17.11.2012 Aufrufe

FM 3/2011 (9 MB) (PDF) - Flächenmanager

FM 3/2011 (9 MB) (PDF) - Flächenmanager

FM 3/2011 (9 MB) (PDF) - Flächenmanager

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3. Quartal <strong>2011</strong> | Heft 3 | 2. September <strong>2011</strong> | www.fl aechenmanager.com<br />

FLÄCHEN<br />

MANAGER<br />

DAS MAGAZIN FÜR PROFIS IN DER GRÜN- UND AREALPFLEGE<br />

SCHNEEFRÄSEN UND STREUER NEUE EFFEKTIVE TECHNIK<br />

LAUBBESEITIGUNG LEISE AUFNEHMEN, SINNVOLL ENTSORGEN<br />

Ceno Anders setzt auf<br />

ein Geodatensystem<br />

und Kommunikation<br />

mit den Bürgern.<br />

Seite 40<br />

Michael Seiert<br />

bedient große und<br />

kleine Kunden, auch in<br />

Nischengeschäften.<br />

Seite 42<br />

<strong>FM</strong>-Test<br />

Kombi-<br />

Motorsensen<br />

Markus Dornseif<br />

betreibt landesweit<br />

Winterdienst als<br />

Geschäftsmodell.<br />

Seite 44


ELIET SNOWBOB macht<br />

Schneeräumen zum Wintersport!<br />

Fordern Sie gratis die ausführliche Broschüre an:<br />

Tel. 01805 999 373 oder www. eliet.eu


EDITORIAL Unsere Medien<br />

Kühle Köpfe denken schon an<br />

heißen Tagen an den Winter<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

es ist schon bizarr, wenn das Editorial zur Schwerpunktausgabe<br />

Winterdienst bei 35 °C entsteht. Kein Mensch denkt jetzt an verschneite<br />

Gehwege, glatte Straßen oder zugefrorene Pfützen. Die<br />

meisten <strong>Flächenmanager</strong> sind mit Gießen oder Mähen beschäftigt, und<br />

wenn sie Glück haben, bekommen sie am frühen Nachmittag hitzefrei.<br />

Die Schneepflüge und Streuer stehen unbeachtet in der Halle und<br />

warten noch eine ganze Weile auf ihren ersten Einsatz.<br />

Die Salzlager sind allerdings an vielen Orten bereits wieder<br />

gefüllt. Denn es gibt ja doch Menschen, die schon an den Winter<br />

denken und frühzeitig vorsorgen – die Profis der kommunalen und<br />

gewerblichen Dienste. Nach den Erfahrungen aus den vergangenen<br />

beiden Wintern waren überall Diskussionen entbrannt: Was wurde<br />

versäumt, was ist überhaupt notwendig und zumutbar, was können wir<br />

stemmen und wie gehen wir den nächsten Winterdienst an? Die vorliegende<br />

Ausgabe soll Sie bei der Vorbereitung unterstützen.<br />

Dabei haben wir auch die nahe Zukunft im Blick: Laubfall und Laubbeseitigung.<br />

Das hat nicht nur ästhetische Gründe. Im Fall-Laub<br />

überwintern Schadorganismen, die den Austrieb der Bäume im Frühjahr<br />

neu befallen oder infizieren können.<br />

Besonders ans Herz legen möchte ich Ihnen unseren Beitrag „Minenfreie<br />

Kommune“ ab Seite 52. Keine Sorge, es geht hier nicht um die<br />

Arbeit des Sprengmittelräumdienstes, sondern um ein pfiffiges<br />

Konzept der Gemeinde Oberreute im Allgäu, um Hundekot zu beseitigen.<br />

Der Plan wurde von Hundebesitzern und Landwirten entworfen und<br />

ist jetzt der „HiT“ – Nachahmung erwünscht!<br />

Das Team vom FLÄCHENMANAGER wünscht Ihnen einen goldenen Herbst!<br />

Claudia von Freyberg (cvf)<br />

cvonfreyberg@ulmer.de<br />

für Dienstleister<br />

und Kommunen!<br />

2. Quartal <strong>2011</strong> | Heft 2 | 3. Juni <strong>2011</strong> | www.fl aechenmanager.com<br />

F L Ä C H E N<br />

M A N A G E R<br />

DAS MAGAZIN FÜR PROFIS IN DER GRÜN- UND AREALPFLEGE<br />

HEISS AUF WILDKRAUT THERMISCHE BEKÄMPFUNGSVERFAHREN<br />

DEMOPARK KOMPAKTE INFOS FÜR MESSEBESUCHER<br />

name??? trotzt mit<br />

Optimierung der<br />

Arbeitsorganisation<br />

dem Personalabbau.<br />

Seite 28<br />

name??? und<br />

Kompagnon Thomas<br />

Haase haben die<br />

grün wert reanimiert.<br />

Seite 30<br />

Kehr<br />

maschinen<br />

kompakt<br />

name??? hat der<br />

Stadt Prenzlau den<br />

Bauhof abgekauft. Die<br />

Pfl ege ist nun privat.<br />

Seite 32<br />

Mit DEGA GALABAU<br />

bekommen Entscheider<br />

jeden Monat die wichtigsten<br />

Branchen- und<br />

Hintergrundinformationen.<br />

So haben DEGA-<br />

Leser Vorsprung auf der<br />

Baustelle und im Büro.<br />

Die Gartenpraxis<br />

informiert Sie auf anspruchsvollem<br />

Niveau<br />

über Stauden, Gehölze<br />

und andere Pflanzen.<br />

Das Magazin stellt<br />

Ihnen zudem sehenswerte<br />

Gärten vor.<br />

ulmer-galabau.de<br />

Der FLÄCHENMANAGER<br />

ist das Magazin für Profi s<br />

in der Grün- und Arealpfl<br />

ege. Es bietet viermal<br />

im Jahr Informationen<br />

und Tipps für die tägliche<br />

Praxis – straff und unterhaltsam<br />

aufbereitet.<br />

campos – die Zeitung<br />

für Landschaftsgärtner,<br />

unterstützt Ihren beruflichen<br />

Alltag auf unterhaltsame<br />

Art mit sofort<br />

umsetzbaren Praxistipps<br />

und Entscheidungshilfen.


BILD: Wendebourg<br />

INHALT<br />

SEITE 16<br />

Handgeführte Schneefräsen sind im WInter schnell ausverkauft.<br />

<strong>FM</strong> gibt technische Hinweise und hilft bei den Auswahlkriterien.<br />

www.fl aechenmanager.com ist das<br />

Zeitschriften-Web des FLÄCHENMANAGERS<br />

mit Aktuellmeldungen und Download-Angeboten. Über die<br />

abgebildete Suchmaske oben links auf der Netzseite<br />

können Sie über einen Webcode (zum Beispiel <strong>FM</strong>2107)<br />

kinderleicht weitere Informationen oder Beiträge herunterladen;<br />

einfach Webcode eintippen und auf „ok“ klicken.<br />

Bauhof-online.de ist der Kooperationspartner<br />

von <strong>FM</strong> im Internet. Mehr unter<br />

www.fl aechenmanager.com.<br />

PRAXIS<br />

TITELBILD<br />

Schwerpunkt „Winterdienst“<br />

Maschinen und Material müssen<br />

während der Einsätze hohen Anforderungen<br />

genügen. Das verdeutlichte<br />

auch der Mitarbeiter der Abfallwirtschafts<br />

betriebe Köln beim Winterdienst<br />

symposium in Köln (Mai <strong>2011</strong>).<br />

CENO ANDERS<br />

„Das Verständnis von Winter hat<br />

sich zwischen Januar 2010 und <strong>2011</strong><br />

gewandelt.“ Der Fachdienstleiter<br />

des Betriebshofs Langenhagen<br />

meint dabei Mitarbeiter und Bürger.<br />

SEITE 40 | KOMMUNE<br />

SEITE 52<br />

Ein „HiT“ ist und heißt das erfolgreiche Hundetoilettenkonzept<br />

in Oberreute. Dazu gehört viel mehr, als nur Boxen aufzustellen.<br />

MELDUNGEN<br />

6 <strong>FM</strong>-Standpunkt - Packen wir‘s an – kontinuierlich<br />

7 Schleswig-Holstein - Winterdienst erörtert<br />

8 Wohnungswirtschaft - Altersgerechte Anlagen<br />

beeinfl ussen Wohnungsmarkt<br />

9 Winterdienst - Merkblätter zum Bestellen<br />

10 Blumenzwiebeln - Die Saison startet jetzt!<br />

12 Neues Buch - Spielplätze fachgerecht warten<br />

14 Umfrage - Kommunen investieren mehr in Winterdienstvorbereitung<br />

PFLEGETECHNIK & FUHRPARK<br />

16 Schneefräsen - Winterdienst im Handumdrehen<br />

22 Streumaschinen - Feucht, fl üssig oder beides?<br />

28 <strong>FM</strong>-Praxistest - Motorsensen zum Kehren<br />

MARKETING & IMAGE<br />

32 Öffentlichkeitsarbeit - Tue Gutes und rede darüber<br />

MICHAEL SEIERT<br />

„Es dauert keine zehn Minuten, bis<br />

alle vom Hof sind.“ In der Firma sind<br />

alle Fahrzeuge ähnlich ausgerüstet,<br />

sodass alle Fahrer damit zurechtkommen.<br />

SEITE 42 | GALABAU


SEITE 56<br />

Straßenlaub ist nicht einfach Abfall. In Hamburg wird es zu<br />

Bodenhilfsstoffen für die Landwirtschaft verarbeitet.<br />

BETRIEBSPRAXIS<br />

37 Pfl ichten und zusätzliche Leistungen -<br />

Rechtssicherer Winterdienst<br />

40 Porträt Kommune - Bauhof Langenhagen<br />

42 Porträt GaLaBau - Michael Seiert in Baden-Baden<br />

44 Porträt Facility - Firma Dornseif in Münster<br />

52 Hundekot - Minenfreie Kommune<br />

UMWELT & ENERGIE<br />

56 Straßenlaub verwerten - Blätter als<br />

Bodenverbesserer<br />

RUBRIKEN<br />

46 Produkte für Flächenpfl eger<br />

58 Pfl anzenschutz<br />

63 Stellenmarkt<br />

64 Termine<br />

66 Vorschau/Impressum<br />

67 Schmidt, Müller & Kaschubke<br />

MARKUS DORNSEIF<br />

„Die zeitnahe Kommunikation mit<br />

den Kunden ist wichtig.“ Dies ist<br />

auch ein Leistungsnachweis für die<br />

Partnerbetriebe im Verbund.<br />

SEITE 44 | FACILITY<br />

PHILOSOPHIE<br />

» FLÄCHENMANAGER und die Pflege<br />

Wir fi nden: Pfl ege soll Flächen optimal nutzbar halten und ihre<br />

ästhetische Ausstrahlung bewahren. Bei der Pfl ege sind Strukturen,<br />

Personal, Ausstattung und Mitteleinsatz so zu steuern,<br />

dass diese Ziele mit möglichst geringem fi nanziellem Einsatz<br />

erfüllt werden. Die Untergrenze der Einsparmöglichkeiten ist<br />

erreicht, wenn die vorgesehene Qualität nicht mehr zu gewährleisten<br />

ist. Dann muss der Auftraggeber neue Mindestanforderungen<br />

für Nutzung und Ausstrahlung formulieren.<br />

» FLÄCHENMANAGER und das Pflegepersonal<br />

Wir fi nden weiterhin, dass dem Pfl egepersonal eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe zukommt: Es muss stets beide Qualitätsziele<br />

(Infrastruktur und Ästhetik) im Auge behalten. Es muss den<br />

Auftraggeber informieren, wenn das Erreichen der Ziele in<br />

Gefahr gerät und wie man gegensteuern kann. Gegebenenfalls<br />

muss es ihn auffordern, neue Mindestanforderungen zu formulieren.<br />

Dabei spielt es keine Rolle, ob das Pfl egepersonal<br />

aus dem gewerblichen oder öffentlichen Bereich kommt und<br />

welcher Berufsgruppe es angehört. Entscheidend sind eine<br />

positive Einstellung und das Bewusstsein für die Qualität der<br />

Pfl ege. Dies spiegelt sich im FLÄCHENMANAGER wider.<br />

GaLaBau<br />

nlinemesse<br />

GaLaBau-Webinar im September<br />

WEBINAR: Gartenplanung - Umgang<br />

mit Planungsdienstleistung<br />

Anbieter: Verlag Eugen Ulmer<br />

Referent: Carsten Iwan<br />

Carsten Iwan KG -<br />

Grafik und Planungsbüro<br />

Datum: 13.09.<strong>2011</strong><br />

Uhrzeit: 19:00 – 20:00 Uhr<br />

Anmeldung: Einfach und schnell!<br />

Melden Sie sich einfach und unverbindlich<br />

an unter<br />

www.galabau-onlinemesse.de/webinare.


MELDUNGEN<br />

STANDPUNKT<br />

von Dr.-Ing. Horst Hanke, Vorsitzender des<br />

FGSV-Arbeitsausschusses Winterdienst<br />

Packen wir’s an –<br />

kontinuierlich<br />

Der nächste Winter kommt bestimmt – damit wurde früher<br />

für das rechtzeitige Einlagern von Heizöl geworben. Heute<br />

hat man manchmal den Eindruck, dass dies nicht mehr<br />

allen bewusst ist. Viele glaubten, die globale Erwärmung ma-<br />

che den Winterdienst überfl üssig, oder der Winterdienst sei<br />

mit geringem Aufwand ohne große Vorbereitung möglich.<br />

Doch die beiden letzten Winter haben uns das Gegenteil ge-<br />

lehrt. Sie waren deutlich kälter als normal, es fi el erheblich<br />

mehr Schnee als üblich, und in ungewohnter Heftigkeit. Dies<br />

hat nicht nur vielerorts die Winterdienstbetriebe an die Grenze<br />

ihrer Leistungsfähigkeit gebracht, sondern es ergaben sich<br />

auch erhebliche Versorgungsprobleme beim Streusalz.<br />

Die globale Erderwärmung ist (glücklicherweise) deutlich ge-<br />

ringer als die jährlichen Schwankungen der Winter. Zudem<br />

gibt es sogar Thesen, dass der Klimawandel in den nächsten<br />

Jahren vermehrt Kaltluftströme nach Mitteleuropa lenkt. Wir<br />

müssen in jedem Fall in unseren Breitengraden mit solchen<br />

Wintern rechnen und dafür vorsorgen. Die Feuerwehr schafft<br />

auch nicht ihre Fahrzeuge ab oder reduziert das Löschmittel,<br />

wenn es mal einige Zeit keinen großen Brand gab.<br />

Was heißt das? Die Winterdienstbetriebe müssen ausreichend<br />

Personal, Fahrzeuge und Geräte vorhalten, um auch Schnee<br />

zeitgerecht und effektiv räumen zu können. Einsatzpläne<br />

müssen vorgehalten werden, das Personal ist regelmäßig zu<br />

schulen. Die Lagerkapazitäten für Salz müssen ausreichend<br />

groß sein, um eine gewisse Zeit heftigen Schneefalls abdecken<br />

zu können. Denn die Salzindustrie kann in solchen Extremfällen<br />

nicht ausreichend nachliefern.<br />

Es ist natürlich nicht möglich, für jeden theoretisch möglichen<br />

Eventualfall vorzusorgen. Sowohl Personal und Gerätepark<br />

als auch Lagerkapazitäten haben ihre Grenzen. Insofern ist<br />

eine der Lehren der letzten Winter auch, dass man ein Szenario<br />

für den Fall haben muss, dass trotz optimierter Vorsorge<br />

die Salzbestände zur Neige gehen. Also ein eingeschränkter<br />

Not-Winterdienst mit minimalem Salzeinsatz, bei dem<br />

trotzdem der Verkehr weitgehend aufrechterhalten werden<br />

kann. Der Dezember 2010 hat gezeigt, dass dies – wenn auch<br />

mit hohem Aufwand – möglich ist und von den Verkehrsteilnehmern<br />

in dieser Extremsituation auch akzeptiert wird; wenn<br />

es durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit begleitet wird.<br />

Also: Um es mit einem anderen Werbeslogan zu sagen: Es<br />

gibt viel zu tun – packen wir’s an!<br />

6 FLÄCHENMANAGER<br />

3/<strong>2011</strong><br />

STRASSENVERKEHR<br />

Regeln für Winterdienstfahrzeuge<br />

beachten<br />

Führer von Winterdienstfahrzeugen<br />

müssen diverse Vorschriften<br />

beachten, um die Si-<br />

cherheit zu gewährleisten. Sie<br />

haben aber auch Sonderrechte.<br />

<strong>FM</strong> gibt einen groben Überblick<br />

über Rechte und Pfl ichten.<br />

» Straßenbenutzung: Es gilt<br />

die Straßenverkehrsordnung,<br />

§ 35 Abs. 6 (Auszug): „Fahrzeuge,<br />

die dem Bau, der Unterhaltung<br />

oder Reinigung der Straßen<br />

und Anlagen im Straßenraum<br />

oder der Müllabfuhr dienen und<br />

durch weiß-rot-weiße Warneinrichtungen<br />

markiert sind, dürfen<br />

auf allen Straßen und Straßenteilen<br />

und auf jeder Straßenseite<br />

in jeder Richtung zu allen<br />

Zeiten fahren und halten.“ Für<br />

Gehwege gibt es besondere Hinweise.<br />

Fahrzeuge ohne weißrote<br />

Warnmarkierungen können<br />

die Sonderrechte nicht in Anspruch<br />

nehmen. Die besonderen<br />

Rechte gelten nur unter der<br />

Einschränkung, dass der Einsatz<br />

unumgänglich und mit anderen<br />

Mitteln nicht zu erreichen ist.<br />

Die Rechte reichen nicht<br />

über die in § 6 genannten hinaus.<br />

Zum Beispiel muss bei Rot<br />

an Ampeln gehalten werden.<br />

„Es kann sein, dass bei einem<br />

Lotseneinsatz (Polizeifahrzeuge<br />

oder Fahrzeuge der Feuerwehr)<br />

im Winterdienst diese trotz<br />

Blaulicht an der roten Ampel<br />

halten, damit das Streufahrzeug<br />

den Anschluss nicht verliert<br />

(Lotseneinsätze werden gefahren,<br />

wenn die Winterdienst-<br />

Fahrzeuge durch größere Staus<br />

nicht mehr weiterkommen)“,<br />

erläutert Annette Hasselwander<br />

von der Abfallwirtschaft Stuttgart,<br />

zuständig für den Winterdienst<br />

der Stadt.<br />

» Montage der Anbauten/<br />

Straßenverkehrs-Zulassungs-<br />

Ordnung: § 35b Einrichtungen<br />

zum sicheren Führen der Fahrzeuge<br />

(Auszug): „Für den Fahrzeugführer<br />

muss ein ausreichendes<br />

Sichtfeld unter allen<br />

Betriebs- und Witterungsverhältnissen<br />

gewährleistet sein.“<br />

Das Merkblatt für Anbaugeräte<br />

des Bundesministeriums für<br />

Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

schreibt deshalb ein Vorbaumaß<br />

von Mitte Lenkrad bis<br />

Vorderkante Gerät von maximal<br />

3,50 m vor. Überschreitungen<br />

erfordern eine Sondergenehmigung<br />

unter der Bedingung, dass<br />

weitere Spiegel oder ein Kamerasystem<br />

installiert werden oder<br />

eine zweite Person zur visuellen<br />

Hilfe mitfahren muss.<br />

Winterdienstfahrzeuge müssen<br />

zusätzlich mit einer Sicherheitskennzeichnung<br />

nach DIN<br />

30 710 ausgerüstet sein. Abweichend<br />

von § 53 Absatz 3 der<br />

StVZO kann die Kenntlichmachung<br />

bei Winterdienstanbaugeräten<br />

durch eine nach hinten<br />

wirkende Sicherheitskennzeichnung<br />

nach DIN 30 710 erfolgen.<br />

„Bei Verwendung von Pfl ugbegrenzungsleuchten<br />

ist darauf zu<br />

achten, dass die weiße Leuchte<br />

in Fahrtrichtung nach vorne, die<br />

rote nach hinten strahlt“, so die<br />

Information der AWS. Red<br />

BILD: Erysipel/pixelio.de


BILDER: privat, FGL<br />

STADT FRANKFURT/MAIN<br />

Parkwächterzahl<br />

verstärkt<br />

Die Stadt Frankfurt/Main hat<br />

vermehrt mit Vandalismus und<br />

Vermüllung zu kämpfen. Sie<br />

schickt deshalb noch in dieser<br />

Saison drei weitere Parkwächter<br />

eines Sicherheitsdienstes in<br />

vier Parks. Bisher waren es sieben<br />

(zwei davon mit Hund).<br />

Nächstes Jahr soll das Programm<br />

„Sauberes Frankfurt“<br />

ausgeweitet werden. Es kostet<br />

im laufenden Jahr 80 000 e. Die<br />

Parkwächter sollen die Bürger<br />

ansprechen und wenn nötig die<br />

Polizei rufen. aus „Die Welt“<br />

FACHVERBAND GALABAU SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />

Kollegen erörtern Winterdiensterfahrungen und -perspektiven<br />

Mitten im Sommer trafen sich 13 Mitgliedsunternehmen des Fachverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau<br />

(FGL) Schleswig Holstein, um über Optimierungsmöglichkeiten beim Winterdienst zu sprechen.<br />

Wo winterliche Straßenverhältnisse<br />

nicht die Regel,<br />

sondern die Ausnahme sind,<br />

fahren Winterdienstleister mit<br />

Pauschalverträgen gut. Nicht so<br />

in den letzten beiden Wintern.<br />

„Der Winter 2009/2010 hat sich<br />

nicht gelohnt. Die Pauschalaufträge,<br />

mit denen wir in den<br />

vergangenen zehn Jahren gutes<br />

Geld verdient haben, haben<br />

mich aufgefressen“, sagt Sönke<br />

Wulff, Landschaftsgärtner aus<br />

Lübeck und einer der Teilneh-<br />

Sönke Wulff hat aus dem<br />

letzten Winter gelernt.<br />

mer der Winterdiensttagung.<br />

Dass das Minus trotzdem überschaubar<br />

blieb, war den Aufträgen<br />

zu verdanken, in denen er<br />

nach Einsätzen bezahlt wurde.<br />

Im darauffolgenden Winter<br />

konnte er dank anderer Vertragsvereinbarungen<br />

immerhin<br />

mit einem leichten Plus abschließen.<br />

Ähnliche Erfahrungen<br />

machte die Firma Rumpf in Nortorf.<br />

„Für die GaLaBau-Baustellen<br />

waren die Winter deutlich zu<br />

lang, der Winterdienst war zum<br />

Achim Meierewert: Kunden<br />

binden durch Winterdienst<br />

Teil wegen der Pauschalierung<br />

nicht kostendeckend“, sagt Ingo<br />

Rumpf.<br />

Mix aus Pauschal und nach<br />

Einsätzen<br />

Er hat Konsequenzen gezogen<br />

und wird in Zukunft 15 Einsätze<br />

pro Winter pauschal anbieten,<br />

bei Überschreitung werden zusätzliche<br />

Kosten vereinbart und<br />

berechnet. „Sind zu wenige Einsätze<br />

kalkuliert, geht dies zulasten<br />

des Dienstleisters“, warnt<br />

FGL-Geschäftsführer Achim<br />

Meierewert. Teuer machten den<br />

Winterdienst auch die Ausgaben<br />

für Streumittel. Wulff hat in diesem<br />

Jahr rechtzeitig bestellt.<br />

„Von Juni bis Juli war der Preis<br />

bereits gestiegen. Ein Teil der<br />

Lieferanten hat im Juli gar keine<br />

Bestellungen mehr angenommen.<br />

Das habe ich noch nie<br />

erlebt.“<br />

Die Bilanz der Tagung war<br />

eher ernüchternd: Wirklich lohnend<br />

ist der Winterdienst nicht,<br />

so zumindest die einhellige Mei-<br />

nung der Teilnehmer. „Er setzt<br />

dem Fuhrpark enorm zu, auch<br />

wenn man mit den Fahrzeugen<br />

gar kein Salz streut“, sagt Wulff.<br />

Der Wartungsaufwand und die<br />

Folgekosten sind hoch. Verzichtbar<br />

ist der Winterdienst allerdings<br />

auch nicht, da er hilft, die<br />

Kunden zu binden. Im Sommer<br />

die Außenanlage pfl egen, im<br />

Winter Einfahrten, Wege und<br />

Parkplätze räumen – von diesem<br />

Servicepaket kann und<br />

möchte sich kaum ein Betrieb<br />

trennen. „Der Winterdienst ist<br />

ein zusätzlicher Service für Kunden<br />

und verhilft zu Folgeaufträgen“,<br />

sagt Meierewert. Außerdem<br />

können die Mitarbeiter<br />

während der kalten Monate<br />

weiterarbeiten.<br />

Auf der Tagung gab es auch<br />

konkrete Ergebnisse: So wird<br />

eine Arbeitsgruppe einen modularen<br />

Mustervertrag erstellen,<br />

der den Verbandsmitgliedern als<br />

Orientierungshilfe und Anregung<br />

kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt wird. sw/FGL<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER<br />

7


meldungen<br />

FAchtAgung Für die WohnungsWirtschAFt<br />

Altersgerechte Außenanlagen beeinflussen Wohnungsmarkt<br />

Wohnungsgesellschaften<br />

müssen heute aktiv<br />

werden, um in 20 Jahren<br />

noch erfolgreich zu sein<br />

– so lautete eine wichtige<br />

Aussage auf der Fachtagung<br />

„Wohnen im Alter<br />

– auch das Wohnumfeld<br />

zählt“. sie gab wichtige<br />

hinweise und denkanstöße<br />

zur Anlage und<br />

Pflege von Außenflächen.<br />

Die Gesellschaft in Deutschland<br />

altert. Darauf müssen<br />

sich die Wohnungsgesellschaf-<br />

ten zunehmend einstellen –<br />

durch angepasste Wohnungsan-<br />

gebote und Außenanlagen. Dies<br />

verdeutlichte die Fachtagung<br />

„Wohnen im Alter – auch das<br />

Wohnumfeld zählt“ für Vertreter<br />

der Wohnungswirtschaft im<br />

Rahmen der Bundesgartenschau<br />

Koblenz. Veranstalter<br />

waren Verbände der Wohnungswirtschaft<br />

und des Garten-,<br />

Landschafts- und Sportplatz-<br />

WINTERDIENST<br />

Schneefräsen Räumschilder<br />

Salz-, Splitt- u.<br />

Sandstreuer<br />

LIPCO Anbaugeräte sind<br />

passend für alle Trägerfahrzeuge<br />

wie Einachser,<br />

Motormäher, Traktor, Radlader<br />

und Bagger aller<br />

Fabrikate.<br />

Exzellente Adaptertechnik -<br />

Trägerfahrzeug kann gewechselt<br />

werden.<br />

NUR bei LIPCO!<br />

Sofort anrufen!<br />

Für kostenloses Angebot!<br />

LIPCO GmbH<br />

Am Fuchsgraben 5b<br />

D-77880 Sasbach<br />

Telefon: +49 (0) 7841-6068 0<br />

Telefax: +49 (0) 7841-6068 10<br />

eMail: mail@lipco.com<br />

Internet: http://www.lipco.com<br />

ANBAUGERÄTE<br />

8 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

BILDER: Wendebourg (1), VGL (2)<br />

baus (Rheinland-Pfalz und Saarland<br />

sowie Nordrhein-Westfalen).<br />

Nicht nur barrierefreie Zuwegungen,<br />

sondern auch die Ästhetik<br />

von Grünanlagen beeinflussen<br />

die Vermietbarkeit von<br />

Wohnungen. „Ältere Menschen<br />

sind nicht mehr so mobil, daher<br />

wird das Wohnumfeld intensiver<br />

wahrgenommen“, erinnerte Peter<br />

Berg vom Präsidium des<br />

GaLaBau-Verbands Rheinland-<br />

Pfalz und Saarland.<br />

Laut Gartentherapeut Andreas<br />

Niepel, Hattingen, sei es bekannt,<br />

dass Menschen besser<br />

gesunden, wenn sie Ausblick<br />

auf eine grüne Landschaft haben.<br />

Dabei sei grüne Wildnis<br />

aber nicht so hilfreich wie gestaltete<br />

Gärten, die Sicherheit<br />

und Geborgenheit vermitteln.<br />

Zudem sollten Gärten dazu beitragen,<br />

dass die Menschen ihre<br />

sensorischen Fähigkeiten üben<br />

können – und Düfte erlebbar<br />

werden. Wichtig ist es bei seniorengerechten<br />

Gärten, einen<br />

Rundlauf anzulegen und windgeschützte<br />

Aufenthaltsbereiche<br />

in Wohnungsnähe zu schaffen.<br />

Laut Ute Wünsch, Landschaftsarchitektin<br />

aus Bad Kreuznach,<br />

sollten solche Gärten Naturerlebnisse<br />

ermöglichen und pflegeleicht<br />

sein. Hochbeete und<br />

spezielle Möbel kommen dabei<br />

der geringeren Beweglichkeit<br />

älterer Menschen entgegen.<br />

Wohnungsgesellschaften<br />

müssten heute aktiv werden,<br />

um in 20 Jahren noch erfolgreich<br />

zu sein, sagte Sabine<br />

Mersch johann, Geschäftsführerin<br />

der Rheinisch-Bergischen<br />

Siedlungsgesellschaften GmbH.<br />

Aktivität der Mieter zulassen<br />

Ihre Empfehlung: „Mit offenen<br />

Augen durch die Siedlung gehen<br />

und schauen, was man verbes-<br />

sern kann.“ Gartenaktivitäten<br />

der Mieter sollten zugelassen<br />

werden, solange Verkehrssicherheit<br />

und Nachbarschaft<br />

nicht beeinträchtigt werden.<br />

Gut angenommen werden ein<br />

Generationenspielplatz und eine<br />

Boulebahn.<br />

„Es gibt auch 80- bis 90-Jährige,<br />

die noch fit sind und an<br />

Gartenarbeit interessiert“, steuerte<br />

Karl-Heinz Abraham seine<br />

Erfahrungen als Vorstandsvorsitzender<br />

des Wohnungsvereins<br />

1 2<br />

3<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Hochbeete erleichtern<br />

Älteren nicht nur die<br />

Arbeit, sondern auch<br />

die Wahrnehmung der<br />

Pflanzen.<br />

Ines Thiele von der WB<br />

Wohnraum Mainz und ...<br />

... Karl-Heinz Abraham<br />

vom Wohnungsverein<br />

Herne sprechen sich<br />

dafür aus, Bewohner bei<br />

der Gestaltung des<br />

Umfelds zu beteiligen.<br />

Herne bei. Wer den Bewohnern<br />

anbiete, ihr Wohnumfeld mit zu<br />

gestalten, werde sich wundern,<br />

welche Aktivitäten sich entwickeln.<br />

Da Senioren häufig langjährige<br />

und zahlungskräftige Kunden<br />

sind, hält es Ines Thiele von<br />

der WB Wohnraum Mainz GmbH<br />

& Co. KG für richtig, die Senioren<br />

bei der Schaffung attraktiver<br />

Grün- und Aufenthaltsflächen<br />

einzubeziehen und Mieterinitiativen<br />

zu unterstützen.<br />

Dabei ist auch auf die Art der<br />

Kommunikation zu achten.<br />

Klein gedruckte Texte und überfrachtete<br />

Inhalte kommen<br />

schlecht an, genauso wenig die<br />

Vokabeln „seniorengerecht“,<br />

„barrierefrei“ oder „behindertengerecht“.<br />

Besser sei, von<br />

„Komfortwohnen“ zu sprechen.<br />

Dennoch sei die Nachfrage<br />

nach Barrierefreiheit riesig, so<br />

Ines Thiele. VGL


studie zu unterneHMen in geBäude- und FläcHenManageMent<br />

umsatz gestiegen, aber Markt in teilen gesättigt<br />

Die Lünendonk GmbH aus<br />

Kaufbeuren hat ihre neuen<br />

Studien ergebnisse über den<br />

deutschen Facility-Dienstleistungsmarkt<br />

vorgestellt. Darin<br />

flossen die Angaben von 76 Unternehmen<br />

ein. Sie erwirtschafteten<br />

2010 zusammen einen<br />

Inlandsumsatz von 15,0 Mrd. e<br />

(2009: 13,9 Mrd. e) und übertra-<br />

Winterdienst-regelWerk<br />

Merkblätter<br />

zum Bestellen<br />

Der Verlag der Forschungsgesellschaft<br />

für Straßenund<br />

Verkehrswesen (FGSV Ver-<br />

lag) hat Ende des vergangenen<br />

Jahres das neue „Merkblatt für<br />

den Winterdienst auf straßen“<br />

(FGSV 416) herausgegeben.<br />

Es ersetzt das „Merkblatt<br />

für den Unterhaltungs- und Betriebsdienst<br />

an Straßen, Teil:<br />

Winterdienst“, Ausgabe 1997<br />

(FGSV 390/12). Es bezieht sich<br />

auf Straßen einschließlich Radund<br />

Gehwege, Parkplätze und<br />

Rastanlagen.<br />

Das Merkblatt gibt Empfehlungen<br />

für die praktische Durchführung<br />

des Winterdienstes injeder<br />

Hinsicht. Der Inhalt wird<br />

ergänzt durch eine Betrachtung<br />

der Wirtschaftlichkeit des Winterdienstes.<br />

Außerdem sind die „Hinweise<br />

für Beschaffung und einsatz<br />

von streumaschinen (H<br />

streuM)“ (FGSV 418) erschienen.<br />

Das Heft ersetzt das bisherige<br />

„Merkblatt für die Überprüfung<br />

von Streugeräten für den<br />

Straßenwinterdienst“, Ausgabe<br />

1989, Ergänzte Fassung 1993<br />

(FGSV 352). Näheres dazu lesen<br />

Sie im Beitrag zu Streuern auf<br />

Seite 24. Für FGSV-Mitglieder<br />

gibt es Preisnachlässe. Beide<br />

Titel können Sie bestellen unter<br />

www.fgsv-verlag.de. Red<br />

fen ihre Wachs tumsprognosen<br />

für 2010 mit durchschnittlich<br />

8,5 % deutlich. Hatten in der Vorjahresstudie<br />

noch 28,6 % der<br />

Analysierten einen Umsatzrückgang<br />

zu verzeichnen, so hat sich<br />

diese Zahl 2010 auf 6,6 % reduziert.<br />

Das Auslandsumsatzwachstum<br />

ist erneut höher als<br />

das Inlandsumsatzwachstum.<br />

<strong>2011</strong>-MC-TRE-11- JP<br />

Dies sei auch darauf zurückzuführen,<br />

dass der deutsche Markt<br />

in Teilen gesättigt sei. Das Personal<br />

im Inland wurde im Durchschnitt<br />

um 3,6 % erhöht (2009:<br />

4,1 %). Insgesamt beschäftigten<br />

sie in Deutschland 327 830 Mitarbeiter.<br />

73 % der Studienteilnehmer<br />

geben an, an der Entwicklung<br />

Reinigungstechnik · Kommunaltechnik<br />

Kompakt, wendig und<br />

leistungsstark: der neue<br />

Multicar TREMO T<br />

• nur 1,30 m breit – ideal für Rad-,<br />

Fuß- und Friedhofswege<br />

• dynamisches, feinfühliges Fahren bis<br />

60 km/h, Wenderadius nur 4,75 m<br />

• Transportleistung bis 2,8 t<br />

Zuladung (bei 5 t zulässigem<br />

Gesamtgewicht)<br />

• extrem verbrauchsgünstiger 2-Liter-<br />

VW-Motormit 75 kW (102 PS),<br />

erfüllt Euro 5 und EEV-Norm<br />

CMS Berlin<br />

20.– 23.9.<strong>2011</strong><br />

Hako-Stand<br />

Halle 1.2<br />

Stand 1.2/200<br />

Wir freuen<br />

uns auf<br />

Ihren Besuch!<br />

Der neue TREMO T<br />

Der Schmalspur-Transporter –<br />

kompakt, wendig und leistungsstark<br />

nachhaltiger Angebote hinsichtlich<br />

Energie und Umwelt zu arbeiten.<br />

In Zukunft werden sich<br />

Anbieter in einem hart umkämpften<br />

Markt auch durch<br />

umweltbewusstes Verhalten,<br />

soziales Engagement sowie Mitarbeiter-,<br />

Ausbildungs- und Motivationsprogramme<br />

von anderen<br />

differenzieren müssen. Lü<br />

Nur 1,30 m Gesamtbreite und ein Wenderadius von 4,75 m:<br />

Der neue Multicar TREMO T ist der ideale Schmalspur-Transporter<br />

für Kommunen, den GALA-Bau, Friedhofsverwaltungen und<br />

Gewerbebetriebe – oder kurz: das kostensparende Transport-<br />

Talent mit vielen Einsatzmöglichkeiten!<br />

Informieren Sie sich – auf www.hako.com/tremo-t<br />

Zweigwerk Multicar · 99880 Waltershausen · Zentraler Informationsdienst Tel. 04531- 806 497<br />

multicar@hako.com<br />

3/<strong>2011</strong> FlächenManager 9


MELDUNGEN<br />

NAWARO-KOMMUNAL<br />

Neues Infoblatt<br />

Die Fachagentur Nachwachsende<br />

Rohstoffe e. V. (FNR)<br />

gibt zu ihrem Themenportal<br />

www.NawaRo-kommunal.de<br />

seit Kurzem ein Infoblatt heraus<br />

(siehe Cover). Es bedient viele<br />

kommunale Handlungsfelder im<br />

Themenspektrum Energie,<br />

nachhaltiges Bauen und Wirtschaften<br />

sowie Ressourcenschonung.<br />

Bei NawaRo-kommunal erhalten<br />

Beschäftigte von Kommunen<br />

Informationen zu:<br />

» Zusammenhängen zwi-<br />

schen Ressourcenschutz,<br />

Produktqualität und Klima<br />

» fi nanziellen Einnahmequellen<br />

» Möglichkeiten der Ein- Einbindung<br />

von Produkten<br />

aus aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen in den berufl ichen<br />

Handlungsbereich<br />

» Ökologieorientierung<br />

in der Beschaffungspraxis<br />

» kommunalen Klima- Klimakonzepten<br />

und Selbstverpflichtungen<br />

von<br />

Kommunen<br />

TREFFEN VON AUSBILDUNGSINSTITUTEN<br />

Die Anforderungen für die<br />

Schulung von qualifi zierten<br />

Spielplatzprüfern sind in der<br />

neuen DIN SPEC 161 formuliert.<br />

Nach den Vorgaben sollen Institutionen<br />

ein bundeseinheitliches<br />

Verfahren zur Organisation<br />

und Verwaltung des Fragenpools<br />

sowie der Prüfungsergebnisse<br />

der theoretischen Prüfung<br />

zum Qualifi zierten Spielplatzprüfer<br />

nach der DIN SPEC 161<br />

etablieren. Zuletzt waren die<br />

FLL (Forschungsgesellschaft<br />

Landschaftsentwicklung Landschaftsbau)<br />

sowie der BSFH<br />

(Bundesverband der Spielgerä-<br />

» biobasierten Produkten und<br />

Hersteller/Lieferanten solcher<br />

Produkte<br />

» Erfahrungen anderer Kommunen<br />

in diesem Zusammenhang.<br />

Die FNR ist Projektträger des<br />

Bundesministeriums für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) und<br />

unterstützt Forschung, Entwicklung,<br />

Demonstration, Markteinführung<br />

und Fachinformation/<br />

Öffentlichkeitsarbeit zu nachwachsenden<br />

Rohstoffen. FNR<br />

te- und Freizeitanlagenhersteller)<br />

in der DIN SPEC 161 als<br />

mögliche Institutionen für diese<br />

Aufgabe gelistet worden.<br />

Nun hat der betreffende DIN-<br />

Ausschuss seine Arbeit beendet.<br />

Der FLL wurde in Aussicht<br />

gestellt, dass der Fragenpool in<br />

Kürze komplett bereitgestellt<br />

werden soll. Drei Institute, die<br />

eine Ausbildung zum Spielplatzprüfer<br />

anbieten, folgten nun<br />

einer Einladung in die FLL-Geschäftsstelle,<br />

zwei weitere Institute<br />

signalisierten Gesprächsbereitschaft,<br />

ein Institut beabsichtigt,<br />

keine Ausbildungsakti-<br />

FRÜHLINGSFLOR AUS BLUMENZWIEBELN<br />

Die Saison startet jetzt!<br />

Wer seinen Kunden oder<br />

den Bürgern noch etwas<br />

des, Muscari, Puschkinia und<br />

Scilla verwildern zum Teil willig<br />

Gutes tun will, bringt jetzt noch und bilden auf Dauer zwischen<br />

großfl ächig Blumenzwiebeln Februar und März ausgedehnte,<br />

(Geophyten) in die Erde. Mit den aufheiternde Farbfl ächen. Be-<br />

dankbaren Zwiebel- und Knolsonders geeignet sind Chionolenpfl<br />

anzen lassen sich immer doxa luciliae, Corydalis cava,<br />

wieder überraschende Effekte Crocus tommasinianus, C. ver-<br />

erzielen. Gerade nach den graunus und Scilla siberica. Bei<br />

en Wintermonaten sorgen früh- Schneeglöckchen gilt nach wie<br />

lingsblühende Geophyten als vor der Rat: Nur Galanthus niva-<br />

Inbegriff des Frühjahrsfl ors für lis sortenrein bestellen und Al-<br />

gute Laune in Gärten, Parks, ternativlieferungenzurückwei- Wohnanlagen und öffentlichen sen. G. elwesii und G. woronowii<br />

Freiräumen. Als Marketingmaß- kommen weitestgehend aus<br />

nahme gegenüber unzufriede- Wildsammlungen und führen<br />

nen Kunden oder kritischen auch nicht zu vergleichbaren<br />

Bürgern sind Blumenzwiebeln Verwilderungseffekten.<br />

erste Wahl.<br />

Die beste Pfl anzzeit startet<br />

Wer mit einfachen und ro- jetzt und reicht bis in den Oktobusten<br />

Arten und Sorten arbeiber. Die Zwiebeln können aber<br />

tet, kann mit der Pfl anzung auch gesetzt werden, solange der<br />

nachhaltige Effekte erzielen: Boden offen ist. Nur wird das<br />

gerade Lilienblütige Tulpen, ein- Pfl anzmaterial durch längeres<br />

fache Darwin-Hybriden, Narzis- Lagern nicht besser. Für die<br />

sen und Hyazinthen haben bei großfl ächige, rationelle Pfl an-<br />

einigermaßen günstiger Pfl anzzung von Geophyten stehen<br />

situation eine lange Lebensdau- mittlerweile gute Maschinen zur<br />

er. Die botanischen Kleinblumenzwiebeln<br />

wie Chionodoxa,<br />

Corydalis, Crocus, Hyacinthoi-<br />

Verfügung. tw<br />

Kooperation für FLL-Zertifi zierten Spielplatzprüfer<br />

10 FLÄCHENMANAGER<br />

3/<strong>2011</strong><br />

vitäten nach DIN SPEC 161<br />

aufnehmen. Erörtert wurden<br />

Kooperationsmöglichkeiten bei<br />

der Realisierung des „FLL-Zertifi<br />

zierten Spielplatzprüfers nach<br />

DIN SPEC 161“ durch die FLL,<br />

erste Vereinbarungen wurden<br />

getroffen.<br />

Transparenz und Qualität<br />

Einig waren sich alle Beteiligten<br />

vor allem, dass die Schulungen<br />

inhaltlich und organisatorisch<br />

transparent und qualitativ hoch-<br />

wertig sein sollen. Wie beim<br />

„FLL-Zertifi zierten Baumkontrol-<br />

leur“ soll diese Qualität für die<br />

Praxis erkennbar werden und<br />

eine entsprechende Nachfrage<br />

nach solchen Prüfern begrün-<br />

den.<br />

Die FLL wird kooperierende<br />

Ausbildungsinstitute durch eine<br />

spezielle Publikation sowie<br />

durch intensive Öffentlichkeits-<br />

arbeit unterstützen. Vereinbart<br />

wurden regelmäßige Abstim-<br />

mungen zwischen den Ausbil-<br />

dungsinstituten, die die FLL or-<br />

ganisiert, sowie die freiwillige<br />

Überwachung von Prüfungen<br />

vor Ort durch Supervisoren, die<br />

die FLL entsendet. FLL


NEUES BUCH<br />

Spielplätze fachgerecht<br />

warten und pfl egen<br />

Die DEKRA verweist neben<br />

den gesetzlichen Vorgaben<br />

die Zusammenhänge für die<br />

Praxis. Nachvollziehbar wird<br />

aus dem BGB auf die strengen, über Fragen wie Sicherheitsin-<br />

in Normen festgeschriebenen spektionen, Wartungsintervalle<br />

Maßstäbe, die der Sicherheit usw. informiert. Mit vielen Bil-<br />

von Kindern auf Spielplätzen dern, Tipps, Erläuterungen,<br />

dienen. Das neue Taschenbuch Checklisten und Musterproto-<br />

„Spielplatzwartung heißt Spielkollen ist das Werk eine wertplatzsicherheit“<br />

beleuchtet die volle Orientierungshilfe – für das<br />

Rolle von DIN-Normen und ge- Pfl ege- und Wartungspersonal,<br />

setzlichen Bestimmungen bei für Haustechniker und Hausver-<br />

der Wartung und Pfl ege von waltungen sowie für Betreiber<br />

Spielplatzanlagen und -geräten von Kindergärten und Kitas.<br />

und beschreibt<br />

Autor Jörg Rampke arbeitet<br />

in leitender Funktion für Planung<br />

und Ausführung im Bereich<br />

Spielplatzwartung. Er gibt<br />

Workshops und wirkt in Radiound<br />

TV-Beiträgen zum Thema<br />

Kinderspielplatz mit.<br />

Jörg Rampke: Spielplatzwartung<br />

heißt Spielplatzsicherheit<br />

– Mängel erkennen – Mängel<br />

beseitigen. 1. Aufl age <strong>2011</strong>. 104<br />

S. A5. Broschiert. Beuth Verlag,<br />

ISBN 978-3-410-205. 34 e. PR<br />

GESEHEN, GEKNIPST<br />

Helme auf Spielplätzen abnehmen!<br />

Zum Glück tragen immer mehr Kinder einen Fahrradhelm. Auf Klet-<br />

ternetzen und -geräten ist ein Helm jedoch gefährlich, weil man<br />

sich damit verfangen oder strangulieren kann. So sind schon schwe-<br />

re Unfälle passiert (übrigens auch mit Schlüsselbändern). Dies hat<br />

etliche Kommunen dazu veranlasst, solche für alle „lesbare“ Schilder<br />

aufzustellen. Eine Vorschrift gibt es dazu nicht. Bild: tw<br />

Bayerische<br />

Gemeindezeitung


meldungen<br />

Wer hat’s erfunden? die schWeizer<br />

Mit rasenenergiegitter eis und Warmwasser bereiten<br />

Für die Erfindung zeichnen sich vielseitige Anwendungen ab.<br />

Das Sportamt der Stadt Basel<br />

(Eric Hartmann) hat ein<br />

neuartiges System entwickelt,<br />

das es ermöglicht, Kunsteis auf<br />

Naturrasen zu produzieren, zum<br />

������������ ������������ ��������������<br />

� ��� � � ���<br />

����� ��<br />

���� � � �<br />

������������ ��������� ����<br />

� �������������<br />

� ���������������� ��<br />

��<br />

� ����������������������� ������������ Verkauf über den Fachhandel.<br />

Vom Profi empfohlen!<br />

eurosystems Deutschland<br />

Motorgeräte Handelsgesellschaft mbH<br />

Im Fuchshau 14, 73635 Rudersberg<br />

Tel.: 07183/3 05 90-0, Fax: 3 05 90-20<br />

info@eurosystems-motorgeraete.de<br />

12 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

Beispiel für eine Eisbahn. Der<br />

Naturrasen wird dabei mit einem<br />

unverrottbaren Kunststoff-<br />

Rasengitter unterlegt. Darin<br />

liegen Rohre, in denen ein Wär-<br />

Die Stadt Wiesbaden soll sauberer<br />

werden und sich einheitlich<br />

sauber darstellen. Für dieses<br />

Vorhaben wurde ein Qualitätssicherungssystem<br />

installiert.<br />

Zunächst wird es im „Historischen<br />

Fünfeck“ in der Innenstadt<br />

getestet. Nach bestimmten<br />

Kriterien beurteilen Mitarbeiter<br />

der Straßenreinigung<br />

nach einer zufälligen Auswahl<br />

die Straßen und bewerten sie<br />

mit Schulnoten von 1 bis 5. Es<br />

wird zum Beispiel auf Laub, Hun-<br />

WERKBILD<br />

me- beziehungsweise Kältemedium<br />

zirkuliert. Unterhalb und<br />

oberhalb dieser Rasengitter befindet<br />

sich der herkömmliche<br />

Aufbau des Naturrasens. An der<br />

Oberfläche sind die Rasengitter<br />

nicht erkennbar, sie wirken sich<br />

nicht negativ auf den Liegekomfort<br />

aus.<br />

Noch unerforscht ist jedoch<br />

das Verhalten von Naturrasen<br />

im Dauerfrost. Es wird über den<br />

nächsten Winter auf einer<br />

240 m2 großen Versuchsfläche<br />

im Baseler Gartenbad Eglisee<br />

getestet. Erste Resultate sollen<br />

im Mai 2012 vorliegen. Für das<br />

Energierasengittersystem zeichnen<br />

sich folgende Anwendungsmöglichkeiten<br />

ab:<br />

stadt Wiesbaden startet QualitätssicherungssysteM<br />

Pilotversuch zur Stadtreinigung<br />

dekot und Müll geachtet. Dies<br />

soll keine Kontrolle der Arbeit<br />

der Mitarbeiter sein. Der Zeitpunkt<br />

der Kontrolle wird ebenfalls<br />

zufällig gewählt. Die Datensammlung<br />

soll langfristig ein<br />

Bild über die Sauberkeit in den<br />

Straßen abgeben. Die Stadt verspricht<br />

sich davon folgenden<br />

Nutzen:<br />

» Sie erhält Kenntnisse, wo in<br />

der Stadt Defizite sind und wo<br />

nachgebessert werden muss.<br />

Sie erhält eine Entscheidungs-<br />

»<br />

Kurzinfos<br />

» Eisflächen im Winter in Parkanlagen<br />

(Eventeis),<br />

» Gewinnung von Solarenergie<br />

in Privatgärten (zum Beispiel für<br />

die Beheizung von Schwimmbecken),<br />

» Gewinnung von Solarenergie<br />

auf Flachdächern mit extensiver<br />

Begrünung (für die Gewinnung<br />

von Warmwasser),<br />

» Gewinnung von Solarenergie<br />

an südlichen Böschungen mit<br />

extensiver Begrünung (Autobahn,<br />

Eisenbahn, Ufer).<br />

Die reinen Produktionskosten<br />

des innovativen Systems<br />

werden mit circa 30 e/m2 veranschlagt<br />

(exklusive Einbaukosten).<br />

Das Patent ist angemeldet.<br />

crs<br />

hilfe dafür, die Straßen nach<br />

Reinigungsklassen einzuteilen.<br />

» Der städtischen Straßenreinigung<br />

wird eine höhere Wertschätzung<br />

entgegengebracht,<br />

weil die Bürger merken, dass sie<br />

nicht allein für die Sauberkeit<br />

zuständig sein kann.<br />

» Bei den Bürgern entsteht ein<br />

höheres Bewusstsein für Sauberkeit.<br />

Das haben Erfahrungen<br />

aus anderen Städten mit Qualitätssicherungssystem<br />

gezeigt.<br />

aus FR-online, 21. 6. <strong>2011</strong><br />

» » » gebäudereinigerhandwerk: Mehr Lohn ab 2012 » » » tarifeinigung im<br />

galabau: Mitarbeiter bekommen 3,2 Prozent mehr » » » demopark + demogolf<br />

<strong>2011</strong>: Freilandmesse weiter gewachsen » » » Winterdienst: Thüringer Kommunen<br />

protestieren gegen Zuschusskürzungen » » » tourenplanung Winterdienst:<br />

Große Resonanz auf Veranstaltung » » » erneuerbare-energien-gesetz: Regierung<br />

streicht Bonussystem » » » forschung: Straßenbäume im Klimawandel<br />

Alle Meldungen in voller Länge: www.flaechenmanager.com


Ein Grund mehr, sich einen John Deere anzuschaffen<br />

Die anerkannte Zuverlässigkeit und Produktivität unserer<br />

legendären Rasentraktoren der Serie X700 mit Dieselmotor<br />

machen sie zur ersten Wahl für Profianwender.<br />

Jetzt bekommen Sie für dieses Spitzenmodell den Frontkraftheber<br />

(US-Version) für 1 Euro*. Dank des Schnellanbausystems Quick-<br />

Tatch ist der An- und Abbau Ihrer Frontanbaugeräte ein Kinderspiel.<br />

Damit können Sie Ihren Rasentraktor vielseitig nutzen und<br />

das ganze Jahr über produktiver arbeiten. Also warten Sie nicht<br />

sondern nutzen Sie dieses einmalige Angebot!<br />

Besuchen Sie noch heute Ihren John Deere Vertriebspartner und<br />

vereinbaren Sie einen Vorführtermin.<br />

* Nur bei teilnehmenden Vertriebspartnern.<br />

Gültig mit dem Kauf eines X700 Serie Kompakttraktors für einen Frontkraftheber US Version<br />

vom 1. Oktober bis 15. Dezember <strong>2011</strong>.<br />

1 *<br />

Frontkraftheber<br />

C 443.1 D FKH11<br />

JohnDeere.com


meldungen<br />

umfrage<br />

Kommunen investieren mehr in<br />

Winterdienstvorbereitung<br />

Wir haben Vertreter von vier größeren Kommunen<br />

nach den Erfahrungen aus den vergangenen beiden<br />

schneereichen Wintern gefragt und uns erkundigt,<br />

Trotz des vielen Schnees im<br />

letzten Winter hatte unser Winterdienst<br />

die Lage gut im Griff.<br />

Gottfried Koch,<br />

Leiter der Technischen Betriebe Dormagen<br />

Wir stellen den Winterdienst von<br />

frühmorgens bis spätabends im<br />

Zwei-Schicht-Betrieb sicher,<br />

aber nicht nachts. Um auch auf<br />

schneereiche Winter in Zukunft<br />

vorbereitet zu sein, haben wir<br />

zwei Mitarbeitern den Lkw-<br />

Führerschein bezahlt und unseren<br />

Fuhrpark von zwei Groß-Lkw<br />

auf drei erweitert. So können<br />

Michael Sauer,<br />

Bereichsleiter Straßenreinigung und Winterdienst, Remscheid<br />

Was Probleme bereitete, war<br />

die Parkplatzsituation. Die Ablagemöglichkeiten<br />

für Schnee<br />

sind begrenzt. Schneeberge an<br />

den Straßenrändern und parkende<br />

Autos machten es dem<br />

Räumdienst nicht leicht. Nach<br />

diesen Erfahrungen haben wir<br />

unseren Fuhrpark nun um zwei<br />

» Investitionen und Infobroschüren für Bürger<br />

MUTTER W & K | D-79822 Titisee-Neustadt<br />

Tel. 07651/9354-0 | www.mutter-mwk.com<br />

14 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

UMFRAGE: Susanne Wannags, Redaktion <strong>FM</strong><br />

BILDER: Nico Hertgen, Städtische Betriebe Dormagen, Frankfurt/Main, Stuttgart<br />

wir mit einer dritten Schicht<br />

nachts Schnee räumen, falls<br />

nötig. Eine neue Sole-Mischanlage<br />

ermöglicht die sparsame<br />

Verteilung von Feuchtsalz. Zudem<br />

holen wir Angebote von<br />

privaten Winterdienstleistern<br />

für eventuelle Nachtdienste ein.<br />

Die Räum- und Streupflicht für<br />

uns als Kommune besteht nicht<br />

welche Veränderungen vorgenommen wurden, um<br />

gut gerüstet in die neue Saison zu gehen. Infrage<br />

kommen höhere Kapazitäten und neue Prioritäten.<br />

» Neue schmale Geräteträger und Klappschilder angeschafft<br />

kleine, schmale Geräteträger<br />

erweitert, mit denen wir auch<br />

in engeren Straßen räumen können.<br />

Seit zehn Jahren machen<br />

wir in einem Stadtteil gute Erfahrungen<br />

mit klappbaren Einbahnstraßen-Schildern.<br />

Wenn<br />

die Straße nur in eine Richtung<br />

befahren wird, entspannt das<br />

uneingeschränkt, sie steht unter<br />

dem Vorbehalt des Zumutbaren.<br />

Das gilt auch für die Pflichten<br />

unserer Bürger. Da gibt es viele<br />

Sicherheit im Winterdienst mit zuverlässiger<br />

Ersatz - und Verschleißteile - Versorgung<br />

Schürfleisten für Schneepflüge<br />

mit Qualitätsgarantie<br />

die Situation erheblich. Was die<br />

Kosten angeht, sind in schneereichen<br />

Wintern die Löhne, Wochenend-<br />

und Feiertagszuschläge<br />

der größte Kostenfaktor. Für<br />

den kommenden Winter fühlen<br />

wir uns wieder gut gerüstet –<br />

unser Salzlager, das 1 200 t fasst,<br />

ist voll.<br />

Unsicherheiten. Ein praktisches<br />

Beispiel: Wie breit muss nach<br />

starkem Schneefall ein Gehweg<br />

geräumt werden? Es ist niemandem<br />

zuzumuten, den gesamten<br />

Gehweg freizuschaufeln. Nun<br />

informieren wir mit einer Infobroschüre<br />

unsere Einwohner<br />

rechtzeitig über ihre Rechte und<br />

Pflichten und geben Tipps.


Stephanie Pieper,<br />

Pressesprecherin, FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH<br />

» Mehr Fahrzeuge, Personal und neue GPS-Tourenplanung<br />

De vergangenen beiden Winter<br />

in Frankfurt am Main haben sich<br />

klar von den Jahren davor un-<br />

terschieden. Deutlich wird das<br />

vor allem an der Anzahl der Win-<br />

terdiensteinsätze, die in beiden<br />

Wintern 09/10 und 10/11 ge-<br />

messen am langfristigen Mittel-<br />

wert um den Faktor 3,5 ange-<br />

stiegen ist. Der Streumittelver-<br />

brauch hat sich fast verdrei-<br />

facht. Außerdem mussten in<br />

erheblichem Umfang Überstun-<br />

den geleistet werden, die aller-<br />

dings durch das Führen von<br />

Jahresarbeitszeitkonten nicht in<br />

voller Höhe ergebniswirksam<br />

wurden.<br />

Die AWS verfügte bisher über<br />

eine Lagerkapazität von 2 600 t<br />

Streusalz, 300 000 l Sole und<br />

660 t Splitt. Die Salzlager wer-<br />

den nicht leergefahren, sondern<br />

täglich nach Bedarf mit nachbe-<br />

stelltem Salz aufgefüllt. Auf-<br />

grund der Kontingentierung der<br />

Salzindustrie in den letzten bei-<br />

den Winterperioden haben wir<br />

nun die Lagerkapazität auf rund<br />

3 100 t erhöht.<br />

Aus finanziellen, personellen<br />

und organisatorischen Gründen<br />

findet daher die Einteilung in<br />

sogenannte Dringlichkeitsstufen<br />

statt. In Stuttgart werden<br />

von dem 1 412 km langen Straßennetz<br />

durch den Eigenbetrieb<br />

AWS etwa 420 km Straßen der<br />

Dringlichkeit I (Hauptverkehrsund<br />

Durchgangsstraßen, Straßen<br />

mit öffentlichem Nahverkehr),<br />

zirka 230 km Straßen der<br />

Veränderungen aufgrund der<br />

beiden letzten Winter sind vor<br />

allem bei unserer Tochterfirma<br />

FFR deutlich spürbar, die Win-<br />

terdienst für Privat- und Gewer-<br />

bekunden anbietet. Wir haben<br />

im vergangenen Jahr eine GPS-<br />

gestützte Tourenplanung und<br />

-abwicklung eingeführt, die<br />

Dienstleistungsqualität und<br />

Kundenzufriedenheit sicherstellen<br />

soll. Außerdem haben wir<br />

zusätzliche Fahrzeuge und weitere<br />

Winterdienstausrüstung<br />

angeschafft und setzen mehr<br />

Stammpersonal ein.<br />

In Frankfurt sind die Straßen<br />

in A-, B- und C-Strecken einge-<br />

Dr. Thomas Heß,<br />

Geschäftsführer der AWS Abfallwirtschaft Stuttgart<br />

» Verschiedene Dringlichkeitsstufen<br />

Dringlichkeit II (wichtige Verbindungsstraßen<br />

und Wohnsammelstraßen)<br />

und ungefähr<br />

305 km Straßen der Dringlichkeit<br />

III (steile Wohnstraßen mit<br />

Steigung/Gefälle von mehr als<br />

5 %) betreut. Auf Fahrbahnen<br />

wird während der Winterperiode<br />

im Mehrschichtbetrieb mit<br />

73 Fahrern inklusive Reserve<br />

gearbeitet – wenn es sein muss,<br />

rund um die Uhr. Das ist mehr<br />

als gesetzlich gefordert.<br />

teilt. A und B haben Priorität,<br />

darunter fallen die Hauptverkehrsstraßen,<br />

die Strecken des<br />

ÖPNV und zum Beispiel Krankenhauszufahrten.<br />

Bei besonders<br />

langem und starkem<br />

Schneefall werden die C-Strecken<br />

– reine Wohnstraßen etc.<br />

– nur in Ausnahmefällen abgearbeitet.<br />

Dies empfinden viele<br />

Bürger als Benachteiligung. Hilfreich<br />

wäre mehr Verständnis<br />

dafür, dass wir nicht an allen<br />

Stellen gleichzeitig sein können.<br />

Allerdings muss auch die Öffentlichkeitsarbeit<br />

intensiviert<br />

werden, um das A-, B- und C-<br />

Prinzip zu vermitteln.<br />

Für den kommenden Winter<br />

sind wir bereits jetzt mit der<br />

Tourenplanung beschäftigt. Ab<br />

dem 1. November geht die Saison<br />

offiziell los und alles muss<br />

für den Einsatz bereit sein. Außerdem<br />

haben wir erneut 5 000<br />

t Streusalz bestellt und erwarten<br />

die Lieferung in den nächsten<br />

Wochen. Vom letzten Jahr<br />

haben wir zusätzlich noch<br />

knapp 2 500 t Salz auf Lager.<br />

Für Wind und Wetter<br />

ausgestattet!<br />

Erhältlich bei Ihrem örtlichen Efco Fachhändler.<br />

www.efco-motorgeraete.de


SchneefräSen<br />

Winterdienst im<br />

Handumdrehen<br />

Nahezu europaweit war der Markt<br />

bei handgeführten Schneefräsen<br />

buchstäblich leergefräst. Natürlich<br />

konnte niemand ahnen, dass handgeführte<br />

Schneefräsen gleich zweimal hintereinander<br />

so massenhaft gebraucht wurden –<br />

und zwar sogar im normalerweise eher<br />

milden Norddeutschland. Rasch nachproduzieren<br />

konnten die Hersteller ihre Gerä-<br />

16<br />

pflEgETECHnIK & fuHRpARK<br />

te dann leider auch nicht. Die Industrie<br />

fertigt vielmehr nur eine ganz bestimmte,<br />

vorher genau durchkalkulierte Anzahl Maschinen<br />

für die jeweils folgende Saison.<br />

Später muss der Markt eben damit auskommen,<br />

auch im kommenden Winter.<br />

Darum kann es weise sein, die Anschaffung<br />

diesmal nicht allzu lange aufzuschieben.<br />

Rechtzeitig zum Verkaufsstart finden<br />

1<br />

MARKTÜBERSICHT<br />

Winterdienstler in den noch vollständig bestückten<br />

Sortimenten rund um die Mittelklasse<br />

der Schneefräsen mit rund 71 cm<br />

Räumbreite und bis zu 50 t Räumleistung<br />

pro Stunde sicher das Modell ihrer Wahl.<br />

In der enormen Angebotsvielfalt entdecken<br />

Kenner beim genaueren Hinschauen<br />

zahlreiche handgeführte Schneefräsen, die<br />

unter einem jeweils etwas anders geform-<br />

1<br />

2<br />

Hybrid-Schneefräsen von Honda<br />

kombinieren Benzinmotoren für<br />

die Fräse mit elektrischem<br />

Fahrantrieb. Das Modell HSS<br />

1380i bietet 81 cm Räumbreite<br />

und 92 t/h Räumleistung.<br />

Hondas bewährte Hybrid-Schneefräse<br />

HSM 1180i (80 cm; 72 t/h)<br />

verfügt ab nun über den starken,<br />

sparsamen GX-390-Motor und<br />

heißt jetzt HSM 1380i.


Handgeführte Schneefräsen sind heiß begehrt<br />

in kalten Zeiten. Schon rechtzeitig sollte man<br />

sich deswegen eine Anschaffung überlegen,<br />

denn auch in diesem Herbst könnten die<br />

Maschinen rasch wieder ausverkauft sein.<br />

Einstufig oder zweistufig, Hydrostat oder<br />

Schalt getriebe, Räder oder Raupen – einige<br />

technische Hinweise helfen bei der Auswahl.<br />

ten und gefärbten Blechkleid nahezu bau-<br />

gleich sind. Aber auch Neulinge fi nden sich<br />

mit praktischen Orientierungshilfen rasch<br />

zurecht. Zunächst erklären Hersteller und<br />

Händler ihnen gerne einen wesentlichen<br />

konstruktiven Unterschied zwischen leich-<br />

ten, preisgünstigen Modellen für Privatan-<br />

wender und technisch komplexeren, leis-<br />

tungsfähigen Geräten für Profi s.<br />

Bereiten Sie sich auf<br />

den WINTER vor...<br />

Schützen Sie Ihre Schächte!<br />

... mit Produkten für<br />

• Schachtangleichung<br />

• Schlaglochsanierung<br />

Die Einstiegsmodelle<br />

arbeiten einstufi g, das be-<br />

Tel.: 0 84 44 - 91 99 950<br />

www.strassentechnik.de<br />

Ihr Partner in Sachen Sauberkeit<br />

auf der Nordbau in Neumünster! Stand N258<br />

www.kehrmaschine.de � Tel. 05467-92090<br />

deutet, dass bei ihnen der Schnee ein- ein- sem Schnee oder bei<br />

zig und allein durch die Frässchnecke auf hartem, vereistem Mate rial. Einstufi ge<br />

die notwendige Wurfgeschwindigkeit be- Schneefräsen sind gut für Anwender, die nur<br />

schleunigt und durch den Kamin wegge- kleine Bereiche räumen müssen, oder in<br />

schleudert wird. Dieses simple technische Gegenden, in denen selten Schnee fällt.<br />

Prinzip beschränkt ihre Verwendbarkeit und Eine höhere Fräs- und Wurfl eistung bie-<br />

Leistung insbesondere bei schwerem, nasten dagegen zweistufi ge Modelle, bei denen<br />

R<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER 17<br />

2


3<br />

3 Mit einem Elektrostarter (230 V) und<br />

hydrostatischem Fahrantrieb kommt<br />

die Stiga 1171 HST (71 cm Räumbreite)<br />

komfortabel auf Touren. Wurfrichtung<br />

und Auswurfweite sind<br />

elektrisch einstellbar.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

PFLEGETECHNIK & FUHRPARK<br />

Das Spitzenmodell ST 36 DLE von<br />

Ariens bietet 91 cm Räumbreite und<br />

wirft den Schnee bis zu 15 m weit.<br />

Der Auswurfkamin lässt sich seitlich<br />

schwenken.<br />

Einen Wintersportler präsentiert Eliet<br />

mit seinem Snowbob 9018 T (91 cm<br />

Räumbreite). Er entwickelt 115 t/h<br />

Räumleistung und 25 m Auswurfweite.<br />

Mit Mittelklassefräsen wie diesem<br />

Modell von Snapper (Herkules)<br />

räumen Winterdienstprofi s größere<br />

Parkplätze frei.<br />

18 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

der Schnee in der ersten Stufe, der Fräs-<br />

schnecke, lediglich zerkleinert wird. In der<br />

zweiten Stufe befördert ihn ein dahinter<br />

angeordnetes Gebläse mit hoher Geschwin-<br />

digkeit durch den Auswurfkamin nach<br />

draußen. draußen. Die zusätzlichen Komponenten<br />

machen diese Geräte technisch aufwendiger<br />

und damit natürlich auch kostspieliger.<br />

LEICHTER DIENSTBEGINN:<br />

STARTEN UND LOSFAHREN<br />

Schneefräsen werden nach ihrer Arbeitsbreite<br />

sowie der Fräsleistung und der Wurfweite<br />

beurteilt. Hierfür muss zunächst die<br />

Motorleistung passen. Für einstufi ge Einsteigermodelle<br />

sowie die Mittelklassefräsen<br />

verwenden die Hersteller nahezu ausnahmslos<br />

Benzinmotoren (Privatleute bekommen<br />

mittlerweile auch ein reines Elektromodell<br />

von Ariens, einige hochleistungsfähige<br />

Topmodelle von Yanmar und Yamatsu<br />

für Profi anwender haben wiederum<br />

Dieselmotoren).<br />

Gerade in klirrender Winterkälte lassen<br />

sich Verbrennungsmotoren natürlich nicht<br />

immer leicht starten. Deswegen werden<br />

häufi g spezielle Wintermotoren eingebaut,<br />

die schon mit einem beherzten Ruck per<br />

Seilzugstarter auf Touren kommen. Noch<br />

bequemer sind natürlich Elektrostarter – entweder<br />

als Ergänzung oder als Ersatz für die<br />

4 5<br />

6<br />

MARKTÜBERSICHT<br />

Reversierstarter. Mit einem Elektrostart per<br />

Steckdose und Netzkabel erleichtern Einsteigermodelle<br />

den Privatanwendern, teilweise<br />

auch leichte Mittelklassemodelle den Hausmeisterdiensten<br />

ihren Arbeitsbeginn. Modelle<br />

mit eingebauter Starterbatterie dürften<br />

jedoch etwas praktischer für professionelle<br />

Einsätze auf langen Strecken und an rasch<br />

wechselnden Einsatzorten sein.<br />

Nach dem Starten kommt das Losfahren.<br />

Einstufi ge Leichtmodelle brauchen hierfür<br />

überhaupt keinen eigenen Fahrantrieb. Vielmehr<br />

sind ihre Frässchnecken mit breiten<br />

Gummilippen versehen und schieben beim<br />

Rotieren über dem Untergrund die gesamte<br />

Maschine vorwärts. Das klappt natürlich<br />

nicht bei größeren Schneemengen, Steigungen<br />

und Hindernissen. Deswegen haben<br />

gewerbliche Geräte jeweils separate Fahrund<br />

Fräsantriebe. Die Fahrwerke bestehen<br />

entweder aus griffi gen Rädern mit speziellen<br />

Schneeprofi len oder aus Gummiraupen.<br />

TIPP<br />

Schubkraft, Fräs- und Wurfl eistung<br />

einer Schneefräse werden maßgeb-<br />

lich vom Verhältnis ihrer Räumbreite<br />

zur Motorleistung bestimmt. Wie<br />

stark oder schwach einzelne Modelle<br />

motorisiert sind, ließe sich also<br />

ganz einfach anhand ihrer technischen<br />

Daten vergleichen. Leider<br />

aber deklarieren manche Ausrüster<br />

die Motorleistung ihrer Maschinen<br />

nicht einheitlich.<br />

Maßgeblich für hierzulande verkaufte<br />

und verwendete Geräte ist die<br />

europäische Maschinenrichtlinie<br />

2006/42/EG. Gemäß ihrer Vorgabe<br />

soll die Leistung des Motors im Betriebszustand<br />

ermittelt und angegeben<br />

werden, also als Nennleistung<br />

bei entsprechender Nenndrehzahl.<br />

Honda beispielsweise hält sich an<br />

diese Maschinenrichtlinie. Nach anderen<br />

Vorgaben dagegen werden<br />

denselben Motoren höhere Leistungsangaben<br />

bescheinigt. Darauf<br />

sollte man beim Vergleichen verschiedener<br />

Schneefräsen achten.<br />

jz


Radfräsen sind bei Schneehöhen bis<br />

etwa 30 cm angenehm leicht zu lenken und<br />

sind dadurch wendiger als die bisweilen<br />

etwas plump wirkenden Raupenmodelle.<br />

Bei Geradeausfahrt sorgen automatische<br />

Differenzialsperren für einen sicheren Vortrieb.<br />

Sie lassen sich schön einfach wenden<br />

und beschleunigen damit den Winterdienst<br />

auf Flächen, die Bahn für Bahn freigefräst<br />

werden müssen. Die Raupenfräsen wiederum<br />

sind auf tiefem, weichem Schnee, an<br />

steilen Steigungen und wegen ihres geringen<br />

Bodendrucks auch auf wenig belastbarem<br />

Untergrund natürlich überlegen. Zudem<br />

überwinden sie mühelos auch Bordsteine<br />

und Stufen, wo Radfräsen leider passen<br />

müssen. Neben einer allzeit gleichbleibend<br />

hohen Traktion sorgen ihre Raupenfahrwerke<br />

zudem für eine exakte Höhenführung des<br />

Fräskopfes über der Verkehrsfl äche. Mittlerweile<br />

bekommt man bereits sehr leichte<br />

und preisgünstige Raupenmodelle.<br />

Zur Kraftübertragung vom Motor zum<br />

Fahrwerk verwenden viele Hersteller klassische<br />

Ganggetriebe mit bis zu sechs Fahr-<br />

DIE STARKEN TIROLER PARTNER<br />

stufen vorwärts und zwei Fahrstufen rückwärts<br />

für eine genaue Anpassung des Fahr-<br />

tempos an die Arbeitsbedingungen. Eine<br />

automatische Differenzialsperre ist dabei<br />

kein Luxusfeature, sondern Ausstattungsmerkmal<br />

professionell verwendbarer Maschinen.<br />

Verfechter von Ganggetrieben<br />

führen als Argumente ins Feld, dass man<br />

ohnehin meist mit einem konstanten Fahrtempo<br />

arbeiten will (das sich bei den fein<br />

abgestuften Getrieben sehr präzise einstellen<br />

lässt) und möglichst viel Motorleistung<br />

für den Fräsantrieb braucht (wobei Ganggetriebe<br />

bei der Kraftübertragung<br />

wenig Leistung schluschlucken). Dagegen argumentieren<br />

die Verfechter von Hydrostatgetrieben,<br />

dass einerseits<br />

deren ruckfreies Anfahren<br />

beim Vorwärts- und<br />

Rückwärtsfahren sowie die<br />

feinfühlig stufenlos einstellbare<br />

Geschwindigkeit,<br />

ohne zwischendurch auszu-<br />

UNITRAC UND GEOTRAC // mehr Effizienz im professionellen Ganzjahreseinsatz<br />

7<br />

Kärchers zweistufi ges Modell STH<br />

10.76 W (18,3 kW) bietet 72 cm<br />

Räumbreite, 12 m m Wurfweite Wurfweite und eine<br />

Lenkhilfe.<br />

124<br />

Pro<br />

TRAKTORENWERK LINDNER G<strong>MB</strong>H<br />

Ing.-Hermann-Lindner-Str. 4, 6250 Kundl/Tirol<br />

Tel. +43 5338 74 20-0, Fax-DW 333<br />

www.lindner-traktoren.at<br />

7<br />

€ 79.760,– *<br />

inkl. Klimaanlage<br />

5.12.<strong>2011</strong> und in Verbindung mit der Preisliste 02-<strong>2011</strong>.


