GRATIS: Sherlock Holmes – Das Tal des Grauens (HD)

G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen. G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen.

09.06.2015 Aufrufe

Logenmeister so freundlich sein, für das Unterkommen und die Bequemlichkeit der Leute Vorkehrungen zu treffen, bis die Zeit zum Handeln gekommen sei? McGinty fügte dem hinzu, daß es im Union-Haus unmöglich sei, die Anwesenheit von Fremden geheimzuhalten, und daß er sich deshalb McMurdo and Scanlan verpflichtet fühlen würde, wenn sie die beiden Abgesandten in ihr Haus aufnähmen. Diese kamen noch am selben Abend an, jeder mit seiner Handtasche. Lawler war ein ältlicher Mann, schlau, schweigsam und selbstbewußt, gekleidet in einen alten schwarzen Gehrock, der ihm, in Verbindung mit einem weichen Filzhut und seinem schäbigen, graumelierten Bart, das Aussehen eines Wanderpredigers verlieh. Sein Gefährte, Andrews, dagegen war kaum mehr als ein Knabe, hatte ein offenes, fröhliches Gesicht und das Benehmen eines, der sich auf einer Ferienreise befindet, von der er jede Stunde auskosten will. Beide waren Vollabstinenzler und benahmen sich in jeder Hinsicht mustergültig. Nur einen dunklen Fleck gab es in ihrer Lebensführung, nämlich den, daß sie beide Mörder waren, die sich oftmals als fähige Werkzeuge ihrer verbrecherischen Genossenschaft erwiesen hatten. Lawler hatte bereits vierzehn derartige Aufträge ausgeführt und Andrews drei. McMurdo fand sie jederzeit bereit, über ihre früheren Taten zu sprechen; sie taten es mit dem scheuen Stolz von Männern, die sich bewußt waren, einer großen Sache gute und selbstlose Dienste erwiesen zu haben. Über ihre bevorstehende Arbeit zeigten sie sich indessen völlig zugeknöpft. »Man hat uns dazu bestimmt, weil weder ich noch der Junge hier trinken«, erklärte Lawler. »Man kann sich bei uns verlassen, daß wir unsere Zungen im Zaum halten. Nehmen Sie es 252

uns nicht übel, aber wir haben dem Befehl des Grafschaftsdelegierten zu gehorchen.« »Wir sind doch Brüder gleicher Kappen«, sagte Scanlan, als die vier sich zum Abendessen vereinigten. »Das ist richtig, und Sie können von uns stundenlang über die Ermordung von Charlie Williams oder Simon Bird oder irgendeine andere unserer früheren Arbeiten hören. Bis wir jedoch unsere nächste Arbeit verrichtet haben, können wir darüber nichts sagen.« »Es gibt hier ein halbes Dutzend, mit denen wir noch ein Wort zu reden haben werden«, sagte McMurdo mit einem Fluch. »Ist’s vielleicht Jack Knox von Iron Hill, hinter dem Sie her sind? Sollte er es sein, so würde ich stundenlang wandern, um dabei zu sein, wenn er seinen Lohn erhält.« »Nein, er ist es nicht.« »Oder Hermann Straus?« »Auch dieser nicht.« »Nun gut, Sie wollen es uns nicht sagen, und wir können Sie nicht dazu zwingen, aber ich hätte es gern gewußt.« Lawler lächelte kopfschüttelnd. Aus ihm war nichts herauszubringen. Trotz der Verschwiegenheit ihrer Gäste waren Scanlan und McMurdo entschlossen, bei dem, was die ersteren »Spaß« nannten, dabei zu sein. Als daher zu einer frühen Morgenstunde McMurdo die beiden Fremden die Treppen hinunterschlei- 253

Logenmeister so freundlich sein, für das Unterkommen und die<br />

Bequemlichkeit der Leute Vorkehrungen zu treffen, bis die<br />

Zeit zum Handeln gekommen sei? McGinty fügte dem hinzu,<br />

daß es im Union-Haus unmöglich sei, die Anwesenheit von<br />

Fremden geheimzuhalten, und daß er sich <strong>des</strong>halb McMurdo<br />

and Scanlan verpflichtet fühlen würde, wenn sie die beiden Abgesandten<br />

in ihr Haus aufnähmen.<br />

Diese kamen noch am selben Abend an, jeder mit seiner<br />

Handtasche. Lawler war ein ältlicher Mann, schlau, schweigsam<br />

und selbstbewußt, gekleidet in einen alten schwarzen Gehrock,<br />

der ihm, in Verbindung mit einem weichen Filzhut und<br />

seinem schäbigen, graumelierten Bart, das Aussehen eines<br />

Wanderpredigers verlieh. Sein Gefährte, Andrews, dagegen<br />

war kaum mehr als ein Knabe, hatte ein offenes, fröhliches Gesicht<br />

und das Benehmen eines, der sich auf einer Ferienreise<br />

befindet, von der er jede Stunde auskosten will. Beide waren<br />

Vollabstinenzler und benahmen sich in jeder Hinsicht mustergültig.<br />

Nur einen dunklen Fleck gab es in ihrer Lebensführung,<br />

nämlich den, daß sie beide Mörder waren, die sich oftmals als<br />

fähige Werkzeuge ihrer verbrecherischen Genossenschaft erwiesen<br />

hatten. Lawler hatte bereits vierzehn derartige Aufträge<br />

ausgeführt und Andrews drei.<br />

McMurdo fand sie jederzeit bereit, über ihre früheren Taten<br />

zu sprechen; sie taten es mit dem scheuen Stolz von Männern,<br />

die sich bewußt waren, einer großen Sache gute und selbstlose<br />

Dienste erwiesen zu haben. Über ihre bevorstehende Arbeit<br />

zeigten sie sich in<strong>des</strong>sen völlig zugeknöpft.<br />

»Man hat uns dazu bestimmt, weil weder ich noch der Junge<br />

hier trinken«, erklärte Lawler. »Man kann sich bei uns verlassen,<br />

daß wir unsere Zungen im Zaum halten. Nehmen Sie es<br />

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