Vergleichen, Wissen, Entscheiden.
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Corporate Publishing<br />
„niemals kostendeckend“<br />
CP Analyse Services<br />
A u s d e r s z e n e<br />
Der Pitch gilt unter Dienstleistern als ungeliebtester Part eines CP-Auftrags.<br />
Einige wertvolle Tipps.<br />
CPWatch: Herr Schneider, Deutschlands<br />
Pitch-Kultur scheint darnieder<br />
zu liegen, beurteilt man die Klagen<br />
der Unternehmen wie der Dienstleister,<br />
was die Qualität von Vorbereitung<br />
und Umsetzung angeht.<br />
Schneider: Unternehmen brauchen<br />
nun mal Dienstleister für spezialisierte<br />
Aufgaben, für die sie selbst keine<br />
eigenen Mitarbeiter vorhalten. Das<br />
ist in der Werbung genauso wie im<br />
Baugewerbe und in vielen anderen<br />
Bereichen. Allerdings sollte allen Beteiligten<br />
immer bewusst sein, dass<br />
auch Pitchen zwei Dinge braucht:<br />
eine klare Struktur und Fairplay.<br />
Braucht man denn immer einen<br />
Pitch?<br />
Es gibt Situationen, da ergibt ein<br />
Pitch wenig Sinn: Wird etwa das eigene<br />
Kundenmagazin als Ganzes vom<br />
Unternehmen als erfolgreich gewertet<br />
und es geht lediglich um ein inhaltliches<br />
Justieren – beispielsweise um<br />
das Erweitern des Themenspektrums<br />
in die eine oder andere Richtung<br />
–, dann ist ein Pitch überflüssig. Der<br />
Aufwand stünde in keinem Verhältnis<br />
zum Ergebnis. Geht es dagegen um<br />
ein neues Magazin, um die crossmediale<br />
Vernetzung des Printmediums<br />
mit On- und Offlinemedien oder um<br />
den kompletten Relaunch von Inhalt<br />
und Design, dann macht der Pitch<br />
sehr wohl Sinn.<br />
Dienstleister beklagen oft unpräzise<br />
Ausschreibungsunterlagen. Was ließe<br />
sich wie optimieren?<br />
Wichtig ist zunächst einmal, dass das<br />
Unternehmen selbst seine Hausaufgaben<br />
macht und genau beschreiben<br />
kann, wie sich der Wert seiner Marke<br />
definiert, welche Zielgruppen und<br />
welches Ziel - qualitativ und quantitativ<br />
- durch CP erreicht werden soll.<br />
Außerdem sollte das Unternehmen<br />
exakt definieren, was es vom Dienstleister<br />
genau will: Geht es ausschließlich<br />
um das Magazin, oder geht es<br />
um eine integrierte Gesamtlösung<br />
zur Kommunikation mit definierten<br />
Zielgruppen? Soll der Dienstleister<br />
ein Vertriebskonzept erarbeiten, gibt<br />
es bereits Vertriebskanäle, die sich<br />
nutzen lassen? Sollen Einsparpotenziale,<br />
etwa durch Fokussierung auf A-<br />
Zielgruppen, aufgezeigt werden? Oft<br />
fehlen solche „Ziel-Details“ völlig.<br />
Alle Pitchteilnehmer werden mitunter<br />
als Gruppe gebrieft. Das spart<br />
Zeit. Ist es auch sinnvoll?<br />
Nein. Kein Teilnehmer wird Fragen<br />
stellen, die ihn wirklich bewegen,<br />
denn keiner will seinen Mitbewerber<br />
schlaumachen. Briefinggespräche<br />
sollten immer getrennt stattfinden.<br />
Diese erste Phase des Kennenlernens<br />
ist für beide Seiten äußerst wichtig:<br />
Jeder kann sich schon ein ungefähres<br />
Bild seines Gegenübers machen. Alle<br />
Beteiligten sollten sich für das Briefinggespräch<br />
wenigstens eine Stunde<br />
Zeit nehmen.<br />
Es führen immer viele Wege zum Erfolg<br />
eines Magazins. Manche klingen<br />
zunächst attraktiv, wären aber aufgrund<br />
bestimmter Unternehmenskonstellationen<br />
nie durchführbar.<br />
– 116 –<br />
Andreas Schneider<br />
Verband FCP<br />
neWs<br />
07. Februar 2006<br />
Setzt ein Dienstleister auf einen solchen<br />
Weg, investiert er viel und hat<br />
doch längst verloren.<br />
Ja, das ist so. Der Dienstleister kann<br />
gar nicht so tief in der Unternehmensorganisation<br />
und -kultur stecken,<br />
um solche Fallstricke zu kennen oder<br />
gar beurteilen zu können. Deshalb<br />
empfehle ich dringend den „Schulterblick“.<br />
Das heißt?<br />
Rund zwei Wochen nach dem Briefing<br />
setzt man sich erneut zusammen<br />
und spricht über die strategischen<br />
Ansätze des Dienstleisters. So lassen<br />
sich Irrwege vermeiden, die keinem<br />
dienen und nur Zeit und damit Geld<br />
kosten.<br />
Zeit und Geld – zwei offenbar exponential<br />
wachsende Faktoren, wenn es