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EINSATZ, Magazin für Sicherheit, Wirtschaft und Sport

Milizaufrüstung, EU Armeepläne, Rekord bei Rosenbauer, Magni Roto-Teleskoplader, Militärschlagzeilen, Sanitäter gesucht, Lada Taiga, Volvo S80, Suzuki Vitara,

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0 2<br />

P.b.b. · Verlagspostamt 4600 Wels<br />

Plus.Zeitung · 07Z037204<br />

10. Jg. · E 4,20<br />

BUNDESHEER<br />

2/2015<br />

MAGAZIN FÜR SICHERHEIT, WIRTSCHAFT UND SPORT<br />

77 MILLIONEN<br />

FÜR MILIZAUFRÜSTUNG<br />

Seite 8<br />

SICHER-<br />

AUCH IM IN-<br />

Seite<br />

6<br />

ROTES KREUZ BRAUCHT<br />

DRINGEND SANITÄTER<br />

DIE KATASTROPHENSCHÜTZER<br />

NUMMER EINS<br />

PERFEKT IM GELÄNDE:<br />

DER LADA TAIGA<br />

Seite 28 Seite 26 Seite 341


IMPRESSUM<br />

INHALT<br />

Herausgeber: Helmut Moser<br />

Medieneigentümer:<br />

Exclusiv-Verlagsges.m.b.H. & Co. KG<br />

4600 Wels, Schloss Lichtenegg 1<br />

Tel. ++43 / (0) 72 42/67 8 23<br />

Fax ++43 / (0) 72 42/29 7 07<br />

www.mmga.at<br />

Chefredakteur: Helmut Moser<br />

Chefredakteur-Stv.: Kurt Guggenbichler<br />

Redaktion:<br />

Mag. Michael Waldburger, Markus Zwirchmair,<br />

Christian Landa, Alina Robu,<br />

Karl Steiner, Lex Wheeler, Leonid Wasseljewitsch<br />

Fotos: Falls nicht anders angegeben<br />

bmlvs/B<strong>und</strong>esheer, mmga, bhi<br />

Werner Peherstorfer<br />

Sitz der Redaktion:<br />

A-4600 Wels, Schloss Lichtenegg 1<br />

Tel. ++43 / (0) 72 42/67 8 23<br />

Fax ++43 / (0) 72 42/29 7 07<br />

E-Mail: moser@mmga.at<br />

Anzeigen:<br />

Tel. ++43 / (0) 7242 / 67 8 23-36<br />

E-Mail: einsatz@mmga.at<br />

Druck:<br />

Friedrich Ges.m.b.H. & Co. KG<br />

4020 Linz, Zamenhofstr. 43-45<br />

Vertrieb: Eigenvertrieb,<br />

Pressegroßvertrieb - Salzburg<br />

Vertrieb USA: Thomas Crossner<br />

Gr<strong>und</strong>legende Richtung des Mediums:<br />

Einsatz ist eine politisch unabhängige Zeitschrift <strong>für</strong><br />

<strong>Sicherheit</strong>, <strong>Wirtschaft</strong>, <strong>Sport</strong><br />

<strong>und</strong> Landesverteidigung.<br />

Abonnement: E 26,50 (<strong>für</strong> 6 Ausgaben)<br />

Einzelpreis: E 4,20 Alle Preise inkl. MwSt.<br />

Nächste Ausgabe:<br />

Juli 2015<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte <strong>und</strong> Fotos<br />

übernimmt der Verlag keine Gewähr. Nachdruck<br />

in Wort <strong>und</strong> Bild – auch auszugsweise – nur mit<br />

Genehmigung des Verlages. Entgeltliche Textmitteilungen<br />

<strong>und</strong> bezahlte PR sind mit PR bzw. +<br />

gekennzeichnet.<br />

ERNÄHRUNG<br />

Wie wäre es mit einer „Low Carb“-Diät? Seite 6<br />

DEPESCHE<br />

Operettenrepublik Seite 7<br />

TITELTHEMA<br />

Millionen <strong>für</strong> Milizheer Seite 8<br />

INTERNATIONAL<br />

Kriege der Zukunft Seite 11<br />

BUNDESHEER<br />

Wilder Aktionismus Seite 12<br />

POLIZEI<br />

Rosenbauer punktet mit Wasserwerfern Seite 15<br />

POLIZEI/MILITÄR<br />

Geheimdienst nach Schweizer Modell Seite 16<br />

TECHNIK<br />

Zuverlässiger Strom unterwegs Seite 20<br />

MILITÄRSCHLAGZEILEN Seite 22<br />

<strong>EINSATZ</strong>KLEIDUNG<br />

Multifunktionstextilien Seite 24<br />

GASTKOMMENTAR<br />

Rotstift im Behindertenbereich Seite 25<br />

FEUERWEHR<br />

Katastrophenschützer Nummer Eins Seite 26<br />

ROTES KREUZ<br />

Rettung braucht Sanitäter Seite 28<br />

Neues Notarzteinsatzfahrzeug Seite 30<br />

<strong>EINSATZ</strong>-FAHRZEUGE<br />

Lada Taiga Seite 34<br />

Volvo S80 Seite 36<br />

Suzuki Vitara Seite 38<br />

SERIE<br />

Feste Anlagen (Folge 9) Seite 40<br />

BUCHBESPRECHUNGEN Seite 41<br />

WAS MACHT…?<br />

Wallmeister <strong>und</strong> Vizeleutnant i. R. Sepp Gruber Seite 42<br />

4


DER KLUGE MANN BAUT VOR<br />

(ODER DOCH NICHT)<br />

LIEBE LESER!<br />

Nach wie vor leidet unser Heer an den<br />

aktuellen restriktiven Sparmaßnahmen der<br />

Regierung. Tagtäglich werden Missstände<br />

gemeldet <strong>und</strong> von höchster Stelle versucht<br />

man, die Motivation der Truppe aufrecht zu<br />

erhalten. Dies ist sehr schwierig. Dienst<br />

nach Vorschrift ist die Devise von vielen<br />

Ämtern im B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Landesverteidigung<br />

<strong>und</strong> <strong>Sport</strong>.<br />

Um weiterer Kritik vorzubeugen baut der<br />

KLUGe Mann nun vor:<br />

So sollen künftig Pilotprojekte <strong>für</strong> österreichische<br />

Soldaten geschaffen werden,<br />

wo sie gemeinsam mit Schweizer Rekruten<br />

ausgebildet werden sollen. Nach Bekanntwerden<br />

der quasi Wiederauflage<br />

der Sendung „Wünsch Dir was“ ging ein<br />

Schweizer Online-Portal massiv mit den<br />

Österreichern ins Gericht. Unter dem<br />

Motto: „Was können wir von dieser Armee<br />

lernen“, wurden sämtliche Skandale <strong>und</strong><br />

Peinlichkeiten des B<strong>und</strong>esheeres aufgelistet.<br />

Die Leser ließen sich nicht lange<br />

bitten <strong>und</strong> geizten nicht mit Häme. Der<br />

Nationalstolz der Schweizer <strong>und</strong> ihr Selbstverständnis<br />

sind untrennbar mit ihrer Milizarmee<br />

verb<strong>und</strong>en. Die Schweizer wol len<br />

überhaupt ihre Armee zur Besten der Welt<br />

machen.<br />

Was kann also diese beste Armee der Welt<br />

vom österreichischen B<strong>und</strong>esheer lernen?<br />

Lernen könnte sie beispielsweise von der<br />

heimischen Verteidigungspolitik, wie man<br />

eine erfolgreiche Armee zerstört. Die<br />

Pein lichkeiten der letzten Jahre mit einem<br />

Sexismus-Werbespot von 2010, die Eurofighter<br />

Affäre, aber auch der Milch-Skandal<br />

von 2009 entging den Schweizern nicht.<br />

Damals echauffierten sich österreichische<br />

Bauern, dass Rekruten aus Salzburg <strong>und</strong><br />

Linz, teilweise deutsche statt einheimischer<br />

Milch vorgesetzt bekamen.<br />

Die Auflistung der Skandale ginge massiv<br />

weiter. Doch an einem wird die Kooperation<br />

mit der Schweiz sicher scheitern.<br />

Die Schweizer erklären sich nach wie vor<br />

MEINUNG<br />

neutral. Dies tut auch Österreich - ist aber<br />

schon die längste Zeit nicht mehr der Fall.<br />

Wie ist es sonst möglich, dass Nato-Konvois<br />

auf Straße <strong>und</strong> Bahn von Österreich<br />

Rich tung Ostländer transportiert werden.<br />

Wie groß wäre der Aufstand, sollten beispielsweise<br />

die Russen einer ihrer modernen<br />

T 14 Panzer von Osten nach Westen in<br />

die Schweiz befördern. Friedensaktivisten<br />

würden aufschreien <strong>und</strong> eine Anzeige wegen<br />

Neutralitätsgefährdung einreichen.<br />

Ich glaube deshalb, dass die Gefahr eines<br />

Panzerdurchmarsches, aus welchen Gründen<br />

auch immer, von Westen in den Osten<br />

momentan viel gefährlicher <strong>und</strong> aktueller ist<br />

als zur Zeit des „Kalten Krieges“ von Ost<br />

nach West.<br />

Herzlichst<br />

Helmut Moser<br />

Herausgeber <strong>und</strong> Chefredakteur<br />

<strong>EINSATZ</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Sicherheit</strong>,<br />

<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Sport</strong><br />

5


GESUNDE ERNÄHRUNG<br />

FIT VS. GESUND<br />

VON LAURA BACHMAIER<br />

ALLES RUND UM DIE „LOW-CARB“-DIÄT<br />

Es gibt heutzutage<br />

kaum einen Menschen,<br />

der sich nicht schon zumindest<br />

einmal vor genommen<br />

hat, an seiner<br />

Figur zu arbeiten.<br />

Abnehmen, Muskeln<br />

aufbauen, sich ges<strong>und</strong><br />

fühlen. Es scheint, als<br />

würde sich die Welt um<br />

Fitness, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Ernährung drehen. Auch die Medien<br />

(Radio, Fernsehen, Journalismus etc.) befassen sich ausgiebig<br />

mit diesen Themen. Proteinshakes trinken, „pumpen“ gehen <strong>und</strong><br />

Muskeln so groß wie die von Arnold Schwarzenegger haben gehört<br />

heute bereits zur Norm. Jeder will dünner, muskulöser <strong>und</strong><br />

fitter sein. Doch wie erreicht man diese Ziele?<br />

„Fit“ <strong>und</strong> „ges<strong>und</strong>“ sind zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe.<br />

Fitness assoziiert man mit großen Muskeln, großer Protein- <strong>und</strong><br />

geringer Kohlehydratzufuhr. Die sogenannte „Low-Carb“-Diät<br />

(Carb = Carbohydrates, Eng. <strong>für</strong> Kohlehydrate) ist die wohl<br />

bekannteste unter den Mainstream-Diäten. Doch ist dieser<br />

bestimmte Lebensstil wirklich ges<strong>und</strong> oder nur einer der vielen<br />

Wege, möglichst schnell fit zu werden?<br />

WIE FUNKTIONIERT ES?<br />

Kohlehydrate (Glykogen) werden im Körper zusammen<br />

mit Wassermolekülen gelagert. Wenn diese auf<br />

einmal nicht mehr aufgenommen werden, verliert man erstmal<br />

gründlich an Wasser <strong>und</strong> somit an Gewicht. Daher kommt es<br />

zu Beginn einer solchen Diät zu schnellem Gewichtsverlust.<br />

Doch nach kurzer Zeit ist wieder alles wie vorher. Da Kohlehydrate<br />

der Haupt‐Energielieferant des Körpers sind <strong>und</strong> der<br />

Körper weiterhin Energie braucht, um arbeiten zu können,<br />

nimmt er sich diese statt aus Kohlehydraten aus Fetten, die<br />

im Protein enthalten sind. Diese Umwandlung nennt sich<br />

Glukoneogenese. Da Protein eigentlich nicht als Energielieferant<br />

gedacht ist, enthält es um einiges weniger Energie<br />

als Kohlehydrate <strong>und</strong> der durchschnittliche Körper eines erwachsenen<br />

Menschen kommt mit solch einer geringen Menge<br />

an Energie langfristig nicht aus.<br />

Wer auf ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> vor allem sichere Weise seine Vorsätze<br />

erreichen will, ist mit einer langfristigen Ernährungsumstellung<br />

besser beraten als mit einer Crash-Diät, welche zwar schnell<br />

Erfolge zeigt, einen jedoch auf Dauer nicht weiterbringen wird.<br />

Der Körper ist wie eine Maschine. Er braucht die richtigen<br />

Wartung um gut zu laufen <strong>und</strong> zu funktionieren. Wenn man<br />

ihm zu wenig Nährstoffe oder die Falschen gibt, ist es nicht<br />

nur schwierig, sondern unmöglich, dass er optimal arbeitet<br />

<strong>und</strong> lebt. Wer es mit dem „Fit“ werden ernst meint, sollte<br />

daher eher danach streben, seine Ges<strong>und</strong>heit zu verbessern,<br />

statt nur nach der schnellsten Methode zu suchen. Wer sich<br />

ausgewogen ernährt, wird langfristig nicht nur gut aussehen,<br />

sondern sich auch besser fühlen.<br />

WAS IST DIE LOW-CARB-DIÄT<br />

Laut der Low-Carb-Diät ist Eiweiß (Protein) der sichere Weg<br />

zum Erfolg. Trainieren + Eiweiß = große Muskeln, wenig Fett,<br />

sprich der heiß ersehnte Traumkörper, den sich jeder wünscht.<br />

Doch so einfach funktioniert die Ernährung leider nicht. Unser<br />

Körper benötigt eine Vielzahl von Nährstoffen sowie eine gute<br />

Balance aus Kohlehydraten, Proteinen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Fetten.<br />

Obwohl viele Menschen mit dieser Ernährungsweise ihre Ziele<br />

erreichen, kommt der Erfolg oft mit Nebenwirkungen einher. Die<br />

Folge sind Energielosigkeit <strong>und</strong> Müdigkeit durch den Mangel an<br />

Energie aus Kohlenhydraten. Dazu kommt, dass die Resultate<br />

oft nur kurzfristig anhalten, da man die Diät meist nur kurze Zeit<br />

durchhalten kann.<br />

Quellen: http://8fit.com/blog/glycogen-gluconeogenesis-and-water-weight/<br />

EIN KLEINER WEGWEISER FÜR EINSTEIGER<br />

IN EIN GESÜNDERES LEBEN<br />

(Jeweils einen der Stichpunkte pro Mahlzeit auswählen)<br />

Frühstück<br />

Snack<br />

• 5 EL Haferflocken mit Wasser oder Milch<br />

aufkochen, Obst nach Wahl<br />

• 2-3 Scheiben Vollkornbrot mit einer halben<br />

Avocado, Hummus oder ungesüßter Marmelade,<br />

Obst nach Wahl<br />

• Obst<br />

• Jogurt<br />

• Handvoll Nüsse<br />

• Ein Stück schwarze Schokolade<br />

Mittagessen (Jeweils mit einem Kornspeicher oder Gebäck<br />

nach Wahl) • Großer gemischter Salat<br />

• Gemüsesuppe<br />

• Gemüseeintopf<br />

Snack<br />

Abendessen<br />

• Obst<br />

• Jogurt<br />

• Handvoll Nüsse<br />

• Ein Stück schwarze Schokolade<br />

• Gekochtes Gemüse mit hellem Fleisch, Fisch<br />

oder Tofu<br />

• Reis-, Nudel- oder Kartoffel-Auflauf<br />

• Risotto<br />

6


an<br />

alle Politiker<br />

KURT GUGGENBICHLER TITELTHEMA<br />

OPERETTENREPUBLIK<br />

Mich w<strong>und</strong>ert in dieser Operettenrepublik gar nichts<br />

mehr. Denn allmählich wird Österreich immer mehr als eine<br />

solche angesehen. Denn wer sonst käme schon auf die Idee,<br />

die heimischen Polizeiwachzimmer von Häftlingen reinigen zu<br />

lassen. Die Antwort: Nur dieses selig-fröhliche Gutherzogtum<br />

zwischen Boden- <strong>und</strong> Neusiedlersee. Mit Resozialisierung,<br />

meine verehrten Damen <strong>und</strong> Herren Politiker, hat so eine<br />

Maßnahme wie diese Häftlingsbeschäftigung nicht das Geringste<br />

zu tun, eher schon mit Fahrlässigkeit, vermutlich aber<br />

schon sehr viel mehr mit großer Dummheit.<br />

Davon getragen sind nicht nur bereits viele politische Entscheidungen<br />

der letzten Jahre, sondern auch der jüngeren<br />

<strong>und</strong> jüngsten Zeit. Stichwort: Ampelmännchen! Aber was<br />

tun wir nicht alles <strong>für</strong> den schönen Schein? Diese Männchen<br />

sollen aller Welt zeigen wie tolerant wir doch sind <strong>und</strong> wie<br />

sehr wir uns doch um unsere Minderheiten sorgen. Aber tun<br />

wir das wirklich?<br />

Zu den Minderheiten zählen heute schon lang nicht mehr<br />

diejenigen, die wir jahrelang da<strong>für</strong> gehalten haben, sondern<br />

immer mehr jene, von denen wir vermeintlich glauben, dass<br />

sie heute noch die Mehrheit sind: beispielsweise die stillen,<br />

klugen, überlegten <strong>und</strong> vernünftigen Denker, geradlinige<br />

Menschen, die sich kein X <strong>für</strong> ein U vormachen lassen<br />

<strong>und</strong> die sich wirklich mutig <strong>für</strong> das Wohl ihrer Mitmenschen<br />

engagieren. Unter Ihnen, den Politikern, ist diese Spezies<br />

kaum noch zu finden wie man an der erbärmlichen Debatte<br />

der Flüchtlingsunterbringung sehr deutlich sieht.<br />

Aber es ist ohnehin nicht die einzige Baustelle in diesem<br />

Staat, der in den letzten Monaten unter heftigem „Building<br />

Bridges“-Fever gelitten hat, so dass auf der Insel der Seligen<br />

kaum noch jemand in der Lage schien, sich mit wirklich<br />

wichtigen Dingen genauso begeistert zu beschäftigen wie<br />

man es mit der Ausrichtung des Song-Contests tat, der –<br />

zugegeben – reibungslos funktionierte.<br />

Alles andere funktioniert in diesem Land schon längst<br />

nicht mehr reibungslos, was auch mit noch so schönem<br />

Schönreden nicht mehr zugedeckt werden kann. Die<br />

Bürger werden allmählich unruhig <strong>und</strong> unzufriedener <strong>und</strong><br />

Sie, meine Damen <strong>und</strong> Herren Politiker, reagieren in alter<br />

Operettenmanier, in dem sie Handlungen setzen, mit denen<br />

sie Ihrem Volk vermutlich einreden wollen: Glücklich ist, wer<br />

vergisst, was nicht mehr zu ändern ist!<br />

7


HAMESEDER SOLL NUN SCHAFFEN, WAS POLITIKERN UND MILITÄRS NICHT GELUNGEN IST:<br />

AUS DEM ASCHENBRÖDEL MILIZHEER SOLL<br />

Verteidigungsminister Gerald Klug <strong>und</strong> Einsatzchef Karl Schmidseder (l.) mit dem neuen Milizbeauftragten Erwin Hameseder (r.).<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Die Botschaft, dass die Heeres-Miliz nun endlich aufgerüstet <strong>und</strong><br />

attraktiver gemacht werden solle, hört man wohl, allein – es fehlt<br />

der Glaube. Der fehlt vor allem beim Milizverband, zumal dieser in<br />

die Erarbeitung der neuen Pläne des Verteidigungsministers auch<br />

nicht eingeb<strong>und</strong>en gewesen sei wie Verbandspräsident Michael<br />

