abschlussbericht_waswillberlin
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Olympische und Paralympische Spiele 2024. Was will Berlin? 17<br />
Kosten/Finanzierung<br />
Die Mehrzahl der 117 Beiträge, die zu Kategorie „Kosten/Finanzierung“ eingingen, kritisierten<br />
die finanziellen Aufwendungen, die die Ausrichtung von Olympischen und Paralympischen<br />
Spielen für Berlin bedeuten würde. Als besonders schwierig wurde die Tatsache bewertet,<br />
dass an vielen Stellen innerhalb der Stadt Geld fehle. Als Beispiele wurden<br />
sanierungsbedürftige Straßen, Schulen und Sporteinrichtungen genannt sowie mangelhaft<br />
ausgestattete Flüchtlingsunterkünfte oder auch Großprojekte wie der Berliner Flughafen BER.<br />
“Wer soll das alles bezahlen? Wir haben genug Baustellen wie Neue<br />
Nationalgalerie, Neues Museum der Moderne am Kulturforum, Museumsinsel. Das alles ist<br />
u.a. positives Aushängeschild für eine hoffentlich weiterhin offene Stadt.“<br />
Weiterhin wurde gefragt, wie hoch die Kosten insgesamt seien, die für die Ausrichtung<br />
Olympischer und Paralympischer Spiele auf Berlin zukommen könnten. Hier eine<br />
exemplarische Antwort seitens der zuständigen Senatsverwaltungen auf eine Bürgeranfrage<br />
zum Thema Kosten/Finanzierung:<br />
“Die in der Berliner Interessenbekundung genannten Kosten von rd. 2,0 Milliarden<br />
Euro beziehen sich ausschließlich auf die geschätzten Kosten für Sportstätten (Um- und<br />
Ausbau von Wettkampfstätten: 0,25 Mrd. Euro; Neubau von Wettkampfstätten inkl.<br />
Rückbau ge-mäß Nachnutzungskonzept: 0,25 Mrd. Euro; temporäre Wettkampfstätten: 1<br />
Mrd. Euro; Modernisierung von Trainingsstätten: 0,25 Mrd. Euro). Weiterhin sind in den<br />
angesproche-nen 2,0 Milliarden Euro Kosten in Höhe von 0,25 Mrd. Euro für die<br />
Modernisierung von bestehenden Sportstätten enthalten – diese 0,25 Mrd. Euro würden<br />
aber auch ohne Olympia für notwendige Sanierungen anfallen.<br />
Zu den angesprochenen 2,0 Milliarden Euro werden weitere Kosten kommen, bspw. für<br />
die Durchführung der Spiele (diese konnten seit Barcelona 1992 jeweils komplett aus den<br />
Einnahmen für Tickets, Sponsoring, Merchandise etc. sowie durch einen Zuschuss des IOC<br />
an die Ausrichterstädte in Höhe von rd. 1 Mrd. Euro refinanziert werden) oder für das<br />
Olympische und Paralympische Dorf (dieses finanziert sich langfristig aus den späteren<br />
Mieteinnahmen). Für diese beiden Kostenblöcke liegen allerdings noch keine<br />
Kostenschätzungen vor – denn diese Schätzungen sind sehr aufwendig und auch teuer.<br />
Sollte sich der Deutsche Olympische Sportbund im März für Berlin entscheiden, wird es<br />
eine der ersten Aufgaben einer zu gründenden Bewerbungsgesellschaft sein, diese<br />
Kostenschätzungen durchzuführen. Die genannten Kosten in London in Höhe von rd. 12<br />
Mrd. Euro entstanden primär durch die aufwändigen Infrastrukturmaßnahmen – in<br />
London wurde im Rahmen der Olympiabewerbung ein ganz neues Stadtviertel gebaut. In<br />
Berlin muss hingegen nur wenig gebaut werden, denn die Berliner Infrastruktur ist schon<br />
heute fit für Olympia: 50 % der benötigten Wettkampfstätten und 100 % der<br />
erforderlichen Trainingsstätten sind bereits vorhanden, das Berliner Verkehrsnetz ist<br />
schon heute olympiatauglich und die Kapazität der Hotels übertrifft bereits die IOC-<br />
Anforderungen. Das ermöglicht eine im internationalen Vergleich günstige<br />
Olympiabewerbung. Dem gegenüber würedn dann modernisierte und erneuerte