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Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC

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40 Jahre DGPRÄC 1.3 Die Gründung der VDÄPC<br />

Die Gründung der VDÄPC<br />

Edgar Biemer<br />

Vorgeschichte<br />

Als ich 1984 unerwartet als kommissarischer Vorstand<br />

die Abteilung für <strong>Plastische</strong> und Wiederherstellungs -<br />

chirurgie am Klinikum rechts der Isar übernahm, war aus<br />

meiner Sicht die Ausbildung der deutschen <strong>Plastische</strong>n<br />

Chirurgen im Gebiet Ästhetischer <strong>Plastische</strong>r <strong>Chirurgie</strong><br />

sehr lückenhaft. So hatten weder meine Kollegen noch ich<br />

– obwohl wir seit langem Träger der Zusatzbezeichnung<br />

„<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong>“ waren, je selbständig ein Facelift<br />

oder eine rein ästhetische Brustaugmentation durchgeführt.<br />

Ich hatte assistiert oder ein halbes Facelift bei<br />

Facialisparese gemacht. Aber die Patienten kamen und ich<br />

musste mich damit auseinandersetzen. Nachdem ich<br />

1986 offiziell die Nachfolge von Prof. Dr. Ursula Schmidt-<br />

Tintemann antreten durfte, war mir klar, dass sich die<br />

Ausbildung bzw. Weiterbildung in diesem Teilgebiet der<br />

<strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong> in Deutschland verbessern musste.<br />

Sogar auf Kongressen oder Tagungen unserer Gesellschaft<br />

war dieses Thema tabu und wurde praktisch nicht behandelt.<br />

Andererseits nahm die Zahl der <strong>Plastische</strong>n Chirur -<br />

gen stark zu, die sich niederließen und aus rein ökonomischen<br />

Gründen von der Ästhetischen <strong>Chirurgie</strong> lebten.<br />

Ferner sah ich die zunehmenden starken Bemühungen<br />

anderer Fachrichtungen, sich dieses Teilgebietes zu<br />

bemächtigen. Viele waren gar nicht so schlecht, wie ich<br />

aus meiner Gutachtertätigkeit sah. So setzte ich mich<br />

zunächst dafür ein, dass auch an einer Universitätsklinik<br />

dieses wichtige Gebiet offiziell vertreten wird und es reifte<br />

der Gedanke, eine Arbeitsgemeinschaft innerhalb der<br />

VDPC zu etablieren, wie ich es schon mit der AG für<br />

Mikrochirurgie gemacht hatte. Es sollte wie dort eine AG<br />

sein, in der auch Vertreter anderer Fachrichtungen –<br />

besonders die Träger der Zusatzbezeichnungen „Plas -<br />

tische Operationen“ regional vertreten waren.<br />

Es dauerte sehr lange, bis ich diesen Gedanken in der<br />

VDPC verbreiten konnte. Der Widerstand war sehr groß<br />

und wurde teilweise persönlich. Eigentlich dachte ich als<br />

bisher rein rekonstruktiv tätiger Kollege hinsichtlich<br />

finanzieller Aspekte eher unverdächtig zu sein – was aber<br />

so nicht allgemein gesehen wurde.<br />

Argumentativ kam ich erst weiter, als ich 1993 die<br />

Präsidentschaft der VDPC antreten durfte. Hinzu kamen<br />

viele junge niedergelassene Kollegen, die diese Gedanken<br />

unterstützten. Verstärkt verfolgte ich die Planung einer<br />

Arbeitsgemeinschaft und nahm Kontakt mit Vertretern der<br />

Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie sowie mit Vertretern<br />

der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Prof. Bull und Prof.<br />

Mang auf. So kam es zu einem Treffen im Oktober 1994<br />

in Stuttgart mit Bull, Mang, Greulich, Gubisch, Olbrisch<br />

und mir, indem wir uns auf folgende Punkte einigten:<br />

1. Nach Etablierung der AG werden keine weiteren<br />

Bemühungen zur Gründung ästhetischer Gruppie -<br />

rungen von den MKG- und den HNO-Kollegen, die die<br />

Zusatzbezeichnung „<strong>Plastische</strong> Operationen“ tragen<br />

unternommen.<br />

2. MKG-Chirurgen und HNO-Chirurgen verpflichten sich<br />

als Mitglieder der AG ästhetische Operationen nur in<br />

den Grenzen ihres Fachgebietes zu betreiben.<br />

3. Die Aufnahme dieser Kollegen mit Zusatzbezeichnung<br />

wird im Rahmen von Sektionen innerhalb der AG<br />

erfolgen. Die Aufnahmebedingungen in die AG werden<br />

von den jeweiligen Sektionen festgelegt. (Diese<br />

Bedingungen waren so streng, da man dort offensichtlich<br />

die Zahl sehr klein halten wollte.)<br />

29<br />

<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong>

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