8<br />

9<br />

10<br />

pflegeTeCHnIK & fuHRpARK<br />

Für anspruchsvolle Privatanwender<br />

und leichte professionelle Einsätze<br />

bietet Toro seinen Power Max 828<br />

OXE (71 cm Räumbreite, 14 m<br />

Wurfweite) oder das nahezu baugleiche<br />

Modell Power Max 1128 OXE.<br />

Komfortabel starten und fahren kann<br />

die Yanmar YSR 971 CS (Räumbreite<br />

71 cm) dank ihrem 12­Volt­Elektrostarter<br />

und dem einzigartigen<br />

CVT­Getriebe zum stufenlosen<br />

Einstellen des Fahrtempos.<br />

Die Raupenfräse Yamatsu SH913M­<br />

RA1 regelt das Fahrtempo autonom.<br />

Bei starker Motorbelastung fährt sie<br />

langsamer, damit Anwender immer<br />

mit maximaler Fräsleistung arbeiten<br />

können.<br />

kuppeln, komfortabler sind und damit den<br />

Bediener entlasten. Zudem verspricht ihr<br />

verschleißarmer Betrieb ein langes Maschinenleben<br />

auch bei professioneller Dauerbelastung.<br />

Schneefräsen mit Räderfahrwerken<br />

werden indessen ohnehin überwiegend<br />

mit Schaltgetrieben ausgerüstet, während<br />

professionelle Raupenmodelle eine hydrostatische<br />

Kraftübertragung haben.<br />

SPorTliCHE DiSziPlinEn:<br />

SCHnEE FräSEn unD WErFEn<br />

Nach dem Winterdiensteinsatz soll die geräumte<br />

Fläche wieder sicher begeh- oder<br />

befahrbar sein. Und der Zweck heiligt bekanntlich<br />

alle Mittel. Deswegen können<br />

schon kleine und leichte einstufige Schneefräsen<br />

aus dem unteren Preissegment<br />

durchaus einen wertvollen Dienst erfüllen.<br />

Weil nämlich die Gummilippen ihre Frässchnecken<br />

sanft über den Untergrund reiben,<br />

können sie die Fläche blank fegen. Das<br />

gelingt bestens bei frisch gefallenem Schnee<br />

auf Gehwegen. In solch einer Umgebung<br />

8 9<br />

10<br />

20 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

muss zudem selten der aufgefräste Schnee<br />

weit weggeschleudert werden.<br />

Dagegen sind zweistufige Schneefräsen<br />

geradezu dafür gemacht, schweren und<br />

nassen Schnee weit wegzuwerfen. Zudem<br />

können ihre mit Zähnen bewaffneten Frässchnecken<br />

auch harten, angefrorenen<br />

Schnee losbrechen. Weil aber diese Zähne<br />

nicht den Boden berühren und beschädigen<br />

dürfen, bleibt durch den gewollten Abstand<br />

zwischen Frässchnecke und Bodenoberfläche<br />

immer etwas Schnee liegen. Allerdings<br />

können sie umso besser große Schneemengen<br />

wegräumen – und zwar auch schwierigen,<br />

nassen Schnee. Denn in der ersten<br />

Stufe löst und zerkleinert ihre langsam, mit<br />

hohem Drehmoment rotierende Frässchnecke<br />

das Material sehr wirksam und transportiert<br />

es zur Förderturbine. Diese hochtourig<br />

drehende Turbine wiederum kann<br />

den losgefrästen Schnee sehr weit durch<br />

den Auswurfschacht davonschleudern.<br />

»<br />

MARKTÜbeRsICHT<br />

bezugsquellen<br />

Emak (Canadiana, Yamatsu, Wisconsin)<br />

Telefon +49 711/51 09 83-0<br />

www.emak-deutschland.de<br />

Eliet<br />

Telefon +32 56/7770 88<br />

www.eliet.be<br />

GGP (Stiga)<br />

Telefon +49 28 34/93 90-0<br />

www.stiga.de<br />

Herkules (Snapper)<br />

Telefon +49 561/9 81 86-0<br />

www.herkules-garten.de<br />

Hochfilzer (Ariens, Yanmar)<br />

Telefon +43 53 38/84 05-0<br />

www.hochfilzer.com<br />

Honda<br />

Telefon +49 69/83 09-0<br />

www.honda.de<br />

Kärcher<br />

Telefon +49 71 95/9 03-0<br />

www.kaercher.de<br />

Motec<br />

Telefon +49 44 03/81 64 80<br />

www.motec.de<br />

MTD<br />

Telefon +49 68 05/79-0<br />

www.mtdeurope.com<br />

Toro<br />

Telefon +32 14/56 29 60<br />

www.toro.de


Eine brauchbare Schneefräse der Mittel-<br />

klasse kann durchaus 50 Tonnen Schnee pro<br />

Stunde losfräsen und bringt 10 bis 15 m Wurf-<br />

weite. Einige Spitzenmodelle für schwere<br />

Winterdiensteinsätze in Mittel- und Hochge-<br />

birgen schleudern den Schnee sogar 20 bis<br />

25 m weit. Dabei halten namhafte Ausrüster<br />

die Leistungsangaben von Modellen ihrer<br />

Wettbewerber für durchaus verlässlich.<br />

Ein gewisser Beratungsbedarf beim Händ-<br />

ler bleibt trotzdem. Denn die Fräs- und Wurf-<br />

leistung einer Maschine hängt entscheidend<br />

davon ab, wie leicht oder schwer, nass oder<br />

trocken, frisch oder vereist der Schnee ist.<br />

Auch die Flächengröße und die erwartete<br />

Schneehöhe bestimmen die Geräteauswahl.<br />

Prima auch, wenn der Händler überhaupt ein<br />

breites Sortiment verfügbar hat und seinen<br />

Kunden umfassend beraten kann.<br />

Bei einfachen Modellen lässt sich der<br />

Kamin und damit die Wurfrichtung von Hand<br />

über einen Hebelmechanismus verstellen.<br />

Als etwas komfortabler werden dagegen<br />

Maschinen gesehen, bei denen die Richtung<br />

und Wurfweite sich elektrisch regulieren<br />

Kosten im Griff...<br />

DNAS- Software<br />

Lösung mit System solution with system<br />

- rufen Sie uns an!<br />

testen überzeugt<br />

Luft-Bodentemperatursensor<br />

Bordco mputer<br />

Hersteller unabhängiger Telematiksysteme<br />

www.info-tech.biz<br />

Fon: +49 (0) 76 55 - 93 37 - 0<br />

Reinigungstechnik für<br />

den Ganzjahreseinsatz<br />

FIFIKUS<br />

lassen. Insbesondere bei häufigen Richtungswechseln<br />

oder wenn man Hindernissen<br />

wie etwa parkenden Autos ausweichen<br />

muss erleichtern elektrisch steuerbare Modelle<br />

erheblich den ohnehin harten Winterdienst.<br />

Komfort-Komponenten:<br />

Licht und WohLfühLWärme<br />

Nichts spricht also gegen das Komfortmerkmal<br />

einer elektrischen Kaminverstellung.<br />

Auch lichtstarke Arbeitsscheinwerfer sollten<br />

vorhanden sein. Denn eine ausreichende<br />

Beleuchtung brauchen gewerbliche und<br />

kommunale Anwender, die bereits in den<br />

frühen Morgenstunden und bis in die abendliche<br />

Dunkelheit hinein arbeiten, sowieso.<br />

Eine elektrische Griffheizung dagegen wird<br />

gerne als Luxusmerkmal für Privatanwender<br />

gesehen, weil professionelle Winterdienstler<br />

ohnehin dicke Handschuhe tragen.<br />

Ein wichtiger Teil des Bedienkomforts<br />

sind schließlich noch die Bedienelemente.<br />

Sie sollten einfach und logisch aufgebaut<br />

DNAS - Software<br />

Einfachste Bedienung<br />

Keine Folgekosten<br />

Ganzjährig u. bereichsübergreifend<br />

Datenbank unabhängig<br />

Netzwerkfähig<br />

Bordcomputer<br />

PORTUS, PRIMUS, FIFIKUS<br />

Für jeden Einsatzfall den<br />

passenden Bordcomputer<br />

Automatische Gerätezuweisung<br />

...the mobile data company<br />

The PowerKomplett-Technologie!<br />

kompetent qualitativ neutral<br />

4F Maschinentechnik GmbH<br />

Am Gasspeicher 6<br />

Tel. 0 54 46-99 70 40 · Fax 0 54 46-99 70 42<br />

E-mail: rfreer@gmx.de · www.4-f.de<br />

sowie gut erreichbar sein, damit Fahr- und<br />

Fräsantrieb sowie die Turmverstellung reibungslos<br />

klappen. Das können Anwender<br />

beim Modellvergleich vor der Kaufentscheidung<br />

auch schön ausprobieren. Was wohl<br />

leider nicht funktioniert, sind umfangreiche<br />

Funktionstests und Leistungsvergleiche<br />

mehrerer Modelle bei verschiedenen<br />

Schneearten und -höhen. Obwohl genau<br />

dies interessant wäre. Denn den teilweise<br />

recht optimistischen Angaben der Hersteller<br />

sollte man nicht unbedingt trauen.<br />

Aber bis zum ersten Wintereinbruch sollte<br />

man mit der Kaufentscheidung besser<br />

nicht warten. Und neben bestimmten Marken<br />

und Modellen sollte man bei der Kaufentscheidung<br />

auch die Händlernähe und<br />

Ersatzteilversorgung erwägen. Denn ein<br />

Rasenmäher kann im Sommer vielleicht mal<br />

kurzzeitig ausfallen. Aber eine Schneefräse<br />

muss wirklich jeden Tag zuverlässig verfügbar<br />

sein.<br />

TEXT: Joachim Zeitner, Redaktion <strong>FM</strong><br />

BILDER: hersteller<br />

z.B.<br />

Herkules epv +<br />

mit Kofferaufbau<br />

Herkules Motorgeräte<br />

Dörnbergstr. 27-29 | 34233 Fuldatal-Ihringshausen<br />

Telefon (0561) 98186-0<br />

Fax: (0800) 98186-26<br />

3/<strong>2011</strong> FlächenManager 21


streumaschinen<br />

Feucht, flüssig<br />

oder beides?<br />

Moderne Streumaschinen können dank raffinierter Steuerelektronik sparsam und präzise Tausalz<br />

ausbringen. Nach dem Siegeszug der Feuchtsalztechnik könnte nunmehr flüssige Salzlösung den<br />

Winterdienst gründlich verändern. Viele Hersteller bieten bereits reine Solestreuer sowie Kombistreuer,<br />

die Feuchtsalz und Sole ausbringen können.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

PflEgETECHnIK & fuHRPARK<br />

22 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

1<br />

2<br />

3<br />

Die Stadt Duisburg verwendet seit<br />

zwei Wintern zwei 10 000 l fassende<br />

Virtus-Solestreuer von Epoke – eine<br />

sparsame Technik beim vorbeugenden<br />

Winterdienst.<br />

Gmeiner bietet die Flüssigstreuer-<br />

Baureihe Husky L (hier ein 2 000-l-Modell).<br />

Neun Sprühdüsen und eine<br />

automatische Dosierungskontrolle<br />

sichern eine optimale Verteilung.<br />

Bei Kugelmanns Duplex-Streumaschinen<br />

mit Zweikammersystem hat man<br />

die Wahl, zwei Streustoffe auszubringen.<br />

Hier wurde eine Duplex (3,5 m³)<br />

mit Feuchtsalz auf einen MAN 13.250<br />

aufgebaut.<br />

MARKTÜBERSICHT<br />

Sparen beim Streuen schont Umwelt<br />

und Ressourcen. Diese Erfahrung hat<br />

dem Feuchtsalz, das sparsamer aufgebracht<br />

werden kann als trockenes Streusalz,<br />

in fast allen Kommunen Deutschlands<br />

zum Siegeszug verholfen. Darauf haben<br />

auch die Hersteller von Streumaschinen<br />

ihr Angebot abgestimmt.<br />

Zum Ausbringen von FS 30, dem Feuchtsalz<br />

im gängigen Mischungsverhältnis von<br />

70 % trockenem Taumittel und 30 % Sole,<br />

bieten die Ausrüster heute Aufsetz-, Anbauund<br />

Anhängerstreuer in allen Größen. Aus<br />

separaten Vorratsbehältern werden die beiden<br />

Komponenten abgezogen und meistens<br />

über Streuteller fertig gemischt auf der<br />

Fahrbahn verteilt. Zum wegeabhängigen<br />

Streuen sind die Maschinen im einfachsten<br />

Fall mit dem Tachosignal verbunden, eine<br />

ausgeklügelte Steuerelektronik steigert ihre<br />

Performance zusätzlich.<br />

Einige neue Trends machen das automatische<br />

Streuen noch effektiver. Dazu zählen<br />

Systeme, welche die Fahrbahntemperatur<br />

erfassen und die Streudichte regulieren.<br />

Daneben setzen sich auch GPS-gestützte<br />

Systeme durch, die während einer Lernfahrt<br />

die notwendige Streubreite und neuralgische<br />

Punkte auf den Streckenabschnitten<br />

festhalten. Navigationsgeräte dienen ortsfremden<br />

Fahrern zur Orientierung.<br />

Feucht- und Flüssigsalz<br />

Ein ganz neuer Trend – zumindest im vereinigten<br />

Deutschland – ist der vorbeugende<br />

Winterdienst mit reiner Salzlösung. Zwar


wurde bereits in der früheren DDR mit Salz-<br />

lösung gearbeitet, aber eine gerade erst<br />

abgeschlossene Studie im Auftrag der Bun-<br />

desanstalt für Straßenwesen (BASt) macht<br />

der gesamtdeutschen Öffentlichkeit be-<br />

wusst, dass sich Flüssigstreuen zum vor-<br />

beugenden Winterdienst bei Reifglätte und<br />

überfrierender Nässe eignet und dabei<br />

wesentlich weniger Taumittel verbraucht<br />

wird als beim Streuen mit Feuchtsalz.<br />

Salzlösung kann nämlich präziser ausge-<br />

bracht werden und bleibt deutlich länger<br />

auf der Fahrbahn liegen als das übliche<br />

Feuchtsalz FS 30, das auf Straßen mit viel<br />

Verkehr und hohem Fahrtempo sehr rasch<br />

von der Fahrbahn fortgetragen wird.<br />

Bis zu 50 % weniger salz<br />

Nach Erfahrungen von Günter Hausmann,<br />

dessen Ingenieurbüro Kommzept aus Bannewitz<br />

bei Dresden hierzu Studien im Auftrag<br />

der BASt (Bundesanstalt für Straßenwesen)<br />

betrieben hat, bietet die Soletechnologie<br />

einige Vorteile gegenüber dem<br />

Streuen mit festen Auftaumitteln. Horst<br />

Badelt vom Referat Verkehrsbeeinflussung,<br />

Straßenbetrieb der BASt, fasst die Forschungsergebnisse<br />

zusammen: Das Streumittel<br />

hält länger auf der Straße, verlängert<br />

damit die Wirkungszeiten und kann überdies<br />

sparsamer verwendet werden. Auf Autobahnen<br />

können Einsparungen bis etwa 50 %<br />

beim vorbeugenden Streuen erzielt werden.<br />

Im Autobahnbetrieb können sich damit Investitionen<br />

für die notwendige Technik<br />

schon nach sechs bis acht Jahren amortisieren.<br />

„Auch in Kommunen“, ergänzt Hausmann,<br />

„ist die Soletechnik als Paralleltechnologie<br />

bei vorbeugenden Einsätzen aus-<br />

CombiWet 210 x 83 mm_anzeige 02.08.11 16:08 Seite 1<br />

baubar.“<br />

� Trockensalz<br />

� Feuchtsalz<br />

� Reine Sole<br />

Noch müssen die Forschungsergebnisse<br />

zum Flüssigstreuen gründlich untermauert<br />

werden. Aber schon heute steht für Horst<br />

Badelt von der BASt eindeutig fest, dass der<br />

vorbeugende Winterdienst mit reiner Salzlösung<br />

bei Reifglätte und überfrierender<br />

Nässe prima funktioniert und sogar bei<br />

leichtem Schneefall ein erstes Anbacken<br />

verhindern kann – also eine sinnvolle Ergänzung<br />

für den allgemeinen Winterdienst darstellt.<br />

Daher wurde auch im „Merkblatt<br />

Winterdienst“ der Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV,<br />

siehe S. 9) das Ausbringen reiner Tausalzlösung<br />

als Empfehlung zum vorbeugenden<br />

Streuen bis zu Temperaturen von etwa –6 °C<br />

ergänzt. Bereits heute betreiben einige<br />

Kommunen vorbeugenden Winterdienst mit<br />

Flüssigsalz.<br />

Die Stadt Köln etwa verwendet schon<br />

seit über 20 Jahren mehrere Solefahrzeuge,<br />

die nachts bei kritischer Witterung – etwa<br />

ab +2 °C – ausrücken und die Rheinbrücken<br />

vorbeugend mit Sole besprühen. Eventuell<br />

wird man in Köln künftig auch auf den übrigen<br />

Straßen vermehrt vorbeugend mit<br />

Flüssigsalz arbeiten. In Berlin sind bereits<br />

seit zwei Jahren auf den Stadtautobahnen<br />

zwei reine Solestreuer unterwegs (die im<br />

Sommer als Sprühwagen verwendet werden).<br />

Seit dem vergangenen Winter verwendet<br />

die Berliner Stadtreinigung zusätzlich fünf<br />

Kombigeräte, um bei Reifgefahr neuralgische<br />

Punkte – beispielsweise Fluss- und<br />

Kanalbrücken – vorbeugend mit Sole zu<br />

behandeln und im übrigen Winterdienst damit<br />

Feuchtsalz auszubringen. Auch Stuttgart<br />

hat sich einige auf Lkws aufgebaute Kombistreuer<br />

und reine Solestreuer angeschafft.<br />

Mit Letzteren wird im Winter der Stadtring<br />

Eine Maschine für<br />

alle Einsatzbedingungen.<br />

vorbeugend behandelt. Duisburg arbeitet<br />

schon seit zwei Wintern mit zwei 10 000 l<br />

fassenden Solestreuern.<br />

Gerade beim Winterdienst in Städten und<br />

Gemeinden, die häufig mit Temperaturen<br />

rund um die heikle Null-Grad-Grenze zu<br />

kämpfen haben, sieht auch Dr. Rainer Hess,<br />

Partner im Beratungsunternehmen Durth<br />

Roos Consulting, eine große Chance fürs<br />

Streuen mit Flüssigsalz – auch wenn dies<br />

einen deutlich veränderten Organisations-,<br />

Personal- und Technikeinsatz erfordert.<br />

Kommunale Fuhrparkleiter müssen hierfür<br />

nicht unbedingt ihren auf Feuchtsalz<br />

ausgerichteten Streuerbestand mit reinen<br />

Solestreuern ergänzen. Alternativ seien in<br />

Kommunen mit ihren oftmals kurzen Fahrwegen<br />

die Kombistreuer interessant, welche<br />

innerhalb einer Tour je nach Bedarf<br />

zwischen dem Ausbringen von Feuchtsalz<br />

und reiner Salzlösung wechseln können.<br />

Eine (gemeinsam mit dem Anbieter) darauf<br />

angepasste Software zur kommunalen Winterdienstplanung<br />

hilft Disponenten, ihre<br />

Tourenplanung auf solche Einsätze auszurichten.<br />

sole- und KomBistreuer<br />

Während hierzulande die Renaissance der<br />

Soletechnologie noch ganz am Anfang steht,<br />

wird in Norditalien, Spanien und Frankreich<br />

sowie in Skandinavien (generell überall dort,<br />

wo im Winter häufig kritische Temperaturen<br />

rund um den Taupunkt herrschen) schon<br />

lange mit Flüssigstreuern gearbeitet. Einen<br />

entsprechenden Vorsprung haben Streumaschinen-Hersteller<br />

aus diesen Ländern. Aber<br />

auch führende deutsche Hersteller liefern<br />

bereits – angeregt durch die Forschungsergebnisse<br />

– reine Solestreuer mit hoher<br />

www.kuepper-weisser.de


PflegeTechnIK & fuhrParK<br />

Beschaffung und<br />

normen für Prüfung<br />

Streumaschinen checken<br />

Normen gibt es für nahezu alles.<br />

Auch für Streumaschinen. Die DIN EN<br />

15597-1 liefert allgemeine Anforderungen<br />

an Streumaschinen sowie Details<br />

zur genaueren Beschreibung einer<br />

Streumaschine vom Antrieb über die<br />

Streustoffverteilung, Steuerung und<br />

Dosierung bis zur Streukontrolle und<br />

Datenaufzeichnung.<br />

Damit kann das Regelwerk als technische<br />

Grundlage bei der Beschaffung<br />

einer Streumaschine dienen – wenn<br />

ihre Beschaffer und Anwender außerdem<br />

die Technik und Einsatzanforderungen<br />

in einer präzisen Leistungsbeschreibung<br />

aufgelistet haben. Dazu gehört<br />

unter anderem, welche Streustoffe<br />

mit welcher Technologie auf welchen<br />

Streckenlängen und Streubreiten ausgebracht<br />

werden sollen sowie welche<br />

Trägerfahrzeuge und Antriebe dabei verwendet<br />

werden sollen.<br />

Genauere Details liefert die Broschüre<br />

„Hinweise für Beschaffung und Einsatz<br />

von Streumaschinen“, welche im Oktober<br />

2010 die Forschungsgesellschaft für<br />

Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) neu<br />

aufgelegt hat. Das handliche Druckwerk<br />

(Format A5, 28 Seiten, FGSV-Nr. 418) ist<br />

zwar in einigen Details etwas umständlich<br />

und schwer verständlich geschrieben,<br />

bringt aber in knapper Form wertvolle<br />

Hinweise dazu, welche Streumaschine<br />

für welchen Zweck in den bestehenden<br />

Fuhrpark passen könnte.<br />

Besonders wichtig für die kommenden<br />

Wochen dürften die ebenfalls in der<br />

Broschüre enthaltenen Hinweise zur<br />

technischen Überprüfung von Streumaschinen<br />

vor der Wintersaison sein –<br />

darunter die Verfahren, nach denen<br />

Winterdienst-Praktiker vergleichsweise<br />

einfach die Dosierung und Verteilung<br />

der ausgebrachten Streustoffe überprüfen<br />

können, um eventuell nachzuregeln.<br />

Das Verfahren zur Dosierungsprüfung<br />

wird übrigens ebenfalls in der DIN EN<br />

15597-1 beschrieben. In Bearbeitung<br />

befindet sich derzeit noch ein weiterer<br />

Normteil (prTS15597-2) mit den Anforderungen<br />

zur Streustoffverteilung.<br />

Informationen und Bestellung beim<br />

FGSV-Verlag,Telefon +49 22 36/38 46 30,<br />

www.fgsv-verlag.de jz<br />

24 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

4<br />

5<br />

6<br />

4<br />

5<br />

Mit einer Hochdruck-Spritzanlage<br />

von Reinex, schnellwechselfähig an<br />

den Zurrösen der Kipperpritsche<br />

befestigt, kann der Multicar M 26<br />

auch Salzlösung ausbringen.<br />

Einen neuen 4-m³-Streuer für<br />

abstumpfende Mittel und Salz mit<br />

einem auf FS 30 abgestimmten<br />

Solebehälter präsentierte Mutter auf<br />

der demopark <strong>2011</strong>. Im Vordergrund<br />

ein Selbstlade-Streuer für Traktoren.<br />

Ladekapazität für Autobahneinsätze und<br />

haben mit kompakteren Einheiten für kür-<br />

zere Wegstrecken und kleinere Trägerfahr-<br />

zeuge nachgelegt. Nach Günter Hausmanns<br />

Erfahrungen lässt sich übrigens Flüssigkeit<br />

bis zu einer Streubreite von 6 m auch durch<br />

normale Streuteller ausbringen. Bestehende<br />

Feuchtsalzstreuer können also auch zum<br />

Solestreuen verwendet werden. Mit spezi-<br />

ellen Düsensystemen ausgerüstete Maschi-<br />

nen verteilen das Flüssigsalz allerdings<br />

deutlich gleichmäßiger.<br />

Übersicht Kombistreuer<br />

Mit Streutellern und Düsensystemen aus-<br />

gerüstete Kombistreuer wiederum können<br />

wahlweise reine Salzlösung oder Feuchtsalz<br />

ausbringen. Sie können sogar während<br />

einer Sprühfahrt bei einsetzendem Schnee-<br />

fall auf Feuchtsalz umstellen. Ein kleiner<br />

6<br />

marKTüBersIchT<br />

Das kompakte CSP-Sprühgerät von<br />

Schmidt für vorbeugende innerstädtische<br />

Einsätze hat einen<br />

niedrigen Schwerpunkt und kann<br />

auf Anhänger und kompakte<br />

Geräteträger aufgebaut werden.


Nachteil bleibt: Kombistreuer führen gerin-<br />

gere Mengen des Streumittels (Trockenstoff<br />

oder Salzlösung) mit. Reine Sprühmaschi-<br />

nen bieten eine höhere Ladekapazität. Die<br />

aktuelle Modellpolitik der einzelnen Herstel-<br />

ler bringt der folgende Überblick.<br />

» Epoke Maschinenbau bietet ein Vollsortiment<br />

an Trockenstoff-, Feuchtsalz-, Flüs-<br />

sigkeits- und Kombistreuern. Der Ausrüster<br />

baut dabei auf die Erfahrungen seines dä-<br />

nischen Mutterkonzerns mit der in Skandi-<br />

navien schon seit Jahren etablierten Sole-<br />

technik. Das breite Solestreuer-Programm<br />

umfasst Nachlauf-, Anbau- und Aufsatzge-<br />

räte von 250 bis 15 000 Litern. Davon wurde<br />

auf der demopark <strong>2011</strong> der neue Flüs-<br />

sigstreuer vom Typ City-Sprayer (1 440 l) mit<br />

Kabinen-Fernbedienung gezeigt.<br />

Der in Kassettenbauweise aus Kunst-<br />

stoffbehältern gefertigte City-Sprayer wird<br />

hydraulisch angetrieben und hat wie alle<br />

Epoke-Streuer eine computergesteuerte,<br />

wegeabhängige Mengenregulierung. Varia-<br />

INNOVATIVE TECHNIK für jede JAHRESZEIT<br />

WINTERDIENST<br />

Winterdienst mit 12 Volt!<br />

Leicht gemacht – mit dem POLARO ® von LEHNER:<br />

Mengendosierung in der<br />

Kabine elektrisch veränderbar<br />

Behälter mit 70, 110 oder 170 Liter<br />

Streubreite von 80 cm bis 6 m<br />

stufenlos regelbar<br />

Geeignet für Salz, Sand und Splitt<br />

Auch für den Anbau an Stapler,<br />

Rasentraktor, Radlader, ATV usw.<br />

Behälter leicht abnehmbar – und<br />

trotzdem wasserdicht<br />

Häuslesäcker 5-9<br />

89198 Westerstetten<br />

www.lehner.eu<br />

MÄHTECHNIK UND SOMMERDIENST<br />

NEU!<br />

Tel.: 0 73 48 / 9 59 60<br />

Fax: 0 73 48 / 95 96 40<br />

info@lehner.eu<br />

LAUB-, ABFALL- UND WILDKRAUTBESEITIGUNG<br />

bel können Sprühmengen von 10 bis<br />

50 ml/ m² und Sprühbreiten bis 3,75 m eingestellt<br />

werden. Neu bei Epoke ist auch die<br />

Kombistreuer-Baureihe Sirius AST mit Modellen<br />

von 4 m³ Trockenstoff und 4 300 l Sole<br />

bis 7 m³ Salz und 10 000 l Sole. Dank ihrer<br />

modularen, kaskadierbaren Fronttanks können<br />

die Kombistreuer an nahezu jedes Trägerfahrzeug<br />

angepasst werden.<br />

» Gmeiner entwickelt alle seine Dreipunkt-,<br />

Anhänger- und Aufsatz-Streuautomaten<br />

beständig weiter. Besondere Ziele sind dabei<br />

höhere Energieeffizienz und einfache<br />

Systemwechsel, um Anwendern die Mehrfachnutzung<br />

ihrer Trägerfahrzeuge im Sommer-<br />

und Wintereinsatz zu vereinfachen. Die<br />

Entwicklung der Soletechnologie treibt<br />

Gmeiner mit den umfassenden Erfahrungen<br />

seiner Schwesterfirma Giletta voran.<br />

Ergänzend zum bestehenden Programm<br />

großer Solestreuer (Icebear L, 8,0 bis<br />

17,5 m³) für Lkw-Fahrzeuge wurde auf der<br />

demopark <strong>2011</strong> erstmals eine kompakte<br />

bietet ausgereifte Lösungen<br />

für:<br />

• Straßenbauämter<br />

• Kommunen<br />

• Landschaftsgestalter<br />

• Wasserwirtschaften<br />

• Entsorgungswirtschaften<br />

POL 81b<br />

LEHNER Agrar<br />

GmbH<br />

FIEDLER ® GmbH<br />

Dresdner Straße 76 c<br />

01877 Schmölln-Putzkau, Germany<br />

Telefon +49 (0) 3594 - 74 58 00<br />

Fax +49 (0) 3594 - 74 58 0 44<br />

e-mail: info@fiedler-gmbh.com<br />

www.fiedler-maschinenbau.de<br />

Modellreihe (Husky L, 2 000 l) für Kommunalfahrzeuge<br />

gezeigt. Bereits seit zwei Jahren<br />

führt Gmeiner auch modular aufgebaute<br />

Kombistreuer für Lkw-Fahrzeuge (Ice bear<br />

C, 4 bis 6 m³), wahlweise mit einem oder<br />

mehreren Zusatztanks. Dank einer Softwareanpassung<br />

und einem speziellen Nachrüst-Kit<br />

können auch alle herkömmlichen<br />

Feuchtsalzstreuer ab dem Baujahr 2004<br />

zum Ausbringen von 100 % Sole mit einer<br />

Streubreite von bis zu 6 m ausgerüstet werden.<br />

» Kugelmann verwendet bewährte und<br />

langlebige Technik aus hochwertigen Komponenten<br />

in seinen multifunktionalen Streumaschinen,<br />

die durch hohe Präzision wertvolle<br />

Arbeitszeit und kostbares Streugut<br />

sparen. Seine vielfach bewährten Duplex-<br />

Dreipunkt- und Aufbaustreuer in verschiedensten<br />

Baugrößen für Traktoren, Schmalspurfahrzeuge,<br />

kompakte Kommunal-Geräteträger<br />

und Lkws können mit ihrem Zweischneckensystem<br />

verschiedene Streugüter<br />

Herkules<br />

KM1200B<br />

Herkules Motorgeräte<br />

Dörnbergstr. 27-29 | 34233 Fuldatal-Ihringshausen<br />

Telefon (0561) 98186-0<br />

Fax: (0800) 98186-26<br />

3/<strong>2011</strong> FlächenManager 25


– etwa Salz und Splitt – ausbringen und auch<br />

stufenlos miteinander mischen. Geregelte<br />

Antriebe sichern eine präzise Dosierung und<br />

damit ein sparsames Streuen. Zudem sorgt<br />

die Duplex-Bauweise für einen niedrigen<br />

Schwerpunkt. Mit zusätzlichen Soletanks<br />

können die Streumaschinen natürlich auch<br />

Feuchtsalz ausbringen.<br />

» Küpper-Weisser bietet ein volles Programm<br />

an Aufbau-, Anbau-, Absetz- und<br />

Anhängerstreumaschinen mit allen Antriebs-<br />

und Fördervarianten. Neben den<br />

klassischen Trocken- und Feuchtsalzstreuern<br />

bringen die Kombistreumaschinen der<br />

Baureihe CombiWet (mit der zusätzlichen<br />

Stadtvariante CombiWet S) wahlweise<br />

7<br />

8<br />

PflEgETECHnIK & fuHRPARK<br />

Trockensalz, Feuchtsalz und reine Sole aus.<br />

26 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

Die FullWet-Baureihe umfasst reine Sole-<br />

sprüher.<br />

Der Hersteller verwendet verschiedene<br />

Düsenarten: Außen erzeugen Proportional-<br />

Weitwurf-Strahldüsen (alternativ auch<br />

Sprühblöcke mit übereinander angeordne-<br />

ten Fächer-Düsen) auch bei hohem Fahr-<br />

tempo (bis zu 80 km/h) einen stabilen Sprüh-<br />

strahl bis 11,25 m für drei Fahrspuren. Fahr-<br />

zeugmittig sorgen Sprühblöcke mit automa-<br />

tisch zu- und abschaltbaren Fächerdüsen<br />

für eine gleichmäßige Querverteilung auch<br />

bei besonders niedrigem Fahrtempo bis<br />

maximal 60 km/h. Mittlerweile finden Full-<br />

Wet-Systeme auch in Kommunaleinsätzen<br />

ihre vorteilhafte Verwendung. Brandneu ist<br />

ein Anfahrschutz für die Streustoffverteiler<br />

der klassischen Salz- sowie Kombistreuma-<br />

7<br />

8<br />

Mit dem Bedien- und Informationspult<br />

Multimatic-Control MFC von<br />

Fiedler können Anwender ihre<br />

Winterdienstgeräte steuern, genauso<br />

wie An- und Aufbauten für den<br />

Sommerdienst (siehe Seite 49).<br />

Das kompakte CSP-Sprühgerät von<br />

Schmidt für vorbeugende innerstädtische<br />

Einsätze hat einen<br />

niedrigen Schwerpunkt und kann<br />

auf Anhängern wie auf kompakten<br />

Geräteträgern aufgebaut werden.<br />

MARKTÜBERSICHT<br />

schinen. Über einen Berührungssensor werden<br />

Fahrer bei Rückwärtsfahrten vor teuren<br />

Havarien optisch und akustisch gewarnt.<br />

» Mutter Winterdienst- und Kommunaltechnik<br />

steht für einfache, aber verlässliche<br />

Technik mit seinen Band-Streuautomaten<br />

für trockenes Streumittel und auf Feuchtsalz<br />

FS 30 abgestimmten Solebehältern. Sie<br />

sind mit Streugut-Behältervolumen von 2<br />

bis 10 m³ für kleine bis schwere LKW sowie<br />

Kommunal- und Sonderfahrzeuge vom kompakten<br />

Geräteträger bis zum Unimog geeignet.<br />

Präzision durch solide Bauweise – das<br />

beweisen schon das Bandfördersystem, das<br />

mit einem speziellen Gliederband eine hohe<br />

Dosiergenauigkeit erzielt, sowie der (einschließlich<br />

Streugutauslauf) komplett in<br />

Edelstahl ausgeführte Streuer. Die Ecomatic-Steuerung<br />

erlaubt ein vollwegeabhängiges<br />

Streuen, optional erfolgt die Regelung<br />

auch mit einer GPS-Steuerung. Auf der demopark<br />

<strong>2011</strong> wurde ein neuer 4-m³-Streuer<br />

gezeigt.<br />

» Reinex bietet – von seinen Hochdruckanlagen<br />

für Kommunaleinsätze abgeleitet<br />

– komplette Spritzanlagen für flüssige Taumittel<br />

in vielen Versionen: als Festaufbauten<br />

und schnellwechselbare Aufbauten, für<br />

Fahrzeuge mit Starr- oder Knickrahmen, für<br />

Abrollkipper, mit ausklappbarem Zusatzbalken<br />

und sogar (als Koffereinbauten) mit<br />

bordeigener Mischanlage für die Salzlauge.<br />

Vervollständigt werden die Anlagen auf<br />

Wunsch mit einer elektronischen Steuerung<br />

zum wegeabhängigen Regulieren der Austragmenge.<br />

Im Sommer kann solch eine<br />

Laugenanlage auch mühelos in eine<br />

Schwemm- oder Gießanlage umgerüstet<br />

werden, dann arbeitet sie wirksam mit maximal<br />

40 bar Betriebsdruck in der Straßenreinigung<br />

und auf 6 bar heruntergeregelt<br />

zum Bewässern von Pflanzen.<br />

» Schmidt liefert neben Feuchtsalz-Streuern<br />

(0,6 m³ Streustoff/350 l Sole bis 14 m³<br />

Streustoff/5 000 l Sole) bereits seit mehreren<br />

Jahren auch Kombi- und Flüssigstreuer für<br />

Soleeinsätze auf Autobahnen oder im Stadtbereich.<br />

Der weltweit aktive Hersteller hat<br />

auch Erfahrungen mit Flüssigsalz auf Gehund<br />

Radwegen. Sein Programm reiner Solestreuer<br />

umfasst Modelle von 600 bis


20 000 Liter, die Kombistreuer reichen von<br />

0,6 m³ Streustoff/600 l Sole bis zur neuesten<br />

Variante mit 7 m³ Streustoff/10 000 l Sole.<br />

Aber um effizient zu räumen und zu<br />

streuen, braucht man auch sensible Elektronik.<br />

Das Angebot von Schmidt reicht von<br />

den Steuergeräten in der Fahrerkabine über<br />

Sensoren an den Streutellern und in den<br />

Fördersystemen sowie GPS-geführten Navigations-<br />

und Steuersystemen bis zur<br />

drahtlosen Datenübertragung an einen Server.<br />

Ganz neu sind die drahtlosen Steuerungsmodelle<br />

CX/CL Comfort oder CX/CL<br />

Comfortplus. Über Ladezustand, Streumittelverbrauch<br />

und Restreichweite informiert<br />

das neue Wiegesystem von Schmidt.<br />

Zielgerichteter einsatZ<br />

Ausgelöst durch die jüngeren Forschungsergebnisse<br />

stieg schon nach dem vorletzten<br />

Winter die Nachfrage nach soletauglichen<br />

Streumaschinen. Nach dem vergangenen<br />

harten Winter, in dem sogar teilweise Splitt<br />

gestreut werden musste, ging allerdings bei<br />

einigen Herstellern die Nachfrage nach der<br />

Soletechnologie wieder zurück. Ohnehin<br />

wird Feuchtsalz ganz bestimmt nicht<br />

sterben.<br />

Beim Komplettanbieter Gmeiner etwa<br />

sieht man für kurative Streuungen, für grö-<br />

ßere Streumengen sowie für niedrige Tem-<br />

peraturen keine Alternative zum Ausbringen<br />

von Feuchtsalz. Immerhin kann vorbeugen-<br />

des Flüssigstreuen auf Straßen genauso wie<br />

auf Geh- und Radwegen die Verkehrssicher-<br />

heit erhöhen. Verringerte Salzmengen ma-<br />

chen den Winterdienst außerdem wirt-<br />

schaftlicher und umweltverträglicher, weil<br />

im Präventiveinsatz zwischen 30 und 70 %<br />

Streusalz gespart werden können.<br />

Allerdings funktioniert nach Aussage von<br />

Horst Badelt (BASt) die Anwendung von<br />

Tausalzlösungen in der typischen Konzent-<br />

ration von 20 bis 22 % und sinnvoller Aus-<br />

tragungsmenge nur bis zu Kältegraden von<br />

rund –6 °C. Bei hoher Fahrbahnfeuchte und<br />

stärkerem Niederschlag droht sofort ein zu<br />

starker Verdünnungseffekt, die Wirkung ist<br />

dann nicht ausreichend. Bei tieferen Temperaturen<br />

müsste man daher Lösungen in<br />

unwirtschaftlichen Mengen ausbringen.<br />

Relax! It‘s a Honda. Mit Honda Schneefräsen cool in den Winter starten.<br />

Wo eine Honda Schneefräse ist, ist auch ein Weg. Für den privaten Bedarf und für Profis. Ob<br />

leistungsstarke, extrem sparsame 4-Takt-Motoren oder in Kombination mit Elektromotoren<br />

als zukunftsweisende Hybrid-Technologie: Mit den Honda Schneefräsen sind Sie stets<br />

Meister im weißen Element. Erhältlich im qualifizierten Fachhandel.<br />

Weitere Informationen im Fachhandel, Internet oder Tel.: 01805/20 20 90<br />

(€ 0,14/Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. € 0,42)<br />

Flüssig- und Kombistreuer müssen also<br />

sehr zielgerichtet verwendet werden. Dazu<br />

müssen Einsatzleiter eine effektive Winterdienststeuerung<br />

etablieren und alle verfügbaren<br />

Informationen über den Straßenzustand<br />

und die Wetterentwicklung einbeziehen.<br />

Dem eingesparten Streumittel muss<br />

man einen höheren Laugenbedarf, eine Routenoptimierung<br />

sowie den höheren Organisations-<br />

und Personalaufwand gegenüberstellen.<br />

Nicht zu vergessen die Kosten für<br />

zusätzliche Streutechnik. Mit Kombistreuern<br />

könnte sich immerhin der schon vor<br />

Jahrzehnten hochgelobte differenzierte<br />

Winterdienst verwirklichen lassen. Reine<br />

Solestreuer verwendet man im Sommer<br />

einfach zum Gießen.<br />

TEXT: Joachim Zeitner, Karlsruhe<br />

BILDER: hersteller<br />

Abb. HSM 1590i<br />

3/<strong>2011</strong> FlächenManager 27<br />

www.honda.de


Die drei Testteilnehmer, von links Stihl, Husqvarna, Shindaiwa<br />

TEST<br />

<strong>FM</strong>-PRAXISTEST<br />

Motorsensen<br />

zum<br />

Flächenkehren<br />

Motorsensen sind weit verbreitet, doch dass man sie auch mit Kehrwalzen und -bürsten zur<br />

Flächenreinigung ausstatten kann, hat sich bislang kaum herumgesprochen. Ekkehard Musche<br />

vergleicht im unabhängigen <strong>FM</strong>-Praxistest Kombimotorsensen mit Kehrwalze dreier Hersteller.


