GRATIS: Sherlock Holmes – Das Tal des Grauens (HD)

G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen. G R A T I S: Das Tal des Grauens (Originaltitel: The Valley of Fear) ist der vierte Roman von Sir Arthur Conan Doyle in dem die Figuren Sherlock Holmes und Dr. Watson auftauchen.

09.06.2015 Aufrufe

»Das leuchtet mir ein«, sagte Holmes. »Nun also, Mr. Douglas ist nicht herausgekommen. Was war nun für den Mörder zu tun? Er verließ sein Rad und näherte sich in der Dämmerung dem Hause. Er fand die Zugbrücke heruntergelassen, niemand war in Sicht. So ist er dann offenbar geradenwegs auf das Tor zugeschritten, mit der Absicht, falls er jemanden traf, eine Ausrede zu gebrauchen. Es hat ihn aber niemand gesehen. Er schlüpfte in das erstbeste Zimmer, das er finden konnte, und verbarg sich hinter dem Vorhang. Von seinem Schlupfwinkel aus konnte er sehen, wie die Zugbrücke geschlossen wurde und wurde sich bewußt, daß sein einziger Rückzugsweg durch den Festungsgraben führte. Er wartete dann bis ein Viertel nach elf Uhr, als Mr. Douglas auf seiner gewöhnlichen Runde durch das Haus in das Zimmer kam. Er schoß ihn nieder und entfloh in der Weise, wie er sich das vorher zurechtgelegt hatte. Das Zweirad würde, wie er sich wohl denken konnte, von den Hotelleuten beschrieben werden und daher als Anhaltspunkt gegen ihn dienen; deshalb ließ er es zurück, um auf andere Art nach London oder einem vorbereiteten Versteck zu gelangen. Wie wäre das als Erklärung, Mr. Holmes?« »Nun, Mr. Mac, es klingt sehr gut und ist auch ganz klar und logisch bis auf Verschiedenes. Das ist also Ihre Ansicht von der Sache? Die meine ist, daß das Verbrechen eine halbe Stunde früher verübt wurde, als Barker und Mrs. Douglas behaupten; daß diese beiden auf Verabredung etwas zu verbergen suchen; daß sie dem Mörder bei der Flucht halfen, oder wenigstens, daß sie in das Zimmer gelangten, bevor er geflohen war, und daß sie den Anschein erwecken wollten, er sei durch das Fenster geflüchtet, während sie ihm wahrscheinlich das Entkommen dadurch erleichterten, daß sie die Zugbrücke herablie- 120

ßen. Das ist meine Ansicht über den ersten Teil der Geschichte.« Die beiden Detektive schüttelten den Kopf. »Wenn das wahr ist, Mr. Holmes, so stürzen wir aus einem Rätsel in das andere«, sagte der Londoner Inspektor. »Und anscheinend in ein noch viel schwereres«, fügte White Mason hinzu. »Die Frau ist niemals in ihrem Leben in Amerika gewesen. Welcher mögliche Zusammenhang könnte zwischen ihr und einem amerikanischen Mordgesellen bestehen, so daß sie Anlaß hätte, ihn zu decken?« »Ich gebe zu, die Sache ist noch recht schwierig«, sagte Holmes. »Ich habe vor, noch heute Nacht eine kleine Untersuchung anzustellen, und es kann immerhin sein, daß sie einige aufklärende Ergebnisse bringt.« »Können wir Ihnen helfen, Mr. Holmes?« »Nein, nein, alles, was ich brauche, ist Dunkelheit und Dr. Watsons Regenschirm. Wie Sie sehen, sind meine Bedürfnisse äußerst bescheiden. Und Ames der getreue Ames wird mir wahrscheinlich Vorschub leisten. Alle meine Gedanken führen mich immer wieder zu der einen grundlegenden Frage zurück: Warum soll ein sportlich gesinnter Mensch mit einem so untauglichen Werkzeug, wie es eine einzelne Hantel ist, Leibesübungen vornehmen wollen?« Es war spät nachts geworden, als Holmes von seinem einsamen Ausflug zurückkehrte. Wir teilten uns in ein Doppelbett, die beste Unterkunft, die uns das Landgasthaus bieten konnte. 121

ßen. <strong>Das</strong> ist meine Ansicht über den ersten Teil der Geschichte.«<br />

Die beiden Detektive schüttelten den Kopf.<br />

»Wenn das wahr ist, Mr. <strong>Holmes</strong>, so stürzen wir aus einem<br />

Rätsel in das andere«, sagte der Londoner Inspektor.<br />

»Und anscheinend in ein noch viel schwereres«, fügte White<br />

Mason hinzu. »Die Frau ist niemals in ihrem Leben in Amerika<br />

gewesen. Welcher mögliche Zusammenhang könnte zwischen<br />

ihr und einem amerikanischen Mordgesellen bestehen, so<br />

daß sie Anlaß hätte, ihn zu decken?«<br />

»Ich gebe zu, die Sache ist noch recht schwierig«, sagte<br />

<strong>Holmes</strong>. »Ich habe vor, noch heute Nacht eine kleine Untersuchung<br />

anzustellen, und es kann immerhin sein, daß sie einige<br />

aufklärende Ergebnisse bringt.«<br />

»Können wir Ihnen helfen, Mr. <strong>Holmes</strong>?«<br />

»Nein, nein, alles, was ich brauche, ist Dunkelheit und Dr.<br />

Watsons Regenschirm. Wie Sie sehen, sind meine Bedürfnisse<br />

äußerst bescheiden. Und Ames <strong>–</strong> der getreue Ames <strong>–</strong> wird mir<br />

wahrscheinlich Vorschub leisten. Alle meine Gedanken führen<br />

mich immer wieder zu der einen grundlegenden Frage zurück:<br />

Warum soll ein sportlich gesinnter Mensch mit einem so untauglichen<br />

Werkzeug, wie es eine einzelne Hantel ist, Leibesübungen<br />

vornehmen wollen?«<br />

Es war spät nachts geworden, als <strong>Holmes</strong> von seinem einsamen<br />

Ausflug zurückkehrte. Wir teilten uns in ein Doppelbett,<br />

die beste Unterkunft, die uns das Landgasthaus bieten konnte.<br />

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