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Corporate Publishing<br />

blickdicht und umweltfreundlich<br />

Herr Brinck, Ihr Unternehmen hat<br />

beim Branchenwettbewerb BCP einen<br />

Sonderpreis für das beste auf<br />

Recyclingpapier gedruckte Kundenmagazin<br />

ausgeschrieben. Wie sollen<br />

wir uns eine solche Altpapier-Zeitschrift<br />

vorstellen?<br />

Auf keinen Fall grau wie ein Steuerbescheid.<br />

Bei Recyclingpapieren sind<br />

die inneren Fasern aus Altpapier aufbereitet<br />

und nicht neu aus Holzschliff<br />

gewonnen, aber die Oberfläche – der<br />

so genannte Strich – ist neu aufgetragen.<br />

Deshalb gibt es keine auffälligen<br />

optischen Unterschiede zwischen<br />

beiden Papierarten. Es werden auch<br />

schon viele Kundenmagazine auf Recyclingpapier<br />

gedruckt.<br />

Eine am LTU-Magazin durchgeführte<br />

TNS-Emnid-Studie hat gerade<br />

nachgewiesen, dass der Nutzer die<br />

Unterschiede beim Kundenmagazin<br />

nicht erkennt. Haptik, Druckqualität,<br />

selbst die Wirkung der Anzeigen sind<br />

identisch.<br />

Wo sind die Vorteile speziell bei<br />

Kundenmagazinen? Ist Recyclingpapier<br />

preisgünstiger?<br />

Bei Kundenmagazinen sprechen wir<br />

von hochwertigen Offsetpapieren. In<br />

dieser Liga sind Recyclingpapiere nur<br />

fünf bis acht Prozent preisgünstiger<br />

als vergleichbares Frischfaserpapier.<br />

Das macht beim Druckpreis höchstens<br />

fünf Prozent aus – kein Grund<br />

zum Jubeln. Warum sollen Unternehmen<br />

dennoch umsteigen?<br />

Weil Recyclingpapier bei den meisten<br />

CP Analyse Services<br />

A U S d e R S Z e N e<br />

Lasse Brinck von Steinbeis Temming über Vor- und Nachteile von Recycling-<br />

Papier in der Kundenkommunikation.<br />

Zielgruppen gut ankommt und es für<br />

die Umwelt gut ist. Das Umweltbundesamt<br />

hat 2000 eine „Ökobilanz für<br />

grafische Papiere“ erstellt, in der es die<br />

Herstellung beider Papierarten nach<br />

Umweltgesichtspunkten vergleicht.<br />

Darin sind Gewässereinleitungen und<br />

Holzverbrauch gegenübergestellt,<br />

aber auch Lärm und Abgase, die beim<br />

Lkw- und Bahntransport des Altpapiers<br />

zur Wiederaufbereitungsanlage<br />

entstehen. Die Studie zeigt zwei Ergebnisse:<br />

1. Es ist umweltfreundlicher, Altpapier<br />

wiederaufzubereiten statt zu<br />

verbrennen und dessen Wärme zu<br />

nutzen.<br />

2. Die Herstellung von Recyclingpapier<br />

ist umweltfreundlicher als<br />

die Herstellung von vergleichbarem<br />

Papier aus Frischfasern, also aus<br />

Zellstoff.<br />

Sie sprachen die Zielgruppen an.<br />

Bei den meisten Zielgruppen können<br />

Unternehmen heute mit umweltfreundlich<br />

hergestellten Kundenmagazinen<br />

punkten. Umweltschutz ist<br />

schon lange kein Exotenthema einer<br />

grünen Klientel mehr. Ein Hinweis im<br />

Impressum auf das verwendete Umweltschutzpapier<br />

bringt mittlerweile<br />

in fast allen Bevölkerungsschichten<br />

Pluspunkte und positives Image.<br />

Recyclingpapier kennt man vor allem<br />

aus der Katalogproduktion mit<br />

großen Seitenumfängen und hohen<br />

Auflagen. Kundenmagazine haben<br />

– 115 –<br />

Lasse Brinck<br />

technik/<br />

Papier<br />

iNteRVieW<br />

07. März 2006<br />

dagegen meist weniger Seiten als ein<br />

Katalog. Worin liegt der Reiz?<br />

Tatsächlich ist der Einspareffekt gegenüber<br />

Frischfaserpapieren umso<br />

größer, je mehr Seiten ein Objekt umfasst,<br />

und zwar aus folgendem Grund:<br />

Recyclingpapier ist blickdichter, da<br />

bei der Aufbereitung der Fasern auch<br />

das Oberflächenmaterial des Altpapiers<br />

mitverarbeitet wird. Man kann<br />

also leichteres Papier nehmen, ohne<br />

dass der Rückseitendruck durchscheint.<br />

Transportkosten und Zustellkosten<br />

werden reduziert. Oder man<br />

kann mehr Seiten produzieren, ohne<br />

dass sich die Gewichte und damit die<br />

Transportkosten erhöhen.<br />

Die Verwendung von dünnerem<br />

Papier setzt natürlich einen gewissen<br />

Mindestumfang voraus, damit<br />

die Haptik des Magazins wegen des<br />

dünneren Papiers nicht leidet. Doch<br />

schon bei einem 42-Seiten-Magazin<br />

setzt ein Einspareffekt ein, wenn man<br />

Papier mit geringerem Flächengewicht<br />

verwendet. Da ist man schnell<br />

im Bereich von mehreren Tonnen, die<br />

nicht teuer transportiert werden müssen<br />

– auch das ist eine Einsparung.

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