Maschinentests gibt es viele. Fach­<br />

zeitschriften haben sie als festen<br />

Bestandteil übernommen. Fragt<br />

man dann Hersteller und Anwender dieser<br />

Maschinen nach der Beurteilung der Testaussagen,<br />

überwiegt häufig die Unzufriedenheit<br />

auf beiden Seiten. Dafür kommen<br />

folgende Ursachen infrage:<br />

» Das Testergebnis beinhaltet zu viele<br />

subjektive Einschätzungen.<br />

»<br />

Keine eindeutige, praxisrelevante Dar­<br />

stellung und Begründung des Testablaufs<br />

und deren Ergebnisse.<br />

»<br />

Aus Rücksichtnahme auf Sponsoren,<br />

Anzeigenkunden oder Gastgeber werden<br />

einzelne Fakten verschwiegen oder abge­<br />

schwächt.<br />

Aufgrund dieser Erfahrungen und infor­<br />

mativer Gespräche mit den Herstellervertretern<br />

der teilnehmenden Firmen erfolgte<br />

hier ein anderer Testaufbau. Es geht<br />

mehr um die im wahrsten Sinne des Wortes<br />

handfesten Daten. Der Anteil von Messergebnissen<br />

ist viel höher als bei anderen<br />

Tests und es handelt sich hauptsächlich um<br />

An unsere Abonnenten<br />

Schlechter Service?<br />

Wenn Sie umgezogen sind, schickt die Post Ihnen die Zeitschriften<br />

nicht nach, auch wenn Sie einen Nachsendeantrag<br />

gestellt haben; das Heft wird vernichtet.<br />

Bitte teilen Sie uns eine Anschriftenänderung rechtzeitig<br />

mit, damit Sie Ihre Zeitschrift ohne Unterbrechung zugestellt<br />

bekommen. Dies gilt auch für Fehler in der Anschrift.<br />

Überprüfen Sie doch einmal Ihre Adresse im Adressfeld!<br />

Ihr Abo-Service: info@ulmer.de l Tel. 0711/4507-121<br />

pflegetechnik & fuhrpark<br />

mechanisch relevante Bauteile, die beurteilt<br />

wurden.<br />

Auch auf die Gefahr hin, dass die Fülle<br />

der Angaben den Leser ermüdet, sind sie<br />

» Viele Messdaten und<br />

hauptsächlich mechanisch<br />

relevante Bauteile<br />

wurden beurteilt«<br />

für die Lebensdauer und Praxistauglichkeit<br />

der Geräte mitentscheidend. Außerdem<br />

sind die ausgewählten Daten und deren<br />

Schlussfolgerungen für jedermann nachvollziehbar<br />

und überprüfbar.<br />

Alle drei teilnehmenden Hersteller haben<br />

ihre exklusiven technischen Vorteile. Diese<br />

sollen durch diese Art des Tests auch konkret<br />

anhand von Daten und Bildern dargestellt<br />

werden, um subjektive Verfälschungen<br />

zu minimieren. Es geht auch nicht darum,<br />

bestimmte Maschinen und Hersteller zu<br />

verurteilen oder andere in den Himmel zu<br />

heben, sondern zum Wohle des Endanwenders<br />

Anregungen zur weiteren Produktverbesserung<br />

zu vermitteln und gelungene<br />

technische Lösungen zu dokumentieren.<br />

Die Auswahl von Kombimotorsensen mit<br />

Kehrwalze als Testgerätegruppe erfolgte<br />

hauptsächlich aus zwei Gründen. Erstens<br />

sind diese Maschinen leider noch ungeachtet<br />

ihrer Bedeutung relativ wenig verbreitet.<br />

Zweitens ist die Kehrwalze als schwerstes<br />

und leistungsintensivstes Anbaugerät am<br />

aussagekräftigsten für Rückschlüsse auf die<br />

Einsatztauglichkeit dieser speziellen Motorsensenbauform<br />

mit all ihren Anbaugeräten.<br />

ErläutErungEn zu dEn<br />

MEssdatEn in dEr tabEllE<br />

Tabellen sind in der Regel eine recht nüchterne<br />

Angelegenheit. Damit Sie aus den<br />

dort angegebenen Daten möglich viel Nutzen<br />

ziehen können, wird die Bedeutung<br />

Profi-<br />

Line<br />

Hochgrasmäher<br />

RM 980 4WD<br />

Herkules Motorgeräte<br />

Dörnbergstr. 27-29 | 34233 Fuldatal-Ihringshausen<br />

Telefon (0561) 98186-0<br />

Fax: (0800) 98186-26<br />

3/<strong>2011</strong> FlächenManager 29


PFLEGETECHNIK & FUHRPARK<br />

Motorsensen mit Kehrwalze<br />

Hersteller/Produkt Stihl KM 90 R Husqvarna 327 LDX Shindaiwa M 242 s<br />

PRAXISTEST: ERGEBNISSE DER FIRMA GIESE<br />

Handhabung/Gewicht gut/befriedigend gut/gut gut/gut<br />

Reinigungsleistung Kehrwalze befriedigend befriedigend befriedigend<br />

Reinigungsleistung Kehrbürste sehr gut sehr gut sehr gut<br />

TECHNISCHE DATEN UND MESSERGEBNISSE<br />

Motorart/Hubraum Viermixmotor* mit Gemisch/<br />

28,4 cm3 Zweitakt/24,5 cm3 Zweitakt/23,9 cm3 Leistung 0,95 kW bei 7000 U/min 0,9 kW bei 8400 U/min 0,8 kW bei 8000 U/min<br />

gemessene Drehzahl ohne Kehrwalze 10 200 U/min 11 200 U/min 11 000 U/min<br />

gemessene Drehzahl mit Kehrwalze 9 900 U/min 10 600 U/min 10 000 U/min<br />

Gewicht Grundgerät 4,5 kg 4 kg 3,9 kg<br />

Gewicht Grundgerät mit Kehrwalze 11,9 kg mit Schutzschild 9,1 kg 9 kg<br />

Listenpreis inkl. 19% MwSt <strong>2011</strong> 953 e inkl. Schutzschild 888 e Schutzschild in Planung 947 e ohne Schutzschild<br />

Antriebswelle,<br />

Anschlussform,Durchmesser<br />

starr, Vierkant, 5 mm starr, Siebenzahn, 6,7 mm starr, Zehnzahn, 5,6 mm<br />

Aufnahme Anbaugeräteschaft Klemmschraube Kunststoffbuchse Klemmschraube mit Haltelasche Klemmschraube mit Haltelasche<br />

mit Nase/nur Rotationsarretierung horizontale und Rotationsarretierung horizontale und Rotationsarretierung<br />

Aufnahmewelle Kehrwalze<br />

(Form, Länge<br />

rund einseitig abgefl acht 79,5 mm rund 35,5 mm rund 35,5 mm<br />

Durchmesser) 17 mm 12,5 mm 12,5 mm<br />

Handgriff mit Gasgriff/Stoppschalter Kunststoff Kunststoff mit Schwingungsdämpfer Kunststoff mit Gummiummantelung<br />

Rundgriff Kunststoff mit Metalllasche/ Kunststoff gummiert<br />

Kunststoff mit rohrseitiger Gummieinlage<br />

nicht werkzeuglos verstellbar werkzeuglos verstellbar<br />

werkzeuglos verstellbar<br />

bürstenseitiger Rohrschutz ja nein ja<br />

Starter eine Klinke Durchmesser 37 mm zwei Klinken Durchmesser 20 mm zwei Klinken Durchmesser 24 mm<br />

mit Vorspannfeder mit Vorspannfeder<br />

Gewichtsmittelpunkt vom Handgriff 80 mm 65 mm 70 mm<br />

Kupplungssystem/Anpressfl äche zwei Backen ohne Belag/14 mm² zwei Backen ohne Belag/12 mm² zwei Backen mit Belag/17 mm²<br />

Kupplungsdurchmesser 58,7 mm 60,0 mm 51,8 mm<br />

Besonderheiten Schutzschild serienmäßig Stoppschalter mit Rückholfeder zweiter Rundgriff für Kehrwalzenbetrieb<br />

Wassertest 8 800 U/min; starke Wärmeentwick- 9 000 U/min; starke Wärmeentwicklung 5 500 U/min; geringe Wärmeentwicklung im<br />

lung im Kupplungsbereich<br />

im Kupplungsbereich<br />

Kupplungsbereich<br />

* Viertaktmotor, der mit Zweitakt-Gemisch betrieben wird<br />

30 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

TEST<br />

Die Handgriffgestaltung von links Stihl,<br />

Husqvarna, Shindaiwa<br />

Die Darstellung des Gewichtsschwerpunkts<br />

mittels Rundgriffplazierung, von<br />

vorn Stihl, Husqvarna, Shindaiwa


der wichtigsten Kriterien im Folgenden<br />

erläutert:<br />

» Durchmesser (mm) und Form der Antriebswelle:<br />

Je feingliedriger die beiden Wel-<br />

lenenden verbunden werden, desto gerin-<br />

ger ist die Gefahr des Ausschlagens des<br />

Wellenübergangs. Gerade bei Benutzung<br />

einer Kehrwalze liegen dort ständig hohe<br />

Kräfte an.<br />

» Aufnahme Anbaugeräteschaft: Dieses<br />

Bauteil soll das Herausrutschen und Verdrehen<br />

der Anbaugeräte verhindern. Gerade<br />

breite rotierende Anbauteile wie Kehrwalzen<br />

benötigen einen besonders festen Halt.<br />

Deshalb sind Kombinationen aus form- und<br />

kraftschlüssigen Befestigungen ratsam. Dies<br />

geschieht zum Beispiel kraftschlüssig durch<br />

die Klemmschraube und formschlüssig<br />

durch einen federbelasteten Riegel, der in<br />

eine Aussparung des Wellenrohres greift.<br />

» Aufnahme Kehrwalze: Dieses große und<br />

schwere Anbauteil belastet natürlich die<br />

Wellen des Winkelgetriebes durch Rotations-<br />

und Biegekräfte. Eine einfache Rundachse<br />

ist deshalb nicht das Optimum.<br />

» Handgriffgestaltung: Motorsensen unterliegen<br />

je nach Anbaugerät Schwingungen,<br />

die auf den Bediener übertragen werden.<br />

Beim Profi -Einsatz sind deshalb gedämpfte<br />

Bediengriffe empfehlenswert.Das<br />

ermüdungsfreie Manövrieren des Geräts ist<br />

möglich, wenn der Rundgriff beim Gewichtsmittelpunkt<br />

platziert ist und trotzdem in<br />

aufrechter Haltung gearbeitet werden kann.<br />

Je näher dieser Punkt der Kehrwalze ist,<br />

desto mehr Kraft muss für Schwenkungen<br />

und Aushebungen aufgebracht werden.<br />

» Bürstenseitiger Rohrschutz: Aluminium<br />

ist ein relativ weiches Metall. In Verbindung<br />

mit Sand würden die Walzengummis das<br />

Rohr durchscheuern.<br />

» Starter: Zwei Starterklinken können<br />

mehr, schonender und rückschlagsfreier die<br />

Anzugkraft übertragen. Eine Vorspannfeder<br />

ermöglicht einen Startvorgang auch mit<br />

geringerer Anzugsgeschwindigkeit, denn sie<br />

wirkt wie ein Kraftspeicher.<br />

» Fliehkraftkupplung: Die Kraftübertragung<br />

erfolgt über Reibung. Sind beide Kupplungselemente<br />

aus Stahl, bedarf es sehr<br />

hoher Anpressdrücke, um eine möglichst<br />

verlustarme Verbindung herzustellen. Je<br />

größer die Berührungsfl ächen auf Kupplung<br />

und Kupplungsglocke sind, desto besser ist<br />

die Kraftübertragung. Kommt es dann abtriebsseitig<br />

zu höheren Belastungen (etwa<br />

höhere Schmutzschichten), beginnt diese<br />

Kupplungsart zu rutschen. Dadurch entsteht<br />

Reibungswärme, die zum Ausglühen der<br />

Kupplung, zu Verformungen der anliegenden<br />

Kunststoffteile, Beschädigungen der<br />

Kurbelwellenabdichtung und schlimmstenfalls<br />

Motorschäden führen kann. Fliehkraftkupplungen<br />

mit Belägen verhindern das<br />

Rutschen erheblich.<br />

» Besonderheiten: Hier werden Besonderheiten<br />

des jeweiligen Herstellers aufgeführt,<br />

die außerdem aufgefallen sind.<br />

» Wassertest: Die Kehrwalze wird mit Vollgas<br />

bis zur Hälfte ins Wasser getaucht, der<br />

Drehzahlabfall registriert und das Kupplungsverhalten<br />

beobachtet. Um Schäden<br />

an den Motorsensen zu vermeiden, wurde<br />

dieser Schwerlastfall auf maximal eine Minute<br />

begrenzt.<br />

PRAXISTEST: ERGEBNISSE<br />

Der Einsatz der Maschinen erfolgte auf gepfl<br />

asterten Gehwegen und Betonfl ächen in<br />

einer Wohnanlage. Neben Sand und Nadeln<br />

ging es auch um die Beseitigung von Moos<br />

und Grünbelägen. Alle drei Geräte zeigten<br />

mit Kehrwalze befriedigende bis gute Ergebnisse.<br />

Richtig überzeugend war der Einsatz<br />

mit Kehrbürste. Trotz Nässe wurden die Flächen<br />

sehr sauber und alte Moosschichten<br />

selbst aus Fugen restlos beseitigt. Der eigenständige<br />

Einsatz mit Kehrbürste erscheint<br />

gerade für Hausmeisterdienste als nützlicher<br />

als die der Kehrwalze und sollte deshalb so<br />

separat von den Herstellern sowohl für Motorsensen<br />

als auch Kombisysteme angeboten<br />

werden. Allerdings bekamen nahe liegende<br />

Hauswände und Briefkastenanlagen<br />

den Dreck ab. Für solche Zwecke würde sich<br />

als Zubehör eine andere Schutzhaube anbieten.<br />

Bei den Kehrarbeiten erwärmte sich bei<br />

keinem Modell der Kupplungsbereich übermäßig,<br />

was sich aber beim Schneeeinsatz<br />

ändern könnte und deshalb mit in Betracht<br />

gezogen werden muss.<br />

TEXT und BILDER: Ekkehard Musche,<br />

Redaktion <strong>FM</strong><br />

FAZIT<br />

Der Einsatzzweck<br />

entscheidet die Wahl<br />

Alle drei Geräte sind für den Einsatz mit<br />

Kehrwalze geeignet. Besonders für Reinigungsfi<br />

rmen, Baubetriebe und Hausmeisterdienste<br />

sind Kombimotorsensen<br />

und Motorsensen-Kehrwalzen eine praxistaugliche<br />

Möglichkeit, um Reinigungsaufgaben<br />

und eine Vielzahl anderer<br />

Pfl egearbeiten noch effektiver zu<br />

erledigen.<br />

Die Start- und Durchzugsfreudigkeit<br />

aller drei Motoren ist sehr gut. Aufgrund<br />

des Gewichts ist allerdings ein 8-Stunden-Einsatz<br />

kaum durchzuhalten und<br />

auch nicht Sinn und Zweck dieser Maschinengattung.<br />

Aber Universalität, geringer<br />

Transportraumbedarf und die<br />

Möglichkeit des Ganzjahreseinsatzes<br />

sind schon beeindruckend.<br />

• Das Stihl-Paket hat aufgrund seiner<br />

sehr großen Auswahl an Anbaugeräten<br />

in der Einsatzbreite seine Vorteile.<br />

• Die Husqvarna besticht durch sehr<br />

guten Bedienkomfort und gutes<br />

Handling.<br />

• Bei der Shindaiwa-Kombimotorsense<br />

ist die ausgereifte Gesamtkonstruktion<br />

hervorzuheben, die auf eine lange<br />

Lebensdauer ausgelegt ist.<br />

Je nach Einsatzbedingungen gibt die<br />

eine oder andere herstellerspezifi sche<br />

Besonderheit den Ausschlag bei der<br />

Auswahl der richtigen Maschine. Beim<br />

örtlichen Fachhandel oder auf Messen<br />

hat man die Möglichkeit, diese Maschinen<br />

in der Hand zu halten und zu testen,<br />

um letztlich die für sich richtige Entscheidung<br />

zu treffen.<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER<br />

31


Ein kalter Dezembermorgen gegen sieben<br />

Uhr, Tausende Menschen verlassen<br />

ihre Wohnung. Splitt und Salz<br />

knirschen unter ihren Sohlen. Sicheren<br />

Schritts erreichen sie ihr Auto und fahren<br />

über geräumte Straßen zur Arbeit. Der Winterdienst<br />

war schon da. Eine Selbstverständlichkeit?<br />

Vielen Bürgern und Verkehrsteilnehmern<br />

ist oft nicht klar, was die Kollegen des Winterdienstes<br />

draußen auf den vereisten oder<br />

verschneiten Straßen leisten. Das gilt selbst<br />

für viele Mitarbeiter oder Entscheidungsträger<br />

in der eigenen Organisation. Vielen ist<br />

nicht klar, welcher immense Aufwand an<br />

Organisation und Engagement dahintersteckt.<br />

In der Regel fällt nur auf, wenn der<br />

Winterdienst nicht da war und sich Leute<br />

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT<br />

Tue<br />

Gutes<br />

und rede<br />

darüber<br />

Winterdienst ist mehr als Schneeräumen und Salzstreuen. Profis ist das klar, vielen Bürgern nicht.<br />

Welche Möglichkeiten es gibt, über die vielfältigen Arbeiten und die aufwendige Organisation<br />

des Winterdiensts zu informieren, beschreibt Dr.-Ing. Gero Morlock. Denn auch Öffentlichkeitsarbeit<br />

bedarf eines Konzepts und guter Planung, wenn sie wirksam sein soll.<br />

Broschüren können viele Informationen<br />

auf wenig Platz transportieren.<br />

32 FLÄCHENMANAGER<br />

3/<strong>2011</strong><br />

ärgern, dass eine kleine Seitenstraße noch<br />

verschneit ist.<br />

Zu einem professionellen Winterdienst-<br />

Management gehören daher die richtige<br />

Präsentation der Dienstleistung, die Erklärung,<br />

was geleistet werden kann und was<br />

nicht, sowie das Werben um Anerkennung<br />

und Zustimmung – ganz im Sinne von „Tue<br />

Gutes und rede darüber“. Dies gilt sowohl<br />

für die Kommunikation nach „außen“ – also<br />

für Politik, Bürger oder Kunden – als auch<br />

nach „innen“ für die Kommunikation mit<br />

den Mitarbeitern und den Chefs oder der<br />

Verwaltung des Unternehmens, in dem der<br />

Winterdienstler arbeitet.<br />

Winterdienst-Verantwortliche müssen es<br />

sich daher zum Ziel setzen, sich immer<br />

wieder sachkundig und verständlich in der


Öffentlichkeit zu präsentieren, das Planen<br />

und Handeln nachvollziehbar zu erläutern<br />

und um Verständnis für die Schwierigkeiten<br />

und um die erforderliche Mithilfe bei der<br />

Aufgabenerfüllung zu werben. Dies nicht<br />

zuletzt deshalb, weil die Bürger für diese<br />

Leistungen ja einen (unfreiwilligen) finanziellen<br />

Beitrag leisten, nämlich Steuern oder<br />

Gebühren bezahlen. Daher können sie vom<br />

Land und von der Kommune Rechenschaft<br />

darüber verlangen, was mit den Geldern<br />

geschieht und ob sie vernünftig, zielführend<br />

und wirtschaftlich eingesetzt werden.<br />

Ziele der Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Winterdienst<br />

Es wäre falsch zu sagen „Was sollen wir<br />

denn noch alles tun?“ oder „Dafür haben<br />

wir keine Zeit und schon gar kein Geld“.<br />

Denn es kann weder von Bürgern noch Kunden<br />

(Leistungsempfängern) erwartet werden,<br />

die Hintergründe zu den Arbeitsweisen<br />

und ­abläufen des Winterdienstes selbst zu<br />

ergründen und daraus die richtigen Schlüsse<br />

zu ziehen. Diese Informationen müssen<br />

zweifellos vom Winterdienstbetrieb, also<br />

dem Leistungserbringer, kommen. Akzep­<br />

CITY SPRAYER - 350 l<br />

VIRTUS AST<br />

tanz kann nur erwartet werden, wenn die<br />

Inhalte der Entscheidungen und die Vorgehensweise<br />

für den Bürger verständlich<br />

sind. Man spricht dabei von Presse­ und<br />

Öffentlichkeitsarbeit („PR“).<br />

Für die Öffentlichkeitsarbeit im Winterdienst<br />

ergeben sich daher folgende wesentliche<br />

Ziele und Aufgaben:<br />

» Beschreiben der Tätigkeiten, der Probleme<br />

und Konflikte, der konkurrierenden Interessen<br />

und deren Lösungsansätze.<br />

» Erläutern der oft nicht bekannten Zuständigkeiten.<br />

» Erläutern der Winterdienst­Verpflichtungen<br />

und auch der „Nicht­Verpflichtungen“<br />

(nicht alle Straßen und Verkehrsflächen werden<br />

vorrangig oder überhaupt bedient, insbesondere<br />

kommunale Nebenstraßen).<br />

» Information der Bürger über deren Pflichten,<br />

etwa mit Winterdienst­Faltblättern.<br />

» Erklären, dass nicht alles gleichzeitig gehen<br />

kann, um falsche Erwartungshaltungen<br />

zu reduzieren.<br />

» Werben für richtige Ausrüstung und vorsichtige<br />

Fahrweise im Winter und Informieren<br />

über Vorteile von Winterreifen, Bremswege<br />

bei Schnee­ und Eisglätte sowie bei<br />

Reifglätte und in „Glatteisfallen“.<br />

CITY SPRAYER 720 - 2160 l<br />

MaRketing & iMage<br />

PR<br />

Die Sole-Profis von Epoke<br />

www.epoke.de<br />

Mögliche Themen und<br />

Aktionen<br />

Die Einladung zu einer live-reportage<br />

bei viel Schneefall kommt bei den<br />

Medien in der Regel sehr gut an, muss<br />

allerdings gut vorbereitet werden.<br />

Die Winterdienst-bilanz ist nach jedem<br />

Winter ein Thema. Informieren Sie an<br />

einem jährlich wiederkehrenden Pressestammtisch<br />

und zeigen Sie (Langzeit­)<br />

statistiken, etwa über den Streumittelverbrauch,<br />

und berichten Sie über besondere<br />

Ereignisse.<br />

Auch oder gerade kurioses im Winterdienst<br />

findet das Interesse von (Lokal­)<br />

Redakteuren und Lesern von Tageszeitungen:<br />

Geschichten, die – richtig aufgemacht<br />

– bestimmt gut ankommen –<br />

sind etwa<br />

• Winterdienst­Management mit GPS<br />

• beheizbare Fahrbahnen<br />

• Nutzung von Erdwärme<br />

• Streuen mit Zucker in England<br />

• das Benutzen von Kleber statt Streusalz<br />

in Österreich<br />

CITY CO<strong>MB</strong>I<br />

SIRIUS CO<strong>MB</strong>I S4402<br />

EPOKE Maschinenbau - Am Kreuzacker 1 - 36124 Eichenzell - Telefon: 06659/98696-0 - Fax: 06659/98696-77 - info@epoke.de


WER, WANN UND WAS?<br />

PR MUSS GUT GEPLANT SEIN<br />

Vor allem in großen Organisationen stellt<br />

sich das Problem der „geteilten Verantwortlichkeit“.<br />

Auf der einen Seite gibt es die<br />

Fachleute, die sich täglich mit den technischen<br />

und logistischen Problemstellungen<br />

des Winterdienstes auseinandersetzen, sich<br />

mit PR aber kaum auskennen und eine offensive<br />

Öffentlichkeitsarbeit oft sogar als<br />

lästig empfi nden. Auf der anderen Seite<br />

stehen die PR-Fachleute in der Abteilung<br />

CHECKLISTE<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Gibt es gute/persönliche Kontakte zu den<br />

(Lokal-)Redaktionen? Sind die dortigen<br />

Mitarbeiter bekannt?<br />

• Wie hoch ist die „Abdruckquote“, nachdem<br />

Pressemitteilungen versandt worden<br />

sind?<br />

• Wie sind die Texte der Pressemitteilung<br />

verwendet worden: ungekürzt, gekürzt,<br />

verstümmelt, möglicherweise sogar sinnentstellend?<br />

• Werden die Texte regelmäßig stark verändert<br />

veröffentlicht, sollten Sie deren Inhalt<br />

und Struktur prüfen. Je besser und interessanter<br />

Ihre Texte sind, desto höher ist<br />

die Chance, dass sie abgedruckt werden.<br />

• Sind auch außerhalb der Wintersaison<br />

interessante Zeitungsartikel oder Rundfunkbeiträge<br />

über den Winterdienst veröffentlicht<br />

worden?<br />

• Sind angebotene Fototermine von den<br />

Redaktionen wahrgenommen worden?<br />

• Gibt es regelmäßig Interesse oder Rückfragen<br />

seitens der Redaktionen?<br />

34 FLÄCHENMANAGER<br />

3/<strong>2011</strong><br />

Mit Großplakaten kann man bei Bürgern für Sympathie und Verständnis werben und<br />

Kontaktmöglichkeiten schaffen.<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die immer<br />

auf der Suche nach einer guten Story sind,<br />

selbst aber nur wenig Einblick in die Facharbeit<br />

haben. Es ist eine hohe Kunst der<br />

Führungskräfte, beide Lager nutzbringend<br />

zusammenzubringen.<br />

Doch das allein reicht nicht aus. Öffentlichkeitsarbeit<br />

muss man planen! Eine noch<br />

so tolle Pressemitteilung über die Vorbereitungen<br />

auf den Winterdienst geht schlichtweg<br />

unter, wenn zum Zeitpunkt der Veröffentlichung<br />

gerade ein großes Stadtfest<br />

gefeiert wird. Daher ist es wichtig, sich eine<br />

Strategie zurechtzulegen und diese mit<br />

allen Beteiligten in der Winterdienst-Organisation,<br />

vor allem aber zwischen der Betriebsleitung<br />

und den PR-Verantwortlichen<br />

abzusprechen. Es empfi ehlt sich, eine Zeitschiene<br />

zurechtzulegen, auf der man die<br />

Öffentlichkeitsarbeit übers Jahr verteilt leisten<br />

will. Eine grobe Planung kann wie folgt<br />

aussehen:<br />

INFORMIEREN RUND UMS JAHR<br />

» Sommer–Vorbereitung: Auch wenn es<br />

warm ist, kann man das Thema Winterdienst<br />

mit all seinen Facetten unter die Leute bringen:<br />

PR-Profi s achten auf nachrichtenarme<br />

Zeiten, die hauptsächlich zwischen den Jahren<br />

und im Januar liegen, sowie um Ostern<br />

und in den Sommerferien. Dann suchen<br />

Journalisten regelmäßig händeringend nach<br />

interessanten Themen. Wenn man gut vorbereitet<br />

ist und sich diesen Zyklen anpasst,<br />

kann man sie nutzen, um eine gute Story<br />

zu platzieren.<br />

Keine Sorge: Viele Leser lassen sich die<br />

Zeitung im Urlaub nachsenden und haben<br />

jetzt besonders viel Zeit, ausgiebig darin zu<br />

lesen.<br />

TIPP<br />

Einen witzigen Werbespot für den<br />

Winterdienst der Berliner Stadtreinigung<br />

fi nden Sie auf YouTube,<br />

Stichwort BSR-Kinospot (Frau mit<br />

Stieleis).<br />

» Herbst – Ankündigung: Auch zur mentalen<br />

Vorbereitung auf die kommende Jahreszeit<br />

mit ihren Problemen im Straßenverkehr<br />

empfi ehlt es sich, jetzt im Herbst<br />

auf dieses Thema aufmerksam zu machen<br />

und die Öffentlichkeit sachlich zu informieren,<br />

etwa über Aktivitäten zur Vorbereitung<br />

des Winterdienstes, Einkauf von Streugut,<br />

Verfügbarkeit von Salz, Vorbereiten der<br />

Räum- und Streufahrzeuge und Geräte,<br />

Schulung des Personals, Installation der<br />

Schneezäune und was sonst an Arbeit anfällt.<br />

Uninteressant? Nein! Denken Sie daran:<br />

Die anderen können nicht wissen, was<br />

für einen funktionierenden Winterdienst<br />

alles nötig ist.<br />

» Winter – Aktuelles: Da der Winterdienst<br />

naturgemäß jahreszeit- und wetterabhängig<br />

ist, wird die Öffentlichkeitsarbeit zwangsläufi<br />

g gerade in der Winterzeit ihren Höhepunkt<br />

haben. Hier muss man immer darauf<br />

vorbereitet sein, Rede und Antwort stehen<br />

zu müssen. Vor allem bei außergewöhnlichen<br />

Winterverhältnissen und bei außergewöhnlichen<br />

Winterdiensteinsätzen sind<br />

die Medien möglichst schnell und aktuell<br />

über die Aktivitäten des Winterdienstes<br />

zu informieren, falls erforderlich auch am<br />

Wochenende. Profi s bereiten spezielle Pres-


semitteilungen vor und können diese dann<br />

gezielt einsetzen.<br />

Ein wichtiges Thema ist etwa das „Problem<br />

des ersten Wintertages“: Regelmäßig<br />

sind alle überrascht, wenn im späten Herbst<br />

die ersten Schneeflocken fallen. Man sollte<br />

versuchen, diesem Phänomen mit professioneller<br />

und zeitlich exakt platzierter Information<br />

zu begegnen – also unmittelbar vor<br />

oder während des ersten Winterdiensteinsatzes<br />

eine Pressemitteilung herausgeben<br />

oder eine Pressekonferenz durchführen.<br />

Auch am „Tag danach“ kann man eine<br />

Bilanz des ersten Wintertages ziehen und<br />

(erneut) an die Kraftfahrer appellieren, im<br />

Winter stets vorsichtig zu fahren und die<br />

richtige Winterausrüstung zu benutzen.<br />

» Frühjahr – Bilanz: Im Frühjahr sind die<br />

Medien oft an einer (vorläufigen) Bilanz des<br />

Winterdienstes interessiert: Kosten, Salzverbrauch,<br />

besondere Ereignisse. Außerdem<br />

wird es eine gute Innenwirkung haben,<br />

wenn dem Winterdienstpersonal (spätestens)<br />

zu diesem Zeitpunkt auch öffentlich<br />

für seine engagierten Einsätze gedankt wird<br />

und durch den Behördenleiter pressewirksam<br />

etwa ein Geschenkkorb übergeben<br />

wird.<br />

wie und wo PR machen?<br />

Es gibt verschiedene Mittel und Wege der<br />

Öffentlichkeitsarbeit: der Kontakt zur Presse,<br />

um Beiträge und Aktionen in der Zeitung<br />

zu veröffentlichen, Veranstaltungen, die sich<br />

direkt an die Bürger richten, oder Informationsveranstaltungen,<br />

die sich an Berufsgruppen<br />

wenden, die direkt oder indirekt<br />

mit dem Winterdienst zu tun haben und als<br />

Multiplikatoren dienen.<br />

» Pressearbeit: Damit ist die direkte Kontaktaufnahme<br />

zur Presse, also etwa der<br />

Lokalredaktion gemeint. Ein Anruf in der<br />

Redaktion, eine Pressemitteilung oder die<br />

Einladung zu einer Pressekonferenz, einem<br />

Vor-Ort-Termin in der Straßenmeisterei, Einladung<br />

zu einer Live-Reportage etwa bei viel<br />

Schneefall sind nur einige der Möglichkeiten.<br />

Da der Winterdienst in der Regel von<br />

großen Organisationen mit eigenen Presse-<br />

Marketing & iMage<br />

stellen durchgeführt wird, kann man oftmals<br />

auf deren Erfahrung zurückgreifen.<br />

» Tag der offenen Tür: Ein „Tag der offenen<br />

Tür“ im Herbst oder ähnliche Veranstaltungen<br />

bieten eine hervorragende Möglichkeit,<br />

den Winterdienst und die dahinterstehende<br />

Organisation vorzustellen. Man erreicht damit<br />

zwar verhältnismäßig wenige Leute,<br />

doch dieses Defizit kann durch gute Pressearbeit<br />

wettgemacht werden. Sie können<br />

gezielt auch Gruppen einladen, die als Multiplikatoren<br />

fungieren, Schulklassen etwa.<br />

Die Kinder erzählen zu Hause, was sie gesehen<br />

und gelernt haben, die Eltern wiederum<br />

erzählen es Freunden und Nachbarn.<br />

» imagekampagne: Mit einer groß angelegten,<br />

letztlich sehr kostenintensiven, aber<br />

erfolgreichen und mehrfach preisgekrönten<br />

Imagekampagne und Plakataktion haben<br />

zum Beispiel die Berliner Stadtreinigungsbetriebe<br />

(BSR) auf sich und insbesondere<br />

auch auf den Winterdienst aufmerksam gemacht.<br />

Verschiedene Imagekampagnen zur<br />

Müllentsorgung haben wir bereits in<br />

Die Qualitätssicherung<br />

einer attraktiven Stadt<br />

Der vielseitige Geräteträger in der 35 kW/50 PS-Klasse<br />

für den Ganzjahreseinsatz<br />

3-Lenkmodi ∙ 250 cm Wendekreis ∙ 5 Anbauräume ∙ max. 40 km/h<br />

Eine von 240 Produktlösungen aus der ISEKI Systemwelt<br />

Ihr ISEKI-Fachhändler vor Ort berät Sie gern – Infos und Adressen über:<br />

ISEKI-Maschinen GmbH<br />

www.iseki.de/produkte/ict50<br />

Rudolf-Diesel-Str. 3/<strong>2011</strong> 4FlächenManager<br />

Tel.: 02159 5205-0 www.iseki.de<br />

35<br />

40670 Meerbusch Fax: 02159 5205-12 info@iseki.de


marketing & image<br />

FLÄCHENMANAGER 1/<strong>2011</strong> vorgestellt. Den<br />

Beitrag können Sie auf www.flaechenma-<br />

nager.com mit dem Webcode fm2163 auf-<br />

rufen und herunterladen.<br />

» Hotline: Im Rahmen einer bemerkenswerten<br />

Großplakateaktion (die Plakate wur-<br />

den im Kleinformat auch auf alle Winter-<br />

dienst-Fahrzeuge geklebt) hat das Straßen-<br />

bauamt Ravensburg eine Service-Hotline<br />

geschaltet, unter der sie mit den Winterdienst-Kunden<br />

kommunizieren wollte, was<br />

dem Vernehmen nach auch hervorragend<br />

geklappt hat. So konnten mehrere Anrufe<br />

pro Tag entgegengenommen werden, von<br />

denen beide Seiten profitierten: zeitnahe<br />

Infos über Winterdienst-Probleme auf der<br />

einen Seite, Beschwerden und „Frustablassen“<br />

auf der anderen Seite.<br />

» lobbyarbeit: Eine sehr praxisgerechte Art<br />

der Öffentlichkeitsarbeit wird zum Beispiel<br />

aus Berlin berichtet: Dort finden zum Winterbeginn<br />

gezielte Informationsveranstaltungen<br />

mit professionellen und für den Winterdienst<br />

interessanten Multiplikatoren statt, zum Beispiel<br />

mit Mitarbeitern der Verkehrspolizei,<br />

des öffentlichen Nahverkehrs (insbesondere<br />

Busfahrer), mit Taxifahrern und Speditionen.<br />

So kann sich die Winterdienst-Organisation<br />

sehr gut bei ihren wichtigsten Kunden vorstellen<br />

und über ihre Arbeit berichten. Auf<br />

der anderen Seite werden diese „Fachleute<br />

des Straßenverkehrs“ dieses Wissen bewusst<br />

und unbewusst an eine breitere Öffentlichkeit<br />

weitertransportieren.<br />

» kooperationen,<br />

auch „public-user-partnership“<br />

genannt, sind vor allem im Ausland<br />

bereits üblich: Die öffentliche Hand ko-<br />

Und Unkraut<br />

vergeht doch!<br />

Wildkrautbekämpfung<br />

mit Heißluft-<br />

Recycling<br />

Kosten<br />

nur ca.<br />

0,01 €/m 2<br />

Telefon +49 25 73/97 999-0<br />

www.adler-arbeitsmaschinen.de<br />

36 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

operiert mit privaten Institutionen, zum<br />

Beispiel mit dem Rundfunk, und man spielt<br />

sich gegenseitig wichtige Informationen zu.<br />

Die Winterdienst-Organisation versorgt ihrerseits<br />

die Rundfunkstation mit aktuellen<br />

Straßenzustandsberichten, im Gegenzug<br />

dazu werden die Hörer aufgefordert, sich<br />

an ihren Sender zu wenden und wichtige<br />

Winterdienst-Informationen abzugeben. In<br />

Deutschland ist dies noch nicht sehr weit<br />

entwickelt.<br />

» Auftritt im Internet: Die Homepage als<br />

Selbstpräsentationsmittel ist heute kaum<br />

noch wegzudenken. Dringende Anregung:<br />

professionelle Hilfe hinzuziehen! Ein Internetauftritt<br />

in Sachen Winterdienst kann auch<br />

dazu genutzt werden, um relevante Berufsbilder<br />

und Aufstiegsmöglichkeiten darzustellen<br />

und für diese Berufe zu werben. Junge<br />

Leute nutzen das Internet sehr stark, um sich<br />

über Details ihres möglichen Berufswunschs<br />

zu informieren. Auch ein Facebook-Profil ist<br />

denkbar, auf dem die Mitarbeiter live von der<br />

Schneefront berichten und sogar Fotos hochladen<br />

können.<br />

» Videos: Ein besonderes Mittel der Öffentlichkeitsarbeit<br />

sind Videos oder Filme, die<br />

insbesondere auch als Lehr- und Lernmittel<br />

eingesetzt werden können. Solche Filme<br />

eignen sich auch hervorragend als Werbemittel<br />

für das Berufsbild des Straßenwärters<br />

oder Stadtreinigungsmitarbeiters, etwa bei<br />

Berufsbildungstagen, Jobbörsen, im Arbeitsamt,<br />

in Schulen oder auf Messen. Die Herstellung<br />

solcher Videos sollte man Profis<br />

überlassen.<br />

BescHwerDeMAnAGeMent<br />

unD erfolGskontrolle<br />

Eine professionelle (Winterdienst-)Öffentlichkeitsarbeit<br />

ist im weitesten Sinne auch Teil<br />

eines Beschwerdemanagements und kann<br />

zur Bewältigung von schwierigen winterlichen<br />

Wetter- und Straßenverhältnissen, von<br />

Unfällen und Notfällen oder auch von Katastrophen<br />

und (Schnee-)Krisen beitragen.<br />

Je besser man dafür aufgestellt ist, je<br />

besser die Kontakte zu den Journalisten und<br />

zu den Meinungsträgern sind und je besser<br />

man sich auf solche unangenehmen Lagen<br />

vorbereitet hat, desto besser kann man erwartete<br />

und unerwartete Ereignisse mit<br />

einer profunden Öffentlichkeitsarbeit begleiten<br />

und damit letztlich auch meistern.<br />

Die Öffentlichkeitsarbeit, der Kontakt zu<br />

Zum Weiterlesen<br />

Vollständige Fassung<br />

Der Beitrag stellt eine stark gekürzte Zusammenfassung<br />

der VKS-Informationsschrift<br />

Nr. 68 „Öffentlichkeitsarbeit im<br />

Winterdienst“ dar, die vom Autor mitverfasst<br />

worden ist. Sie hat 34 Seiten,<br />

kostet 28 e und ist erhältlich beim Verband<br />

kommunaler Unternehmen e. V.<br />

(VKU), Ansprechpartnerin ist Frau Ilona<br />

Volk, Telefon +49 30/5 85 80-385 oder<br />

E-Mail volk@vku.de.<br />

Journalisten und vor allem das Feedback<br />

der Öffentlichkeit (z. B. Leserbriefe, Pressespiegel)<br />

ist in aller Regel auch hervorragend<br />

geeignet, als aktuelles Informationssystem<br />

oder sogar als „Frühwarnsystem“ über allfällige<br />

Problemlagen in der Politik und/oder<br />

Bevölkerung zu dienen.<br />

Man kann sich dem Thema „Öffentlichkeitsarbeit“<br />

auch einmal im Sinne eines<br />

Zielvereinbarungs-Prozesses aktiv als Jahresziel<br />

widmen, die Mitarbeiter entsprechend<br />

schulen und gezielt ein Jahr lang<br />

professionell arbeiten, bewusst und aktiv<br />

Öffentlichkeitsarbeit betreiben und das Ergebnis<br />

beobachten und auswerten. Zusammengebunden<br />

dokumentiert und an die<br />

zuständigen Entscheidungsträger, Mitarbeiter<br />

und Kollegen verteilt, kann das wiederum<br />

eine wichtige Grundlage und ein Nachschlagewerk<br />

mit Anregungen für weitere<br />

Aktivitäten auf diesem Themenfeld sein.<br />

TExT: Dr.-Ing. Gero Morlock, Freiburg<br />

BILDER: Bsr, stadt kempten<br />

Dr.-Ing. Gero<br />

Morlock<br />

ist Leiter des Referats<br />

45 „Straßenbetrieb<br />

und Verkehrstechnik“<br />

im Regierungspräsidium<br />

Freiburg. Als<br />

Mitglied der Forschungsgesellschaft für das<br />

Straßenwesen (Arbeitsausschuss Winterdienst)<br />

hat er maßgeblich an einer Broschüre<br />

mitgewirkt, die sich mit der Öffentlichkeitsarbeit<br />

im Winterdienst beschäftigt.<br />

Immer wieder hält er Vorträge zu diesem<br />

Thema.<br />

Gero.Morlock@RPF.BWL.DE


PFLICHTEN UND ZUSÄTZLICHE LEISTUNGEN<br />

Rechtssicherer<br />

Winterdienst<br />

Städte und Gemeinden leisten meist mehr Winterdienst, als es das Gesetz verlangt. <strong>FM</strong> erklärt, wo<br />

