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Des Pudels Kern Kapitel 7

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Schnee von gestern meines Erachtens um hoch brisanten Stoff handele,<br />

dem genügend Sprengkraft innewohne, um die Reputation der<br />

Mannesmann AG als ein seriös geführtes Unternehmen nachhaltig zu<br />

ruinieren, gab er mir – zynisch grinsend – den guten Rat, sorgfältig<br />

darauf zu achten, dass mein Buch nichts enthalte, was dieser Reputation<br />

abträglich sein könnte, weil er andernfalls dessen Veröffentlichung<br />

mit juristischen Mitteln unterbinden müsse.<br />

Somit konnte ich nach dem Scheitern meiner Bemühungen, die Bank<br />

mithilfe meiner Anwälte zu einer einvernehmlichen Regulierung<br />

meines Schadensersatzanspruchs zu veranlassen, also auch die Hoffnung<br />

begraben, durch die Arbeit an meinem Buch umgehend die<br />

Voraussetzungen für eine gerichtliche oder außergerichtliche Durchsetzung<br />

meines Rechts auf Schadensersatz schaffen zu können. Da es<br />

mir dank meiner rechtzeitigen Flucht von Bayern ins Rheinland gelungen<br />

war, dem drohenden Absturz in die Sozialhilfebedürftigkeit<br />

und Obdachlosigkeit zu entkommen und obendrein eine ordentliche<br />

Bargeldreserve zu retten, geriet ich durch diesen „guten Rat“ Dr. Picots<br />

jedoch glücklicherweise nicht unter Zeitdruck – zumal mein Anspruch<br />

auf Schadensersatz nach damaliger Rechtslage erst nach 30<br />

Jahren verjährte. Denn wenn ich damals der Meinung gewesen wäre,<br />

in eine ausweglose Situation geraten zu sein, hätte ich ihn, aufgrund<br />

sehr konkreter Verdachtsmomente, dass ich lediglich unter Vortäuschung<br />

von Hilfsbereitschaft ausgehorcht wurde, in Reaktion auf<br />

sein zynisches Grinsen sehr wahrscheinlich auf der Stelle am Kragen<br />

gepackt und ihm gründlich die „Fresse poliert“.<br />

Nachdem Dr. Picot mir die Gewissheit vermittelt hatte, es mit veritablen<br />

Schurken in der Maske von Ehrenmännern zu tun zu haben, beschloss<br />

ich nach diesen aufschlussreichen Gesprächen, mich zunächst<br />

in aller Gründlichkeit um die Entkräftung der rufmörderischen<br />

Wirkung meiner fristlosen Entlassung durch Mannesmann zu bemühen,<br />

um im Streit mit der Bayerischen Vereinsbank nicht als zwielichtiger<br />

Unternehmer diffamiert werden zu können, der angeblich<br />

bereits in seinem erlernten Beruf versagt habe.<br />

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