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Montessori-Pädagogik in Sekundarstufe I und II - Maria Montessori ...

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• Planung <strong>und</strong> Dokumentation der Arbeit<br />

von Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler im Studienbuch<br />

• Präsentation der Ergebnisse<br />

• Schriftliche Rückmeldung an die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> ihre Eltern e<strong>in</strong>mal<br />

im Schulhalbjahr.<br />

Die Betreuung dieser FWA-St<strong>und</strong>en übernehmen<br />

die Klassenlehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Klassenlehrer (die<br />

„Tutoren“). In e<strong>in</strong>igen dieser St<strong>und</strong>en wird der<br />

FWA-Unterricht von zwei LehrerInnen betreut,<br />

um e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tensive <strong>in</strong>dividuelle Förderung <strong>und</strong><br />

Forderung zu gewährleisten. Im Lehrerteam erarbeitete<br />

Förderpläne helfen den Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Lehrern bei der <strong>in</strong>dividuellen Beratung <strong>und</strong> Förderung<br />

der K<strong>in</strong>der.<br />

Die Voraussetzung für erfolgreiches Lernen <strong>in</strong><br />

der FWA ist die bewusste Gestaltung der Lernumwelt.<br />

Der Klassenraum ist Lern- <strong>und</strong> Lebensraum,<br />

er ist vorbereitete Umgebung für<br />

das Lernen. Die angebotenen Arbeitsmaterialien<br />

haben Aufforderungscharakter, bewegen die<br />

Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schülern zu e<strong>in</strong>em vertieften,<br />

konsequenten Arbeiten, zur „Polarisation der<br />

Aufmerksamkeit“. Dieses konzentrierte Arbeiten<br />

wird durch die Reduzierung des Gongzeichens<br />

an unserer Schule unterstützt.<br />

Damit die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler <strong>in</strong> der Lage<br />

s<strong>in</strong>d, diese anspruchsvolle Form der Arbeit -<br />

jeder entsprechend se<strong>in</strong>en Fähigkeiten - zunehmend<br />

besser zu bewältigen, haben wir e<strong>in</strong> schuleigenes<br />

Methodencurriculum entwickelt. In jedem<br />

Jahrgang wird systematisch aufbauend e<strong>in</strong><br />

Methodenrepertoire für eigenverantwortliches<br />

Arbeiten erworben. Dabei wird <strong>in</strong>sbesondere<br />

Wert gelegt auf die Vermittlung von sozialen<br />

Kompetenzen, wie z. B. der Fähigkeit zur Zusammenarbeit<br />

im Team.<br />

Die Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrer verstehen sich als<br />

Berater <strong>und</strong> Helfer der Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schüler bei der Entwicklung zu selbstständigen<br />

Persönlichkeiten. Gerade während der<br />

St<strong>und</strong>en der FWA können sie sich tief <strong>und</strong> engagiert<br />

mit den Bef<strong>in</strong>dlichkeiten <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

der Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler ause<strong>in</strong>andersetzen,<br />

so dass sich die pädagogische Beurteilungskompetenz<br />

erhöht. Sie sichern aber auch<br />

die Qualität der Arbeit, führen Buch über die<br />

Arbeiten der Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler, nehmen<br />

engagiert <strong>und</strong> kritisch Anteil an ihnen.<br />

Aus dem Ansatz der FWA, jedes K<strong>in</strong>d nach se<strong>in</strong>en<br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> Möglichkeiten zu fördern,<br />

se<strong>in</strong>e Neugierde zu erhalten, die andauernde Fragehaltung<br />

zu fördern, weil die K<strong>in</strong>der ihren Fragen<br />

nachgehen, weil sie ermutigt werden, ergibt<br />

sich die Schulform Gesamtschule als s<strong>in</strong>nvolle<br />

Schulform für e<strong>in</strong>e <strong>Montessori</strong>-Schule der <strong>Sek<strong>und</strong>arstufe</strong>n<br />

I <strong>und</strong> <strong>II</strong>.<br />

V.i.S.d.P.: Hans Schneider, Schulleiter<br />

<strong>Montessori</strong>-<strong>Pädagogik</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Sek<strong>und</strong>arstufe</strong> I <strong>und</strong> <strong>II</strong><br />

