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Des Pudels Kern Kapitel 7

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Termin wahrnehmen, sodass ich mit Herrn Dr. Picot als Gesprächspartner<br />

vorlieb nehmen musste.<br />

Wie schon während unseres Telefonats am 20. Oktober 1995 bemühte<br />

sich Dr. Picot auch dieses Mal sehr um ein freundschaftliches Gesprächsklima<br />

und ließ uns zunächst einige Schnittchen und zwei<br />

Kännchen Tee aus der Vorstandsküche bringen. Im einleitenden<br />

Smalltalk erwies er sich als erstaunlich gut informiert über meine<br />

frühere Tätigkeit für den Konzern. Und da ich durchaus Verständnis<br />

dafür hatte, dass es für Dr. Funk Wichtigeres zu tun gab, als sich mit<br />

den Einzelheiten des Fehlverhaltens der Bayerischen Vereinsbank zu<br />

befassen, und Dr. Picot mir glaubhaft versichert hatte, dass er beauftragt<br />

wäre, sich der Angelegenheit anzunehmen, ging ich mit ihm die<br />

von mir mitgebrachten Unterlagen durch und beantwortete alle seine<br />

Fragen zu seiner offenkundigen Zufriedenheit.<br />

Nach etwa einer Stunde zeigte sich Dr. Picot schließlich fest davon<br />

überzeugt, dass mein Anspruch auf Schadensersatz wohl fundiert sei<br />

und dass es Dr. Funk folglich sicherlich auch gelingen werde, den<br />

Vorstand der Bayerischen Vereinsbank zum Abschluss eines Vergleichs<br />

in der Größenordnung von 10 Millionen Mark bewegen zu<br />

können. Zwar machte er deutlich, dass er der Entscheidung Dr.<br />

Funks nicht vorgreifen konnte, zeigte sich aber sehr zuversichtlich,<br />

dass dieser seiner Empfehlung folgen würde und ich somit die brisanten<br />

Begebenheiten, die der rufmörderischen Beendigung meiner<br />

Tätigkeit für die Mannesmann Anlagenbau AG vorausgegangen waren,<br />

nicht veröffentlichen muss, um meinem wohl erworbenen Recht<br />

auf Schadensersatz Geltung zu verschaffen. Weil sich Dr. Picot sehr<br />

sicher zu sein schien, dass Dr. Funk seiner Empfehlung folgen wird,<br />

vereinbarten wir als nächsten Gesprächstermin den 10.11.1995, um<br />

das weitere Vorgehen mit mir abzustimmen.<br />

Beim zweiten Gespräch am 10. November 1995 teilte mir Dr. Picot<br />

dann lapidar mit, dass Dr. Funk das Fehlverhalten führender Mannesmänner<br />

in Saudi-Arabien und Kolumbien als Schnee von gestern erachtete,<br />

und folglich leider nicht bereit wäre, in meiner Sache tätig<br />

zu werden. Und als ich ihn darauf hinwies, dass es sich bei diesem<br />

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