GRATIS: Sherlock Holmes – Das Tal des Grauens (HD)

G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen. G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen.

09.06.2015 Aufrufe

eiden Brüder Willaby, zwei furcht- und rücksichtslose junge Leute, die keinerlei Bedenken kannten. Die gewöhnliche Zecherei in der Loge war an jenem Abend kurz und gedämpft, denn eine Wolke hing über der Versammlung, und viele sahen zum erstenmal den Schatten des rächenden Gesetzes die Sorglosigkeit, in der sie solange gelebt hatten, verdunkeln. Die Schrecken, die sie selbst anderen bereitet hatten, waren so sehr eine Angelegenheit des Alltags geworden, daß der Gedanke einer Vergeltung in weite Ferne gerückt schien. Um so heftiger war die Reaktion, als sie die Gefahr so dicht vor sich sahen. Sie brachen frühzeitig auf und ließen ihre Führer in Beratung zurück. »Und jetzt, McMurdo, haben Sie das Wort«, sagte McGinty, als sie allein waren. Die sieben Leute saßen steif und regungslos auf ihren Plätzen. »Ich habe bereits gesagt, daß ich Birdy Edwards kenne«, erklärte McMurdo. »Ich brauche wohl nicht erst hinzuzufügen, daß er sich hier nicht unter diesem Namen aufhält. Er ist zwar ein tapferer Mann, dessen bin ich sicher, aber sicherlich nicht verrückt. Er wohnt unter dem Namen Steve Wilson in Hobsons Patch.« »Woher wissen Sie das?« »Ich habe ihn zufällig getroffen und bin mit ihm in’s Gespräch gekommen. Ich habe dem damals keine Bedeutung beigelegt und würde wahrscheinlich nicht mehr daran gedacht haben, wenn nicht dieser Brief gekommen wäre. Aber ich bin meiner Sache sicher. Ich traf ihn in der Bahn, als ich letzten Mittwoch hinunterfuhr. Er ist eine harte Nuß, das kann ich 278

euch sagen. Er teilte mir mit, daß er ein Zeitungsmann sei, was ich damals auch glaubte. Er wollte alles über die Rächer und ihre Schandtaten, wie er sie nannte, für die New Yorker Presse erfahren. Er versuchte, mich nach jeder Richtung auszufragen, um Stoff für seine Zeitungen zu gewinnen. Aus mir hat er natürlich nichts herausbekommen. ›Ich bin bereit, dafür zu zahlen‹, sagte er, ›und gut zu zahlen, wenn Sie mir das Material verschaffen, das mein Redakteur haben will.‹ Ich erzählte ihm einiges, von dem ich annahm, daß es ihn interessieren würde, und er gab mir dafür eine Zwanzig-Dollarnote. ›Sie können noch zehnmal mehr haben‹, sagte er, ›wenn Sie mir alles, was ich wissen will, besorgen.‹« »Was haben Sie ihm denn erzählt?« »Verschiedene Dinge, die ich mir in der Eile zusammengebraut habe.« »Woher wissen Sie, daß er kein Reporter ist?« »Aus folgendem: Ich stieg, wie er, in Hobsons Patch aus. Zufällig ging ich in das Telegraphenamt, als er eben herauskam. ›Eigentlich‹, sagte der Telegraphist zu mir, nachdem er gegangen war, ›sollten wir die doppelten Gebühren für so etwas verlangen.‹ Recht haben Sie, sagte ich. Er hatte ein Formular vor sich, das in einer Sprache geschrieben war, die ebensogut chinesisch hätte sein können. ›Er schickt jeden Tag so einen Bogen ab‹, sagte der Telegraphist. ›Jawohl‹, sagte ich, ›es sind Sondernachrichten für seine Zeitung, und er fürchtet sich, daß ihm die anderen etwas davon wegstehlen könnten.‹ Das dachte auch 279

eiden Brüder Willaby, zwei furcht- und rücksichtslose junge<br />

Leute, die keinerlei Bedenken kannten.<br />

Die gewöhnliche Zecherei in der Loge war an jenem Abend<br />

kurz und gedämpft, denn eine Wolke hing über der Versammlung,<br />

und viele sahen zum erstenmal den Schatten <strong>des</strong> rächenden<br />

Gesetzes die Sorglosigkeit, in der sie solange gelebt hatten,<br />

verdunkeln. Die Schrecken, die sie selbst anderen bereitet hatten,<br />

waren so sehr eine Angelegenheit <strong>des</strong> Alltags geworden,<br />

daß der Gedanke einer Vergeltung in weite Ferne gerückt schien.<br />

Um so heftiger war die Reaktion, als sie die Gefahr so dicht<br />

vor sich sahen. Sie brachen frühzeitig auf und ließen ihre Führer<br />

in Beratung zurück.<br />

»Und jetzt, McMurdo, haben Sie das Wort«, sagte McGinty,<br />

als sie allein waren. Die sieben Leute saßen steif und regungslos<br />

auf ihren Plätzen.<br />

»Ich habe bereits gesagt, daß ich Birdy Edwards kenne«, erklärte<br />

McMurdo. »Ich brauche wohl nicht erst hinzuzufügen,<br />

daß er sich hier nicht unter diesem Namen aufhält. Er ist zwar<br />

ein tapferer Mann, <strong>des</strong>sen bin ich sicher, aber sicherlich nicht<br />

verrückt. Er wohnt unter dem Namen Steve Wilson in Hobsons<br />

Patch.«<br />

»Woher wissen Sie das?«<br />

»Ich habe ihn zufällig getroffen und bin mit ihm in’s Gespräch<br />

gekommen. Ich habe dem damals keine Bedeutung beigelegt<br />

und würde wahrscheinlich nicht mehr daran gedacht haben,<br />

wenn nicht dieser Brief gekommen wäre. Aber ich bin<br />

meiner Sache sicher. Ich traf ihn in der Bahn, als ich letzten<br />

Mittwoch hinunterfuhr. Er ist eine harte Nuß, das kann ich<br />

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