Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
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40 Jahre DGPRÄC 2.4 Vierzig Jahre Ästhetische <strong>Chirurgie</strong> in Deutschland<br />
A. Peek G. Lemperle<br />
D. Radu<br />
im Laufe der Monate und Jahre eine große verkalkte Ölzyste<br />
resultieren musste. Die ersten Brustaufbauten mit<br />
lebendem Gewebetransfer führte Herbert Höhler Anfang<br />
der 70er Jahre mit dem „pancake-flap“ von Sir Harold<br />
Gillies an 18 Patentinnen durch. Was heute der freie oder<br />
am Rektusmuskel gestielte TRAM-Lappen ist, war damals<br />
ein in der Taille gestielter Wanderlappen mit dem gleichen<br />
Volumen an Unterbauch-Haut, die in drei bis fünf<br />
Sitzungen an die Stelle der fehlenden Brust gebracht<br />
wurde.<br />
Heinz Bohmert in München entwickelte 1974 den thoraco-epigastrischen<br />
Lappen für den Brustaufbau nach vertikaler<br />
Halsted-Amputation und Gottfried Lemperle in<br />
Frankfurt gleichzeitig die Oberbauch-Veschiebeplastik<br />
für Patientinnen nach Amputation der Brust in horizontaler<br />
Richtung. Inzwischen hatte Neven Olivari 1976 in<br />
Köln und später in Wesseling den Latissimus-Lappen für<br />
die Deckung von thorakalen Strahlenulzera neu entdeckt<br />
und zur Vollendung entwickelt. Wolfgang<br />
Mühlbauer und Rolf-Rüdiger Olbrisch führten ihn ab<br />
1977 zum Brustaufbau erfolgreich ein. Ab 1980 wurde an<br />
der Frankfurter Klinik unter Gottfried Lemperle und<br />
Klaus Exner beim primären Mamakarzinom die subkutane<br />
Mastektomie favorisiert, wann immer diese kosmetisch<br />
beste Methode als sicher gelte durfte, ebenso wurde<br />
Christian J. Gabka in München zum Verfechter des sofortigen<br />
Brustwiederaufbaus nach modifizierter Mast -<br />
ektomie. Axel-Mario Feller und Alberto Peek, beide nacheinander<br />
in Vogtareuth, verfeinerten den freien Per -<br />
forator-Lappen aus dem Unterbauch (DIEP-flap) für den<br />
Brustaufbau aus eigenem Gewebe und schufen so die<br />
natürlichsten rekonstruierten Brüste.<br />
Bodylift<br />
E. Biemer<br />
Während die Bauchdeckenplastik in den 60er Jahren<br />
vorwiegend in Brasilien von Ivo Pitanguy und Ricardo<br />
Baroudi entwickelt wurde, hat sich Ted Lockwood in den<br />
USA in den 90er Jahren bei der Entwicklung des<br />
Rundum-Bodylifts große Verdienste erworben. Dirk F.<br />
Richter in Wesseling verfeinerte und erweiterte seine<br />
Technik auch für Patienten nach extremer Ge wichts -<br />
abnahme, die nach dieser heroischen Operation ihr<br />
jugendliches Lebensgefühl wieder fanden.<br />
Transgender-Operationen<br />
Mitte der 70er Jahre wurde in Frankfurt die<br />
Vereinigung „Transidentitas e.V.“ gegründet. Während die<br />
männlichen transsexuellen Patienten meistens von<br />
Gynäkologen operiert wurden, war die Konstruktion<br />
eines „Penoids“ eine echte plastische-chirurgische<br />
Herausforderung. Klaus Exner und Gottfried Lemperle<br />
konstruierten die ersten großen Penoide mithilfe von 2<br />
langen Leistenlappen, die einen biegbaren Silikonstab in<br />
einem herunter geschlagenen Rektus-Muskel umhüllten.<br />
Edgar Biemer etablierte in München Mitte der 80er<br />
Jahre ein Zentrum, in dem weiblichen Transsexuellen ein<br />
Penoid mithilfe des freien Unterarm-Lappens rekonstruiert<br />
wurde, der die Urethra bereits mit einschloss. Auch<br />
auf diesem Spezialgebiet waren die beiden deutschen<br />
Kliniken derzeit führend.<br />
Die obige Auflistung stützt sich vorwiegend auf<br />
Publikationen aus deutschen Kliniken im Internet-Portal<br />
„pubmed“, die internationale Bedeuung bekamen. Viele<br />
Kollegen, die wertvolle Steine zum interessanten Mosaik<br />
der Ästhetischen <strong>Chirurgie</strong> beitrugen, wurden nicht<br />
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<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong>