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Olympische und Paralympische Spiele 2024. Was will Berlin? 38 “Für die Bewusstseinsbildung der Öffentlichkeit muss mehr Öffentlichkeitsarbeit über Rechte von Menschen mit Behinderungen gemacht werden. Auch für die Menschen mit Behinderungen selbst. Es sollte mehr über Paralympics berichtet werden. Barrierefreiheit sollte stärker zu einem öffentlichen Thema werden.“ Ein zentrales Thema, das von der AG 3 („Barrierefreie Sportstätten“) diskutiert wurde, war die Einstellung vieler Menschen zum Thema Barrierefreiheit. Wenngleich der Denkmalschutz in historischen Gebäuden häufig als ein Hindernis für einen barrierefreien Zugang sei, wäre Barrierefreiheit weniger ein bürokratisches als vielmehr ein kulturelles Problem, denn viele Entscheider/innen setzten Barrierefreiheit immer noch mit großem Aufwand und Kosten gleich. Um dem entgegenzuwirken bedürfe es vermehrter Aufklärung, um aufzuzeigen, dass es gerade bei Neubauten oft keinen Mehraufwand bedeute, wenn man nach Kriterien des „Universal Design“ baue. “weitgehende Kooperation zwischen Experten/Betroffenen und den Entscheidenden bereits in der Planungsphase könnte helfen, Fehler zu vermeiden, Kosten zu senken.“ Dementsprechend wurde in AG 3 die Forderung nach einem Kulturwandel laut. Während in Deutschland Barrierefreiheit in der Ausbildung von Architekten an immer weniger Universitäten und Fachhochschulen integraler Bestandteil sei, hätten die angelsächsischen Länder dort eine Vorbildfunktion. In den USA und Großbritannien seien die Maßnahmen- Kataloge umfangreicher und man nähere sich dem Thema auf spielerische Art: Angeführt wurde hier das IPC-Handbook (International Paralympics Committee Handbook) und das ADA (Americans with Disabilities Act), welches Entscheider/innen hierzulande als Inspiration dienen könne. Hinsichtlich der Frage, ob Barrierefreiheit in der Fläche oder nur konzentriert an gewissen Orten umgesetzt werden müsse, gingen die Meinungen auseinander. Die einen plädierten für ein gleiches Recht auf Teilhabe, das flächendeckend in Anspruch genommen werden kann. Die anderen argumentierten – auch im Hinblick auf die Realisierbarkeit – für eine Spezialisierung barrierefreier Sportstätten an verschiedenen Orten. So könne man die begrenzten Mittel gezielter für den Ausbau von Kompetenzzentren einsetzen. “Will man die durchschnittlich ältere, sanierungsbedürftige Bausubstanz barrierefrei gestalten, kommen hohe Kosten auf das Land zu.“ “Statt in der Fläche alle Sportstätten barrierefrei zu gestalten, wäre eine Konzentration auf Schwerpunkt-Sportstätten für bestimmte Sportarten kostengünstiger und damit evtl. realistischer.“
Olympische und Paralympische Spiele 2024. Was will Berlin? 39 In AG 4 („Spiele für Alle“) wurden konkrete Konzepte für inklusive Spiele entwickelt: Hier reichten die Vorschläge von audiovisuellen Beschreibungen für sehbehinderte Menschen über die Nutzung einfacher Sprache bis hin zu barrierefreiem und auch kostenlosem Nahverkehr. Gesonderte Fahrdienste für Menschen mit Beeinträchtigungen wurden kritisch gesehen. “Erfahrungen, dass Sonderfahrdienste nicht funktionieren“ Weiterhin äußerten sich viele Beiträge zum Thema Ticketvergabe. Hier wurde angemahnt, dass diese nicht nur online erfolgen sollte.
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