Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
1.6.1 Der lange Weg zur internationalen Anerkennung 40 Jahre DGPRÄC Vor dem Weltkongress in Rio de Janeiro suchten Kom - missionen beider Gesell schaf - ten nochmals nach einer Kom - promissformel – vergeblich. Alte Seilschaften und Unbe - weg lichkeit seitens der Mitg - lieder der alten Gesellschaft ließen keine sinnvolle Lösung zu. Über Jahre hinweg hatte ich selbst für die Vereinigung die vielen internationalen Verhandlungen geführt, insbesondere in London und Paris mit den jeweiligen General sekretären der Confederations – John Watson und Roger Mouly. So erhielt ich nun von der Vereinigung den Auftrag, in Rio de Janeiro unsere Sache zu vertreten und uns endgültig in die Mitgliedschaft der International Confe dera - tions zu führen. Am 20. Mai 1979 machte ich mich in dieser Mission auf den Weg und flog mit der „Concorde“ in sechs Stunden von Paris nach Rio. Am nächsten Tag stand ich vor der Vollversammlung und erläuterte unseren Antrag. Auch die alte Gesellschaft hatte nochmals eine Gelegenheit erhalten, ihre Vor - stellungen zu erläutern und gab sich vorher recht siegessicher. Das von meinem Kontrahenten Prof. Schmid aus 38 Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 2) � 2008 „Nach erfolgreicher Mission“: Ehrung im Namen der VDPC durch ihren Präsidenten, Prof. Schrudde. Stuttgart vorgetragene alte Konzept der Regionalen Plastischen Chirurgie fand jedoch kein Echo. Die anschließende Abstimmung ergab eine überwältigende Mehrheit für uns. Nach zehn Jahren größter Anstrengungen hatten wir es geschafft und die internationale Anerkennung gewonnen. Sie sollte nun für die Zukunft den ungehinderten Weg für unsere Mitglieder zu allen internationalen Kongressen eröffnen, uns Sitz und Stimme in internationalen Gremien geben und die Mitgestaltung der Plastischen Chirurgie auf internationaler Ebene erlauben. Prof. Dr. Dr. F.E. Müller Brucker Holt 81 45133 Essen
40 Jahre DGPRÄC 1.6 Internationale Beziehungen EURAPS Wolfgang Mühlbauer Vorgeschichte The European Association of Plastic Surgeons (EURAPS) ist das Kind des Alpine Workshops for Plastic and Reconstructive Surgery. Letzterer wurde 1972 von Hans Anderl, Innsbruck, und Wolfgang Mühlbauer, München, ins Leben gerufen, um junge wissenschaftlich aktive Plastische Chirurgen aus ganz Europa zum intensiven Erfahrungsaustausch in den winterlichen Bergen zusammenzuführen. 1988 blieb in den italienischen Dolomiten der Schnee aus. Wir hatten Extrazeit für die Wissenschaft, aber auch für die Diskussion über den Zustand und die zukünftige Entwicklung der Plastischen Chirurgie in Europa. Wie wir aus dem Alpine Workshop wussten gab es in Europa ein enormes Potential an Ideen und neuen Entwicklungen, die auf den Nationalen Kongressen vorgestellt wurden, aber erst mit Verzögerung und spärlich im Rahmen von bi-nationalen Tagungen oder den Europäischen Kongressen im 4-Jahresrhythmus im übrigen Europa bekannt wurden. Verglichen mit den USA hatte Europa eine ähnliche Zahl an Plastischen Chirurgen mit vergleichbaren wissenschaftlichen Aktivitäten Wegen der nationalen Zersplitterung konnte die Bedeutung der Europäischen Plastischen Chirurgie international nicht entsprechend gewürdigt werden. Besonders schmerzlich wurde dieser Tatbestand angesichts unserer großartigen Traditionen empfunden. Am Ende dieser „historischen“ Woche regte Daniel Marchac, Paris, an eine „European Association of Plastic Surgeons“ zu gründen. Als Vorbild diente uns die „American Association of Plastic Surgeons“, die in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts von ausgewanderten europäischen Plastischen Chirurgen wie Maliniac, Aufricht, May u.a. in New York gegründet worden war noch vor der American Society of Plastic Surgery und heute die Elite der akademisch orientierten Plastiker in den USA umfasst. Gründung Die „European Association of Plastic Surgeons“ wurde im Jahr darauf (1989) in Paris gegründet. Als Executive Committee wurden folgende Gründungsmitglieder gewählt: President 1989-1990: Prof. Dr. Hans Anderl, Inns - bruck; Vice President: Michael Hackett, London; Secretary General: Dr. Daniel Marchac, Paris; Treasurer: Prof. Dr. Wolfgang Mühlbauer, München; Historian: Prof. David Tolhurst, Leyden Als Ziele wurden unter anderen festgelegt To promote excellence in Plastic Surgery in Europe To furnish an annual forum for a selection of the best scientific works presented at National Societies To stimulate research and investigation at the European level as well as coordinate various forms of teaching To preserve the unity of Plastic Surgery by illustrating its various aspects To afford recognition to those who have contributed to excellence in Plastic Surgery by extending to them membership of the Association Mitgliedschaft Die Mitgliedschaft wird auf Vorschlag und Einladung verliehen. Voraussetzungen sind Facharztqualifikation, Mitgliedschaft in der offiziellen Nationalen Gesellschaft, eine mindest 5-jährige Tätigkeit als Plastischer Chirurg und die Publikation signifikanter Beiträge auf dem Gebiet der Plastischen Chirurgie. Neue Mitglieder müssen sich zudem vorher durch einen Vortrag während des Jahreskongresses qualifiziert haben. EURAPS sieht sich als Vereinigung der Elite akademisch orientierter Plastischer Chirurgen Europas. Sie ist eine rein wissenschaftlich orientierte Gesellschaft ohne berufspolitische Ambitionen. Sie ist assoziiertes Mitglied der IPRAS 39 Plastische Chirurgie 8 (Suppl. 2) � 2008
