2008 - Stiftung Auffangeinrichtung BVG

2008 - Stiftung Auffangeinrichtung BVG 2008 - Stiftung Auffangeinrichtung BVG

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Stiftung Auffangeinrichtung BVG Jahresbericht und Jahresrechnung 2008: 2. Juni 2009 3 Aufgaben und Organisation 3.1 Aufgaben und Aufgabenverteilung Die Stiftung Auffangeinrichtung BVG hat vier Geschäftsbereiche mit folgenden Aufgaben: • Geschäftsbereich Vorsorge BVG seit dem 1. Januar 1985: Durchführung der beruflichen Vorsorge für Arbeitgeber und freiwillig versicherte Einzelpersonen (klassische Pensionskasse). • Geschäftsbereich Freizügigkeitskonten seit dem 1. Januar 1995: Führen von Freizügigkeitskonten. • Geschäftsbereich Risikoversicherung für Arbeitslose seit dem 1. Juli 1997: Durchführung der obligatorischen beruflichen Vorsorge für Arbeitslose, die ein Taggeld beziehen. • Geschäftsbereich Wiederanschlusskontrolle seit dem 1. Januar 2005: Kontrolle der Anschlusspflicht von Arbeitgebern, welche die Vorsorgeeinrichtung wechseln. Die Stiftung beschäftigte bis Ende 2007 kein eigenes Personal. Sie hatte die Durchführung der Aufgaben an verschiedene Dienstleistungsfirmen übertragen. Aufgrund der Strategie 2010 hat die Stiftung eine umfassende Reorganisation eingeleitet mit dem Ziel bis zum 1. Januar 2009 das Gros der Tätigkeiten selbständig zu erledigen und das hierzu nötige Personal einzustellen. Die operative Führung der Stiftung (Geschäftsstelle) lag vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2007 bei der Vorsorgeservice AG. Seit dem 1. Januar 2008 wird sie durch festangestelltes Personal erledigt. Die administrative Durchführung des Tagesgeschäftes lag vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2008 bei der Swiss Life Pension Services AG (SLPS). Per 1. Januar 2009 wurde eine eigene Organisation aufgebaut. Die Kapitalanlagen werden unter der Leitung eines neu geschaffenen Bereiches Kapitalanlagen durch verschiedene Banken und Portfoliomanager verwaltet. Im Bereich Investment-Controlling und Wertschriftenbuchhaltung wird die Stiftung unterstützt durch die Complementa Investment-Controlling AG, im Rechtsbereich durch Dr. H.U. Stauffer und VISCHER Notare und Anwälte. Als Investment Advisor ist Dr. A. Dimai, DL Investment Partners AG, als Pensionsversicherungsexperte ist P. Spuhler, Swisscanto Vorsorge AG, tätig. Die Revisionsgesellschaft ist Ernst & Young AG, Zürich. 3.2 Organisationsstruktur Im Jahr 2008 galt die nachstehende Organisation. Stiftungsrat Pensionsversicherungsexperte Revisionsgesellschaft Rechtskonsulenten Investment-Controller Stiftungsratsausschuss Anlageausschuss Investment-Komitee Vorsorgeausschuss Investment-Advisor Geschäftsführer Anlagen Technik & Aktuariat Vorsorgeadministration Zweigstelle Deutschschweiz (Rotkreuz) Zweigstelle Deutschschweiz (Zürich) Zweigstelle Westschweiz Zweigstelle Italienische Schweiz Freizügigkeitskonten D 2009_06_02_Jahresbericht und Rechnung 2008 def.doc Seite 7 / 78

