abschlussbericht_waswillberlin
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Olympische und Paralympische Spiele 2024. Was will Berlin? 40<br />
6. Baustein IV: Begleitgruppe Bürgerbeteiligung<br />
Die Begleitgruppe Bürgerbeteiligung, die aus 25 vom Senat eingeladenen Vertreter/innen der<br />
organisierten Stadtgesellschaft sowie 25 nach einem geschlechterquotierten Losverfahren<br />
ermittelten Berlinerinnen und Berlinern bestand, die sich zuvor für einen Sitz beworben<br />
hatten, verstand sich als Wächterin des Prozesses und Resonanzkörper für Bürgermeinungen.<br />
Insgesamt kam sie zu zwei Sitzungen zusammen. 8<br />
Die konstituierende Sitzung der Begleitgruppe fand am 5. März 2015 statt. Auf der Agenda der<br />
Sitzung standen das persönliche Kennenlernen der Mitglieder, die Diskussion des Entwurfs<br />
einer Geschäftsordnung sowie die Auseinandersetzung mit dem weiteren Prozess.<br />
In der persönlichen Vorstellung wurde klar, dass es viele verschiedene Meinungen zu einer<br />
Bewerbung Berlins seitens der Mitglieder gab. Ungefähr zu gleichen Teilen teilte sich die<br />
Gruppe in Befürworter/innen, Gegner/innen und neutrale Mitglieder (die sich erst im Laufe<br />
des Prozesses eine Meinung bilden wollten).<br />
Ein wichtiger Ausgangspunkt für die weitere Diskussion war die Geschäftsordnung der<br />
Begleitgruppe. Die Mitglieder diskutierten zunächst die Qualitätskriterien der Beteiligung und<br />
betonten die Wichtigkeit der Ergebnisoffenheit des Prozesses, die sich auch in der<br />
Zusammensetzung der geladenen Sprecher/innen bei Vor-Ort-Veranstaltungen niederschlagen<br />
solle. Des Weiteren wurde gefordert, dass ausgewogene Informationen und eine stets<br />
aktualisierte Dokumentation der bisherigen Veranstaltungen vorhanden sein sollten.<br />
Interessierte müssten sich jederzeit einen Überblick über den aktuellen Stand der Debatte<br />
verschaffen können.<br />
Neben diesen grundsätzlichen Fragen regte die Begleitgruppe auch Veränderungen in der<br />
weiteren Prozessgestaltung an. So kritisierte sie, dass eine geplante Bürgerwerkstatt zum<br />
Thema „Mitmach-Spiele“ nicht das eigentliche Interesse der Berliner Bevölkerung treffe und<br />
stattdessen über die Finanzierung einer Bewerbung und eventuellen Ausrichtung gesprochen<br />
werden müsse. Die Kritik der Begleitgruppe war daraufhin Anlass für die Senatskanzlei und<br />
Zebralog, die folgende Bürgerwerkstatt auszusetzen, um hierdurch die Gelegenheit zu<br />
eröffnen, die Themen der weiteren Veranstaltungen in Absprache mit der Begleitgruppe zu<br />
beschließen.<br />
Die zweite, abschließende Sitzung der Begleitgruppe am 26. März – nach der Entscheidung des<br />
DOSB für Hamburg – förderte in einer Auswertungsrunde wertvolle Rückmeldungen zutage,<br />
die wesentlich zu den Lehren, die man aus diesem Prozess ziehen kann, beigetragen haben.<br />
Der Austausch zwischen den Mitgliedern der Begleitgruppe und den Verantwortlichen in den<br />
Senatsverwaltungen war fruchtbar und von gemeinsamem Lernwillen bestimmt.<br />
An diesen Beispielen zeigt sich, dass die aus Bürger/innen und organisierter Stadtgesellschaft<br />
zusammengesetzte Begleitgruppe ihren Auftrag umgehend und engagiert angenommen hat.<br />
Ein derartiges Gremium kann durch ihre Unabhängigkeit und Zusammensetzung vor allem bei<br />
kontroversen Themen die Neutralität des Prozesses glaubhaft einfordern und damit die<br />
Qualität und Legitimität der Beteiligung steigern. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen<br />
8<br />
Eine Liste der eingeladenen und ausgelosten Mitglieder der Begleitgruppe sowie die Protokolle der<br />
beiden Sitzungen befinden sich im Anhang.