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Der Gleichstellungs – Newsletter der Stadt Osterholz-Scharmbeck

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Europameister, Weltmeister und Champions-League-Gewinner – <strong>der</strong> deutsche Frauenfußball ist auf<br />

Erfolgskurs. Viele <strong>der</strong> Spielerinnen begannen ihre Laufbahn in Sportschulen, in denen Mädchen und<br />

junge Frauen umfassend ausgebildet werden.<br />

Isabelle Knipp (16), Stephanie Abel (17) und Ilda Mujovic (17) sind Schülerinnen des Sportgymnasiums<br />

Magdeburg. Die „Eliteschule des Fußballs“ ist einer von neun Standorten in Deutschland, an denen Mädchen-<br />

und Frauenfußball exzellent geför<strong>der</strong>t wird, ein Netzwerk aus Schule, Fußballverband und Fußballverein.<br />

Das einzige weibliche Landesleistungszentrum (LLZ) in Sachsen-Anhalt, gegründet 2005, will den talentiertesten<br />

Fußballerinnen optimale Bedingungen für ihre Entwicklung schaffen. Nach einem Auswahlverfahren<br />

werden die 11- bis 18-Jährigen im Sportgymnasium o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Sekundarschule „Hans Schellheimer“<br />

aufgenommen und können dort ihre schulische und sportliche Ausbildung absolvieren. Kooperationspartner<br />

ist <strong>der</strong> Magdeburger FFC, <strong>der</strong> für das Nachmittagstraining und den Spielbetrieb verantwortlich ist und in dem<br />

die Schülerinnen auch Mitglied sind.<br />

Talentför<strong>der</strong>ung im Verbund<br />

Ilda ist seit 2007 an <strong>der</strong> Schule und seit zwei Jahren in <strong>der</strong> Frauenmannschaft des FFC. Mit den U 16 kam<br />

sie auch gegen Jungenteams zum Einsatz. „War cool“, meint sie, „das Spiel ist härter, die schenken uns<br />

nichts, aber sie akzeptieren uns.“ Isabelle kommt wie Ilda aus einer fußballbegeisterten Familie. Ihr Ziel ist<br />

ein Platz in <strong>der</strong> 1. Frauenmannschaft des FFC. Anfang 2010 war sie mit <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> U 17 in Florida im<br />

Trainingslager, „ein tolles Erlebnis“. Sie trainiert hart, hat jedes Wochenende Punktspiele, „aber das ist ja,<br />

was ich immer wollte“.<br />

Magdeburg: enge Verzahnung von Schule und Training.<br />

Foto: Sportgymnasium Magdeburg<br />

Im Landesleistungszentrum findet sie dafür beste<br />

Bedingungen. Schulen, Internat und Trainingsplätze<br />

liegen dicht beieinan<strong>der</strong>, Lehrer und Trainer halten einen<br />

engen Kontakt, Lehr- und Trainingspläne sind aufeinan<strong>der</strong><br />

abgestimmt. Für wichtige Spiele werden auch mal<br />

Klausuren verlegt o<strong>der</strong> Nachhilfestunden angeboten.<br />

Das weiß auch Stephanie zu schätzen: „Ich bekomme<br />

hier eine sehr gute Ausbildung, die hat mich fußballerisch wirklich weitergebracht.“ Einzigartig in Magdeburg<br />

sei, dass die Schülerinnen zwar zwei verschiedene Schulabschlüsse machen können, aber gemeinsam trainieren<br />

und spielen, betont Steffen Rau, Verbandssportlehrer beim Fußballverband Sachsen-Anhalt und zuständig<br />

für den weiblichen Leistungssport und die Trainerausbildung, <strong>der</strong> auch die<br />

drei Mädchen trainiert.<br />

Als U-16-Ausbildungsteam des FFC nehmen die Schülerinnen am C-<br />

Juniorenspielbetrieb teil, die Besten spielen in <strong>der</strong> jährlichen Nord-Ostdeutschen<br />

Fußballvereinsmeisterschaft und <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft <strong>der</strong> B-Juniorinnen. Bei<br />

„Jugend trainiert für Olympia“ im September 2010 in Berlin belegten die Fußballerinnen<br />

den zweiten Platz und trugen mit dazu bei, dass das Sportgymnasium Magdeburg<br />

„Sportlichste Schule Deutschlands 2010“ wurde. 2009 war das die Friedrich-<br />

Ludwig-Jahn-Schule in Potsdam. Sie erhielt 2001 als erste den Titel „Eliteschule des<br />

Sports“ und wurde 2007 die zweite „Eliteschule des Fußballs“ in Deutschland.<br />

Mit dem Abitur zur Champions League<br />

Seit 1996 werden talentierte und fußballbegeisterte Mädchen in den 7. Klassen aufgenommen und dort bis<br />

zum Abitur sportlich und schulisch ausgebildet. So wie Anna Felicitas Sarholz. Die 18-jährige gebürtige Kölnerin<br />

kam 2004 an die Schule, spielt in <strong>der</strong> dritten Saison beim 1. FFC Turbine Potsdam und steht für die U-<br />

17-Nationalmannschaft im Tor. Nach ihrem Fachabitur betreut sie jetzt ehrenamtlich die Ausbildungsmannschaft<br />

des Vereins, mit <strong>der</strong> sie zwei Mal Deutscher Meister wurde und dieses Jahr die Champions League<br />

gewann. „Es hat sich in den letzten Jahren ganz, ganz viel verän<strong>der</strong>t, wir sind viel professioneller geworden“,<br />

sagt sie selbstbewusst. Tabea Kemme hat es sogar in die Frauen-Nationalmannschaft geschafft. Zum Einsatz<br />

ist sie noch nicht gekommen, „ich bin ja erst seit fünf Wochen dabei“.<br />

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