Pflichten zu erfüllen sind und was Verkehrsteilnehmern zugemutet werden kann. Dies ist nicht nur<br />

wichtig für die Kommunikation mit den Bürgern, sondern vor allem für die Haushaltslage.<br />

Viele Verkehrsteilnehmer waren in<br />

den beiden letzten strengen Wintern<br />

überrascht, dass Städte und<br />

Gemeinden Straßen häufi g gar nicht und<br />

andere nur punktuell geräumt oder gestreut<br />

haben. Dies steht im Einklang mit<br />

der Rechtsprechung und betont die Eigenverantwortung<br />

des Bürgers. Juristisch richten<br />

sich kommunale Winterdienstpfl ichten<br />

nach der tatsächlichen sowie fi nanziellen<br />

Leistungsfähigkeit. Sie orientieren sich an<br />

Zumutbarkeitsgesichtspunkten. Die Leistungsfähigkeit<br />

der Städte und Gemeinden<br />

bestimmt die Sicherungserwartungen, die<br />

der Verkehr redlicherweise fordern darf.<br />

Überschreiten sie diese, hat sie der Verkehrsteilnehmer<br />

durch seine eigene Sorgfalt<br />

(Ausrüstung, Bereifung, witterungsangepasstes<br />

Fahren, geeignete Schuhe),<br />

nicht jedoch die Kommune mit ihrem Winterdienst<br />

zu erfüllen.<br />

INNERHALB GESCHLOSSENER<br />

ORTSLAGEN<br />

Übersetzt man dies in die Praxis, müssen<br />

Städte und Gemeinden die Fahrbahnen der<br />

öffentlichen Straßen innerhalb geschlossener<br />

Ortslagen lediglich an verkehrswichtigen<br />

und gefährlichen Stellen bei Schneeoder<br />

Eisglätte behandeln. Folgende Grundsätze<br />

gelten ausschließlich für Straßen innerhalb<br />

geschlossener Ortslagen (siehe<br />

Kasten).<br />

» „Öffentlich“ sind allein die förmlich oder<br />

kraft unvordenklicher Verjährung gewidmeten<br />

Straßen (unvordenkliche Verjährung: ein<br />

Recht, das in früherer Zeit entstand, auch<br />

wenn dies nicht mehr nachzuweisen ist).<br />

» Als „gefährlich“ bezeichnet man Straßenstellen,<br />

an denen Kraftfahrer erfahrungsgemäß<br />

bremsen, ausweichen oder<br />

sonst ihre Fahrtrichtung oder Geschwindigkeit<br />

ändern. Das sind beispielsweise scharfe,<br />

unübersichtliche oder sonst schwierig<br />

zu durchfahrende Kurven, starke Gefällstrecken,<br />

unübersichtliche Kreuzungen und<br />

Straßeneinmündungen, auffallende Verengungen<br />

sowie zu Glätte neigende Brücken<br />

und Straßen an Wasserläufen.<br />

» Angesichts dieser relativ zahlreichen Stellen<br />

dient die „Verkehrswichtigkeit“ als<br />

Korrektiv für einen zumutbaren Winterdienst.<br />

Bei Straßen mit durchschnittlich<br />

weniger als 200 Fahrzeugen Durchgangsverkehr<br />

pro Stunde ist sie zweifelhaft.<br />

Die Kriterien „Verkehrswichtigkeit“ und<br />

„Gefährlichkeit“ müssen zusammen vorliegen,<br />

sodass viele Straßen mangels Verkehrsbedeutung<br />

oder Gefährlichkeit unbehandelt<br />

bleiben dürfen.<br />

AUSSERHALB GESCHLOSSENER<br />

ORTSLAGEN<br />

Außerhalb geschlossener Ortslagen existieren<br />

Winterdienstpfl ichten nur an „besonders“<br />

gefährlichen und verkehrswichtigen<br />

Stellen. Sie liegen vor, wenn Anlage oder<br />

Zustand der Straße begünstigen, dass sich<br />

Glatteis bildet oder seine Wirkung erhöht<br />

und der Kraftfahrer dies trotz erhöhter Sorgfalt<br />

nicht oder nicht rechtzeitig erkennen<br />

kann. Der die kommunalen Pfl ichten reduzierende<br />

Gedanke ist, dass gerade außerhalb<br />

geschlossener Ortslagen der Winterdienst<br />

in hohem Maß unter dem Vorbehalt<br />

des wirtschaftlich Zumutbaren steht.<br />

BETRIEBSPRAXIS<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER 37


BetrieBspraxis<br />

Hingegen unterscheiden sich die Winter-<br />

dienstpflichten für den Fußgängerverkehr<br />

stark von denjenigen für den Fahrverkehr.<br />

Kommunen treffen erhöhte Anforderungen;<br />

jedoch verlangt man selbst bei Fußgängern<br />

nicht, unbegrenzt tätig zu werden.<br />

Was für den fussgängerverkehr<br />

gilt<br />

Grundsätzlich müssen Fußgänger innerhalb<br />

geschlossener Ortslagen weitgehend ge-<br />

fahrlos zu Fuß jede Wohnung einigermaßen<br />

sicher erreichen können. Dieses berechtig-<br />

te Verkehrsbedürfnis ist wesentlich umfang-<br />

reicher als beim Fahrverkehr. Es darf nicht<br />

anhand der durchschnittlichen Verkehrsfre-<br />

quenzzahlen ermittelt werden. Vielmehr ist<br />

davon auszugehen, dass es für jeden Geh-<br />

weg, der ein Grundstück erschließt, vorliegt.<br />

Allerdings entfällt es, wenn das Grundstück<br />

genauso sicher auf einem anderen Gehweg<br />

erreicht werden kann oder kein Fußgänger-<br />

verkehr stattfindet, weil beispielsweise die<br />

erschlossenen Grundstücke unbebaut sind.<br />

Vom Fußgänger wird man zumutbare Umwege<br />

verlangen dürfen und ihn darauf verweisen<br />

können, behandelte Gehwege (zum<br />

Beispiel auf der anderen Straßenseite) zu<br />

benutzen. Kein echtes, jederzeit zu befriedigendes<br />

Verkehrsbedürfnis besteht ebenfalls<br />

für tatsächlich entbehrliche Gehwege<br />

wie solche, die durch Park- und Grünanla-<br />

Immer wieder begegnet man der Forderung<br />

von Wanderern, auch Wanderwege durch<br />

Räumen und Streuen verkehrssicher zu machen.<br />

Ihre Begründung: Wenn die Gemeinde<br />

schon damit werbe, es seien große Strecken<br />

angelegter Wanderwege vorhanden, dann<br />

müssten diese auch im Winter sicher begehbar<br />

sein.<br />

Bei der Beurteilung der Haftungsfrage wird<br />

in Literatur und Rechtsprechung darauf abgestellt,<br />

wo sich der Wanderweg befindet,<br />

also innerhalb oder außerhalb geschlossener<br />

Ortslage. In den einzelnen Landesgesetzen<br />

ist die geschlossene Ortslage als derjenige<br />

Teil des Ortsgebiets beschrieben, der<br />

in geschlossener oder offener Bauweise zusammenhängend<br />

bebaut ist (vgl. auch § 34<br />

I 1 BauGB). Denn die Räum- und Streupflicht<br />

auf Fußgängerwegen wird nur für den innerörtlichen<br />

Bereich bejaht.<br />

Außerhalb geschlossener Ortslage sind für<br />

Feiner Unterschied<br />

Was heißt „geschlossene<br />

Ortslage“?<br />

Die „geschlossene Ortslage“ ist ein spezifisch<br />

winterdienstrechtlicher Begriff<br />

und nicht zu verwechseln mit dem straßenverkehrsrechtlichen<br />

Terminus der<br />

„geschlossenen Ortschaft“ (Ortseingangsschild).<br />

Sie ist der in geschlossener<br />

oder offener Bauweise zusammenhängend<br />

bebaute Teil des Gemeindegebiets.<br />

Einzelne unbebaute Grundstücke,<br />

zur Bebauung ungeeignetes oder ihr<br />

entgegenstehendes Gelände sowie einseitige<br />

Bebauung unterbrechen nicht<br />

den Zusammenhang. Entscheidend ist<br />

die Dichte der Bebauung, wobei es auf<br />

den Gesamteindruck der Geschlossenheit<br />

und Zusammengehörigkeit ankommt.<br />

In einem Gemeindegebiet kann<br />

es durchaus mehrere geschlossene<br />

Ortslagen geben.<br />

gen führen oder in reinen Industriegebieten.<br />

Neben Wegen ohne Verkehrsbedürfnis<br />

scheiden solche mit Abkürzungs- oder Bequemlichkeitsfunktion<br />

aus.<br />

Die erhöhten Pflichten zum Schutz von<br />

Fußgängern auf Gehwegen überfordern<br />

Kommunen nicht. Sie können diese vollständig<br />

auf die Grundstückseigentümer übertragen.<br />

Außerdem muss man nicht die gesam-<br />

Lage, Wichtigkeit Und geFährLichkeit<br />

Müssen Gemeinden für Sicherheit auf einem Wanderwegenetz sorgen?<br />

38 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

den Fußgängerverkehr grundsätzlich keine<br />

Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Etwas<br />

anderes gilt nur dann, wenn die Art und<br />

Wichtigkeit des Verkehrsweges, das Fußgängeraufkommen<br />

und die Gefährlichkeit der<br />

Strecke eine Rolle spielen und ob der Gehweg<br />

Ortschaften oder Ortsteile miteinander<br />

verbindet sowie wie weit diese voneinander<br />

entfernt sind.<br />

Eine besonders gefährliche Stelle liegt erst<br />

dann vor, wenn der Fußgänger auch bei erhöhter<br />

Sorgfalt den die Gefahr bedingenden<br />

Zustand der Straße nicht oder nicht rechtzeitig<br />

erkennen und deshalb die Gefahr nicht<br />

oder nicht rechtzeitig meistern kann. Hierzu<br />

rechnen etwa Stellen, an denen sich wegen<br />

ungewöhnlichen Grundwasserstands schon<br />

bei geringstem Bodenfrost Glatteis bilden<br />

kann.<br />

Üblicherweise gibt es auf außerörtlichen<br />

Wanderwegen keinen besonders starken<br />

te Gehwegfläche räumen oder streuen,<br />

sondern bloß einen 1,20 bis 1,50 m breiten<br />

Streifen. Ein kombinierter Rad- und Fußweg<br />

dient auch dem Fußgängerverkehr und erfordert<br />

deshalb die gleiche Sicherheit wie<br />

der reine Gehweg. Im Gegensatz dazu sind<br />

eigenständige Radwege Teil der Fahrbahn<br />

und nach deren Kriterien allein an gefährlichen<br />

und verkehrswichtigen Stellen zu behandeln.<br />

Nur die wenigsten Radwege sind<br />

im Winter verkehrswichtig.<br />

an haltestellen Zugang<br />

schaffen<br />

Besonders bedeutsam ist die Sicherung von<br />

Bus- und Straßenbahnhaltestellen. Auf<br />

einem Gehweg an solchen Haltestellen<br />

muss man einen Zugang vom Wartehaus<br />

oder Gehweg zum Einstieg schaffen. Nach<br />

heftigen Schneefällen genügt es, das Not-<br />

wendige zu tun, um gefahrlos durch eine<br />

der Türen einsteigen zu können. Die kom-<br />

plette Räumung darf man auf einen späte-<br />

ren Zeitpunkt mit günstigerer Witterung<br />

verschieben. Dann ist allerdings eine voll-<br />

ständige Ein- und Ausstiegsfläche auf der<br />

Länge eines Busses oder einer Straßenbahn<br />

freizuhalten. Zuständig sind Städte und Ge-<br />

meinden; sie können jedoch ihre Pflichten<br />

an Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs<br />

per Satzung auf die Eigentümer<br />

der anliegenden Grundstücke übertragen.<br />

Fußgängerverkehr, der eine Verkehrssicherungspflicht<br />

verlangte. Auch der Hinweis der<br />

Gemeinden in Prospekten auf gepflegte<br />

Wanderwege schafft aus Sicht eines verständigen<br />

Lesers keinen Vertrauenstatbestand<br />

dahin gehend, dass auf diesen Wanderwegen<br />

laufend gestreut werde.<br />

Fazit: Ein Wanderweg muss im Winter grundsätzlich<br />

nicht geräumt und gestreut werden,<br />

wenn<br />

• er außerhalb geschlossener Ortslage verläuft,<br />

• er nicht besonders gefährlich ist,<br />

• nur geringer Fußgängerverkehr stattfindet<br />

und<br />

• er keine zwei Ortschaften oder Ortsteile<br />

verbindet, die weniger als 500 m voneinander<br />

entfernt liegen.<br />

TExT: thomas Mailer, Rechtsanwalt,<br />

Kempten


Sämtliche öffentlichen Gehwege, Rad-<br />

wege und Haltestellen müssen lediglich<br />

innerhalb der geschlossenen Ortslagen be-<br />

handelt werden. Außerhalb gibt es keine<br />

Winterdienstpfl icht.<br />

HAUPTBERUFSVERKEHR IST ZU<br />

SCHÜTZEN<br />

Weitere von der Rechtsprechung aufgestellte<br />

Regeln erleichtern die kommunale Arbeit:<br />

Allein der Hauptberufsverkehr ist zu schützen.<br />

An Werktagen muss man so rechtzeitig<br />

handeln, dass die zu sichernden Strecken<br />

um 7 Uhr ausreichend verkehrssicher sind.<br />

An Samstagen setzen die Pfl ichten eine<br />

Stunde später ein als an normalen Arbeitstagen.<br />

Schließlich geht sonn- und feiertags<br />

der Hauptverkehr frühestens um 9 Uhr<br />

los.<br />

Davon ist allerdings die Frage zu unterscheiden,<br />

wann die Kommune mit ihrem<br />

Winterdienst anfangen muss. Das kann nicht<br />

erst der Beginn des Hauptberufsverkehrs<br />

sein. Dann wäre er gerade nicht geschützt.<br />

Vielmehr müssen die Arbeiten so rechtzei-<br />

������������������������<br />

Hochwertige<br />

Komplettausstattung<br />

Attraktive Angebote ab<br />

€ 18.445,–<br />

inkl. MwSt.*<br />

tig erfolgen, dass sie bereits zu den genannten<br />

Zeiten abgeschlossen sind und der<br />

Hauptberufsverkehr davon profi tiert. Am<br />

Abend endet die Pfl icht mit dem Rückgang<br />

des allgemeinen Tagesverkehrs je nach den<br />

örtlichen Verhältnissen. Das ist grundsätzlich<br />

20 Uhr. Den nächtlichen Fahrzeugverkehr<br />

muss man nicht sichern.<br />

Die Gerichte kommen Städten und Gemeinden<br />

entgegen und setzen – gerade in<br />

Zeiten der kommunalen Haushaltskrise –<br />

keine unerfüllbaren Standards. Noch überschreiten<br />

viele Winterdienstmaßnahmen<br />

das rechtlich Gebotene bei Weitem. Sie sind<br />

reiner Service für den Bürger. Städte und<br />

Gemeinden erbringen sie freiwillig, keine<br />

Norm zwingt sie hierzu. Deshalb könnten<br />

vom juristischen Standpunkt aus zahlreiche<br />

Dienstleistungen eingestellt werden. Man<br />

sparte gerade in Zeiten knapper Kassen und<br />

ungedeckter Kommunalhaushalte beträchtliche<br />

Kosten, ohne haftungsrechtliche Konsequenzen<br />

befürchten zu müssen.<br />

.<br />

TEXT: Dr. Manfred Wichmann, Bonn<br />

BILDER: pixelio/Rainer Sturm, Privat<br />

Dr. jur. Manfred<br />

WICHMANN<br />

ist seit vielen Jahren<br />

Hauptreferent des<br />

Städte- und Gemeindebundes<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen sowie in<br />

der Kommunalfortbildung tätig und durch<br />

zahlreiche Fachpublikationen bekannt. Eine<br />

ausführliche Darstellung fi ndet sich im Standardwerk<br />

Wichmann, Straßenreinigung und<br />

Winterdienst in der kommunalen Praxis,<br />

6. Aufl age 2009, ISBN 978-3-503-11641-6,<br />

663 Seiten, 89 e, Erich-Schmidt-Verlag, Berlin,<br />

www.esv.info/ 9783503116416.<br />

Alles klar zum Winterdienst?<br />

Jetzt Aktionspreis sichern!<br />

Unser Angebot macht Sie fit für den Winter:<br />

������������������������������������������������������������<br />

����������������������������<br />

�����������������������������<br />

����������������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������<br />

www.kubota.de<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER 39


schwerpunkt winterdienst<br />

Dank des Flughafens Hannover-<br />

Langenhagen und des Straßen-<br />

wetterinformationssystems www.<br />

glaette24.de sind die Wetterdaten für Lan-<br />

genhagen immer aktuell. „Wir können uns<br />

zu 95 % auf die Vorhersagen verlassen“,<br />

versichert Fachgebietsleiter Thorsten<br />

Brockmann von der Stadtentwässerung<br />

Langenhagen. Der Eigenbetrieb, der 1998<br />

gegründet wurde, ist ein Fachdienst innerhalb<br />

der Stadtverwaltung. In Brockmanns<br />

Verantwortungsbereich fallen Kanalbetrieb,<br />

Straßenreinigung und Winterdienst.<br />

Während in vielen Teilen Deutschlands<br />

im Januar 2010 das Schneechaos ausbrach<br />

und für Wochen anhielt, funktionierte der<br />

Winterdienst in Langenhagen im Vergleich<br />

dazu erstaunlich gut. 28 Mitarbeiter arbeiteten<br />

im Zweischichtbetrieb von 3 bis 22 Uhr.<br />

Gegen Ende des Winters hatte man zwar<br />

wie in ganz Deutschland mit Streusalzknappheit<br />

zu kämpfen, kam aber dank preiswertem<br />

Salz aus einer Abraumhalde, das<br />

mit Sand gemischt wurde, bis in den Frühling.<br />

Ende 2010 war man schon für einen<br />

möglicherweise ebenso strengen Winter<br />

2010/<strong>2011</strong> gerüstet. „Die Winterdienstbereitschaft<br />

war planmäßig Ende Oktober<br />

hergestellt“, berichtet Roman Sickau, Referent<br />

des Bürgermeisters. Die Mitarbeiter<br />

waren geschult und unterwiesen, die Winterdiensttechnik<br />

stand parat, die Streusalzhalle<br />

mit einem Fassungsvermögen von<br />

rund 500 t Salz war gefüllt, Winterdienst-,<br />

Räum- und Steupläne aufgestellt. Der Eigenbetrieb<br />

und der Betriebshof arbeiteten hier<br />

eng zusammen.<br />

Der Lohn der Mühe: Während nach den<br />

ersten Schneefällen im Dezember in Han-<br />

40 FlächenManager<br />

3/<strong>2011</strong><br />

stadtentwässerung langenhagen<br />

eigenbetrieb und<br />

Bürger Hand in Hand<br />

Bis ins Jahr 1987 muss man zurückgehen, um für Langenhagen<br />

bei Hannover annähernd ähnliche Wetterdaten zu finden wie für<br />

den Winter 2010. Die ungewohnten Schneemengen im Winter<br />

zuvor sorgten dafür, dass man in Langenhagen schon im Oktober<br />

wieder gut auf die weiße Pracht vorbereitet war. Bürger zeigen<br />

Verständnis und Hilfsbereitschaft.<br />

nover zum Teil nichts mehr ging, freute sich<br />

die Polizei in Langenhagen, dass lediglich<br />

einige abgefahrene Spiegel zu beklagen<br />

gewesen seien. Die Straßen im Stadtgebiet<br />

waren geräumt und gestreut, die Autofahrer<br />

passten sich an die Witterungsverhältnisse<br />

an und fuhren langsam.<br />

Alle Seiten haben dazugelernt, bemerkt<br />

Ceno Anders, Fachdienstleiter des Betriebshofs:<br />

„Das Verständnis von Winter hat sich<br />

zwischen Januar 2010 und <strong>2011</strong> gewandelt.“<br />

Einerseits beim städtischen Winterdienst,<br />

der zwar lange Frostperioden gewöhnt<br />

ist, aber in den vergangenen zwei<br />

Wintern der ungewohnten Schneemengen<br />

Herr werden musste. Andererseits bei den<br />

52 000 Einwohnern von Langenhagen, die<br />

wissen, dass der Winterdienst sein Möglichstes<br />

tut, aber nicht überall gleichzeitig<br />

sein kann.<br />

Flyer inFormieren Bürger<br />

üBer rechte und PFlichten<br />

Im Winter sind auch die Einwohner einer<br />

Kommune gefragt. Seit 2010 gibt es Winterdienst-Flyer,<br />

die die Langenhager Bürger<br />

über ihre Rechte und Pflichten informieren.<br />

Die Stadt Langenhagen ist zuständig für den<br />

Winterdienst auf fast 300 km Straßen, 41 km<br />

Radwegen, 148 Fußgängerüberwegen und<br />

185 Bus- und Bahnhaltestellen sowie 225<br />

Flächen an öffentlichen Gebäuden. Um die<br />

Verkehrssicherheit auf Geh- und Radwegen<br />

vor Grundstücken müssen sich jedoch die<br />

Eigentümer kümmern. Für die Privathaushalte<br />

stehen dafür im Stadtgebiet an mehr<br />

als 70 Standorten Streusandkisten zur Verfügung.<br />

In den Flyern bekommen die Langenhager<br />

Tipps, wie sie richtig räumen und<br />

Eines von vier Schmalspurfahrzeugen der<br />

Stadt Langenhagen im Einsatz<br />

streuen, welche Streumittel erlaubt sind und<br />

wie sie im Winter so parken, dass sie die<br />

Schneepflüge in ihrer Arbeit möglichst wenig<br />

behindern.<br />

zwei winterdienstklassen<br />

In Langenhagen sind die Straßen in die Winterdienstklassen<br />

(WK) A und B eingeteilt.<br />

Straßen der WK A werden geräumt und gestreut,<br />

Straßen der WK B, zu denen Wohnstraßen<br />

oder Verbindungswege gehören,<br />

werden nur geräumt. „Ziel ist es, die Befahr


kommune<br />

V. l.: roman sickau, thorsten Brockmann, thomas meinecke und Ceno anders<br />

barkeit der Straßen zu gewährleisten. Fest-<br />

gefahrene Schneedecken werden nicht<br />

beseitigt“, sagt Thorsten Brockmann.<br />

Wo gestreut wird, verwenden die Mitar-<br />

beiter des Betriebshofs Feuchtsalz. Dank<br />

moderner Technik reicht etwa ein Teelöffel<br />

(10 g) Salzmischung/m 2 , um die Straßen frei<br />

zu halten. Ist es extrem glatt, müssen schon<br />

mal 25 g/m 2 ver-<br />

teilt werden. Je<br />

nach Witterung be-<br />

deutet das pro<br />

Streu-Umlauf einen<br />

Salzverbrauch von<br />

12 bis 25 t. Wäh-<br />

rend des Winters sind fünf Großfahrzeuge,<br />

vier Schmalspurfahrzeuge und fünf Prit-<br />

schen für die Handkolonnen im Einsatz. Bei<br />

den Fahrzeugen setzt man bevorzugt auf<br />

Geräteträger, mit denen sich noch andere<br />

Arbeiten erledigen lassen. Um die ständige<br />

Einsatzbereitschaft der Maschinen küm-<br />

mern sich – ebenfalls im Zweischichtbetrieb<br />

– zwei Kfz-Meister.<br />

Geodatensystem spart<br />

ÄrGer<br />

» Dank Geodaten muss man<br />

nicht mehr hinfahren, um<br />

sich das anzuschauen«<br />

Die Daten wie Ort, Zeit und Streumenge<br />

werden von den Betriebshofmitarbeitern in<br />

Papierform erfasst und in das Datensystem<br />

der Stadt Langenhagen übertragen. Aktuell<br />

ist nicht geplant, die Fahrzeuge mit einem<br />

Telematiksystem auszurüsten. Eine durchaus<br />

praktische Errungenschaft ist das Geodatensystem<br />

von Langenhagen. „Wenn ein<br />

Bürger ein Anliegen vorträgt, muss man<br />

nicht mehr hinfahren, um sich das anzuschauen“,<br />

sagt Thomas Meinecke, Mitarbeiter<br />

der Stadtentwässerung. Beispiele sind<br />

Meldungen über verstopfte Straßenabläufe<br />

oder auch die Frage,<br />

wohin man<br />

denn den Schnee<br />

vom Gehweg<br />

schaufeln soll.<br />

In diesem Fall<br />

genügt ein Klick in<br />

die Geodaten und der Ansprechpartner der<br />

Stadt Langenhagen kann sich die Straße<br />

anschauen, mit dem Anrufer die genaue<br />

Lage des Straßenablaufs ermitteln oder ihm<br />

einen Tipp geben, wo vielleicht noch Platz<br />

für einen Schneehaufen wäre, ohne dass<br />

Autos, Fußgänger oder die Nachbarn ärgerlich<br />

werden. Für Fachgebietsleiter Brockmann<br />

ist dieser Service ein wichtiger Beitrag<br />

zur Bürgernähe: „Wenn der Bürger das Gefühl<br />

hat, der andere weiß, wovon man redet<br />

und schon am Telefon eine Lösung gefunden<br />

werden kann, löst sich eventueller Ärger zu<br />

99 % in Luft auf.“<br />

TEXT: susanne Wannags, Redaktion <strong>FM</strong><br />

BILDER: pichler (2), stadt Langenhagen<br />

betriebsdaten<br />

Winterdienst Langenhagen<br />

• Leiter: Thorsten Brockmann,<br />

Ceno Anders<br />

• Unterhaltungsbereich: 315,75 km<br />

Straßennetz, unterteilt in 2 Winterdienstklassen<br />

• eingesetzte mitarbeiter der<br />

straßenreinigung, des Kanalbetriebs<br />

und des Betriebshofs<br />

(gesamt etwa 75 mitarbeiter):<br />

– 10 MA für Großfahrzeuge<br />

– 8 MA für Schmalspurfahrzeuge<br />

(2 weitere MA zur Erweiterung auf<br />

zwei Schichten)<br />

– 2 Kfz-Meister: Salz-, Solebetankung<br />

und Werkstatt<br />

– 30 MA für den Einsatz an verkehrswichtigen<br />

Knotenpunkten und<br />

öffentlichen Gebäuden, die per<br />

Hand geräumt und gestreut werden,<br />

(alle jeweils in zwei Schichten)<br />

– 3 MA zur Kontrolle<br />

• Fahrzeuge: 5 Großfahrzeuge mit<br />

Salz-Sole-Streuaufsätzen und<br />

Räumschildern, 4 Schmalspurfahrzeuge<br />

mit Walzenstreuer,<br />

5 Pritschen für die Handkolonnen<br />

Bauhof Langenhagen<br />

• mitarbeiter: 52,5 davon 1 Ingenieur,<br />

2 Kfz-Meister, 3,5 Verwaltungsmitarbeiter,<br />

bis zu 8 Saisonarbeiter<br />

in der Sommerzeit<br />

(Grünpflege)<br />

• tätigkeitsfelder: 41 % Grünflächen,<br />

19 % Gebäudemanagement, 18 %<br />

Straßenunterhaltung, 12 % Winterdienst,<br />

5 % Fuhrparkmanagement,<br />

5 % Sonstiges<br />

• Fuhrpark/maschinen: ingesamt<br />

53 (Fahrzeuge, Bagger, Mäher,<br />

Hebebühne)<br />

»<br />

kontakt<br />

Fachdienst Eigenbetrieb Stadtentwässerung<br />

Stadt Langenhagen<br />

Marktplatz 1, 30853 Langenhagen<br />

Telefon +49 511/73 07-9262, -94 79<br />

winterdienst@se-langenhagen.de,<br />

www.se-langenhagen.de<br />

3/<strong>2011</strong> FlächenManager 41


schwerpunkt winterdienst<br />

Spekulanten haben das Streusalz für<br />

sich entdeckt. „Im Mai gab es kaum<br />

noch Streusalz auf dem Markt“, berichtet<br />

Michael Seiert. Immer mehr Firmen<br />

wittern beim Salzhandel ein gutes Geschäft.<br />

Sie haben nach dem strengen Winter vor<br />

zwei Jahren Hallen gebaut, sie mit billig erworbenem<br />

Streusalz gefüllt und suchen<br />

nun Abnehmer. Wöchentlich bekommt Seiert<br />

Mails und Briefe geschickt, in denen Salz<br />

zum „Sparpreis“ angeboten wird. Meist versteckt<br />

sich der Haken im Kleingedruckten.<br />

„Ich kann beispielsweise eine Option auf<br />

100 t Salz erwerben und zahle im Sommer<br />

ein Zwangsgeld, wenn ich diese Option<br />

nicht nutze“, nennt er ein Beispiel.<br />

Der Unternehmer kann sich entspannt<br />

zurücklehnen – seine Salzsilos sind voll,<br />

geordert hat er das Streumittel schon im<br />

April zu einem vernünftigen Preis. Auf die<br />

Angebote von Spekulanten ist er nicht angewiesen.<br />

Schließlich hat Seiert seit Ende<br />

der 90er-Jahre Erfahrungen mit dem Winterdienst,<br />

den er<br />

zunächst im Nebenerwerbdurchführte.<br />

2001 gründete<br />

er sein Unternehmen,<br />

mit dem<br />

er sich auf Naturdienstleistungen<br />

und Brennholz spezialisierte, letzteres, um<br />

die Mitarbeiter auch während der Wintermonaten<br />

mit weniger Schnee zu beschäftigen.<br />

GroSSe Firmen alS Kunden<br />

Zu Seierts Kunden gehören neben der Stadt<br />

Baden-Baden vor allem Industrie- und Ge-<br />

42 FlächenManager<br />

3/<strong>2011</strong><br />

» Der Großteil der Verträge<br />

schießt Pflege- und<br />

Reinigungsarbeiten ein«<br />

michael Seiert naturdienStleiStunGen<br />

Personal und Maschinen<br />

optimal eingesetzt<br />

Die sechs Salzsilos von Michael Seiert sind voll, denn: „Die<br />

besten Maschinen nützen nichts, wenn man kein Salz hat.“ Und<br />

das sollte möglichst früh geordert werden. Der Unternehmer<br />

erfand zudem ein Nischengeschäft, bei dem Rasentraktoren<br />

samt Winterdienstausrüstung und Streugut vermietet werden. In<br />

allem zeigt sich: Seiert kann rechnen.<br />

Aufgeräumt und jederzeit startbereit: der umfangreiche Fuhrpark<br />

werbebetriebe mit großen Flächen. Firmen<br />

wie der Automobilzulieferer LuK und der<br />

Klebstoffhersteller Uhu lassen ihre Außenanlagen<br />

von dem Betrieb aus Baden-Baden<br />

reinigen und pflegen,<br />

im Sommer<br />

wie im Winter. Der<br />

Großteil der Verträge,<br />

die Seiert abschließt,<br />

beinhaltet<br />

Grünpflege, die Reinigung<br />

von Verkehrsflächen<br />

und den Winterdienst. „Trockenwinterdienst“,<br />

nennt Seiert die Grünund<br />

Verkehrsflächenpflege manchmal verschmitzt.<br />

„Wenn meine Mitarbeiter das<br />

ganze Jahr auf einem Gelände sind, kennen<br />

sie die Flächen auch im Winter und wissen,<br />

worauf sie besonders achten müssen.“ Ausnahmesituationen<br />

gebe es trotzdem genug.<br />

Ein Winterdiensteinsatz sei wie ein Brand:<br />

Wenn die Feuerwehr losfährt, weiß sie auch<br />

nicht, was sie erwartet. Acht festangestellte<br />

Mitarbeiter kümmern sich um den Winterdienst<br />

bei Kommunen und Industriekunden,<br />

unterstützt von fünf Subunternehmen,<br />

die in der Regel ihre festen Routen haben.<br />

lanGe VertraGSlauFzeiten<br />

brinGen Vorteile<br />

Die Verträge, die Seiert mit seinen Auftraggebern<br />

abschließt, haben Laufzeiten zwischen<br />

drei und fünf Jahren. Das ist Voraussetzung,<br />

um Investitionen vernünftig zu<br />

planen. Denn was passiert, wenn man einen<br />

Auftrag trotz Zusage verliert und viel Geld<br />

in die Ausrüstung gesteckt hat, hat der Unternehmer<br />

bereits erfahren. „Ein Automobilhersteller<br />

verlangte ein Navigationssystem<br />

in den Winterdienstfahrzeugen. Ich<br />

habe drei meiner elf Unimogs damit ausrüs


GALABAU<br />

entdecken. So hat er seine Rasentraktoren<br />

und Aufsitzmäher mit Schneeschildern und<br />

Streuboxen ausgerüstet und vermietet sie<br />

samt Streumittel an Firmen, die für ihren<br />

Winterdienst Kleinfahrzeuge benötigen. Das<br />

bringt neben den Mieteinnahmen einen<br />

weiteren Vorteil: „Ich habe fünf Monate lang<br />

die Fahrzeuge vom Hof“, schmunzelt Seiert.<br />

Kein Schnee zu tief, keine Aufgabe zu schwer – Seiert macht fast alles möglich.<br />

ten lassen, um dann zu erfahren, dass wir<br />

den Auftrag trotz Zusage doch nicht bekom-<br />

men.“ 15 000 e hatte die technische Aufrüs-<br />

tung gekostet. Nach einem Jahr trennte sich<br />

Seiert wieder von<br />

dem Equipment.<br />

„Allein die Pfl ege<br />

der Server belief<br />

sich pro Auto auf<br />

150 e monatlich.“<br />

Bei einem Auftrag<br />

die Winterdienstdaten<br />

mithilfe von Telematik erfassen, beim<br />

anderen nicht, darin sah Seiert keinen Sinn.<br />

Also werden die Winterdienstdaten wieder<br />

schriftlich von den Fahrern protokolliert.<br />

AUCH AN DETAILS DENKEN<br />

»Im Winterdienst dauert<br />

es keine zehn Minuten,<br />

bis alle vom Hof sind «<br />

Michael Seiert optimiert gerne Details. So<br />

sind alle Unimogs mit Streuern und Schneeschilden<br />

von einem Hersteller ausgerüstet,<br />

damit jeder Fahrer mit jedem Fahrzeug problemlos<br />

zurechtkommt. „In der Winterdienstsaison<br />

dauert es keine zehn Minuten,<br />

bis alle vom Hof sind.“ Noch wird mit Trockensalz<br />

gestreut, doch sollte ein Kunde das<br />

Streuen von Feuchtsalz wünschen, lassen<br />

sich die Fahrzeuge problemlos aufrüsten.<br />

Auch bei den Vertragsverhandlungen denkt<br />

Seiert an die Kleinigkeiten. So klärt er mit<br />

einer Kommune beispielsweise vorher ab,<br />

was passiert, wenn parkende Autos Räum-<br />

tätigkeiten erschweren oder gar unmöglich<br />

machen sollten. Aufschreiben? Den Abschleppdienst<br />

holen? Sofort melden oder<br />

nur protokollieren? Was vorab geklärt ist,<br />

führt im Ernstfall<br />

nicht zu Problemen.<br />

Trotz optimaler<br />

Vorbereitung und<br />

Ausrüstung haben<br />

zwei Winter mit<br />

großen Schneemengen<br />

auch bei Seiert die Mitarbeiter<br />

gefordert und den Gewinn der Winterdienstleistungen<br />

geschmälert. „Bei Pauschalverträgen<br />

haben wir minus gemacht“, sagt der<br />

Unternehmer, sieht es aber trotzdem entspannt.<br />

„Bei Vertragslaufzeiten von drei bis<br />

fünf Jahren gleicht sich das aus – mal schneit<br />

es mehr, mal weniger. Solange am Ende kein<br />

Verlust herauskommt, ist das in Ordnung.“<br />

Die Vertragsbedingungen sind so unterschiedlich<br />

wie die Kunden. Der eine möchte<br />

einen Preis pro Quadratmeter, der andere<br />

eine vereinbarte Zahl an Räumgängen,<br />

wieder ein anderer einen Stundensatz. In<br />

schneereichen Wintern wird das Minus, das<br />

man bei Pauschalen erwirtschaftet, im<br />

Idealfall von den Stundensätzen ausgeglichen,<br />

in schneearmen Wintern ist es<br />

andershe rum.<br />

Außerdem wird Michael Seiert nicht<br />

müde, immer wieder Nischengeschäfte zu<br />

TEXT: Susanne Wannags, Redaktion <strong>FM</strong><br />

BILDER: Werkbilder Seiert<br />

BETRIEBSDATEN<br />

Michael Seiert<br />

NaturDienstleistungen<br />

• Firmengründung: 1991<br />

• Geschäftsführer: Michael Seiert<br />

• Umsatz: 0,6 Mio. e<br />

• Mitarbeiter: 18 Mitarbeiter, davon<br />

7 Gesellen, 10 Fachfremde,<br />

1 Mitarbeiterin im Büro<br />

• Auftraggeberstruktur: 5 %<br />

öffentliche Hand, 75 % Gewerbe,<br />

15 % Private, 5 % Sonstige<br />

• Fuhrpark/Maschinen: 5 Pkw,<br />

10 Lkw, 5 selbst fahrende Pfl egemaschinen,<br />

5 Spezialmaschinen<br />

»<br />

KONTAKT<br />

Michael Seiert<br />

NaturDienstleistungen<br />

Dr.-Rudolf-Eberle-Straße 44<br />

76534 Baden-Baden<br />

Telefon +49 72 23/95 36 96<br />

Fax 95 36 98<br />

info@michaelseiert.de<br />

www.michaelseiert.de<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER 43


schwerpunkt winterdienst<br />

Von der ersten bis zur letzten Schnee-<br />

flocke herrscht bei Dornseif Hoch-<br />

betrieb. Hauptaufgabe des Unter-<br />

nehmens ist es, Winterdiensteinsätze<br />

deutschlandweit zu organisieren und zu<br />

koordinieren. Wenn Schneefall angesagt<br />

ist, ist die Einsatzzentrale in Handorf bei<br />

Münster mit ihren sieben Arbeitsplätzen<br />

im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr besetzt.<br />

Die Mitarbeiter geben den Kooperationspartnern<br />

das O.K. für deren Einsatz<br />

und melden den Kunden, wenn ihr Auftrag<br />

erledigt wurde. 150 000 e hat Dornseif im<br />

vergangenen Jahr allein in die neue Zentrale<br />

investiert, 500 000 e in die gesamte Modernisierung.<br />

Dort laufen von der Anfrage<br />

bis zum Wetterbericht alle wichtigen Daten<br />

zusammen.<br />

Die Anfänge des Unternehmens, in dem<br />

24 Mitarbeiter und mehrere Minijobber beschäftigt<br />

sind, reichen ins Jahr 2001 zurück.<br />

Damals wollten sich Markus Dornseif, ein<br />

gelernter Gas- und Wasserinstallateur, und<br />

seine Frau Kirsten aus der Arbeitslosigkeit<br />

heraus mit einem Hausmeisterservice<br />

selbstständig machen. Gleich im ersten<br />

Winter suchten die britischen Streitkräfte<br />

in Münster einen Dienstleister für den Winterdienst.<br />

Vor allem Gehwege und Hauseingänge<br />

mussten von Schnee und Eis befreit<br />

werden – Arbeiten, für die keine teuren Maschinen<br />

notwendig waren.<br />

„Ich habe schnell gemerkt, dass der Winterdienst<br />

eine Nische ist“, erinnert sich Dornseif.<br />

Das Ehepaar bot seine Dienste Immobiliengesellschaften<br />

an, aber auch Unternehmen,<br />

die über Filialen außerhalb von Münster<br />

verfügten. Erste Kontakte zu namhaften<br />

Facility-Management-Unternehmen wurden<br />

geknüpft. „Wir haben das Branchenbuch ab-<br />

44 FlächenManager<br />

3/<strong>2011</strong><br />

dornseif in Münster<br />

Winterdienst als<br />

geschäftsmodell<br />

Mit Kooperationspartnern deutschlandweit einen Bereich in der<br />

Flächenpflege abdecken – nach diesem Prinzip haben Markus<br />

und Kirsten Dornseif den Winterdienst organisiert und damit<br />

im vergangenen Jahr rund sieben Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet.<br />

