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Petri-Info - Petrikirchengemeinde Bielefeld

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A N ( G E ) D A C H T<br />

Ostern – mit allen Sinnen erleben<br />

Im Unterricht sprechen wir über Gott.<br />

Ein Konfirmand bemerkt: Ich glaube<br />

nur, was ich sehe. Ein Einwand, den<br />

schon Thomas gegenüber den anderen<br />

Jüngern vorbrachte, als die ihm erzählten:<br />

Wir haben den Herrn gesehen.<br />

Er ist auferstanden und lebt.<br />

Thomas ist einer, der sicher gehen<br />

will, der nicht gleich alles übernimmt,<br />

was andere sagen. Er will sich selbst<br />

überzeugen. Das gefällt mir an ihm.<br />

Denn darum geht es ja, dass wir selbst<br />

zur Wahrheit und Freude finden,<br />

selbst Erfahrungen mit Jesus, dem<br />

Auferstandenen, machen. Und darum<br />

verlassen wir uns lieber auf das, was<br />

wir selber sehen.<br />

Nur ist das mit dem Sehen so eine<br />

Sache. Mit unseren Augen können wir<br />

nicht die ganze Wirklichkeit erfassen.<br />

Es gibt Dinge wie den elektrischen<br />

Strom, die wir nicht sehen und die<br />

trotzdem da sind.<br />

Interessant, dass in den Osterberichten<br />

immer wieder erzählt wird wie Menschen<br />

am Grab mit ihren Augen sehen<br />

und Jesus doch nicht erkennen. Als<br />

die Frauen Jesus sehen, halten sie ihn<br />

für den Gärtner.<br />

Das Hören scheint viel wichtiger zu<br />

sein. Der Auferstandene wird an seiner<br />

Stimme und seinen Worten erkannt:<br />

Es reicht, dass Jesus Maria mit<br />

ihrem Namen anspricht und sie erkennt<br />

ihn. Überhaupt fällt auf, dass es<br />

Ostern um alle unsere Sinne geht. Die<br />

Evangelien erzählen von wohlriechenden<br />

Ölen, die den Geruch des<br />

Todes vertreiben. Thomas will nicht<br />

S E I T E 2<br />

nur sehen, sondern auch fühlen, die<br />

Wundmale mit eigenen Händen berühren.<br />

Der Auferstandene wird erkannt<br />

im Brechen des Brotes und<br />

daran wie er den Jüngern mit einem<br />

köstlich gebratenen Fisch das Frühstück<br />

bereitet.<br />

Sehen, hören, riechen, tasten, schmekken<br />

– ich darf das neue Leben mit<br />

allen Sinnen erfahren. Lassen Sie sich<br />

deshalb Karfreitag und Ostern zum<br />

Gottesdienst einladen.<br />

Wir sehen, die Farben haben sich<br />

geändert vom Violett der Passion zum<br />

festlich strahlenden Weiß. Die duftenden<br />

Blumen sind Ausdruck der Freude<br />

und des neuen Lebens. Die Posaunen<br />

verkünden die frohe Botschaft „Christ<br />

ist erstanden!“ Im Abendmahl<br />

schmecken wir wie freundlich der<br />

Herr ist.<br />

Und vergessen wir bei allen Sinnen<br />

unser Herz nicht. Denn die ganze<br />

Wahrheit des neuen Lebens und der<br />

Liebe Gottes will über unsere Sinne<br />

nicht im Kopf bleiben, sondern uns im<br />

Herzen berühren und froh machen.<br />

Wie ließ es Antoine de Saint-Exupéry<br />

doch den Kleinen Prinzen treffend<br />

sagen: „Man sieht nur mit dem Herzen<br />

gut, das Wesentliche ist für die Augen<br />

unsichtbar.“<br />

Frohe Ostern mit Herz und allen Sinnen<br />

wünscht Ihnen Ihr

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