Stiftung Auffangeinrichtung BVG Jahresbericht und Jahresrechnung 2008: 2. Juni 2009 Jahresbericht 1 Tätigkeitsbericht 1.1 Generelles Die Stiftung Auffangeinrichtung war von 1985 bis 2003 als Vollversicherungslösung geführt worden. Im Jahr 2003 hat sich der Stiftungsrat für eine Reorganisation in Richtung autonome Vorsorgeeinrichtung entschieden. Seit dem 1. Januar 2004 bzw. 2005 ist die Stiftung bezüglich der versicherungstechnischen Risiken und der Kapitalanlagerisiken voll autonom. Die operative Führung, die Abwicklung der Versichertenadministration sowie die Kapitalanlagen wurden vollumfänglich auf externe Dienstleister übertragen. Nach der Konsolidierung der „Organisation 2004“ hat der Stiftungsrat eine generelle Standortbestimmung vorgenommen und sich mittelfristige Ziele gesetzt. Diese hat er in der am 12. März 2007 verabschiedeten „Strategie 2010“ schriftlich festgehalten. Die wichtigsten strategischen Ziele sind: 1. Generelle Steigerung der Leistungsfähigkeit der Stiftung durch Senkung der Verwaltungskostensätze und Verbesserung der Dienstleistungsqualität 2. Vereinfachung der Organisationsstruktur 3. Überdurchschnittliche Anlageergebnisse bei vertretbarem Risiko und professionellem Risikomanagement 4. Generell sichere finanzielle Situation durch ausreichende Wertschwankungsreserven und konservativer Rückstellungspolitik 5. Praktizieren der anerkannten Regeln der Good Governance und Ausrichtung nach dem Verhaltenskodex der beruflichen Vorsorge Die Umsetzung der Strategie wurde umgehend in Angriff genommen. Aufgrund der noch im Jahr 2007 vorgenommenen Analysen kam der Stiftungsrat zu folgendem Schluss: Angesichts der erreichten Grösse und Komplexität können die strategischen Ziele dann am besten erreicht werden, wenn die Mehrheit der operativen Tätigkeiten von der Stiftung selber wahrgenommen wird. Im ersten Schritt wurden die operative Führung (Mitarbeiter der Geschäftsstelle) per 1. Januar 2008 von der Stiftung fest angestellt. Im zweiten Schritt wurden die Verwaltungseinheiten der Geschäftsbereiche BVG, Freizügigkeitskonten und Risikoversicherung für Arbeitslose mit Unterstützung von Partnern per 1. Januar 2009 aufgebaut und der Geschäftsbereich „Kapitalanlagen“ personell verstärkt. Das operative Geschäft bei den Kapitalanlagen wird nach wie vor durch externe Manager erledigt. Die Umsetzung der Reorganisation wurde im Rahmen des Projektes Integration durchgeführt. Projektleiter war Jürg Keller, eidg. dipl. Pensionsversicherungsexperte, Exactis AG. Die Details gehen aus Kap. 1.4. hervor. Neben der Reorganisation stellten auch die Entwicklungen an den Kapitalmärkten sehr hohe Anforderungen an die Führung der Stiftung. Sie erforderten eine hohe Aufmerksamkeit und ungewohnt zahlreiche taktische Eingriffe. Die Aktienquote wurde schrittweise aktiv reduziert, die Liquidität auf rund einen Viertel des Gesamtvermögens erhöht. Die Turbulenzen führten auch dazu, dass die Umsetzung der Anlagestrategie 2008, die ursprünglich auf den 1. April 2008 vorgesehen war, auf die zweite Jahreshälfte verschoben werden musste. Die vorgesehene weitere Diversifikation der Anlagen wurde dadurch verzögert, was sich allerdings für die Performance insgesamt positiv auswirkte. Diese Massnahmen führten dazu, dass der Benchmark im Jahr 2008 um 5.5 Prozentpunkte übertroffen wurde. Zusätzlich zu diesen Meilensteinen wurde eine Reihe weiterer Vorhaben in die Tat umgesetzt. Dazu gehörte u.a. die fristgerechte Erstellung der Jahresrechnung 2007, der personelle Ausbau D 2009_06_02_Jahresbericht und Rechnung 2008 def.doc Seite 8 / 78

<strong>Stiftung</strong> <strong>Auffangeinrichtung</strong> <strong>BVG</strong><br />

Jahresbericht und Jahresrechnung <strong>2008</strong>: 2. Juni 2009<br />

Jahresbericht<br />

1 Tätigkeitsbericht<br />

1.1 Generelles<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Auffangeinrichtung</strong> war von 1985 bis 2003 als Vollversicherungslösung geführt<br />

worden. Im Jahr 2003 hat sich der <strong>Stiftung</strong>srat für eine Reorganisation in Richtung autonome<br />

Vorsorgeeinrichtung entschieden. Seit dem 1. Januar 2004 bzw. 2005 ist die <strong>Stiftung</strong> bezüglich<br />

der versicherungstechnischen Risiken und der Kapitalanlagerisiken voll autonom. Die operative<br />

