />
Mehr über Minijobs erfahren Sie unter: www.unternehmerinnen-netzwerk-ohz.de<br />
www.gleichstellung-in-ohz.de<br />
www.minijob-zentrale.de<br />
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