Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
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2.1.3 Exophthalmus – Olivari-Methode 40 Jahre DGPRÄC<br />
Resultate<br />
(N = 1635 Patienten (3210 Orbitae) 6–24 Monate postoperativ)<br />
Visusminderung: 180 Patienten (13,1 %) hatten präoperativ<br />
eine Visusminderung (0,3–0,1)<br />
Postoperativ:<br />
Normaler Visus (1,0) 63 Pat. 35,2 %<br />
Verbesserter Visus (>0,5) 104 Pat. 57,4 %<br />
Unveränderter Visus 13 Pat. 7,4 %<br />
Verschlechterter Visus 0 Pat. 0 %<br />
180 Pat. 100 %<br />
Diplopie<br />
934 Patienten (68 %) zeigten präoperativ verschiedene<br />
Stufen der Diplopie. Sämtliche Patienten waren von<br />
Ophthalmologen untersucht worden.<br />
Postoperativ (die Resultate wurden 3–6 Monate postop.<br />
erhoben):<br />
710 Patienten (76 %) dieser Gruppe zeigten keine<br />
Diplopie, weder in Primärposition noch in horizontaler<br />
oder vertikaler Richtung.<br />
149 Patienten (16 %) hatten keine Diplopie in<br />
Primärposition, aber doch in horizontaler und vertikaler<br />
Richtung.<br />
75 Patienten (8 %) hatten keinen Unterschied im Grad<br />
der Diplopie prä- und postoperativ. Insgesamt 934 (68 %)<br />
Patienten hatten präoperativ eine Diplopie und nur 224<br />
(16,3 %) postoperativ; ein bisher nie erreichtes Resultat<br />
mit anderen Operationsmethoden.<br />
Protrusio<br />
Die durchschnittliche Protrusio betrug präoperativ<br />
24,3 mm (19–33 mm). Die postoperative Messung ergab<br />
3–12 Monate nach der Dekompression 18,4 mm (14–<br />
25 mm). Das ergibt eine Korrektur der Protrusion um<br />
5,9 mm.<br />
Fettresektion<br />
Pro Orbita wurden durchschnittlich 6,3 ccm intraorbitales<br />
Fett entfernt (2–12 ccm).<br />
Symmetrische und asymmetrische Protrusion<br />
746 Patienten (54,3 %) zeigten vor der Dekompression<br />
eine asymmetrische Protrusion (> 2 mm Unterschied).<br />
Bei 611 Patienten (82 %) von dieser Gruppe war das<br />
Resultat postoperativ symmetrisch.<br />
88<br />
<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong><br />
Abb. 3a,b EO, Protrusio, Hertel-Werte re. 32, li. 31. Diplopie, Oberlidretraktion,<br />
Unterlidretraktion, Lagophthalmus, Keratitis, Kopfschmerzen, schwere Depression.<br />
OP: Dekompression durch Fettentfernung, Ober- und Unterlidretraktion wurde korrigiert.<br />
b Zustand 1 Jahr nach der Operation, Hertel-Werte re. 19, li. 18. Keine<br />
Diplopie, normaler Lidschluss, keine Konjunktivitis, keine Kopfschmerzen, erhebliche<br />
psychologische Rehabilitation.<br />
Retrobulbärer Druck und Kopfschmerzen<br />
1085 (79 %) Patienten waren von diesen Symptomen<br />
betroffen. 889 Patienten (82 %) waren nach der<br />
Dekompression schon einige Tage später symptomfrei.<br />
Lebensqualität<br />
Die überwiegende Mehrheit der Patienten war sehr<br />
zufrieden mit den kosmetischen Resultaten. Sie gaben an,<br />
dass sich ihre Lebensqualität nach der Operation erheblich<br />
gebessert hat.<br />
76 % der Patienten hatten eine Oberlidretraktion, die<br />
wie folgt operiert wurde:<br />
� Durchtrennen von Levatoraponeurose bis zum medialen<br />
Viertel (1)<br />
� Komplette Durchtrennung des Müller’ schen Muskels<br />
(2)<br />
Selten wurde bei der Levatordurchtrennung ein<br />
Interponat angewandt; wenn doch, eignete sich Fascia<br />
temporalis supp. am besten. 43 % der Patienten zeigten<br />
eine Unterlidretraktion, die wie folgt behandelt wurde:<br />
� Durchtrennung der Retraktoren (komplett) (4)<br />
� Oftmals Knorpeltransplantat oder PDS-Folie als<br />
Interponat (3)<br />
Komplikationen<br />
Hämatom 10 0,7 %<br />
Parese N. supraorbitalis 19 1,4 %<br />
Konjunktivitis, Chemosis 46 3,3 %<br />
Infektion (lokal) 12 0,9 %<br />
Postop. Diplopie < 6 Mon. 38 2,8 %<br />
Postop. Diplopie > 6 Mon. mit<br />
notwendiger ophthalm. Korrektur 89 6,5 %<br />
214 15,6 %