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Des Pudels Kern Kapitel 7

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Obwohl ich ernsthaft gehofft hatte, die Bayerische Vereinsbank<br />

durch den stringenten Nachweis des Tatbestandes der fahrlässigen<br />

Kreditkündigung zur Unzeit doch noch zu einer einvernehmlichen<br />

Regulierung der Angelegenheit bewegen zu können, traf mich deren<br />

Absage vom 15. September 1994 nicht unvorbereitet. Erhalten hatte<br />

ich diese Absage zwei Tage nach meiner Rückkehr aus einem zweiwöchigen<br />

Urlaub mit Sigrid an der Costa Brava. In diesem Urlaub<br />

hatten wir beschlossen, dass ich im Fall der Notwendigkeit zur gerichtlichen<br />

Klageerhebung umgehend zu ihr nach Mönchengladbach<br />

umziehen werde. Zum einen wollten wir ja ohnehin heiraten, sobald<br />

meine Ehe geschieden war, und zum andern, weil in diesem Fall zu<br />

befürchten war, dass die Bank alle juristischen Mittel, Möglichkeiten<br />

und Finten aufbieten würde, um die Rechtmäßigkeit meiner Schadensersatzforderung<br />

in Abrede zu stellen und dass folglich meine Bemühungen<br />

zur Abwendung der Zwangsversteigerung meines Hauses<br />

und von weiteren Pfändungsmaßnahmen höchstwahrscheinlich vergeblich<br />

sein werden.<br />

Aufgrund der Absage räumte ich also umgehend mein Haus am<br />

Starnberger See und zog bereits Mitte Oktober 1994 mit meinem<br />

prächtigen Riesenschnauzer Blacky bei Sigrid in Mönchengladbach<br />

ein – was deren Pino, einem kleinen tollkühnen Cairn-Terrier-Rüden,<br />

zunächst überhaupt nicht ins Konzept passte. Glücklicherweise hatte<br />

Blacky kapiert, dass er auf Pinos selbstmörderische Attacken nur<br />

sehr zurückhaltend reagieren darf, sonst wäre er wohl schon wenige<br />

Tage nach unserem Einzug den Heldentod gestorben. So nach etwa<br />

vier Wochen schloss Pino dann endlich Freundschaft mit Blacky.<br />

Vorausgegangen war diesem abrupten Gesinnungswandel eine seiner<br />

rabiaten Attacken, die Blacky damit parierte, dass er ihn wie ein Apportierholz<br />

packte, in die Höhe hob und auf mein Aus-Kommando<br />

wieder fallen ließ. Der unverletzte Pino schüttelte sich daraufhin kurz<br />

und stolzierte schwanzwedelnd vom Garten zurück ins Wohnzimmer,<br />

von wo aus er zu dieser letzten Attacke gegen Blacky gestartet war.<br />

Im Frühjahr 1995 begann ich dann mit der Arbeit an einem Buch, in<br />

dem ich den Aufstieg und den Untergang meiner Firma beschreiben<br />

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