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Branchen<br />
Von Feuilletonisten und Fliegerinnen<br />
Sie laufen gleich schnell, verwenden<br />
Ziffern und Zeiger aus denselben Zulieferbetrieben,<br />
und ihre Werke sind<br />
oft bis auf die letzte Schraube identisch.<br />
Der Stoff, aus dem Premiumuhren<br />
sind, muss demnach anderswo<br />
zu finden sein als im Material<br />
allein. Die Kommunikationsverantwortlichen<br />
von IWC, Schaffhausen,<br />
kennen diesen Stoff. Seit exakt 15<br />
Jahren setzen sie ihn in ihrem Kundenmagazin<br />
sehr bewusst ein: Es sind<br />
Geschichten. Solche nämlich, die von<br />
Abenteuern erzählen, wie man sie<br />
heute kaum mehr selbst erleben kann.<br />
Solche, um die sich Mythen ranken<br />
von Helden – zu Lande, zu Wasser<br />
und in der Luft. Solche, mit denen<br />
sich Menschen identifizieren, die sich<br />
gern Herausforderungen stellen, auch<br />
wenn diese heute ganz anderer Art<br />
sind. Solche schließlich, die davon<br />
erzählen, warum verlässliche, hochwertige<br />
Zeitmesser wertvolle Partner<br />
dieser Helden sind.<br />
Mythen und Legenden<br />
schaffen Nachfrage<br />
„IWC wird von Leuten gekauft, die<br />
Uhren und ihre Technik wirklich lieben“,<br />
sagt der bei IWC zuständige<br />
Objektleiter Daniel Rohrer. Diese Liebe,<br />
auch das weiß Rohrer, basiert weniger<br />
auf einem Image der Luxusuhr<br />
als auf den Geschichten rund um und<br />
über die IWC-Uhren.<br />
Die Uhren der Serie „Portugieser“<br />
beispielsweise erinnern an die Beobachteruhren,<br />
wie sie Offiziere von<br />
Handelsschiffen beim Arbeiten mit<br />
CP Analyse Strategien<br />
U h R e N / S C h m U C K<br />
Seit 15 Jahren beweist Premiumhersteller IWC mit seinem Magazin<br />
„Watch“, wie Storytelling eine Premiummarke stärkt.<br />
dem Sextanten als Zeitreferenz nutzten.<br />
Die Serien der IWC-Fliegeruhren<br />
orientieren sich an jenen Zeitmessern,<br />
wie sie Piloten brauchten, als<br />
sie noch terrestrisch navigierten und<br />
zum Messen ihrer Fluggeschwindigkeit<br />
die Zeit zwischen zwei Fixpunkten<br />
stoppen mussten. Anwendungen,<br />
Entstehungsgeschichten und beteiligte<br />
Menschen liefern ein schier unerschöpfliches<br />
Repertoire an Stoff für<br />
Emotionalität.<br />
Erst der Unterschied zwischen<br />
wissen und fühlen<br />
macht die Premiummarke aus<br />
Und dieser Stoff kommt an.<br />
„Watch“-Leser beschäftigen sich fast<br />
zwei Stunden mit ihrem Kundenmagazin,<br />
wie Marktforscher bestätigen.<br />
Umfragen bestätigen ebenfalls, dass<br />
diese IWC-Klientel echte Genießer<br />
sind: 90 Prozent besuchen häufig ein<br />
Gourmetrestaurant, 79 Prozent steigen<br />
in Fünfsternehotels ab, 46 Prozent<br />
tragen Designermarken und besitzen<br />
kostbare Kunst, jeder Fünfte fährt<br />
und pflegt neben seinem Alltagsauto<br />
auch einen Oldtimer. Umso erfreulicher<br />
ist es, dass diese noble Klientel<br />
ihr „Watch“-Abonnement über mehrere<br />
Jahre hinweg hält, wie Daniel<br />
Rohrer bestätigt, obwohl es 25 Euro<br />
jährlich kostet, wenn man es nicht<br />
direkt beim Händler – als ein von<br />
diesem bezahltes Exemplar – gratis<br />
mitnehmen darf.<br />
Die Verantwortlichen führen die<br />
Standhaftigkeit der Leser auch darauf<br />
zurück, dass „Watch“ ein beson-<br />
– –<br />
iWC<br />
Schaffhausen<br />
KUNdeNmAGAZiN<br />
17. Oktober 2006<br />
deres Lebensgefühl repräsentiert. So<br />
auch die Jubiläumsausgabe mit ihren<br />
Beiträgen über handgenähte Schuhe<br />
aus der französischen Manufaktur<br />
J.M.Weston oder über die in Südengland<br />
lebende Pilotin Diana Barnato-<br />
Walker, die als junge Frau während<br />
des Kriegs den britischen Truppen<br />
die fabrikneuen Flugzeuge überführte.<br />
„Watch“ erscheint mit 53.000 Exemplaren,<br />
31.000 in Deutsch, 22.000<br />
in Englisch.<br />
Mit seiner Variante des gehobenen<br />
Storytelling toppt IWC auch manchen<br />
Mitbewerber, der sich ebenfalls<br />
der Legendenbildung verschrieben<br />
hat, wie beispielsweise Fortis oder<br />
Breitling. Die beiden Uhrenhersteller<br />
aus dem schweizerischen Grenchen<br />
setzten ähnlich wie IWC auf<br />
den Fliegermythos. Im Unterschied<br />
zu den Schaffhausenern konzentrieren<br />
sie sich jedoch auf sporadische<br />
Anzeigenkampagnen und verzichten<br />
auf ein regelmäßiges Magazin. Auch<br />
Hersteller Omega konnte sich in Sachen<br />
Storytelling mit dem Modell<br />
„Speedmaster“ als Begleiter der Apollo-Astronauten<br />
gut positionieren,<br />
verzichtet jedoch auf die Nachhaltigkeit<br />
eines regelmäßigen Mediums<br />
als entscheidenden Schritt zur Premiummarke<br />
– und als entscheidende<br />
Differenzierung zwischen <strong>Wissen</strong> und<br />
Fühlen:<br />
Der Kunde weiß zwar, dass die Apollo-Astronauten<br />
mit Hilfe der Omega<br />
Speedmaster navigiert haben, er fühlt<br />
aber eher mit Diana Barnato-Walter,<br />
die Spitfires überführt hat, weil er ihre<br />
Geschichte lesen konnte.