Berufstypische Arbeitsbedingungen und Anforderungen in ... - Nestor

Pflegeberufe 1
Berufstypische Arbeitsbedingungen und Anforderungen in Pflegeberufen
Definition der Pflege – International Council of Nurses ICN
Pflege* umfasst die eigenverantwortliche Versorgung und Betreuung, allein oder in Kooperation mit
anderen Berufsangehörigen, von Menschen aller Altersgruppen, von Familien oder
Lebensgemeinschaften, sowie von Gruppen und sozialen Gemeinschaften, ob krank oder gesund, in
allen Lebenssituationen (Settings).
Pflege schließt die Förderung der Gesundheit, Verhütung von Krankheiten und die Versorgung und
Betreuung kranker, behinderter und sterbender Menschen ein.
Weitere Schlüsselaufgaben der Pflege sind Wahrnehmung der Interessen und Bedürfnisse
(Advocacy), Förderung einer sicheren Umgebung, Forschung, Mitwirkung in der Gestaltung der
Gesundheitspolitik sowie im Management des Gesundheitswesens und in der Bildung. Original unter
www.icn.ch/definition.htm
* Pflege meint hier professionelle Pflege durch eine/n Altenpfleger/in, Gesundheits- und
Kinderkrankenpfleger/in oder Gesundheits- und Krankenpfleger/in
Arbeitszeit
Da Patienten meist rund um die Uhr zu betreuen sind, arbeiten Gesundheits- und
Kinderkrankenpfleger/innen in Krankenhäusern, Heimen und auch bei ambulanten Pflegediensten
größtenteils im Schichtdienst, das heißt im Wechsel nachts, früh und spät. Eine Beschäftigung in
Teilzeit ist im Allgemeinen möglich. Auch Bereitschaftsdienst, Feiertags- und Wochenendarbeit können
anfallen. Für die an Sonn- und Feiertagen geleistete Arbeit erfolgt in der Regel ein Freizeitausgleich. In
Notfällen oder bei Personalmangel, wenn z.B. Kollegen wegen Erkrankung ausfallen, müssen sie mit
Überstunden und Mehrarbeit rechnen.
Neigungen und Interessen
Förderlich:
Neigung zu helfendem Umgang mit Menschen
Neigung zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen
Interesse an medizinischen Sachverhalten
Interesse an psychologischen Sachverhalten
Neigung zum Umgang mit technischen Geräten
Neigung zu pädagogisch-anleitender Tätigkeit
Nachteilig:
Abneigung gegen Umgang mit kranken Menschen
Abneigung gegen Körperkontakt mit fremden Menschen
Abneigung gegen körperlich anstrengende Arbeit
Abneigung gegen Arbeit in der Gruppe (Teamarbeit)
Abneigung gegen ständigen Kontakt mit Menschen während der Arbeit
Abneigung gegen wechselnde Arbeitszeit (Schichtarbeit)
Fähigkeiten
Notwendig:
Von den folgenden Fähigkeiten ist für die Berufsausbildung und Berufsausübung jeweils ein
bestimmter Mindestausprägungsgrad notwendig. Ein darüber hinausgehender (höherer)
Ausprägungsgrad ist meist vorteilhaft.
Durchschnittliches allgemeines intellektuelles Leistungsvermögen
Gute Auffassungs- und Bearbeitungsgeschwindigkeit
Durchschnittliche/s Merkfähigkeit und Gedächtnis
Sprachverständnis für mündliche Äußerungen
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Gute Beobachtungsgabe
Gutdurchschnittliche praktische Anstelligkeit
Leichte, ruhige und sichere Hand
Förderlich:
Sprachliche Gewandtheit
Kenntnisse und Fertigkeiten
Zusätzlich zu den in der Berufsausbildung erworbenen berufsbezogenen Kenntnissen und Fertigkeiten
ist Folgendes förderlich:
Vertiefte Kenntnisse verschiedener Pflegemodelle und Pflegetheorien
Fundierte Kenntnisse in Geburtshilfe und Säuglingspflege in der Kranken- und
Kinderkrankenpflege
Gute Kenntnisse in Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
Gute Kenntnisse der Krankenhausinformationssysteme
Arbeitsverhalten
Notwendig:
Kontaktfähigkeit
Ausgeglichene, ruhige Arbeitsweise
Umsicht und Sorgfalt
Sinn für Sauberkeit, Hygienebewusstsein
Ordnungssinn
Befähigung zu gleich bleibender Aufmerksamkeit, auch in unruhiger Umgebung
Zuverlässigkeit
Körperliche Einsatzbereitschaft
Einfühlungsvermögen, Geduld
Verantwortungsbewusstsein
Umstellfähigkeit
Neurovegetative Belastbarkeit und psychische Stabilität
Förderlich:
Ausgeglichenes, Zuversicht vermittelndes Auftreten und Verhalten
Gepflegtes Äußeres
Nachteilig:
Neigung zu Ekelreaktionen gegenüber dem Körper fremder Menschen
Starke negative Reaktion auf den Anblick von Blut (z.B. beim Verbandswechsel)
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