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Des Pudels Kern Kapitel 7

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chen und gesellschaftlichen Institutionen durch eine marode Konzern-<br />

und Bankenelite mit Zorn erfülle, weil unser Land hierdurch<br />

zusehends seine Rechtsstaatlichkeit und wirtschaftliche Existenzbasis<br />

verliere und unsere Demokratie zu einer verwirrenden Theaterveranstaltung<br />

verkomme. Darüber hinaus wies ich den Bundeskanzler<br />

darauf hin, dass ich jederzeit gerne mit weiteren Auskünften zur<br />

Begründung meiner Kritik des Gastspiels der Mannesmann AG in<br />

Kolumbien zur Verfügung stehe. Von der Mitgliederliste der CDU<br />

hatte ich mich bereits im Sommer 1996 nach 24-jähriger Mitgliedschaft<br />

streichen lassen, weil mir das Verhalten einiger Parteigrößen<br />

nicht mehr behagte.<br />

Um zu belegen, dass mein Zorn nicht auf Medienberichten, abstrakten<br />

Überlegungen oder weltfremden Idealen, sondern auf unmittelbaren,<br />

sehr handfesten persönlichen Erfahrungen beruhte, fügte ich diesem<br />

Schreiben Kopien meiner Briefe an die Bayerische Vereinsbank<br />

vom 3. Dezember 1996 und an die Mannesmann AG vom 7. Dezember<br />

1996 bei. Hierzu nahm das Bundeskanzleramt per Schreiben vom<br />

8. Januar 1997 wie folgt Stellung:<br />

Aktenzeichen K (605) 613 627/96 Bonn, 8. Januar 1997<br />

Sehr geehrter Herr Zipfel,<br />

im Auftrag des Bundeskanzlers danke ich Ihnen für Ihr Schreiben<br />

vom 10. Dezember 1996, indem Sie Vorwürfe gegen die Bundesregierung<br />

und die Firma Mannesmann erheben sowie Zweitschriften Ihrer<br />

Briefe an die Vorstände der Bayerischen Vereinsbank und der Firma<br />

Mannesmann übersenden.<br />

Im Hinblick auf Ihre Vorwürfe gegen die Firma Mannesmann und<br />

Ihre Gespräche mit der Bayerischen Vereinsbank bitte ich Sie um Ihr<br />

Verständnis dafür, dass ich mich von hieraus dazu nicht äußern<br />

kann.<br />

Ihr Vorwurf, die Bundesregierung lasse sich in ihrer Politik von einer<br />

„maroden Konzern- und Bankenelite“ missbrauchen, ist unberechtigt.<br />

Ich vermag auch Ihren Eindruck nicht zu teilen, dass unser<br />

Land zusehends seine Rechtsstaatlichkeit und wirtschaftliche Exis-<br />

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