Schaffer moniert.<br />

Über die Miliz hat Gerald Klug offenbar<br />

lieber mit Miliz-Brigadier<br />

Erwin Hameseder gesprochen<br />

statt mit Schaffer, der kein<br />

gutes Haar am Minister lässt.<br />

Mit Hameseder ist Schaffer etwas<br />

nachsichtiger. Er hält ihn<br />

wirklich <strong>für</strong> einen ehrenwerten Mann, glaubt<br />

aber nicht, dass dieser auch die Zeit haben<br />

wird, sich seiner neuen Aufgabe als „Miliz-<br />

beauftragter“ voll <strong>und</strong> ganz widmen zu können.<br />

Denn im Hauptberuf ist Hameseder Banker,<br />

Chef der Raiffeisenholding, aber Klug<br />

traut ihm sehr wohl zu, die abgewirtschaf -<br />

tete Miliz wieder auf neue schlagkräftige<br />

Beine zu stellen. Doch warum soll nun<br />

ausgerechnet Hameseder schaffen, was<br />

bislang weder Politikern noch Militärs gelungen<br />

ist?<br />

ZU NEUEN UFERN<br />

Dass die Miliz heute nötiger gebraucht<br />

wird als noch vor Jahren, scheint<br />

zumindest seit den Terroranschlägen in Paris<br />

auch in Österreich unstrittig zu sein (das<br />

<strong>EINSATZ</strong>-MAGAZIN berichtete). Die Terrorgefahr<br />

ist groß <strong>und</strong> in dieser Hinsicht war<br />

das Land noch nie eine Insel der Seligen,<br />

auch wenn das so mache gern verdrängten.<br />

Doch von den Realisten wird schon<br />

eine geraume Weile landauf landab der Objektschutz<br />

geübt. Jüngst erst wieder einmal<br />

in Oberösterreich, wo das Jäger bataillon<br />

Oberösterreich den Schutz kritischer Infrastruktur<br />

trainierte.<br />

Wegen der permanent drohenden Terrorgefahr<br />

soll nun nach jahrelanger Demontage<br />

eine schlagkräftige, 31.000 Soldaten<br />

umfassende <strong>und</strong> modern ausgerüstete<br />

8


TITELTHEMA<br />

JETZT EINE STRAHLENDE SCHÖNHEIT WERDEN<br />

Milizübung in Oberösterreich: Brigadier Erwin Hameseder (l.) <strong>und</strong> Generalleutnant Bernhard Bair (Mitte) werden von<br />

Oberstleutnant Claus Helmhart in das Objektschutztraining eingewiesen.<br />

Miliz-Armee aus dem Boden gestampft<br />

werden <strong>und</strong> nicht nur, weil die FPÖ eine<br />

Ministerklage gegen Klug beantragt hat.<br />

Denn der Posten des Milizbeauftragten,<br />

den zuletzt Brigadier Heinz Hufler innegehabt<br />

hatte, war seit 2013 unbesetzt gewesen.<br />

will auch nicht so recht an das neue W<strong>und</strong>er<br />

glauben. Selbst wenn Finanzminister<br />

Hans Jörg Schelling die Millionen aus dem<br />

Sonderfond <strong>für</strong> die Miliz tatsächlich sprudeln<br />

lässt, so ist das Personalproblem der<br />

Militärs damit noch lange nicht gelöst. Dem ><br />

ALLES REIN FREIWILLIG<br />

Bezahlt werden soll die neue<br />

Miliz-Armee aus einem Sonderetat von<br />

77 Millionen Euro, damit man künftig vor<br />

Übungen die Heereslager nicht mehr nach<br />

alten Regenjacken durchstöbern muss <strong>und</strong><br />

man auch ohne lange Suche nach geeigneten<br />

Fahrzeugen schnell zum Einsatzort<br />

gelangen kann. „Dies sei freilich alles viel<br />

zu schön, um wahr zu sein“, grantelt ein<br />

Mitglied der Offiziersgesellschaft <strong>und</strong> die<br />

9


TITELTHEMA<br />

hoffen, „das junge Menschen bringen soll“<br />

wie er im „Kurier“ erklärte.<br />

SCHAFFER ATTACKIERT KLUG<br />

Milizübung: Personenkontrolle bei einem temporären Checkpoint.<br />

Damit man jedoch nicht allein auf<br />

das erstarkende Selbstbewusstsein junger<br />

Leute angewiesen ist, um Milizpersonal zu<br />

bekommen, gibt es natürlich auch ein Prämienmodel,<br />

um die leeren Reihen zu füllen:<br />

so genannte Geldanreize. Da<strong>für</strong> sind nach<br />

Klugs Darstellung insgesamt 1,5 Millionen<br />

Euro vorgesehen. Mehr als Zwanzigmal<br />

so viel will man in den Kauf moderner<br />

Kampfanzüge <strong>und</strong> Nachtsichtgeräte investieren,<br />

damit die neue Miliz – zumindest<br />

rein äußerlich – in Schönheit auferstehen<br />

kann.<br />

Vernehmen nach werden nämlich bis 2018<br />

nicht weniger als 5000 freiwillige Soldaten<br />

benötigt, <strong>und</strong> bis zum Jahr 2024 noch einmal<br />

weitere 4000, weil die Miliz seit Reduzierung<br />

der Wehrpflicht auf sechs Monate<br />

auf Freiwilligenmeldungen angewiesen sei,<br />

wie es heißt.<br />

Stimmt nicht, sagt die Offiziersgesellschaft.<br />

Ihrer Ansicht nach brauchte die Miliz nur<br />

das bereits bestehende Aufbietungsgesetz<br />

anzuwenden <strong>und</strong> schon hätte sie<br />

zwölf Prozent eines Einrückungsjahrgangs<br />

zwangsverpflichtet <strong>und</strong> müsste auch keine<br />

Anreizprämien bezahlen. Das aber will die<br />

Politik nicht, daher bleibt Einsatzchef Karl<br />

Schmidseder nichts anderes übrig, als auf<br />

„eine neues Selbstbewusstsein“ im Volk zu<br />

Brigadier Hameseder (Mitte) <strong>und</strong> Generalleutnant<br />

Bair (r.) mit Oberstleutnant<br />

Helmhart bei Objektschützern in<br />

der Maschinengewehrstellung.<br />

Gerade daran aber habe Klug nicht das Geringste<br />

Interesse, unterstellt Milizverbandspräsident<br />

Schaffer dem Verteidigungsminister<br />

im „Standard“, weil dieser im Gr<strong>und</strong>e „die<br />

Idee eines Berufsheeres verfolge.“ Schon<br />

das unter Norbert Darabos gestartete Pilotprojekt<br />

„Freiwilligenmiliz“ war eigentlich als<br />

Vorbote <strong>für</strong> ein Berufsheer gedacht. Dass<br />

Klug es ist, der diesen Versuch nun auslaufen<br />

lässt, tangiert Schaffer nicht. Der setze<br />

nur auf medienwirksame Auslandseinsätze,<br />

schimpft der Verbandspräsident über den<br />

Verteidigungsminister <strong>und</strong> schiele nach billigen<br />

Reservisten, die <strong>für</strong> die Berufssoldaten<br />

die Lakaien spielen.<br />

n<br />

10


INTERNATIONAL<br />

KÜNFTIGE AUSEINANDERSETZUNGEN WERDEN HYBRID-KRIEGE SEIN<br />

STAATEN BEGINNEN SCHÖN LANGSAM, SICH DARAUF EINZUSTELLEN<br />

Auch die Krise in der Ukraine hat<br />

diesen neuen Trend der hybriden<br />

Kriegsführung dokumentiert.<br />

Ganz allgemein versteht<br />

man darunter die Bedrohungen<br />

von staatlichen aber auch<br />

nichtstaatlichen Akteuren, die<br />

den Einsatz von traditionellen aber auch<br />

anderen Mitteln auf taktischer Ebene verschmelzen<br />

lassen <strong>und</strong> dabei sowohl auf<br />

Partisanenkämpfe setzen als auch auf<br />

Massenvernichtungswaffen, Cyberangriffe,<br />

Propagandakampagnen, Terrorismus <strong>und</strong><br />

organisierte Kriminalität – dem Einfallsreichtum<br />

<strong>und</strong> den Möglichkeiten sind hier<br />

keine Grenzen gesetzt. Heutzutage müssen<br />

alle Staaten mit allem rechnen.<br />

SCHNELLES ERKENNEN<br />

Die Schwierigkeit <strong>für</strong> alle jedoch<br />

ist, hybride Bedrohungen auch als solche<br />

erkennen zu können, erläutert Robert Helbig,<br />

der in der Energy Security Section der<br />

Emerging Security Challanges Division des<br />

NATO-Hauptquartiers tätig war. Um beim<br />

schnellen Erkennen erfolgreich zu sein, bedarf<br />

es seiner Ansicht nach einer Kultur der<br />

Vorausschau <strong>und</strong> Diskussion ohne Rücksicht<br />

auf politische Korrektheit, weil nur so<br />

die vielseitigen Geheimdienstinformationen<br />

sinnvoll verwertet werden könnten. Ist<br />

die Bedrohung aber erkannt, sollte auf die<br />

meist sehr dynamischen hybriden Akteure<br />

schnell <strong>und</strong> flexibel reagiert werden.<br />

Darin tut sich die NATO nach Helbigs<br />

Kenntnis noch schwer <strong>und</strong> aus ihrem Headquarter<br />

sickerte auch durch, dass sie darauf<br />

noch nicht wirklich eingestellt sei. Die<br />

Russen sind es offenbar schon. Mit ihrem<br />

„National Centre of State Defense Management“<br />

integrieren <strong>und</strong> kontrollieren sie<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Eskalationen werden potentielle Konfliktparteien in Zukunft nicht<br />

mehr nur rein militärisch begegnen, sondern verstärkt auch noch<br />

mit einer Vielzahl von anderen, unkonventionelleren Mitteln, prophezeien<br />

Militärexperten. Derartige Auseinandersetzungen, die es heute<br />

bereits gibt, werden „Hybrid Warfare“ genannt <strong>und</strong> sind die neue<br />

Dimension der terroristischen Bedrohung, auf die sich die meisten<br />

Staaten oder auch Militärblöcke wie beispielsweise die NATO erst<br />

noch richtig einstellen müssen.<br />

verschiedene Instrumente ihrer nationalen<br />

<strong>Sicherheit</strong>spolitik. Bereits in der Ukraine-<br />

Krise hat Russland ein breites Spektrum von<br />

nichtmilitärischen Mitteln eingesetzt, was<br />

auch die Welt via Fernsehen miterlebte.<br />

In den Nachrichtensendungen wurden<br />

immer wieder Kämpfer ohne Abzeichen<br />

gezeigt, die <strong>für</strong> die Brüderschaft des russischen<br />

Volkes kämpfen. Gleichzeitig waren<br />

russische Truppen an der ukrainischen<br />

Grenze zu sehen <strong>und</strong> es war auch immer<br />

wieder von russischen Waffenlieferungen<br />

an die ukrainischen Separatisten die Rede.<br />

HISBOLLAH WAR WEGBEREITER<br />

AGM-142 der<br />

Israelischen<br />

Armee<br />

Angesichts solcher Szenarien<br />

sprechen Militärexperten von einer neuen<br />

Form des Konflikts: dem Hybrid Warfare.<br />

Aber Russland sei nicht der einzige Akteur,<br />

der sich dieser neuen Form des Krieges bedient,<br />

erläutert Helbig.Vor Russland hat das<br />

schon die Hisbollah getan, die als Wegbereiter<br />

der hybriden Kriegsführung gilt, was<br />

auch der amerikanische <strong>Sicherheit</strong>sexperte<br />

Frank G. Hoffman so sieht. Organisiert<br />

in kleinen Einheiten, aber ausgestattet mit<br />

hochentwickelten Kampfgeräten hat die<br />

Hisbollah schon im Libanonkrieg 2006 gezeigt<br />

wie man auch als Guerillia-Kämpfer<br />

mit konventionellen Methoden den Israelis<br />

empfindliche Verluste zufügen kann. So hat<br />

die Hisbollah-Raketenattacke auf ein israelisches<br />

Schnellboot zum Tod von vier israelischen<br />

Soldaten geführt.<br />

Aber während der Einsatz eines Cruise<br />

Missile durch die Hisbollah die europäische<br />

sicherheitspolitische Debatte kaum<br />

tangierte, habe der Begriff des Hybrid War<br />

mittlerweile in nahezu sämtliche US-amerikanische<br />

Strategiepapiere Eingang gef<strong>und</strong>en,<br />

glaubt Hoffman. Einer der Gründe <strong>für</strong><br />

die empfindlichen Verluste, die die Israelis<br />

durch die Hisbollah hinzunehmen hatten,<br />

war gewiss durch die Tatsache bedingt,<br />

dass israelische Militärs die hybride Hisbollah-Strategie<br />

nicht zu erkennen vermochten<br />

<strong>und</strong> von daher diese weder voraussagen<br />

noch zuordnen konnten.<br />

UNGEKLÄRTE RECHTSLAGE<br />

Dass sich die arabischen Hybrid-<br />

Kämpfer bei ihren Angriffen im rechtsfreien<br />

Raum bewegten, ist nur ein schwacher<br />

Trost. Doch die Israelis könnten den Spieß<br />

auch umdrehen, <strong>und</strong> selbst die hybride<br />

Kriegsführung praktizieren, was im Übrigen<br />

<strong>für</strong> alle jene Akteure ein interessanter Aspekt<br />

wäre, die sich bei einem Einsatz konventioneller<br />

Methoden vor der internationalen<br />

Gemeinschaft rechtfertigen müssten<br />

wie Helbig bemerkt.<br />

Für den deutschen Offizier <strong>und</strong> Militärexperten<br />

Marc Oprach werden vor allem unsere<br />

kritischen Infrastrukturen die Ziele <strong>für</strong><br />

hybride Angreifer sein. Der Schutz solch<br />

kritischer Ziele wird von den Armeen der<br />

meisten Staaten bereits regelmäßig geübt.<br />

Doch hybride Bedrohungen beinhalten<br />

meist auch nicht-militärische Komponenten,<br />

gibt Helbig zu bedenken, weshalb er<br />

auch zu einer engen Kooperation mit zivilen<br />

<strong>und</strong> internationalen Organisationen rät, was<br />

vielfach ebenfalls schon praktiziert wird,<br />

wenn auch och nicht ausreichend genug.<br />

Ein wichtiges Vorhaben sieht der Militärexperte<br />

aber auch darin, dass von der UN<br />

endlich die internationale Rechtslage in Bezug<br />

auf hybride Kriegsführung geklärt wird.<br />

Dann hätte man wenigstens eine Gr<strong>und</strong>lage,<br />

um auch hybride Kombattanten zur<br />

Verantwortung ziehen zu können <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus eine Chance, dass Staaten auf<br />

den Einsatz hybrider Kriegsführung künftig<br />

verzichten könnten.<br />

n<br />

11


NEUE KOOPERATION MIT DER SCHWEIZ IST<br />

WILDER AKTIONISMUS SOLL ÜBER WAHREN ZUSTAND DES<br />

Schweizer Rekruten stehen stramm vor Klug <strong>und</strong> Maurer.<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Obwohl sich die <strong>Sicherheit</strong>slage in Europa verdüstert, wird das<br />

B<strong>und</strong>esheer weiter flott kaputt gespart. Da es den meisten Österreichern<br />

egal zu sein scheint wie einer künftigen Bedrohungslage<br />

begegnet werden könnte, haben die Politiker bei der offensichtlichen<br />

Abschaffung des heimischen Militärs leichtes Spiel.<br />

Nur wenn Kasernen geschlossen oder Militärmusiken reduziert<br />

werden sollen, regt sich Protest, wird sogar die Volksanwaltschaft<br />

aktiv. Die in Kauf genommene allmähliche Stilllegung des B<strong>und</strong>esheeres,<br />

die auch von seinem obersten Dienstherren in Kauf<br />

genommen wird, scheint dagegen kaum jemanden aufzuregen.<br />

ie diversen Aktivitäten unseres<br />

B<strong>und</strong>esheeres, die auf der<br />

Homepage des Verteidigungsminsteriums<br />

<strong>für</strong> jeden einzusehen<br />

sind, scheinen nur noch<br />

Deine Triebfeder zu haben: Wilden<br />

Aktionismus! In Ermangelung einer realistischen,<br />

allseits akzeptierten <strong>und</strong> auch<br />

gelebten Verteidigungsdoktrin <strong>für</strong> unsere<br />

Armee, gibt es eben jede Menge konfuse<br />

Aktionen, die davon ablenken sollen, dass<br />

dieses Heer schon eine geraume Weile<br />

kaputt gespart wird. Nun soll Verteidigungsminister<br />

Gerald Klug bis zum Jahr 2019 weitere<br />

250 Millionen Euro einsparen. Das sind<br />

62,5 Millionen Euro pro Jahr, die dem Heer<br />

wieder fehlen werden.<br />

Durch den aktuellen Kürzungsplan, der damit<br />

das einstmals beschlossene Strukturpaket<br />

zum Wegwerfartikel macht, dürften<br />

nun auch zwei Gehaltszulagen ins Visier<br />

der politischen Einsparmeister geraten,<br />

die 2014 nicht angetastet wurden. Dabei<br />

handelt es sich um die Truppendienstzulage<br />

<strong>und</strong> die 41. Wochenst<strong>und</strong>e. Der Gr<strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> die damalige Zurückhaltung bei der<br />

schon ins Auge gefassten Abschaffung<br />

dürften die damals gerade anstehenden<br />

Personalvertreterwahlen gewesen sein.<br />

Diesmal aber könnte es zu einem Streichkonzert<br />

kommen, wenn auch nicht durch<br />

die abgespeckte Militärmusik, was etwa 25<br />

Millionen Euro an Einsparungen brächte.<br />

Ebenfalls gespart werden soll bei den Mili-<br />

12


BUNDESHEER<br />

KLUGS ABSAGE AN ETWAIGE EU-ARMEEPLÄNE<br />

BUNDESHEERES HINWEGTÄUSCHEN<br />

tärattachees <strong>und</strong> selbst mit der Stilllegung<br />

der Eurofighter, die pro Flugst<strong>und</strong>e 70.000<br />

Euro verbrennen, muss gerechnet werden.<br />

SELTSAME KOOPERATIONEN<br />

Dabei kann sich das B<strong>und</strong>esheer<br />

schon jetzt kaum noch bewegen, weshalb<br />

auch die Reform des Gr<strong>und</strong>wehrdienstes<br />

weiter auf sich warten lässt. Dennoch wird<br />

das Restbudget mit konfusen Übungen <strong>und</strong><br />

Aktionen verschleudert, die vorgaukeln sollen,<br />

dass sich noch was rührt in dieser von<br />

der Politik nahezu stillgelegten rot-weißroten<br />

Truppe. Während EU-Präsident Jean-<br />

Claude Juncker bereits laut über die Schaffung<br />

einer europäischen Armee nachdenkt,<br />

entdeckt Verteidigungsminister Gerald Klug<br />

plötzlich die Schweiz <strong>und</strong> ihre Streitkräfte<br />

<strong>und</strong> vereinbart mit seinem eidgenössischen<br />

Pendant Ueli Maurer <strong>für</strong> die Zukunft eine<br />

noch engere Zusammenarbeit.<br />

Die Schweiz <strong>und</strong> Österreich verbinde vieles<br />

was die <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> das Militär betreffe,<br />

betont Klug, <strong>und</strong> nennt als Gemeinsamkeiten<br />

auch die Wehrpflicht <strong>und</strong> die Neutralität.<br />

Daher soll schon im kommenden Jahr<br />

ein Pilotprojekt gestartet werden, das österreichischen<br />

Kadersoldaten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wehrdienern<br />

zu einigen Übungswochen in<br />

der schönen Schweiz verhilft. Ist es vielleicht<br />

das, was Klug unter Attraktivierung<br />

des Gr<strong>und</strong>wehrdienstes versteht? Natürlich<br />

nicht! Vielmehr vertrete er nämlich<br />

den Standpunkt der „verzahnten Armeen“,<br />

wie er sagt <strong>und</strong> macht unmissverständlich<br />

klar, was er damit meint: sich von „all<br />

jenen abzugrenzen, die eine EU-Armee fordern.“<br />

WENIG BEGEISTERUNG<br />

Klug scheint von der Kooperation<br />

mit der Schweiz jedenfalls begeisterter zu<br />

sein als die Schweizer Bevölkerung, die ihre<br />

Armee allerdings nicht aushungern lässt.<br />

Daher sind die Eidgenossen auch ziemlich<br />

skeptisch, was den Erfolg dieser geplanten<br />

Zusammenarbeit betrifft. Was wohl könne<br />

man von der österreichischen Armee schon<br />

lernen, fragt unverblümt das Schweizer Onlineportal<br />

„20 Minuten“ <strong>und</strong> listet im Zuge<br />

dieser Frage sämtliche Skandale <strong>und</strong> Peinlichkeiten<br />

des B<strong>und</strong>esheeres der vergangenen<br />

Jahre auf. Die Eidgenossen ließen<br />

sich nicht lange bitten <strong>und</strong> geizten nicht mit<br />

Häme. Andere konstatierten nur nüchtern,<br />

dass das B<strong>und</strong>esheer nicht in der gleichen<br />

Liga spiele wie die Schweizer Armee. Denn<br />

Österreich habe nur halb so viel bewaffnete<br />

<strong>und</strong> ein 2,5 Mal kleineres Budget. Fazit:<br />

„Wir können von dieser Armee nichts lernen“,<br />

stellte ein anderer Schweizer dazu<br />

fest, der es wissen sollte, weil er mit den<br />

Österreichern im Kosovo zusammengearbeitet<br />

hat. Sein Urteil: Ausrüstungs- wie erfahrungstechnisch<br />

seien die Schweizer den<br />

Österreichern voraus.<br />

><br />

13


BUNDESHEER<br />

Gerald Klug zu Besuch beim<br />

Schweizer Verteidigungsminister<br />

Ueli Maurer.<br />

„Die jüngeren <strong>und</strong> gut ausgebildeten Kader<br />

laufen uns derzeit in Scharen davon“, klagt<br />

FPÖ-Wehrsprecher Mario Kunasek unlängst<br />

via „Profil“. Das dürfte auch ganz im<br />

Sinn des Ministers sein. Trotz angespannter<br />

Budgetlage hält sein Ministerium die<br />

Auslandseinsätze finanziell <strong>für</strong> verkraftbar,<br />

hieß es dazu noch im März – <strong>und</strong> jetzt? Dieses<br />

Geld könnte im Heer jedenfalls besser<br />

verwendet werden, monieren Militärexperten.<br />

GERADEZU LÄCHERLICH<br />

Angesichts solcher Kommentare <strong>und</strong> Sichtweisen<br />

könnte man als B<strong>und</strong>esheerangehöriger<br />

glatt vor Scham im Boden versinken.<br />

Allein die Tatsache, dass die Soldaten aller<br />

Dienstgrade dieses Image nicht zu verantworten<br />

haben, sondern einzig <strong>und</strong> allein unsere<br />

Politiker, die – von Ausnahmen abgesehen<br />

– das Heer am liebsten abschaffen<br />

würden, sind die österreichischen Armeeangehörigem<br />

fachlich versierter <strong>und</strong> besser<br />

ausgebildeter als es zur Zeit den Anschein<br />

haben mag. Auch in der Schweiz gibt es<br />

noch Menschen, die dies differenzierter sehen.<br />

„Ich habe eineinhalb Jahre mit Teilen<br />

des B<strong>und</strong>esheeres zusammengearbeitet,<br />

schreibt einer in jenem Häme versprühenden<br />

Online-Portal <strong>und</strong> stellt fest: In punkto<br />

Disziplin könnten sich die Schweizer Soldaten<br />

eine Scheibe abschneiden <strong>und</strong> auch der<br />

Ausbildungsstandard beim B<strong>und</strong>esheer sei<br />

top!<br />

14<br />

ALLES VERKRAFTBAR?<br />

Die Frage, die sich unsere Verantwortlichen<br />

dazu stellen sollten, heißt:<br />

Wie lange noch werden andere unserem<br />

Soldatenpotential absolute Professionalität<br />

zugestehen können? Bei Auslandseinsätzen<br />

vermag Österreichs Armee gerade<br />

noch einigermaßen punkten. Leisten<br />

können wir sie uns diese Imageeinsätze<br />

eigentlich nicht. 600.000 Euro jährlich ver -<br />

schlingen allein die beiden Afrikaengagements<br />

des B<strong>und</strong>esheeres, die Verteidigungsminister<br />

Gerald Klug jedoch <strong>für</strong><br />

bedeutend halte, wie die „Kronen-Zeitung“<br />

berichtet.<br />

Daheim jedoch fehlt schon das Geld, um<br />

Sprit <strong>für</strong> Übungen zu kaufen, <strong>und</strong> es mangele<br />

auch bereits stark an Eurofighter-Piloten.<br />

Für sie wie auch <strong>für</strong> viele Medien<br />

ist der B<strong>und</strong>esheer-Karren ohnehin schon<br />

die längste Zeit in den Graben gefahren.<br />

„Geht’s noch lächerlicherer?“ fragte schon<br />

beizeiten die Journalistin Anneliese Rohrer<br />

in einem Kommentar in der Tageszeitung<br />

„Die Presse“ <strong>und</strong> verweist auf die nur<br />

wenige h<strong>und</strong>ert Kilometer von Österreich<br />

entfernt existierende Kriegsgefahr in der<br />

Ukraine. Da sollte man nicht mehr nur vom<br />

Katastrophenschutz als der wichtigsten<br />

Aufgabe <strong>für</strong> das B<strong>und</strong>esheer reden, dessen<br />

Streitkräftekommandant Franz Reißner<br />

jedoch versichert, „<strong>für</strong> die einsatzwahrscheinlichsten<br />

Aufgaben“ gerüstet zu sein.<br />

Dass dieses B<strong>und</strong>esheer diesen einsatzwahrscheinlichsten<br />

Aufgaben aber auch<br />

gewachsen ist, wird mittlerweile von vielen<br />

Fachleuten bezweifelt, weshalb Minister<br />

Klug auch immer mehr in die Kritik gerät.<br />

ÖVP-Wehrsprecher Bernd Schönegger<br />

wirft ihm vor, das B<strong>und</strong>esheer kaputt zu<br />

sparen <strong>und</strong> Brigadier a. D. Werner Bittner<br />

attestiert der Regierung, die fahrlässige<br />

Herbeiführung eines Konkurses in der Firma<br />

B<strong>und</strong>esheer. Seine abschließende Bewertung<br />

via „Profil“: „Das Heer ist praktisch<br />

ruiniert.“ Aber schreit deshalb auch nur<br />

irgendjemand aus der Bevölkerung auf?<br />

Daher haben die Politiker bei der Abschaffung<br />

des Heeres durch die Hintertür wie<br />

man schon offen vermutet, leichtes Spiel.<br />

Anders wäre es, würde Klug die Militärmusiken<br />

aus Einsparungsgründen nun nicht<br />

mehr nur halb, sondern ganz abschaffen<br />

wollen. Dann würde wahrscheinlich sogar<br />

die Volksanwaltschaft aktiv werden! n


POLIZEI<br />

ROSENBAUER STEUERT REKORD AN!<br />

LEONDINGER FEUERWEHRAUSRÜSTER PUNKTET WELTWEIT MIT WASSERWERFERN<br />

Seit Jahrzehnten ist die Firma Rosenbauer aus der internationalen<br />

Feuerwehrszene nicht mehr wegzudenken. Nun kann man erneut<br />

erfreuliche Zahlen nennen: Während die Umsatzerlöse im Vorjahr<br />

um sechs Prozent auf stolze 784 Millionen Euro stiegen, wird <strong>für</strong><br />

2015 ein weiterer Zuwachs um zehn Prozent erwartet. Nicht mehr<br />

wegzudenken aus dem Portfolio sind die bei <strong>Sicherheit</strong>sbehörden<br />

weltweit beliebten Wasserwerfer, von vielen auch „Studentenduschen“<br />

genannt.<br />

Waage bringt. Der Riese ist praktisch „unstoppable“<br />

– da<strong>für</strong> sorgen allein schon die<br />

Reifen, die allesamt über Notlaufeigenschaften<br />

verfügen. Entsprechend hoch ist<br />

die <strong>Sicherheit</strong> von Kabine <strong>und</strong> Fahrzeug<br />

selbst: Selbst eine aus dem dritten Stock<br />

abgeworfene Gehwegplatte konnte dem<br />

WAWE bei Tests nichts anhaben. Der in<br />

modularer Weise gefertigte Aufbau besteht<br />

Der Rosenbauer Konzern konnte<br />

2014 seinen Wachstumskurs<br />

fortsetzen <strong>und</strong> erneut einen<br />

Rekordumsatz realisieren. Die<br />

langfristig ausgerichtete Wachstumsstrategie<br />

ermöglichte sowohl<br />

einen weiteren Geschäftsausbau<br />

als auch Umsatzzuwächse in den<br />

Regionen Nordamerika sowie Asien <strong>und</strong><br />

Ozeanien. Der Umsatz des Rosenbauer<br />

Konzerns erreichte im Geschäftsjahr 2014<br />

einen Spitzenwert von 784,9 Mio e (2013:<br />

737,9 Mio e). Das entspricht einer Steigerung<br />

gegenüber dem Vorjahr von sechs<br />

Prozent. Zur Umsatzsteigerung haben vor<br />

allem die S.K. Rosenbauer mit verstärkten<br />

Lieferungen in den asiatischen Raum sowie<br />

die spanischen <strong>und</strong> US-amerikanischen<br />

Gesellschaften beigetragen.<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Das EBIT des Geschäftsjahres<br />

2014 lag mit 48,4 Mio e (2013: 42,3 Mio e)<br />

um 14 % über dem Vorjahr, die EBIT-Marge<br />

stieg von 5,7 % auf 6,2 %. Wesentlichen<br />

Anteil an dieser Verbesserung hatten das<br />

deutsche <strong>und</strong> das amerikanische Segment,<br />

letzteres aufgr<strong>und</strong> der weiteren Optimierung<br />

der Fahrgestellfertigung bei Rosenbauer<br />

Motors. Positive Auswirkung auf das<br />

Ergebnis hatte auch die Aktivierung von<br />

Entwicklungskosten in der Höhe von 3,4<br />

Mio e (2013: 2,3 Mio e).<br />

Für 2015 ist man optimistisch: Angestrebt<br />

wird eine weitere Erhöhung des Umsatzes<br />

um zehn Prozent. Nach eigenen Angaben<br />

sieht man sich künftig mit den verschiedensten<br />

Herausforderungen konfrontiert:<br />

„Das Wachstum wird überwiegend aus<br />

Wasserwerfer Rosenbauer WAWE 10000<br />

Asien sowie dem Nahen <strong>und</strong> Mittleren<br />

Osten kommen. Am nordamerikanischen<br />

Markt sollte 2015 ein positiver Nachfragetrend<br />

einsetzen, auch die Branche in Europa<br />

wird wohl nur einen leichten Aufschwung<br />

– wenn überhaupt – nehmen.“<br />

„WASCHANLAGEN FÜR<br />

STUDENTEN“<br />

Dass ein derartiger Erfolg nur mit<br />

Top-Produkten geschafft werden kann,<br />

zeigt ein Blick auf die Angebotsliste der<br />

Leondinger. Denn hier finden sich unter anderem<br />

die berühmten „Studenten-Waschanlagen“,<br />

die weltweit nicht <strong>für</strong> gelöschte<br />

Brände, sondern <strong>für</strong> saubere Demonstranten<br />

sorgen. Ein Star unter diesen Hightech-<br />

Geräten ist der Wasserwerfer (WAWE)<br />

10.000, der knapp zehn Meter lang ist um<br />

ein Gewicht von satten 31 Tonnen auf die<br />

Bildquelle: Internet<br />

aus selbst tragenden <strong>und</strong> verwindungssteifen<br />

Alu-Blechen. Der Wassertank fasst<br />

10.000 Liter, die von einer Deutz-Pumpe ins<br />

demonstrierende Volk geworfen werden.<br />

Detail: Letzteres wird mit dem eigens beheizten<br />

<strong>und</strong> wohltemperierten Wasser fast<br />

schon einer „Wellness-Kur“ unterzogen.<br />

Bei Bedarf wird’s allerdings eher ungemütlich<br />

– denn dem gar nicht so kühlen Nass<br />

kann auch CN- oder CS-Tränengas beigemischt<br />

<strong>und</strong> bis zu 65 Meter weit in die Front<br />

der Unzufriedenen geschickt werden. Dass<br />

das ganze Paket von einem starken Motor<br />

befeuert wird, versteht sich fast schon<br />

selbst: Aufgebaut ist der WAWE 10.000<br />

auf einem Mercedes-Actros-Fahrgestell, in<br />

dem ein r<strong>und</strong> 400 PS starkes Aggregat seine<br />

Arbeit verrichtet.<br />

Also: Wer beim Demonstrieren über die<br />

Stränge schlägt, hat gute Chancen, eine<br />

Dusche aus dem innovativen Wasserwerfer<br />

zu erhalten. Bei der Polizei heißt es dann<br />

wohl auch: Wasser marsch!<br />

n<br />

15


POLIZEI – MILITÄR<br />

KANN MAN MIT STAATSSCHUTZGESETZ TERRORISMUS ERFOLGREICH BEKÄMPFEN?<br />

EXPERTE PLÄDIERT FÜR EIGENEN<br />

INLANDGEHEIMDIENST NACH SCHWEIZER VORBILD<br />

BVT-Direktor Peter Gridling mit dem Generaldirektor <strong>für</strong> die öffentliche <strong>Sicherheit</strong>, Konrad Kogler, sowie Innenministerin Johanna Mikl-Leitner<br />

<strong>und</strong> Mathias Vogl, dem Leiter der Sektion Recht (v.l.). Foto: (BMI/ A. Tuma)<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Bis zum Herbst soll das neue polizeiliche Staatsschutzgesetz stehen,<br />

damit künftige Gefahren, die von Terroristen oder Spionen<br />

drohen, besser abgewehrt werden können. Damit ist die Chance,<br />

einen eigenen Inlandsnachrichtendienst auf die Beine zu stellen,<br />

was nach Angaben von Fachleuten die bessere Maßnahme gewesen<br />

wäre, wohl <strong>für</strong> länger, wenn nicht sogar <strong>für</strong> immer, vertan. Die<br />

politische Führung unseres Landes folgt damit einer alten Tradition<br />

<strong>und</strong> macht wieder einmal lieber nur halbe Sachen.<br />

um damit moderne Terrorismusabwehr zu<br />

betreiben, trotz längerer Speicherung von<br />

Ermittlungsdaten <strong>und</strong> neuer Regeln <strong>für</strong> V-<br />

Männer (Vertrauensleute).<br />

Was V-Leute in deutschen Staatsschutzdiensten<br />

<strong>und</strong> unterwegs im „Nationalsozialistischen<br />

Untergr<strong>und</strong>“ (NSU) anrichten<br />

können, hat die Bevölkerung unseres Nachbarlandes<br />

<strong>und</strong> auch deren Polizei schmerzlich<br />

erfahren dürfen, weshalb dort diese<br />

Z<strong>und</strong>geberspezies jetzt stark eingebremst<br />

werden soll. Doch ganz ohne V-Männer<br />

oder -Frauen scheint es nirgendwo mehr zu<br />

gehen.<br />

GROSSE SKEPSIS<br />

I16<br />

rgendwie sei dieses Gesetz zwar<br />

schon ein Schritt in die richtige Richtung,<br />

sinniert der Grazer Universitätsprofessor<br />

<strong>und</strong> Nachrichtenspezialist<br />

Siegfried Beer im „Kurier“, aber<br />

letztlich doch völlig unzureichend,<br />

Deshalb will auch Innenministerin<br />

Johanna Mikl-Leitner V-Leute bei der Terrorismsubekämpfung<br />

<strong>für</strong> Späh-Aufträge einsetzen<br />

<strong>und</strong> diese Späher da<strong>für</strong> auch legal<br />

bezahlen dürfen. <strong>Sicherheit</strong>ssprecher Peter<br />

Pilz von den Grünen ist darüber nicht gerade<br />

entzückt wie auch Experten skeptisch


KARIKATUR VON ALFRED SOHM<br />

V-Leute-Ausbildung<br />

Umschulungschance<br />

<strong>für</strong> 900er-Posten<br />

17<br />

>


POLIZEI – MILITÄR<br />

sind, ob das Staatsschutzgesetz tatsächlich<br />

das werde leisten können, was man sich<br />

von ihm erwartet. Der Strafrechtler Helmut<br />

Fuchs glaubt das schon <strong>und</strong> begrüßt daher<br />

den Gesetzesentwurf. Dennoch, so rät er<br />

im „Standard“, sollte man schon auch über<br />

eine richterliche Kontrolle beim Einsatz von<br />

Vertrauenspersonen nachdenken.<br />

Beer hat mit V-Leuten offenbar weniger<br />

Probleme. Wie sonst solle man Informationen<br />

aus terroristischen Gruppierungen<br />

gewinnen? fragt er im „Kurier“. Generell<br />

plädiert der Geheimdienstexperte jedoch<br />

<strong>für</strong> einen klassischen Inlandsnachrichtendienst<br />

nach Schweizer Vorbild. Zusammen<br />

mit den beiden Nachrichtendiensten des<br />

B<strong>und</strong>esheeres würde er ihn noch „näher an<br />

die Top-Entscheider der Politik heranführen“<br />

<strong>und</strong> die bestehende Dienste von einer Stelle<br />

koordinieren lassen, die idealerweise im<br />

B<strong>und</strong>eskanzleramt angesiedelt sein sollte.<br />

AUSLAUFMODELLE<br />

Doch diese Beer-Vision dürfte<br />

auch eine solche bleiben, zumal in absehbarerer<br />

Zeit kaum noch etwas zum Koordinieren<br />

da sein könnte, zumindest wenn es<br />

um die beiden militärischen Dienste Heeres-Nachrichtenamt<br />

(HNaA) <strong>und</strong> Abwehramt<br />

(AbwA) geht.<br />

Denn „der Staatsschutz bewegt sich auf<br />

der Schiene einer zunehmend nachrichtendienstlichen<br />

<strong>Sicherheit</strong>sbehörde“, konstatiert<br />

Gert-René Polli, ehemaliger Heeresnachrichtenamt-Analytiker<br />

<strong>und</strong> früherer<br />

Direktor des B<strong>und</strong>eamtes <strong>für</strong> Verfassungsschutz<br />

(BVT), in der „Presse“. Das neue<br />

Staatsschutzgesetz werde eine Entwicklung<br />

einleiten, die das Ende der beiden militärischen<br />

Nachrichtendienste in der jetzigen<br />

Form bedeuten, ist er überzeugt, zumal<br />

bisherigen Nischenlagen der militärischen<br />

Ämter bereits durch das BMI/BVT besetzt<br />

worden sind.<br />

Nach Ansicht Pollis wird das neue Staatssschutzgesetz<br />

eine ziemlich mächtige<br />

Behörde schaffen, <strong>für</strong> die die Kontrollmechanismen<br />

auch bei weitem nicht mehr<br />

ausreichen dürften <strong>und</strong> dies gelte <strong>für</strong> jede<br />

Form der Kontrolle: <strong>für</strong> die Institution des<br />

Rechtsschutzbeauftragen ebenso wie <strong>für</strong><br />

justizielle <strong>und</strong> erst recht <strong>für</strong> parlamentarische<br />

Kontrollen.<br />

ENORMER SPÄHERBEDARF<br />

In jedem Fall aber wird vom Strafrechtler<br />

Fuchs – <strong>und</strong> nicht nur von ihm allein<br />

– eine gerichtliche Kontrolle von Staatsschutzspitzeln<br />

verlangt. Denn auch V-Leute<br />

sollen – Einsatz hin oder her – nicht alles machen<br />

dürfen, was vielleicht gerade von Vorteil<br />

wäre. „Klar geregelt ist, dass V-Leute keine<br />

Straftaten begehen dürfen“, betont Verfassungsschutzchef<br />

Peter Gridling im „Kurier“.<br />

Man kann nur hoffen, dass sich auch alle<br />

Vertrauensleute daran halten werden.<br />

Der Bedarf an solchen Personen wird bald<br />

ziemlich groß sein, da Staatsschützen – <strong>und</strong><br />

dazu muss man kein Hellseher sein – unbedingt<br />

V-Leute benötigen, wollen sie nicht im<br />

Dunkeln tappen, sondern den Terrorismus<br />

erfolgreich bekämpfen. Aber woher nehmen?<br />

Nicht jeder, den Staatsschützen gern<br />

als Spitzel hätten, eignet sich da<strong>für</strong>. „Hier eröffnet<br />

sich eine große Umschulungschance<br />

<strong>für</strong> die 900er-Posten des B<strong>und</strong>esheeres“,<br />

meint sarkastisch ein Militär. Damit könne<br />

Heerespersonal abgebaut <strong>und</strong> das mögliche<br />

Späherproblem der Staatsschützer schon<br />

im Keim erstickt werden.<br />

n<br />

NEUER VORSTAND BEI FREQUENTIS AG<br />

Per 1. April 2015 übernahm Norbert<br />

Haslacher, zuletzt Geschäftsführer<br />

bei CSC <strong>für</strong> Austria & Eastern Europe,<br />

den Verantwortungsbereich Sales<br />

& Marketing bei Frequentis.<br />

Der 44-jährige Wiener freut sich auf<br />

neue Herausforderungen bei Fre-<br />

Bild: Frequentis<br />

quentis, dem weltweiten Anbieter von<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Informationssystemen<br />

<strong>für</strong> Leitzentralen mit sicherheitskritischen<br />

Aufgaben. Über 250 K<strong>und</strong>en<br />

in knapp 120 Ländern vertrauen derzeit<br />

schon auf das Know-how <strong>und</strong> die<br />

Erfahrung von Frequentis – mit dem<br />

IT-Experten Haslacher, der außerdem<br />

noch ein hohes Maß an Kenntnissen<br />

im internationalen Vertrieb einbringt,<br />

sollen es bald noch mehr werden.<br />

„Ich kann es gar nicht mehr erwarten,<br />

meinen Beitrag aus der globalen IT<br />

Welt zur Weiterentwicklung dieses Top<br />

Unternehmens leisten zu können“, so<br />

der frisch gebackene Frequentis-Vorstand.<br />

Frequentis CEO Hannes Bardach begrüßt<br />

Norbert Haslacher im Vorstand:<br />

„Seine Besetzung untermauert die Frequentis-Weiterentwicklung<br />

in Richtung<br />

der verstärkt am Markt nachgefragten<br />

Software-Lösungen.“<br />

Hintergr<strong>und</strong>information über<br />

Frequentis:<br />

Die international tätige Firmengruppe<br />

der Frequentis AG ist erfolgreicher<br />

Nischenanbieter im Bereich von<br />

Kommunikations- <strong>und</strong> Informationslösungen<br />

im sicherheitskritischen<br />

Bereich. Auf dem Gebiet der Flugsicherung<br />

ist das Unternehmen Marktführer,<br />

erfolgreich unterwegs ist man<br />

auch in der Luftverteidigung, im Bereich<br />

öffentlicher <strong>Sicherheit</strong> (Polizei,<br />

Feuerwehr, Rettungsdienste) sowie<br />

Schifffahrt <strong>und</strong> Bahn. Frequentis –<br />

Firmensitz ist Wien – erzielte im Jahr<br />

2013 bei einem EBIT von EUR 9,2<br />

Mio. eine Gesamtleistung von EUR<br />

195 Mio. Das Unternehmen beschäftigt<br />

weltweit über 1.200 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter (davon r<strong>und</strong> 850<br />

am Standort Wien).<br />

18


TECHNIK POLIZEI<br />

DIE MAGNI ROTO-TELESKOPLADER<br />

ALLE MODELLE DER RTH ROTO-TELESKOPLADER VON MAGNI VERBINDEN INNNOVATIVE<br />

AUSSTATTUNGSMERKMALE MIT HOHEM KOMFORT UND WIRTSCHAFTLICHKEIT.<br />

Modernste elektronische Überwachungsmodule<br />

sorgen <strong>für</strong><br />

Last diagramme, mit denen die<br />

MAGNI Roto-Teleskopladen zu<br />

den führenden am Markt gehören.<br />

Saubere JCB Motoren<br />

der T4i Abgasklasse garantieren<br />

hohe Kraftstoff-Effizienz <strong>und</strong><br />

niedrigen Verbauch <strong>für</strong> wirtschaftliche<br />

Einsätze unter großen<br />

Belastungen.<br />

HIGHLIGHTS DER MAGNI ROTO-TELESKOPLADER<br />

INTUITIVES TOUCHSCREEN-<br />

DISPLAY<br />

Magni Roto-Teleskoplader verfügen über<br />

ein kontrastreiches Farbdisplay mit Touchscreen,<br />

über das der Bediener immer alle<br />

Funktionen, wie Klimaanlage, Heizung,<br />

Ab stützungen <strong>und</strong> vor allem die Lastdiagramme<br />

im Blick hat<br />

PANORAMAKABINE MIT<br />

AUFGERÄUMTEN DISPLAY UND<br />

BEDIENUGSELEMENTEN-<br />

EINHEBELBEDIENUNG<br />

Große, durchgängige <strong>und</strong> tief ins Dach<br />

ge zogene Fensterfläche in der Kabine<br />

sorgen <strong>für</strong> eine ununterbrochen 360 Grad-<br />

R<strong>und</strong>umsicht. Damit hat der Fahrer bei<br />

allen Anwendungen immer alles im Blick,<br />

was zu einer höheren <strong>Sicherheit</strong> führt.<br />

AUTOMATISCHE<br />

ANBAUGERÄTEERKENNUNG<br />

Mittels eines RFID-Chips erkennt das<br />

elektronische System der rotierenden<br />

Teleskoplader von Magni automatisch jedes<br />

Anbaugerät. So kann automatisch das <strong>für</strong><br />

das Werkzeug Passende Lade programm<br />

geladen werden. (pr+)<br />

TERRA Austria GmbH<br />

www.terra.co.at<br />

VORTEILE DER MAGNI<br />

ROTO-TELESKOPLADER<br />

Serienmäßige Überdruck-<br />

Kabine sorgt zusammen mit<br />

serienmäßiger Klimaanlage <strong>für</strong><br />

optimales ges<strong>und</strong>es, staubfreies<br />

Arbeitsklima <strong>für</strong> den Bediener.<br />

Stabilisatoren bieten durch<br />

parallele Anordnung größeren<br />

Achsabstand <strong>und</strong> dadurch<br />

mehr Standsicherheit <strong>für</strong> höhere<br />

Hubleistung<br />

Lastdiagramm mit automatischer<br />

Anpassung der Positionierung<br />

der Stabilisatoren erhöht die<br />

Bedienungssicherheit<br />

Schnellwechselsystem mit<br />

geringem Eigengewicht<br />

ermöglicht höhere Nutzlast von<br />

Anbaugerät <strong>und</strong> Ladung<br />

Automatische<br />

Werkzeugerkennung mit<br />

direkter Umsetztung ins digitale<br />

Lastdiagramm<br />

Die Ausleger der Magni Roto-<br />

Teleskoplader sind sie hoch<br />

belastbar <strong>und</strong> robust<br />

Elektronisch gesteuertes Getriebe<br />

von Bosch Rexroth<br />

parallel verwendbare Einhebel-<br />

Menübedienung<br />

Touchscreen-Display zur<br />

Überwachung aller Funktionen<br />

sorgt <strong>für</strong> einfache Bedienung<br />

19


SCHLIESSEN VON FÄHIG<br />

ZUVERLÄSSIGER STROM UNTERWEGS – LEISE, UND<br />

Ein Bodenradar kann mit einer Brennstoffzelle über mehrere Wochen autark mit Strom versorgt werden.<br />

Das Mitführen von speziellen elektrischen Ausrüstungsgegenständen<br />

<strong>und</strong> einer Vielzahl von Batterien, um diese über mehrere<br />

Tage betreiben zu können, erhöht Rucksackgewicht <strong>und</strong> Packmaße<br />

jedes einzelnen Soldaten erheblich.<br />

Dies bedingt empfindliche Einschnitte<br />

bei Durchhaltefähigkeit<br />

<strong>und</strong> Verbringungsarten. Viele Einsätze<br />

werden dadurch <strong>und</strong>urchführbar<br />

oder bringen er hebliche<br />

Belastungen <strong>für</strong> Mensch <strong>und</strong><br />

Material mit sich.<br />

Der Einsatz hochmoderner Brennstoffzellen<br />

löst das Stromversorgungsproblem<br />

gleich zweifach: Dank geringem Gewicht<br />

<strong>und</strong> Packmaß <strong>und</strong> enormer Energiedichte<br />

reduzieren sie das vom Soldaten mitzuführende<br />

Akkugewicht bei einer Einsatzdauer<br />

von 72h um bis zu 80%.<br />

Gleichzeitig wird Platz <strong>für</strong> Verpflegung <strong>und</strong><br />

Munition frei, was wiederum Einsatzradius<br />

<strong>und</strong> Durchhaltefähigkeit enorm steigert:<br />

Aufträge, die eine Einsatzdauer von 72h<br />

überschreiten, können ab sofort erfolgreich<br />

durchgeführt werden, eine bisher unüberbrückbare<br />

Fähigkeitslücke wird effizient geschlossen.<br />

Parallel kann auch die Verbringung in<br />

schwierigem Gelände durch das Wegfallen<br />

von störendem Übergewicht zielführender<br />

durchgeführt werden.<br />

PORTABLER NETZFERNER<br />

STROM<br />

Die portable Brennstoffzelle<br />

JENNY 600S wird als mobiles Batterieladegerät<br />

im Rucksack mitgeführt. Es ermöglicht<br />

die Reduzierung eines Großteils<br />

20


TECHNIK<br />

KEITSLÜCKEN<br />

WETTERUNABHÄNGIG<br />

der bislang benötigten Ersatzbatterien auf<br />

einige wenige Stück, die vor Ort bedarfsgerecht<br />

nachgeladen werden können. Das<br />

System ist vollständig militärisch gehärtet<br />

<strong>und</strong> qualifiziert <strong>und</strong> bereits bei Spezial- <strong>und</strong><br />

Spezialisierten Kräften im Einsatz. Es arbeitet<br />

vollautomatisch im Netzwerk mit dem<br />

SFC Power Manager, der die Verteilung der<br />

Energie an die verschiedenen Verbraucher<br />

<strong>und</strong> Batterien organisiert. Die Plug and Play<br />

Lösung ist unkompliziert <strong>und</strong> einfach zu bedienen,<br />

auch bei Nacht, wie von vielen militärischen<br />

Einheiten gefordert.<br />

EMILY Brennstoffzelle<br />

zur Bordstromversorgung<br />

im LAPV Enok.<br />

Bilder: SFC Energy<br />

FAHRZEUGBASIERTER UND<br />

ABGESETZTER STROM<br />

Die mobile Brennstoffzelle<br />

EMILY 3000 kommt in stationären <strong>und</strong> mobilen<br />

Anwendungen zum Einsatz. Sie kann<br />

in einem Fahrzeug zur Bordstromversorgung<br />

ebenso wie abgesetzt zum Betrieb<br />

stationärer Verbraucher verwendet werden.<br />

Fahrzeuge müssen im Beobachtungshalt<br />

den Motor abstellen, um größtmögliche auditive<br />

wie visuelle Ergebnisse erzielen zu<br />

können <strong>und</strong> die Gefahr einer Aufklärung zu<br />

vermeiden. Der Stromverbrauch der unterschiedlichen<br />

Beobachtungs- <strong>und</strong> Kommunikationseinrichtungen<br />

zwang die Besatzung<br />

bislang jedoch meist schon nach kurzer<br />

Zeit, den Motor zu starten, um ein Abfallen<br />

der internen Bordspannung unter das kritische<br />

Niveau zu verhindern.<br />

Die EMILY ist im Fahrzeug direkt mit der<br />

Batterie verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> lädt die Batterie<br />

vollautomatisch <strong>und</strong> geräuschlos bedarfsgerecht<br />

immer wieder auf. So kann die<br />

Einsatzverweildauer im Beobachtungshalt<br />

um mehrere St<strong>und</strong>en erweitert werden,<br />

ohne jemals den Motor einschalten zu<br />

müssen.<br />

Abgesetzte Anwendungen, z.B. Bodenradar,<br />

waren oft nur mit kabelgeb<strong>und</strong>enem<br />

Anschluss betreibbar. Dies hat bislang den<br />

Einsatzradius solcher Anwendungen enorm<br />

eingeschränkt. Sollten die Geräte entfernt<br />

vom Fahrzeug eingesetzt werden, waren<br />

wiederum Batterien notwendig, die <strong>für</strong><br />

durchgehenden Betrieb mehrmals täglich<br />

getauscht werden mussten, mit erheblichen<br />

taktischen wie logistischen Schwierigkeiten.<br />

Eine abgesetzte EMILY Brennstoffzelle versorgt<br />

diese Anwendungen über mehrere<br />

Wochen autark mit Strom, ohne Signatur,<br />

ohne Benutzereingriff, emissionsfrei <strong>und</strong><br />

völlig automatisch.<br />

(pr) n<br />

21


MILITÄRSCHLAGZEILEN<br />

VON OBERST KARL-HEINZ EISLER<br />

Brigadegeneral Qolamhossein Qeib-parvar von den iranischen<br />

Revolutionsgarden Pasdarans meint zu Al-Arabiya, die Bevölkerung<br />

der USA <strong>und</strong> der EU müsse nur zum Islam konvertieren <strong>und</strong><br />

Obama die Regierungsgewalt übernehmen, dann sei Weltfrieden<br />

garantiert. (Jihad Watch v. 02. 01. 15)<br />

IRAN<br />

Die Atomenergie Chefs von Russland<br />

Sergey Kiriyenko <strong>und</strong> des Irans Ali Akbar<br />

Salehi unterzeichneten einen „Letter of<br />

Agreement“ wonach gemeinsam ein neues<br />

Atomkraftwerk nördl von Teheran gebaut<br />

werden soll. Beginn März 2015. Außerdem<br />

verpflichtet sich Russland <strong>für</strong> die gesamte<br />

Nutzungsdauer des Kraftwerkes den Bedarf<br />

an nuklearen Betriebsstoff zu liefern<br />

<strong>und</strong> danach die Verbrauchsreste wieder zurückzunehmen.<br />

Im Atompoker (Atomwaffen) wurde zwischen<br />

dem Iran <strong>und</strong> den P 5+1 Staaten eine<br />

Einigung erzielt. Die Sanktionen gegen den<br />

Iran werden zur Gänze aufgehoben.<br />

Die Eckdaten sind:<br />

ANREICHERUNG: Die derzeit in Fordow<br />

betriebenen 19 000 Anreicherungszentrifugen<br />

werden reduziert auf 6104 <strong>und</strong> nach<br />

Natanz verbracht.<br />

Fordow wird, von der IAEA (InternationalAtomic<br />

EnergieAgency) kontrolliert geschlossen.<br />

TRANSPARENZ & INSPECTIONEN. Kontrollen<br />

durch die IAEA sind jederzeit <strong>und</strong><br />

ungehindert möglich.<br />

ÜBERARBEITUNG DES SCHWERWAS-<br />

SER REAKRORS in Arak zur Ausschließlichen<br />

Energieherstellung.<br />

4 PHASEN ÜBERARBEITUNGSPLAN in<br />

den nächsten 15 Jahren<br />

8 SANKTIONEN treten in Kraft wenn der<br />

von der IAEA überwachte Phasenplan nicht<br />

eingehalten wird. Wobei die UN Sanktionen<br />

an die ehemals gültigen angelehnt<br />

sind.<br />

Im Gottesstaat erlangten die Militärs, in der<br />

Außen- Energie- Finanz- <strong>und</strong> Handelspolitik<br />

extrem hohen Einfluss <strong>und</strong> sogar Vetorechte.<br />

Auch der Klerus wird konkurrenziert<br />

<strong>und</strong> möchte jetzt die Anzahl der höchsten<br />

Militärs reduzieren. Lapidare Antwort des<br />

obersten Kommandanten der Elitetruppe<br />

Revolutionsgarden = Pasderans, Gen Mohammad<br />

Ali Jaafari: Keine Chance!<br />

MALAYSIAN AIRLINES<br />

(mögliche/wahrscheinliche<br />

Absturzursachen)<br />

Am 17.Juli 2014 starteten von der<br />

Luftwaffenbasis Awiatorskoje bei Dnepropetrowsk<br />

3 ukrainische Kampfflugzeuge zu<br />

einem Luftraum Überwachungsflug. 2 Jets<br />

waren mit Luft-Boden Raketen <strong>und</strong> 1 Jet mit<br />

Luft-Luft Raketen ausgerüstet. Eine knappe<br />

St<strong>und</strong>e später war MH 17 abgeschossen.<br />

Allerdings überquerte zur gleichen Zeit aus<br />

Brasilien kommend die Präsidentenmaschine<br />

IL-96-300 Vladimir Putins ukrainischen<br />

Luftraum, die dem AB-320 ziemlich ähnlich<br />

sieht. Nach der Landung der ukrainischen<br />

Su-25 fehlten die beiden Luft-Luft Raketen<br />

R-60 <strong>und</strong> der ukrainische Pilot Hptm<br />

Wladislaw Woöloschin meinte ein anderes<br />

Flugzeug wäre „Zur falschen Zeit, am falschen<br />

Ort gewesen. Von einem Teamabschuss<br />

durch eine Buk Boden-Luftrakete<br />

keine Rede mehr.<br />

MH 370 Marc Dugan Chef der Proteus Airlines<br />

behauptet seit geraumer Zeit, dass die<br />

B 777 abgeschossen worden wäre. Gr<strong>und</strong>:<br />

Die Malaysian, am Weg nach Peking, könnte<br />

sensible Teile, wie Steuerungselemente<br />

einer von Talibans abgeschossenen US<br />

Drohne an Bord gehabt haben. Geheimdienste<br />

schlafen nicht immer <strong>und</strong> könnten<br />

vom geheimen Luftfrachversand erfahren<br />

haben. Und Abschußkapazitäten sind im<br />

Chinesischen Meer mehr als genug vorhanden.<br />

DEUTSCHLAND<br />

Enttäuschende Bilanz als die B<strong>und</strong>eministerin<br />

von der Leyen zum Jahreswechsel<br />

eine Klarstandsliste verlangte:<br />

Von 33 HS NH-90 waren nur 5 einsatzfähig;<br />

von 109 Eurofightern nur 8; von 8 P3C nur 1<br />

<strong>und</strong> von 21 Sea Kings nur 2. Also europ NATO<br />

Schwergewicht ist D kaum zu gebrauchen.<br />

EURASISCHE<br />

WIRTSCHAFTSUNION<br />

(EU Konkurrenz)<br />

wurde planmäßig am 1.Jän.2015<br />

offiziell gegründet. Gründungsmitglieder:<br />

Russland, Kasachstan, Belarus <strong>und</strong> Armenien.<br />

Obwohl geplant natürlich nicht die Ukraine.<br />

Im Mai folgen: Usbekistan <strong>und</strong> Kyrgisistan.<br />

Der <strong>Wirtschaft</strong>sgr<strong>und</strong> ist einfach, die<br />

Mitgliedsländer liefern Primärenergie, Erdöl<br />

<strong>und</strong> -gas nach Russland <strong>und</strong> diese Schätze<br />

werden von Gazprom, um sündteures Geld,<br />

nach Europa verkauft. Die Zentralasiatischen<br />

Länder sind bei Russland schwerverschuldet<br />

(Rüstung) <strong>und</strong> tilgen ihre Schulden mit<br />

Schwarzem Gold. ZIEL der Union ist es eine<br />

Gemeinschaftswährung ins Leben zu rufen!<br />

RUSSLAND<br />

Das <strong>Wirtschaft</strong>swachstum betrug<br />

2014 0,4% allerdings stieg im gleichen Zeitraum<br />

die Inflation auf 9,7%. Deshalb auch<br />

die 55t Goldverkäufe um den Rubel durch<br />

Devisen zu stützen.<br />

RUSSLAND betreibt eine sehr starke Raketenaufrüstung,<br />

da kein Vertrauen zu Europa<br />

resp zur NATO besteht. 2015 wird die mot.<br />

Thermo-ballistische-Intercontinental Rakete<br />

SS-27/2 in den Dienst gestellt – Reichweite<br />

3000km. Es folgt die neu entwickelte ballistische<br />

Intercontinental Rakete R-500, die auch<br />

stationär betrieben werden könnte – Reichweite<br />

5500km . Somit könnte jeder Punkt in<br />

Europa punktgenau getroffen werden.<br />

22


INTERNATIONAL<br />

KURZ INFORMIERT:<br />

China. Die Werft Jiangsu wird nach dem 2012 kommissionierten<br />

ersten Flugzeugträger Liaonin einen zweiten Träger bauen,<br />

der 2018 fertig gestellt sein soll.<br />

Im Dez.2014 ging der erste von sechs Prototypen Chengdu J-20<br />

in Erprobung.<br />

Spanien. Die Polizei gibt an, dass in Europa 100 000 Djihadisten<br />

<strong>für</strong> Attentate bereit stünden. Gem. Europol sind es „nur“<br />

4000.<br />

Zypern schloss mit Russland Verträge wonach die Andreas Papandreou<br />

AirBase, 50km von der Britischen Air Base, <strong>für</strong> russische<br />

Flugzeuge genutzt werden kann. Auch Marine Stützpunkte<br />

beinhaltet der Vertrag.<br />

USA. Dem Marine<br />

Korps in Quantico<br />

werden 12 Kipprotor<br />

Flügler Osprey MV-<br />

22B zugeführt. Der<br />

erste MV-22B/HSX-1<br />

wird der Präsidentenflotte<br />

als Ersatz <strong>für</strong> die HS CH-46 <strong>und</strong> CH-53 übergeben.<br />

Gedacht als Transportmittel, mit entsprechender Kabinenausstattung<br />

<strong>und</strong> Kommunikation <strong>für</strong> Unterstützungspersonal <strong>und</strong><br />

Journalisten.<br />

F-35C landeten zum ersten Mal auf dem Träger Niemitz im Nov.<br />

2014. Das Pentagon gab <strong>für</strong> den Ankauf von 57 Einheiten <strong>für</strong><br />

2016 $ 11 Mrd frei.<br />

Deutschland. Am<br />

10. Dez. 2014 erhielt<br />

die B<strong>und</strong>eswehr von<br />

Krauss & Maffai den<br />

ersten Leopard 2A7<br />

MBT.<br />

Leuchtbalken.at ist ihr zuverlässiger Partner<br />

<strong>für</strong> Sondersignal- <strong>und</strong> Warnanlagen mit mehr<br />

als zehn Jahren Erfahrung in diesem Bereich.<br />

In unserem Shop finden Sie Leuchtbalken,<br />

Blitzbalken, Warnbalken, Blitzleuchten,<br />

Signalanlagen, Sondersignalanlagen sowie<br />

Warnanlagen <strong>für</strong> Einsatzfahrzeuge.<br />

Anfragen jeglicher Art werden gerne beantwortet.<br />

Telefon: +43 (0)7612 47 155 <strong>und</strong> +43 (0)664 16 93 016<br />

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23


<strong>EINSATZ</strong>KLEIDUNG<br />

KÜHLEN KOPF BEWAHREN IN EXTREMSITUATIONEN<br />

BESONDERS LEICHTE UND ATMUNGSAKTIVE MULTIFUNKTIONSTEXTILIEN<br />

REDUZIEREN HITZESTRESS IN DER <strong>EINSATZ</strong>KLEIDUNG<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen haben<br />

ergeben, dass die Tragephysiologie den<br />

Menschen stark beeinflusst. Schutzkleidung,<br />

die nicht funktionell ist, führt bei starker<br />

physiologischer Belastung zu schneller<br />

Ermüdung <strong>und</strong> Konzentrationsstörungen.<br />

Das Risiko eines Unfalls steigt signifikant,<br />

im schlimmsten Fall kann auch Hitzestau<br />

mit resultierendem Hitzeschlag die Folge<br />

sein. Je besser also das Schutzbekleidungskonzept<br />

auf die jeweilige Aufgabe<br />

abgestimmt ist, umso geringer das Risiko<br />

von Unfällen, welche durch Ermüdungserscheinung<br />

oder Hitzestress hervorgerufen<br />

werden.<br />

FUNKTIONSLAMINATE<br />

MIT HOCHATMUNGSAKTIVEN<br />

MEMBRANEN<br />

Sicher <strong>und</strong> komfortabel: mit hochentwickelten Multifunktionstextilien sorgt Trans-Textil <strong>für</strong><br />

zuverlässigen Schutz vor Hitzestress <strong>und</strong> Risiken im Einsatz.<br />

Fotos: Trans-Textil GmbH<br />

Unsere Feuerwehren sind erste Anlaufstelle bei einem Unglück.<br />

Hilfskräfte von heute sollen flexibel sein, da ihre Aufgabengebiete<br />

neben Löscheinsätzen auch technische, chemische, biologische<br />

<strong>und</strong> alle Arten von Zivil- <strong>und</strong> Katastrophen-Einsätze umfassen<br />

können. Die gleichen Anforderungen von Funktionalität <strong>und</strong> Flexibilität<br />

werden auch an Schutzbekleidung gestellt. Die Trans-Textil<br />

GmbH aus dem bayerischen Freilassing präsentiert auf der Interschutz<br />

besonders leichte <strong>und</strong> komfortable Funktionstextilien <strong>für</strong><br />

herausfordernde Einsatzszenarien (Halle 012 | Stand A62).<br />

Um diesen hohen Anforderungen<br />

gerecht zu werden <strong>und</strong> Hitzestress zu minimieren,<br />

bietet die Trans-Textil GmbH eine<br />

Vielzahl von hochatmungsaktiven Multifunktionslaminaten<br />

auf Basis des erprobten<br />

High-Tech PU-Membransystems Topaz<br />

251 oder Topaz PTFE-Duo, welches die<br />

Eigenschaften einer hochatmungsaktiven<br />

PTFE-Membrane mit den Dichtheitswerten<br />

einer kontinuierlichen Polymerschutzschicht<br />

vereint. Beide Membranen wurden<br />

von Trans-Textil eigens <strong>für</strong> den anspruchsvollen<br />

Einsatz mit besten Werten in Sachen<br />

Schutz, Atmungsaktivität <strong>und</strong> Wohlbefinden<br />

SCHUTZBEKLEIDUNG<br />

SOLL NICHT NUR VOR HITZE UND<br />

FLAMMEN SCHÜTZEN, SONDERN<br />

AUCH FUNKTIONELL SEIN<br />

Um optimalen Schutz gegenüber<br />

verschiedenen Risiken zu erlangen, hat<br />

sich die Konstruktion von Einsatzjacken<br />

<strong>und</strong> Hosen mit Membranen im Mehrlagen-<br />

Laminatsystem über viele Jahre bewährt.<br />

Mittlerweile stehen dem Anwender eine<br />

Vielzahl von Aufbauten <strong>und</strong> Materialien zur<br />

Auswahl.<br />

Verarbeitungstechnologien<br />

auf dem<br />

neuesten Stand der<br />

Technik ermöglichen<br />

Trans-Textil die<br />

qualitätsgesicherte<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Herstellung<br />

zertifizierter<br />

Schutztextilien durch<br />

Lamination, Beschichtung<br />

<strong>und</strong> Ausrüstung.<br />

24


GASTKOMMENTAR<br />

konzipiert. Das Zusammenspiel aller Komponenten<br />

des Textilaufbaus <strong>und</strong> der geeigneten<br />

Laminationstechnologien spielt dabei<br />

eine wesentliche Rolle. Nur so kann bester<br />

Schutz gewährleistet <strong>und</strong> Hitzestress vermieden<br />

werden.<br />

Für extrem leichte Einsatzkleidung hat<br />

Trans-Textil innovative 3D-Abstandshaltersysteme<br />

entwickelt. Sie schaffen eine isolierende<br />

Schicht im Inneren der Kleidung<br />

<strong>und</strong> sparen gegenüber einer herkömmlichen<br />

Konstruktion bis zu 20% Gewicht ein.<br />

Das Luftpolster schafft eine zusätzliche<br />

Isolation <strong>und</strong> wiegt dabei nichts. Mit dieser<br />

Technologie hat der Träger nicht nur höhere<br />

Bewegungsfreiheit, jedes eingesparte<br />

Gramm kann in Extremsituationen lebensnotwendige<br />

Zeit verschaffen. Mit einem<br />

Fokus auf Entwicklung wird konstant an<br />

neuen, leichteren, funktionellen <strong>und</strong> innovativen<br />

textilen Lösungen geforscht, um den<br />

Trägern im Einsatz sichere <strong>und</strong> qualitativ<br />

hochwertige, komfortable Schutzbekleidung<br />

zu bieten.<br />

Funktionstextilien <strong>für</strong> Flamm- <strong>und</strong> Hitzeschutzbekleidung<br />

von Trans-Textil sind in<br />

jeder Komponente auf den Einsatz unter<br />

schwersten Bedingungen abgestimmt <strong>und</strong><br />

nach EN 469, EN ISO 11612 <strong>und</strong> HuPF<br />

sowie weiteren Schutznormen zertifiziert.<br />

Dabei setzt das Unternehmen aus Freilassing<br />

vor allem auf innovative Technologien<br />

<strong>und</strong> Materiallien, sowie auf seine langjährige<br />

Partnerschaft mit Lieferanten <strong>und</strong> Einsatzkräften<br />

aus ganz Europa. Im Portfolio<br />

des hauseigenen Hochtemperaturkonzepts<br />

finden sich Produkte <strong>für</strong> alle Bestandteile<br />

der Einsatzkleidung von Nässesperren <strong>und</strong><br />

Isolationsfutter bis hin zu atmungsaktiven<br />

<strong>und</strong> nässegeschützten Schuhkomponenten.<br />

(pr) n<br />

DRITTER NATIONALRATSPRÄSIDENT ING. NORBERT HOFER<br />

FREIHEITLICHER BEHINDERTEN- UND PFLEGESPRECHER<br />

ROTSTIFT<br />

IM BEHINDERTENBEREICH<br />

Die im September 2013 veröffentlichten<br />

Ergebnisse der Staatenprüfung<br />

Österreichs zur Umsetzung der<br />

UN-Konvention über die Rechte von<br />

Menschen mit Behinderungen haben<br />

die Kritik von uns Freiheitlichen an der<br />

Behindertenpolitik von SPÖ <strong>und</strong> ÖVP<br />

bestätigt. Nun steht offiziell fest, dass<br />

Österreich einen großen Aufholbedarf<br />

bei der Umsetzung der UN-Konvention<br />

über die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />

hat.<br />

Diese B<strong>und</strong>esregierung hält sich seit<br />

Jahren schadlos am Rücken behinderter<br />

<strong>und</strong> pflegebedürftiger Menschen.<br />

Erst 2011 wurde der Zugang zum Pflegegeld<br />

erschwert, was de facto einer<br />

Kürzung entspricht. Mit Beginn des<br />

Jahres 2015 wurde der Zugang zu den<br />

Stufen 1 <strong>und</strong> 2 weiter erschwert. Mittlerweile<br />

beträgt die notwendige Anpassung<br />

<strong>für</strong> den Inflationsausgleich<br />

durchschnittlich über 30 Prozent. Die<br />

Freibeträge <strong>für</strong> behinderte Menschen<br />

wurden seit dem Jahr 1988 nicht erhöht<br />

<strong>und</strong> es liegt bereits ein Inflationsverlust<br />

von r<strong>und</strong> 60 Prozent vor. Wir fordern<br />

daher seit Jahren mittels parlamentarischer<br />

Initiativen eine automatische jährliche<br />

Wertanpassung des Pflegegeldes<br />

<strong>und</strong> der Freibeträge <strong>für</strong> behinderte<br />

Menschen an die Inflation.<br />

Derzeit erbringen zudem r<strong>und</strong> 20.000<br />

Menschen mit intellektueller Beein-<br />

© Parlamentsdirektion / SIMONIS<br />

trächtigung in Tagesstrukturen von Behindertenorganisationen<br />

ihre Leistung,<br />

ohne da<strong>für</strong> entsprechend entlohnt zu<br />

werden. Das Taschengeld variiert je<br />

nach B<strong>und</strong>esland zwischen 50 <strong>und</strong> 150<br />

Euro. Es ist uns daher ein großes Anliegen,<br />

dass die sozialversicherungsrechtliche<br />

Absicherung jener Menschen<br />

mit besonderen Bedürfnissen, die in<br />

Behindertenwerkstätten arbeiten, endlich<br />

umgesetzt wird.<br />

Diese beschriebenen Ungerechtigkeiten<br />

sind ein echter Schandfleck eines<br />

sozialen Staates, der jene unterstützen<br />

soll, die sich nicht selbst helfen können.<br />

n<br />

Trans-Textil GmbH<br />

Pommernstraße 11-13<br />

83395 Freilassing • Deutschland<br />

Tel. 0049-(0)8654-6607-0<br />

Fax 0049-(0)8654-6607-10<br />

info@trans-textil.de www.trans-textil.de<br />

Besuchen Sie uns<br />

auch unter<br />

www.mmga.at/Einsatz<br />

25


FEUERWEHR<br />

FEUERWEHR IST KATASTROPHENSCHÜTZER<br />

NUMMER EINS<br />

Wels mit Landesrat Max Hiegelsberger der<br />

sich über die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr<br />

Wels sehr positiv ausgedrückt hat.<br />

Wie läuft aus Ihrer Sicht die Kooperation<br />

mit dem Land Oberösterreich?<br />

HUMER: Oberösterreich ist ein Land der<br />

Feuerwehren. Ein Fülle kleiner, großer, leistungsfähige<br />

<strong>und</strong> weniger leistungsfähige<br />

Feuerwehren. Alle werden vom Landesverband<br />

unterstützt vor allem auch vom Amt<br />

der OÖ Landesregierung – speziell der Gemeindeabteilung.<br />

Hier spielt es keine Rolle<br />

ob Groß oder Klein – wird ein Fahrzeug<br />

beschafft erhält man einen gewissen Anteil.<br />

Ich finde die Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kooperation<br />

daher perfekt.<br />

Kommandant<br />

B<strong>und</strong>esfeuerwehrrat<br />

Ing. Franz Humer<br />

Wels ist mit mehr als 61.575<br />

Wohnbevölkerung die zweitgrößte Stadt<br />

Oberösterreichs <strong>und</strong> die 7. größte Stadt<br />

Österreichs. Zusätzlich pendeln täglich<br />

tausende zu ihren Arbeitsplätzen in die<br />

Stadt. Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche<br />

von 45,91 Quadratkilometern, in 9.662 Häusern<br />

- davon über 2000 Risikoobjekte entsprechend<br />

des Feuerpolizeigesetztes - gibt<br />

es mehr als 28.163 Haushalte. Relativ weiten<br />

Siedlungsräumen mit geringer Bebauungs-<br />

<strong>und</strong> Bevölkerungsdichte stehen Ballungen<br />

von Bewohnern auf engem Raum<br />

in Hochhäusern <strong>und</strong> Großsiedlungen<br />

26<br />

ebenso gegenüber wie Industriezonen<br />

mit verschiedenartigsten Gefahrenrisiken:<br />

All diese Faktoren bestimmen die <strong>für</strong> den<br />

Brand- <strong>und</strong> Katastrophenschutz maßgebenden<br />

Überlegungen. Trotz der Abnahme<br />

großer landwirtschaftlicher Objekte stellen<br />

die ca. 190 Bauernhöfe, die sich vor allem<br />

im Norden <strong>und</strong> Nordwesten der Stadt befinden,<br />

noch immer einen beachtenswerten<br />

Risikofaktor dar. Eine große Bedeutung im<br />

Einsatzkonzept der Feuerwehr stellen die<br />

ungefähr 6.034 Gewerbebetriebe dar. Das<br />

Straßennetz der Stadt Wels beträgt r<strong>und</strong><br />

338 Kilometer.<br />

Kommandant B<strong>und</strong>esfeuerwehrrat Ing.<br />

Franz Humer im Gespräch mit Einsatz.<br />

<strong>EINSATZ</strong>: Kürzlich führten wir ein Gespräch<br />

im Hof der Freiwilligen Feuerwehr<br />

FREIWILLIGE FEUERWEHR WELS SAGTE DANKE<br />

Im Mittelpunkt steht der Mensch. Die Leistung jedes einzelnen<br />

trägt zum Gesamterfolg einer Feuerwehr bei. Wie kann eine<br />

Blaulichtorganisation Danke sa gen? In Form von Ehrungen,<br />

Auszeichnungen <strong>und</strong> Beförde rungen. Genau geschehen Ende März<br />

bei der Vollversammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Wels.<br />

In ver schieden Kategorien wurden Menschen <strong>und</strong> Institutio nen <strong>für</strong><br />

herausragende Leistung geehrt.<br />

Die Freiwillige Feuerwehr Wels hatte im Vorjahr 1.974 Gesamteinsätze.<br />

Davon 1.147 Interventionen - davon 676 technische Hilfeleistungen<br />

<strong>und</strong> 471 Brandeinsätze. Bei diesen Einsätzen sind 195<br />

Bild: Matthias Lauber, laumat.at Menschen gerettet <strong>und</strong> neun tot geborgen worden.<br />

Als Feuerwehrmann des Jahres wurde Ing. Jürgen Flotzinger<br />

gewürdigt. Im Bild mit Sohn Fabian der seit heuer bei der Feuerwehrjugend tätig <strong>und</strong> sehr stolz<br />

auf seinen Papa ist.<br />

<strong>EINSATZ</strong>: Der Sturm sorgte auch in letzter<br />

Zeit in Oberösterreich <strong>für</strong> zahlreiche Einsätze<br />

der Feuerwehr. Wie hat sich dieser bei<br />

der Feuerwehr Wels ausgewirkt?<br />

HUMER: Naturkatstrophen sind generell<br />

eine Herausforderung <strong>für</strong> die Feuerwehren.<br />

Die Feuerwehr ist Katstrophenschützer<br />

Nummer 1 weil wir in der Fläche sind.<br />

In Wels hatten wir relativ Glück gehabt,<br />

wir hatten zirka 40 Einsätze in wenigen<br />

St<strong>und</strong>en wegen umgestürzter Bäume <strong>und</strong><br />

abgedeckter Dächer. Aber: Wenn größere<br />

Schäden auftreten würden haben wir Nachbarn<br />

– gute Nachbarn die uns sofort zu Hilfe<br />

kommen würden.<br />

<strong>EINSATZ</strong>: Sie wirken hier im Bezirkskommando,<br />

wir haben da eine große Landkarte<br />

gesehen wo die Lichter blinken wo die Freiwilligen<br />

Feuerwehren am Land beheimatet<br />

sind. Wieviele Feuerwehr gibt es im Bezirk?<br />

HUMER: 43 Feuerwehren in der Region<br />

Wels Land werden im Bedarfsfall von<br />

Wels alarmiert, bei Einsätzen betreut <strong>und</strong><br />

als Kommunikationsdrehscheibe informiert.<br />

Die Stadt Wels verfügt über 47 Quadratkilometer<br />

Pflichtbereich. Wir haben neben<br />

dieser tollen Hauptfeuerwehrwache noch<br />

3 kleine Gruppenwachen. Wir verwenden<br />

schon seit über fünfzig Jahren ein<br />

Rendevouz-System. Das heißt bei einem<br />

Alarm einer gewissen Größe, fährt von der<br />

Hauptfeuerwehrwache ein Löschzug ab<br />

<strong>und</strong> Gruppenfahrzeuge fahren ergänzend<br />

im Rendevouz zum Einsatz. In der Regel<br />

kommt auch noch ein Offizier vom Dienst<br />

dazu, der vom Arbeitsplatz oder zu Hause<br />

den Einsatz unterstützt.<br />

Die Redaktion dankt <strong>für</strong> das Gespräch. n


PROMOTION FEUERWEHR<br />

WELSER BÜRGERLISTE<br />

FÜR MEHR SICHERHEIT<br />

LLERENA MÖSSLER MÖCHTE MIT SEINER POLITISCHEN<br />

GRUPPIERUNG IN DEN GEMEINDERAT EINZIEHEN<br />

Im Bild von links:<br />

Gerald Benedikt<br />

GR Kandidat, BM<br />

Kandidat Llerena-<br />

Mössler Karl<br />

Johann,<br />

GR Kandidat<br />

Mag. Birgit<br />

Baschinger,<br />

Roeun Suong.<br />

Der Name, mit dem die Bürgerliste von Llerena Mössler in den<br />

kommenden Welser Gemeinderatswahlkampf gehen wird, ist<br />

noch nicht ganz klar, aber die Themen, mit denen man bei den<br />

Bürgern punkten möchte, sind es schon: Für Mössler ist dies<br />

vor allem das Thema <strong>Sicherheit</strong>, <strong>und</strong> auf diesem Gebiet gibt<br />

es <strong>für</strong> ihn in Wels noch einen großen Verbesserungsbedarf.<br />

Mit seiner Bürgerliste will er mehr Videoüberwachung in der Stadt<br />

<strong>und</strong> mehr Kompetenzen <strong>für</strong> die Ordnungswache, außerdem setze<br />

sich seine politische Gruppierung auch <strong>für</strong> eine stärkere Förderung<br />

der Jung-Familien <strong>und</strong> <strong>für</strong> eine bessere <strong>und</strong> schnellere Integration<br />

der Ausländer ein. Es ist nicht so, dass wir allein das Thema<br />

<strong>Sicherheit</strong> auf unserer Agenda haben, erläutert er. Aber wie wäre<br />

eine schnellere Integration der Ausländer zu erreichen? Indem<br />

sie Deutsch lernen, sagt Mössler, um nur eine der erforderlichen<br />

Maßnahmen zu nennen, von denen so manche durchaus identisch<br />

mit so mancher FPÖ-Forderung ist, wie Mössler gern eingesteht.<br />

Zudem möchte seine Bürgerliste auch die Parkraumbewirtschaftung<br />

in die Hände der Welser Ordnungswache legen, die auch befähigt<br />

werden sollten, bei kleineren Vergehen Strafen zu dürfen. Ihm<br />

schwebt hier eine Art Ordnungswache vor, wie es sie schon in<br />

Innsbruck gebe, die dort mit mehr Rechten ausgestattet <strong>und</strong><br />

von daher auch viel effizienter als die unsere sei. Auch eine<br />

ansprechendere Uniform wünscht er sich <strong>für</strong> diesen Wachkörper,<br />

der die Arbeit der Polizei wirksamer unterstützen sollte. Mehr Polizei<br />

in den Straßen ist eine weitere Forderung seiner Bürgerliste, die<br />

aber nicht auf Gemeinderatsebene durchgesetzt werden könne.<br />

Auch in der Welser Drogenszene sieht Mössler ein – nach wie<br />

vor – großes <strong>und</strong> ungelöstes Problem. Gern würde er diese Szene<br />

vom Kaiser-Josef-Platz wegverlagern <strong>und</strong> Mössler weiß genau,<br />

wovon er spricht. „Ich arbeite als Kellner im Café Joannas am KJ<br />

<strong>und</strong> sehe was sich dort abspielt“, sagt der gebürtige Welser, der<br />

nach vielen Jahren Auslandsarbeit in Spanien wieder nach Hause<br />

zurückgekehrt ist <strong>und</strong> hier nun die politische Szene ein wenig<br />

aufmischen möchte.<br />

Seiner Bürgerliste gehören zurzeit 1300 Sympathisanten an, um<br />

die sich ein achtköpfiger Vorstand kümmert. Mit dem ehemaligen<br />

Welser Ur-Grünen Günter Ecker, der nach 30 Jahren wieder auf<br />

die politische Bühne zurückgekehrt ist, will Mösslers Bürgerliste<br />

künftig kooperieren. (+)<br />

27


ALARMSTUFE 1 BEIM ROTEN KREUZ IN OBERÖSTERREICH<br />

RETTUNGSORGANISATION BRAUCHT<br />

werden die Dienste mit Freiwilligen besetzt.<br />

Am Tag sind vielfach Berufssanitäter <strong>und</strong><br />

Zivildiener im Einsatz. Doch trotz der beeindruckenden<br />

Zahl von Rettern stehe man<br />

nun vor einer großen Herausforderung, betont<br />

Aichinger, weil es immer schwieriger<br />

werde, Beruf, Familie, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> sonstige<br />

Interessen unter einen Hut zu bringen.<br />

Als Folge davon gingen die durchschnittlich<br />

geleisteten St<strong>und</strong>en Freiwilligen-St<strong>und</strong>en<br />

zurück. Aus diesem Gr<strong>und</strong> müsse sich das<br />

RK Oberösterreich dringend um einen Rettungskräfte-Zuwachs<br />

bemühen.<br />

BEGEISTERTE<br />

RETTUNGSSANITÄTERIN<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

Bei einem schweren Verkehrsunfall, einem Sturz mit dem Mountainbike<br />

oder bei einer Verletzung beim Schneiden mit einem Messer<br />

wird stets eines benötigt: Rasche Hilfe! Die Rettungskräfte des<br />

OÖ. Roten Kreuzes sind meist innerhalb von nur wenigen Minuten<br />

zur Stelle, <strong>und</strong> zwar Tag <strong>und</strong> Nacht. Möglich ist dies, weil sich freiwillige<br />

Rettungssanitäter um die Ges<strong>und</strong>heit ihrer Mitmenschen<br />

sorgen. Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird von der größten<br />

humanitären Hilfsorganisation des Landes Rettungskräfte-Nachwuchs<br />

benötigt.<br />

„Ich kann jeder <strong>und</strong> jedem den<br />

Rettungsdienst nur empfehlen“, bekennt<br />

Doris Stadlmeier, eine 21-jährige aus Haid,<br />

die seit drei Jahren Rettungssanitäterin ist,<br />

<strong>und</strong> zwar aus Leidenschaft wie sie sagt.<br />

Das soziale Jahr, unmittelbar nach der<br />

Matura, war der Einstieg <strong>für</strong> die junge Frau.<br />

„Ich mag den direkten Kontakt zu den<br />

Patienten <strong>und</strong> ich helfe auch gern Men-<br />

E<br />

twa 1.500mal pro Tag rücken<br />

die Rettungssanitäter des OÖ.<br />

Roten Kreuzes aus. Die Anforderungen<br />

dabei sind sehr unterschiedlich,<br />

aber sie sind auf<br />

jede Situation vorbereitet: „Ob<br />

<strong>Sport</strong>verletzung, Kindernotfall<br />

oder Autounfall – unsere Sanitäter wissen<br />

was zu tun ist, weil sie alle gut ausgebildet<br />

sind, egal ob es sich dabei um Berufssanitäter,<br />

Freiwillige oder Zivildiener handelt“,<br />

erklärt der oberösterreichische Rotkreuz-<br />

Präsident Walter Aichinger.<br />

IMMER WENIGER STUNDEN<br />

Spaß an der Arbeit, Freude an<br />

der Gemeinschaft, Erfahrungen einbringen<br />

<strong>und</strong> eine sinnvolle Tätigkeit ausüben – dies<br />

sind die wesentlichsten Motive der freiwilligen<br />

Rotkreuz-Mitarbeiter. Knapp 20.000<br />

sind es im gesamten oberösterreichischen<br />

Roten Kreuz, knapp die Hälfte davon ist<br />

im Rettungsdienst tätig. Vor allem in den<br />

Nachtst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> an den Wochenenden<br />

28


ROTES KREUZ<br />

DRINGEND SANITÄTER<br />

schen“, begründet Doris Stadlmeier ihr<br />

Engagement, obwohl es dabei manchmal<br />

schon ganz schön stressig zugehen kann.<br />

Doch die harmonische Zusammenarbeit mit<br />

ihren Kollegen in ihrer Ortsstelle macht es<br />

ihr leicht, sich vom mitunter anstrengenden<br />

Dienst schnell zu erholen.<br />

ANSTECKENDES ENGAGEMENT<br />

Die Ortsstelle Traun (Zentralraum)<br />

ist eine der größten des Landes. Das Versorgungsgebiet<br />

umfasst sechs Gemeinden<br />

bzw. 60.000 Menschen. Etwa 60-Mal<br />

pro Tag wird die Hilfe der insgesamt 150<br />

Rettungssanitäter benötigt. Im Gegensatz<br />

dazu sind an der Ortsstelle Kirchschlag<br />

(Mühlviertel) 80 freiwillige Mitarbeiter tätig.<br />

Sie rücken im Schnitt sechsmal pro Tag<br />

aus. Einer von ihnen ist der 51-jährige Ernst<br />

Azesberger. „Eigentlich wollte ich nur einen<br />

Erste-Hilfe-Kurs absolvieren“, erläutert<br />

der dreifache Familienvater, der berufliche<br />

viel unterwegs ist. „Doch während der 16<br />

Kursst<strong>und</strong>en habe ich dann – gemeinsam<br />

mit meiner Frau – den Entschluss gefasst,<br />

die Rettungssanitäter-Ausbildung dranzuhängen.“<br />

Das ist mittlerweile elf Jahre her.<br />

Wie Doris Stadlmeier ist auch Azesberger<br />

durchschnittlich zweimal pro Monat im Einsatz.<br />

Eignen Angaben zufolge ist auch er<br />

einer, der gern hilft.Aber nicht nur er, weil<br />

sich auch seine Kinder bereits „im Dienste<br />

der Menschlichkeit“ engagieren wie es<br />

heißt. Azesberger lobt ebenfalls die „tolle<br />

Gemeinschaft“ auf der Dienststelle.<br />

ROTE JACKEN WARTEN<br />

Ob diese beiden Beispiele andere<br />

Menschen ermutigen, sich als Rettungskräfte<br />

<strong>für</strong> das Rote Kreuz zu engagieren?<br />

„Ich hoffe es“, sagt Präsident Aichinger<br />

<strong>und</strong> bietet potentiellen Helfern die rote Rot-<br />

Kreuz-Jacke an, die nicht nur Uniform ist,<br />

sondern auch ein schönes Symbol der Freiwilligkeit.<br />

Interessenten <strong>für</strong> eine Rettungssanitäter-Ausbildung<br />

ersucht er, sich an die<br />

nächstgelegene Rot-Kreuz-Dienststelle zu<br />

wenden. Dort würden zeitnah <strong>und</strong> flächendeckend<br />

die speziellen Rettungssanitäter-<br />

Kurse angeboten, erläutert der oberösterreichische<br />

Rotkreuz-Präsident Walter<br />

Aichinger: „Zusätzlich bieten die Bezirks<strong>und</strong><br />

Ortsstellen auch Informationsabende<br />

<strong>und</strong> Schnupperdienste an.“<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.roteskreuz.at/ooe<br />

29


ROTES KREUZ NÖ: NEUES<br />

Mit 1. April nahm das erste neue Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) in<br />

Neulengbach den Betrieb auf – damit begann die niederösterreichweite<br />

Umstellung von Notarztwagen auf das neue NEF-System.<br />

Für dieses Jahr ist die Umstellung von neun Standorten geplant<br />

– bis Ende 2016 soll der Prozess abgeschlossen sein. „Mit diesem<br />

Schritt folgen wir der europäischen Entwicklung <strong>und</strong> stellen das<br />

modernste, am Markt verfügbare Einsatzmittel in den Dienst. Es<br />

werden sukzessive alle Notarztwagen-Stützpunkte auf das NEF<br />

umgestellt“, erklärte Landesrettungskommandant Werner Kraut,<br />

Rotes Kreuz Niederösterreich.<br />

B<br />

eim NEF handelt es sich um<br />

einen speziell umgerüsteten<br />

PKW mit Sondersignalen, der<br />

von einem/r Notfallsanitäter/in<br />

gelenkt <strong>und</strong> mit einem Notarzt<br />

bzw. einer Notärztin besetzt ist.<br />

Rettungs- <strong>und</strong> Schienungsmaterial, EKG,<br />

Medikamente, Sauerstoff <strong>und</strong> sämtliches<br />

Zubehör zur notärztlichen Intervention werden<br />

mitgeführt. Das NEF arbeitet immer mit<br />

einem Rettungswagen, welcher gleichzeitig<br />

zum Notfallort gerufen wird, zusammen.<br />

„Das NEF selbst transportiert keine Patient/<br />

innen, das NEF-Team stellt aber die Begutachtung<br />

<strong>und</strong> erforderlichenfalls Erstversorgung<br />

der Patient/innen sicher.“<br />

FIT FÜR NEF-SYSTEM<br />

Den Transport der Patient/innen<br />

übernimmt im Gegensatz zum NAW-System<br />

dann der mitalarmierte Rettungswagen.<br />

Dadurch ist das NEF immer wieder<br />

rasch <strong>für</strong> weitere Notfälle einsatzbereit“, betont<br />

Kraut. Die Qualität des Rettungsdienstes<br />

in Niederösterreich werde damit weiter<br />

angehoben. Im vergangenen Jahr gab es in<br />

Niederösterreich 215.000 Notfalleinsätze,<br />

davon wurden 38.000 von einem Notarzt<br />

durchgeführt.<br />

30


ROTES KREUZ<br />

NOTARZT<strong>EINSATZ</strong>FAHRZEUG<br />

Die Rettungswagen des Roten Kreuzes<br />

Niederösterreich werden aktuell <strong>für</strong> das<br />

NEF-System fit gemacht. Dazu werden vor<br />

allem entsprechende Halterungen <strong>für</strong> die<br />

zusätzlichen Geräte eingebaut. In den zur<br />

Umstellung anstehenden Regionen, sind<br />

diese Adaptierungen bereits abgeschlossen.<br />

(pr+)<br />

Fahrzeugübergabe <strong>für</strong> die ersten drei Standorte in Neulengbach, Tulln <strong>und</strong> Purkersdorf<br />

