Des Pudels Kern Kapitel 7
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ewegen zu können, sich beim Vorstand der Bayerischen Vereinsbank<br />
um das Zustandekommen eines außergerichtlichen Vergleichs<br />
zu bemühen, um mich von der Veröffentlichung der abenteuerlichen<br />
Begebenheiten abzuhalten, die zu meiner Entlassung geführt hatten.<br />
Wäre dem anders gewesen, hätte sich ja die Verabredung zu einem<br />
zweiten Gespräch am 10. November zur Besprechung des bis dahin<br />
Erreichten und des weiteren Vorgehens fraglos erübrigt.<br />
Was die falsche Behauptung betrifft, mich darauf hingewiesen zu haben,<br />
dass ich bei der Beendigung meines Arbeitsverhältnisses mit der<br />
Mannesmann Anlagenbau AG zur Rückgabe aller dienstlich erlangten<br />
Unterlagen verpflichtet gewesen sei, so konnte diese Behauptung<br />
nur meine Sicherungskopie des Friedensangebot der ELN vom Oktober<br />
1984 betreffen, das infolge des gewaltigen Medienspektakels wegen<br />
der Verhaftung der Eheleute Mauss und der mysteriösen Bemühungen<br />
des Bundeskanzleramts zur Beendigung des Bürgerkriegs in<br />
Kolumbien erheblich an politischer Relevanz und Brisanz gewonnen<br />
hatte. Im übrigen hatte er mir in unserem zweiten Gespräch lediglich<br />
– zynisch grinsend – den guten Rat erteilt, sorgfältig darauf zu achten,<br />
dass mein Buch nichts enthalte, was der Reputation der Mannesmann<br />
AG als seriös geführte Firma abträglich sein könnte, weil er<br />
andernfalls dessen Veröffentlichung mit juristischen Mitteln unterbinden<br />
müsse.<br />
Weil ich außer Hesmert niemanden von Mannesmann kontaktiert<br />
hatte, konnte es sich bei dem erwähnten Mitarbeiter nur um diesen<br />
handeln. Selbstverständlich hatte ich gehofft, im Falle seines Besuches<br />
auch einige ergänzende Auskünfte über Begebenheiten zu erhalten,<br />
die sich nach meiner Entlassung in Kolumbien zugetragen hatten.<br />
Insofern hatte Dr. Picot mit seiner diesbezüglichen Unterstellung<br />
also fraglos recht. Außerdem wollte ich mit Hesmert auch über einige<br />
Sachverhaltsentstellungen sprechen, die im Stern, im Spiegel, in<br />
der Zeit und in Stefan Austs Buch Mauss – Ein deutscher Agent publiziert<br />
worden waren.<br />
Aus der Tatsache, dass Hesmert mich bis zum Erhalt dieses Schreibens<br />
noch immer nicht zur Vereinbarung eines Termins angerufen<br />
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