Sie freuen sich schon auf die nächste Saison.<br />

telefoniert und im Internet nach möglichen<br />

Kunden gesucht“, erzählt der Unternehmer.<br />

Vieles war zu Beginn noch in Handarbeit, also<br />

ohne Maschinen zu bewältigen. Als die ersten<br />

Anfragen von Unternehmen kamen, auch<br />

überregional den Winterdienst zu übernehmen,<br />

war schnell klar, dass man Kooperationspartner<br />

finden musste. Zum Schneeschaufeln<br />

von Münster nach Köln zu fahren<br />

lohnt sich nicht.<br />

ManchMal auftrag früher<br />

da als ein Partnerbetrieb<br />

Dornseif, der damals vor allem Aushilfskräfte<br />

auf 400-Euro-Basis beschäftigte, begann<br />

mit der Suche. „Auch hier war es zu Beginn<br />

hauptsächlich Kaltakquise.“ Vom Landschaftsgärtner<br />

bis zum Dachdecker – als<br />

Partner kamen vor allem Firmen infrage,<br />

deren Hauptgeschäft sich auf die warme<br />

Jahreszeit konzentriert. Ebenso Hausmeisterdienste,<br />

die über entsprechende Winterdienstausrüstung<br />

verfügten. Anfangs kam<br />

es häufiger vor, dass der Auftrag für den<br />

Winterdienst eher da war als der passende<br />

Kooperationspartner. „Natürlich hat man<br />

einem Kunden erst mal zugesagt und dann<br />

gehofft, vor Ort dann auch Partner zu finden“,<br />

erinnert sich Dornseif. Geklappt hat<br />

es immer. Mittlerweile besteht das Partnernetzwerk<br />

aus rund 700 Firmen, die Winterdienstaufgaben<br />

übernehmen können.<br />

Mit den Netzwerkpartnern werden zunächst<br />

Rahmenverträge vereinbart, in denen<br />

vor allem der gegenseitige Wille zur<br />

Zusammenarbeit bestätigt wird. „Dort sind<br />

weder Preise noch Objekte geregelt“, erklärt<br />

Dornseif. Ergibt sich in der Region des Netzwerkpartners<br />

ein Auftrag, kann dieser ent-<br />

scheiden, ob er ihn zum angebotenen Preis<br />

ausführen will oder nicht. Für jeden Auftrag<br />

wird eine separate Auftragsbestätigung geschrieben,<br />

die automatisch zum 30. April<br />

eines Folgejahrs ausläuft.<br />

Ob der Winterdienst ordnungsgemäß<br />

erledigt wurde, kontrollieren entweder die<br />

Kunden selbst oder Partnerfirmen, mit denen<br />

Dornseif eigens zum Zweck der Kontrolle<br />

zusammenarbeitet. „Diese Netzwerkpartner<br />

übernehmen keine Winterdienstaufgaben.“<br />

Sollte es Anlass zu Verbesserungen<br />

geben, bespricht Dornseif das direkt mit der<br />

verantwortlichen Firma. Eine kurze Einweisung<br />

in den Winterdienst für Betriebe, die<br />

noch nie damit zu tun hatten, gibt es jetzt<br />

schon, doch die Fremdfirmen-Unterweisung<br />

soll ausgebaut werden. Geplant sind Onlineschulungen<br />

und -unterweisungen. Dafür<br />

wird momentan die Internetseite um- und<br />

ausgebaut.<br />

Zeitnahe datenerfassung<br />

und beZahlung<br />

Eine einheitliche Erfassungsmethode für die<br />

Winterdienstleistungen gibt es bei den Partnerbetrieben<br />

nicht. Üblicherweise werden<br />

Räum- und Streuberichte von Hand ausgefüllt.<br />

Allerdings meldet sich jeder Kooperationspartner<br />

zu Beginn seines Einsatzes im<br />

zentralen System bei Dornseif an, gibt anschließend<br />

die relevanten Daten seiner Tätigkeit<br />

ein (Tour, Zeit, Streumengen etc.) und<br />

meldet sich wieder ab. Die Mitarbeiter in<br />

Handorf leiten diese Infos an den jeweiligen<br />

Auftraggeber weiter. „Die zeitnahe Kommunikation<br />

mit den Kunden ist wichtig. Vor allem<br />

Objektleiter großer Betriebe erwarten das<br />

von uns. So haben sie die Möglichkeit, die


Facility<br />

Leistung zu kontrollieren.“ Gleichzeitig ist die<br />

zeitnahe Meldung ein Nachweis für die Part-<br />

nerbetriebe, dass sie ihre Räum- und Streu-<br />

pflichten ordnungsgemäß erledigt haben.<br />

Werden die Winterdienstpflichten ver-<br />

nachlässigt, kann das schnell teuer werden.<br />

Bei mittlerweile knapp 16 000 Grundstücken<br />

musste die Betriebshaftpflichtversicherung<br />

noch nie einspringen. Nicht selbstverständ-<br />

lich, wenn man, wie Dornseif, sämtliche<br />

Schadensverpflichtungen nach Straßenrei-<br />

nigungssatzungen und aktueller Rechtspre-<br />

chung übernimmt. Das schließt den Versi-<br />

cherungsschutz der Netzwerkpartner ein.<br />

Zu den Kunden von Dornseif gehören<br />

einige öffentliche Auftraggeber, zum Bei-<br />

spiel die Bundesanstalt für Immobilienauf-<br />

gaben in Berlin, die den Winterdienst für<br />

Gebäude wie Bundesrat und Abgeordneten-<br />

haus vergibt, sowie einige Kommunen und<br />

Verbände. Den Hauptanteil der Auftraggeber<br />

machen jedoch Unternehmen, Wohnungs-<br />

baugesellschaften und Facility-Manage-<br />

ment-Firmen aus. Oft, aber nicht immer sind<br />

es Aufträge mit Hunderten von Quadratme-<br />

tern. Vergangenes<br />

Jahr war beispiels-<br />

weise Tchibo auf<br />

der Suche nach ei-<br />

nem Dienstleister<br />

für seine Filialen.<br />

Hier geht es um<br />

kleine Grundstücksflächen,<br />

die allerdings auch von einer<br />

Partnerfirma erledigt werden können, die<br />

nicht über einen großen Maschinenpark<br />

verfügt.<br />

Egal, ob großer oder kleiner Auftrag –<br />

Markus Dornseif hat es sich zur Regel gemacht,<br />

die Rechnungen der Netzwerkpart-<br />

ner innerhalb der Skontofrist zu bezahlen.<br />

So vermeidet man Ärger, denn nichts ist<br />

schlimmer, als Schnee, der nicht weggeräumt<br />

und vereiste Wege, die nicht gestreut<br />

werden, nur weil es Unstimmigkeiten wegen<br />

des Geldes gibt.<br />

EigEnEs salzgEschäft<br />

»Auch Streugut kann man<br />

hier kaufen. Etwa 2 000 t<br />

Salz lagern in Handorf«<br />

Eigene Winterdienstleistung mit maschineller<br />

Unterstützung im Großraum Münster<br />

bietet Dornseif erst seit 2010 an. Seither hat<br />

das Unternehmen zwölf Hako-Kompakttraktoren,<br />

die auch mal zu Kooperationspartnern<br />

gefahren werden, wenn deren Maschine<br />

den Dienst versagt. Auch Streugut kann<br />

man bei Dornseif kaufen. Etwa 2 000 t Auftausalz<br />

in 25- und 50-kg-Säcken lagern in<br />

Handorf.<br />

Dort freut man sich schon auf den nächsten<br />

schneereichen Winter. Trotz der Spezialisierung<br />

auf Winterdienst haben das Ehepaar<br />

Dornseif und seine Mitarbeiter im<br />

Sommer keine Langeweile. Dann steht Kundenakquise<br />

und -betreuung sowie die Suche<br />

nach weiteren<br />

Netzwerkpartnern<br />

auf dem Programm.<br />

Außerdem werden<br />

die ange fallenen<br />

Überstunden abgebaut,<br />

die im<br />

24-Stunden-Dienst<br />

an sieben Tagen die Woche über den Winter<br />

zwangsläufig anfallen. Doch Winterdienst<br />

war noch nie einfach – weder für die Koordinatoren,<br />

noch für die Ausführenden.<br />

TExT: susanne Wannags, Redaktion <strong>FM</strong><br />

BILDER: Werkbilder Dornseif<br />

Links: in der hochmodernen Einsatzzentrale<br />

laufen von der anfrage bis zum<br />

Wetterbericht alle wichtigen Daten<br />

zusammen.<br />

Rechts: Das salzlager hat üppige<br />

Kapazität.<br />

betriebsdaten<br />

Dornseif<br />

• firmengründung: 2001<br />

• geschäftsführer: Markus Dornseif<br />

• Umsatz: 6,7 Mio. e (2010), zu 100 %<br />

in der Freiflächenpflege<br />

• auftraggeberstruktur: 25 %<br />

öffentliche Hand, 60 % Gewerbe,<br />

10 % Wohnungsbau, 2 % Private, 3 %<br />

Sonstige (Verbände, Kirche etc.)<br />

• Mitarbeiter: 24 in der Firmenzentrale<br />

(Büro), davon 2 Auszubildende<br />

• fuhrpark/Maschinen: 6 Einsatzleiter-Fahrzeuge,<br />

4 Pritschen-Fahrzeuge,<br />

12 Hako-Kommunaltraktoren,<br />

1 Straßenkehrsaugmaschine,<br />

1 Gehwegkehrsaugmaschine<br />

• EDV-lösungen: CRM ERP Lösung<br />

mit firmenspezifischen Erweiterungen,<br />

Alarmierungssoftware<br />

• zertifizierungen: DIN ISO 9001,<br />

DIN ISO 14001<br />

»<br />

kontakt<br />

Dornseif e. Kfr.<br />

Inhaberin: Kirsten Dornseif<br />

Gildenstraße 34<br />

48157 Münster<br />

Telefon +49 251/91 58 89-0<br />

Fax -300<br />

info@dornseif.de<br />

www.dornseif.de<br />

3/<strong>2011</strong> FlächenManager 45


1<br />

NEUE PRODUKTE<br />

1 Länger arbeiten<br />

Laub, gemähtem Gras oder Abfällen<br />

rückt das neue Blasgerät<br />

467 von Solo zu Leibe. Gegenüber<br />

dem Vorgängermodell 471<br />

bietet es eine gesteigerte Luftleistung<br />

(bis zu 1 400 m3 ), einen<br />

neuen Zweitaktmotor mit 66,5<br />

cm3 und einen 1,9-l-Tank. Mit<br />

dem Rucksack-Tragegestell ist<br />

das Gerät geeignet für längere<br />

Einsätze. Komfortabel zu bedienen<br />

ist der Einhand-Multifunktionsgriff<br />

mit feststellbarem Gasgriff<br />

am Schlauch. Der Schalldruckpegel<br />

beträgt 94 dB. Das<br />

Blasgerät 467 lässt sich zum<br />

Sprühgerät 451 umrüsten.<br />

Solo Kleinmotoren GmbH<br />

Telefon +49 70 31/301-0<br />

www.solo-germany.com<br />

2 Helfer in<br />

Kommunen<br />

Mit der Unitrac-Serie bietet<br />

Lindner technisch ausgereifte<br />

Transporter/Geräteträger für<br />

viele Anbaugeräte. Die Fuhrpark-<br />

46 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

2<br />

ergänzung dazu ist die Geotrac-<br />

Serie 4. Interessant sind vor allem<br />

die eingebaute Signalsteckdose<br />

für Splittstreuer, die rumpfgeführte<br />

Fronthydraulik sowie<br />

eine Hinterachsabstützung für<br />

Arbeiten mit dem Schneepfl ug.<br />

Der Geotrac 124 leistet 126 PS.<br />

Am 25. Oktober <strong>2011</strong> veranstaltet<br />

der Hersteller den Kommunaltag<br />

und das Fuhrparksymposium<br />

für Bürgermeister und<br />

Fuhrparkleiter in Kundl/A.<br />

Lindner Traktorenwerk<br />

GesmbH<br />

Telefon +43 53 38/74 20-0<br />

www.lindner-traktoren.at<br />

3 Top in<br />

Schräglage<br />

Der RoboFlail vario ist der erste<br />

ferngesteuerte Geräteträger mit<br />

klassischer KAT 1 Geräteaufnahme<br />

und Zapfwelle. Mit der hydraulischen<br />

Seitenverschiebung<br />

und der stufenlos einstellbaren<br />

Unterlenkerentlastung können<br />

alle Anbaugeräte bis zu 500 kg<br />

abhängig von der Schwerpunkt-<br />

3<br />

lage eingesetzt werden. Weitere<br />

Merkmale sind Fahrerassistenzsysteme<br />

und ein Totmannschalter.<br />

KommTek Intelligente<br />

Lösungen GmbH<br />

Telefon +49 62 91/415 95 90<br />

www.kommtek.de<br />

4 Akku-<br />

Schubkarre<br />

Dank des elektrischen Antriebs<br />

ermöglichen die eDumper das<br />

Schieben und Fortbewegen von<br />

schweren Lasten bis zu 600 kg.<br />

Der mit 12 V akkubetriebene<br />

Elektromotor hat eine Kapazität<br />

je nach Einsatzstärke bis zu 6 h.<br />

Die T-Versionen können individuell<br />

auf die Höhe des Nutzers<br />

angepasst werden. Die Geschwindigkeitsregulierungsowie<br />

die Vor- und Rückwärtsfahrten<br />

erfolgen stufenlos mit einem<br />

Finger. Die eDumper können<br />

optional mit Ladepritschen, Mulden<br />

aus Kunststoff, Kupplungsvorrichtung<br />

und mit einer Zugvorrichtung<br />

für Mülltonnen<br />

4<br />

ausgestattet werden.<br />

Adolf Telsnig e. K. Forst- &<br />

Gartentechnik<br />

Telefon +49 561/9 81 86-0<br />

www.herkules-garten.de<br />

5 Fahrzeug für<br />

4 Jahreszeiten<br />

Die in Irland gefertigten Multifunktionsfahrzeuge<br />

„Multihog“<br />

können mit Anbaugeräten in<br />

allen Jahreszeiten viele Arbeiten<br />

im Flächenmanagement, in<br />

Straßendienst, Land- und Forstwirtschaft<br />

erfüllen. Einer der<br />

Händler in Deutschland ist die<br />

Goldbrunner GmbH & Co KG<br />

Telefon +49 81 65/92 46-0<br />

www.goldbrunner-gmbh.de<br />

6 Lufthochdruck<br />

Die neuen, rückentragbaren<br />

Blasgeräte 570BTS und 580BTS<br />

von Husqvarna haben einen<br />

Luftdurchsatz von mehr als<br />

24 m3 /min. Die Modelle sind mit<br />

der sogenannten X-Torq-Technologie<br />

ausgestattet, sie be-


5<br />

6<br />

wirkt eine Leistungssteigerung<br />

und reduziert gleichzeitig Treib-<br />

stoffverbrauch und CO 2 -Aus-<br />

stoß. Der verbesserte Tragegurt<br />

schont den Rücken. Die Maschi-<br />

nen sind zudem so leicht, dass<br />

sie über eine längere Zeit ohne<br />

Ermüdungserscheinungen benutzt<br />

werden können.<br />

Husqvarna Deutschland<br />

GmbH<br />

Telefon +49 731/490-0<br />

www.husqvarna.de<br />

7 Hilfe gegen<br />

Streusalz<br />

Straßenbepfl anzungen leiden<br />

unter der Streusalzbelastung.<br />

Huminsäuren helfen, die Folgen<br />

hoher Salzgehalte abzumildern.<br />

Sie neutralisieren Böden und tionen große Erfolge bei der Fahrprogramme sowie die TemTemregen nachweislich das Wurzel- Vitalisierung der Parkbäume. pomaten, Grenzlastregelung<br />

wachstum an. Mit der Biolift MTM Spindler & Schmid oder Zapfwellenmodus erfolgen<br />

lassen sich Bodenhilfsstoffe di- GmbH<br />

intuitiv auf dem großen Farbrekt<br />

im Feinwurzelraum platzie- Telefon +49 73 89/600<br />

Touchscreen.<br />

ren. Die Biolift ist eine Komplett- www.mtm-spindler-gmbh.de JCB Deutschland GmbH<br />

anlage mit Antriebsaggregat<br />

Telefon +49 22 03/926 22 22<br />

und einer Bioinjektorlanze, die<br />

bei Bedarf den Boden auch be-<br />

8 Kraftpaket<br />

www.jcb.com<br />

lüftet. Anschließend werden die Die beiden JCB Fastrac 8280 9 Arbeit mit Adler<br />

festen, fl üssigen, gelförmigen (206kW/280PS) und 8310<br />

oder pulvrigen Bodenhilfsstoffe (228kW/310PS) ersetzen ab Erst vor einem guten Jahr wurde<br />

mit der Lanze in den Feinwur- September <strong>2011</strong> den bewähr- das Unternehmen Adler Arbeitszelbereich<br />

eingebracht, wo sie ten Fastrac 8250. Die neue Serie maschinen gegründet. Es bietet<br />

besonders effektiv wirken. Einer überzeugt durch die neuen Kehrmaschinen, Schneeräum-<br />

der prominentesten Kunden, die SISU-Turbomotoren in Verbinschilde mit Zubehör, Salzstreuer,<br />

seit Jahren mit der Biolift-Anlage dung mit dem stufenlosen Ge- Geräte zur Wildkrautbekämp-<br />

arbeiten, sind die Königlichen triebe bis 70 km/h, die Großfung, handgeführte Maschinen<br />

Botanischen Gärten (Kew Garraum-Komfortkabine,Vollfede- und Bohrgeräte an. Merkmale<br />

dens) in London. Dort hat man rung und ABS. Die Programmie- der Räumschilde: bis zu 115 cm<br />

durch gezielte Mykorrhiza-Injekrung für die verschiedenen hoch, bis 330 cm breit, 6-mm-<br />

