GRATIS: Sherlock Holmes – Das Tal des Grauens (HD)

G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen. G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen.

09.06.2015 Aufrufe

oben hatte man einen Fernblick über die ganze rußige, planlos angelegte Stadt und das lange gewundene Tal, mit seinen verstreuten Bergwerken und Fabriken, eingesäumt von schwärzlichem Schnee und den bewaldeten, weiß übergossenen Hängen darüber. McMurdo schlenderte die Krümmungen des Pfades entlang, der von einer immergrünen Hecke eingefaßt war, bis er zu dem verödeten Restaurant gelangte, das im Sommer der Sammelpunkt der Vergnügungssüchtigen war. Daneben stand ein kahler Flaggenmast, an dessen Schaft er einen Mann gewahrte, mit tief heruntergezogenem Hut und aufgeklapptem Rockkragen. Als der Mann McMurdo wein Gesicht zuwandte, erkannte dieser in ihm Bruder Morris, der sich am Abend vorher dem Mißfallen des Logenmeisters ausgesetzt hatte. Nachdem der Logengruß ausgetauscht worden war, ging Morris ohne Zeitverlust auf den Gegenstand der von ihm herbeigeführten Unterredung über. »Ich wollte mit Ihnen sprechen, Herr McMurdo«, sagte er zögernd, wie jemand, der sich auf schwankem Boden weiß. »Es war sehr freundlich von Ihnen, zu kommen.« »Warum haben Sie Ihren Brief nicht unterzeichnet?« »Man muß vorsichtig sein, Herr. Man kann nie wissen, wem solch ein Brief in die Hände fällt. Außerdem weiß man nicht, wem man in solchen Zeiten trauen kann und wem nicht.« »Logenbrüdern können Sie doch sicherlich trauen?« 228

»Nicht immer«, rief Morris lebhaft. »Was einer von uns sagt, selbst was er denkt, scheint stets seinen Weg zu McGinty zu finden « »Herr Morris«, warf McMurdo mit ernstem Tone ein, »erst gestern abend habe ich, wie Sie wissen, dem Logenmeister Treue geschworen. Sie wollen mich doch nicht verleiten, meinen Schwur zu brechen?« »Wenn das Ihre Auffassung von der Sache ist«, sagte Morris enttäuscht, »dann tut es mir leid, Sie bemüht zu haben. Es ist traurig, daß zwei Bürger eines freien Landes nicht offen ihre Meinungen austauschen können.« McMurdo, der seinen Gefährten sorgfältig im Auge behalten hatte, milderte seine abweisende Haltung. »Ich habe auch an mich zu denken«, sagte er, »ich bin hier ein Neuling, wie Sie wissen, und bewege mich auf fremdem Boden. Es ist nicht an mir, den ersten Schritt zu tun, Herr Morris. Wenn Sie mir etwas zu sagen haben, will ich es gern anhören, da ich schon einmal hier bin.« »Um es dann Meister McGinty zu hinterbringen«, sagte Morris bitter. »Darin tun Sie mir Unrecht«, rief McMurdo. »Was mich persönlich betrifft, halte ich streng loyal zur Loge, wie ich Ihnen gerade heraus sagen muß, aber ich wäre ein erbärmlicher Wicht, wenn ich Ihr Vertrauen mißbrauchen würde. Was Sie mir sagen, bleibt unter uns, aber ich muß Sie darauf vorbereiten, daß Sie bei mir weder Hilfe noch Sympathie finden werden.« 229

oben hatte man einen Fernblick über die ganze rußige, planlos<br />

angelegte Stadt und das lange gewundene <strong>Tal</strong>, mit seinen verstreuten<br />

Bergwerken und Fabriken, eingesäumt von schwärzlichem<br />

Schnee und den bewaldeten, weiß übergossenen Hängen<br />

darüber.<br />

McMurdo schlenderte die Krümmungen <strong>des</strong> Pfa<strong>des</strong> entlang,<br />

der von einer immergrünen Hecke eingefaßt war, bis er zu dem<br />

verödeten Restaurant gelangte, das im Sommer der Sammelpunkt<br />

der Vergnügungssüchtigen war. Daneben stand ein kahler<br />

Flaggenmast, an <strong>des</strong>sen Schaft er einen Mann gewahrte, mit<br />

tief heruntergezogenem Hut und aufgeklapptem Rockkragen.<br />

Als der Mann McMurdo wein Gesicht zuwandte, erkannte dieser<br />

in ihm Bruder Morris, der sich am Abend vorher dem Mißfallen<br />

<strong>des</strong> Logenmeisters ausgesetzt hatte. Nachdem der Logengruß<br />

ausgetauscht worden war, ging Morris ohne Zeitverlust<br />

auf den Gegenstand der von ihm herbeigeführten Unterredung<br />

über.<br />

»Ich wollte mit Ihnen sprechen, Herr McMurdo«, sagte er<br />

zögernd, wie jemand, der sich auf schwankem Boden weiß.<br />

»Es war sehr freundlich von Ihnen, zu kommen.«<br />

»Warum haben Sie Ihren Brief nicht unterzeichnet?«<br />

»Man muß vorsichtig sein, Herr. Man kann nie wissen,<br />

wem solch ein Brief in die Hände fällt. Außerdem weiß man<br />

nicht, wem man in solchen Zeiten trauen kann und wem nicht.«<br />

»Logenbrüdern können Sie doch sicherlich trauen?«<br />

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