Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
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40 Jahre DGPRÄC 1.4 <strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> und allgemeine Politik<br />
Des Weiteren verbietet das Gesetz irreführende<br />
Werbung mit objektiv falschen Darstellungen und sicheren<br />
Erfolgsversprechungen, unsachliche Werbung, getarnte<br />
Werbung, gekaufte Werbung, Werbung mit Kranken -<br />
geschichten und auch Werbung mit schematischen<br />
Darstellungen.“<br />
Dies bedeutet, dass seit 1. April 2006 Werbung mit<br />
Vorher/Nachher-Fotos verboten ist.<br />
Nahezu zeitgleich hatte die Bundestagsabgeordnete<br />
Gitta Connemann, CDU, eine Anfrage an die Bundes -<br />
regierung gerichtet, in der es um Verbraucherschutz bei<br />
Schönheitsoperationen ging. Gitta Connemann fand sich<br />
nicht mit den blanden Antworten der Bundesregierung ab<br />
und startete eine erneute Initiative, die zur Anhörung im<br />
Bundestag im April <strong>2008</strong> führte. Bei dieser Experten -<br />
befragung war die DGPRÄC durch den Präsidenten und<br />
vier weitere Mitglieder vertreten.<br />
Thematisiert wurde dabei wiederum der Schutz von<br />
Kindern und Jugendlichen, jedoch wurde im Laufe der<br />
Anhörung deutlich, dass das Problem der Durchführung<br />
von ästhetischen Operationen durch Ärzte außerhalb des<br />
Fachgebietes weitaus dringlicher Handlungsbedarf erfordert.<br />
Die von uns eingebrachten Vorschläge, die Erlaubnis<br />
zur Berufsausübung von einer bestehenden Haftpflicht -<br />
versicherung abhängig zu machen, fanden durchaus<br />
Beifall. Nach unseren Vorschlägen sollte auch auf die<br />
Versicherungsträger eingewirkt werden, damit diese nur<br />
Fachärzte für Operationen in ihrem Fachgebiet versichern.<br />
Derzeit werden die Erkenntnisse aus der An -<br />
hörung ausgewertet.<br />
Die Entwicklung der letzten zehn Jahre hat gezeigt,<br />
dass standesrechtliche Regelungen wie Werbeverbot und<br />
Einhaltung von Gebietsgrenzen immer weniger beachtet<br />
werden.<br />
Wir sollten deshalb dankbar sein, für die Initiativen aus<br />
der Politik, selbst wenn diese zu gesetzlichen Regelungen<br />
führen, die unsere Freiheiten beschränken könnten.<br />
Und wir müssen achtsam umgehen mit dem Vertrauen,<br />
das den Mitgliedern unserer Gesellschaft in besonderem<br />
Maße entgegengebracht wird. �<br />
Dr. med. Marita Eisenmann-Klein<br />
Klinik für <strong>Plastische</strong> und Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />
Caritas-Krankenhaus St. Josef<br />
Landshuter Str. 65, 93053 Regensburg<br />
www.caritasstjosef.de<br />
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<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong>