EINSATZ, Magazin für Sicherheit, Wirtschaft und Sport
Milizaufrüstung, EU Armeepläne, Rekord bei Rosenbauer, Magni Roto-Teleskoplader, Militärschlagzeilen, Sanitäter gesucht, Lada Taiga, Volvo S80, Suzuki Vitara,
Milizaufrüstung, EU Armeepläne, Rekord bei Rosenbauer, Magni Roto-Teleskoplader, Militärschlagzeilen, Sanitäter gesucht, Lada Taiga, Volvo S80, Suzuki Vitara,
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Plus.Zeitung · 07Z037204<br />
10. Jg. · E 4,20<br />
BUNDESHEER<br />
2/2015<br />
MAGAZIN FÜR SICHERHEIT, WIRTSCHAFT UND SPORT<br />
77 MILLIONEN<br />
FÜR MILIZAUFRÜSTUNG<br />
Seite 8<br />
SICHER-<br />
AUCH IM IN-<br />
Seite<br />
6<br />
ROTES KREUZ BRAUCHT<br />
DRINGEND SANITÄTER<br />
DIE KATASTROPHENSCHÜTZER<br />
NUMMER EINS<br />
PERFEKT IM GELÄNDE:<br />
DER LADA TAIGA<br />
Seite 28 Seite 26 Seite 341
IMPRESSUM<br />
INHALT<br />
Herausgeber: Helmut Moser<br />
Medieneigentümer:<br />
Exclusiv-Verlagsges.m.b.H. & Co. KG<br />
4600 Wels, Schloss Lichtenegg 1<br />
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Chefredakteur: Helmut Moser<br />
Chefredakteur-Stv.: Kurt Guggenbichler<br />
Redaktion:<br />
Mag. Michael Waldburger, Markus Zwirchmair,<br />
Christian Landa, Alina Robu,<br />
Karl Steiner, Lex Wheeler, Leonid Wasseljewitsch<br />
Fotos: Falls nicht anders angegeben<br />
bmlvs/B<strong>und</strong>esheer, mmga, bhi<br />
Werner Peherstorfer<br />
Sitz der Redaktion:<br />
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Gr<strong>und</strong>legende Richtung des Mediums:<br />
Einsatz ist eine politisch unabhängige Zeitschrift <strong>für</strong><br />
<strong>Sicherheit</strong>, <strong>Wirtschaft</strong>, <strong>Sport</strong><br />
<strong>und</strong> Landesverteidigung.<br />
Abonnement: E 26,50 (<strong>für</strong> 6 Ausgaben)<br />
Einzelpreis: E 4,20 Alle Preise inkl. MwSt.<br />
Nächste Ausgabe:<br />
Juli 2015<br />
Für unverlangt eingesandte Manuskripte <strong>und</strong> Fotos<br />
übernimmt der Verlag keine Gewähr. Nachdruck<br />
in Wort <strong>und</strong> Bild – auch auszugsweise – nur mit<br />
Genehmigung des Verlages. Entgeltliche Textmitteilungen<br />
<strong>und</strong> bezahlte PR sind mit PR bzw. +<br />
gekennzeichnet.<br />
ERNÄHRUNG<br />
Wie wäre es mit einer „Low Carb“-Diät? Seite 6<br />
DEPESCHE<br />
Operettenrepublik Seite 7<br />
TITELTHEMA<br />
Millionen <strong>für</strong> Milizheer Seite 8<br />
INTERNATIONAL<br />
Kriege der Zukunft Seite 11<br />
BUNDESHEER<br />
Wilder Aktionismus Seite 12<br />
POLIZEI<br />
Rosenbauer punktet mit Wasserwerfern Seite 15<br />
POLIZEI/MILITÄR<br />
Geheimdienst nach Schweizer Modell Seite 16<br />
TECHNIK<br />
Zuverlässiger Strom unterwegs Seite 20<br />
MILITÄRSCHLAGZEILEN Seite 22<br />
<strong>EINSATZ</strong>KLEIDUNG<br />
Multifunktionstextilien Seite 24<br />
GASTKOMMENTAR<br />
Rotstift im Behindertenbereich Seite 25<br />
FEUERWEHR<br />
Katastrophenschützer Nummer Eins Seite 26<br />
ROTES KREUZ<br />
Rettung braucht Sanitäter Seite 28<br />
Neues Notarzteinsatzfahrzeug Seite 30<br />
<strong>EINSATZ</strong>-FAHRZEUGE<br />
Lada Taiga Seite 34<br />
Volvo S80 Seite 36<br />
Suzuki Vitara Seite 38<br />
SERIE<br />
Feste Anlagen (Folge 9) Seite 40<br />
BUCHBESPRECHUNGEN Seite 41<br />
WAS MACHT…?<br />
Wallmeister <strong>und</strong> Vizeleutnant i. R. Sepp Gruber Seite 42<br />
4
DER KLUGE MANN BAUT VOR<br />
(ODER DOCH NICHT)<br />
LIEBE LESER!<br />
Nach wie vor leidet unser Heer an den<br />
aktuellen restriktiven Sparmaßnahmen der<br />
Regierung. Tagtäglich werden Missstände<br />
gemeldet <strong>und</strong> von höchster Stelle versucht<br />
man, die Motivation der Truppe aufrecht zu<br />
erhalten. Dies ist sehr schwierig. Dienst<br />
nach Vorschrift ist die Devise von vielen<br />
Ämtern im B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Landesverteidigung<br />
<strong>und</strong> <strong>Sport</strong>.<br />
Um weiterer Kritik vorzubeugen baut der<br />
KLUGe Mann nun vor:<br />
So sollen künftig Pilotprojekte <strong>für</strong> österreichische<br />
Soldaten geschaffen werden,<br />
wo sie gemeinsam mit Schweizer Rekruten<br />
ausgebildet werden sollen. Nach Bekanntwerden<br />
der quasi Wiederauflage<br />
der Sendung „Wünsch Dir was“ ging ein<br />
Schweizer Online-Portal massiv mit den<br />
Österreichern ins Gericht. Unter dem<br />
Motto: „Was können wir von dieser Armee<br />
lernen“, wurden sämtliche Skandale <strong>und</strong><br />
Peinlichkeiten des B<strong>und</strong>esheeres aufgelistet.<br />
Die Leser ließen sich nicht lange<br />
bitten <strong>und</strong> geizten nicht mit Häme. Der<br />
Nationalstolz der Schweizer <strong>und</strong> ihr Selbstverständnis<br />
sind untrennbar mit ihrer Milizarmee<br />
verb<strong>und</strong>en. Die Schweizer wol len<br />
überhaupt ihre Armee zur Besten der Welt<br />
machen.<br />
Was kann also diese beste Armee der Welt<br />
vom österreichischen B<strong>und</strong>esheer lernen?<br />
Lernen könnte sie beispielsweise von der<br />
heimischen Verteidigungspolitik, wie man<br />
eine erfolgreiche Armee zerstört. Die<br />
Pein lichkeiten der letzten Jahre mit einem<br />
Sexismus-Werbespot von 2010, die Eurofighter<br />
Affäre, aber auch der Milch-Skandal<br />
von 2009 entging den Schweizern nicht.<br />
Damals echauffierten sich österreichische<br />
Bauern, dass Rekruten aus Salzburg <strong>und</strong><br />
Linz, teilweise deutsche statt einheimischer<br />
Milch vorgesetzt bekamen.<br />
Die Auflistung der Skandale ginge massiv<br />
weiter. Doch an einem wird die Kooperation<br />
mit der Schweiz sicher scheitern.<br />
Die Schweizer erklären sich nach wie vor<br />
MEINUNG<br />
neutral. Dies tut auch Österreich - ist aber<br />
schon die längste Zeit nicht mehr der Fall.<br />
Wie ist es sonst möglich, dass Nato-Konvois<br />
auf Straße <strong>und</strong> Bahn von Österreich<br />
Rich tung Ostländer transportiert werden.<br />
Wie groß wäre der Aufstand, sollten beispielsweise<br />
die Russen einer ihrer modernen<br />
T 14 Panzer von Osten nach Westen in<br />
die Schweiz befördern. Friedensaktivisten<br />
würden aufschreien <strong>und</strong> eine Anzeige wegen<br />
Neutralitätsgefährdung einreichen.<br />
Ich glaube deshalb, dass die Gefahr eines<br />
Panzerdurchmarsches, aus welchen Gründen<br />
auch immer, von Westen in den Osten<br />
momentan viel gefährlicher <strong>und</strong> aktueller ist<br />
als zur Zeit des „Kalten Krieges“ von Ost<br />
nach West.<br />
Herzlichst<br />
Helmut Moser<br />
Herausgeber <strong>und</strong> Chefredakteur<br />
<strong>EINSATZ</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> <strong>Sicherheit</strong>,<br />
<strong>Wirtschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Sport</strong><br />
5
GESUNDE ERNÄHRUNG<br />
FIT VS. GESUND<br />
VON LAURA BACHMAIER<br />
ALLES RUND UM DIE „LOW-CARB“-DIÄT<br />
Es gibt heutzutage<br />
kaum einen Menschen,<br />
der sich nicht schon zumindest<br />
einmal vor genommen<br />
hat, an seiner<br />
Figur zu arbeiten.<br />
Abnehmen, Muskeln<br />
aufbauen, sich ges<strong>und</strong><br />
fühlen. Es scheint, als<br />
würde sich die Welt um<br />
Fitness, Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Ernährung drehen. Auch die Medien<br />
(Radio, Fernsehen, Journalismus etc.) befassen sich ausgiebig<br />
mit diesen Themen. Proteinshakes trinken, „pumpen“ gehen <strong>und</strong><br />
Muskeln so groß wie die von Arnold Schwarzenegger haben gehört<br />
heute bereits zur Norm. Jeder will dünner, muskulöser <strong>und</strong><br />
fitter sein. Doch wie erreicht man diese Ziele?<br />
„Fit“ <strong>und</strong> „ges<strong>und</strong>“ sind zwei sehr unterschiedliche Paar Schuhe.<br />
Fitness assoziiert man mit großen Muskeln, großer Protein- <strong>und</strong><br />
geringer Kohlehydratzufuhr. Die sogenannte „Low-Carb“-Diät<br />
(Carb = Carbohydrates, Eng. <strong>für</strong> Kohlehydrate) ist die wohl<br />
bekannteste unter den Mainstream-Diäten. Doch ist dieser<br />
bestimmte Lebensstil wirklich ges<strong>und</strong> oder nur einer der vielen<br />
Wege, möglichst schnell fit zu werden?<br />
WIE FUNKTIONIERT ES?<br />
Kohlehydrate (Glykogen) werden im Körper zusammen<br />
mit Wassermolekülen gelagert. Wenn diese auf<br />
einmal nicht mehr aufgenommen werden, verliert man erstmal<br />
gründlich an Wasser <strong>und</strong> somit an Gewicht. Daher kommt es<br />
zu Beginn einer solchen Diät zu schnellem Gewichtsverlust.<br />
Doch nach kurzer Zeit ist wieder alles wie vorher. Da Kohlehydrate<br />
der Haupt‐Energielieferant des Körpers sind <strong>und</strong> der<br />
Körper weiterhin Energie braucht, um arbeiten zu können,<br />
nimmt er sich diese statt aus Kohlehydraten aus Fetten, die<br />
im Protein enthalten sind. Diese Umwandlung nennt sich<br />
Glukoneogenese. Da Protein eigentlich nicht als Energielieferant<br />
gedacht ist, enthält es um einiges weniger Energie<br />
als Kohlehydrate <strong>und</strong> der durchschnittliche Körper eines erwachsenen<br />
Menschen kommt mit solch einer geringen Menge<br />
an Energie langfristig nicht aus.<br />
Wer auf ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> vor allem sichere Weise seine Vorsätze<br />
erreichen will, ist mit einer langfristigen Ernährungsumstellung<br />
besser beraten als mit einer Crash-Diät, welche zwar schnell<br />
Erfolge zeigt, einen jedoch auf Dauer nicht weiterbringen wird.<br />
Der Körper ist wie eine Maschine. Er braucht die richtigen<br />
Wartung um gut zu laufen <strong>und</strong> zu funktionieren. Wenn man<br />
ihm zu wenig Nährstoffe oder die Falschen gibt, ist es nicht<br />
nur schwierig, sondern unmöglich, dass er optimal arbeitet<br />
<strong>und</strong> lebt. Wer es mit dem „Fit“ werden ernst meint, sollte<br />
daher eher danach streben, seine Ges<strong>und</strong>heit zu verbessern,<br />
statt nur nach der schnellsten Methode zu suchen. Wer sich<br />
ausgewogen ernährt, wird langfristig nicht nur gut aussehen,<br />
sondern sich auch besser fühlen.<br />
WAS IST DIE LOW-CARB-DIÄT<br />
Laut der Low-Carb-Diät ist Eiweiß (Protein) der sichere Weg<br />
zum Erfolg. Trainieren + Eiweiß = große Muskeln, wenig Fett,<br />
sprich der heiß ersehnte Traumkörper, den sich jeder wünscht.<br />
Doch so einfach funktioniert die Ernährung leider nicht. Unser<br />
Körper benötigt eine Vielzahl von Nährstoffen sowie eine gute<br />
Balance aus Kohlehydraten, Proteinen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Fetten.<br />
Obwohl viele Menschen mit dieser Ernährungsweise ihre Ziele<br />
erreichen, kommt der Erfolg oft mit Nebenwirkungen einher. Die<br />
Folge sind Energielosigkeit <strong>und</strong> Müdigkeit durch den Mangel an<br />
Energie aus Kohlenhydraten. Dazu kommt, dass die Resultate<br />
oft nur kurzfristig anhalten, da man die Diät meist nur kurze Zeit<br />
durchhalten kann.<br />
Quellen: http://8fit.com/blog/glycogen-gluconeogenesis-and-water-weight/<br />
EIN KLEINER WEGWEISER FÜR EINSTEIGER<br />
IN EIN GESÜNDERES LEBEN<br />
(Jeweils einen der Stichpunkte pro Mahlzeit auswählen)<br />
Frühstück<br />
Snack<br />
• 5 EL Haferflocken mit Wasser oder Milch<br />
aufkochen, Obst nach Wahl<br />
• 2-3 Scheiben Vollkornbrot mit einer halben<br />
Avocado, Hummus oder ungesüßter Marmelade,<br />
Obst nach Wahl<br />
• Obst<br />
• Jogurt<br />
• Handvoll Nüsse<br />
• Ein Stück schwarze Schokolade<br />
Mittagessen (Jeweils mit einem Kornspeicher oder Gebäck<br />
nach Wahl) • Großer gemischter Salat<br />
• Gemüsesuppe<br />
• Gemüseeintopf<br />
Snack<br />
Abendessen<br />
• Obst<br />
• Jogurt<br />
• Handvoll Nüsse<br />
• Ein Stück schwarze Schokolade<br />
• Gekochtes Gemüse mit hellem Fleisch, Fisch<br />
oder Tofu<br />
• Reis-, Nudel- oder Kartoffel-Auflauf<br />
• Risotto<br />
6
an<br />
alle Politiker<br />
KURT GUGGENBICHLER TITELTHEMA<br />
OPERETTENREPUBLIK<br />
Mich w<strong>und</strong>ert in dieser Operettenrepublik gar nichts<br />
mehr. Denn allmählich wird Österreich immer mehr als eine<br />
solche angesehen. Denn wer sonst käme schon auf die Idee,<br />
die heimischen Polizeiwachzimmer von Häftlingen reinigen zu<br />
lassen. Die Antwort: Nur dieses selig-fröhliche Gutherzogtum<br />
zwischen Boden- <strong>und</strong> Neusiedlersee. Mit Resozialisierung,<br />
meine verehrten Damen <strong>und</strong> Herren Politiker, hat so eine<br />
Maßnahme wie diese Häftlingsbeschäftigung nicht das Geringste<br />
zu tun, eher schon mit Fahrlässigkeit, vermutlich aber<br />
schon sehr viel mehr mit großer Dummheit.<br />
Davon getragen sind nicht nur bereits viele politische Entscheidungen<br />
der letzten Jahre, sondern auch der jüngeren<br />
<strong>und</strong> jüngsten Zeit. Stichwort: Ampelmännchen! Aber was<br />
tun wir nicht alles <strong>für</strong> den schönen Schein? Diese Männchen<br />
sollen aller Welt zeigen wie tolerant wir doch sind <strong>und</strong> wie<br />
sehr wir uns doch um unsere Minderheiten sorgen. Aber tun<br />
wir das wirklich?<br />
Zu den Minderheiten zählen heute schon lang nicht mehr<br />
diejenigen, die wir jahrelang da<strong>für</strong> gehalten haben, sondern<br />
immer mehr jene, von denen wir vermeintlich glauben, dass<br />
sie heute noch die Mehrheit sind: beispielsweise die stillen,<br />
klugen, überlegten <strong>und</strong> vernünftigen Denker, geradlinige<br />
Menschen, die sich kein X <strong>für</strong> ein U vormachen lassen<br />
<strong>und</strong> die sich wirklich mutig <strong>für</strong> das Wohl ihrer Mitmenschen<br />
engagieren. Unter Ihnen, den Politikern, ist diese Spezies<br />
kaum noch zu finden wie man an der erbärmlichen Debatte<br />
der Flüchtlingsunterbringung sehr deutlich sieht.<br />
Aber es ist ohnehin nicht die einzige Baustelle in diesem<br />
Staat, der in den letzten Monaten unter heftigem „Building<br />
Bridges“-Fever gelitten hat, so dass auf der Insel der Seligen<br />
kaum noch jemand in der Lage schien, sich mit wirklich<br />
wichtigen Dingen genauso begeistert zu beschäftigen wie<br />
man es mit der Ausrichtung des Song-Contests tat, der –<br />
zugegeben – reibungslos funktionierte.<br />
Alles andere funktioniert in diesem Land schon längst<br />
nicht mehr reibungslos, was auch mit noch so schönem<br />
Schönreden nicht mehr zugedeckt werden kann. Die<br />
Bürger werden allmählich unruhig <strong>und</strong> unzufriedener <strong>und</strong><br />
Sie, meine Damen <strong>und</strong> Herren Politiker, reagieren in alter<br />
Operettenmanier, in dem sie Handlungen setzen, mit denen<br />
sie Ihrem Volk vermutlich einreden wollen: Glücklich ist, wer<br />
vergisst, was nicht mehr zu ändern ist!<br />
7
HAMESEDER SOLL NUN SCHAFFEN, WAS POLITIKERN UND MILITÄRS NICHT GELUNGEN IST:<br />
AUS DEM ASCHENBRÖDEL MILIZHEER SOLL<br />
Verteidigungsminister Gerald Klug <strong>und</strong> Einsatzchef Karl Schmidseder (l.) mit dem neuen Milizbeauftragten Erwin Hameseder (r.).<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Die Botschaft, dass die Heeres-Miliz nun endlich aufgerüstet <strong>und</strong><br />
attraktiver gemacht werden solle, hört man wohl, allein – es fehlt<br />
der Glaube. Der fehlt vor allem beim Milizverband, zumal dieser in<br />
die Erarbeitung der neuen Pläne des Verteidigungsministers auch<br />
nicht eingeb<strong>und</strong>en gewesen sei wie Verbandspräsident Michael<br />
Schaffer moniert.<br />
Über die Miliz hat Gerald Klug offenbar<br />
lieber mit Miliz-Brigadier<br />
Erwin Hameseder gesprochen<br />
statt mit Schaffer, der kein<br />
gutes Haar am Minister lässt.<br />
Mit Hameseder ist Schaffer etwas<br />
nachsichtiger. Er hält ihn<br />
wirklich <strong>für</strong> einen ehrenwerten Mann, glaubt<br />
aber nicht, dass dieser auch die Zeit haben<br />
wird, sich seiner neuen Aufgabe als „Miliz-<br />
beauftragter“ voll <strong>und</strong> ganz widmen zu können.<br />
Denn im Hauptberuf ist Hameseder Banker,<br />
Chef der Raiffeisenholding, aber Klug<br />
traut ihm sehr wohl zu, die abgewirtschaf -<br />
tete Miliz wieder auf neue schlagkräftige<br />
Beine zu stellen. Doch warum soll nun<br />
ausgerechnet Hameseder schaffen, was<br />
bislang weder Politikern noch Militärs gelungen<br />
ist?<br />
ZU NEUEN UFERN<br />
Dass die Miliz heute nötiger gebraucht<br />
wird als noch vor Jahren, scheint<br />
zumindest seit den Terroranschlägen in Paris<br />
auch in Österreich unstrittig zu sein (das<br />
<strong>EINSATZ</strong>-MAGAZIN berichtete). Die Terrorgefahr<br />
ist groß <strong>und</strong> in dieser Hinsicht war<br />
das Land noch nie eine Insel der Seligen,<br />
auch wenn das so mache gern verdrängten.<br />
Doch von den Realisten wird schon<br />
eine geraume Weile landauf landab der Objektschutz<br />
geübt. Jüngst erst wieder einmal<br />
in Oberösterreich, wo das Jäger bataillon<br />
Oberösterreich den Schutz kritischer Infrastruktur<br />
trainierte.<br />
Wegen der permanent drohenden Terrorgefahr<br />
soll nun nach jahrelanger Demontage<br />
eine schlagkräftige, 31.000 Soldaten<br />
umfassende <strong>und</strong> modern ausgerüstete<br />
8
TITELTHEMA<br />
JETZT EINE STRAHLENDE SCHÖNHEIT WERDEN<br />
Milizübung in Oberösterreich: Brigadier Erwin Hameseder (l.) <strong>und</strong> Generalleutnant Bernhard Bair (Mitte) werden von<br />
Oberstleutnant Claus Helmhart in das Objektschutztraining eingewiesen.<br />
Miliz-Armee aus dem Boden gestampft<br />
werden <strong>und</strong> nicht nur, weil die FPÖ eine<br />
Ministerklage gegen Klug beantragt hat.<br />
Denn der Posten des Milizbeauftragten,<br />
den zuletzt Brigadier Heinz Hufler innegehabt<br />
hatte, war seit 2013 unbesetzt gewesen.<br />
will auch nicht so recht an das neue W<strong>und</strong>er<br />
glauben. Selbst wenn Finanzminister<br />
Hans Jörg Schelling die Millionen aus dem<br />
Sonderfond <strong>für</strong> die Miliz tatsächlich sprudeln<br />
lässt, so ist das Personalproblem der<br />
Militärs damit noch lange nicht gelöst. Dem ><br />
ALLES REIN FREIWILLIG<br />
Bezahlt werden soll die neue<br />
Miliz-Armee aus einem Sonderetat von<br />
77 Millionen Euro, damit man künftig vor<br />
Übungen die Heereslager nicht mehr nach<br />
alten Regenjacken durchstöbern muss <strong>und</strong><br />
man auch ohne lange Suche nach geeigneten<br />
Fahrzeugen schnell zum Einsatzort<br />
gelangen kann. „Dies sei freilich alles viel<br />
zu schön, um wahr zu sein“, grantelt ein<br />
Mitglied der Offiziersgesellschaft <strong>und</strong> die<br />
9
TITELTHEMA<br />
hoffen, „das junge Menschen bringen soll“<br />
wie er im „Kurier“ erklärte.<br />
SCHAFFER ATTACKIERT KLUG<br />
Milizübung: Personenkontrolle bei einem temporären Checkpoint.<br />
Damit man jedoch nicht allein auf<br />
das erstarkende Selbstbewusstsein junger<br />
Leute angewiesen ist, um Milizpersonal zu<br />
bekommen, gibt es natürlich auch ein Prämienmodel,<br />
um die leeren Reihen zu füllen:<br />
so genannte Geldanreize. Da<strong>für</strong> sind nach<br />
Klugs Darstellung insgesamt 1,5 Millionen<br />
Euro vorgesehen. Mehr als Zwanzigmal<br />
so viel will man in den Kauf moderner<br />
Kampfanzüge <strong>und</strong> Nachtsichtgeräte investieren,<br />
damit die neue Miliz – zumindest<br />
rein äußerlich – in Schönheit auferstehen<br />
kann.<br />
Vernehmen nach werden nämlich bis 2018<br />
nicht weniger als 5000 freiwillige Soldaten<br />
benötigt, <strong>und</strong> bis zum Jahr 2024 noch einmal<br />
weitere 4000, weil die Miliz seit Reduzierung<br />
der Wehrpflicht auf sechs Monate<br />
auf Freiwilligenmeldungen angewiesen sei,<br />
wie es heißt.<br />
Stimmt nicht, sagt die Offiziersgesellschaft.<br />
Ihrer Ansicht nach brauchte die Miliz nur<br />
das bereits bestehende Aufbietungsgesetz<br />
anzuwenden <strong>und</strong> schon hätte sie<br />
zwölf Prozent eines Einrückungsjahrgangs<br />
zwangsverpflichtet <strong>und</strong> müsste auch keine<br />
Anreizprämien bezahlen. Das aber will die<br />
Politik nicht, daher bleibt Einsatzchef Karl<br />
Schmidseder nichts anderes übrig, als auf<br />
„eine neues Selbstbewusstsein“ im Volk zu<br />
Brigadier Hameseder (Mitte) <strong>und</strong> Generalleutnant<br />
Bair (r.) mit Oberstleutnant<br />
Helmhart bei Objektschützern in<br />
der Maschinengewehrstellung.<br />
Gerade daran aber habe Klug nicht das Geringste<br />
Interesse, unterstellt Milizverbandspräsident<br />
Schaffer dem Verteidigungsminister<br />
im „Standard“, weil dieser im Gr<strong>und</strong>e „die<br />
Idee eines Berufsheeres verfolge.“ Schon<br />
das unter Norbert Darabos gestartete Pilotprojekt<br />
„Freiwilligenmiliz“ war eigentlich als<br />
Vorbote <strong>für</strong> ein Berufsheer gedacht. Dass<br />
Klug es ist, der diesen Versuch nun auslaufen<br />
lässt, tangiert Schaffer nicht. Der setze<br />
nur auf medienwirksame Auslandseinsätze,<br />
schimpft der Verbandspräsident über den<br />
Verteidigungsminister <strong>und</strong> schiele nach billigen<br />
Reservisten, die <strong>für</strong> die Berufssoldaten<br />
die Lakaien spielen.<br />
n<br />
10
INTERNATIONAL<br />
KÜNFTIGE AUSEINANDERSETZUNGEN WERDEN HYBRID-KRIEGE SEIN<br />
STAATEN BEGINNEN SCHÖN LANGSAM, SICH DARAUF EINZUSTELLEN<br />
Auch die Krise in der Ukraine hat<br />
diesen neuen Trend der hybriden<br />
Kriegsführung dokumentiert.<br />
Ganz allgemein versteht<br />
man darunter die Bedrohungen<br />
von staatlichen aber auch<br />
nichtstaatlichen Akteuren, die<br />
den Einsatz von traditionellen aber auch<br />
anderen Mitteln auf taktischer Ebene verschmelzen<br />
lassen <strong>und</strong> dabei sowohl auf<br />
Partisanenkämpfe setzen als auch auf<br />
Massenvernichtungswaffen, Cyberangriffe,<br />
Propagandakampagnen, Terrorismus <strong>und</strong><br />
organisierte Kriminalität – dem Einfallsreichtum<br />
<strong>und</strong> den Möglichkeiten sind hier<br />
keine Grenzen gesetzt. Heutzutage müssen<br />
alle Staaten mit allem rechnen.<br />
SCHNELLES ERKENNEN<br />
Die Schwierigkeit <strong>für</strong> alle jedoch<br />
ist, hybride Bedrohungen auch als solche<br />
erkennen zu können, erläutert Robert Helbig,<br />
der in der Energy Security Section der<br />
Emerging Security Challanges Division des<br />
NATO-Hauptquartiers tätig war. Um beim<br />
schnellen Erkennen erfolgreich zu sein, bedarf<br />
es seiner Ansicht nach einer Kultur der<br />
Vorausschau <strong>und</strong> Diskussion ohne Rücksicht<br />
auf politische Korrektheit, weil nur so<br />
die vielseitigen Geheimdienstinformationen<br />
sinnvoll verwertet werden könnten. Ist<br />
die Bedrohung aber erkannt, sollte auf die<br />
meist sehr dynamischen hybriden Akteure<br />
schnell <strong>und</strong> flexibel reagiert werden.<br />
Darin tut sich die NATO nach Helbigs<br />
Kenntnis noch schwer <strong>und</strong> aus ihrem Headquarter<br />
sickerte auch durch, dass sie darauf<br />
noch nicht wirklich eingestellt sei. Die<br />
Russen sind es offenbar schon. Mit ihrem<br />
„National Centre of State Defense Management“<br />
integrieren <strong>und</strong> kontrollieren sie<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Eskalationen werden potentielle Konfliktparteien in Zukunft nicht<br />
mehr nur rein militärisch begegnen, sondern verstärkt auch noch<br />
mit einer Vielzahl von anderen, unkonventionelleren Mitteln, prophezeien<br />
Militärexperten. Derartige Auseinandersetzungen, die es heute<br />
bereits gibt, werden „Hybrid Warfare“ genannt <strong>und</strong> sind die neue<br />
Dimension der terroristischen Bedrohung, auf die sich die meisten<br />
Staaten oder auch Militärblöcke wie beispielsweise die NATO erst<br />
noch richtig einstellen müssen.<br />
verschiedene Instrumente ihrer nationalen<br />
<strong>Sicherheit</strong>spolitik. Bereits in der Ukraine-<br />
Krise hat Russland ein breites Spektrum von<br />
nichtmilitärischen Mitteln eingesetzt, was<br />
auch die Welt via Fernsehen miterlebte.<br />
In den Nachrichtensendungen wurden<br />
immer wieder Kämpfer ohne Abzeichen<br />
gezeigt, die <strong>für</strong> die Brüderschaft des russischen<br />
Volkes kämpfen. Gleichzeitig waren<br />
russische Truppen an der ukrainischen<br />
Grenze zu sehen <strong>und</strong> es war auch immer<br />
wieder von russischen Waffenlieferungen<br />
an die ukrainischen Separatisten die Rede.<br />
HISBOLLAH WAR WEGBEREITER<br />
AGM-142 der<br />
Israelischen<br />
Armee<br />
Angesichts solcher Szenarien<br />
sprechen Militärexperten von einer neuen<br />
Form des Konflikts: dem Hybrid Warfare.<br />
Aber Russland sei nicht der einzige Akteur,<br />
der sich dieser neuen Form des Krieges bedient,<br />
erläutert Helbig.Vor Russland hat das<br />
schon die Hisbollah getan, die als Wegbereiter<br />
der hybriden Kriegsführung gilt, was<br />
auch der amerikanische <strong>Sicherheit</strong>sexperte<br />
Frank G. Hoffman so sieht. Organisiert<br />
in kleinen Einheiten, aber ausgestattet mit<br />
hochentwickelten Kampfgeräten hat die<br />
Hisbollah schon im Libanonkrieg 2006 gezeigt<br />
wie man auch als Guerillia-Kämpfer<br />
mit konventionellen Methoden den Israelis<br />
empfindliche Verluste zufügen kann. So hat<br />
die Hisbollah-Raketenattacke auf ein israelisches<br />
Schnellboot zum Tod von vier israelischen<br />
Soldaten geführt.<br />
Aber während der Einsatz eines Cruise<br />
Missile durch die Hisbollah die europäische<br />
sicherheitspolitische Debatte kaum<br />
tangierte, habe der Begriff des Hybrid War<br />
mittlerweile in nahezu sämtliche US-amerikanische<br />
Strategiepapiere Eingang gef<strong>und</strong>en,<br />
glaubt Hoffman. Einer der Gründe <strong>für</strong><br />
die empfindlichen Verluste, die die Israelis<br />
durch die Hisbollah hinzunehmen hatten,<br />
war gewiss durch die Tatsache bedingt,<br />
dass israelische Militärs die hybride Hisbollah-Strategie<br />
nicht zu erkennen vermochten<br />
<strong>und</strong> von daher diese weder voraussagen<br />
noch zuordnen konnten.<br />
UNGEKLÄRTE RECHTSLAGE<br />
Dass sich die arabischen Hybrid-<br />
Kämpfer bei ihren Angriffen im rechtsfreien<br />
Raum bewegten, ist nur ein schwacher<br />
Trost. Doch die Israelis könnten den Spieß<br />
auch umdrehen, <strong>und</strong> selbst die hybride<br />
Kriegsführung praktizieren, was im Übrigen<br />
<strong>für</strong> alle jene Akteure ein interessanter Aspekt<br />
wäre, die sich bei einem Einsatz konventioneller<br />
Methoden vor der internationalen<br />
Gemeinschaft rechtfertigen müssten<br />
wie Helbig bemerkt.<br />
Für den deutschen Offizier <strong>und</strong> Militärexperten<br />
Marc Oprach werden vor allem unsere<br />
kritischen Infrastrukturen die Ziele <strong>für</strong><br />
hybride Angreifer sein. Der Schutz solch<br />
kritischer Ziele wird von den Armeen der<br />
meisten Staaten bereits regelmäßig geübt.<br />
Doch hybride Bedrohungen beinhalten<br />
meist auch nicht-militärische Komponenten,<br />
gibt Helbig zu bedenken, weshalb er<br />
auch zu einer engen Kooperation mit zivilen<br />
<strong>und</strong> internationalen Organisationen rät, was<br />
vielfach ebenfalls schon praktiziert wird,<br />
wenn auch och nicht ausreichend genug.<br />
Ein wichtiges Vorhaben sieht der Militärexperte<br />
aber auch darin, dass von der UN<br />
endlich die internationale Rechtslage in Bezug<br />
auf hybride Kriegsführung geklärt wird.<br />
Dann hätte man wenigstens eine Gr<strong>und</strong>lage,<br />
um auch hybride Kombattanten zur<br />
Verantwortung ziehen zu können <strong>und</strong> darüber<br />
hinaus eine Chance, dass Staaten auf<br />
den Einsatz hybrider Kriegsführung künftig<br />
verzichten könnten.<br />
n<br />
11
NEUE KOOPERATION MIT DER SCHWEIZ IST<br />
WILDER AKTIONISMUS SOLL ÜBER WAHREN ZUSTAND DES<br />
Schweizer Rekruten stehen stramm vor Klug <strong>und</strong> Maurer.<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Obwohl sich die <strong>Sicherheit</strong>slage in Europa verdüstert, wird das<br />
B<strong>und</strong>esheer weiter flott kaputt gespart. Da es den meisten Österreichern<br />
egal zu sein scheint wie einer künftigen Bedrohungslage<br />
begegnet werden könnte, haben die Politiker bei der offensichtlichen<br />
Abschaffung des heimischen Militärs leichtes Spiel.<br />
Nur wenn Kasernen geschlossen oder Militärmusiken reduziert<br />
werden sollen, regt sich Protest, wird sogar die Volksanwaltschaft<br />
aktiv. Die in Kauf genommene allmähliche Stilllegung des B<strong>und</strong>esheeres,<br />
die auch von seinem obersten Dienstherren in Kauf<br />
genommen wird, scheint dagegen kaum jemanden aufzuregen.<br />
ie diversen Aktivitäten unseres<br />
B<strong>und</strong>esheeres, die auf der<br />
Homepage des Verteidigungsminsteriums<br />
<strong>für</strong> jeden einzusehen<br />
sind, scheinen nur noch<br />
Deine Triebfeder zu haben: Wilden<br />
Aktionismus! In Ermangelung einer realistischen,<br />
allseits akzeptierten <strong>und</strong> auch<br />
gelebten Verteidigungsdoktrin <strong>für</strong> unsere<br />
Armee, gibt es eben jede Menge konfuse<br />
Aktionen, die davon ablenken sollen, dass<br />
dieses Heer schon eine geraume Weile<br />
kaputt gespart wird. Nun soll Verteidigungsminister<br />
Gerald Klug bis zum Jahr 2019 weitere<br />
250 Millionen Euro einsparen. Das sind<br />
62,5 Millionen Euro pro Jahr, die dem Heer<br />
wieder fehlen werden.<br />
Durch den aktuellen Kürzungsplan, der damit<br />
das einstmals beschlossene Strukturpaket<br />
zum Wegwerfartikel macht, dürften<br />
nun auch zwei Gehaltszulagen ins Visier<br />
der politischen Einsparmeister geraten,<br />
die 2014 nicht angetastet wurden. Dabei<br />
handelt es sich um die Truppendienstzulage<br />
<strong>und</strong> die 41. Wochenst<strong>und</strong>e. Der Gr<strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> die damalige Zurückhaltung bei der<br />
schon ins Auge gefassten Abschaffung<br />
dürften die damals gerade anstehenden<br />
Personalvertreterwahlen gewesen sein.<br />
Diesmal aber könnte es zu einem Streichkonzert<br />
kommen, wenn auch nicht durch<br />
die abgespeckte Militärmusik, was etwa 25<br />
Millionen Euro an Einsparungen brächte.<br />
Ebenfalls gespart werden soll bei den Mili-<br />
12
BUNDESHEER<br />
KLUGS ABSAGE AN ETWAIGE EU-ARMEEPLÄNE<br />
BUNDESHEERES HINWEGTÄUSCHEN<br />
tärattachees <strong>und</strong> selbst mit der Stilllegung<br />
der Eurofighter, die pro Flugst<strong>und</strong>e 70.000<br />
Euro verbrennen, muss gerechnet werden.<br />
SELTSAME KOOPERATIONEN<br />
Dabei kann sich das B<strong>und</strong>esheer<br />
schon jetzt kaum noch bewegen, weshalb<br />
auch die Reform des Gr<strong>und</strong>wehrdienstes<br />
weiter auf sich warten lässt. Dennoch wird<br />
das Restbudget mit konfusen Übungen <strong>und</strong><br />
Aktionen verschleudert, die vorgaukeln sollen,<br />
dass sich noch was rührt in dieser von<br />
der Politik nahezu stillgelegten rot-weißroten<br />
Truppe. Während EU-Präsident Jean-<br />
Claude Juncker bereits laut über die Schaffung<br />
einer europäischen Armee nachdenkt,<br />
entdeckt Verteidigungsminister Gerald Klug<br />
plötzlich die Schweiz <strong>und</strong> ihre Streitkräfte<br />
<strong>und</strong> vereinbart mit seinem eidgenössischen<br />
Pendant Ueli Maurer <strong>für</strong> die Zukunft eine<br />
noch engere Zusammenarbeit.<br />
Die Schweiz <strong>und</strong> Österreich verbinde vieles<br />
was die <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> das Militär betreffe,<br />
betont Klug, <strong>und</strong> nennt als Gemeinsamkeiten<br />
auch die Wehrpflicht <strong>und</strong> die Neutralität.<br />
Daher soll schon im kommenden Jahr<br />
ein Pilotprojekt gestartet werden, das österreichischen<br />
Kadersoldaten <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wehrdienern<br />
zu einigen Übungswochen in<br />
der schönen Schweiz verhilft. Ist es vielleicht<br />
das, was Klug unter Attraktivierung<br />
des Gr<strong>und</strong>wehrdienstes versteht? Natürlich<br />
nicht! Vielmehr vertrete er nämlich<br />
den Standpunkt der „verzahnten Armeen“,<br />
wie er sagt <strong>und</strong> macht unmissverständlich<br />
klar, was er damit meint: sich von „all<br />
jenen abzugrenzen, die eine EU-Armee fordern.“<br />
WENIG BEGEISTERUNG<br />
Klug scheint von der Kooperation<br />
mit der Schweiz jedenfalls begeisterter zu<br />
sein als die Schweizer Bevölkerung, die ihre<br />
Armee allerdings nicht aushungern lässt.<br />
Daher sind die Eidgenossen auch ziemlich<br />
skeptisch, was den Erfolg dieser geplanten<br />
Zusammenarbeit betrifft. Was wohl könne<br />
man von der österreichischen Armee schon<br />
lernen, fragt unverblümt das Schweizer Onlineportal<br />
„20 Minuten“ <strong>und</strong> listet im Zuge<br />
dieser Frage sämtliche Skandale <strong>und</strong> Peinlichkeiten<br />
des B<strong>und</strong>esheeres der vergangenen<br />
Jahre auf. Die Eidgenossen ließen<br />
sich nicht lange bitten <strong>und</strong> geizten nicht mit<br />
Häme. Andere konstatierten nur nüchtern,<br />
dass das B<strong>und</strong>esheer nicht in der gleichen<br />
Liga spiele wie die Schweizer Armee. Denn<br />
Österreich habe nur halb so viel bewaffnete<br />
<strong>und</strong> ein 2,5 Mal kleineres Budget. Fazit:<br />
„Wir können von dieser Armee nichts lernen“,<br />
stellte ein anderer Schweizer dazu<br />
fest, der es wissen sollte, weil er mit den<br />
Österreichern im Kosovo zusammengearbeitet<br />
hat. Sein Urteil: Ausrüstungs- wie erfahrungstechnisch<br />
seien die Schweizer den<br />
Österreichern voraus.<br />
><br />
13
BUNDESHEER<br />
Gerald Klug zu Besuch beim<br />
Schweizer Verteidigungsminister<br />
Ueli Maurer.<br />
„Die jüngeren <strong>und</strong> gut ausgebildeten Kader<br />
laufen uns derzeit in Scharen davon“, klagt<br />
FPÖ-Wehrsprecher Mario Kunasek unlängst<br />
via „Profil“. Das dürfte auch ganz im<br />
Sinn des Ministers sein. Trotz angespannter<br />
Budgetlage hält sein Ministerium die<br />
Auslandseinsätze finanziell <strong>für</strong> verkraftbar,<br />
hieß es dazu noch im März – <strong>und</strong> jetzt? Dieses<br />
Geld könnte im Heer jedenfalls besser<br />
verwendet werden, monieren Militärexperten.<br />
GERADEZU LÄCHERLICH<br />
Angesichts solcher Kommentare <strong>und</strong> Sichtweisen<br />
könnte man als B<strong>und</strong>esheerangehöriger<br />
glatt vor Scham im Boden versinken.<br />
Allein die Tatsache, dass die Soldaten aller<br />
Dienstgrade dieses Image nicht zu verantworten<br />
haben, sondern einzig <strong>und</strong> allein unsere<br />
Politiker, die – von Ausnahmen abgesehen<br />
– das Heer am liebsten abschaffen<br />
würden, sind die österreichischen Armeeangehörigem<br />
fachlich versierter <strong>und</strong> besser<br />
ausgebildeter als es zur Zeit den Anschein<br />
haben mag. Auch in der Schweiz gibt es<br />
noch Menschen, die dies differenzierter sehen.<br />
„Ich habe eineinhalb Jahre mit Teilen<br />
des B<strong>und</strong>esheeres zusammengearbeitet,<br />
schreibt einer in jenem Häme versprühenden<br />
Online-Portal <strong>und</strong> stellt fest: In punkto<br />
Disziplin könnten sich die Schweizer Soldaten<br />
eine Scheibe abschneiden <strong>und</strong> auch der<br />
Ausbildungsstandard beim B<strong>und</strong>esheer sei<br />
top!<br />
14<br />
ALLES VERKRAFTBAR?<br />
Die Frage, die sich unsere Verantwortlichen<br />
dazu stellen sollten, heißt:<br />
Wie lange noch werden andere unserem<br />
Soldatenpotential absolute Professionalität<br />
zugestehen können? Bei Auslandseinsätzen<br />
vermag Österreichs Armee gerade<br />
noch einigermaßen punkten. Leisten<br />
können wir sie uns diese Imageeinsätze<br />
eigentlich nicht. 600.000 Euro jährlich ver -<br />
schlingen allein die beiden Afrikaengagements<br />
des B<strong>und</strong>esheeres, die Verteidigungsminister<br />
Gerald Klug jedoch <strong>für</strong><br />
bedeutend halte, wie die „Kronen-Zeitung“<br />
berichtet.<br />
Daheim jedoch fehlt schon das Geld, um<br />
Sprit <strong>für</strong> Übungen zu kaufen, <strong>und</strong> es mangele<br />
auch bereits stark an Eurofighter-Piloten.<br />
Für sie wie auch <strong>für</strong> viele Medien<br />
ist der B<strong>und</strong>esheer-Karren ohnehin schon<br />
die längste Zeit in den Graben gefahren.<br />
„Geht’s noch lächerlicherer?“ fragte schon<br />
beizeiten die Journalistin Anneliese Rohrer<br />
in einem Kommentar in der Tageszeitung<br />
„Die Presse“ <strong>und</strong> verweist auf die nur<br />
wenige h<strong>und</strong>ert Kilometer von Österreich<br />
entfernt existierende Kriegsgefahr in der<br />
Ukraine. Da sollte man nicht mehr nur vom<br />
Katastrophenschutz als der wichtigsten<br />
Aufgabe <strong>für</strong> das B<strong>und</strong>esheer reden, dessen<br />
Streitkräftekommandant Franz Reißner<br />
jedoch versichert, „<strong>für</strong> die einsatzwahrscheinlichsten<br />
Aufgaben“ gerüstet zu sein.<br />
Dass dieses B<strong>und</strong>esheer diesen einsatzwahrscheinlichsten<br />
Aufgaben aber auch<br />
gewachsen ist, wird mittlerweile von vielen<br />
Fachleuten bezweifelt, weshalb Minister<br />
Klug auch immer mehr in die Kritik gerät.<br />
ÖVP-Wehrsprecher Bernd Schönegger<br />
wirft ihm vor, das B<strong>und</strong>esheer kaputt zu<br />
sparen <strong>und</strong> Brigadier a. D. Werner Bittner<br />
attestiert der Regierung, die fahrlässige<br />
Herbeiführung eines Konkurses in der Firma<br />
B<strong>und</strong>esheer. Seine abschließende Bewertung<br />
via „Profil“: „Das Heer ist praktisch<br />
ruiniert.“ Aber schreit deshalb auch nur<br />
irgendjemand aus der Bevölkerung auf?<br />
Daher haben die Politiker bei der Abschaffung<br />
des Heeres durch die Hintertür wie<br />
man schon offen vermutet, leichtes Spiel.<br />
Anders wäre es, würde Klug die Militärmusiken<br />
aus Einsparungsgründen nun nicht<br />
mehr nur halb, sondern ganz abschaffen<br />
wollen. Dann würde wahrscheinlich sogar<br />
die Volksanwaltschaft aktiv werden! n
POLIZEI<br />
ROSENBAUER STEUERT REKORD AN!<br />
LEONDINGER FEUERWEHRAUSRÜSTER PUNKTET WELTWEIT MIT WASSERWERFERN<br />
Seit Jahrzehnten ist die Firma Rosenbauer aus der internationalen<br />
Feuerwehrszene nicht mehr wegzudenken. Nun kann man erneut<br />
erfreuliche Zahlen nennen: Während die Umsatzerlöse im Vorjahr<br />
um sechs Prozent auf stolze 784 Millionen Euro stiegen, wird <strong>für</strong><br />
2015 ein weiterer Zuwachs um zehn Prozent erwartet. Nicht mehr<br />
wegzudenken aus dem Portfolio sind die bei <strong>Sicherheit</strong>sbehörden<br />
weltweit beliebten Wasserwerfer, von vielen auch „Studentenduschen“<br />
genannt.<br />
Waage bringt. Der Riese ist praktisch „unstoppable“<br />
– da<strong>für</strong> sorgen allein schon die<br />
Reifen, die allesamt über Notlaufeigenschaften<br />
verfügen. Entsprechend hoch ist<br />
die <strong>Sicherheit</strong> von Kabine <strong>und</strong> Fahrzeug<br />
selbst: Selbst eine aus dem dritten Stock<br />
abgeworfene Gehwegplatte konnte dem<br />
WAWE bei Tests nichts anhaben. Der in<br />
modularer Weise gefertigte Aufbau besteht<br />
Der Rosenbauer Konzern konnte<br />
2014 seinen Wachstumskurs<br />
fortsetzen <strong>und</strong> erneut einen<br />
Rekordumsatz realisieren. Die<br />
langfristig ausgerichtete Wachstumsstrategie<br />
ermöglichte sowohl<br />
einen weiteren Geschäftsausbau<br />
als auch Umsatzzuwächse in den<br />
Regionen Nordamerika sowie Asien <strong>und</strong><br />
Ozeanien. Der Umsatz des Rosenbauer<br />
Konzerns erreichte im Geschäftsjahr 2014<br />
einen Spitzenwert von 784,9 Mio e (2013:<br />
737,9 Mio e). Das entspricht einer Steigerung<br />
gegenüber dem Vorjahr von sechs<br />
Prozent. Zur Umsatzsteigerung haben vor<br />
allem die S.K. Rosenbauer mit verstärkten<br />
Lieferungen in den asiatischen Raum sowie<br />
die spanischen <strong>und</strong> US-amerikanischen<br />
Gesellschaften beigetragen.<br />
HERAUSFORDERUNGEN<br />
FÜR DIE ZUKUNFT<br />
Das EBIT des Geschäftsjahres<br />
2014 lag mit 48,4 Mio e (2013: 42,3 Mio e)<br />
um 14 % über dem Vorjahr, die EBIT-Marge<br />
stieg von 5,7 % auf 6,2 %. Wesentlichen<br />
Anteil an dieser Verbesserung hatten das<br />
deutsche <strong>und</strong> das amerikanische Segment,<br />
letzteres aufgr<strong>und</strong> der weiteren Optimierung<br />
der Fahrgestellfertigung bei Rosenbauer<br />
Motors. Positive Auswirkung auf das<br />
Ergebnis hatte auch die Aktivierung von<br />
Entwicklungskosten in der Höhe von 3,4<br />
Mio e (2013: 2,3 Mio e).<br />
Für 2015 ist man optimistisch: Angestrebt<br />
wird eine weitere Erhöhung des Umsatzes<br />
um zehn Prozent. Nach eigenen Angaben<br />
sieht man sich künftig mit den verschiedensten<br />
Herausforderungen konfrontiert:<br />
„Das Wachstum wird überwiegend aus<br />
Wasserwerfer Rosenbauer WAWE 10000<br />
Asien sowie dem Nahen <strong>und</strong> Mittleren<br />
Osten kommen. Am nordamerikanischen<br />
Markt sollte 2015 ein positiver Nachfragetrend<br />
einsetzen, auch die Branche in Europa<br />
wird wohl nur einen leichten Aufschwung<br />
– wenn überhaupt – nehmen.“<br />
„WASCHANLAGEN FÜR<br />
STUDENTEN“<br />
Dass ein derartiger Erfolg nur mit<br />
Top-Produkten geschafft werden kann,<br />
zeigt ein Blick auf die Angebotsliste der<br />
Leondinger. Denn hier finden sich unter anderem<br />
die berühmten „Studenten-Waschanlagen“,<br />
die weltweit nicht <strong>für</strong> gelöschte<br />
Brände, sondern <strong>für</strong> saubere Demonstranten<br />
sorgen. Ein Star unter diesen Hightech-<br />
Geräten ist der Wasserwerfer (WAWE)<br />
10.000, der knapp zehn Meter lang ist um<br />
ein Gewicht von satten 31 Tonnen auf die<br />
Bildquelle: Internet<br />
aus selbst tragenden <strong>und</strong> verwindungssteifen<br />
Alu-Blechen. Der Wassertank fasst<br />
10.000 Liter, die von einer Deutz-Pumpe ins<br />
demonstrierende Volk geworfen werden.<br />
Detail: Letzteres wird mit dem eigens beheizten<br />
<strong>und</strong> wohltemperierten Wasser fast<br />
schon einer „Wellness-Kur“ unterzogen.<br />
Bei Bedarf wird’s allerdings eher ungemütlich<br />
– denn dem gar nicht so kühlen Nass<br />
kann auch CN- oder CS-Tränengas beigemischt<br />
<strong>und</strong> bis zu 65 Meter weit in die Front<br />
der Unzufriedenen geschickt werden. Dass<br />
das ganze Paket von einem starken Motor<br />
befeuert wird, versteht sich fast schon<br />
selbst: Aufgebaut ist der WAWE 10.000<br />
auf einem Mercedes-Actros-Fahrgestell, in<br />
dem ein r<strong>und</strong> 400 PS starkes Aggregat seine<br />
Arbeit verrichtet.<br />
Also: Wer beim Demonstrieren über die<br />
Stränge schlägt, hat gute Chancen, eine<br />
Dusche aus dem innovativen Wasserwerfer<br />
zu erhalten. Bei der Polizei heißt es dann<br />
wohl auch: Wasser marsch!<br />
n<br />
15
POLIZEI – MILITÄR<br />
KANN MAN MIT STAATSSCHUTZGESETZ TERRORISMUS ERFOLGREICH BEKÄMPFEN?<br />
EXPERTE PLÄDIERT FÜR EIGENEN<br />
INLANDGEHEIMDIENST NACH SCHWEIZER VORBILD<br />
BVT-Direktor Peter Gridling mit dem Generaldirektor <strong>für</strong> die öffentliche <strong>Sicherheit</strong>, Konrad Kogler, sowie Innenministerin Johanna Mikl-Leitner<br />
<strong>und</strong> Mathias Vogl, dem Leiter der Sektion Recht (v.l.). Foto: (BMI/ A. Tuma)<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Bis zum Herbst soll das neue polizeiliche Staatsschutzgesetz stehen,<br />
damit künftige Gefahren, die von Terroristen oder Spionen<br />
drohen, besser abgewehrt werden können. Damit ist die Chance,<br />
einen eigenen Inlandsnachrichtendienst auf die Beine zu stellen,<br />
was nach Angaben von Fachleuten die bessere Maßnahme gewesen<br />
wäre, wohl <strong>für</strong> länger, wenn nicht sogar <strong>für</strong> immer, vertan. Die<br />
politische Führung unseres Landes folgt damit einer alten Tradition<br />
<strong>und</strong> macht wieder einmal lieber nur halbe Sachen.<br />
um damit moderne Terrorismusabwehr zu<br />
betreiben, trotz längerer Speicherung von<br />
Ermittlungsdaten <strong>und</strong> neuer Regeln <strong>für</strong> V-<br />
Männer (Vertrauensleute).<br />
Was V-Leute in deutschen Staatsschutzdiensten<br />
<strong>und</strong> unterwegs im „Nationalsozialistischen<br />
Untergr<strong>und</strong>“ (NSU) anrichten<br />
können, hat die Bevölkerung unseres Nachbarlandes<br />
<strong>und</strong> auch deren Polizei schmerzlich<br />
erfahren dürfen, weshalb dort diese<br />
Z<strong>und</strong>geberspezies jetzt stark eingebremst<br />
werden soll. Doch ganz ohne V-Männer<br />
oder -Frauen scheint es nirgendwo mehr zu<br />
gehen.<br />
GROSSE SKEPSIS<br />
I16<br />
rgendwie sei dieses Gesetz zwar<br />
schon ein Schritt in die richtige Richtung,<br />
sinniert der Grazer Universitätsprofessor<br />
<strong>und</strong> Nachrichtenspezialist<br />
Siegfried Beer im „Kurier“, aber<br />
letztlich doch völlig unzureichend,<br />
Deshalb will auch Innenministerin<br />
Johanna Mikl-Leitner V-Leute bei der Terrorismsubekämpfung<br />
<strong>für</strong> Späh-Aufträge einsetzen<br />
<strong>und</strong> diese Späher da<strong>für</strong> auch legal<br />
bezahlen dürfen. <strong>Sicherheit</strong>ssprecher Peter<br />
Pilz von den Grünen ist darüber nicht gerade<br />
entzückt wie auch Experten skeptisch
KARIKATUR VON ALFRED SOHM<br />
V-Leute-Ausbildung<br />
Umschulungschance<br />
<strong>für</strong> 900er-Posten<br />
17<br />
>
POLIZEI – MILITÄR<br />
sind, ob das Staatsschutzgesetz tatsächlich<br />
das werde leisten können, was man sich<br />
von ihm erwartet. Der Strafrechtler Helmut<br />
Fuchs glaubt das schon <strong>und</strong> begrüßt daher<br />
den Gesetzesentwurf. Dennoch, so rät er<br />
im „Standard“, sollte man schon auch über<br />
eine richterliche Kontrolle beim Einsatz von<br />
Vertrauenspersonen nachdenken.<br />
Beer hat mit V-Leuten offenbar weniger<br />
Probleme. Wie sonst solle man Informationen<br />
aus terroristischen Gruppierungen<br />
gewinnen? fragt er im „Kurier“. Generell<br />
plädiert der Geheimdienstexperte jedoch<br />
<strong>für</strong> einen klassischen Inlandsnachrichtendienst<br />
nach Schweizer Vorbild. Zusammen<br />
mit den beiden Nachrichtendiensten des<br />
B<strong>und</strong>esheeres würde er ihn noch „näher an<br />
die Top-Entscheider der Politik heranführen“<br />
<strong>und</strong> die bestehende Dienste von einer Stelle<br />
koordinieren lassen, die idealerweise im<br />
B<strong>und</strong>eskanzleramt angesiedelt sein sollte.<br />
AUSLAUFMODELLE<br />
Doch diese Beer-Vision dürfte<br />
auch eine solche bleiben, zumal in absehbarerer<br />
Zeit kaum noch etwas zum Koordinieren<br />
da sein könnte, zumindest wenn es<br />
um die beiden militärischen Dienste Heeres-Nachrichtenamt<br />
(HNaA) <strong>und</strong> Abwehramt<br />
(AbwA) geht.<br />
Denn „der Staatsschutz bewegt sich auf<br />
der Schiene einer zunehmend nachrichtendienstlichen<br />
<strong>Sicherheit</strong>sbehörde“, konstatiert<br />
Gert-René Polli, ehemaliger Heeresnachrichtenamt-Analytiker<br />
<strong>und</strong> früherer<br />
Direktor des B<strong>und</strong>eamtes <strong>für</strong> Verfassungsschutz<br />
(BVT), in der „Presse“. Das neue<br />
Staatsschutzgesetz werde eine Entwicklung<br />
einleiten, die das Ende der beiden militärischen<br />
Nachrichtendienste in der jetzigen<br />
Form bedeuten, ist er überzeugt, zumal<br />
bisherigen Nischenlagen der militärischen<br />
Ämter bereits durch das BMI/BVT besetzt<br />
worden sind.<br />
Nach Ansicht Pollis wird das neue Staatssschutzgesetz<br />
eine ziemlich mächtige<br />
Behörde schaffen, <strong>für</strong> die die Kontrollmechanismen<br />
auch bei weitem nicht mehr<br />
ausreichen dürften <strong>und</strong> dies gelte <strong>für</strong> jede<br />
Form der Kontrolle: <strong>für</strong> die Institution des<br />
Rechtsschutzbeauftragen ebenso wie <strong>für</strong><br />
justizielle <strong>und</strong> erst recht <strong>für</strong> parlamentarische<br />
Kontrollen.<br />
ENORMER SPÄHERBEDARF<br />
In jedem Fall aber wird vom Strafrechtler<br />
Fuchs – <strong>und</strong> nicht nur von ihm allein<br />
– eine gerichtliche Kontrolle von Staatsschutzspitzeln<br />
verlangt. Denn auch V-Leute<br />
sollen – Einsatz hin oder her – nicht alles machen<br />
dürfen, was vielleicht gerade von Vorteil<br />
wäre. „Klar geregelt ist, dass V-Leute keine<br />
Straftaten begehen dürfen“, betont Verfassungsschutzchef<br />
Peter Gridling im „Kurier“.<br />
Man kann nur hoffen, dass sich auch alle<br />
Vertrauensleute daran halten werden.<br />
Der Bedarf an solchen Personen wird bald<br />
ziemlich groß sein, da Staatsschützen – <strong>und</strong><br />
dazu muss man kein Hellseher sein – unbedingt<br />
V-Leute benötigen, wollen sie nicht im<br />
Dunkeln tappen, sondern den Terrorismus<br />
erfolgreich bekämpfen. Aber woher nehmen?<br />
Nicht jeder, den Staatsschützen gern<br />
als Spitzel hätten, eignet sich da<strong>für</strong>. „Hier eröffnet<br />
sich eine große Umschulungschance<br />
<strong>für</strong> die 900er-Posten des B<strong>und</strong>esheeres“,<br />
meint sarkastisch ein Militär. Damit könne<br />
Heerespersonal abgebaut <strong>und</strong> das mögliche<br />
Späherproblem der Staatsschützer schon<br />
im Keim erstickt werden.<br />
n<br />
NEUER VORSTAND BEI FREQUENTIS AG<br />
Per 1. April 2015 übernahm Norbert<br />
Haslacher, zuletzt Geschäftsführer<br />
bei CSC <strong>für</strong> Austria & Eastern Europe,<br />
den Verantwortungsbereich Sales<br />
& Marketing bei Frequentis.<br />
Der 44-jährige Wiener freut sich auf<br />
neue Herausforderungen bei Fre-<br />
Bild: Frequentis<br />
quentis, dem weltweiten Anbieter von<br />
Kommunikations- <strong>und</strong> Informationssystemen<br />
<strong>für</strong> Leitzentralen mit sicherheitskritischen<br />
Aufgaben. Über 250 K<strong>und</strong>en<br />
in knapp 120 Ländern vertrauen derzeit<br />
schon auf das Know-how <strong>und</strong> die<br />
Erfahrung von Frequentis – mit dem<br />
IT-Experten Haslacher, der außerdem<br />
noch ein hohes Maß an Kenntnissen<br />
im internationalen Vertrieb einbringt,<br />
sollen es bald noch mehr werden.<br />
„Ich kann es gar nicht mehr erwarten,<br />
meinen Beitrag aus der globalen IT<br />
Welt zur Weiterentwicklung dieses Top<br />
Unternehmens leisten zu können“, so<br />
der frisch gebackene Frequentis-Vorstand.<br />
Frequentis CEO Hannes Bardach begrüßt<br />
Norbert Haslacher im Vorstand:<br />
„Seine Besetzung untermauert die Frequentis-Weiterentwicklung<br />
in Richtung<br />
der verstärkt am Markt nachgefragten<br />
Software-Lösungen.“<br />
Hintergr<strong>und</strong>information über<br />
Frequentis:<br />
Die international tätige Firmengruppe<br />
der Frequentis AG ist erfolgreicher<br />
Nischenanbieter im Bereich von<br />
Kommunikations- <strong>und</strong> Informationslösungen<br />
im sicherheitskritischen<br />
Bereich. Auf dem Gebiet der Flugsicherung<br />
ist das Unternehmen Marktführer,<br />
erfolgreich unterwegs ist man<br />
auch in der Luftverteidigung, im Bereich<br />
öffentlicher <strong>Sicherheit</strong> (Polizei,<br />
Feuerwehr, Rettungsdienste) sowie<br />
Schifffahrt <strong>und</strong> Bahn. Frequentis –<br />
Firmensitz ist Wien – erzielte im Jahr<br />
2013 bei einem EBIT von EUR 9,2<br />
Mio. eine Gesamtleistung von EUR<br />
195 Mio. Das Unternehmen beschäftigt<br />
weltweit über 1.200 Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter (davon r<strong>und</strong> 850<br />
am Standort Wien).<br />
18
TECHNIK POLIZEI<br />
DIE MAGNI ROTO-TELESKOPLADER<br />
ALLE MODELLE DER RTH ROTO-TELESKOPLADER VON MAGNI VERBINDEN INNNOVATIVE<br />
AUSSTATTUNGSMERKMALE MIT HOHEM KOMFORT UND WIRTSCHAFTLICHKEIT.<br />
Modernste elektronische Überwachungsmodule<br />
sorgen <strong>für</strong><br />
Last diagramme, mit denen die<br />
MAGNI Roto-Teleskopladen zu<br />
den führenden am Markt gehören.<br />
Saubere JCB Motoren<br />
der T4i Abgasklasse garantieren<br />
hohe Kraftstoff-Effizienz <strong>und</strong><br />
niedrigen Verbauch <strong>für</strong> wirtschaftliche<br />
Einsätze unter großen<br />
Belastungen.<br />
HIGHLIGHTS DER MAGNI ROTO-TELESKOPLADER<br />
INTUITIVES TOUCHSCREEN-<br />
DISPLAY<br />
Magni Roto-Teleskoplader verfügen über<br />
ein kontrastreiches Farbdisplay mit Touchscreen,<br />
über das der Bediener immer alle<br />
Funktionen, wie Klimaanlage, Heizung,<br />
Ab stützungen <strong>und</strong> vor allem die Lastdiagramme<br />
im Blick hat<br />
PANORAMAKABINE MIT<br />
AUFGERÄUMTEN DISPLAY UND<br />
BEDIENUGSELEMENTEN-<br />
EINHEBELBEDIENUNG<br />
Große, durchgängige <strong>und</strong> tief ins Dach<br />
ge zogene Fensterfläche in der Kabine<br />
sorgen <strong>für</strong> eine ununterbrochen 360 Grad-<br />
R<strong>und</strong>umsicht. Damit hat der Fahrer bei<br />
allen Anwendungen immer alles im Blick,<br />
was zu einer höheren <strong>Sicherheit</strong> führt.<br />
AUTOMATISCHE<br />
ANBAUGERÄTEERKENNUNG<br />
Mittels eines RFID-Chips erkennt das<br />
elektronische System der rotierenden<br />
Teleskoplader von Magni automatisch jedes<br />
Anbaugerät. So kann automatisch das <strong>für</strong><br />
das Werkzeug Passende Lade programm<br />
geladen werden. (pr+)<br />
TERRA Austria GmbH<br />
www.terra.co.at<br />
VORTEILE DER MAGNI<br />
ROTO-TELESKOPLADER<br />
Serienmäßige Überdruck-<br />
Kabine sorgt zusammen mit<br />
serienmäßiger Klimaanlage <strong>für</strong><br />
optimales ges<strong>und</strong>es, staubfreies<br />
Arbeitsklima <strong>für</strong> den Bediener.<br />
Stabilisatoren bieten durch<br />
parallele Anordnung größeren<br />
Achsabstand <strong>und</strong> dadurch<br />
mehr Standsicherheit <strong>für</strong> höhere<br />
Hubleistung<br />
Lastdiagramm mit automatischer<br />
Anpassung der Positionierung<br />
der Stabilisatoren erhöht die<br />
Bedienungssicherheit<br />
Schnellwechselsystem mit<br />
geringem Eigengewicht<br />
ermöglicht höhere Nutzlast von<br />
Anbaugerät <strong>und</strong> Ladung<br />
Automatische<br />
Werkzeugerkennung mit<br />
direkter Umsetztung ins digitale<br />
Lastdiagramm<br />
Die Ausleger der Magni Roto-<br />
Teleskoplader sind sie hoch<br />
belastbar <strong>und</strong> robust<br />
Elektronisch gesteuertes Getriebe<br />
von Bosch Rexroth<br />
parallel verwendbare Einhebel-<br />
Menübedienung<br />
Touchscreen-Display zur<br />
Überwachung aller Funktionen<br />
sorgt <strong>für</strong> einfache Bedienung<br />
19
SCHLIESSEN VON FÄHIG<br />
ZUVERLÄSSIGER STROM UNTERWEGS – LEISE, UND<br />
Ein Bodenradar kann mit einer Brennstoffzelle über mehrere Wochen autark mit Strom versorgt werden.<br />
Das Mitführen von speziellen elektrischen Ausrüstungsgegenständen<br />
<strong>und</strong> einer Vielzahl von Batterien, um diese über mehrere<br />
Tage betreiben zu können, erhöht Rucksackgewicht <strong>und</strong> Packmaße<br />
jedes einzelnen Soldaten erheblich.<br />
Dies bedingt empfindliche Einschnitte<br />
bei Durchhaltefähigkeit<br />
<strong>und</strong> Verbringungsarten. Viele Einsätze<br />
werden dadurch <strong>und</strong>urchführbar<br />
oder bringen er hebliche<br />
Belastungen <strong>für</strong> Mensch <strong>und</strong><br />
Material mit sich.<br />
Der Einsatz hochmoderner Brennstoffzellen<br />
löst das Stromversorgungsproblem<br />
gleich zweifach: Dank geringem Gewicht<br />
<strong>und</strong> Packmaß <strong>und</strong> enormer Energiedichte<br />
reduzieren sie das vom Soldaten mitzuführende<br />
Akkugewicht bei einer Einsatzdauer<br />
von 72h um bis zu 80%.<br />
Gleichzeitig wird Platz <strong>für</strong> Verpflegung <strong>und</strong><br />
Munition frei, was wiederum Einsatzradius<br />
<strong>und</strong> Durchhaltefähigkeit enorm steigert:<br />
Aufträge, die eine Einsatzdauer von 72h<br />
überschreiten, können ab sofort erfolgreich<br />
durchgeführt werden, eine bisher unüberbrückbare<br />
Fähigkeitslücke wird effizient geschlossen.<br />
Parallel kann auch die Verbringung in<br />
schwierigem Gelände durch das Wegfallen<br />
von störendem Übergewicht zielführender<br />
durchgeführt werden.<br />
PORTABLER NETZFERNER<br />
STROM<br />
Die portable Brennstoffzelle<br />
JENNY 600S wird als mobiles Batterieladegerät<br />
im Rucksack mitgeführt. Es ermöglicht<br />
die Reduzierung eines Großteils<br />
20
TECHNIK<br />
KEITSLÜCKEN<br />
WETTERUNABHÄNGIG<br />
der bislang benötigten Ersatzbatterien auf<br />
einige wenige Stück, die vor Ort bedarfsgerecht<br />
nachgeladen werden können. Das<br />
System ist vollständig militärisch gehärtet<br />
<strong>und</strong> qualifiziert <strong>und</strong> bereits bei Spezial- <strong>und</strong><br />
Spezialisierten Kräften im Einsatz. Es arbeitet<br />
vollautomatisch im Netzwerk mit dem<br />
SFC Power Manager, der die Verteilung der<br />
Energie an die verschiedenen Verbraucher<br />
<strong>und</strong> Batterien organisiert. Die Plug and Play<br />
Lösung ist unkompliziert <strong>und</strong> einfach zu bedienen,<br />
auch bei Nacht, wie von vielen militärischen<br />
Einheiten gefordert.<br />
EMILY Brennstoffzelle<br />
zur Bordstromversorgung<br />
im LAPV Enok.<br />
Bilder: SFC Energy<br />
FAHRZEUGBASIERTER UND<br />
ABGESETZTER STROM<br />
Die mobile Brennstoffzelle<br />
EMILY 3000 kommt in stationären <strong>und</strong> mobilen<br />
Anwendungen zum Einsatz. Sie kann<br />
in einem Fahrzeug zur Bordstromversorgung<br />
ebenso wie abgesetzt zum Betrieb<br />
stationärer Verbraucher verwendet werden.<br />
Fahrzeuge müssen im Beobachtungshalt<br />
den Motor abstellen, um größtmögliche auditive<br />
wie visuelle Ergebnisse erzielen zu<br />
können <strong>und</strong> die Gefahr einer Aufklärung zu<br />
vermeiden. Der Stromverbrauch der unterschiedlichen<br />
Beobachtungs- <strong>und</strong> Kommunikationseinrichtungen<br />
zwang die Besatzung<br />
bislang jedoch meist schon nach kurzer<br />
Zeit, den Motor zu starten, um ein Abfallen<br />
der internen Bordspannung unter das kritische<br />
Niveau zu verhindern.<br />
Die EMILY ist im Fahrzeug direkt mit der<br />
Batterie verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> lädt die Batterie<br />
vollautomatisch <strong>und</strong> geräuschlos bedarfsgerecht<br />
immer wieder auf. So kann die<br />
Einsatzverweildauer im Beobachtungshalt<br />
um mehrere St<strong>und</strong>en erweitert werden,<br />
ohne jemals den Motor einschalten zu<br />
müssen.<br />
Abgesetzte Anwendungen, z.B. Bodenradar,<br />
waren oft nur mit kabelgeb<strong>und</strong>enem<br />
Anschluss betreibbar. Dies hat bislang den<br />
Einsatzradius solcher Anwendungen enorm<br />
eingeschränkt. Sollten die Geräte entfernt<br />
vom Fahrzeug eingesetzt werden, waren<br />
wiederum Batterien notwendig, die <strong>für</strong><br />
durchgehenden Betrieb mehrmals täglich<br />
getauscht werden mussten, mit erheblichen<br />
taktischen wie logistischen Schwierigkeiten.<br />
Eine abgesetzte EMILY Brennstoffzelle versorgt<br />
diese Anwendungen über mehrere<br />
Wochen autark mit Strom, ohne Signatur,<br />
ohne Benutzereingriff, emissionsfrei <strong>und</strong><br />
völlig automatisch.<br />
(pr) n<br />
21
MILITÄRSCHLAGZEILEN<br />
VON OBERST KARL-HEINZ EISLER<br />
Brigadegeneral Qolamhossein Qeib-parvar von den iranischen<br />
Revolutionsgarden Pasdarans meint zu Al-Arabiya, die Bevölkerung<br />
der USA <strong>und</strong> der EU müsse nur zum Islam konvertieren <strong>und</strong><br />
Obama die Regierungsgewalt übernehmen, dann sei Weltfrieden<br />
garantiert. (Jihad Watch v. 02. 01. 15)<br />
IRAN<br />
Die Atomenergie Chefs von Russland<br />
Sergey Kiriyenko <strong>und</strong> des Irans Ali Akbar<br />
Salehi unterzeichneten einen „Letter of<br />
Agreement“ wonach gemeinsam ein neues<br />
Atomkraftwerk nördl von Teheran gebaut<br />
werden soll. Beginn März 2015. Außerdem<br />
verpflichtet sich Russland <strong>für</strong> die gesamte<br />
Nutzungsdauer des Kraftwerkes den Bedarf<br />
an nuklearen Betriebsstoff zu liefern<br />
<strong>und</strong> danach die Verbrauchsreste wieder zurückzunehmen.<br />
Im Atompoker (Atomwaffen) wurde zwischen<br />
dem Iran <strong>und</strong> den P 5+1 Staaten eine<br />
Einigung erzielt. Die Sanktionen gegen den<br />
Iran werden zur Gänze aufgehoben.<br />
Die Eckdaten sind:<br />
ANREICHERUNG: Die derzeit in Fordow<br />
betriebenen 19 000 Anreicherungszentrifugen<br />
werden reduziert auf 6104 <strong>und</strong> nach<br />
Natanz verbracht.<br />
Fordow wird, von der IAEA (InternationalAtomic<br />
EnergieAgency) kontrolliert geschlossen.<br />
TRANSPARENZ & INSPECTIONEN. Kontrollen<br />
durch die IAEA sind jederzeit <strong>und</strong><br />
ungehindert möglich.<br />
ÜBERARBEITUNG DES SCHWERWAS-<br />
SER REAKRORS in Arak zur Ausschließlichen<br />
Energieherstellung.<br />
4 PHASEN ÜBERARBEITUNGSPLAN in<br />
den nächsten 15 Jahren<br />
8 SANKTIONEN treten in Kraft wenn der<br />
von der IAEA überwachte Phasenplan nicht<br />
eingehalten wird. Wobei die UN Sanktionen<br />
an die ehemals gültigen angelehnt<br />
sind.<br />
Im Gottesstaat erlangten die Militärs, in der<br />
Außen- Energie- Finanz- <strong>und</strong> Handelspolitik<br />
extrem hohen Einfluss <strong>und</strong> sogar Vetorechte.<br />
Auch der Klerus wird konkurrenziert<br />
<strong>und</strong> möchte jetzt die Anzahl der höchsten<br />
Militärs reduzieren. Lapidare Antwort des<br />
obersten Kommandanten der Elitetruppe<br />
Revolutionsgarden = Pasderans, Gen Mohammad<br />
Ali Jaafari: Keine Chance!<br />
MALAYSIAN AIRLINES<br />
(mögliche/wahrscheinliche<br />
Absturzursachen)<br />
Am 17.Juli 2014 starteten von der<br />
Luftwaffenbasis Awiatorskoje bei Dnepropetrowsk<br />
3 ukrainische Kampfflugzeuge zu<br />
einem Luftraum Überwachungsflug. 2 Jets<br />
waren mit Luft-Boden Raketen <strong>und</strong> 1 Jet mit<br />
Luft-Luft Raketen ausgerüstet. Eine knappe<br />
St<strong>und</strong>e später war MH 17 abgeschossen.<br />
Allerdings überquerte zur gleichen Zeit aus<br />
Brasilien kommend die Präsidentenmaschine<br />
IL-96-300 Vladimir Putins ukrainischen<br />
Luftraum, die dem AB-320 ziemlich ähnlich<br />
sieht. Nach der Landung der ukrainischen<br />
Su-25 fehlten die beiden Luft-Luft Raketen<br />
R-60 <strong>und</strong> der ukrainische Pilot Hptm<br />
Wladislaw Woöloschin meinte ein anderes<br />
Flugzeug wäre „Zur falschen Zeit, am falschen<br />
Ort gewesen. Von einem Teamabschuss<br />
durch eine Buk Boden-Luftrakete<br />
keine Rede mehr.<br />
MH 370 Marc Dugan Chef der Proteus Airlines<br />
behauptet seit geraumer Zeit, dass die<br />
B 777 abgeschossen worden wäre. Gr<strong>und</strong>:<br />
Die Malaysian, am Weg nach Peking, könnte<br />
sensible Teile, wie Steuerungselemente<br />
einer von Talibans abgeschossenen US<br />
Drohne an Bord gehabt haben. Geheimdienste<br />
schlafen nicht immer <strong>und</strong> könnten<br />
vom geheimen Luftfrachversand erfahren<br />
haben. Und Abschußkapazitäten sind im<br />
Chinesischen Meer mehr als genug vorhanden.<br />
DEUTSCHLAND<br />
Enttäuschende Bilanz als die B<strong>und</strong>eministerin<br />
von der Leyen zum Jahreswechsel<br />
eine Klarstandsliste verlangte:<br />
Von 33 HS NH-90 waren nur 5 einsatzfähig;<br />
von 109 Eurofightern nur 8; von 8 P3C nur 1<br />
<strong>und</strong> von 21 Sea Kings nur 2. Also europ NATO<br />
Schwergewicht ist D kaum zu gebrauchen.<br />
EURASISCHE<br />
WIRTSCHAFTSUNION<br />
(EU Konkurrenz)<br />
wurde planmäßig am 1.Jän.2015<br />
offiziell gegründet. Gründungsmitglieder:<br />
Russland, Kasachstan, Belarus <strong>und</strong> Armenien.<br />
Obwohl geplant natürlich nicht die Ukraine.<br />
Im Mai folgen: Usbekistan <strong>und</strong> Kyrgisistan.<br />
Der <strong>Wirtschaft</strong>sgr<strong>und</strong> ist einfach, die<br />
Mitgliedsländer liefern Primärenergie, Erdöl<br />
<strong>und</strong> -gas nach Russland <strong>und</strong> diese Schätze<br />
werden von Gazprom, um sündteures Geld,<br />
nach Europa verkauft. Die Zentralasiatischen<br />
Länder sind bei Russland schwerverschuldet<br />
(Rüstung) <strong>und</strong> tilgen ihre Schulden mit<br />
Schwarzem Gold. ZIEL der Union ist es eine<br />
Gemeinschaftswährung ins Leben zu rufen!<br />
RUSSLAND<br />
Das <strong>Wirtschaft</strong>swachstum betrug<br />
2014 0,4% allerdings stieg im gleichen Zeitraum<br />
die Inflation auf 9,7%. Deshalb auch<br />
die 55t Goldverkäufe um den Rubel durch<br />
Devisen zu stützen.<br />
RUSSLAND betreibt eine sehr starke Raketenaufrüstung,<br />
da kein Vertrauen zu Europa<br />
resp zur NATO besteht. 2015 wird die mot.<br />
Thermo-ballistische-Intercontinental Rakete<br />
SS-27/2 in den Dienst gestellt – Reichweite<br />
3000km. Es folgt die neu entwickelte ballistische<br />
Intercontinental Rakete R-500, die auch<br />
stationär betrieben werden könnte – Reichweite<br />
5500km . Somit könnte jeder Punkt in<br />
Europa punktgenau getroffen werden.<br />
22
INTERNATIONAL<br />
KURZ INFORMIERT:<br />
China. Die Werft Jiangsu wird nach dem 2012 kommissionierten<br />
ersten Flugzeugträger Liaonin einen zweiten Träger bauen,<br />
der 2018 fertig gestellt sein soll.<br />
Im Dez.2014 ging der erste von sechs Prototypen Chengdu J-20<br />
in Erprobung.<br />
Spanien. Die Polizei gibt an, dass in Europa 100 000 Djihadisten<br />
<strong>für</strong> Attentate bereit stünden. Gem. Europol sind es „nur“<br />
4000.<br />
Zypern schloss mit Russland Verträge wonach die Andreas Papandreou<br />
AirBase, 50km von der Britischen Air Base, <strong>für</strong> russische<br />
Flugzeuge genutzt werden kann. Auch Marine Stützpunkte<br />
beinhaltet der Vertrag.<br />
USA. Dem Marine<br />
Korps in Quantico<br />
werden 12 Kipprotor<br />
Flügler Osprey MV-<br />
22B zugeführt. Der<br />
erste MV-22B/HSX-1<br />
wird der Präsidentenflotte<br />
als Ersatz <strong>für</strong> die HS CH-46 <strong>und</strong> CH-53 übergeben.<br />
Gedacht als Transportmittel, mit entsprechender Kabinenausstattung<br />
<strong>und</strong> Kommunikation <strong>für</strong> Unterstützungspersonal <strong>und</strong><br />
Journalisten.<br />
F-35C landeten zum ersten Mal auf dem Träger Niemitz im Nov.<br />
2014. Das Pentagon gab <strong>für</strong> den Ankauf von 57 Einheiten <strong>für</strong><br />
2016 $ 11 Mrd frei.<br />
Deutschland. Am<br />
10. Dez. 2014 erhielt<br />
die B<strong>und</strong>eswehr von<br />
Krauss & Maffai den<br />
ersten Leopard 2A7<br />
MBT.<br />
Leuchtbalken.at ist ihr zuverlässiger Partner<br />
<strong>für</strong> Sondersignal- <strong>und</strong> Warnanlagen mit mehr<br />
als zehn Jahren Erfahrung in diesem Bereich.<br />
In unserem Shop finden Sie Leuchtbalken,<br />
Blitzbalken, Warnbalken, Blitzleuchten,<br />
Signalanlagen, Sondersignalanlagen sowie<br />
Warnanlagen <strong>für</strong> Einsatzfahrzeuge.<br />
Anfragen jeglicher Art werden gerne beantwortet.<br />
Telefon: +43 (0)7612 47 155 <strong>und</strong> +43 (0)664 16 93 016<br />
Besuchen Sie uns auch auf www.leuchtbalken.at<br />
23
<strong>EINSATZ</strong>KLEIDUNG<br />
KÜHLEN KOPF BEWAHREN IN EXTREMSITUATIONEN<br />
BESONDERS LEICHTE UND ATMUNGSAKTIVE MULTIFUNKTIONSTEXTILIEN<br />
REDUZIEREN HITZESTRESS IN DER <strong>EINSATZ</strong>KLEIDUNG<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen haben<br />
ergeben, dass die Tragephysiologie den<br />
Menschen stark beeinflusst. Schutzkleidung,<br />
die nicht funktionell ist, führt bei starker<br />
physiologischer Belastung zu schneller<br />
Ermüdung <strong>und</strong> Konzentrationsstörungen.<br />
Das Risiko eines Unfalls steigt signifikant,<br />
im schlimmsten Fall kann auch Hitzestau<br />
mit resultierendem Hitzeschlag die Folge<br />
sein. Je besser also das Schutzbekleidungskonzept<br />
auf die jeweilige Aufgabe<br />
abgestimmt ist, umso geringer das Risiko<br />
von Unfällen, welche durch Ermüdungserscheinung<br />
oder Hitzestress hervorgerufen<br />
werden.<br />
FUNKTIONSLAMINATE<br />
MIT HOCHATMUNGSAKTIVEN<br />
MEMBRANEN<br />
Sicher <strong>und</strong> komfortabel: mit hochentwickelten Multifunktionstextilien sorgt Trans-Textil <strong>für</strong><br />
zuverlässigen Schutz vor Hitzestress <strong>und</strong> Risiken im Einsatz.<br />
Fotos: Trans-Textil GmbH<br />
Unsere Feuerwehren sind erste Anlaufstelle bei einem Unglück.<br />
Hilfskräfte von heute sollen flexibel sein, da ihre Aufgabengebiete<br />
neben Löscheinsätzen auch technische, chemische, biologische<br />
<strong>und</strong> alle Arten von Zivil- <strong>und</strong> Katastrophen-Einsätze umfassen<br />
können. Die gleichen Anforderungen von Funktionalität <strong>und</strong> Flexibilität<br />
werden auch an Schutzbekleidung gestellt. Die Trans-Textil<br />
GmbH aus dem bayerischen Freilassing präsentiert auf der Interschutz<br />
besonders leichte <strong>und</strong> komfortable Funktionstextilien <strong>für</strong><br />
herausfordernde Einsatzszenarien (Halle 012 | Stand A62).<br />
Um diesen hohen Anforderungen<br />
gerecht zu werden <strong>und</strong> Hitzestress zu minimieren,<br />
bietet die Trans-Textil GmbH eine<br />
Vielzahl von hochatmungsaktiven Multifunktionslaminaten<br />
auf Basis des erprobten<br />
High-Tech PU-Membransystems Topaz<br />
251 oder Topaz PTFE-Duo, welches die<br />
Eigenschaften einer hochatmungsaktiven<br />
PTFE-Membrane mit den Dichtheitswerten<br />
einer kontinuierlichen Polymerschutzschicht<br />
vereint. Beide Membranen wurden<br />
von Trans-Textil eigens <strong>für</strong> den anspruchsvollen<br />
Einsatz mit besten Werten in Sachen<br />
Schutz, Atmungsaktivität <strong>und</strong> Wohlbefinden<br />
SCHUTZBEKLEIDUNG<br />
SOLL NICHT NUR VOR HITZE UND<br />
FLAMMEN SCHÜTZEN, SONDERN<br />
AUCH FUNKTIONELL SEIN<br />
Um optimalen Schutz gegenüber<br />
verschiedenen Risiken zu erlangen, hat<br />
sich die Konstruktion von Einsatzjacken<br />
<strong>und</strong> Hosen mit Membranen im Mehrlagen-<br />
Laminatsystem über viele Jahre bewährt.<br />
Mittlerweile stehen dem Anwender eine<br />
Vielzahl von Aufbauten <strong>und</strong> Materialien zur<br />
Auswahl.<br />
Verarbeitungstechnologien<br />
auf dem<br />
neuesten Stand der<br />
Technik ermöglichen<br />
Trans-Textil die<br />
qualitätsgesicherte<br />
Entwicklung <strong>und</strong> Herstellung<br />
zertifizierter<br />
Schutztextilien durch<br />
Lamination, Beschichtung<br />
<strong>und</strong> Ausrüstung.<br />
24
GASTKOMMENTAR<br />
konzipiert. Das Zusammenspiel aller Komponenten<br />
des Textilaufbaus <strong>und</strong> der geeigneten<br />
Laminationstechnologien spielt dabei<br />
eine wesentliche Rolle. Nur so kann bester<br />
Schutz gewährleistet <strong>und</strong> Hitzestress vermieden<br />
werden.<br />
Für extrem leichte Einsatzkleidung hat<br />
Trans-Textil innovative 3D-Abstandshaltersysteme<br />
entwickelt. Sie schaffen eine isolierende<br />
Schicht im Inneren der Kleidung<br />
<strong>und</strong> sparen gegenüber einer herkömmlichen<br />
Konstruktion bis zu 20% Gewicht ein.<br />
Das Luftpolster schafft eine zusätzliche<br />
Isolation <strong>und</strong> wiegt dabei nichts. Mit dieser<br />
Technologie hat der Träger nicht nur höhere<br />
Bewegungsfreiheit, jedes eingesparte<br />
Gramm kann in Extremsituationen lebensnotwendige<br />
Zeit verschaffen. Mit einem<br />
Fokus auf Entwicklung wird konstant an<br />
neuen, leichteren, funktionellen <strong>und</strong> innovativen<br />
textilen Lösungen geforscht, um den<br />
Trägern im Einsatz sichere <strong>und</strong> qualitativ<br />
hochwertige, komfortable Schutzbekleidung<br />
zu bieten.<br />
Funktionstextilien <strong>für</strong> Flamm- <strong>und</strong> Hitzeschutzbekleidung<br />
von Trans-Textil sind in<br />
jeder Komponente auf den Einsatz unter<br />
schwersten Bedingungen abgestimmt <strong>und</strong><br />
nach EN 469, EN ISO 11612 <strong>und</strong> HuPF<br />
sowie weiteren Schutznormen zertifiziert.<br />
Dabei setzt das Unternehmen aus Freilassing<br />
vor allem auf innovative Technologien<br />
<strong>und</strong> Materiallien, sowie auf seine langjährige<br />
Partnerschaft mit Lieferanten <strong>und</strong> Einsatzkräften<br />
aus ganz Europa. Im Portfolio<br />
des hauseigenen Hochtemperaturkonzepts<br />
finden sich Produkte <strong>für</strong> alle Bestandteile<br />
der Einsatzkleidung von Nässesperren <strong>und</strong><br />
Isolationsfutter bis hin zu atmungsaktiven<br />
<strong>und</strong> nässegeschützten Schuhkomponenten.<br />
(pr) n<br />
DRITTER NATIONALRATSPRÄSIDENT ING. NORBERT HOFER<br />
FREIHEITLICHER BEHINDERTEN- UND PFLEGESPRECHER<br />
ROTSTIFT<br />
IM BEHINDERTENBEREICH<br />
Die im September 2013 veröffentlichten<br />
Ergebnisse der Staatenprüfung<br />
Österreichs zur Umsetzung der<br />
UN-Konvention über die Rechte von<br />
Menschen mit Behinderungen haben<br />
die Kritik von uns Freiheitlichen an der<br />
Behindertenpolitik von SPÖ <strong>und</strong> ÖVP<br />
bestätigt. Nun steht offiziell fest, dass<br />
Österreich einen großen Aufholbedarf<br />
bei der Umsetzung der UN-Konvention<br />
über die Rechte von Menschen mit Behinderungen<br />
hat.<br />
Diese B<strong>und</strong>esregierung hält sich seit<br />
Jahren schadlos am Rücken behinderter<br />
<strong>und</strong> pflegebedürftiger Menschen.<br />
Erst 2011 wurde der Zugang zum Pflegegeld<br />
erschwert, was de facto einer<br />
Kürzung entspricht. Mit Beginn des<br />
Jahres 2015 wurde der Zugang zu den<br />
Stufen 1 <strong>und</strong> 2 weiter erschwert. Mittlerweile<br />
beträgt die notwendige Anpassung<br />
<strong>für</strong> den Inflationsausgleich<br />
durchschnittlich über 30 Prozent. Die<br />
Freibeträge <strong>für</strong> behinderte Menschen<br />
wurden seit dem Jahr 1988 nicht erhöht<br />
<strong>und</strong> es liegt bereits ein Inflationsverlust<br />
von r<strong>und</strong> 60 Prozent vor. Wir fordern<br />
daher seit Jahren mittels parlamentarischer<br />
Initiativen eine automatische jährliche<br />
Wertanpassung des Pflegegeldes<br />
<strong>und</strong> der Freibeträge <strong>für</strong> behinderte<br />
Menschen an die Inflation.<br />
Derzeit erbringen zudem r<strong>und</strong> 20.000<br />
Menschen mit intellektueller Beein-<br />
© Parlamentsdirektion / SIMONIS<br />
trächtigung in Tagesstrukturen von Behindertenorganisationen<br />
ihre Leistung,<br />
ohne da<strong>für</strong> entsprechend entlohnt zu<br />
werden. Das Taschengeld variiert je<br />
nach B<strong>und</strong>esland zwischen 50 <strong>und</strong> 150<br />
Euro. Es ist uns daher ein großes Anliegen,<br />
dass die sozialversicherungsrechtliche<br />
Absicherung jener Menschen<br />
mit besonderen Bedürfnissen, die in<br />
Behindertenwerkstätten arbeiten, endlich<br />
umgesetzt wird.<br />
Diese beschriebenen Ungerechtigkeiten<br />
sind ein echter Schandfleck eines<br />
sozialen Staates, der jene unterstützen<br />
soll, die sich nicht selbst helfen können.<br />
n<br />
Trans-Textil GmbH<br />
Pommernstraße 11-13<br />
83395 Freilassing • Deutschland<br />
Tel. 0049-(0)8654-6607-0<br />
Fax 0049-(0)8654-6607-10<br />
info@trans-textil.de www.trans-textil.de<br />
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auch unter<br />
www.mmga.at/Einsatz<br />
25
FEUERWEHR<br />
FEUERWEHR IST KATASTROPHENSCHÜTZER<br />
NUMMER EINS<br />
Wels mit Landesrat Max Hiegelsberger der<br />
sich über die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr<br />
Wels sehr positiv ausgedrückt hat.<br />
Wie läuft aus Ihrer Sicht die Kooperation<br />
mit dem Land Oberösterreich?<br />
HUMER: Oberösterreich ist ein Land der<br />
Feuerwehren. Ein Fülle kleiner, großer, leistungsfähige<br />
<strong>und</strong> weniger leistungsfähige<br />
Feuerwehren. Alle werden vom Landesverband<br />
unterstützt vor allem auch vom Amt<br />
der OÖ Landesregierung – speziell der Gemeindeabteilung.<br />
Hier spielt es keine Rolle<br />
ob Groß oder Klein – wird ein Fahrzeug<br />
beschafft erhält man einen gewissen Anteil.<br />
Ich finde die Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kooperation<br />
daher perfekt.<br />
Kommandant<br />
B<strong>und</strong>esfeuerwehrrat<br />
Ing. Franz Humer<br />
Wels ist mit mehr als 61.575<br />
Wohnbevölkerung die zweitgrößte Stadt<br />
Oberösterreichs <strong>und</strong> die 7. größte Stadt<br />
Österreichs. Zusätzlich pendeln täglich<br />
tausende zu ihren Arbeitsplätzen in die<br />
Stadt. Das Stadtgebiet umfasst eine Fläche<br />
von 45,91 Quadratkilometern, in 9.662 Häusern<br />
- davon über 2000 Risikoobjekte entsprechend<br />
des Feuerpolizeigesetztes - gibt<br />
es mehr als 28.163 Haushalte. Relativ weiten<br />
Siedlungsräumen mit geringer Bebauungs-<br />
<strong>und</strong> Bevölkerungsdichte stehen Ballungen<br />
von Bewohnern auf engem Raum<br />
in Hochhäusern <strong>und</strong> Großsiedlungen<br />
26<br />
ebenso gegenüber wie Industriezonen<br />
mit verschiedenartigsten Gefahrenrisiken:<br />
All diese Faktoren bestimmen die <strong>für</strong> den<br />
Brand- <strong>und</strong> Katastrophenschutz maßgebenden<br />
Überlegungen. Trotz der Abnahme<br />
großer landwirtschaftlicher Objekte stellen<br />
die ca. 190 Bauernhöfe, die sich vor allem<br />
im Norden <strong>und</strong> Nordwesten der Stadt befinden,<br />
noch immer einen beachtenswerten<br />
Risikofaktor dar. Eine große Bedeutung im<br />
Einsatzkonzept der Feuerwehr stellen die<br />
ungefähr 6.034 Gewerbebetriebe dar. Das<br />
Straßennetz der Stadt Wels beträgt r<strong>und</strong><br />
338 Kilometer.<br />
Kommandant B<strong>und</strong>esfeuerwehrrat Ing.<br />
Franz Humer im Gespräch mit Einsatz.<br />
<strong>EINSATZ</strong>: Kürzlich führten wir ein Gespräch<br />
im Hof der Freiwilligen Feuerwehr<br />
FREIWILLIGE FEUERWEHR WELS SAGTE DANKE<br />
Im Mittelpunkt steht der Mensch. Die Leistung jedes einzelnen<br />
trägt zum Gesamterfolg einer Feuerwehr bei. Wie kann eine<br />
Blaulichtorganisation Danke sa gen? In Form von Ehrungen,<br />
Auszeichnungen <strong>und</strong> Beförde rungen. Genau geschehen Ende März<br />
bei der Vollversammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Wels.<br />
In ver schieden Kategorien wurden Menschen <strong>und</strong> Institutio nen <strong>für</strong><br />
herausragende Leistung geehrt.<br />
Die Freiwillige Feuerwehr Wels hatte im Vorjahr 1.974 Gesamteinsätze.<br />
Davon 1.147 Interventionen - davon 676 technische Hilfeleistungen<br />
<strong>und</strong> 471 Brandeinsätze. Bei diesen Einsätzen sind 195<br />
Bild: Matthias Lauber, laumat.at Menschen gerettet <strong>und</strong> neun tot geborgen worden.<br />
Als Feuerwehrmann des Jahres wurde Ing. Jürgen Flotzinger<br />
gewürdigt. Im Bild mit Sohn Fabian der seit heuer bei der Feuerwehrjugend tätig <strong>und</strong> sehr stolz<br />
auf seinen Papa ist.<br />
<strong>EINSATZ</strong>: Der Sturm sorgte auch in letzter<br />
Zeit in Oberösterreich <strong>für</strong> zahlreiche Einsätze<br />
der Feuerwehr. Wie hat sich dieser bei<br />
der Feuerwehr Wels ausgewirkt?<br />
HUMER: Naturkatstrophen sind generell<br />
eine Herausforderung <strong>für</strong> die Feuerwehren.<br />
Die Feuerwehr ist Katstrophenschützer<br />
Nummer 1 weil wir in der Fläche sind.<br />
In Wels hatten wir relativ Glück gehabt,<br />
wir hatten zirka 40 Einsätze in wenigen<br />
St<strong>und</strong>en wegen umgestürzter Bäume <strong>und</strong><br />
abgedeckter Dächer. Aber: Wenn größere<br />
Schäden auftreten würden haben wir Nachbarn<br />
– gute Nachbarn die uns sofort zu Hilfe<br />
kommen würden.<br />
<strong>EINSATZ</strong>: Sie wirken hier im Bezirkskommando,<br />
wir haben da eine große Landkarte<br />
gesehen wo die Lichter blinken wo die Freiwilligen<br />
Feuerwehren am Land beheimatet<br />
sind. Wieviele Feuerwehr gibt es im Bezirk?<br />
HUMER: 43 Feuerwehren in der Region<br />
Wels Land werden im Bedarfsfall von<br />
Wels alarmiert, bei Einsätzen betreut <strong>und</strong><br />
als Kommunikationsdrehscheibe informiert.<br />
Die Stadt Wels verfügt über 47 Quadratkilometer<br />
Pflichtbereich. Wir haben neben<br />
dieser tollen Hauptfeuerwehrwache noch<br />
3 kleine Gruppenwachen. Wir verwenden<br />
schon seit über fünfzig Jahren ein<br />
Rendevouz-System. Das heißt bei einem<br />
Alarm einer gewissen Größe, fährt von der<br />
Hauptfeuerwehrwache ein Löschzug ab<br />
<strong>und</strong> Gruppenfahrzeuge fahren ergänzend<br />
im Rendevouz zum Einsatz. In der Regel<br />
kommt auch noch ein Offizier vom Dienst<br />
dazu, der vom Arbeitsplatz oder zu Hause<br />
den Einsatz unterstützt.<br />
Die Redaktion dankt <strong>für</strong> das Gespräch. n
PROMOTION FEUERWEHR<br />
WELSER BÜRGERLISTE<br />
FÜR MEHR SICHERHEIT<br />
LLERENA MÖSSLER MÖCHTE MIT SEINER POLITISCHEN<br />
GRUPPIERUNG IN DEN GEMEINDERAT EINZIEHEN<br />
Im Bild von links:<br />
Gerald Benedikt<br />
GR Kandidat, BM<br />
Kandidat Llerena-<br />
Mössler Karl<br />
Johann,<br />
GR Kandidat<br />
Mag. Birgit<br />
Baschinger,<br />
Roeun Suong.<br />
Der Name, mit dem die Bürgerliste von Llerena Mössler in den<br />
kommenden Welser Gemeinderatswahlkampf gehen wird, ist<br />
noch nicht ganz klar, aber die Themen, mit denen man bei den<br />
Bürgern punkten möchte, sind es schon: Für Mössler ist dies<br />
vor allem das Thema <strong>Sicherheit</strong>, <strong>und</strong> auf diesem Gebiet gibt<br />
es <strong>für</strong> ihn in Wels noch einen großen Verbesserungsbedarf.<br />
Mit seiner Bürgerliste will er mehr Videoüberwachung in der Stadt<br />
<strong>und</strong> mehr Kompetenzen <strong>für</strong> die Ordnungswache, außerdem setze<br />
sich seine politische Gruppierung auch <strong>für</strong> eine stärkere Förderung<br />
der Jung-Familien <strong>und</strong> <strong>für</strong> eine bessere <strong>und</strong> schnellere Integration<br />
der Ausländer ein. Es ist nicht so, dass wir allein das Thema<br />
<strong>Sicherheit</strong> auf unserer Agenda haben, erläutert er. Aber wie wäre<br />
eine schnellere Integration der Ausländer zu erreichen? Indem<br />
sie Deutsch lernen, sagt Mössler, um nur eine der erforderlichen<br />
Maßnahmen zu nennen, von denen so manche durchaus identisch<br />
mit so mancher FPÖ-Forderung ist, wie Mössler gern eingesteht.<br />
Zudem möchte seine Bürgerliste auch die Parkraumbewirtschaftung<br />
in die Hände der Welser Ordnungswache legen, die auch befähigt<br />
werden sollten, bei kleineren Vergehen Strafen zu dürfen. Ihm<br />
schwebt hier eine Art Ordnungswache vor, wie es sie schon in<br />
Innsbruck gebe, die dort mit mehr Rechten ausgestattet <strong>und</strong><br />
von daher auch viel effizienter als die unsere sei. Auch eine<br />
ansprechendere Uniform wünscht er sich <strong>für</strong> diesen Wachkörper,<br />
der die Arbeit der Polizei wirksamer unterstützen sollte. Mehr Polizei<br />
in den Straßen ist eine weitere Forderung seiner Bürgerliste, die<br />
aber nicht auf Gemeinderatsebene durchgesetzt werden könne.<br />
Auch in der Welser Drogenszene sieht Mössler ein – nach wie<br />
vor – großes <strong>und</strong> ungelöstes Problem. Gern würde er diese Szene<br />
vom Kaiser-Josef-Platz wegverlagern <strong>und</strong> Mössler weiß genau,<br />
wovon er spricht. „Ich arbeite als Kellner im Café Joannas am KJ<br />
<strong>und</strong> sehe was sich dort abspielt“, sagt der gebürtige Welser, der<br />
nach vielen Jahren Auslandsarbeit in Spanien wieder nach Hause<br />
zurückgekehrt ist <strong>und</strong> hier nun die politische Szene ein wenig<br />
aufmischen möchte.<br />
Seiner Bürgerliste gehören zurzeit 1300 Sympathisanten an, um<br />
die sich ein achtköpfiger Vorstand kümmert. Mit dem ehemaligen<br />
Welser Ur-Grünen Günter Ecker, der nach 30 Jahren wieder auf<br />
die politische Bühne zurückgekehrt ist, will Mösslers Bürgerliste<br />
künftig kooperieren. (+)<br />
27
ALARMSTUFE 1 BEIM ROTEN KREUZ IN OBERÖSTERREICH<br />
RETTUNGSORGANISATION BRAUCHT<br />
werden die Dienste mit Freiwilligen besetzt.<br />
Am Tag sind vielfach Berufssanitäter <strong>und</strong><br />
Zivildiener im Einsatz. Doch trotz der beeindruckenden<br />
Zahl von Rettern stehe man<br />
nun vor einer großen Herausforderung, betont<br />
Aichinger, weil es immer schwieriger<br />
werde, Beruf, Familie, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> sonstige<br />
Interessen unter einen Hut zu bringen.<br />
Als Folge davon gingen die durchschnittlich<br />
geleisteten St<strong>und</strong>en Freiwilligen-St<strong>und</strong>en<br />
zurück. Aus diesem Gr<strong>und</strong> müsse sich das<br />
RK Oberösterreich dringend um einen Rettungskräfte-Zuwachs<br />
bemühen.<br />
BEGEISTERTE<br />
RETTUNGSSANITÄTERIN<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
Bei einem schweren Verkehrsunfall, einem Sturz mit dem Mountainbike<br />
oder bei einer Verletzung beim Schneiden mit einem Messer<br />
wird stets eines benötigt: Rasche Hilfe! Die Rettungskräfte des<br />
OÖ. Roten Kreuzes sind meist innerhalb von nur wenigen Minuten<br />
zur Stelle, <strong>und</strong> zwar Tag <strong>und</strong> Nacht. Möglich ist dies, weil sich freiwillige<br />
Rettungssanitäter um die Ges<strong>und</strong>heit ihrer Mitmenschen<br />
sorgen. Damit das auch in Zukunft so bleibt, wird von der größten<br />
humanitären Hilfsorganisation des Landes Rettungskräfte-Nachwuchs<br />
benötigt.<br />
„Ich kann jeder <strong>und</strong> jedem den<br />
Rettungsdienst nur empfehlen“, bekennt<br />
Doris Stadlmeier, eine 21-jährige aus Haid,<br />
die seit drei Jahren Rettungssanitäterin ist,<br />
<strong>und</strong> zwar aus Leidenschaft wie sie sagt.<br />
Das soziale Jahr, unmittelbar nach der<br />
Matura, war der Einstieg <strong>für</strong> die junge Frau.<br />
„Ich mag den direkten Kontakt zu den<br />
Patienten <strong>und</strong> ich helfe auch gern Men-<br />
E<br />
twa 1.500mal pro Tag rücken<br />
die Rettungssanitäter des OÖ.<br />
Roten Kreuzes aus. Die Anforderungen<br />
dabei sind sehr unterschiedlich,<br />
aber sie sind auf<br />
jede Situation vorbereitet: „Ob<br />
<strong>Sport</strong>verletzung, Kindernotfall<br />
oder Autounfall – unsere Sanitäter wissen<br />
was zu tun ist, weil sie alle gut ausgebildet<br />
sind, egal ob es sich dabei um Berufssanitäter,<br />
Freiwillige oder Zivildiener handelt“,<br />
erklärt der oberösterreichische Rotkreuz-<br />
Präsident Walter Aichinger.<br />
IMMER WENIGER STUNDEN<br />
Spaß an der Arbeit, Freude an<br />
der Gemeinschaft, Erfahrungen einbringen<br />
<strong>und</strong> eine sinnvolle Tätigkeit ausüben – dies<br />
sind die wesentlichsten Motive der freiwilligen<br />
Rotkreuz-Mitarbeiter. Knapp 20.000<br />
sind es im gesamten oberösterreichischen<br />
Roten Kreuz, knapp die Hälfte davon ist<br />
im Rettungsdienst tätig. Vor allem in den<br />
Nachtst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> an den Wochenenden<br />
28
ROTES KREUZ<br />
DRINGEND SANITÄTER<br />
schen“, begründet Doris Stadlmeier ihr<br />
Engagement, obwohl es dabei manchmal<br />
schon ganz schön stressig zugehen kann.<br />
Doch die harmonische Zusammenarbeit mit<br />
ihren Kollegen in ihrer Ortsstelle macht es<br />
ihr leicht, sich vom mitunter anstrengenden<br />
Dienst schnell zu erholen.<br />
ANSTECKENDES ENGAGEMENT<br />
Die Ortsstelle Traun (Zentralraum)<br />
ist eine der größten des Landes. Das Versorgungsgebiet<br />
umfasst sechs Gemeinden<br />
bzw. 60.000 Menschen. Etwa 60-Mal<br />
pro Tag wird die Hilfe der insgesamt 150<br />
Rettungssanitäter benötigt. Im Gegensatz<br />
dazu sind an der Ortsstelle Kirchschlag<br />
(Mühlviertel) 80 freiwillige Mitarbeiter tätig.<br />
Sie rücken im Schnitt sechsmal pro Tag<br />
aus. Einer von ihnen ist der 51-jährige Ernst<br />
Azesberger. „Eigentlich wollte ich nur einen<br />
Erste-Hilfe-Kurs absolvieren“, erläutert<br />
der dreifache Familienvater, der berufliche<br />
viel unterwegs ist. „Doch während der 16<br />
Kursst<strong>und</strong>en habe ich dann – gemeinsam<br />
mit meiner Frau – den Entschluss gefasst,<br />
die Rettungssanitäter-Ausbildung dranzuhängen.“<br />
Das ist mittlerweile elf Jahre her.<br />
Wie Doris Stadlmeier ist auch Azesberger<br />
durchschnittlich zweimal pro Monat im Einsatz.<br />
Eignen Angaben zufolge ist auch er<br />
einer, der gern hilft.Aber nicht nur er, weil<br />
sich auch seine Kinder bereits „im Dienste<br />
der Menschlichkeit“ engagieren wie es<br />
heißt. Azesberger lobt ebenfalls die „tolle<br />
Gemeinschaft“ auf der Dienststelle.<br />
ROTE JACKEN WARTEN<br />
Ob diese beiden Beispiele andere<br />
Menschen ermutigen, sich als Rettungskräfte<br />
<strong>für</strong> das Rote Kreuz zu engagieren?<br />
„Ich hoffe es“, sagt Präsident Aichinger<br />
<strong>und</strong> bietet potentiellen Helfern die rote Rot-<br />
Kreuz-Jacke an, die nicht nur Uniform ist,<br />
sondern auch ein schönes Symbol der Freiwilligkeit.<br />
Interessenten <strong>für</strong> eine Rettungssanitäter-Ausbildung<br />
ersucht er, sich an die<br />
nächstgelegene Rot-Kreuz-Dienststelle zu<br />
wenden. Dort würden zeitnah <strong>und</strong> flächendeckend<br />
die speziellen Rettungssanitäter-<br />
Kurse angeboten, erläutert der oberösterreichische<br />
Rotkreuz-Präsident Walter<br />
Aichinger: „Zusätzlich bieten die Bezirks<strong>und</strong><br />
Ortsstellen auch Informationsabende<br />
<strong>und</strong> Schnupperdienste an.“<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.roteskreuz.at/ooe<br />
29
ROTES KREUZ NÖ: NEUES<br />
Mit 1. April nahm das erste neue Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) in<br />
Neulengbach den Betrieb auf – damit begann die niederösterreichweite<br />
Umstellung von Notarztwagen auf das neue NEF-System.<br />
Für dieses Jahr ist die Umstellung von neun Standorten geplant<br />
– bis Ende 2016 soll der Prozess abgeschlossen sein. „Mit diesem<br />
Schritt folgen wir der europäischen Entwicklung <strong>und</strong> stellen das<br />
modernste, am Markt verfügbare Einsatzmittel in den Dienst. Es<br />
werden sukzessive alle Notarztwagen-Stützpunkte auf das NEF<br />
umgestellt“, erklärte Landesrettungskommandant Werner Kraut,<br />
Rotes Kreuz Niederösterreich.<br />
B<br />
eim NEF handelt es sich um<br />
einen speziell umgerüsteten<br />
PKW mit Sondersignalen, der<br />
von einem/r Notfallsanitäter/in<br />
gelenkt <strong>und</strong> mit einem Notarzt<br />
bzw. einer Notärztin besetzt ist.<br />
Rettungs- <strong>und</strong> Schienungsmaterial, EKG,<br />
Medikamente, Sauerstoff <strong>und</strong> sämtliches<br />
Zubehör zur notärztlichen Intervention werden<br />
mitgeführt. Das NEF arbeitet immer mit<br />
einem Rettungswagen, welcher gleichzeitig<br />
zum Notfallort gerufen wird, zusammen.<br />
„Das NEF selbst transportiert keine Patient/<br />
innen, das NEF-Team stellt aber die Begutachtung<br />
<strong>und</strong> erforderlichenfalls Erstversorgung<br />
der Patient/innen sicher.“<br />
FIT FÜR NEF-SYSTEM<br />
Den Transport der Patient/innen<br />
übernimmt im Gegensatz zum NAW-System<br />
dann der mitalarmierte Rettungswagen.<br />
Dadurch ist das NEF immer wieder<br />
rasch <strong>für</strong> weitere Notfälle einsatzbereit“, betont<br />
Kraut. Die Qualität des Rettungsdienstes<br />
in Niederösterreich werde damit weiter<br />
angehoben. Im vergangenen Jahr gab es in<br />
Niederösterreich 215.000 Notfalleinsätze,<br />
davon wurden 38.000 von einem Notarzt<br />
durchgeführt.<br />
30
ROTES KREUZ<br />
NOTARZT<strong>EINSATZ</strong>FAHRZEUG<br />
Die Rettungswagen des Roten Kreuzes<br />
Niederösterreich werden aktuell <strong>für</strong> das<br />
NEF-System fit gemacht. Dazu werden vor<br />
allem entsprechende Halterungen <strong>für</strong> die<br />
zusätzlichen Geräte eingebaut. In den zur<br />
Umstellung anstehenden Regionen, sind<br />
diese Adaptierungen bereits abgeschlossen.<br />
(pr+)<br />
Fahrzeugübergabe <strong>für</strong> die ersten drei Standorte in Neulengbach, Tulln <strong>und</strong> Purkersdorf<br />
Fotocredit: RK NÖ / M. Moser<br />
31
FAHRZEUGE<br />
ROBUST, ZUVERLÄSSIG UND SICHER,<br />
WENN´S DRAUF ANKOMMT<br />
Erdbeben, Hochwasser,<br />
Schlammlawinen, Feuer:<br />
Eine Krise kann schnell zur Katastrophe<br />
werden. Muss sie aber<br />
nicht, wenn die Einsatzkräfte optimal<br />
ausgerüstet <strong>und</strong> schnell am<br />
Einsatzort sind. Auch in schwer<br />
zugänglichen Gebieten. Mit dem<br />
neuen Mercedes-Benz Unimog.<br />
Maximale Geländegängigkeit, robuste<br />
Technik <strong>und</strong> hohe Flexibilität im Einsatz<br />
zeichnen die neue Fahrzeug-Generation<br />
aus. Kein zweites Fahrzeug bietet unter<br />
härtesten Bedingungen ein vergleichbares<br />
Leistungspotenzial: als Transportfahrzeug<br />
<strong>für</strong> Mannschaft, Material, Werkzeug <strong>und</strong><br />
Gerät. Und vor Ort als Lösch-, Räum- oder<br />
Bergefahrzeug.<br />
NEUER MASSSTAB<br />
FÜR PERFEKTION IM GELÄNDE<br />
Die anspruchsvollen Streckenabschnitte<br />
auf dem Offroad-Parcours südlich<br />
von Berlin, bringen die bekannten Stärken<br />
der legendären Kurzhauber-Unimog voll zur<br />
Geltung, nämlich ihre überragenden Fahreigenschaften<br />
in schwierigem Gelände.<br />
Diese konnten bei der neuen Generation<br />
sogar noch verbessert werden, was an der<br />
veränderten Position des Motors liegt.<br />
Bilder: Mercedes-Benz<br />
NEUE HOCHGELÄNDEGÄNGIGE<br />
MERCEDES-BENZ<br />
UNIMOG U4023 UND U5023:<br />
• Hohe Effizienz durch neue BlueTec<br />
6-Motorengeneration<br />
• Neuer Motornebenabtrieb erweitert Einsatzmöglichkeiten<br />
• Hoher Fahrkomfort im Gelände durch<br />
neues Fahrerhaus-Lagerungskonzept<br />
• Beste Arbeitsbedingungen in der neuen<br />
Fahrerkabine<br />
• Neue Reifendruck-Regelanlage Tirecontrol<br />
plus mit intuitiver Bedienung<br />
www.mercedes-benz.at<br />
TRIPLE F – FUSO FÜR FEUERWEHREN<br />
DER FUSO CANTER 4X4 HOHE NUTZLAST ZUM ATTRAKTIVEN PREIS<br />
Der Fuso Canter bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />
St. Andrä Wördern. Bilder: Pappas Holding<br />
Der Fuso Canter 4x4 von Mercedes Benz<br />
demonstriert bemerkenswerte Leistung<br />
im Feuerwehreinsatz. Die optimale Manövrierbarkeit<br />
im Gelände <strong>und</strong> auf der<br />
Straße, hohe Traktion, gute Steigfähigkeit,<br />
hohe Bodenfreiheit <strong>und</strong> zuschaltbarer<br />
Allradantrieb bei einem 129 kW/ 175<br />
PS BlueTec®-Motor mit EEV in Serie<br />
sind nur einige Argumente, die den Fuso<br />
Canter 4x4 <strong>für</strong> den Einsatz als Feuerwehrfahrzeug<br />
prädestinieren. Diese Vorteile<br />
machen sich seit kurzem die Freiwillige<br />
Feuerwehr St. Andrä Wördern <strong>und</strong><br />
die Freiwillige Feuerwehr Wilhelmsburg<br />
Stadt zu Nutze. Sie setzen bei ihren Einsätzen<br />
auf die Zuverlässigkeit des Fuso<br />
Canters 4x4. Überzeugt sind die Feuerwehrmänner<br />
auch vom aufbaufre<strong>und</strong>lichen<br />
Rahmen, der perfekten R<strong>und</strong>umsicht<br />
<strong>und</strong> der optimalen Ausstattung des<br />
Fuso Canters.<br />
32
DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />
Unimog U300, EZ: 12.2000,<br />
ca. 121.000 km, ca. 9238 Bh, ZGG:<br />
9.500 Kg, 130 kW / 177 PS <br />
<br />
Unimog U300, EZ: 11.2003,<br />
ca. 105.600 km, ca. 6750 Bh, ZGG:<br />
10.200 kg, 130 kW / 177 PS<br />
Mehr Infos auf<br />
www.pappas.at<br />
Unimog U1400, EZ: 08/1998, ca.<br />
175.000 km, ca. 10.085 Bh, ZGG:<br />
7.500 kg, 120 kW / 163 PS<br />
Unimog U300, EZ: 01/2003, ca.<br />
130.000 km, ca. 8.450 Bh, ZGG:<br />
10.200 kg, 130 kW / 177 PS <br />
33
FAHRZEUGE<br />
LADA TAIGA<br />
EXTERIEUR<br />
Man muss heute nicht in einem<br />
teuren SUV oder <strong>Sport</strong>wagen unterwegs<br />
sein, um besonders wahrgenommen zu<br />
werden. Dies gelingt auch auf ganz andere<br />
Art <strong>und</strong> Weise <strong>und</strong> wesentlich exklusiver.<br />
Es war immer wieder erstaunlich <strong>und</strong> genugtuend<br />
zugleich, wenn diverse Passanten<br />
ihre Blicke auf den Lada richteten. Die<br />
einen (Jugendliche), weil sie dieses Fahrzeug<br />
so gut wie nicht kennen (er ist immerhin<br />
bereits in den 80igern entstanden), die<br />
anderen (45+), weil sie sich in ihre Jugend<br />
zurückversetzt fühlen!<br />
Der Großteil der Bevölkerung wird nämlich<br />
nicht wissen, dass der Lada noch immer<br />
produziert wird <strong>und</strong> unser Testfahrzeug natürlich<br />
ein (fast) neues Auto war. Vielleicht<br />
waren ja auch manche verw<strong>und</strong>ert wie gut<br />
ein so „altes“ Auto beisammen sein kann.<br />
Wie auch immer:<br />
Durch sein – vor allem im Gelände – vorteilhaftes,<br />
kantiges Design wirkt der Taiga<br />
wesentlich wuchtiger als er ist. Insbesondere<br />
würde man seine Breite (168 cm) um<br />
mindestens 10 cm mehr einschätzen. Für<br />
34<br />
heutige Verhältnisse schmale Reifen mit<br />
hohem Querschnitt (75er/80er) oder der<br />
große Bodenabstand passen ebenso ins<br />
Bild, wie kurze Karosserieüberhänge, verb<strong>und</strong>en<br />
mit kurzem Radstand!<br />
INTERIEUR<br />
Wenn man einmal den ganz schön<br />
hohen Einstieg erklommen hat <strong>und</strong> auf den<br />
breiten Vordersitzen Platz genommen hat,<br />
fühlt man sich klarerweise wieder r<strong>und</strong> 30<br />
Jahre zurückversetzt. Heizungsschieberegler,<br />
dünne Blinker- <strong>und</strong> Wischerbedienhebel,<br />
ein großes dünnes Lenkrad, ein sehr<br />
langer Schalthebel sowie ein nur wenig tiefes<br />
Armaturenbrett aus Hartplastik zeugen<br />
unter anderem davon.<br />
Das alles hat aber auch Vorteile: Ist es nicht<br />
so, dass in den neuesten Fahrzeugen bereits<br />
so viele elektronische Informationen<br />
<strong>und</strong> Bedienelemente auf den Fahrer einwirken,<br />
dass es manchmal mit der so wichtigen<br />
Konzentration auf das Fahren <strong>und</strong> das<br />
Verkehrsgeschehen richtig schwierig wird?<br />
Solche Sorgen gibt es im Lada nicht! Da<br />
hier nur das Notwendigste an Bord ist, fällt<br />
es dem Fahrer wieder sehr leicht, sich auf<br />
das Wesentliche – das Fahren zu konzentrieren!<br />
FAHREN UND FÜHLEN<br />
Die Bedienung funktioniert also<br />
naturgemäß sehr einfach – meinten auch<br />
der Chefredakteur <strong>und</strong> ich selbst! Wäre da<br />
nicht doch ein ganz spezielles elektronisches<br />
„Dings“ am Startschlüssel angehängt<br />
gewesen. Dieses „Dings“ oder besser gesagt<br />
dieser Transponder sorgt nämlich da<strong>für</strong>,<br />
dass sich der Motor starten lässt. Nur<br />
damit es erwähnt ist…<br />
Ist dann diese „Hürde“ überw<strong>und</strong>en, funktioniert<br />
das Fahren ganz einfach <strong>und</strong> problemlos.<br />
Der 83 PS Motor geht erstaunlicherweise<br />
von unten heraus recht ordentlich,<br />
drückt dies aber auch – vor allem im oberen<br />
Drehzahlbereich – recht geräuschvoll aus!<br />
Dass der Lada nicht gerade <strong>für</strong> die Autobahn<br />
konstruiert wurde, ist wohl jedem so<br />
weit klar. Dies wird dann auch durch die<br />
Höchstgeschwindigkeit von bescheidenen<br />
137 km/h, sowie die dabei vorhandene Geräuschkulisse<br />
<strong>und</strong> durch das etwas indiffe-
DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />
Vorweg ein paar technische Facts <strong>für</strong> Offroad-Freaks:<br />
Steigfähigkeit 68%, Kippwinkel<br />
48°, Watttiefe 65 cm, Bodenfreiheit 22 cm!<br />
In der Praxis bedeuten diese Werte, dass<br />
der Lada noch immer eines der besten Fahrzeuge<br />
<strong>für</strong> den Hardcore-Offroad-Einsatz<br />
ist. Da<strong>für</strong> verantwortlich ist weiters natürlich<br />
auch die serienmäßige Untersetzung,<br />
das zuschaltbare Sperrdifferential, das geringe<br />
Gewicht von nur gut 1.200 kg sowie<br />
die schmalen Reifen. Der Lada Fahrer zieht<br />
im schwierigen Gelände mit <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong><br />
einem breiten Grinsen an – mitunter 10-mal<br />
so teuren - SUVs einfach vorbei!<br />
PREIS – WERT<br />
Für den Hardcore-Offroad-<br />
Einsatz eines der besten<br />
Fahrzeuge.<br />
rente Lenk- <strong>und</strong> Bremsverhalten bestätigt.<br />
Wo der Lada aber in seinem Element ist,<br />
ist einerseits die Stadt (kompakte Abmessungen<br />
<strong>und</strong> hervorragende Übersicht!) <strong>und</strong><br />
– wo<strong>für</strong> er eigentlich gebaut wurde – das<br />
Gelände, oder besser gesagt das schwierige<br />
Gelände!<br />
Fotos: Peherstorfer<br />
Da es <strong>für</strong> den Taiga auch noch<br />
zahlreiche Zusatzausstattungen wie z. B.<br />
Schneepflug, Dachzelt, Frontschutzbügel,<br />
Gewehrhalter, Wildwannen <strong>für</strong> den Kofferraum<br />
oder auch ein elektrisches Faltdach,<br />
etc. gibt, ist er auch als Einsatzfahrzeug<br />
<strong>für</strong> ganz spezifische Zielgruppen, wie Kommunalbetriebe,<br />
Rotes Kreuz, Seilbahn<strong>und</strong><br />
Liftbetreiber, Bergbauern, Jäger <strong>und</strong><br />
Förster, Hüttenwirte, aber auch <strong>Sport</strong>ler,<br />
Camper <strong>und</strong> eben Offroad-Begeisterte<br />
ein robuster, vielseitiger <strong>und</strong> vor allem<br />
super preiswerter Off-Roader. So gibt es<br />
den Klassiker schon um sensationelle<br />
12.990,--!<br />
WM n<br />
35
FAHRZEUGE<br />
VOLVO S80<br />
EXTERIEUR<br />
Die Anzahl der „richtigen“ Limousinen<br />
im Straßenbild wird tendenziell etwas<br />
weniger. Das mag wohl einerseits an<br />
der steigenden Vorliebe <strong>für</strong> Kombis <strong>und</strong><br />
SUVs liegen <strong>und</strong> vielleicht andererseits in<br />
der Tatsache, dass Limousinen eher der<br />
gehobenen Mittelklasse oder Luxusklasse<br />
<strong>und</strong> somit einem speziellen Preissegment<br />
angehören, das nicht <strong>für</strong> die breite Masse<br />
bestimmt ist.<br />
In dieses Segment fällt auch unser Testfahrzeug,<br />
der neue Volvo S80.<br />
Er macht schon von außen auf Gr<strong>und</strong> seiner<br />
Größe (gut 485 cm Länge <strong>und</strong> 186 cm<br />
Breite) <strong>und</strong> seiner eleganten Erscheinung<br />
deutlich, was den Fahrer <strong>und</strong> seine Insassen<br />
dann im Innenraum <strong>und</strong> beim Fahren<br />
erwartet.<br />
Optisch ist noch immer der erste S80 erkennbar,<br />
wenn auch deutlich modernisiert<br />
<strong>und</strong> der neuen Zeit angepasst. Eleganz von<br />
vorne bis hinten, bis ins Detail zeichnen ihn<br />
aus!<br />
INTERIEUR<br />
36<br />
Das Interieur:<br />
Hochwertige<br />
Materialien<br />
<strong>und</strong> Verarbeitungsqualität<br />
Fotos: Zwirchmair<br />
Das Interieur ist einfach eine<br />
Augenweide! Erstklassige Materialien<br />
<strong>und</strong> Verarbeitungsqualität im absoluten<br />
Premiumbereich, sowie die üppigen<br />
Platzverhältnisse fallen auf den ersten<br />
Blick auf.<br />
Besonders erwähnenswert sind die Sitze<br />
des S80! Schon der Anblick des im Testfahrzeug<br />
mit edelstem Keder versehenen<br />
Ledergestühls macht neugierig aufs Probesitzen<br />
<strong>und</strong> Befühlen. Derart weiches <strong>und</strong><br />
feines Leder gibt es selten in Autos. So ist<br />
es immer wieder ein Genuss mit der Hand<br />
darüber zu streichen. Auch die passende
DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />
Der Volvo S80 besticht<br />
durch seine Eleganz.<br />
Sitzposition ist mit der elektrischen Verstellung<br />
schnell <strong>und</strong> leicht gef<strong>und</strong>en. An kalten<br />
Tagen verwöhnt natürlich die kuschelige<br />
Sitzheizung Rücken <strong>und</strong> Popometer <strong>und</strong><br />
wenn es einmal heiß ist, dreht man einfach<br />
die Belüftung auf <strong>und</strong> das Klima passt wieder<br />
gut.<br />
Auch der Sitzkomfort im Fond verdient Erwähnung,<br />
wäre man nämlich in manchen<br />
Autos froh, säße man überhaupt vorne so<br />
gut, wie im Volvo hinten. Das ist deshalb so,<br />
weil die beiden äußeren Sitze wie Einzelsitze<br />
aussehen <strong>und</strong> auch den entsprechenden<br />
Seitenhalt <strong>und</strong> die passende Oberschenkelauflage<br />
bieten. Auch hier gibt es keinen<br />
kalten Hintern, da auch die Rücksitze<br />
mit Sitzheizung verwöhnen. Die Bein- <strong>und</strong><br />
Fußfreiheit macht ihrem Namen alle Ehre!<br />
Einzig der Einstieg ist wegen der eleganten<br />
Silhouette der Limousine im Kopf- <strong>und</strong><br />
Schulterbereich nicht so üppig, wie die<br />
sonstigen Platzverhältnisse.<br />
All jenen, die oft an kalten Händen leiden,<br />
ist im S80 ebenfalls geholfen. Vor allem<br />
dann, wenn sie die Hände dort haben wo<br />
sie beim Fahren auch hingehören, auf das<br />
Lenkrad. Dieses ist nämlich auch mit Heizdrähten<br />
durchzogen <strong>und</strong> macht so dicke,<br />
bedienungsunfre<strong>und</strong>liche Handschuhe<br />
beim Fahren überflüssig!<br />
FAHREN UND FÜHLEN<br />
Wie fährt sich nun der große Volvo?<br />
Wir meinen es folgendermaßen beschreiben<br />
zu können:<br />
Souverän! Souverän in Hinblick auf das<br />
Gesamtpaket. Das beginnt schon beim o.<br />
a. Innenraumkomfort. Die sehr ruhige Geräuschkulisse,<br />
gepaart mit hervorragendem<br />
Abrollkomfort <strong>und</strong> so ziemlich alle Assistenzsysteme,<br />
die es im Moment gibt, ergeben<br />
eben dieses souveräne Fahrgefühl,<br />
was auch dazu beiträgt, dass man sich im<br />
Volvo irgendwie etwas sicherer aufgehoben<br />
fühlt, als in fast allen anderen Fahrzeugen.<br />
Wenn man von Bordcomputer in Fahrzeugen<br />
sprechen darf, dann im S80. Die gebotene<br />
Vielfalt an Informationsselektion ist<br />
schlicht <strong>und</strong> einfach gigantisch <strong>und</strong> geht bis<br />
hin zur vollständigen interaktiven Betriebsanleitung<br />
oder liefert wertvolle Infos <strong>für</strong> effizientes<br />
Fahren.<br />
Apropos <strong>Sicherheit</strong>: Mit dem Abstandsradar,<br />
der Müdigkeitserkennung <strong>und</strong> dem<br />
Spurhalteassistent muss man schon fast<br />
fahrlässig handeln, wenn man auf der Autobahn<br />
oder B<strong>und</strong>esstraße den Vordemann<br />
touchiert oder seitlich von der Straße<br />
abkommt. Die Systeme funktionieren super!<br />
Wenn man mit dem S80 unterwegs ist, hat<br />
man auch das Gefühl, dass dieses Auto auf<br />
Gr<strong>und</strong> seiner Solidität <strong>für</strong> viele Jahre der<br />
passende fahrbare Untersatz ist.<br />
PREIS – WERT<br />
Die souveräne Solidität startet<br />
schon bei vergleichsweise preiswerten<br />
43.830,--. Wie gesagt haben wir es mit<br />
einer ausgewachsenen Limousine im Premium<br />
Bereich zu tun! Also auch ein überlegenswertes<br />
Fahrzeug <strong>für</strong> diverse Vielreisende<br />
<strong>und</strong> Firmenchefs! WM n<br />
37
FAHRZEUGE<br />
Fotos: Nelweg<br />
SUZUKI VITARA<br />
DAS COMEBACK<br />
EXTERIEUR<br />
Seit März gibt es ihn wieder zu<br />
kaufen – den komplett neuen Vitara. Optisch<br />
kommt er ganz schön dominant auf<br />
uns zu, mit seinem auch der Aerodynamik<br />
zuträglichen, ger<strong>und</strong>eten <strong>und</strong> reichlich bestückten<br />
Kühlergrill, der relativ flachen Seitenansicht<br />
<strong>und</strong> dem kompakten Heck.<br />
Mit Hilfe dieser k<strong>und</strong>ig designten Linienführung<br />
täuscht der Vitara über seine Kompaktheit<br />
mit r<strong>und</strong> 418*178*161 cm einfach<br />
hinweg. Er kommt einem beim Betrachten<br />
durchaus eine Nummer größer vor.<br />
INTERIEUR<br />
Dieser Eindruck von einer Nummer<br />
größer, setzt sich auch beim Einsteigen<br />
in den neuen Vitara fort. So hat man ordentlich<br />
Platz <strong>für</strong> Familie oder Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
deren Gepäck, oder aber auch <strong>für</strong> diverses<br />
Einsatz-oder Freizeit-Equipment! Der flexible<br />
Laderaum macht es möglich.<br />
Neu ist auch, dass man optional die Armaturapplikationen<br />
farblich auf die Außenfarbe<br />
abstimmen kann. So wirkt der Innenraum<br />
noch moderner <strong>und</strong> schicker. Auch bei der<br />
Materialqualität <strong>und</strong> der Verarbeitung kann<br />
man dem Vitara einen Schritt nach vorne<br />
attestieren.<br />
FAHREN UND FÜHLEN<br />
Nun aber zum Fahren: Auch hier<br />
setzt sich der positive Eindruck fort <strong>und</strong><br />
man hat nach der Einstellung der passenden<br />
Sitz-/Lenkrad-/Spiegel- <strong>und</strong> Gurtposition<br />
schnell ein angenehmes Gefühl der<br />
<strong>Sicherheit</strong>. An dieser Stelle sei erwähnt,<br />
dass der Suzuki Vitara als erstes SUV seiner<br />
Klasse beim Euro-NCAP-Test in allen<br />
4 Testkategorien (Insassensicherheit, Kindersicherheit,<br />
Fußgängerschutz, <strong>Sicherheit</strong>sassistenzsysteme)<br />
die Höchstnote<br />
von 5 Sternen erreichen konnte! – Und das<br />
verdient erst recht ganz großen Applaus!<br />
Zurück zum Fahren an sich: Basierend<br />
auf der angenehmen Sitzposition <strong>und</strong> dem<br />
guten Überblick über das Verkehrsgeschehen,<br />
lässt es sich mit dem Vitara sowohl im<br />
innerstädtischen Bereich, wie auch Überland<br />
sehr gut reisen. Seine 120 PS reichen<br />
hier wie da aus, um angemessen voranzukommen.<br />
Insbesondere mit dem optionalen<br />
Allgrip-Allrad-System ist man auf (fast) allen<br />
Wegen gut beraten. Hier kann der Fahrer<br />
aus 4 Modi wählen. Auto <strong>für</strong> Treibstoffeffizienz,<br />
<strong>Sport</strong> <strong>für</strong> agiles Fahren, Snow <strong>für</strong><br />
rutschiges Terrain <strong>und</strong> Lock <strong>für</strong> die schwierigen<br />
Situationen.<br />
Ausstattungsmäßig zeigt sich der Vitara mit<br />
seinen 3 Linien (Clear, Shine <strong>und</strong> Flash)<br />
ebenfalls von der variablen Seite. Näheres<br />
dazu auf suzuki.at!<br />
PREIS – WERT<br />
Wir meinen, dass es sich lohnt,<br />
demnächst einmal beim Suzuki Händler<br />
vorbeizuschauen, um den Vitara näher kennenzulernen.<br />
Es gibt nämlich im Moment<br />
sonst nirgends ein so sicheres (s. o.) <strong>und</strong><br />
vielseitiges Auto zu Preisen ab – wirklich<br />
kontoschonenden – 17.990,--. WM n<br />
38
DIESE INFO WIDMET IHNEN DAS ALLRADTRAININGS-CENTRUM WELS<br />
VOLVO TRUCKS<br />
NEUE AUTOMATISCHE TRAKTIONSKONTROLLE<br />
Volvo Trucks bietet als erster<br />
Lkw-Hersteller einen auto matischen<br />
Allradantrieb an – <strong>für</strong><br />
bessere Fahreigenschaften <strong>und</strong><br />
größere <strong>Wirtschaft</strong>lichkeit<br />
Die automatische Traktionskontrolle,<br />
die jetzt bei Volvo FMX-Lkw mit<br />
angetriebener Vorderachse zur Serienaus<br />
stattung gehört, wird bereits in den<br />
knickgelenkten Dumpern von Volvo<br />
Construction Equipment eingesetzt.<br />
Die Lösung besteht aus einer Software,<br />
die mit den Radgeschwindigkeitssensoren<br />
verb<strong>und</strong>en ist, welche den Radantrieb<br />
erkennen <strong>und</strong> steuern. Wenn ein Hinterrad<br />
zu rutschen beginnt, wird automatisch der<br />
Vorderradantrieb zugeschaltet, ohne dass<br />
der Lkw an Leistung oder Geschwindigkeit<br />
verliert. In nur einer halben Sek<strong>und</strong>e aktiviert<br />
eine Klauenkupplung den Vorderradantrieb.<br />
Die Kupplung ist leichter <strong>und</strong> hat weniger<br />
bewegliche Teile als eine herkömmliche<br />
Lösung mit permanentem Allradantrieb.<br />
Falls der Lenker auf besonders schwierigen<br />
Untergr<strong>und</strong> stößt, lassen sich die anderen<br />
Differenziale vorn <strong>und</strong> hinten von Hand<br />
sperren.<br />
Der Antrieb an der Vorderachse<br />
verhindert Stillstände auf schwierigem<br />
Untergr<strong>und</strong>. Die Funktion wird jedoch<br />
oft nur auf einem sehr kleinen Teil der<br />
Gesamtstrecke benötigt. Mit der automatischen<br />
Traktionskontrolle konzentriert<br />
sich der Grip der Vorderreifen auf Lenkbarkeit<br />
bis hin zum Eintreten einer möglicherweise<br />
kritischen Situation. Dadurch<br />
kann der Lenker so lange wie möglich von<br />
der besseren Manövrierbarkeit profitieren.<br />
Außerdem wird so der größere Kraftstoffverbrauch,<br />
Antriebsstrang- <strong>und</strong> Reifenverschleiß<br />
vermieden, der normalerweise<br />
mit einem konstant zugeschalteten Vorderradantrieb<br />
einhergeht. Die automatische<br />
Traktionskontrolle stellt sicher, dass stets<br />
die optimale Antriebskombination aktiviert<br />
ist, <strong>und</strong> nimmt dem Berufskraftfahrer die<br />
Entscheidung ab.<br />
Die automatische Traktionskontrolle gehört<br />
Bild: Volvo Trucks<br />
bei Volvo FMX-Lkw in den Konfigurationen<br />
4*4, 6*6 <strong>und</strong> 8*6 zur Serienausstattung <strong>und</strong><br />
wird mit dem kompletten Motorenprogramm<br />
<strong>für</strong> Euro 3, 4, 5 <strong>und</strong> 6 angeboten.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />
www.volvotrucks.at<br />
n<br />
BESSERE MANÖVRIERBARKEIT<br />
UND WENIGER KRAFTSTOFF<br />
39
SERIE<br />
59 JAHRE GESCHICHTE DER<br />
BEWAFFNUNG<br />
DES ÖSTERREICHISCHEN BUNDESHEERES<br />
Rolf M. Urrisk Folge 9<br />
FESTE ANLAGEN<br />
TEIL 1<br />
Chariteer mit 8,34 cm Kanone eingebaut in einer Festen Anlage.<br />
Charioteer mit 10,5 cm Kanone auf einem Bunker aufgesetzt.<br />
„DER IGEL IST EIN STACHLIG TIER – RÜHR IHN NICHT AN, ICH RAT’ ES DIR“<br />
Dieser Slogan stand in den 70er<br />
<strong>und</strong> 80er Jahren <strong>für</strong> das Konzept der Raumverteidigung,<br />
ein Konzept, das heute schon<br />
wieder in Vergessenheit geraten ist. Ein<br />
Konzept aber, dass damals das Denken der<br />
Kommandanten aller Ebenen stark beeinflusste<br />
– <strong>und</strong> an das auch (fast) alle glaubten.<br />
Es war die Antwort eines Kleinstaates<br />
auf die geostrategische Lage zwischen den<br />
beiden damals noch bestehenden Blöcken,<br />
dem Nordatlantikpakt (NATO) im Westen<br />
<strong>und</strong> dem Warschauer Pakt (WaPa) im Osten.<br />
Im Wesentlichen sah das Konzept zwei<br />
Verfahren vor: Die Verteidigung von<br />
Schlüsselzonen <strong>und</strong> die Raumsicherung.<br />
Die Schlüsselzonen waren mit Bollwerken<br />
vergleichbar, die sich den Angriffen des<br />
Gegners entgegenstellten. Hier wirkten die<br />
mobilen gepanzerten Kräfte der sogenann-<br />
40<br />
ten Bereitschaftstruppe, die sich auf territoriale<br />
Kräfte im Raum abstützen konnten.<br />
Diese Räume wurden bereits im Frieden<br />
zur nachhaltigen Verteidigung ausgebaut.<br />
Außerhalb der Schlüsselzonen wurden<br />
Raumsicherungszonen eingerichtet. Hier<br />
sollte der Feind an Sperrstellungen immer<br />
wieder verzögert durch Jagdkampfkräfte in<br />
Bei dieser „offenen Bauweise“<br />
wurde zur Tarnung in Friedenszeiten<br />
ein „Jagd- oder Blockhaus“<br />
über dem Turm errichtet, das <strong>für</strong><br />
den Feuerkampf auf Schienen<br />
zurückgeschoben oder dessen<br />
Wände einfach weggeklappt werden<br />
konnten. Das Bild zeigt eine<br />
derartige Hütte der Bunkeranlage<br />
Ungerberg (Außenstelle des Heeresgeschichtlichen<br />
Museums).<br />
Über dem Rohr befindet sich<br />
eine Thermohülle, um das Rohr<br />
vor den Witterungseinflüssen zu<br />
schützen.
BUCHBESPRECHUNGEN<br />
Flanke <strong>und</strong> Rücken ständig neu angegriffen<br />
werden. Man nannte dies das „System der<br />
1000 Nadelstiche“ (siehe Igel!!).<br />
Durch den auf diese Art erzielten hohen<br />
„Durchmarsch- oder Aufenthaltspreis“<br />
sollten potenzielle Gegner von vornherein<br />
davon abgehalten werden, das Territorium<br />
Österreichs als Aufmarschraum zu nutzen.<br />
Man sprach daher von Abhalteeffekt. Dass<br />
dies von potentiellen Angreifern sehr ernst<br />
genommen wurde, bewiesen Dokumente,<br />
die erst Jahrzehnte später in die Öffentlichkeit<br />
gelangten.<br />
DIE FESTEN ANLAGEN<br />
Das Korsett der Schlüsselzonen<br />
bildeten Sperren <strong>und</strong> Feste Anlagen. Durch<br />
die Sperren sollte der Feind zum Stehen<br />
gebracht werden, um so lohnende Ziele <strong>für</strong><br />
die Infanterie <strong>und</strong> Panzerabwehr aus Festen<br />
Anlagen zu bieten.<br />
Bei den Festen Anlagen (FAn) handelte es<br />
sich um Bunker, die Panzerabwehrkanonen<br />
bzw. mit Panzertürmen ausgestattet wurden.<br />
Die Panzertürme wurden von ausgeschiedenen<br />
Panzern verwendet.<br />
FAN „CHARIOTEER“<br />
Zu den ersten Panzern, die es<br />
dabei „erwischte“ gehörten die russischen<br />
T-34/85 <strong>und</strong> die britischen „Charioteer“.<br />
Nicht mehr fahrbereit, erhielten sie so eine<br />
neue <strong>und</strong> wichtige Aufgabe.<br />
1956 wurden in Großbritannien 56 mittlere<br />
Kampfpanzer „Charioteer“ angekauft. Das<br />
Fahrzeug war durch Aufsetzen eines Turmes<br />
mit einer 8,34 cm Panzerkanone auf<br />
das Fahrgestell des älteren Kampfpanzers<br />
„Cromwell“ enstanden. 1958 erhielt das<br />
Panzerbataillon 4 in Graz 51 Panzer. Die<br />
restlichen gingen an die Panzertruppenschule<br />
bzw. die Heeresversorgungsschule.<br />
1965 wurden die Panzer durch den M-47<br />
ersetzt. Die Wannen wurden ausgeschieden<br />
<strong>und</strong> verschrottet, die Panzertürme aber<br />
„lebten“ als Feste Anlagen weiter. Einige<br />
Charioteer wurden in weiterer Folge auf<br />
die 10,5 cm Panzerkanone M.68 umgerüstet.<br />
n<br />
Literatur: Rolf M. Urrisk: „Die Bewaffnung des Österreichischen<br />
B<strong>und</strong>esheeres“, Weishaupt Verlag, Graz<br />
1988.<br />
Wien. 2000 Jahre Garnisonsstadt, Bd. 6<br />
DIE VIER ALLIIERTEN 1945–1955<br />
Herausgeber<br />
Rolf M. Urrisk-Obertynski<br />
Autoren<br />
Matthias Markl, Hubert Prigl,<br />
Rolf M. Urrisk-Obertynski, Paul Vaszarics<br />
FAHRZEUG Profile 65<br />
M3A1 WHITE SCOUT CAR<br />
Mit einem Geleitwort des B<strong>und</strong>esministers<br />
<strong>für</strong> Europa, Integration <strong>und</strong><br />
Äußeres Sebastian Kurz <strong>und</strong> Grußworten<br />
der Botschafter / Botschafterinnen<br />
der ehemaligen alliierten Besatzungsmächte:<br />
· Grußwort der Botschafterin der<br />
Vereinigten Staaten von Amerika<br />
in Österreich Alexa L. Wesner,<br />
· Grußwort des Botschafters der<br />
Russischen Föderation in Österreich<br />
Sergej Netschajew,<br />
· Grußwort der Botschafterin des<br />
Vereinigten Königreichs Großbritannien<br />
<strong>und</strong> Nordirland in<br />
Österreich Susan le Jeune<br />
d‘Allegeershecque,<br />
· Grußwort des Botschafters der<br />
Republik Frankreich in Österreich<br />
Pascal Teixeira Da Silva.<br />
Im Hinblick auf die Gedenkjahre 1945<br />
<strong>und</strong> 1955 ist dieser Band der Zeit der<br />
„Alliierten Besatzung in Wien 1945–<br />
1955“ gewidmet. In diesem Buch gehen<br />
die Autoren der Organisation des Alliierten<br />
Rates, der interalliierten <strong>und</strong> der<br />
nationalen Militärpolizei der vier Besatzungsmächte,<br />
den verschiedenen Arten<br />
der Unterkunft <strong>und</strong> dem Leben der<br />
Soldaten in der Garnisonsstadt Wien<br />
(soweit es die Familienzusammenführung,<br />
die Versorgung, die Spitäler oder<br />
die Militärseelsorge betrifft) sowie den<br />
Möglichkeiten der damaligen Freizeitgestaltung<br />
nach.<br />
Ein Kapitel ist den Militärflugplätzen,<br />
die seitens der Alliierten in Wien errichtet<br />
<strong>und</strong> betrieben wurden, gewidmet.<br />
Ein weiteres befasst sich mit den Leistungen,<br />
die die alliierten Soldaten <strong>für</strong><br />
die notleidende Bevölkerung, vor allem<br />
aber <strong>für</strong> die Wiener Kinder, erbracht<br />
haben (von der Lebensmittel- über die<br />
Heizmaterialversorgung bis hin zu den<br />
Weihnachtsaktionen <strong>und</strong> die Betreuung<br />
behinderter Kinder). Alles wird minutiös<br />
dokumentiert.<br />
Ein besonderes Bedürfnis ist es den Autoren,<br />
in diesem Buch auch aller jener<br />
Soldaten zu gedenken, die im Zuge der<br />
Befreiung Wiens gefallen sind. So wurden<br />
alle Soldatengräber erfasst <strong>und</strong> im<br />
Bild dokumentiert. Auch den Denkmälern<br />
<strong>und</strong> sonstigen Erinnerungen an diese<br />
Zeit ist ein eigenes Kapitel gewidmet.<br />
ISBN: 978-3-7059-0377-7<br />
22,5 x 26,5 cm; 376 Seiten <strong>und</strong> mehr als<br />
1.000 großteils farbige Abbildungen; geb<strong>und</strong>en.<br />
Weishaupt Verlag<br />
www.weishaupt.at<br />
Der M3A1 Scout Car der Firma White ist eines der ikonischen<br />
US-Fahrzeuge des Zweiten Weltkrieges, <strong>und</strong> das, obwohl er<br />
in der ihm ursprünglich primär zugedachten Rolle bei den US-<br />
Streitkräften recht schnell zurückgezogen wurde. Aber gerade<br />
weil er in großen Stückzahlen zur Verfügung stand <strong>und</strong> bei<br />
den amerikanischen Heereseinheiten nicht dringend benötigt<br />
wurde, war der Weg frei zur Lieferung in großen Stückzahlen<br />
an die anderen Alliierten. Außerdem konnten auch recht<br />
viele M3A1 Scout Cars an südamerikanische Staaten geliefert<br />
werden, wo sie z.T. Jahrzehnte im Dienst standen. Aber auch bei anderen Nutzern<br />
erlebte der M3A1 Scout Car nach 1945 eine zweite Karriere.<br />
www.unitec-medienvertrieb.de<br />
41
WAS MACHT…?<br />
VIZELEUTNANT IN RUHE SEPP GRUBER<br />
EHEMALIGER WALLMEISTER SCHREIBT<br />
ÜBER STRENG GEHEIMES SALZBURG<br />
Früher Wallmeister, heute Chronist: Vizeleutnant i. R.<br />
Sepp Gruber mit seinem Sachbuch „Wehrhaftes Salzburg“.<br />
Foto: B<strong>und</strong>esheer /Wolfgang Riedlsperger<br />
Josef Gruber mit gewichtigen Gratulanten: Brigadier Heinz Hufler (l.) <strong>und</strong><br />
General i. R. Roland Ertl (r.), ehedem Salzburger Militärkommandant.<br />
Foto: B<strong>und</strong>esheer / Gerald G<strong>und</strong>l<br />
Als letzter Wallmeister des Militärkommandos Salzburg war der<br />
Pionier-Vizeleutnant i. R. Sepp Gruber aus Mauterndorf mit der<br />
Errichtung fester Raumverteidigungs-Anlagen beschäftigt. Nun<br />
hat er ein Buch darüber geschrieben, in dem auch seine Erfahrungen<br />
verarbeitet sind. Wehrhaftes Salzburg heißt es <strong>und</strong> erschienen<br />
ist es im Milizverlag. Auf 372 Seiten beschreibt er die Zeit des<br />
Kalten Krieges <strong>und</strong> erzählt von den geheimen unterirdischen Anlagen<br />
im Land Salzburg.<br />
Der Schwerpunkt dieses Werkes<br />
liegt auf den militärischen Anlagen<br />
<strong>und</strong> Bauwerken, die zur<br />
Verteidigung Österreichs errichtet<br />
wurden. Mit den Kopien<br />
von Originalbefehlen, Skizzen<br />
<strong>und</strong> vielen Fotos wird jetzt ein<br />
Stück Landesgeschichte beleuchtet. Hätte<br />
Gruber sein Wissen bereits vor zwanzig<br />
Jahren veröffentlicht, hätte er noch militärische<br />
Geheimnisse verraten. Denn bis etwa<br />
1995 war alles, was man seit Kriegsende<br />
in die Salzburger Berge gebaut oder dort<br />
befestig hat, streng geheim. Auch die Dokumente<br />
unterlagen Jahrzehntelang der<br />
Geheimhaltung. Es sei ihm wichtig gewesen,<br />
dass dieser Teil der Geschichte nicht<br />
in Vergessenheit gerate <strong>und</strong> <strong>für</strong> die Nachwelt<br />
erhalten bleibe, begründete Gruber<br />
VON KURT GUGGENBICHLER<br />
bei der Buchpräsentation in der Salzburger<br />
Schwarzenbergkaserne sein Engagement<br />
<strong>und</strong> bekam da<strong>für</strong> viel Zuspruch.<br />
Die damalige Bedrohung ging vom Ostblock<br />
aus berichtet Gruber, <strong>und</strong> der Zugang<br />
zum österreichischen Zentralraum<br />
musste geschützt werden. Dieser Zugang<br />
sei aber nicht etwa die Stadt Salzburg gewesen,<br />
sondern das Innergebirg. Noch in<br />
den 1980er-Jahren sah ein Einsatzplan<br />
vor, dass die B<strong>und</strong>esregierung bei Gefahr<br />
eine große Bunkeranlage im Innergebirg<br />
bezieht, weil Wien im Ernstfall von Warschauer<br />
Pakt-Truppen wohl schnell überrannt<br />
worden wäre. Vom Zentralraum in<br />
Salzburg sollte dieser potentielle Feind<br />
durch 33 Sprengsperren, 85 Panzerigelsperren<br />
<strong>und</strong> 2225 Panzerigeln sowie<br />
zwei strategischen Brückensperren auf<br />
der Tauernautobahn abgehalten werden.<br />
Am Pass Lueg hatte das B<strong>und</strong>esheer bereits<br />
in den 1960er-Jahren die so genannte<br />
Kroatenhöhle, eine Naturhöhle, zur Soldatenunterkunft<br />
<strong>und</strong> zur Kampfanlage ausgebaut,<br />
erläutert Gruber. Man habe Gänge<br />
<strong>und</strong> Kavernen errichtet, in denen bei<br />
Übungen an die 70 Soldaten untergebracht<br />
waren. Da die Anlage mittlerweile ihren militärischen<br />
Wert eingebüßt hat, wurde sie<br />
schon vor zehn Jahren an den Gr<strong>und</strong>eigentümer,<br />
die Firma Leube, zurückgegeben.<br />
Zum Glück sei es nie zum Ernstfall gekommen,<br />
sagt der Buchautor. Den genauen Ort<br />
der ehemaligen Festung verrät er trotzdem<br />
nicht. Man kann nie wissen<br />
Am Pass Lueg, dem Übergang zwischen<br />
Pongau <strong>und</strong> Tennengau, waren beispielsweise<br />
zwei Panzerabwehrkanonen installiert,<br />
berichtet der ehemalige Wallmeister,<br />
weitere Anlagen hätte es in Weißenbach/<br />
Lofer (Pinzgau) <strong>und</strong> im Raum Scharfling<br />
sowie St. Gilgen in Richtung St. Wolfgang,<br />
gegeben ebenso wie in St. Michael (Lungau).<br />
Dort seien mehrere feste Anlagen<br />
mit Abwehrgeschützen installiert gewesen.<br />
Wer sich heute danach auf die Suche<br />
macht, wird nicht mehr fündig werden.<br />
Denn ab 1996 wurden die meisten dieser<br />
Anlagen wieder zurückgebaut. Gruber hat<br />
sie in seinem Buch Wehrhaftes Salzburg<br />
<strong>für</strong> spätere Generationen erhalten. n<br />
42