„Freiheit <strong>und</strong> Diszipl<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d zwei Seiten<br />

derselben Medaille.”<br />

LEBEN <strong>und</strong> LERNEN<br />

<strong>in</strong> der<br />

<strong>Maria</strong>-<strong>Montessori</strong>-Gesamtschule<br />

Aachen<br />

„Unsere Schule ist e<strong>in</strong> Ort geme<strong>in</strong>samen Lebens<br />

<strong>und</strong> Lernens. Wir stellen die ganzheitliche Entwicklung<br />

der Persönlichkeit der Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schüler <strong>in</strong> den Mittelpunkt – ganz im S<strong>in</strong>ne<br />

des positiven Menschenbildes der Pädagog<strong>in</strong><br />

<strong>Maria</strong> <strong>Montessori</strong>. Ziel ist es, allen Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schülern den Raum zu geben, sich nach ihren<br />

<strong>in</strong>dividuellen Möglichkeiten frei zu entfalten.“<br />

(aus der Präambel zur Schulverfassung der <strong>Maria</strong><br />

<strong>Montessori</strong> Gesamtschule)


<strong>Montessori</strong>–<strong>Pädagogik</strong> <strong>in</strong> der <strong>Sek<strong>und</strong>arstufe</strong><br />

Mit der Gründung unserer <strong>Maria</strong>-<strong>Montessori</strong>-<br />

Gesamtschule gibt es <strong>in</strong> Aachen für K<strong>in</strong>der <strong>und</strong><br />

Jugendliche die Möglichkeit, e<strong>in</strong>e <strong>Montessori</strong>-<br />

E<strong>in</strong>richtung vom K<strong>in</strong>derhaus bis zum Abitur zu<br />

besuchen.<br />

Zentraler Erziehungsgr<strong>und</strong>satz unserer E<strong>in</strong>richtung<br />

ist, die Autonomie von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

zu stärken auf der Basis des Menschenbildes<br />

von <strong>Maria</strong> <strong>Montessori</strong>, die das<br />

“K<strong>in</strong>d als Baumeister se<strong>in</strong>er selbst” sieht. Dieser<br />

Erziehungsgr<strong>und</strong>satz ist geprägt von dem Vertrauen<br />

<strong>in</strong> die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> der<br />

Überzeugung “K<strong>in</strong>der kennen ihren Weg”.<br />

Die Lehrer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Lehrer unserer Schule begleiten<br />

<strong>und</strong> unterstützen die Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schüler im S<strong>in</strong>ne <strong>Maria</strong> <strong>Montessori</strong>s “Hilf mir es<br />

selbst zu tun” beim Erwerb der Fähigkeit, zunehmend<br />

Verantwortung für das eigene Lernen<br />

<strong>und</strong> den eigenen Weg zu übernehmen.<br />

Die Aktualität dieses <strong>Montessori</strong>-Konzeptes<br />

wächst zunehmend vor dem H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> gesellschaftlicher<br />

Veränderungen. Stichworte wie verlorene<br />

K<strong>in</strong>dheit, zunehmender Wissensdruck,<br />

Medienvielfalt usw. deuten diese Veränderungen<br />

nur an. Dabei ist für die Entwicklung von K<strong>in</strong>dern<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen zunehmend wichtig, dass<br />

sie lernen, selbstbestimmt <strong>und</strong> verantwortlich<br />

selbst tätig zu werden.<br />

Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen<br />

ist e<strong>in</strong>e der Schlüsselqualifikationen, die<br />

K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche heute <strong>in</strong> der Schule erwerben<br />

müssen. Arbeitsmarktuntersuchungen<br />

zeigen e<strong>in</strong>deutig, dass kaum e<strong>in</strong>er der Berufse<strong>in</strong>steiger<br />

von heute se<strong>in</strong> Berufsleben im E<strong>in</strong>steigerberuf<br />

beenden wird. Die Fähigkeit <strong>und</strong> Bereitschaft<br />

zum lebenslangen selbstständigen<br />

Lernen ist also e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung, um<br />

erfolgreich das Berufsleben zu bewältigen.<br />

Die oben formulierten Gr<strong>und</strong>sätze versuchen wir<br />

an vielen Stellen <strong>in</strong> unserer <strong>Maria</strong> <strong>Montessori</strong>-<br />