Fotocredit: RK NÖ / M. Moser<br />

31


FAHRZEUGE<br />

ROBUST, ZUVERLÄSSIG UND SICHER,<br />

WENN´S DRAUF ANKOMMT<br />

Erdbeben, Hochwasser,<br />

Schlammlawinen, Feuer:<br />

Eine Krise kann schnell zur Katastrophe<br />

werden. Muss sie aber<br />

nicht, wenn die Einsatzkräfte optimal<br />

ausgerüstet <strong>und</strong> schnell am<br />

Einsatzort sind. Auch in schwer<br />

zugänglichen Gebieten. Mit dem<br />

neuen Mercedes-Benz Unimog.<br />

Maximale Geländegängigkeit, robuste<br />

Technik <strong>und</strong> hohe Flexibilität im Einsatz<br />

zeichnen die neue Fahrzeug-Generation<br />

aus. Kein zweites Fahrzeug bietet unter<br />

härtesten Bedingungen ein vergleichbares<br />

Leistungspotenzial: als Transportfahrzeug<br />

<strong>für</strong> Mannschaft, Material, Werkzeug <strong>und</strong><br />

Gerät. Und vor Ort als Lösch-, Räum- oder<br />

Bergefahrzeug.<br />

NEUER MASSSTAB<br />

FÜR PERFEKTION IM GELÄNDE<br />

Die anspruchsvollen Streckenabschnitte<br />

auf dem Offroad-Parcours südlich<br />

von Berlin, bringen die bekannten Stärken<br />

der legendären Kurzhauber-Unimog voll zur<br />

Geltung, nämlich ihre überragenden Fahreigenschaften<br />

in schwierigem Gelände.<br />

Diese konnten bei der neuen Generation<br />

sogar noch verbessert werden, was an der<br />

veränderten Position des Motors liegt.<br />

Bilder: Mercedes-Benz<br />

NEUE HOCHGELÄNDEGÄNGIGE<br />

MERCEDES-BENZ<br />

UNIMOG U4023 UND U5023:<br />

• Hohe Effizienz durch neue BlueTec<br />

6-Motorengeneration<br />

• Neuer Motornebenabtrieb erweitert Einsatzmöglichkeiten<br />

• Hoher Fahrkomfort im Gelände durch<br />

neues Fahrerhaus-Lagerungskonzept<br />

• Beste Arbeitsbedingungen in der neuen<br />

Fahrerkabine<br />

• Neue Reifendruck-Regelanlage Tirecontrol<br />

plus mit intuitiver Bedienung<br />

www.mercedes-benz.at<br />

TRIPLE F – FUSO FÜR FEUERWEHREN<br />

DER FUSO CANTER 4X4 HOHE NUTZLAST ZUM ATTRAKTIVEN PREIS<br />

Der Fuso Canter bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />

St. Andrä Wördern. Bilder: Pappas Holding<br />

Der Fuso Canter 4x4 von Mercedes Benz<br />

demonstriert bemerkenswerte Leistung<br />

im Feuerwehreinsatz. Die optimale Manövrierbarkeit<br />

im Gelände <strong>und</strong> auf der<br />

Straße, hohe Traktion, gute Steigfähigkeit,<br />

hohe Bodenfreiheit <strong>und</strong> zuschaltbarer<br />

Allradantrieb bei einem 129 kW/ 175<br />

PS BlueTec®-Motor mit EEV in Serie<br />

sind nur einige Argumente, die den Fuso<br />

Canter 4x4 <strong>für</strong> den Einsatz als Feuerwehrfahrzeug<br />

prädestinieren. Diese Vorteile<br />

machen sich seit kurzem die Freiwillige<br />

Feuerwehr St. Andrä Wördern <strong>und</strong><br />

die Freiwillige Feuerwehr Wilhelmsburg<br />

Stadt zu Nutze. Sie setzen bei ihren Einsätzen<br />

auf die Zuverlässigkeit des Fuso<br />

Canters 4x4. Überzeugt sind die Feuerwehrmänner<br />

auch vom aufbaufre<strong>und</strong>lichen<br />

Rahmen, der perfekten R<strong>und</strong>umsicht<br />

<strong>und</strong> der optimalen Ausstattung des<br />

Fuso Canters.<br />

32


DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />

Unimog U300, EZ: 12.2000,<br />

ca. 121.000 km, ca. 9238 Bh, ZGG:<br />

9.500 Kg, 130 kW / 177 PS <br />

<br />

Unimog U300, EZ: 11.2003,<br />

ca. 105.600 km, ca. 6750 Bh, ZGG:<br />

10.200 kg, 130 kW / 177 PS<br />

Mehr Infos auf<br />

www.pappas.at<br />

Unimog U1400, EZ: 08/1998, ca.<br />

175.000 km, ca. 10.085 Bh, ZGG:<br />

7.500 kg, 120 kW / 163 PS<br />

Unimog U300, EZ: 01/2003, ca.<br />

130.000 km, ca. 8.450 Bh, ZGG:<br />

10.200 kg, 130 kW / 177 PS <br />

33


FAHRZEUGE<br />

LADA TAIGA<br />

EXTERIEUR<br />

Man muss heute nicht in einem<br />

teuren SUV oder <strong>Sport</strong>wagen unterwegs<br />

sein, um besonders wahrgenommen zu<br />

werden. Dies gelingt auch auf ganz andere<br />

Art <strong>und</strong> Weise <strong>und</strong> wesentlich exklusiver.<br />

Es war immer wieder erstaunlich <strong>und</strong> genugtuend<br />

zugleich, wenn diverse Passanten<br />

ihre Blicke auf den Lada richteten. Die<br />

einen (Jugendliche), weil sie dieses Fahrzeug<br />

so gut wie nicht kennen (er ist immerhin<br />

bereits in den 80igern entstanden), die<br />

anderen (45+), weil sie sich in ihre Jugend<br />

zurückversetzt fühlen!<br />

Der Großteil der Bevölkerung wird nämlich<br />

nicht wissen, dass der Lada noch immer<br />

produziert wird <strong>und</strong> unser Testfahrzeug natürlich<br />

ein (fast) neues Auto war. Vielleicht<br />

waren ja auch manche verw<strong>und</strong>ert wie gut<br />

ein so „altes“ Auto beisammen sein kann.<br />

Wie auch immer:<br />

Durch sein – vor allem im Gelände – vorteilhaftes,<br />

kantiges Design wirkt der Taiga<br />

wesentlich wuchtiger als er ist. Insbesondere<br />

würde man seine Breite (168 cm) um<br />

mindestens 10 cm mehr einschätzen. Für<br />

34<br />

heutige Verhältnisse schmale Reifen mit<br />

hohem Querschnitt (75er/80er) oder der<br />

große Bodenabstand passen ebenso ins<br />

Bild, wie kurze Karosserieüberhänge, verb<strong>und</strong>en<br />

mit kurzem Radstand!<br />

INTERIEUR<br />

Wenn man einmal den ganz schön<br />

hohen Einstieg erklommen hat <strong>und</strong> auf den<br />

breiten Vordersitzen Platz genommen hat,<br />

fühlt man sich klarerweise wieder r<strong>und</strong> 30<br />

Jahre zurückversetzt. Heizungsschieberegler,<br />

dünne Blinker- <strong>und</strong> Wischerbedienhebel,<br />

ein großes dünnes Lenkrad, ein sehr<br />

langer Schalthebel sowie ein nur wenig tiefes<br />

Armaturenbrett aus Hartplastik zeugen<br />

unter anderem davon.<br />

Das alles hat aber auch Vorteile: Ist es nicht<br />

so, dass in den neuesten Fahrzeugen bereits<br />

so viele elektronische Informationen<br />

<strong>und</strong> Bedienelemente auf den Fahrer einwirken,<br />

dass es manchmal mit der so wichtigen<br />

Konzentration auf das Fahren <strong>und</strong> das<br />

Verkehrsgeschehen richtig schwierig wird?<br />

Solche Sorgen gibt es im Lada nicht! Da<br />

hier nur das Notwendigste an Bord ist, fällt<br />

es dem Fahrer wieder sehr leicht, sich auf<br />

das Wesentliche – das Fahren zu konzentrieren!<br />

FAHREN UND FÜHLEN<br />

Die Bedienung funktioniert also<br />

naturgemäß sehr einfach – meinten auch<br />

der Chefredakteur <strong>und</strong> ich selbst! Wäre da<br />

nicht doch ein ganz spezielles elektronisches<br />

„Dings“ am Startschlüssel angehängt<br />

gewesen. Dieses „Dings“ oder besser gesagt<br />

dieser Transponder sorgt nämlich da<strong>für</strong>,<br />

dass sich der Motor starten lässt. Nur<br />

damit es erwähnt ist…<br />

Ist dann diese „Hürde“ überw<strong>und</strong>en, funktioniert<br />

das Fahren ganz einfach <strong>und</strong> problemlos.<br />

Der 83 PS Motor geht erstaunlicherweise<br />

von unten heraus recht ordentlich,<br />

drückt dies aber auch – vor allem im oberen<br />

Drehzahlbereich – recht geräuschvoll aus!<br />

Dass der Lada nicht gerade <strong>für</strong> die Autobahn<br />

konstruiert wurde, ist wohl jedem so<br />

weit klar. Dies wird dann auch durch die<br />

Höchstgeschwindigkeit von bescheidenen<br />

137 km/h, sowie die dabei vorhandene Geräuschkulisse<br />

<strong>und</strong> durch das etwas indiffe-


DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />

Vorweg ein paar technische Facts <strong>für</strong> Offroad-Freaks:<br />

Steigfähigkeit 68%, Kippwinkel<br />

48°, Watttiefe 65 cm, Bodenfreiheit 22 cm!<br />

In der Praxis bedeuten diese Werte, dass<br />

der Lada noch immer eines der besten Fahrzeuge<br />

<strong>für</strong> den Hardcore-Offroad-Einsatz<br />

ist. Da<strong>für</strong> verantwortlich ist weiters natürlich<br />

auch die serienmäßige Untersetzung,<br />

das zuschaltbare Sperrdifferential, das geringe<br />

Gewicht von nur gut 1.200 kg sowie<br />

die schmalen Reifen. Der Lada Fahrer zieht<br />

im schwierigen Gelände mit <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong><br />

einem breiten Grinsen an – mitunter 10-mal<br />

so teuren - SUVs einfach vorbei!<br />

PREIS – WERT<br />

Für den Hardcore-Offroad-<br />

Einsatz eines der besten<br />

Fahrzeuge.<br />

rente Lenk- <strong>und</strong> Bremsverhalten bestätigt.<br />

Wo der Lada aber in seinem Element ist,<br />

ist einerseits die Stadt (kompakte Abmessungen<br />

<strong>und</strong> hervorragende Übersicht!) <strong>und</strong><br />

– wo<strong>für</strong> er eigentlich gebaut wurde – das<br />

Gelände, oder besser gesagt das schwierige<br />

Gelände!<br />

Fotos: Peherstorfer<br />

Da es <strong>für</strong> den Taiga auch noch<br />

zahlreiche Zusatzausstattungen wie z. B.<br />

Schneepflug, Dachzelt, Frontschutzbügel,<br />

Gewehrhalter, Wildwannen <strong>für</strong> den Kofferraum<br />

oder auch ein elektrisches Faltdach,<br />

etc. gibt, ist er auch als Einsatzfahrzeug<br />

<strong>für</strong> ganz spezifische Zielgruppen, wie Kommunalbetriebe,<br />

Rotes Kreuz, Seilbahn<strong>und</strong><br />

Liftbetreiber, Bergbauern, Jäger <strong>und</strong><br />

Förster, Hüttenwirte, aber auch <strong>Sport</strong>ler,<br />

Camper <strong>und</strong> eben Offroad-Begeisterte<br />

ein robuster, vielseitiger <strong>und</strong> vor allem<br />

super preiswerter Off-Roader. So gibt es<br />

den Klassiker schon um sensationelle<br />

12.990,--!<br />

WM n<br />

35


FAHRZEUGE<br />

VOLVO S80<br />

EXTERIEUR<br />

Die Anzahl der „richtigen“ Limousinen<br />

im Straßenbild wird tendenziell etwas<br />

weniger. Das mag wohl einerseits an<br />

der steigenden Vorliebe <strong>für</strong> Kombis <strong>und</strong><br />

SUVs liegen <strong>und</strong> vielleicht andererseits in<br />

der Tatsache, dass Limousinen eher der<br />

gehobenen Mittelklasse oder Luxusklasse<br />

<strong>und</strong> somit einem speziellen Preissegment<br />

angehören, das nicht <strong>für</strong> die breite Masse<br />

bestimmt ist.<br />

In dieses Segment fällt auch unser Testfahrzeug,<br />

der neue Volvo S80.<br />

Er macht schon von außen auf Gr<strong>und</strong> seiner<br />

Größe (gut 485 cm Länge <strong>und</strong> 186 cm<br />

Breite) <strong>und</strong> seiner eleganten Erscheinung<br />

deutlich, was den Fahrer <strong>und</strong> seine Insassen<br />

dann im Innenraum <strong>und</strong> beim Fahren<br />

erwartet.<br />

Optisch ist noch immer der erste S80 erkennbar,<br />

wenn auch deutlich modernisiert<br />

<strong>und</strong> der neuen Zeit angepasst. Eleganz von<br />

vorne bis hinten, bis ins Detail zeichnen ihn<br />

aus!<br />

INTERIEUR<br />

36<br />

Das Interieur:<br />

Hochwertige<br />

Materialien<br />

<strong>und</strong> Verarbeitungsqualität<br />

Fotos: Zwirchmair<br />

Das Interieur ist einfach eine<br />

Augenweide! Erstklassige Materialien<br />

<strong>und</strong> Verarbeitungsqualität im absoluten<br />

Premiumbereich, sowie die üppigen<br />

Platzverhältnisse fallen auf den ersten<br />

Blick auf.<br />

Besonders erwähnenswert sind die Sitze<br />

des S80! Schon der Anblick des im Testfahrzeug<br />

mit edelstem Keder versehenen<br />

Ledergestühls macht neugierig aufs Probesitzen<br />

<strong>und</strong> Befühlen. Derart weiches <strong>und</strong><br />

feines Leder gibt es selten in Autos. So ist<br />

es immer wieder ein Genuss mit der Hand<br />

darüber zu streichen. Auch die passende


DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />

Der Volvo S80 besticht<br />

durch seine Eleganz.<br />

Sitzposition ist mit der elektrischen Verstellung<br />

schnell <strong>und</strong> leicht gef<strong>und</strong>en. An kalten<br />

Tagen verwöhnt natürlich die kuschelige<br />

Sitzheizung Rücken <strong>und</strong> Popometer <strong>und</strong><br />

wenn es einmal heiß ist, dreht man einfach<br />

die Belüftung auf <strong>und</strong> das Klima passt wieder<br />

gut.<br />

Auch der Sitzkomfort im Fond verdient Erwähnung,<br />

wäre man nämlich in manchen<br />

Autos froh, säße man überhaupt vorne so<br />

gut, wie im Volvo hinten. Das ist deshalb so,<br />

weil die beiden äußeren Sitze wie Einzelsitze<br />

aussehen <strong>und</strong> auch den entsprechenden<br />

Seitenhalt <strong>und</strong> die passende Oberschenkelauflage<br />

bieten. Auch hier gibt es keinen<br />

kalten Hintern, da auch die Rücksitze<br />

mit Sitzheizung verwöhnen. Die Bein- <strong>und</strong><br />

Fußfreiheit macht ihrem Namen alle Ehre!<br />

Einzig der Einstieg ist wegen der eleganten<br />

Silhouette der Limousine im Kopf- <strong>und</strong><br />

Schulterbereich nicht so üppig, wie die<br />

sonstigen Platzverhältnisse.<br />

All jenen, die oft an kalten Händen leiden,<br />

ist im S80 ebenfalls geholfen. Vor allem<br />

dann, wenn sie die Hände dort haben wo<br />

sie beim Fahren auch hingehören, auf das<br />

Lenkrad. Dieses ist nämlich auch mit Heizdrähten<br />

durchzogen <strong>und</strong> macht so dicke,<br />

bedienungsunfre<strong>und</strong>liche Handschuhe<br />

beim Fahren überflüssig!<br />

FAHREN UND FÜHLEN<br />

Wie fährt sich nun der große Volvo?<br />

Wir meinen es folgendermaßen beschreiben<br />

zu können:<br />

Souverän! Souverän in Hinblick auf das<br />

Gesamtpaket. Das beginnt schon beim o.<br />

a. Innenraumkomfort. Die sehr ruhige Geräuschkulisse,<br />

gepaart mit hervorragendem<br />

Abrollkomfort <strong>und</strong> so ziemlich alle Assistenzsysteme,<br />

die es im Moment gibt, ergeben<br />

eben dieses souveräne Fahrgefühl,<br />

was auch dazu beiträgt, dass man sich im<br />

Volvo irgendwie etwas sicherer aufgehoben<br />

fühlt, als in fast allen anderen Fahrzeugen.<br />

Wenn man von Bordcomputer in Fahrzeugen<br />

sprechen darf, dann im S80. Die gebotene<br />

Vielfalt an Informationsselektion ist<br />

schlicht <strong>und</strong> einfach gigantisch <strong>und</strong> geht bis<br />

hin zur vollständigen interaktiven Betriebsanleitung<br />

oder liefert wertvolle Infos <strong>für</strong> effizientes<br />

Fahren.<br />

Apropos <strong>Sicherheit</strong>: Mit dem Abstandsradar,<br />

der Müdigkeitserkennung <strong>und</strong> dem<br />

Spurhalteassistent muss man schon fast<br />

fahrlässig handeln, wenn man auf der Autobahn<br />

oder B<strong>und</strong>esstraße den Vordemann<br />

touchiert oder seitlich von der Straße<br />

abkommt. Die Systeme funktionieren super!<br />

Wenn man mit dem S80 unterwegs ist, hat<br />

man auch das Gefühl, dass dieses Auto auf<br />

Gr<strong>und</strong> seiner Solidität <strong>für</strong> viele Jahre der<br />

passende fahrbare Untersatz ist.<br />

PREIS – WERT<br />

Die souveräne Solidität startet<br />

schon bei vergleichsweise preiswerten<br />

43.830,--. Wie gesagt haben wir es mit<br />

einer ausgewachsenen Limousine im Premium<br />

Bereich zu tun! Also auch ein überlegenswertes<br />

Fahrzeug <strong>für</strong> diverse Vielreisende<br />

<strong>und</strong> Firmenchefs! WM n<br />

37


FAHRZEUGE<br />

Fotos: Nelweg<br />

SUZUKI VITARA<br />

DAS COMEBACK<br />

EXTERIEUR<br />

Seit März gibt es ihn wieder zu<br />

kaufen – den komplett neuen Vitara. Optisch<br />

kommt er ganz schön dominant auf<br />

uns zu, mit seinem auch der Aerodynamik<br />

zuträglichen, ger<strong>und</strong>eten <strong>und</strong> reichlich bestückten<br />

Kühlergrill, der relativ flachen Seitenansicht<br />

<strong>und</strong> dem kompakten Heck.<br />

Mit Hilfe dieser k<strong>und</strong>ig designten Linienführung<br />

täuscht der Vitara über seine Kompaktheit<br />

mit r<strong>und</strong> 418*178*161 cm einfach<br />

hinweg. Er kommt einem beim Betrachten<br />

durchaus eine Nummer größer vor.<br />

INTERIEUR<br />

Dieser Eindruck von einer Nummer<br />

größer, setzt sich auch beim Einsteigen<br />

in den neuen Vitara fort. So hat man ordentlich<br />

Platz <strong>für</strong> Familie oder Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

deren Gepäck, oder aber auch <strong>für</strong> diverses<br />

Einsatz-oder Freizeit-Equipment! Der flexible<br />

Laderaum macht es möglich.<br />

Neu ist auch, dass man optional die Armaturapplikationen<br />

farblich auf die Außenfarbe<br />

abstimmen kann. So wirkt der Innenraum<br />

noch moderner <strong>und</strong> schicker. Auch bei der<br />

Materialqualität <strong>und</strong> der Verarbeitung kann<br />

man dem Vitara einen Schritt nach vorne<br />

attestieren.<br />

FAHREN UND FÜHLEN<br />

Nun aber zum Fahren: Auch hier<br />

setzt sich der positive Eindruck fort <strong>und</strong><br />

man hat nach der Einstellung der passenden<br />

Sitz-/Lenkrad-/Spiegel- <strong>und</strong> Gurtposition<br />

schnell ein angenehmes Gefühl der<br />

<strong>Sicherheit</strong>. An dieser Stelle sei erwähnt,<br />

dass der Suzuki Vitara als erstes SUV seiner<br />

Klasse beim Euro-NCAP-Test in allen<br />

4 Testkategorien (Insassensicherheit, Kindersicherheit,<br />

Fußgängerschutz, <strong>Sicherheit</strong>sassistenzsysteme)<br />

die Höchstnote<br />

von 5 Sternen erreichen konnte! – Und das<br />

verdient erst recht ganz großen Applaus!<br />

Zurück zum Fahren an sich: Basierend<br />

auf der angenehmen Sitzposition <strong>und</strong> dem<br />

guten Überblick über das Verkehrsgeschehen,<br />

lässt es sich mit dem Vitara sowohl im<br />

innerstädtischen Bereich, wie auch Überland<br />

sehr gut reisen. Seine 120 PS reichen<br />

hier wie da aus, um angemessen voranzukommen.<br />

Insbesondere mit dem optionalen<br />

Allgrip-Allrad-System ist man auf (fast) allen<br />

Wegen gut beraten. Hier kann der Fahrer<br />

aus 4 Modi wählen. Auto <strong>für</strong> Treibstoffeffizienz,<br />

<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> agiles Fahren, Snow <strong>für</strong><br />

rutschiges Terrain <strong>und</strong> Lock <strong>für</strong> die schwierigen<br />

