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Des Pudels Kern Kapitel 7

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Ökonomie, Soziologie und Politik veranlasst. Außerdem begann ich,<br />

regelmäßig den Spiegel, die FAZ und die Zeit zu lesen. Im Sommer<br />

1996 stieß ich dabei eher zufällig auf eine Werbeanzeige für Stefan<br />

Austs Buch Mauss – Ein deutscher Agent. Zwar stellte sich bei der<br />

Lektüre heraus, dass alle in diesem bereits 1988 veröffentlichten<br />

Buch geschilderten Sachverhalte und Begebenheiten bezüglich des<br />

Baus der Kolumbien-Pipeline auf zum Teil sehr irreführenden Artikeln<br />

beruhten, die im Stern, Spiegel und in der Zeit veröffentlicht<br />

wurden. Aber gerade deshalb fand ich mich durch dieses Buch in<br />

meinem Verdacht bestätigt, es mit veritablen Schurken in der Maske<br />

von Ehrenmännern zu tun zu haben.<br />

Dann wurden Werner Mauss und seine Ehefrau Ende 1996 in Kolumbien<br />

verhaftet – und aus allem, was ich bis dahin über die Betrugskultur<br />

im deutschen Banken- und Konzernwesen geschrieben<br />

hatte, wurde Makulatur. Wegen der in Kolumbien gegen Mauss erhobenen<br />

Vorwürfe und der offenkundigen Anrüchigkeit der engen Kooperation<br />

des Bundeskanzleramts mit diesem zwielichtigen Konzern-<br />

Fuzzy berichteten alle wichtigen Medienorgane – allen voran der<br />

Spiegel – in großer Aufmachung über den Fall, sodass mir dank dieser<br />

Verhaftung zahlreiche neue Erkenntnisse zuteil wurden.<br />

Vorgenommen wurde diese Verhaftung in der Nacht vom 16. auf den<br />

17. November 1996 auf dem Flughafen Rio Negro bei Medellin in<br />

Kolumbien aufgrund des Verdachts der gewerbsmäßigen Befreiung<br />

von entführten Personen aus den Händen der ELN-Guerilla unter<br />

Vortäuschung humanitärer Motive und zu extrem überhöhten Lösegeldern.<br />

Da die beiden Verhafteten mit falschen Pässen unterwegs<br />

waren, wurden sie in einer Pressekonferenz am 17. November der<br />

Öffentlichkeit noch als Ehepaar Seidel alias Schröder vorgestellt.<br />

Unmittelbar nachdem die beiden Verhafteten der Weltöffentlichkeit<br />

als mutmaßliche Komplizen der ELN-Guerilla präsentiert worden<br />

waren, wurde ich zu meiner totalen Überraschung vom Spiegel um<br />

ein Interview über meine Tätigkeit in Kolumbien und meine Erfahrungen<br />

mit Werner Mauss gebeten. Da ich gehofft hatte, einen nützlichen<br />

Beitrag zur Entlarvung dieses Undercover-Fuzzys als zwielich-<br />

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