Plastische Chirurgie 8: Supplement 2 (2008) - DGPRÄC
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1.1 Die Gründung der VDPC 40 Jahre DGPRÄC<br />
Die Vereinigung der Deutschen<br />
<strong>Plastische</strong>n Chirurgen: Die Gründung<br />
F. E. Müller<br />
Wenn wir auf die 40-jährige Geschichte unserer<br />
Vereinigung zurückblicken, so ist mit der fachlichen<br />
Autonomie der <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong><br />
eine Vision ihrer Begründer Wirklichkeit geworden.<br />
Die unendlichen Anstrengungen um die Etablierung<br />
unseres Faches und auch die damit verbundenen wissenschaftlichen<br />
Leistungen berechtigen, an Einzelheiten<br />
der Entstehungsgeschichte der Vereinigung zu erinnern.<br />
Die einst mit dem Namen von Dieffenbach, von Graefe<br />
oder von Langenbeck verknüpfte Tradition der Plas ti -<br />
schen <strong>Chirurgie</strong> in Deutschland endete mit Jacques<br />
Joseph, dem Vater der Rhinoplastik. Die Versorgung der<br />
zahllosen schweren Gesichtsverletzungen des letzten<br />
Krieges ebnete dann Kiefer-Gesichtschirurgen den Weg in<br />
die <strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong>. Zugleich war damit die Ent -<br />
wicklung der sogenannten Regionalen <strong>Plastische</strong>n<br />
<strong>Chirurgie</strong> verbunden, mit der wir uns bis heute auseinandersetzten.<br />
Eine Ausbildung in der <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong> – wie sie<br />
heute bei uns und international verstanden wird – war<br />
nach dem Krieg nur im Ausland möglich. So war mir<br />
selbst das Glück beschieden, in England – dem damaligen<br />
Mekka der <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong> – einige Jahre alle<br />
Sparten unseres Faches u.a. unter so großen Lehrmeistern<br />
wie Sir Harold Gillies zu erlernen. Ähnliche Wege der<br />
Ausbildung beschritten weitere Begründer unserer späteren<br />
Vereinigung.<br />
Bei meiner Rückkehr nach Deutschland 1964 und dem<br />
Beginn meiner Aufbauarbeit in Bochum traf ich Rudolf<br />
Zellner, der – ebenfalls aus England kommend – ein Ar -<br />
beitsfeld suchte. Die damaligen Perspektiven waren eher<br />
düster: noch hatte die <strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> einen geringen<br />
Stellenwert und die Chancen der Einrichtung selbständiger<br />
Abteilungen waren minimal.<br />
6<br />
<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong> 8 (Suppl. 2) � <strong>2008</strong><br />
Nur wer die Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft.<br />
Alexander von Humboldt<br />
Die seit 1963 bestehende Deutsche Gesellschaft für<br />
<strong>Plastische</strong> und Wiederherstellungschirurgie, in der sich<br />
verschiedenste Fachgebiete wiederfanden, wurden von<br />
der Regionalen <strong>Plastische</strong>n <strong>Chirurgie</strong>, insbesondere von<br />
den Kiefer-Gesichtschirurgen beherrscht, die inzwischen<br />
einen fast uneinholbaren Vorsprung gewonnen hatten.<br />
Von daher war keine Unterstützung für ein selbstständiges<br />
Fachgebiet „<strong>Plastische</strong> <strong>Chirurgie</strong>“ zu erwarten, wie es<br />
bereits seit Jahren im übrigen Europa und den USA<br />
bestand.<br />
Vorläufiges Programm 1970 München