Situationen.<br />

Ausstattungsmäßig zeigt sich der Vitara mit<br />

seinen 3 Linien (Clear, Shine <strong>und</strong> Flash)<br />

ebenfalls von der variablen Seite. Näheres<br />

dazu auf suzuki.at!<br />

PREIS – WERT<br />

Wir meinen, dass es sich lohnt,<br />

demnächst einmal beim Suzuki Händler<br />

vorbeizuschauen, um den Vitara näher kennenzulernen.<br />

Es gibt nämlich im Moment<br />

sonst nirgends ein so sicheres (s. o.) <strong>und</strong><br />

vielseitiges Auto zu Preisen ab – wirklich<br />

kontoschonenden – 17.990,--. WM n<br />

38


DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />

VOLVO TRUCKS<br />

NEUE AUTOMATISCHE TRAKTIONSKONTROLLE<br />

Volvo Trucks bietet als erster<br />

Lkw-Hersteller einen auto matischen<br />

Allradantrieb an – <strong>für</strong><br />

bessere Fahreigenschaften <strong>und</strong><br />

größere <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit<br />

Die automatische Traktionskontrolle,<br />

die jetzt bei Volvo FMX-Lkw mit<br />

angetriebener Vorderachse zur Serienaus<br />

stattung gehört, wird bereits in den<br />

knickgelenkten Dumpern von Volvo<br />

Construction Equipment eingesetzt.<br />

Die Lösung besteht aus einer Software,<br />

die mit den Radgeschwindigkeitssensoren<br />

verb<strong>und</strong>en ist, welche den Radantrieb<br />

erkennen <strong>und</strong> steuern. Wenn ein Hinterrad<br />

zu rutschen beginnt, wird automatisch der<br />

Vorderradantrieb zugeschaltet, ohne dass<br />

der Lkw an Leistung oder Geschwindigkeit<br />

verliert. In nur einer halben Sek<strong>und</strong>e aktiviert<br />

eine Klauenkupplung den Vorderradantrieb.<br />

Die Kupplung ist leichter <strong>und</strong> hat weniger<br />

bewegliche Teile als eine herkömmliche<br />

Lösung mit permanentem Allradantrieb.<br />

Falls der Lenker auf besonders schwierigen<br />

Untergr<strong>und</strong> stößt, lassen sich die anderen<br />

Differenziale vorn <strong>und</strong> hinten von Hand<br />

sperren.<br />

Der Antrieb an der Vorderachse<br />

verhindert Stillstände auf schwierigem<br />

Untergr<strong>und</strong>. Die Funktion wird jedoch<br />

oft nur auf einem sehr kleinen Teil der<br />

Gesamtstrecke benötigt. Mit der automatischen<br />

Traktionskontrolle konzentriert<br />

sich der Grip der Vorderreifen auf Lenkbarkeit<br />

bis hin zum Eintreten einer möglicherweise<br />

kritischen Situation. Dadurch<br />

kann der Lenker so lange wie möglich von<br />

der besseren Manövrierbarkeit profitieren.<br />

Außerdem wird so der größere Kraftstoffverbrauch,<br />

Antriebsstrang- <strong>und</strong> Reifenverschleiß<br />

vermieden, der normalerweise<br />

mit einem konstant zugeschalteten Vorderradantrieb<br />

einhergeht. Die automatische<br />

Traktionskontrolle stellt sicher, dass stets<br />

die optimale Antriebskombination aktiviert<br />

ist, <strong>und</strong> nimmt dem Berufskraftfahrer die<br />

Entscheidung ab.<br />

Die automatische Traktionskontrolle gehört<br />

Bild: Volvo Trucks<br />

bei Volvo FMX-Lkw in den Konfigurationen<br />

4*4, 6*6 <strong>und</strong> 8*6 zur Serienausstattung <strong>und</strong><br />

wird mit dem kompletten Motorenprogramm<br />

<strong>für</strong> Euro 3, 4, 5 <strong>und</strong> 6 angeboten.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />

www.volvotrucks.at<br />

n<br />

BESSERE MANÖVRIERBARKEIT<br />

UND WENIGER KRAFTSTOFF<br />

39


SERIE<br />

59 JAHRE GESCHICHTE DER<br />

BEWAFFNUNG<br />

DES ÖSTERREICHISCHEN BUNDESHEERES<br />

Rolf M. Urrisk Folge 9<br />

FESTE ANLAGEN<br />

TEIL 1<br />

Chariteer mit 8,34 cm Kanone eingebaut in einer Festen Anlage.<br />

Charioteer mit 10,5 cm Kanone auf einem Bunker aufgesetzt.<br />

„DER IGEL IST EIN STACHLIG TIER – RÜHR IHN NICHT AN, ICH RAT’ ES DIR“<br />

Dieser Slogan stand in den 70er<br />

<strong>und</strong> 80er Jahren <strong>für</strong> das Konzept der Raumverteidigung,<br />

ein Konzept, das heute schon<br />

wieder in Vergessenheit geraten ist. Ein<br />

Konzept aber, dass damals das Denken der<br />

Kommandanten aller Ebenen stark beeinflusste<br />

– <strong>und</strong> an das auch (fast) alle glaubten.<br />

Es war die Antwort eines Kleinstaates<br />

auf die geostrategische Lage zwischen den<br />

beiden damals noch bestehenden Blöcken,<br />

dem Nordatlantikpakt (NATO) im Westen<br />

<strong>und</strong> dem Warschauer Pakt (WaPa) im Osten.<br />

Im Wesentlichen sah das Konzept zwei<br />

Verfahren vor: Die Verteidigung von<br />

Schlüsselzonen <strong>und</strong> die Raumsicherung.<br />

Die Schlüsselzonen waren mit Bollwerken<br />

vergleichbar, die sich den Angriffen des<br />

Gegners entgegenstellten. Hier wirkten die<br />

mobilen gepanzerten Kräfte der sogenann-<br />

40<br />

ten Bereitschaftstruppe, die sich auf territoriale<br />

Kräfte im Raum abstützen konnten.<br />

Diese Räume wurden bereits im Frieden<br />

zur nachhaltigen Verteidigung ausgebaut.<br />

Außerhalb der Schlüsselzonen wurden<br />

Raumsicherungszonen eingerichtet. Hier<br />

sollte der Feind an Sperrstellungen immer<br />

wieder verzögert durch Jagdkampfkräfte in<br />

Bei dieser „offenen Bauweise“<br />

wurde zur Tarnung in Friedenszeiten<br />

ein „Jagd- oder Blockhaus“<br />

über dem Turm errichtet, das <strong>für</strong><br />

den Feuerkampf auf Schienen<br />

zurückgeschoben oder dessen<br />

Wände einfach weggeklappt werden<br />

konnten. Das Bild zeigt eine<br />

derartige Hütte der Bunkeranlage<br />

Ungerberg (Außenstelle des Heeresgeschichtlichen<br />

Museums).<br />

Über dem Rohr befindet sich<br />

eine Thermohülle, um das Rohr<br />

vor den Witterungseinflüssen zu<br />

schützen.


BUCHBESPRECHUNGEN<br />

Flanke <strong>und</strong> Rücken ständig neu angegriffen<br />

werden. Man nannte dies das „System der<br />

1000 Nadelstiche“ (siehe Igel!!).<br />

Durch den auf diese Art erzielten hohen<br />

„Durchmarsch- oder Aufenthaltspreis“<br />

sollten potenzielle Gegner von vornherein<br />

davon abgehalten werden, das Territorium<br />

Österreichs als Aufmarschraum zu nutzen.<br />

Man sprach daher von Abhalteeffekt. Dass<br />

dies von potentiellen Angreifern sehr ernst<br />

genommen wurde, bewiesen Dokumente,<br />

die erst Jahrzehnte später in die Öffentlichkeit<br />

gelangten.<br />

DIE FESTEN ANLAGEN<br />

Das Korsett der Schlüsselzonen<br />

bildeten Sperren <strong>und</strong> Feste Anlagen. Durch<br />

die Sperren sollte der Feind zum Stehen<br />

gebracht werden, um so lohnende Ziele <strong>für</strong><br />

die Infanterie <strong>und</strong> Panzerabwehr aus Festen<br />

Anlagen zu bieten.<br />

Bei den Festen Anlagen (FAn) handelte es<br />

sich um Bunker, die Panzerabwehrkanonen<br />

bzw. mit Panzertürmen ausgestattet wurden.<br />

Die Panzertürme wurden von ausgeschiedenen<br />

Panzern verwendet.<br />

FAN „CHARIOTEER“<br />

Zu den ersten Panzern, die es<br />

dabei „erwischte“ gehörten die russischen<br />

T-34/85 <strong>und</strong> die britischen „Charioteer“.<br />

Nicht mehr fahrbereit, erhielten sie so eine<br />

neue <strong>und</strong> wichtige Aufgabe.<br />

1956 wurden in Großbritannien 56 mittlere<br />

Kampfpanzer „Charioteer“ angekauft. Das<br />

Fahrzeug war durch Aufsetzen eines Turmes<br />

mit einer 8,34 cm Panzerkanone auf<br />

das Fahrgestell des älteren Kampfpanzers<br />

„Cromwell“ enstanden. 1958 erhielt das<br />

Panzerbataillon 4 in Graz 51 Panzer. Die<br />

restlichen gingen an die Panzertruppenschule<br />

bzw. die Heeresversorgungsschule.<br />

1965 wurden die Panzer durch den M-47<br />

ersetzt. Die Wannen wurden ausgeschieden<br />

<strong>und</strong> verschrottet, die Panzertürme aber<br />

„lebten“ als Feste Anlagen weiter. Einige<br />

Charioteer wurden in weiterer Folge auf<br />

die 10,5 cm Panzerkanone M.68 umgerüstet.<br />

n<br />

Literatur: Rolf M. Urrisk: „Die Bewaffnung des Österreichischen<br />

B<strong>und</strong>esheeres“, Weishaupt Verlag, Graz<br />

1988.<br />

Wien. 2000 Jahre Garnisonsstadt, Bd. 6<br />

DIE VIER ALLIIERTEN 1945–1955<br />

Herausgeber<br />

Rolf M. Urrisk-Obertynski<br />

Autoren<br />

Matthias Markl, Hubert Prigl,<br />

Rolf M. Urrisk-Obertynski, Paul Vaszarics<br />

FAHRZEUG Profile 65<br />

M3A1 WHITE SCOUT CAR<br />

Mit einem Geleitwort des B<strong>und</strong>esministers<br />

<strong>für</strong> Europa, Integration <strong>und</strong><br />

Äußeres Sebastian Kurz <strong>und</strong> Grußworten<br />

der Botschafter / Botschafterinnen<br />

der ehemaligen alliierten Besatzungsmächte:<br />

· Grußwort der Botschafterin der<br />

Vereinigten Staaten von Amerika<br />

in Österreich Alexa L. Wesner,<br />

· Grußwort des Botschafters der<br />

Russischen Föderation in Österreich<br />

Sergej Netschajew,<br />

· Grußwort der Botschafterin des<br />

Vereinigten Königreichs Großbritannien<br />

<strong>und</strong> Nordirland in<br />

Österreich Susan le Jeune<br />

d‘Allegeershecque,<br />

· Grußwort des Botschafters der<br />

Republik Frankreich in Österreich<br />

Pascal Teixeira Da Silva.<br />

Im Hinblick auf die Gedenkjahre 1945<br />

<strong>und</strong> 1955 ist dieser Band der Zeit der<br />

„Alliierten Besatzung in Wien 1945–<br />

1955“ gewidmet. In diesem Buch gehen<br />

die Autoren der Organisation des Alliierten<br />

Rates, der interalliierten <strong>und</strong> der<br />

nationalen Militärpolizei der vier Besatzungsmächte,<br />

den verschiedenen Arten<br />

der Unterkunft <strong>und</strong> dem Leben der<br />

Soldaten in der Garnisonsstadt Wien<br />

(soweit es die Familienzusammenführung,<br />

die Versorgung, die Spitäler oder<br />

die Militärseelsorge betrifft) sowie den<br />

Möglichkeiten der damaligen Freizeitgestaltung<br />

nach.<br />

Ein Kapitel ist den Militärflugplätzen,<br />

die seitens der Alliierten in Wien errichtet<br />

<strong>und</strong> betrieben wurden, gewidmet.<br />

Ein weiteres befasst sich mit den Leistungen,<br />

die die alliierten Soldaten <strong>für</strong><br />

die notleidende Bevölkerung, vor allem<br />

aber <strong>für</strong> die Wiener Kinder, erbracht<br />

haben (von der Lebensmittel- über die<br />

Heizmaterialversorgung bis hin zu den<br />

Weihnachtsaktionen <strong>und</strong> die Betreuung<br />

behinderter Kinder). Alles wird minutiös<br />

dokumentiert.<br />

Ein besonderes Bedürfnis ist es den Autoren,<br />

in diesem Buch auch aller jener<br />

Soldaten zu gedenken, die im Zuge der<br />

Befreiung Wiens gefallen sind. So wurden<br />

alle Soldatengräber erfasst <strong>und</strong> im<br />

Bild dokumentiert. Auch den Denkmälern<br />

<strong>und</strong> sonstigen Erinnerungen an diese<br />

Zeit ist ein eigenes Kapitel gewidmet.<br />

ISBN: 978-3-7059-0377-7<br />

22,5 x 26,5 cm; 376 Seiten <strong>und</strong> mehr als<br />

1.000 großteils farbige Abbildungen; geb<strong>und</strong>en.<br />

Weishaupt Verlag<br />

www.weishaupt.at<br />

Der M3A1 Scout Car der Firma White ist eines der ikonischen<br />

US-Fahrzeuge des Zweiten Weltkrieges, <strong>und</strong> das, obwohl er<br />

in der ihm ursprünglich primär zugedachten Rolle bei den US-<br />

Streitkräften recht schnell zurückgezogen wurde. Aber gerade<br />

weil er in großen Stückzahlen zur Verfügung stand <strong>und</strong> bei<br />

den amerikanischen Heereseinheiten nicht dringend benötigt<br />

wurde, war der Weg frei zur Lieferung in großen Stückzahlen<br />

an die anderen Alliierten. Außerdem konnten auch recht<br />

viele M3A1 Scout Cars an südamerikanische Staaten geliefert<br />

werden, wo sie z.T. Jahrzehnte im Dienst standen. Aber auch bei anderen Nutzern<br />

erlebte der M3A1 Scout Car nach 1945 eine zweite Karriere.<br />

www.unitec-medienvertrieb.de<br />

41


WAS MACHT…?<br />

VIZELEUTNANT IN RUHE SEPP GRUBER<br />

EHEMALIGER WALLMEISTER SCHREIBT<br />

ÜBER STRENG GEHEIMES SALZBURG<br />

Früher Wallmeister, heute Chronist: Vizeleutnant i. R.<br />

Sepp Gruber mit seinem Sachbuch „Wehrhaftes Salzburg“.<br />

Foto: B<strong>und</strong>esheer /Wolfgang Riedlsperger<br />

Josef Gruber mit gewichtigen Gratulanten: Brigadier Heinz Hufler (l.) <strong>und</strong><br />

General i. R. Roland Ertl (r.), ehedem Salzburger Militärkommandant.<br />

Foto: B<strong>und</strong>esheer / Gerald G<strong>und</strong>l<br />

Als letzter Wallmeister des Militärkommandos Salzburg war der<br />

Pionier-Vizeleutnant i. R. Sepp Gruber aus Mauterndorf mit der<br />

Errichtung fester Raumverteidigungs-Anlagen beschäftigt. Nun<br />

hat er ein Buch darüber geschrieben, in dem auch seine Erfahrungen<br />

verarbeitet sind. Wehrhaftes Salzburg heißt es <strong>und</strong> erschienen<br />

ist es im Milizverlag. Auf 372 Seiten beschreibt er die Zeit des<br />

Kalten Krieges <strong>und</strong> erzählt von den geheimen unterirdischen Anlagen<br />

im Land Salzburg.<br />

Der Schwerpunkt dieses Werkes<br />

liegt auf den militärischen Anlagen<br />

<strong>und</strong> Bauwerken, die zur<br />

Verteidigung Österreichs errichtet<br />

wurden. Mit den Kopien<br />

von Originalbefehlen, Skizzen<br />

<strong>und</strong> vielen Fotos wird jetzt ein<br />

Stück Landesgeschichte beleuchtet. Hätte<br />

Gruber sein Wissen bereits vor zwanzig<br />

Jahren veröffentlicht, hätte er noch militärische<br />

Geheimnisse verraten. Denn bis etwa<br />

1995 war alles, was man seit Kriegsende<br />

in die Salzburger Berge gebaut oder dort<br />

befestig hat, streng geheim. Auch die Dokumente<br />

unterlagen Jahrzehntelang der<br />

Geheimhaltung. Es sei ihm wichtig gewesen,<br />

dass dieser Teil der Geschichte nicht<br />

in Vergessenheit gerate <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Nachwelt<br />

erhalten bleibe, begründete Gruber<br />

VON KURT GUGGENBICHLER<br />

bei der Buchpräsentation in der Salzburger<br />

Schwarzenbergkaserne sein Engagement<br />

<strong>und</strong> bekam da<strong>für</strong> viel Zuspruch.<br />

Die damalige Bedrohung ging vom Ostblock<br />

aus berichtet Gruber, <strong>und</strong> der Zugang<br />

zum österreichischen Zentralraum<br />

musste geschützt werden. Dieser Zugang<br />

sei aber nicht etwa die Stadt Salzburg gewesen,<br />

sondern das Innergebirg. Noch in<br />

den 1980er-Jahren sah ein Einsatzplan<br />

vor, dass die B<strong>und</strong>esregierung bei Gefahr<br />

eine große Bunkeranlage im Innergebirg<br />

bezieht, weil Wien im Ernstfall von Warschauer<br />

Pakt-Truppen wohl schnell überrannt<br />

worden wäre. Vom Zentralraum in<br />

Salzburg sollte dieser potentielle Feind<br />

durch 33 Sprengsperren, 85 Panzerigelsperren<br />

<strong>und</strong> 2225 Panzerigeln sowie<br />

zwei strategischen Brückensperren auf<br />

der Tauernautobahn abgehalten werden.<br />

Am Pass Lueg hatte das B<strong>und</strong>esheer bereits<br />

in den 1960er-Jahren die so genannte<br />

Kroatenhöhle, eine Naturhöhle, zur Soldatenunterkunft<br />

<strong>und</strong> zur Kampfanlage ausgebaut,<br />

erläutert Gruber. Man habe Gänge<br />

<strong>und</strong> Kavernen errichtet, in denen bei<br />

Übungen an die 70 Soldaten untergebracht<br />

waren. Da die Anlage mittlerweile ihren militärischen<br />

Wert eingebüßt hat, wurde sie<br />

schon vor zehn Jahren an den Gr<strong>und</strong>eigentümer,<br />

die Firma Leube, zurückgegeben.<br />

Zum Glück sei es nie zum Ernstfall gekommen,<br />

sagt der Buchautor. Den genauen Ort<br />

der ehemaligen Festung verrät er trotzdem<br />

nicht. Man kann nie wissen<br />

Am Pass Lueg, dem Übergang zwischen<br />

Pongau <strong>und</strong> Tennengau, waren beispielsweise<br />

zwei Panzerabwehrkanonen installiert,<br />

berichtet der ehemalige Wallmeister,<br />

weitere Anlagen hätte es in Weißenbach/<br />

Lofer (Pinzgau) <strong>und</strong> im Raum Scharfling<br />

sowie St. Gilgen in Richtung St. Wolfgang,<br />

gegeben ebenso wie in St. Michael (Lungau).<br />

Dort seien mehrere feste Anlagen<br />

mit Abwehrgeschützen installiert gewesen.<br />

Wer sich heute danach auf die Suche<br />

macht, wird nicht mehr fündig werden.<br />

Denn ab 1996 wurden die meisten dieser<br />

Anlagen wieder zurückgebaut. Gruber hat<br />

sie in seinem Buch Wehrhaftes Salzburg<br />

<strong>für</strong> spätere Generationen erhalten. n<br />

42

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