Gesamtschule zu realisieren.<br />

Die Freie Wahl der Arbeit (FWA) steht dabei<br />

im Mittelpunkt.<br />

Für <strong>Maria</strong> <strong>Montessori</strong> stehen Freiheit <strong>und</strong> Arbeit<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em unmittelbaren Zusammenhang: Jedes<br />

K<strong>in</strong>d will lernen. Lernarbeit wird dann nicht als<br />

Druck empf<strong>und</strong>en, wenn sie unter den Bed<strong>in</strong>gungen<br />

der Freiheit stattf<strong>in</strong>det. Damit ist nicht<br />

Beliebigkeit geme<strong>in</strong>t, sondern Freiheit der Arbeit<br />

folgt bestimmten Regeln <strong>und</strong> hat klar def<strong>in</strong>ierte<br />

Grenzen.<br />

Konkret bedeutet dies:<br />

Im St<strong>und</strong>enraster unserer Schule s<strong>in</strong>d von Jg.<br />

5-8 acht Wochenst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> von Jg. 9-10<br />

sechs Wochenst<strong>und</strong>en für die Freie Wahl der<br />

Arbeit vorgesehen.<br />

In diesen FWA-St<strong>und</strong>en können die Schüler<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Schüler eigenständig üben, Unterrichtsstoff<br />

wiederholen, vertiefen oder erweitern <strong>und</strong><br />

fächerübergreifende Aufgaben <strong>und</strong> Projekte bearbeiten,<br />

die ihren <strong>in</strong>dividuellen Fähigkeiten <strong>und</strong><br />

Interessen entsprechen.<br />

Freie Wahl der Arbeit <strong>in</strong> den Jahrgängen 5/6<br />

umfasst die Arbeit an Pflichtaufgaben aus den<br />

e<strong>in</strong>zelnen Fächern, Wahlaufgaben <strong>und</strong> freie Arbeit<br />

mit den Lernmaterialien <strong>und</strong> an Projekten.<br />

Entsprechend den veränderten Entwicklungsbedürfnissen<br />

der Jugendlichen nimmt ab Klasse 7<br />

der Anteil an Pflichtaufgaben <strong>und</strong> Materialarbeit<br />

ab zugunsten zunehmend selbstständiger Projektarbeit,<br />

Arbeit an praktischen Aufgaben <strong>und</strong><br />

Übernahme von Verantwortung <strong>in</strong>nerhalb oder<br />

außerhalb der Schule. So arbeiten z.B. im 8.<br />

Jahrgang alle Schüler/<strong>in</strong>nen im Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

praktischen Arbeit im FWA – Unterricht an e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>dividuellen kreativen, handwerklichen oder<br />

künstlerischen Langzeitaufgabe, während <strong>in</strong> den<br />

Jahrgängen 9/10 e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Jahresarbeit<br />

angefertigt wird.<br />

Alle Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler unserer Schule<br />

führen zusätzlich zu e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>wöchigen K<strong>in</strong>dergartenpraktikum<br />

im Jahrgang 7 <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em dreiwöchigen<br />

Schülerbetriebspraktikum im Jahrgang<br />

9 e<strong>in</strong> Sozialpraktikum <strong>in</strong>nerhalb oder außerhalb<br />

der Schule durch, das den Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

Schülern die Möglichkeit gibt, ihre sozialen<br />

Kompetenzen weiter zu entwickeln, Verantwortung<br />

zu übernehmen sowie E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die soziale/<br />

ökologische/ geme<strong>in</strong>nützige Arbeit zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

Am Ende der Schulzeit wird das Sozialportfolio<br />

mit e<strong>in</strong>em Zertifikat dokumentiert.<br />

In den St<strong>und</strong>en der Freien Wahl der Arbeit gelten,<br />

wie <strong>in</strong> anderen Unterrichtsst<strong>und</strong>en auch,<br />

feste Regeln:<br />

• Ritualisierter Ablauf der St<strong>und</strong>e der Freien<br />

Wahl der Arbeit

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