Führung, die Abwicklung der Versichertenadministration sowie die Kapitalanlagen wurden vollumfänglich<br />

auf externe Dienstleister übertragen.<br />

Nach der Konsolidierung der „Organisation 2004“ hat der <strong>Stiftung</strong>srat eine generelle Standortbestimmung<br />

vorgenommen und sich mittelfristige Ziele gesetzt. Diese hat er in der am 12. März<br />

2007 verabschiedeten „Strategie 2010“ schriftlich festgehalten.<br />

Die wichtigsten strategischen Ziele sind:<br />

1. Generelle Steigerung der Leistungsfähigkeit der <strong>Stiftung</strong> durch Senkung der Verwaltungskostensätze<br />

und Verbesserung der Dienstleistungsqualität<br />

2. Vereinfachung der Organisationsstruktur<br />

3. Überdurchschnittliche Anlageergebnisse bei vertretbarem Risiko und professionellem Risikomanagement<br />

4. Generell sichere finanzielle Situation durch ausreichende Wertschwankungsreserven und<br />

konservativer Rückstellungspolitik<br />

5. Praktizieren der anerkannten Regeln der Good Governance und Ausrichtung nach dem<br />

Verhaltenskodex der beruflichen Vorsorge<br />

Die Umsetzung der Strategie wurde umgehend in Angriff genommen.<br />

Aufgrund der noch im Jahr 2007 vorgenommenen Analysen kam der <strong>Stiftung</strong>srat zu folgendem<br />

Schluss: Angesichts der erreichten Grösse und Komplexität können die strategischen Ziele<br />

dann am besten erreicht werden, wenn die Mehrheit der operativen Tätigkeiten von der <strong>Stiftung</strong><br />

selber wahrgenommen wird. Im ersten Schritt wurden die operative Führung (Mitarbeiter der<br />

Geschäftsstelle) per 1. Januar <strong>2008</strong> von der <strong>Stiftung</strong> fest angestellt. Im zweiten Schritt wurden<br />

die Verwaltungseinheiten der Geschäftsbereiche <strong>BVG</strong>, Freizügigkeitskonten und Risikoversicherung<br />

für Arbeitslose mit Unterstützung von Partnern per 1. Januar 2009 aufgebaut und der<br />

Geschäftsbereich „Kapitalanlagen“ personell verstärkt. Das operative Geschäft bei den Kapitalanlagen<br />

wird nach wie vor durch externe Manager erledigt.<br />

Die Umsetzung der Reorganisation wurde im Rahmen des Projektes Integration durchgeführt.<br />

Projektleiter war Jürg Keller, eidg. dipl. Pensionsversicherungsexperte, Exactis AG. Die Details<br />

gehen aus Kap. 1.4. hervor.<br />

Neben der Reorganisation stellten auch die Entwicklungen an den Kapitalmärkten sehr hohe<br />

Anforderungen an die Führung der <strong>Stiftung</strong>. Sie erforderten eine hohe Aufmerksamkeit und ungewohnt<br />

zahlreiche taktische Eingriffe. Die Aktienquote wurde schrittweise aktiv reduziert, die<br />

Liquidität auf rund einen Viertel des Gesamtvermögens erhöht. Die Turbulenzen führten auch<br />

dazu, dass die Umsetzung der Anlagestrategie <strong>2008</strong>, die ursprünglich auf den 1. April <strong>2008</strong><br />

vorgesehen war, auf die zweite Jahreshälfte verschoben werden musste. Die vorgesehene weitere<br />

Diversifikation der Anlagen wurde dadurch verzögert, was sich allerdings für die Performance<br />

insgesamt positiv auswirkte. Diese Massnahmen führten dazu, dass der Benchmark im<br />

Jahr <strong>2008</strong> um 5.5 Prozentpunkte übertroffen wurde.<br />

Zusätzlich zu diesen Meilensteinen wurde eine Reihe weiterer Vorhaben in die Tat umgesetzt.<br />

Dazu gehörte u.a. die fristgerechte Erstellung der Jahresrechnung 2007, der personelle Ausbau<br />

D 2009_06_02_Jahresbericht und Rechnung <strong>2008</strong> def.doc Seite 8 / 78

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