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Branchen
tradition des Sterns
Unter den deutschen Automobilherstellern
kann Mercedes-Benz zweifelsohne
auf die längste Historie zurückblicken.
Im Oktober 2001 entschloss
sich der Stuttgarter Konzern daher,
die prallgefüllten Archive zu öffnen
und mit „Mercedes-Benz Classic“ ein
eigenständiges Spezialmagazin zu seinen
Oldtimern auf den Markt zu
bringen.
Damit schlug Mercedes-Benz einen
ganz neuen Weg ein, Unternehmensgeschichte
per Magazin zu präsentieren:
Auf durchschnittlich 100 Seiten
thematisiert „Mercedes-Benz Classic“
vierteljährlich die Meilensteine der
eigenen Automobilgeschichte und
transportiert Begeisterung von damals
in die Gegenwart. Wichtig ist der hausinternen
Redaktion dabei besonders
der Mensch hinter den Oldtimern.
Ein breiter Raum wird daher leidenschaftlichen
Sammlern und ihren
motorisierten Schätzen bereitgestellt.
Reiseberichte, Serviceinformationen
und alle Fragen rund um Technik und
Restaurierung ergänzen das Magazin,
wobei sich Objektleiter Ulrich Gröning
sogleich zu ergänzen beeilt „wir
sind aber kein Magazin für Bastler
und Tüftler.“ Spannende Reportagen
und hochwertige Fotostrecken
für Liebhaber klassischer Automobile
beherrschen die Bühne.
Über welche Fahrzeuge berichtet
wird, folgt einer eigenen Definition.
Der Gesetzgeber deklariert zwar Autos
erst dann als Oldtimer, wenn sie
die 30 überschritten und nicht „geliftet“
sind, sprich, wenn ihr Origi-
CP Analyse Strategien
A U t o m o b i l / m o t o R R A d / Z U l i e F e R e R
In seinem Oldtimer-Spezialmagazin öffnet Mercedes-Benz vierteljährlich
seine Archive.
nal-Eindruck nicht durch zusätzliche
Ausstattung beeinträchtigt wird. Für
„Mercedes-Benz Classic“ sind Oldtimer
hingegen alle Fahrzeuge der
Marken Maybach, Benz, Daimler und
Mercedes-Benz, deren Serienfertigung
vor mindestens 20 Jahren ausgelaufen
ist.
Gelesen wird das Magazin von Fans,
Sammlern und sonstigen Marken-
Interessenten. Der durchschnittliche
Rezipient ist männlich, verfügt über
ein überdurchschnittliches Einkommen
und ist ca. 50 Jahre alt. Von den
120.000 Exemplaren der Gesamtauflage
geht etwa ein Drittel an die Mitglieder
des „Mercedes-Benz Classic“-
Clubs als Zugabe zur Mitgliedschaft.
Der Rest wird über kostenpflichtige
Abonnements und als Kaufmagazin
am Kiosk vertrieben.
Gröning bezeichnet seine Publikation
daher auch ungern als traditionelles
Kundenmagazin, sondern
vielmehr als Oldtimer-Spezialmagazin,
das sich auf die Fabrikate einer
Marke konzentriert. Klassische
Kernziele eines Kundenmagazins wie
Kundenkommunikation, -pflege und
-bindung betrachtet er daher eher als
positive Nebeneffekte.
Mit der Resonanz auf das Magazin
kann Gröning jedenfalls zufrieden
sein. Über 90 Prozent der Leser äußern
sich in den regelmäßigen Telefonbefragungen
positiv über Aufmachung,
Kompetenz und Inhalt. Zudem kann
das Magazin auf eine überdurchschnittliche
Lesezeit von 147 Minuten
verweisen. Trotzdem bleibt auch die
– –
Zeit für ein erfolgreiches Oldtimer-
Magazin nicht stehen. Neben einer
optischen Auffrischung des Layouts
steht 2008 die Internationalisierung
des Magazins auf der Agenda. Derzeit
erscheint „Mercedes-Benz Classic“ in
80.000 deutschsprachigen und 40.000
englischsprachigen Exemplaren. Im
kommenden Frühjahr wird eine spanische
Ausgabe hinzukommen. Dann
können auch iberische und südamerikanische
Autoliebhaber in die Mercedes-Benz-Historie
eintauchen.
titel: Mercedes-Benz Classic
Auflage: 120.000
Seiten: 100
erscheinungsweise: quartalsweise
seit 2001
mercedes-
benz
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11. Dezember 2007