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40 Jahre DGPRÄC 1.6 Internationale Beziehungen<br />
EURAPS<br />
Wolfgang Mühlbauer<br />
Vorgeschichte<br />
The European Association of Plastic Surgeons<br />
(EURAPS) ist das Kind des Alpine Workshops for Plastic<br />
and Reconstructive Surgery. Letzterer wurde 1972 von<br />
Hans Anderl, Innsbruck, und Wolfgang Mühlbauer,<br />
München, ins Leben gerufen, um junge wissenschaftlich<br />
aktive <strong>Plastische</strong> Chirurgen aus ganz Europa zum intensiven<br />
Erfahrungsaustausch in den winterlichen Bergen<br />
zusammenzuführen. 1988 blieb in den italienischen<br />
Dolomiten der Schnee aus. Wir hatten Extrazeit für die<br />
Wissenschaft, aber auch für die Diskussion über den<br />
Zustand und die zukünftige Entwicklung der <strong>Plastische</strong>n<br />
<strong>Chirurgie</strong> in Europa. Wie wir aus dem Alpine Workshop<br />
wussten gab es in Europa ein enormes Potential an Ideen<br />
und neuen Entwicklungen, die auf den Nationalen<br />
Kongressen vorgestellt wurden, aber erst mit Verzögerung<br />
und spärlich im Rahmen von bi-nationalen Tagungen<br />
oder den Europäischen Kongressen im 4-Jahresrhythmus<br />
im übrigen Europa bekannt wurden. Verglichen mit den<br />
USA hatte Europa eine ähnliche Zahl an <strong>Plastische</strong>n<br />
Chirurgen mit vergleichbaren wissenschaftlichen<br />
Aktivitäten Wegen der nationalen Zersplitterung konnte<br />
die Bedeutung der Europäischen <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong><br />
international nicht entsprechend gewürdigt werden.<br />
Besonders schmerzlich wurde dieser Tatbestand angesichts<br />
unserer großartigen Traditionen empfunden.<br />
Am Ende dieser „historischen“ Woche regte Daniel<br />
Marchac, Paris, an eine „European Association of Plastic<br />
Surgeons“ zu gründen. Als Vorbild diente uns die<br />
„American Association of Plastic Surgeons“, die in den<br />
30er Jahren des vorigen Jahrhunderts von ausgewanderten<br />
europäischen <strong>Plastische</strong>n Chirurgen wie Maliniac,<br />
Aufricht, May u.a. in New York gegründet worden war<br />
noch vor der American Society of Plastic Surgery und<br />
heute die Elite der akademisch orientierten Plastiker in<br />
den USA umfasst.<br />
Gründung<br />
Die „European Association of Plastic Surgeons“ wurde<br />
im Jahr darauf (1989) in Paris gegründet. Als Executive<br />
Committee wurden folgende Gründungsmitglieder gewählt:<br />
President 1989-1990: Prof. Dr. Hans Anderl, Inns -<br />
bruck; Vice President: Michael Hackett, London;<br />
Secretary General: Dr. Daniel Marchac, Paris; Treasurer:<br />
Prof. Dr. Wolfgang Mühlbauer, München; Historian:<br />
Prof. David Tolhurst, Leyden<br />
Als Ziele wurden unter anderen festgelegt<br />
To promote excellence in Plastic Surgery in Europe<br />
To furnish an annual forum for a selection of the best scientific<br />
works presented at National Societies<br />
To stimulate research and investigation at the European level<br />
as well as coordinate various forms of teaching<br />
To preserve the unity of Plastic Surgery by illustrating its<br />
various aspects<br />
To afford recognition to those who have contributed to excellence<br />
in Plastic Surgery by extending to them membership of<br />
the Association<br />
Mitgliedschaft<br />
Die Mitgliedschaft wird auf Vorschlag und Einladung<br />
verliehen. Voraussetzungen sind Facharztqualifikation,<br />
Mitgliedschaft in der offiziellen Nationalen Gesellschaft,<br />
eine mindest 5-jährige Tätigkeit als <strong>Plastische</strong>r Chirurg<br />
und die Publikation signifikanter Beiträge auf dem Gebiet<br />
der <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong>. Neue Mitglieder müssen sich<br />
zudem vorher durch einen Vortrag während des<br />
Jahreskongresses qualifiziert haben. EURAPS sieht sich<br />
als Vereinigung der Elite akademisch orientierter<br />
<strong>Plastische</strong>r Chirurgen Europas. Sie ist eine rein wissenschaftlich<br />
orientierte Gesellschaft ohne berufspolitische<br />
Ambitionen. Sie ist assoziiertes Mitglied der IPRAS<br />
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<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong>