Des Pudels Kern Kapitel 7

hard Mannesmann aus der Konzernleitung im Jahre 1893 ausschließlich
von Vertrauensleuten der Deutschen Bank geführt wurde. Da ich
durch meine persönlichen Erlebnisse und die im Stern, im Spiegel, in
der Zeit und in den Büchern Mauss – Ein deutscher Agent und Der
Agent und sein Minister publizierten Informationen den Eindruck gewonnen
hatte, dass es sich bei diesen Vertrauensleuten inzwischen
um veritable Schurken in der Maske von Ehrenmännern handelte und
Hilmar Kopper im Vorwort zu dieser opulenten Chronik ein pathetisches
Bekenntnis zur Demokratie und Wahrhaftigkeit abgegeben hatte,
hielt ich es für sinnvoll, ihn auf die üblen Folgen des eklatanten
Fehlverhaltens dieser vermeintlichen Ehrenmänner aufmerksam zu
machen.
Hilmar Kopper wurde Ende 1989 nach der Ermordung von Alfred
Herrhausen zum Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank gekürt.
1995 übernahm er von Dr. Christians den Vorsitz im Aufsichtsrat der
Mannesmann AG und 1997 auch den Vorsitz im Aufsichtsrat der
Deutschen Bank. Und so schien er mir denn auch der richtige Adressat
für den sondierenden Vorschlag zu sein, die Deutsche Bank möge
sich aufgrund ihres maßgeblichen Einflusses auf den Vorstand der
Mannesmann AG und wegen der intensiven Mitwirkung seines Vorgängers
am Zustandekommen des verhängnisvollen Gastspiels der
Mannesmann Anlagenbau AG in Kolumbien und der von ihr übernommenen
Vertragserfüllungsbürgschaft auch an der Abwicklung der
meines Erachtens aus prinzipiellen Gründen gebotenen finanziellen
Wiedergutmachung des in Kolumbien angerichteten volkswirtschaftlichen
Schadens beteiligen. Diesen bezifferte ich mit ca. 10 Milliarden
Mark.
Selbstverständlich hätte ich es als ein Wunder betrachtet, wenn die
Deutsche Bank sich auf eine Beteiligung an dieser Wiedergutmachung
eingelassen hätte. Und so lag denn auch meinem Entschluss
diesen sondierenden Vorschlag zu machen, vor allem die Absicht zugrunde,
diesen vermeintlichen Schnee von gestern nicht in Vergessenheit
geraten zu lassen.
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