7<br />

8<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER 47


NEUE PRODUKTE<br />

9<br />

Blech, vereisungsfreie Feder-<br />

klappen, Randabweiser.<br />

Adler Arbeitsmaschinen<br />

GmbH & Co. KG, Telefon<br />

+49 25 73/97 99 90, www.<br />

adler-arbeitsmaschinen.de<br />

10 Bordwandlaubsauger<br />

Vier Bordwand-Laubsauger bietet<br />

Echo für Profi s an, darunter<br />

den neuen LG-1800. Ein<br />

Schlauchaufl egearm erleichtert<br />

das Arbeiten erheblich. Der<br />

komplette Auswurfkamin ist um<br />

�����������<br />

10<br />

48 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

320° schwenkbar. Die Saugnase<br />

wird auf einem Stützrad geführt.<br />

Technische Merkmale sind<br />

9,6 kW Leistung bei 3000 1/min;<br />

200 kg Gewicht und ein 18-PS-<br />

Motor. Elektrostart und Absetzgestell<br />

sind optional erhältlich.<br />

Echo-Motorgeräte Vertrieb<br />

Deutschland GmbH<br />

Telefon +49 71 23/9 68 30<br />

www.echo-shop.de<br />

11 Einer für alle<br />

Im Winterdiensteinsatz können<br />

Bokimobil-Kommunalfahrzeuge<br />

�����������������������������<br />

���������������������������<br />

�����������������������������������<br />

�����������������<br />

ihre Stärken ausspielen – zulässiges<br />

Gesamtgewicht bis 6 t,<br />

107 kW/146-PS-Euro-4-Motor<br />

und starke Arbeitshydraulik. Für<br />

den Winterdienst stehen als Anbaugeräte<br />

zur Verfügung: der<br />

Boki-Universal-Schneepfl ug mit<br />

drei Funktionen, eine Schneefräs-Schleuder,<br />

eine Vorbaukehrmaschine,<br />

ein Walzenstreuer<br />

(bis zu 6 m) und ein Aufbaustreuer<br />

(als 2-Kammerstreuer<br />

oder mit Feuchtsalztanks).<br />

Kiefer GmbH<br />

Telefon +49 80 81/414-0<br />

www.kiefergmbh.de<br />

12 Traktoren für<br />

jeden Zweck<br />

Deutz-Fahr stellte jetzt sein<br />

neues CityLine-Kommunalprogramm<br />

von Traktoren vor. Vom<br />

Agrokid mit 35 PS bis zum Agrotron<br />

X mit 275 PS stehen die<br />

zur Traktorleistung passenden<br />

Anbaugeräte (von verschiedenen<br />

Herstellern, für Winterdienst,<br />

Grünfl ächenpfl ege, Straßendienst)<br />

zur Verfügung.<br />

11<br />

Same Deutz-Fahr Deutschland<br />

GmbH,<br />

Telefon +49 90 72/99 70<br />

www.deutz-fahr.com<br />

13 Zuverlässiger<br />

Partner<br />

Der Unimog U 400 von Jens Seiner<br />

aus Ilmenau in Thüringen ist<br />

immer im Einsatz: Winterdienst,<br />

Holztransporte, Straßenreinigung,<br />

Kranaufbau, Autos abschleppen.<br />

Durch Vielseitigkeit,<br />

den geringen Diesel- und Ölverbrauch,<br />

die Zuverlässigkeit und<br />

Langlebigkeit sei der Unimog<br />

wirtschaftlicher als ein Lkw.<br />

Mercedes Benz<br />

Telefon +49 0800/97 77 77 77<br />

www.www.mercedes-benz.<br />

de, Stichwort Unimog<br />

14 Ergonomisch<br />

abgestimmt<br />

12<br />

Bei den Zweitaktmotoren der<br />

neuen rückentragbaren Blasgeräte<br />

Stihl BR 350 (2,1 kW) und<br />

BR 430 (2,9 kW) setzt der Her-


13<br />

steller auf die 2-Mix-Technolo-<br />

gie. Die Motoren sparen Treib-<br />

stoff, stoßen weniger Abgase<br />

und Lärm aus und sind durch-<br />

zugsstark. Selbst nasses Laub<br />

und Abfälle bis zur Getränkedo-<br />

se lassen sich einfach zusam-<br />

menfegen. Alle Details der Ge-<br />

räte sind für ökonomisches wie<br />

ergonomisches Arbeiten aufei-<br />

nander abgestimmt.<br />

Andreas Stihl AG & Co. KG<br />

Telefon +49 180/3 67 12 43<br />

www.stihl.de<br />

14<br />

15 Flexibler Däne<br />

Der Tool-Trac aus Dänemark ist<br />

ein Geräteträger mit Knicklen-<br />

kung und Multiarm. Dieser ist<br />

serienmäßig mit hydraulischem<br />

Schnellanschluss sowie mehre-<br />

ren Auslegern für Anbaugeräte<br />

versehen. Der Wenderadius des<br />

Tool-Trac beträgt nur 650 mm.<br />

Er hat eine Tragleistung von<br />

500 kg. Die Lautstärke liegt bei<br />

73,9 bis 74,2 dBa, trotz Diesel-<br />

motor.<br />

Timan A/S<br />

Telefon +45 97 33/03 60<br />

www.timan.dk<br />

Schlau gesteuert<br />

(Bild auf S. 26) Neben seinen<br />

Räumschilden fertigt Fiedler<br />

Streuaufbauten und empfiehlt<br />

besonders seine Flachsilostreuer<br />

mit dem step-by-step-System.<br />

Dabei wird das Material<br />

permant von einer Rührwelle<br />

durchbrochen und gefördert. So<br />

15<br />

kann der Anwender auch<br />

schwieriges Material ausbringen.<br />

Die Steuerung dazu ist die<br />

Multimatic-Control MFC (auch<br />

für Sommerdienst). Sie wurde<br />

auf der demopark <strong>2011</strong> als gelungene<br />

Innovation mit einer<br />

Silbermedaille ausgezeichnet.<br />

Das System ermöglicht auch die<br />

Fernwartung.<br />

Fiedler Maschinenbau und<br />

Technikvertrieb GmbH<br />

Telefon +49 35 94/74 58 00<br />

fiedler-maschinenbau.de


NEUE PRODUKTE<br />

16 Leise Bläser<br />

16<br />

Die Airion-Laubbläser mit Lithi-<br />

um-Ionen-Akkus von Pellenc<br />

bringen eine Luftleistung von<br />

730 m³/h (ohne Düse 880 m³/h)<br />

bei einem Lärmpegel von 80 dB<br />

(A). Das kompakteste Akkumodell<br />

UliB 400 liefert genug Strom<br />

für etwa eine Einsatzstunde; mit<br />

dem stärksten Modell UliB 1100<br />

(5,9 kg Gewicht) erreichen Anwender<br />

drei bis fünf Stunden<br />

auf Einsatzstellen mit trockenem<br />

Boden und leichten, dichten<br />

Abfällen. Weil die Energiequelle<br />

nur über Kabel mit dem<br />

Werkzeug verbunden ist, wiegt<br />

der Airion nur 2,6 kg.<br />

50 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

17<br />

Pellenc SA<br />

Telefon +33 490/09 47 00<br />

www.pellenc.com<br />

17 Straßen schnell<br />

ausbessern<br />

Beim Verfahren MSK-Flüssig-<br />

Asphalt wird mithilfe von speziellen<br />

Misch- und Verlegegeräten<br />

aus Gesteinskörnungen, Zement,<br />

Bitumenemulsion und<br />

Wasser auf der Baustelle kontinuierlich<br />

ein Asphalt-Kaltmischgut<br />

maschinell hergestellt und<br />

sofort eingebaut. Die Anwendungsgebiete<br />

sind vielfältig und<br />

liegen vor allem im Niveauausgleich.<br />

MSK-Flüssig-Asphalt ist<br />

18<br />

selbstverdichtend und bei 1 cm<br />

Schichtstärke nach 45 min verkehrsfest.<br />

Einbautiefen selbst<br />

über 3 cm haben sich als unproblematisch<br />

erwiesen.<br />

Nadler Straßentechnik<br />

GmbH<br />

Telefon +49 84 44/ 9 19 99 50<br />

www.strassentechnik.de<br />

18 Wendiger<br />

Schneekönig<br />

Radlader und Teleskope von<br />

Kramer mit zwei Anbauräumen<br />

eignen sich für den Winterdienst.<br />

Die Teleskopen dienen<br />

besonders zum Räumen der<br />

Straßen, durch ihre hohe Überladehöhe<br />

sind sie zum Befüllen<br />

der Streufahrzeuge geeignet.<br />

Der Hersteller bietet Vorwärmungen<br />

für Hydrauliköl und<br />

Kraftstoff. Es gibt viele Optionen<br />

als Voraussetzung für den Betrieb<br />

vieler weiterer Anbaugeräte.<br />

Kramer-Werke GmbH<br />

Telefon +49 0800/90 20 90 20<br />

www.wackerneuson.com<br />

19<br />

19 Powerfl üsterer<br />

Das Rückentrage-Blasgerät<br />

TIGER BL6S erreicht eine maximale<br />

Luftleistung (Spitzenwert:<br />

20 m³/min) bei minimalem Betriebsgeräusch.<br />

Sein Schallpegel<br />

in 15 m Entfernung beträgt 64<br />

dB (A). Angetrieben wird es von<br />

einem Zweitaktmotor Cifarelli<br />

C5 (50,8 cm³/1,7 kW). Die geringe<br />

Masse von 10,7 kg, ein großer<br />

Kraftstofftank und das komfortable<br />

Tragesystem ermöglichen<br />

langes Durchhalten.<br />

Tiger GmbH<br />

Telefon +49 76 42/93 05 05<br />

www.tiger-pabst.de<br />

20 Stark mit Strom<br />

Von dem neuen Elektrotransporters<br />

Alkè XT stehen vier<br />

Grundmodelle mit unterschiedlichen<br />

Radständen und Antrieben<br />

zur Verfügung, erstmals in<br />

dieser Leistungsklasse auch mit<br />

permanentem Allradantrieb.<br />

Das Drehmoment von 230 Nm<br />

ermöglicht Nutzlasten von 1 t


20<br />

und Anhängelasten bis 4 t (zu-<br />

lassungsbedingt auf 1,5 t be-<br />

grenzt). Die Reichweite beträgt<br />

bis zu 200 km.<br />

Divaco Deutschland GmbH<br />

Telefon +49 70 03 48/22 68 35<br />

divacoelektrofahrzeuge.de<br />

21 Kleiner Streuer,<br />

große Weite<br />

Der SW 260 mit Deichsel für die<br />

Anhängerkupplung fasst Streumittel<br />

mit bis zu 5 mm Durchmesser<br />

und erlaubt Streubreiten<br />

von 1 bis 12 m bei bis zu<br />

8 km/h.<br />

Chemowerk GmbH<br />

Telefon +49 71 51/9 63 60<br />

www.cemo-group.com<br />

22 Universal gerät<br />

Die neue Mehrzwecksaugdüse<br />

SVH 1200 mit eingebauter Kehrbürste<br />

befreit Flächen zuverlässig<br />

von Laub. Die neue Frontwalze<br />

mit pendelnder Aufhängung<br />

passt sich dem Untergrund und<br />

der Laubhöhe (bis 20 cm) an. Mit<br />

21<br />

Zinkenwalze ausgestattet, kann<br />

das Gerät auch wassergebundene<br />

Flächen oder Rasen absaugen.<br />

Mit dem Seitenbesen<br />

(Option) sind Ecken und Ränder<br />

gut zu reinigen. Die Saugdüse<br />

kann als Kehr-, Saug- oder Vertikutiermaschine<br />

arbeiten. Der<br />

Anbau am Traktor ist möglich.<br />

Stoll GmbH Maschinenbau<br />

Telefon +49 79 54/98 80-0<br />

stoll-landschaftspfl ege.de<br />

23 Datenerfassung<br />

info-tech solutions bietet Lösungen<br />

zur mobilen Datenerfassung,<br />

herstellerunabhängig von<br />

Fahrzeug und Gerät. Der Kunde<br />

wertet die Daten mit der Software<br />

DNAS aus (webbasiert<br />

oder erworben). Sie können<br />

Standard-GIS-Daten mit erwerben<br />

oder individuelle Karten<br />

einbinden. Verwaltungsarbeit<br />

wird gespart, der Kunde erhält<br />

Top-Dokumentationen.<br />

info-tech solutions GmbH &<br />

Co.KG, Telefon +49 76 55/<br />

9 33 70, www.info-tech.biz<br />

22<br />

23<br />

-Hundetoilette<br />

+<br />

+ praktisches Handling<br />

kompakter, massiver<br />

Behälter<br />

+ ausgezeichnetes Preis-<br />

belloo-combi-luca<br />

+<br />

Leistungsverhältnis<br />

flexible Befestigungs-<br />

+ einfache Montage<br />

möglichkeiten<br />

+ sparsame Beutelentnahme<br />

belloo-luca Beutelspender<br />

Die ideale Ergänzung<br />

zu bestehenden<br />

Abfallbehältern<br />

www.belloo.com<br />

Tel. 07621 913 749 practica


HUNDEKOT<br />

Minenfreie Kommune<br />

„HiT – Hundekot in Tüten“ heißt das Konzept, das von Hundehaltern<br />

und Landwirten in Oberreute im Allgäu gemeinsam<br />

erarbeitet wurde. Seit April stehen dort 34 Hundetoiletten,<br />

die nicht zuletzt dank eines Hundetoilettenführers von<br />

Einwohnern wie Touristen rege genutzt werden.<br />

<strong>FM</strong> hat sich das Geheimnis minenfreier Flächen vor Ort<br />

erklären lassen – Nachahmung dringend erwünscht!<br />

Ein unachtsamer Schritt, und schon ist<br />

es passiert – Bellos Haufen ist platt<br />

und der Schuh verschmiert. Nicht nur<br />

dem Minenopfer, auch vielen Kommunen<br />

stinkt das Thema Hundekot. Eine davon<br />

war die 1 600-Seelen-Gemeinde Oberreute,<br />

die als idyllisch gelegener Luftkurort<br />

vom Tourismus lebt. Erstmals wurde das<br />

Problem vor knapp zehn Jahren im Zuge<br />

der Dorferneuerung angesprochen. So<br />

recht verantwortlich fühlte sich dafür aber<br />

keiner. Das Ergebnis: Sechs Hundetoiletten<br />

wurden aufgestellt – eine halbherzige Alibiaktion,<br />

die rein gar nichts brachte.<br />

Anfang 2010 kam das leidige Thema bei<br />

der Bürgerversammlung wieder auf den<br />

Tisch. Denn jedes Jahr produzieren die 120<br />

Hunde von Einwohnern und Gästen in<br />

Oberreute rund 13 Tonnen Hundekot. Die<br />

Landwirte beklagten verschmutzte Wiesen<br />

und Weiden und sorgten sich um die Gesundheit<br />

ihres Viehs. Es gab schon Fälle, in<br />

denen durch Hundekot erkrankte Rinder<br />

notgeschlachtet werden mussten oder<br />

52 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

verendeten. Hundekot ist infektiös für Tiere<br />

und Menschen und sollte deswegen in<br />

Verbrennungsanlagen entsorgt werden.<br />

Eine Hundebesitzerin, die schon immer<br />

den Kot ihrer Hunde vorbildlich entsorgte,<br />

wollte nicht mit den schwarzen Schafen<br />

unter den Haltern über einen Kamm geschoren<br />

werden und engagierte sich für<br />

die Gründung einer Arbeitsgruppe – ein<br />

Konzept musste her.<br />

Alle Hundebesitzer und Landwirte der<br />

Gemeinde wurden angeschrieben. Ein anonymer<br />

Fragebogen sollte einen Überblick<br />

über Situation und Probleme der Betroffenen<br />

geben. Der Hinweis „nicht abgegebene<br />

Fragebögen werden dahingehend gewertet,<br />

dass Sie keine Probleme durch Hundekot<br />

haben“ animierte besonders die Landwirte,<br />

die Bögen auch abzugeben. Letztlich<br />

fanden sich sechs Hundebesitzer und zwei<br />

Landwirte, die gemeinsam einen Plan für<br />

die Entschärfung des Minenfelds entwickelten,<br />

der allen gerecht werden sollte.<br />

Und diesmal ging der Plan auf.<br />

DIE SÄULEN DES ERFOLGS<br />

„Nur die Hundetoiletten aufzustellen reicht<br />

nicht. Erst durch das Zusammenspiel mehrerer<br />

Faktoren ist das Gesamtkonzept erfolgreich“,<br />

erklärt Hundehalter Rainer Kraus,<br />

der gemeinsam mit Landwirt Bernhard<br />

Schmid den Kopf der Projektgruppe bildet.<br />

Der war an der Planung und Überarbeitung<br />

des Wanderwegenetzes innerhalb der Gemeinde<br />

maßgeblich beteiligt und kennt den<br />

Ort wie seine Westentasche. Rainer Kraus<br />

war selbstständig im Bereich Vertrieb und<br />

Marketing.<br />

So bringt der<br />

63-Jährige viel<br />

Know-how in<br />

Öffentlich-<br />

keitsarbeit mit.<br />

Das ausgeklügelteErfolgsrezept<br />

von HiT<br />

basiert auf folgendenZutaZutaten:<br />

» Hundetoiletten:<br />

Die verwendetenHundetoiletten<br />

sind<br />

Mülleimer und<br />

Beutelspender<br />

zugleich. Sie<br />

sollten sollten leicht<br />

2<br />

1


zu warten und stabil sein. „Wir haben hier<br />

viel und lange Schnee. Die Boxen müssen<br />

schon mal einen Rempler vom Schneepfl ug<br />

aushalten“, erklärt Kraus. Es blieben zwei<br />

Hersteller, die alle Kriterien erfüllten. Das<br />

Rennen machte das Modell belloo-combi<br />

luca vom Schweizer Hersteller practica, der<br />

aufgrund der großen Bestellmenge auch im<br />

Preis mit sich verhandeln ließ.<br />

Die dazugehörigen Beutel gibt es in ver-<br />

schiedenen Farben. Das ist nicht nur eine<br />

Frage des Geschmacks, sondern brachte<br />

die Oberreuter auf eine clevere Idee: Pro<br />

Box werden mehrere Blocks à 50 Tüten<br />

eingehängt. Vorne rote Beutel, zuhinterst<br />

ein Block schwarze Beutel. So sehen die<br />

Bauhofmitarbeiter auf einen Blick im Vor-<br />

beifahren, ob Beutel nachgefüllt werden<br />

müssen. Die roten Beutel haben außerdem<br />

Signalwirkung. Wer seinen Beutel am Weg-<br />

rand deponiert, um ihn auf dem Rückweg<br />

zu entsorgen, kann ihn kaum übersehen.<br />

» Standortvielfalt: In und um Oberreute<br />

stehen insgesamt 34 Hundetoiletten. Bald<br />

sollen noch zwei dazukommen. Eine große<br />

Zahl für eine kleine Gemeinde. Doch niemand<br />

läuft gerne kilometerlang mit gefüllten<br />

Kotbeuteln durch die Gegend. Werden<br />

sie mangels Mülleimer in die Landschaft<br />

geworfen, hat man Kot und zusätzlich Plastikmüll,<br />

der zwar nicht stinkt, sich aber nicht<br />

von alleine zersetzt und ebefalls eine Gefahr<br />

für (Wild-)Tiere darstellt. Die Standorte dürfen<br />

also nicht zu weit auseinander liegen.<br />

Maximal 700 Meter sind es in der Regel zur<br />

nächsten Station.<br />

„Wir hatten schon Bauchschmerzen, ob<br />

wir die große Anzahl von der Gemeinde genehmigt<br />

bekommen“, gesteht Kraus, aber<br />

alles ging glatt. Einstimmig erhielt das Konzept<br />

nach der Präsentation das „ja“ des<br />

Gemeinderats. Das Konzept überzeugte.<br />

„Das ist, wie wenn man ein Auto mit nur<br />

drei Rädern kauft, weil es billiger ist“, er-<br />

WEBCODE<br />

Den Flyer, die Fragebögen und weitere<br />

nützliche Informationen haben wir Ihnen<br />

zum Download auf www.fl aechenmanager.com<br />

bereitgestellt.<br />

Geben Sie einfach Webcode <strong>FM</strong>2161<br />

oben links ins Suchfeld ein und klicken<br />

Sie auf „ok“.<br />

gänzt Schmid. „Das funktioniert dann natürlich<br />

nicht. Kauft man das vierte Rad dazu,<br />

kostet es zwar mehr, aber man kann das<br />

Auto benutzen.“<br />

» Servicetelefon: Jede Box ist mit einem<br />

gelben Aufkleber Versehen. Darauf steht die<br />

jeweilige Standortnummer der Hundetoilette<br />

und die Telefonnummer des Servicetelefons<br />

des Bauhofs. Zum Ortstarif können<br />

Passanten auf einen Anrufbeantworter melden,<br />

ob die Box geleert werden muss oder<br />

ob Beutel alle sind. Daraufhin fährt ein Mitarbeiter<br />

des Bauhofs sofort los, um die gemeldete<br />

Box zu warten. Pro Woche geht<br />

durchschnittlich ein Anruf ein.<br />

» Hundetoilettenführer: Wer suchet – der<br />

fi ndet? Ja, aber es geht auch einfacher. Der<br />

Info-Flyer enthält einen Ausschnitt der topografi<br />

schen Wanderkarte von Oberreute,<br />

auf der alle Toilettenstandorte eingezeichnet<br />

sind. Der Flyer liegt im Rathaus, im<br />

Gästeamt, allen Hotels und Pensionen und<br />

privaten Vermietern aus und kann auf der<br />

3<br />

BETRIEBSPRAXIS<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Wege und Wiesen in Oberreute sind<br />

dank HiT auch bei hohem Besucheraufkommen<br />

nahezu hundekotfrei.<br />

Jede der 34 Hundetoiletten hat eine<br />

eigene Standortnummer.<br />

Helmut Bucher, stellvertretender Bauhofl<br />

eiter, an Hundetoilette 27. Das<br />

Leeren der Box und das Nachfüllen<br />

von Beuteln geht schnell und einfach.<br />

7 Modelle erhältlich<br />

z.B. Snapper<br />

P1732EX<br />

Herkules Motorgeräte<br />

Dörnbergstr. 27-29 | 34233 Fuldatal-Ihringshausen<br />

Telefon (0561) 98186-0<br />

Fax: (0800) 98186-26<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER 53


14<br />

5<br />

BETRIEBSPRAXIS<br />

Im Hundetoilettenführer ist eine topografi sche<br />

Karte enthalten. Dort sind alle Stationen mit<br />

Nummer eingezeichnet. Lediglich zwei<br />

Stationen werden im Winter geschlossen,<br />

weil weil die Wartung zu umständlich wäre.<br />

Rainer Rainer Kraus, Kraus, Mitinitiator von HiT, mit<br />

seiner Berner Sennenhündin Lupita<br />

freut sich über den Erfolg des des Konzepts<br />

und steht bei bei Fragen zur Konzeptentwicklung<br />

gerne zur zur Verfügung.<br />

Homepage von Oberreute als <strong>PDF</strong>-Datei<br />

heruntergeladen werden.<br />

» Starterset: Jeder Hotel- oder Pensionsgast<br />

mit Hund erhält bei der Ankunft ein<br />

Starterset, bestehend aus Hundetoiletten-<br />

führer und Tüten. Auch bei der monatlichen<br />

Gästebegrüßung vor Ort wird über das Kon-<br />

zept informiert und Sets verteilt.<br />

» Aufklärung: Alle Zweitwohnungsbesitzer<br />

(ganze Ortsteile von Oberreute sind mit Feriendomizilen<br />

bebaut) wurden angeschrieben<br />

und informiert. Auch alle Hotels und<br />

Pensionen wissen Bescheid und erhalten<br />

Flyer und Tüten.<br />

» Öffentlichkeitsarbeit: Im „Gelben Blättle“<br />

informiert die Gemeinde regelmäßig<br />

ihre Bürger über den Stand der Dinge. Etwa<br />

wenn eine neue Hundetoilette eingerichtet<br />

wird oder über Problemzonen, an denen<br />

noch vermehrt Häufchen zu fi nden sind.<br />

Außerdem versorgt die Projektgruppe die<br />

örtliche Presse mit aktuellen Informationen.<br />

So werden auch umliegende Gemeinden<br />

informiert.<br />

Je besser die Pressemeldungen aufbereitet<br />

sind, desto lieber werden die Angebote<br />

von der Presse wahrgenommen und<br />

die Beiträge abgedruckt (Lesen Sie dazu<br />

auch unseren Beitrag ab Seite 32). Auch auf<br />

der Homepage www.oberreute.de fi ndet<br />

sich unter der Rubrik Bürgerservice der Hinweis<br />

aufs Konzept.<br />

54 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

» Positive Hinweisschilder: Aktuell arbeitet<br />

die Projektgruppe an mobilen und amüsanten<br />

Hinweisschildern. Diese sollen in<br />

Zukunft temporär an Orten aufgestellt werden,<br />

an denen noch vermehrt Hundehaufen<br />

zu fi nden sind. „Wir wollen auf keinen Fall<br />

mit dem erhobenen Zeigefi nger wedeln“,<br />

sagt Bernhard Schmid. Die Schilder sollen<br />

die Leute loben, die mitmachen und die<br />

anderen zum Nachdenken anregen. „Dem<br />

Pfarrer in der Kirche nutzt es auch nichts<br />

über die zu klagen, die nicht da sind.“<br />

MEHR KLOS – WENIGER ARBEIT<br />

Die Bauhofmitarbeiter waren vom Konzept<br />

zunächst gar nicht begeistert. Die bis dato<br />

vorhandenen sechs Hundetoiletten wurden<br />

alle zwei Wochen angefahren und gewartet.<br />

Das dauerte mindestens zwei Stunden und<br />

war wenig zufriedenstellend, weil manche<br />

noch keine Wartung nötig gehabt hätten,<br />

dafür aber wenige Tage später andere schon<br />

wieder überfüllt oder beutellos waren. Voller<br />

Tretminen war der Ort dennoch.<br />

Der Bauhof fährt heute an den Stationen<br />

aufgrund anderweitiger Arbeiten immer<br />

wieder vorbei und kann allein durch Sichtkontakt<br />

erkennen, ob Beutel nachgefüllt<br />

werden müssen. Und das ganz ohne anzuhalten<br />

– eine enorme Zeitersparnis. Die<br />

Standorte sind so gewählt, dass sie leicht<br />

erreichbar sind. Im Winter werden lediglich<br />

zwei Stationen geschlossen. Auch Erwin<br />

Bilgeri, Leiter des Bauhofs in Oberreute, ist<br />

4 5<br />

inzwischen von HiT überzeugt: „Unglaublich,<br />

aber es ist weit weniger zu tun!“<br />

EINE LOHNENDE INVESTITION<br />

Rund 10 000 € haben die Hundetoiletten,<br />

Beutel und Flyer gekostet, und viel ehrenamtliche<br />

Arbeitszeit. Eine große Summe,<br />

doch wenn man bedenkt, dass die aktuell<br />

93 in Oberreute gemeldeten Hunde ihre<br />

Halter pro Jahr 50 € an Hundesteuer kosten<br />

(Zweithunde sogar 100 €), dann haben sich<br />

die Anschaffungskosten bereits nach zwei<br />

Jahren amortisiert. Der Ort ist sauber, Touristen<br />

können den Luftkurort genießen und<br />

die Bürger sehen ihre Steuern sinnvoll und<br />

zweckgebunden eingesetzt.<br />

TEXT: Sylvia Huber, Redaktion <strong>FM</strong><br />

BILDER: Huber (3), Kraus (1), Alpstein<br />

Tourismus (1)<br />

»<br />

KONTAKT & INFORMATIONEN<br />

Wenn Sie Fragen zum Konzept haben,<br />

wenden Sie sich gerne an:<br />

Rainer Kraus<br />

Telefon: +49 162/9 44 90 82<br />

e-Mail: Rainer.Kraus@averdico.de<br />

Die HiT-Projektgruppe möchte anderen<br />

Kommunen die Umsetzung eines solchen<br />

Konzepts erleichtern und stellt derzeit<br />

eine Info-DVD zusammen. <strong>FM</strong> hält Sie auf<br />

dem Laufenden.


Düsseldorf<br />

Stuttgart<br />

JETZT<br />

DIE BESTEN<br />

STANDPLÄTZE<br />

SICHERN<br />

2<br />

24.–25. April 2012<br />

Messe Stuttgart<br />

4. internationale Fachmesse<br />

für Stadtplanung und<br />

öffentliche Raumgestaltung<br />

www.public-messe.de<br />

Mit freundlicher Unterstützung Medienpartner<br />

Sonderschau public licht<br />

Beleuchtung für<br />

den öffentlichen Raum


Umwelt & energie<br />

strassenLaub verwerten<br />

Ganze 12 000 bis 15 000 t Straßen-<br />

laub sammelt die Stadtreinigung<br />

Hamburg jedes Jahr. Diese Menge<br />

füllt etwa 300 000 Standard-Hausmülltonnen<br />

(120 l). Stellt man diese Mülltonnen<br />

nebeneinander, reicht die Reihe von Hamburg<br />

bis Hannover. Bis zu 435 Mitarbeiter<br />

sind im Einsatz, um das Laub vor dem ersten<br />

Frost einzufahren – mit Besen, 60 Kehrmaschinen,<br />

90 Klein-Lkw und jeder Menge<br />

Überstunden. Zum Einsatz kommen auch<br />

zehn Spezialcontainer mit Saugrüsseln, die<br />

je 100 m3 trockenes Laub aufnehmen müssen.<br />

Noch ein paar Zahlen: 7 000 km Fahrbahnen<br />

und 3 100 km Gehwege müssen<br />

vom Laub befreit werden – nicht gerechnet<br />

die Gehwege, die von den Anwohnern gereinigt<br />

werden müssen.<br />

„Straßenlaub darf zwar kompostiert werden,<br />

der daraus entstehende Kompost ent-<br />

Blätter<br />

als Bodenverbesserer<br />

Laub zu kompostieren ist<br />

aufwendig und funktioniert<br />

nur, wenn neben Blättern<br />

ausreichend Struktur material<br />

im Kompost ist. Doch organi-<br />

sches Struktur material ist<br />

auf Gehwegen Mangelware.<br />

Die Stadt reinigung Hamburg<br />

hat eine eigene Lösung<br />

gefunden. Bei der ETH Umwelt<br />

GmbH wird das Hamburger<br />

Straßen laub aufbereitet und<br />

zu landwirtschaftlichen<br />

Bodenhilfs stoffen verar beitet.<br />

56 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

spricht sicher nicht immer hohen Ansprü-<br />

chen“, sagt Andree Möller, zuständig für die<br />

Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadtreinigung<br />

Hamburg. Innerhalb weniger Wochen eine<br />

Laubmenge von 50 000 bis 60 000 m³ zu la-<br />

gern und den zähen Kompostierprozess<br />

abzuwarten – dafür gibt es im Stadtstaat<br />

gar keinen Platz. Deshalb beschreitet man<br />

dort andere Wege.<br />

Das Laub wird bei der ETH Umwelttechnik<br />

GmbH in Hamburg-Veddel aufbereitet.<br />

Dort hat man vor einigen Jahren ein Verfahren<br />

entwickelt, um das Laub von Störstoffen<br />

zu reinigen. Zunächst wird es über Dosierwalzen<br />

aufgeschlossen und gleichmäßig<br />

über Förderbänder aufgegeben. Ein Überbandmagnet<br />

entnimmt metallische Bestandteile.<br />

Dann trennt eine Fraktionieranlage<br />

das Straßenlaub in Bestandteile, die<br />

kleiner als 35 mm sind und in Grobmüll, das<br />

1<br />

heißt Bestandteile, die 35 mm überschreiten.<br />

„Wir entfernen mithilfe verschiedener<br />

Siebe zunächst einmal Steine, Holzstücke<br />

und grobe Verunreinigungen, also Müll“,<br />

erklärt Stefan Breitkreuz, einer der beiden<br />

ETH-Geschäftsführer. Grobmüll kommt in<br />

die Müllverbrennungsanlage. Die verbleibenden<br />

kleinen Stücke werden in den Windsichter<br />

geschickt, der vorhandene mineralische<br />

Bestandteile und Groborganik aussondert.<br />

Diese werden in der Bauindustrie<br />

sowie bei Rekultivierungs- und Renaturierungsmaßnahmen<br />

eingesetzt.<br />

LaubpeLLets aLs HiLfsstoff<br />

für die LandwirtscHaft<br />

Das von mineralischen und groben Bestandteilen<br />

gereinigte Laub kommt anschließend<br />

in eine Mühle, wo es vermahlen, mit Mine


1<br />

2<br />

3<br />

Jeden Herbst sind in Hamburg aufs<br />

Neue Berge von Straßenlaub zu<br />

sammeln und zu entsorgen.<br />

Laub rein – Pellets raus: Die Laubreinigungsanlage<br />

der ETH Umwelt<br />

GmbH verwandelt Straßenlaub in<br />

Bodenhilfsstoffe.<br />

Stefan Breitkreuz, Geschäftsführer<br />

der ETH Umwelt GmbH<br />

2<br />

3<br />

ralien angereichert und zu Pellets verpresst<br />

wird. Das Aufbereiten lohnt sich: Die Verun-<br />

reinigungen machen im Schnitt nur etwa 10<br />

bis 20 % der angelieferten Laubmenge aus<br />

(Grobmüll und abgetrennte Mineralik), der<br />

Rest kann genutzt werden.<br />

Die Pellets werden als landwirtschaftli-<br />

cher Bodenhilfsstoff verkauft. Wöchentliche<br />

Analysen garantieren, dass Schadstoffgrenzwerte<br />

nicht überschritten werden.<br />

Obwohl von der Straße aufgesammelt, ist<br />

Laub geringer mit Schadstoffen belastet, als<br />

mancher glauben mag. „Die meisten Schadstoffe<br />

haften am Sand und an den Steinen,<br />

die sich zwischen dem Laub befinden. Nach<br />

der Trennung, Reinigung und Aufbereitung<br />

entspricht unser Produkt den Vorgaben der<br />

Gütegemeinschaft Kompost“, sagt Breitkreuz.<br />

Die Pellets zeichnen sich durch gutes<br />

Wasserspeichervermögen aus und eignen<br />

sich für Böden, die mit Humus unterversorgt<br />

sind. Den Verkauf an die Landwirte in der<br />

Region organisiert die ETH: Eine eigene Vertriebsabteilung<br />

kümmert sich um die fachliche<br />

Beratung und die optimale Belieferung.<br />

Noch ist die Laubreinigungsanlage in<br />

dieser Form die einzige in Deutschland. Die<br />

meisten Kommunen kompostieren ihr Laub.<br />

Ganz billig ist die Anlage, die auch Straßenkehricht<br />

aufbereiten kann, nicht. Umso<br />

wichtiger, dass sie gut ausgelastet ist. Doch<br />

die Zukunft verspricht spannende Entwicklungen.<br />

„Immer mehr Strukturstoffe wie<br />

Holz, die zur Kompostierung notwendig<br />

sind, werden für die Erzeugung von Energie<br />

genutzt. Humus wird attraktiv – und das<br />

Interesse, Laub zu verwerten, größer“, davon<br />

ist Breitkreuz überzeugt.<br />

TExT: Susanne Wannags, Redaktion <strong>FM</strong><br />

BILDER: Straßenreinigung Hamburg (1),<br />

ETH Umwelt GmbH (2)<br />

»<br />

informationen<br />

ETH Umwelttechnik GmbH<br />

ZNL Hamburg<br />

Einsiedeldeich 15<br />

20539 Hamburg<br />

Telefon +49 40/78 11 07-0<br />

Fax -14<br />

info@eth-umwelt.de<br />

www.eth-umwelt.de<br />

Eis und Schnee;<br />

ein Problem?<br />

Wir lösen es!<br />

ECHOTRAK<br />

der Rasentraktor für das ganze Jahr<br />

ECHO-Streuboy<br />

Wir führen vor!<br />

ECHO-Motorgeräte<br />

Otto-Schott-Str. 7<br />

72555 Metzingen<br />

Tel.: 07123-96830<br />

Fax: 07123-9683258<br />

www.echo-motorgeraete.de<br />

Grundstückspflege<br />

ist unsere Stärke


SERVICE<br />

BAUMGESUNDHEIT<br />

Weg mit dem<br />

Fall-Laub!<br />

Viele Krankheitserreger und Schädlinge überdauern auf dem Laub, das im Herbst von den Bäumen<br />

rieselt. Wird es nicht entfernt, wirkt es als Infektionsquelle auf den Neuaustrieb. Weg mit dem<br />

Fall-Laub, rät deshalb der Berliner Baumexperte Prof. Dr. Hartmut Balder.<br />

TIPP<br />

Das Laubeinsammeln nützt nur,<br />

wenn die Schad erreger wirklich aus<br />

dem Baumumfeld entfernt werden.<br />

Ein Ablegen auf dem benachbarten<br />

Kompost ist daher nicht ratsam. Unsere<br />

Empfehlungen:<br />

• Kleinere Laubmengen können im<br />

Boden vergraben werden.<br />

• Soll das Laub auf dem Grundstück<br />

verbleiben, so muss es mit einer<br />

Erdschicht oder einer Folie vollständig<br />

abgedeckt werden.<br />

• Zuvor kann das Laub mechanisch<br />

zerkleinert werden, zum Beispiel<br />

mit dem Rasenmäher oder mit<br />

einem Komposthäcksler.<br />

• Das Verbrennen von Laub ist aus<br />

Umweltschutzgründen nicht zu<br />

empfehlen oder verboten.<br />

• Viele Städte bieten spezielle kostenpfl<br />

ichtige Laubsäcke an, die<br />

die Stadtreinigung dann abholt<br />

und fachgerecht entsorgt.<br />

• Größere Laubmengen sind mit<br />

Spezialgerät einzusammeln.<br />

Der Erfolg der Maßnahmen hängt<br />

von der Gründlichkeit und jährlichen<br />

Kontinuität ab, stellt aber an vielen<br />

Standorten die einzige Alternative<br />

bei der Gesunderhaltung der Bäume<br />

dar. Schulkinder zu beteiligen ist<br />

hierbei sinnvoll – im Rahmen der<br />

allgemeinen Umwelterziehung.<br />

58 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

PFLANZENSCHUTZ<br />

Damit Bäume an gestressten Stadtstandorten<br />

ihre gestalterische und<br />

klimatisierende Wirkung entfalten<br />

können, muss alles getan werden, um sie<br />

gesund und vital zu erhalten. Leider werden<br />

viele Baumarten von Krankheitserregern<br />

und Schädlingen am Blattwerk so<br />

stark geschädigt, dass sie zum Beispiel<br />

durch Pilzbeläge ihre natürliche Schönheit<br />

verlieren, durch Saugtätigkeit von Insekten<br />

völlig verkleben und verbräunen oder sogar<br />

durch Fraß völlig ver kahlen. Während in<br />

der Pfl anzenproduktion in Gartenbau und<br />

Landwirtschaft meist ausgeklügelte biologische,<br />

biotechnische oder chemische Bekämpfungsverfahren<br />

im Schadensfall zur<br />

Verfügung stehen, fehlen diese Möglichkeiten<br />

für die Pfl ege von Stadtbäumen in<br />

Gärten, Parks, an Straßen oder in den großen<br />

Grünanlagen von Wohnungsbaugesellschaften.<br />

Chemische Pfl anzenschutzmittel<br />

dürfen hier schon aus rechtlichen Gründen<br />

nicht angewendet werden. Sie wären außerdem<br />

bei Großbäumen auch kaum zu<br />

applizieren. Doch wer die Biologie und den<br />

Lebenszyklus der Schaderreger kennt,<br />

weiß, dass allein durch das manuelle<br />

herbstliche Laub entfernen einiges zu erreichen<br />

ist.<br />

Um den Winter in unseren Breiten zu<br />

überleben, haben viele Schaderreger Überwinterungsstrategien<br />

und Überdauerungsformen<br />

entwickelt, die in der kalten Jahres-<br />

zeit inaktiv sind und im Frühjahr wieder<br />

aktiv werden können. So bilden viele blattbesiedelnde<br />

Pilze (wie Echte Mehltaupilze,<br />

Rostpilze) auf den Blättern sogenannte Winterorgane<br />

aus, Insekten und Milben legen<br />

Wintereier (Blattläuse, Spinnmilben) oder<br />

können als Spezialisten als Winterpuppe im<br />

Blattinneren auch starke Fröste überleben.<br />

Die Kastanienminiermotte ist hierfür ein<br />

bekanntes Beispiel.<br />

Im natürlichen Kreislauf verbleibt das<br />

Fall-Laub im Baumumfeld, sodass aus dem<br />

Laub der Schlupf von Insekten aus Puppen<br />

oder Eiern und die Freisetzung von Pilzsporen<br />

im Frühjahr in unmittelbarer Baumnähe<br />

geschieht. Fliegende und krabbelnde Insek-<br />

Die Sporen des Pilzes, der die Teerfl<br />

eckenkrankheit an Ahorn verursacht,<br />

überdauern im Fall-Laub und infi zieren<br />

die jungen Blätter im Frühjahr neu.


ten können daher einfach und meist ziel-<br />

sicher ihre Wirtspfl anzen wieder in der<br />

Baumkrone erreichen, während Pilzsporen<br />

mit dem Wind passiv auf das austreibende<br />

Blattgrün verdriftet werden müssen. Je<br />

mehr Laub also im unmittelbaren Baumumfeld<br />

verbleibt und je kürzer der Weg zum<br />

Frühjahrsgrün ist, desto sicherer ist der<br />

Neubefall der Bäume. Mit den Jahren steigt<br />

daher der Befallsdruck, sodass in wenig<br />

gepfl egten Baumbeständen alljährlich ein<br />

Befall zu beobachten sein wird. Die Bäume<br />

verlieren mit der Zeit zunehmend ihre Vitalität,<br />

sodass weitere Krankheiten den Baum<br />

letztlich zum Absterben bringen können.<br />

LAUBENTSORGUNG REDUZIERT<br />

BEFALL IM FOLGEJAHR<br />

Zur Gesundherhaltung der Bäume bietet<br />

sich daher idealerweise das herbstliche<br />

Laubentfernen mitsamt den anhaftenden<br />

Schaderregern als mechanische Bekämpfungsstrategie<br />

an. Bei der Reinigung von<br />

Wegen, Plätzen oder Rasenfl ächen fallen<br />

diese Arbeiten sowieso an. Besonders auf<br />

Bestellcoupon<br />

festen Oberfl ächen lässt sich das Fall-Laub<br />

nahezu zu 100 % vor dem ersten Schneefall<br />

einsammeln, während in Stauden- und Gehölzfl<br />

ächen dieses zwangsläufi g erschwert<br />

wird. Dies kann manuell per Handrechen<br />

erfolgen, aber auch Laubpuster oder Kehrmaschinen<br />

erfüllen hier ihren Zweck.<br />

Je großfl ächiger das Laub eingesammelt<br />

werden kann, desto mehr Schadpotenzial<br />

wird entfernt. Dies haben Untersuchungen<br />

zur Eindämmung der Kastanienminiermotte<br />

mehrfach belegt, sodass in vielen Städten<br />

regelrecht zu großfl ächigen Laubaktionen<br />

wie in Berlin aufgerufen wird. Der Frühjahrsbefall<br />

wird hierdurch merklich reduziert, die<br />

Wirkung lässt aber durch den Zufl ug von<br />

fl iegenden Insekten oder Pilzsporen von<br />

benachbarten, ungeräumten Flächen in der<br />

zweiten Jahreshälfte wieder nach.<br />

TEXT: Prof. Dr. habil. Hartmut Balder,<br />

Beuth Hochschule für Technik Berlin<br />

BILDER: Wendebourg (1), fotolia<br />

Ihr Geschenk!<br />

Notizbuch (18 x 18 cm) mit<br />

Kugelschreiber<br />

Der <strong>Flächenmanager</strong> ist das Magazin für Sie!<br />

4x im Jahr genau die Informationen, die Pfl egeprofi s brauchen:<br />

• Innovationen • neue Produkte<br />

• „best practice“ • Mitarbeiterführung<br />

• neue Gesetze • Maschinenbörse<br />

Verlag Eugen Ulmer<br />

Wollgrasweg 41 I 70599 Stuttgart<br />

Tel. 0711-4507-121 | Fax 0711-4507-120<br />

www.ulmer.de | www.flaechenmanager.com<br />

Hartmut<br />

BALDER<br />

studierte an der Universität<br />

Hannover<br />

Gartenbauwissenschaften<br />

und promovierte<br />

und habilitierte<br />

sich dort am Institut für Pfl anzenkrankheiten<br />

und Pfl anzenschutz. Er arbeitete als<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter am Pfl anzenschutzamt<br />

Berlin, bevor er an der TFH Berlin<br />

auf die Professur für „Gehölzproduktion und<br />

Pfl anzenschutz im urbanen Bereich“ berufen<br />

wurde. balder@beuth-hochschule.de<br />

Ja, ich bestelle die 4x jährlich erscheinende Zeitschrift FLÄCHENMANAGER bis auf<br />

Widerruf zum Jahres bezugspreis von € 48,– (inkl. Porto); Ausland € 50,80 (inkl. Porto),<br />

Stand <strong>2011</strong>. Als Dankeschön erhalte ich das praktische Ulmer-Notizbuch gratis.<br />

Kündigungsfrist: 6 Wochen zum Ende des Rechnungs zeit raumes.<br />

Vertrauensgarantie: Dieser Auftrag kann schriftlich innerhalb von 14 Tagen nach Eingang<br />

des Bestellcoupons beim Verlag Eugen Ulmer, Wollgrasweg 41, 70599 Stuttgart wider rufen<br />

werden. Zur Wahrung der Frist genügt das rechtzeitige Absenden des Widerrufs (Poststempel).<br />

Gesetzlicher Vertreter: Matthias Ulmer, Registergericht Stuttgart, HRA 581.<br />

Name/Vorname<br />

Straße/Hausnummer<br />

PLZ/Ort<br />

E-Mail/Telefon (für evtl. Rückfragen) 01<br />

Ich bin mit der Kontaktaufnahme (bitte gleich ankreuzen) per ❒ E-Mail oder ❒ per Telefon<br />

zum Zwecke meiner Beratung, Information und der Zusendung von Informaterial des<br />

Verlags Eugen Ulmer einverstanden. Ich bin darüber informiert, dass ich diese Einwilligung<br />

jederzeit ohne Nachteile widerrufen kann. Vom Verlag Eugen Ulmer wird mir versichert,<br />

dass meine datenschutzrechtlichen Belange ohne Einschränkung gewährleistet werden und<br />

keine Übermittlung meiner Daten an Dritte erfolgt.<br />

Wir verarbeiten Ihre Daten zur Durchführung des Vertrags, zur Pflege der Kundenbeziehungen<br />

und der werblichen Kommunikation.<br />

Datum/Unterschrift<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER 59


SERVICE PFLANZENSCHUTZ<br />

STRASSENBÄUME<br />

Erste Hilfe für<br />

Anfahrschäden<br />

Früher war es üblich, Stammverletzungen mit einem Wundbehandlungsmittel<br />

vor eindringenden Schaderregern zu schützen.<br />

Die Erfolge blieben hinter den Erwartungen zurück. Fachleute<br />

vom Hamburger Institut für Baumpflege beschreiben, welche<br />

Empfehlungen sich aus neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

für die Wundbehandlung ableiten lassen.<br />

Flächenkallus-Bildung circa ein Jahr nach<br />

der Behandlung mit Folie<br />

Verletzungen an Bäumen, zum Beispiel<br />

Anfahr- oder Rückeschäden,<br />

Wildverbiss oder Vandalismus, können<br />

negative Auswirkungen auf die Vitalität<br />

sowie die Bruch- und Standsicherheit<br />

haben und auch den Wert des Baums oder<br />

des Holzes mindern. Seit Jahrhunderten<br />

wird deswegen mit der Behandlung von<br />

Wunden die Hoffnung verbunden, die Schäden<br />

an den Bäumen zu verringern oder so<br />

Frische Verletzung nach Abdeckung mit<br />

lichtundurchlässiger Kunststofffolie<br />

Verletzungen „heilen“ zu können. Doch die<br />

Wirksamkeit von Wundverschlussmitteln<br />

bleibt häufi g hinter den Erwartungen zurück;<br />

in der Regel kann eine Fäule hierdurch<br />

nicht verhindert werden. Ein neuer<br />

Forschungsansatz beruht auf der Erkenntnis,<br />

dass nach Rindenablösungen auf einer<br />

frischen Stammwunde nicht nur ein Kallus<br />

am Wundrand, sondern auch auf der Wundfl<br />

äche wachsen kann. Dieser sogenannte


Flächenkallus ist allerdings als eine botanische<br />

Besonderheit seit über 200 Jahren<br />

bekannt.<br />

FOLIE AM EFFEKTIVSTEN<br />

Umfangreiche Untersuchungen an der Universität<br />

Hamburg in Zusammenarbeit mit<br />

dem Institut für Baumpfl ege haben sich mit<br />

den Möglichkeiten einer verbesserten Behandlung<br />

frischer Rindenablösungen befasst.<br />

Die Untersuchungen haben ergeben,<br />

dass die Behandlung frischer Anfahrschäden<br />

in Form einer Abdeckung mit lichtundurchlässiger<br />

Kunststofffolie effektivere<br />

Wundreaktionen zur Folge hat, als eine<br />

Nichtbehandlung, das Ausformen von Wunden<br />

mit schneidenden Werkzeugen und die<br />

Überdeckung mit Wundverschlussmitteln.<br />

Darüber hinaus führt die Folienbehandlung<br />

im Vergleich zu einem Wundverschlussmittel<br />

häufi ger und auf einem größeren Teil der<br />

Wundfl äche zur Ausbildung eines Flächenkallus,<br />

eines baumeigenen Schutzgewebes<br />

auf der beschädigten Stelle. Unterhalb des<br />

Flächenkallus ist der Holzkörper geschützt<br />

– Verfärbungen und Fäule entstehen hier<br />

nicht. Mit einem Flächenkallus kann eine<br />

Wunde bereits nach wenigen Wochen oder<br />

Monaten wieder geschlossen sein. Diese<br />

Reaktion ist offenbar an allen Laubgehölzen<br />

und unabhängig von der Jahreszeit möglich.<br />

An Alleebäumen in Mecklenburg-Vorpommern<br />

konnte die stärkste Flächenkallus-Bildung<br />

erreicht werden, wenn Anfahrschäden<br />

kurz nach dem Unfall, mindestens<br />

jedoch in der ersten Woche nach der Verwundung<br />

abgedeckt wurden. Nach mehr<br />

als zwei Wochen ist eine Behandlung nicht<br />

mehr sinnvoll. Eine sofortige Behandlung<br />

oder zumindest eine Zeitspanne von nur<br />

zwei Tagen zwischen der Entstehung und<br />

Behandlung eines Anfahrschadens wäre<br />

wünschenswert, ist jedoch unter Praxisbedingungen<br />

nicht immer erreichbar.<br />

» Mit einem Flächenkallus<br />

kann eine Wunde<br />

nach wenigen Wochen<br />

geschlossen sein«<br />

Die Folien-Behandlung ist ein geeignetes<br />

Verfahren für die Behandlung von frischen<br />

Rindenablösungen und hat aus diesem<br />

Grund auch Eingang in die ZTV-Baumpfl ege<br />

(2001) gefunden. Für das Vorgehen bei der<br />

Behandlung gelten die Empfehlungen im<br />

Kasten rechts.<br />

ANTWORTEN ZU FRAGEN<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Das Verfahren zur Wundbehandlung mit<br />

lichtundurchlässiger Folie wurde in mehreren<br />

Straßenbauämtern fl ächendeckend<br />

eingeführt. Dabei ergaben sich Fragen, die<br />

hier vorgestellt und beantwortet werden:<br />

» 1. Warum lichtundurchlässige Folie?<br />

Die Folienabdeckung führt zu einem feuchten<br />

Klima in Dunkelheit, in dem die noch<br />

lebenden und teilungsfähigen Zellen auf der<br />

Wundoberfl äche zur Zellteilung und damit<br />

zur Bildung eines Flächenkallus angeregt<br />

werden. Für den Erhalt der Reaktionsfähigkeit<br />

dieser Zellen ist es wichtig, dass sie vor<br />

Austrocknung und UV-Strahlung geschützt<br />

werden. Lichtdurchlässige Folie bewirkt<br />

deutlich schlechtere Reaktionen als lichtundurchlässige<br />

Folie.<br />

» 2. Muss die Folie weitere spezielle<br />

Eigenschaften aufweisen?<br />

Die bislang abgeschlossenen Versuche wurden<br />

überwiegend mit einer 0,5 mm dicken,<br />

schwarzen Polyethylen-Folie (PE) durchgeführt.<br />

Derartige Folien gibt es zum Beispiel<br />

als Teichfolie im Handel. Zurzeit wird überprüft,<br />

ob die speziellen Eigenschaften durch<br />

Modifi kation der Folie, etwa in Stärke und<br />

Farbe, noch optimiert werden können.<br />

» 3. Fördert das feuchte Klima unter der<br />

Folie nicht auch die Besiedlung mit Mikroorganismen<br />

und das Entstehen einer<br />

Fäule im Bereich der Wunde?<br />

Mehrjährige Versuche haben ergeben, dass<br />

im Vergleich zu Wunden ohne Folienabdeckung<br />

keine derartige Wirkung eintrat. An<br />

den Wunden wurden weder umfangreichere<br />

Verfärbungen noch Fäulen festgestellt,<br />

auch dann nicht, wenn sich kein Flächenkallus<br />

gebildet hatte. Feuchtemessungen<br />

an Wunden mit und ohne Folienbehandlung<br />

wurden bislang nicht durchgeführt. Es ist<br />

jedoch zu vermuten, dass die hohe Feuchte<br />

auf der Wunde insgesamt schlechtere Bedingungen<br />

für Mikroorganismen bewirkt,<br />

speziell für holzzerstörende Pilze, im Gegen-<br />

WUNDBEHANDLUNG<br />

Empfehlungen bei<br />

Anfahrschäden<br />

• Frische Anfahrschäden sind schnellstmöglich<br />

zu behandeln.<br />

• Anfahrschäden, die älter als zwei<br />

Wochen sind, sollten unbehandelt<br />

bleiben, da hier eine Flächenkallus-<br />

Bildung nicht mehr möglich ist.<br />

• Vor der Behandlung des Anfahrschadens<br />

ist die Wundfl äche großzügig mit<br />

Leitungswasser einzusprühen, um<br />

den Trockenstress der Zellen auf der<br />

Wundfl äche zu verringern.<br />

• Verschmutzungen auf der Wunde<br />

können verbleiben, da ein Säubern<br />

eine mechanische Schädigung der lebenden<br />

und noch reaktionsfähigen<br />

Zellen auf der Wundfl äche bedeuten<br />

würde.<br />

• Gelöste Rinde, die noch mit der umliegenden<br />

Rinde in Verbindung steht,<br />

ist vorsichtig mit einigen Nägeln,<br />

möglichst aus Aluminium, am Stamm<br />

anzuheften, damit sie wieder anwachsen<br />

kann.<br />

• Wenn Holzteile (Splitter) aus der Wunde<br />

herausragen und eine enge Abdeckung<br />

der Wunde verhindern, sollten<br />

sie vorsichtig entfernt werden.<br />

• Jegliche nachträgliche Ausformung<br />

der Wunde und der Wundfl äche mit<br />

schneidenden Werkzeugen muss unterbleiben,<br />

da hierdurch die Flächenkallus-Bildung<br />

verhindert und zudem<br />

die Wunde vergrößert wird.<br />

• Frische Anfahrschäden sind mit einer<br />

lichtundurchlässigen Kunststofffolie<br />

bis circa 3 bis 5 cm über den Wundrand<br />

hi naus abzudecken.<br />

• Die Folie wird hierfür mit Heftnadeln<br />

auf der Borke befestigt.<br />

• Mehrere kleine, nebeneinander liegende<br />

Wunden können mit einer großen<br />

Folie gemeinsam abgedeckt werden.<br />

• Die Folie kann circa ein Jahr nach Behandlung<br />

des Anfahrschadens abgenommen<br />

werden, da danach keine<br />

weiteren positiven Auswirkungen<br />

mehr zu erwarten sind.<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER<br />

61


SERVICE PFLANZENSCHUTZ<br />

satz zu dem üblicherweise an Baumwunden<br />

vorhandenen „halbfeuchten Klima“, das<br />

Mikroorganismen eine ausreichende Was-<br />

ser- und Sauerstoffversorgung und damit<br />

gute Lebensbedingungen bietet.<br />

» 4. Warum bildet sich nach Anstrich mit<br />

einem Wundverschlussmittel nur in geringem<br />

Umfang ein Flächenkallus?<br />

Ursächlich für diesen Unterschied ist<br />

höchstwahrscheinlich eine mechanische<br />

Schädigung der noch reaktionsfähigen Zellen<br />

auf der Wundoberfl äche durch den Auftrag<br />

des Mittels, zum Beispiel durch einen<br />

Pinsel. Zudem unterscheidet sich das Mikroklima<br />

unter einem direkt auf der Wundoberfl<br />

äche aufl iegenden Wundverschlussmittel<br />

und unter einer Folienabdeckung<br />

deutlich.<br />

» 5. Wird die Folie im Zuge von Vandalismus<br />

häufi g abgerissen?<br />

Bei den untersuchten Alleebäumen waren<br />

nur sehr selten zum Zeitpunkt der Kontrolle<br />

die angebrachten Folien beschädigt oder<br />

entfernt. Im urbanen Bereich könnte es<br />

LITERATUR<br />

• Dujesiefken, D.; Stobbe, H.; Kowol, T.,<br />

2001: Der Flächenkallus – eine Wundreaktion<br />

von Bäumen nach Rücke- und Anfahrschäden.<br />

Forstw. Cbl. 120: 80-89.<br />

• Stobbe, H.; Dujesiefken, D.; Eckstein, D.;<br />

Schmitt U., 2002a: Vergleich der Wundreaktionen<br />

an Stammverletzungen von<br />

Laubgehölzen nach Behandlung mit<br />

Wundverschlussmitteln und Kunststofffolie.<br />

Nachrichtenblatt des Deutschen Pfl anzenschutzdienstes<br />

54: 312-318.<br />

• Stobbe, H.; Dujesiefken, D.; Eckstein, D.;<br />

Schmitt U., 2002b: Behandlungs-möglichkeiten<br />

von frischen Anfahrschäden an Alleebäumen.<br />

In: Dujesiefken, D.; Kockerbeck,<br />

P.: Jahrbuch der Baumpfl ege 2002,<br />

Thalacker-Medien, Braunschweig, 43-55.<br />

• Stobbe, H.; Dujesiefken, D., 2004: Vergleich<br />

der Wirksamkeit verschiedener Folien<br />

zur Wundbehandlung von frischen<br />

Anfahrschäden. In: Dujesiefken, D.; Kockerbeck,<br />

P.: Jahrbuch der Baumpfl ege<br />

2004, Thalacker-Medien, Braunschweig,<br />

257-261.<br />

• ZTV-Baumpfl ege, 2001: Zusätzliche Technische<br />

Vertragsbedingungen und Richtlinien<br />

für Baumpfl ege. 4. Aufl age, Schriftenreihe<br />

der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung<br />

- Landschaftsbau e.V.<br />

(FLL), Bonn, 68 S.<br />

62 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

sinnvoll sein, die Folien nach der Behandlung<br />

zusätzlich mit Jute-Bandagen zu umwickeln,<br />

um diese zu verstecken und damit<br />

Neugier und Vandalismus vorzubeugen.<br />

» 6. Gibt es Wuchsstoffe zur Förderung<br />

der Flächenkallus-Bildung?<br />

Bisherige Untersuchungen zum Einsatz von<br />

Wuchsstoffen bei der Wundbehandlung mit<br />

lichtundurchlässiger Kunststofffolie zeigten<br />

keine eindeutige Steigerung der Flächenkallus-Bildung.<br />

Aufgrund der Vielzahl von<br />

Phytohormonen und deren Wechselwirkungen<br />

ist theoretisch eine Förderung der Flächenkallus-Bildung<br />

an Anfahrschäden durch<br />

den Einsatz von Wuchsstoffen möglich.<br />

» 7. Entsteht ein Flächenkallus nur an<br />

kleinen Wunden oder ist seine Bildung<br />

von der Wundgröße unabhängig?<br />

Die untersuchten Anfahrschäden an den<br />

Alleebäumen waren je nach Art und Stärke<br />

des Unfalls unterschiedlich groß; an einigen<br />

Bäumen wurde die Rinde von mehr als der<br />

Hälfte des Stammumfangs abgeschert. An<br />

diesen Wunden bildete sich in gleicher Weise<br />

ein Flächenkallus – eine Abhängigkeit zur<br />

Wundgröße wurde nicht festgestellt.<br />

» 8. Funktioniert diese Art der Wundbehandlung<br />

auch an Stämmen mit Sonnennekrosen,<br />

Blitzschaden oder Brandschaden?<br />

Die genannten Schäden sind allesamt thermische<br />

Schäden, bei denen das betroffene<br />

Zellgewebe (Bast, Kambium, Holz) abstirbt.<br />

Aus diesem Grund kann sich an derartigen<br />

Wunden kein Flächenkallus bilden. Hier erfolgt<br />

ausschließlich eine Überwallung von<br />

den Seiten über die noch intakten Kambiumzellen<br />

am Wundrand.<br />

» 9. Ist die Flächenkallus-Bildung auch<br />

an Astungswunden, die mit Folie abgedeckt<br />

werden, möglich?<br />

Der Flächenkallus entsteht aus noch teilungsfähigen<br />

Zellen, die bei Anfahr- und<br />

Rückeschäden auf der Wundfl äche verbleiben.<br />

Bei Astungswunden wird das Holz quer<br />

durchtrennt, das heißt es werden „alte“, seit<br />

Jahren voll ausdifferenzierte Zellen verletzt.<br />

Diese Zellen haben die Fähigkeit zur Zellteilung<br />

verloren, sodass sich hier auch kein<br />

Flächenkallus bilden kann.<br />

» 10. Gibt es Unterschiede in der Fähigkeit<br />

zur Flächenkallus-Bildung in Abhän-<br />

gigkeit zur Jahreszeit?<br />

Vergleichende Untersuchungen an künstlich<br />

angelegten Wunden sowie an Anfahrschäden<br />

aus verschiedenen Jahreszeiten ergaben,<br />

dass zu jeder Zeit ein Flächenkallus<br />

gebildet werden kann. Der wesentliche<br />

Grund hierfür liegt nicht in der Reaktionsfähigkeit<br />

der Zellen, die durchaus einem jahreszeitlichen<br />

Einfl uss unterliegen, sondern<br />

in der unterschiedlichen Ausprägung der<br />

Stammschäden je nach Jahreszeit: Während<br />

in der Vegetationsperiode durch einen Aufprall<br />

die Rinde und gegebenenfalls auch die<br />

Differenzierungszone des Holzes vollständig<br />

vom Holzkörper abgerissen wird, verbleibt<br />

bei Winterwunden häufi g das Kambium mit<br />

Bastresten auf dem Holz. Der Schaden ist<br />

damit nicht so „tiefreichend“. Erfolgt hier<br />

eine Folienbehandlung, kann auch an Wunden,<br />

die in der Vegetationsruhe entstanden<br />

sind, in dem darauffolgenden Frühjahr aus<br />

den auf diese Weise geschützten Zellen ein<br />

Flächenkallus entstehen.<br />

» 11. Wie lange muss die Folie auf der<br />

Wunde verbleiben?<br />

Entscheidend ist der Schutz der Wunde unmittelbar<br />

nach dem Unfall. Hat der Flächenkallus<br />

ein neues Abschlussgewebe gebildet,<br />

ist ein Schutz durch die Folie nicht mehr<br />

erforderlich. Dieser Zustand ist in jedem Fall<br />

nach einer Vegetationsperiode erreicht und<br />

die Folie kann nach einem Jahr entfernt<br />

werden. Verbleibt sie länger, ist hierdurch<br />

keine schädigende Wirkung für den Baum<br />

zu erwarten. Außer der Abnahme der Folie<br />

ist keine weitere Nachbehandlung an den<br />

Wunden erforderlich.<br />

TEXT und BILDER: Dr. Horst Stobbe und<br />

Dr. Dirk Dujesiefken, Institut für Baumpfl ege,<br />

Hamburg<br />

Dr. Dirk DUJESIEF-<br />

KEN, Dr. Horst<br />

STOBBE<br />

Dr. Dirk Dujesiefken<br />

ist Gründer und Leiter<br />

des Instituts für<br />

Baumpfl ege. Dr. Horst<br />

Stobbe arbeitet dort<br />

als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter.<br />

info@institut-fuerbaumpfl<br />

ege.de


Sie suchen<br />

... einen <strong>Flächenmanager</strong> als Verstärkung?<br />

... einen neuen Job als <strong>Flächenmanager</strong>?<br />

NUTZEN SIE DIE KOSTENLOSE JOBBÖRSE AUF WWW.GRUENER-STELLENMARKT.DE.<br />

Der Grüne Stellenmarkt ist ein Service des Verlags Eugen Ulmer. Die Online-Stellenanzeigen sind kostenlos. Für individuell gestaltete Print-<br />

Anzeigen informieren Sie sich bitte über unsere Disposition bei Frau Parnauti (eparnauti@ulmer.de, +49 711/45 07-317).<br />

Die Top-Themen im Dezember !<br />

Schwerpunkt: Gehölz- und<br />

Baumpflege<br />

Entsorgen von<br />

Schnittholz,Heckenpflege<br />

Maschinenbeschaffung 2012<br />

Buchungsschluss:<br />

31.10.<strong>2011</strong><br />

Erscheinungstermin:<br />

2. Dezember <strong>2011</strong><br />

Wir beraten Sie gern!<br />

Anzeigenleitung:<br />

Marc Alber • Tel.: 0711 / 4507 – 126 • Fax: 0711 / 4507 – 185<br />

MARKTPLATZ<br />

Kostenlose<br />

Stellenanzeige<br />

aufgeben!<br />

Stellengesuche<br />

SERVICE<br />

BILDER: Wendebourg<br />

Fachagrarwirt Baumpflege/Baumsanierung<br />

mit langjähriger Branchenerfahrung in der Baumund<br />

Grünflächenpflege sucht zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine interessante und verantwortungsvolle<br />

Tätigkeit als Baumkontrolleur oder Führungskraft<br />

in Baumpflege/Grünflächenmanagement.<br />

Angebote bitte an greenxpert@gmx.de oder<br />

Chiffre 73/0001 andenVerlagEugenUlmer,<br />

Wollgrasweg 41, 70599 Stuttgart<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER 63


serVice<br />

Veranstaltungen<br />

6. und 7. September Osnabrück 29. Osnabrücker Baumpflegetage (www.baumpflegetage.de)<br />

8. bis 10. September Grünberg Effiziente und nachhaltige Staudenpflege/Fit für den Winter<br />

(www.bildungsstaette-gartenbau.de)<br />

9. September Lübeck Lübecker Staudenstunden „Herbstblüher“ (www.luebeck.de)<br />

13. September Osnabrück FLL-Fachtagung Freiflächenmanagement (www.fll.de)<br />

14. September Berlin Kommunalfahrzeuge ausschreiben (Webcode Fm2110)<br />

14. und 15. Oktober Oberstenfeld-Prevorst Motorsägen-Sicherheitslehrgang (Wolf GbR, Telefon +49 71 94/736)<br />

16. bis 17. und<br />

Münster-Wolbeck Seilklettertechnik Stufe A, Wochenendkurs im Gartenbauzentrum<br />

22. bis 24. September<br />

Münster-Wolbeck (Telefon +49 25 06/309-128)<br />

20. und 21. Sepember Heidelberg Workshop: Überprüfung der Verkehrssicherheit von Bäumen im<br />

öffentlichen Grün (www.gartenakademie.info)<br />

20. und 21. September Tiefenbach/Bruchsal Intensiveinführung in Baumkontrollen mit VTA (www.vtaseminare.de)<br />

22. September Tiefenbach/Bruchsal Holzqualität und Fäulen im Baum (www.vtaseminare.de)<br />

22. September Lübeck Hanse-Baumforum (www.baumforen.de)<br />

22. und 23. September Künzell bei Fulda Gartendenkmalpflege (www.ag-sachverstaendige.de)<br />

22. bis 24. September Grünberg VOB-Workshop (www.bildungsstaette-gartenbau.de)<br />

26. September Hirschberg Sachkunde zur Schadnagerbekämpfung und tierschutzgerechten<br />

Tötens (Webcode Fm2110)<br />

26. September Karlsruhe Holzzersetzende Pilze an Bäumen bestimmen und beurteilen<br />

(www.arbus.de)<br />

29. bis 30. September Freising Fachgerechte Straßen- und Jungbaumpflege<br />

(www.akademie-landschaftsbau.de)<br />

4. Oktober Warendorf Normgerechte Planung von Spielplätzen (www.deula-waf.de)<br />

5. Oktober Warendorf Spielplatzkontrolle VII – Die neue DIN EN 1176/1177 (www.deula-waf.de)<br />

10. bis 13. Oktober Kempten Seminar Kommunaler Winterdienst (www.winterdienstseminare.de)<br />

10. bis 14. Oktober Münster-Wolbeck Kurse Seiklettertechnik für Stufe A und Stufe B im Gartenbauzentrum<br />

Münster-Wolbeck (Telefon +49 25 06/309-128)<br />

11. und 12. Oktober Niederhaverbeck Intensiveinführung in Baumkontrollen mit VTA (www.vtaseminare.de)<br />

13. Oktober Köln Baumforum-West (www.baumforen.de)<br />

26. Oktober Heidelberg Chancen und Grenzen bürgerschaftlichen Engagements im<br />

öffentlichen Freiraum (www.lvg.bw.de)<br />

27. bis 29. Oktober Grünberg Modernes Pflegemanagement (www.bildungsstaette-gartenbau.de)<br />

15. November Essen Seminar: Gebühren für die Straßenreinigung und den Winterdienst<br />

(Infos: Webcode Fm2110)<br />

18. und 19. September Oberstenfeld-Prevorst Motorsägen-Sicherheitslehrgang (Wolf GbR, Telefon +49 71 94/736)<br />

23. November Frankfurt Trends und Entwicklungen im Bereich der Stauden (www.dggl.de)<br />

25. November<br />

Messen<br />

Linz/A 11. Linzer Baumforum (www.baumexperten.at)<br />

8. bis 13. September Neumünster NordBau (www.nordbau.de)<br />

9. bis 11. September Hermannsburg ForstLive Nord <strong>2011</strong> (www.forst-live.de/nord)<br />

13. bis 15. September Arnhem/NL Demo Dagen <strong>2011</strong> (www.demo-dagen.nl)<br />

15. bis 25. September Frankfurt/Main IAA Internationale Automobilausstellung (www.iaa.de)<br />

18. bis 21. Oktober Düsseldorf A+A Messe für Arbeitssicherheit (www.aplusa.de)<br />

19. und 20. Oktober Nürnberg Kommunale <strong>2011</strong> (www.kommunale.de)<br />

24. bis 26. Oktober Köln Urban-Tec (www.urbantec.de)<br />

26. bis 28. Oktober Köln FSB – Internationale Fachmesse für Freiraum, Sport- und Bäderanlagen<br />

(www.fsb-cologne.de)<br />

2. und 3. November Köln Branchentag Holz (www.koelnmesse.de)<br />

22. und 23. November Berlin NawaRo-Kommunal – Rohstoffsicherung + Benefit für Kommunen<br />

(www.nawaro-kommunal.de)<br />

30. November bis<br />

1. Dezember<br />

Oldenburg Golfplatz & Services (www.golfplatz-services.de)<br />

6. bis 7. Dezember<br />

gartenschauen<br />

Kalkar GreenLive (www.messen.de)<br />

bis 18. September Horb am Neckar Gartenschau Horb (www.gartenschau-horb.de)<br />

bis 2. Oktober Ansfelden/A LaGa Ansfelden in Oberösterreich (www.ansfelden<strong>2011</strong>.at)<br />

bis 9. Oktober Tulln/A Die Garten Tulln (www.diegartentulln.at)<br />

bis 9. Oktober Norderstedt LaGa Norderstedt (www.landesgartenschau-norderstedt.de)<br />

bis 16. Oktober Koblenz BuGa Koblenz (www.buga<strong>2011</strong>.de)<br />

64 FlächenManager 3/<strong>2011</strong><br />

terMine<br />

14. September<br />

Kommunalfahrzeuge<br />

ausschreiben<br />

Das Vergaberecht stellt ein Regelwerk<br />

dar, das öffentliche<br />

Auftraggeber bei der Beauftragung<br />

Dritter zwingend zu beachten<br />

haben. Doch nicht immer<br />

sorgt das Ergebnis einer Ausschreibung<br />

für ungeteilte Freude.<br />

Mancher Fuhrpark weist<br />

eine Vielfalt und einen Wildwuchs<br />

bei den Fabrikaten und<br />

Aufbauten auf mit hohen Folgekosten,<br />

beispielsweise bei der<br />

Lagerhaltung oder bei der Bereitstellung<br />

von Spezialwerkzeugen.<br />

Unternehmen, die nicht dem<br />

öffentlichen Vergaberecht unterliegen,<br />

standardisieren seit<br />

Jahren mit erheblichen Kostenvorteilen<br />

ihre Fuhrparks. Doch<br />

muss die öffentliche Ausschreibung<br />

zwingend zu unerwünschten<br />

Ergebnissen führen?<br />

Die Fallbeispiele in diesem<br />

Workshop belegen das Gegenteil.<br />

Der Workshop geht auf<br />

Ausschreibungs- und Vergabeverfahren,<br />

rechtliche Rahmenbedingungen<br />

und Fallbeispiele.<br />

Die Teilnehmer sollen außerdem<br />

aus der Praxis berichten.<br />

Der Workshop richtet sich an<br />

Einkäufer, Werkstattleiter und<br />

Führungskräfte aus den Bereichen<br />

Logistik, Abfallsammlung<br />

und Straßenreinigung.<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt<br />

für VKU-Mitglieder 410 €, sonst<br />

490 € zzgl. MwSt. Den Anmeldebogen<br />

und weitere Infos haben<br />

wir Ihnen unter Webcode<br />

Fm2110 auf www.flaechenmanager.com<br />

zum Download bereitgestellt.<br />

18. biS 21. OktOber<br />

A+A Düsseldorf<br />

Arbeitssicherheit<br />

Die A+A ist die weltweit größte<br />

und wichtigste Fachmesse mit<br />

Kongress für alle Facetten von<br />

Arbeitsschutz und Arbeitssi-


19. BIS 20. OKTOBER<br />

Messe Kommunale in Nürnberg<br />

Ab 19. Oktober lädt die Kommunale,<br />

Deutschlands größte Fachmesse<br />

für Kommunalbedarf, für<br />

zwei Tage nach Nürnberg ein –<br />

und feiert gleichzeitig ihr zwölfjähriges<br />

Bestehen. Erwartet<br />

werden rund 270 Aussteller,<br />

über 5 000 Fachbesucher sowie<br />

zahlreiche hochkarätige Fachleute<br />

als Redner beim vom Bayerischen<br />

Gemeindetag gemeinsam<br />

mit dem Deutschen<br />

Städte- und Gemeindebund organisierten<br />

Kongressteil.<br />

Einer der Schwerpunkte der<br />

Kommunale sind „Erneuerbare<br />

Energien“. Gerade für Kommu-<br />

cherheit mit zahlreichen Sonderschauen<br />

und Informationsveranstaltungen.<br />

Über 1 500 Aussteller aus vielen<br />

Ländern der Welt werden da<br />

sein. Im Vordergrund stehen<br />

innovative Produkte, neueste<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

und die maßgeblichen Entwicklungen<br />

in den Bereichen Persönlicher<br />

Schutz, Betriebliche Sicherheit<br />

und Gesundheit bei der<br />

Arbeit. Auf der Fachmesse erwarten<br />

Sie die Bereiche:<br />

� Persönlicher Schutz<br />

� Betriebliche Sicherheit<br />

� Gesundheit bei der Arbeit<br />

� Spezielle Ausrüstungen für<br />

den Katastrophenschutz<br />

FORTBILDUNGSANGEBOTE<br />

Programme deutschsprachiger Bildungseinrichtungen<br />

Sie suchen Weiterbildungs- und Fortbildungmöglichkeiten<br />

in Ihrer Region? Wir helfen Ihnen bei<br />

der Suche!<br />

Auf www.fl aechenmanager.com haben wir Ihnen<br />

die Links zu den Programmen ausgewählter<br />

Seminaranbieter für das Jahr <strong>2011</strong> zusammengestellt.<br />

nen sind sie ein unverzichtbarer<br />

Bestandteil der Zukunftsplanung<br />

geworden. Dies gilt vor allem für<br />

Biogas und Geothermie, weitere<br />

Kernpunkte von Kongress und<br />

Messe. Die wichtigste Antwort<br />

auf die ökologischen Grenzen<br />

des Wachstums sind Einsparung,<br />

Effi zienzsteigerung und<br />

erneuerbare Energien.<br />

Die Öffnungszeiten sind am<br />

Mittwoch von 9 bis 18, am Donnerstag<br />

bis 17 Uhr. Die Tageskarte<br />

kostet 10 €, für beide Tage<br />

15 €. Weitere Informationen zur<br />

Messe erhalten Sie im Internet<br />

auf www.kommunale.de.<br />

Öffnungszeiten: täglich 9 bis<br />

18 Uhr; Tageskarte Kasse/Online<br />

20/25€, ermäßigt 13 €, Katalog:<br />

18€. Weitere Informationen auf<br />

www.aplusa.de im Internet.<br />

26. OKTOBER<br />

Grün im öffentlichen<br />

Freiraum<br />

„Vom Allmendgarten zum Urban<br />

gardening – Chancen und Grenzen<br />

bürgerschaftlichen Engagements<br />

im öffentlichen Freiraum“<br />

heißt die Tagung, die sich an<br />

kommunale Bedienstete der<br />

Planungsämter und -abteilungen<br />

(Gartenbau, Stadtplanung),<br />

Auf der Kommunale zeigen zahlreiche Austeller ihre Maschinen<br />

für die kommunale Flächenpfl ege.<br />

weitere kommunale Verantwortliche<br />

und Interessierte,<br />

Landschaftsarchitekten, Stadtplaner,<br />

Verbände und Organisationen<br />

des Hobby- und Profi gartenbaus<br />

richtet. Vortragsthemen<br />

sind:<br />

� Interkulturelle Gärten<br />

� Leben und Begegnen im<br />

Grünen<br />

� Internationaler Garten U5,<br />

Mannheim<br />

� Neues Grün in der Stadt: Andernach<br />

blüht auf<br />

� Werdegang vom Allmendgarten<br />

bis zu „Guerilla<br />

Gardening“<br />

Die Tagung fi ndet am Mittwoch,<br />

den 26. Oktober im Ge-<br />

AUSBILDUNG<br />

Um die Liste aufzurufen, geben Sie einfach den<br />

Webcode <strong>FM</strong>2112 in das Suchfeld oben links<br />

auf der Startseite ein und klicken sie auf „OK“.<br />

Sie bieten selbst Fortbildungen an und Ihr<br />

Programm ist nicht dabei? Mailen Sie uns an<br />

info@fl aechenmanager.com, wir ergänzen<br />

unsere Liste gerne!<br />

sellschaftshaus in Heidelberg-<br />

Pfaffengrund statt. Die Gebühr<br />

beträgt inklusive Verpfl egung<br />

85 €. Anmeldung bei der<br />

Gartenakademie BW, Telefon<br />

+49 62 21/70 98 15 oder auf<br />

www.gartenakademie.info.<br />

15. NOVE<strong>MB</strong>ER<br />

Straßenreinigung<br />

und Winterdienst<br />

Das Seminar gibt einen Überblick<br />

über aktuelle gebührenrechtliche<br />

Entwicklungen in der<br />

Straßenreinigung und im Winterdienst.<br />

Neben kommunalabgaben-<br />

und haftungsrechtlichen<br />

Fragen stehen die betriebswirtschaftlichenRahmenbedingungen,<br />

Ansätze für funktionale<br />

Leistungsrückmeldungen, nachhaltigeQualitätssicherungsaspekte<br />

und die allgemeine strategische<br />

Ausrichtungen der<br />

kommunalen Stadtreinigung im<br />

Vordergrund.<br />

Teilnahmegebühr: für VKU-<br />

Mitglieder 410 €, sonst 490 €<br />

zzgl. MwSt. Weitere Informationen<br />

auf www.obladen.de/<br />

details/233-strassenreinigungsgebuhr.html<br />

im Internet.<br />

3/<strong>2011</strong> FLÄCHENMANAGER<br />

65<br />

BILD: NürnbergMesse


Technik<br />

BILDER: Wendebourg<br />

Wendebourg<br />

Trends<br />

2012<br />

VORSCHAU<br />

4. Quartal <strong>2011</strong> | Heft 4 | 2. Dezember <strong>2011</strong> | www.fl aechenmanager.com<br />

F L ÄC H E N<br />

M ANAG E R<br />

DAS MAGAZIN FÜR PROFIS IN DER GRÜN- UND AREALPFLEGE<br />

BAUM- UND GEHÖLZPFLEGE ARTGERECHT SCHNEIDEN<br />

ANBAUHECKENSCHEREN DIE NEUEN MODELLE<br />

Bei Bauhofl eiter<br />

Thorsten Schmidt<br />

werden nicht nur Grünfl<br />

ächen topgepfl egt.<br />

Seite 26<br />

Landschaftsgärtnerin<br />

Pia Müller setzt auf<br />

rationellen Maschineneinsatz.<br />

Seite 28<br />

Sie möchten den FLÄCHENMANAGER<br />

noch an Kollegen verschicken? Ganz<br />

einfach den FLÄCHENMANAGER als <strong>PDF</strong><br />

herunterladen, abspeichern und an eine<br />

E-Mail hängen. Download: Webcode <strong>FM</strong>2116 in die<br />

Suchmaske oben links auf www.fl aechenmanager.com<br />

eingeben und auf „ok“ tippen.<br />

66 FLÄCHENMANAGER 3/<strong>2011</strong><br />

Hausmeister Paul<br />

Kaschupke sorgt für<br />

gepfl egtes Grün und<br />

zufriedene Mieter.<br />

Seite 24<br />

» Die nächste<br />

Ausgabe erscheint am<br />

2. Dezember «<br />

»<br />

SCHWERPUNKT<br />

Gehölz- und Baumpfl ege<br />

Außerdem im Heft:<br />

Entsorgen von Schnittholz,<br />

Heckenpfl ege, Maschinenbeschaffung<br />

2012, <strong>FM</strong>-Praxistest Akkusägen<br />

»<br />

» Buchungsschluss für<br />

Ihre Anzeige:<br />

31. Oktober «<br />

»<br />

AUSGABE 1-2012<br />

Schwerpunkt: Grünfl ächenpfl ege<br />

Außerdem im Heft:<br />

Nachbetrachtung der Winterdienstsaison,<br />

<strong>FM</strong>-Praxistest<br />

Frontsichel mäher<br />

Buchungsschluss für Ihre Anzeige:<br />

21. Februar<br />

»<br />

AUSGABE 2-2012<br />

Schwerpunkt: Straßenreinigung<br />

Außerdem im Heft:<br />

<strong>FM</strong>-Praxistest Mehrzweck-<br />

Kehrmaschinen<br />

Buchungsschluss für Ihre Anzeige:<br />

7. Mai<br />

Download<br />

F L Ä C H E N<br />

3. Quartal <strong>2011</strong> | Heft 3 | 2. September <strong>2011</strong> | www.fl aechenmanager.com<br />

M A N A G E R<br />

DAS MAGAZIN FÜR PROFIS IN DER GRÜN- UND AREALPFLEGE<br />

SCHNEEFRÄSEN UND STREUER NEUE EFFEKTIVE TECHNIK<br />

LAUBBESEITIGUNG LEISE AUFNEHMEN, SINNVOLL ENTSORGEN<br />

ceno anders setzt auf michael Seiert<br />

ein Geodatensystem bedient große und<br />

und Kommunikation kleine Kunden, auch in<br />

mit den Bürgern. Nischengeschäften.<br />

Seite 40<br />

Seite 42<br />

Ausgabe<br />

markus Dornseif<br />

betreibt landesweit<br />

Winterdienst als<br />

Geschäftsmodell.<br />

Seite 44<br />

4-11<br />

<strong>FM</strong>-Test<br />

Kombi-<br />

Motorsensen<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>FM</strong> FLÄCHENMANAGER<br />

1. Jahrgang, ISSN 2192-0958<br />

www.fl aechenmanager.com<br />

Verlag Eugen Ulmer<br />

Wollgrasweg 41,<br />

70599 Stuttgart (Hohenheim)<br />

Postanschrift:<br />

Postfach 700561, 70574 Stuttgart,<br />

Telefon +49 711/4507-0, Fax -120,<br />

E-Mail: info@ulmer.de<br />

UST-ID: DE147639185<br />

Redaktion: Claudia von Freyberg<br />

(verantwortlich i.S.d.P.)<br />

Telefon +49 711/4507-184, Fax -207<br />

E-Mail: cvonfreyberg@ulmer.de<br />

Vertriebsleitung: Detlef Noffz<br />

Abo-Service: Uwe Fabian<br />

Telefon +49 711/4507-104, Fax -120<br />

E-Mail: ufabian@ulmer.de<br />

Anzeigen: Marc Alber (verantwortlich),<br />

Telefon +49 711/4507-126, Fax -185<br />

E-Mail: malber@ulmer.de<br />

Preisliste Nr. 1 gültig ab 01.01.<strong>2011</strong>.<br />

Anzeigenschluss: 4 Wochen vor Erscheinen.<br />

Grafi sche Konzeption:<br />

s-punkt design - Silvia Conrady<br />

Gestaltung der Ausgabe: Ralf Weinmann,<br />

Stefanie Höhle, Tabea Herbrich, Romy Peemüller<br />

Druck/Beilagen: KonradinHeckel<br />

Konradin Druck GmbH,<br />

Abt. Versand – Herr Kienzle<br />

Kohlhammerstraße 1–15,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Vertrieb: <strong>FM</strong> FLÄCHENMANAGER erscheint 4x jährlich.<br />

Jahresbezugspreis im Inland als Postvertriebsstück EURO<br />

46,00 zzgl. EURO 2,00 Porto. Gesamtpreis EURO 48,00 inkl.<br />

7 % MwSt. Im Ausland jährlich Gesamtpreis EURO 50,80.<br />

Die Einzel- sowie die Gesamtpreise sind preisgebunden.<br />

Einzelheftpreis EURO 13,00. Auszubildende und Studenten<br />

erhalten Ermäßigung. Kündigungsfrist: 6 Wochen zum Ende<br />

des Rechnungszeitraums. Bestellungen über Ihre Buchhandlung<br />

und beim Verlag.<br />

Bankverbindungen: Deutsche Bank AG Stuttgart, Konto 147<br />

6878 00, BLZ 600 700 70, IBAN: DE62 6007 0070 0147 6878<br />

00 (BIC: DEUTDESS); Bank Austria Bregenz, Konto 518-8801-<br />

42/00, BLZ 12 000 (BIC: BKAUATWW), IBAN: AT18 1200 0518<br />

8801 4200, PostFinance Zürich 80-47072-8.<br />

Copyright: Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere<br />

das der Übersetzung in Fremdsprachen, sind vorbehalten.<br />

Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung<br />

des Verlages in irgendeiner Form – durch Fotokopie,<br />

Mikrofi lm, Aufzeichnung auf Bild-/Tonträger oder andere Verfahren<br />

– reproduziert oder über elektronische Speicherung<br />

auf einen Datenträger oder in einer eigenen oder fremden<br />

Online-Datenbank zum Download oder in einem eigenen<br />

oder fremden Rechner zur Wiedergabe am Bildschirm zur<br />

Nutzung durch Dritte übertragen werden. Fotokopien für<br />

den persönlichen Gebrauch dürfen nur von den einzelnen<br />

Beiträgen oder Teilen daraus als einzelne Kopien erstellt<br />

werden.<br />

Pressespiegel: Für die Übernahme von Artikeln in interne<br />

elektronische Pressespiegel erhalten Sie die erforderlichen<br />

Rechte unter www.presse-monitor.de oder telefonisch unter<br />

030/284330, Presse-Monitor Deutschland GmbH & Co. KG.<br />

Verlagsrechte: Die Übertragung der Urheberrechte und<br />

Angaben zur Manuskripterstellung sind im Autorenmerkblatt<br />

enthalten. Dies kann bei der Redaktion angefordert<br />

werden.


edaktion<br />

Claudia von Freyberg<br />

(cvf)<br />

Heftverantwortung<br />

Fon –184, Fax –207<br />

cvonfreyberg@ulmer.de<br />

Susanne Wannags (sw)<br />

Sankt-Nikolaus-Ring 12A<br />

82269 Geltendorf<br />

Fon 049 81 93/9 98 79 49<br />

info@4c-textprojekte.de<br />

Friedrich Springob<br />

Online (Technik)<br />

Fon –189, Fax –120<br />

fspringob@ulmer de<br />

digital<br />

Telefon +49 711 / 45 07 – Durchwahl<br />

Tjards Wendebourg (tw)<br />

Fon –218, Fax –207<br />

twendebourg@ulmer.de<br />

Joachim Zeitner (jz)<br />

Schumannstraße 2<br />

76185 Karlsruhe<br />

Fon 0721/35 97 86<br />

joachim.zeitner@<br />

t-online.de<br />

Sylvia Huber (sh)<br />

Fon –229, Fax –207<br />

shuber@ulmer.de<br />

Ekkehard Musche (EM)<br />

Hauptstraße 73<br />

14789 Wusterwitz<br />

Fon +49 338 39/452<br />

musche@hotmail.com<br />

online anzeigen-marketing<br />

abo<br />

Marc Alber<br />

Leiter Marketing und<br />

Verkauf<br />

Fon –126, Fax –185<br />

malber@ulmer de<br />

Efthimia Parnauti<br />

Auftragsabwicklung<br />

Fon –317, Fax –185<br />

eparnauti@ulmer de<br />

info@flaechenmanager.com | www.flaechenmanager.com<br />

kontakt<br />

Doris Ganninger-Hauck<br />

(dgh)<br />

Fon –215, Fax –207<br />

dganningerhauck<br />

@ulmer.de<br />

Ute Werner<br />

Sekretariat<br />

Fon –132, Fax –207<br />

uwerner@ulmer de<br />

Uwe Fabian<br />

Abonnement<br />

Fon –104, Fax –120<br />

ufabian@ulmer de<br />

3/<strong>2011</strong> FlächenManager 67


Seinen Geburtstag können<br />

Sie fünf Jahre lang feiern.<br />

Freuen Sie sich auf das 60-Monate-Sorglos-Paket zum 60. Geburtstag des Mercedes-Benz Unimog.<br />

Jetzt den U 300 1 günstig leasen ab<br />

1.399 € mtl. 2<br />

Ein Angebot der Mercedes-Benz CharterWay GmbH.<br />

Gültig bis 31.12.<strong>2011</strong>.<br />

1 Sondermodell Unimog U 300 Plus 1.<br />

2 Ein Angebot der Mercedes-Benz CharterWay GmbH basierend auf<br />

Kaufpreis: 107.900 € (UVP), Leasing-Sonderzahlung: 21.580 €,<br />

Laufzeit: 60 Monate, Laufleistung: 800 Betriebsstunden pro Jahr.<br />

Gültig bis 31.12.<strong>2011</strong>. Alle €-Werte verstehen sich zuzüglich<br />

gesetzlicher Umsatzsteuer. Nur bei teilnehmenden Vertriebspartnern.<br />

3 Gemäß den Bedingungen des Service-Complete-Pakets.<br />

Zum Jubiläum spendieren wir dem Unimog U 300 1 ein 60-Monate-Sorglos-Paket. 3<br />

Inklusive Leasing, Reparaturen, Verschleißteilen und Servicechecks. Sein umfangreiches<br />

Ausstattungspaket lässt Ihnen außerdem alle Freiheiten beim Geräteanbau: Kipp-Pritsche,<br />

Frontzapfwelle, Zweikreishydraulik und stufenloser Fahrantrieb. Und das sind nur ein<br />

paar seiner nützlichen Details. Sie sehen also: Einem Unimog muss man nichts mehr zum<br />

Geburtstag schenken. Er hat ja schon alles. www.mercedes-benz.de/unimog


flächenmanager | 3/<strong>2011</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!