GRATIS: Sherlock Holmes – Das Tal des Grauens (HD)

G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen. G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen.

09.06.2015 Aufrufe

»Umbringen!« riefen einige Dutzend erhitzter Stimmen. »Ich protestiere dagegen«, rief Bruder Morris, der Mann zaghaften Gemüts. »Ich sage euch, Brüder, unsere Hand ist in diesem Tal bereits zu schwer geworden, und der Zeitpunkt ist vielleicht nicht mehr fern, wo sich die Leute im Selbstschutz zusammenfinden werden, um uns zu zermalmen. James Stanger ist ein alter Mann. Er ist in der ganzen Stadt und in der Umgebung hoch geachtet. Seine Zeitung steht immer für das Volkswohl ein. Wenn ihr den Mann umbringt, wird eine Bewegung durch unseren Staat ziehen, die nur mit unserer Vernichtung enden kann.« »Und wie stellen Sie sich diese Vernichtung vor, Sie Hasenfuß?« rief McGinty. »Durch die Polizei? Die eine Hälfte steht in unserem Sold und die andere hat Angst vor uns. Oder durch die Gerichte? Ist das nicht schon vorher versucht worden und mit welchem Ergebnis?« »Es gibt aber einen gewissen Richter Lynch, der vielleicht angerufen werden wird«, sagte Bruder Morris. Ein allgemeiner Ausbruch des Zornes folgte dieser Bemerkung. »Ich brauche nur meinen Finger zu heben«, rief McGinty, »um zweihundert Leute auf die Beine zu bringen, die diese Stadt von einem bis zum anderen Ende ausräuchern.« Plötzlich erhob er seine Stimme, und sein dunkles Gesicht verzog sich zu einer schrecklichen Grimasse des Zornes: »Bruder Morris, nehmen Sie sich in acht. Ich habe bereits seit längerem ein Auge auf Sie. Sie sind ein Feigling und wol- 220

len auch die anderen zu Feiglingen machen. Es wird für Sie ein böser Tag sein, Bruder Morris, wenn Ihr Name auf der Geschäftsordnung erscheint, und ich glaube, er gehört schon jetzt darauf.« Morris war bei diesen Worten totenbleich geworden, und seine Knie schienen zu schlottern, als er sich in seinen Stuhl zurückfallen ließ. Mit zitternder Hand erhob er sein Glas und trank, bevor er Worte der Antwort fand. »Ich bitte um Vergebung, verehrungswürdiger Meister, Vergebung von Ihnen und jedem Bruder der Loge, wenn ich mehr gesagt habe, als ich durfte. Ich bin ein treues Mitglied ihr alle wißt es es ist nur die Furcht, daß unserer Loge etwas zustoßen könnte, die mir diese Besorgnisse eingegeben hat. Aber ich habe mehr Vertrauen zu Ihrer Urteilskraft, verehrungswürdiger Meister, als zu meiner eigenen, und ich verspreche, künftighin den Mund zu halten und Sie nicht mehr zu erzürnen.« Das düstere Gesicht des Logenmeisters erhellte sich etwas bei diesen unterwürfigen Worten. »Nun gut, Bruder Morris, es würde mir sehr leid tun, wenn es sich als notwendig erweisen sollte, Ihnen eine Lehre zu erteilen. Solange ich in der Loge den Vorsitz führe, soll es eine einige Loge sein, einig in Wort und Tat. Und nun, Jungens«, fuhr er fort, indem er seine Blicke über den Tisch schweifen ließ, »nun möchte ich das Folgende sagen. Wenn wir Stanger so behandeln würden, wie er es verdient, würden wir vielleicht mehr Unannehmlichkeiten haben, als sich lohnt. Diese Zeitungsschreiber halten alle zusammen, und jeder verdammte Wisch im ganzen Land würde nach Polizei und Truppen 221

len auch die anderen zu Feiglingen machen. Es wird für Sie ein<br />

böser Tag sein, Bruder Morris, wenn Ihr Name auf der Geschäftsordnung<br />

erscheint, und ich glaube, er gehört schon jetzt<br />

darauf.«<br />

Morris war bei diesen Worten totenbleich geworden, und<br />

seine Knie schienen zu schlottern, als er sich in seinen Stuhl<br />

zurückfallen ließ. Mit zitternder Hand erhob er sein Glas und<br />

trank, bevor er Worte der Antwort fand.<br />

»Ich bitte um Vergebung, verehrungswürdiger Meister, <strong>–</strong><br />

Vergebung von Ihnen und jedem Bruder der Loge, <strong>–</strong> wenn ich<br />

mehr gesagt habe, als ich durfte. Ich bin ein treues Mitglied <strong>–</strong><br />

ihr alle wißt es <strong>–</strong> es ist nur die Furcht, daß unserer Loge etwas<br />

zustoßen könnte, die mir diese Besorgnisse eingegeben hat.<br />

Aber ich habe mehr Vertrauen zu Ihrer Urteilskraft, verehrungswürdiger<br />

Meister, als zu meiner eigenen, und ich verspreche,<br />

künftighin den Mund zu halten und Sie nicht mehr zu<br />

erzürnen.«<br />

<strong>Das</strong> düstere Gesicht <strong>des</strong> Logenmeisters erhellte sich etwas<br />

bei diesen unterwürfigen Worten.<br />

»Nun gut, Bruder Morris, es würde mir sehr leid tun, wenn<br />

es sich als notwendig erweisen sollte, Ihnen eine Lehre zu erteilen.<br />

Solange ich in der Loge den Vorsitz führe, soll es eine<br />

einige Loge sein, einig in Wort und Tat. Und nun, Jungens«,<br />

fuhr er fort, indem er seine Blicke über den Tisch schweifen<br />

ließ, »nun möchte ich das Folgende sagen. Wenn wir Stanger<br />

so behandeln würden, wie er es verdient, würden wir vielleicht<br />

mehr Unannehmlichkeiten haben, als sich lohnt. Diese Zeitungsschreiber<br />

halten alle zusammen, und jeder verdammte<br />

Wisch im ganzen Land würde nach Polizei und Truppen<br />

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