Sommer 2015
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Eli schreibt<br />
Individuelle Inspiration<br />
·Die schulfreien Tage über Pfingsten haben mich und meine Familie<br />
dazu inspiriert, nach Griechenland zu fliegen.<br />
W<br />
ir haben alle unterschiedliche Urlaubsvorstellungen.<br />
Meine älteste Tochter hat ohnehin kein<br />
Interesse mehr, mit ihren faden Eltern und den<br />
nervigen Geschwistern zu reisen. Mein Jüngster<br />
möchte am liebsten den ganzen Tag schwimmen<br />
und riesige Sandburgen bauen, was meine<br />
15-jährige zu Tode langweilt. Sie möchte lieber<br />
zu den „Reichen und Schönen und shoppen“ in<br />
Los Angeles. Mein Mann kann im Urlaub nicht<br />
genug unternehmen. Ich erinnere mich an Zeiten<br />
mit stundenlangen Autofahrten samt lästigen<br />
Kindern an Bord (nicht sehr inspirierend).<br />
In solchen Momenten befinde ich mich im sogenannten<br />
„Alphazustand“ und antworte nur<br />
mehr mit „mhm“ und „ja, ja“. Natürlich werde<br />
ich dann von allen gemaßregelt: „Mama, du hast<br />
schon wieder nicht zugehört!“ Für mich ist dieser<br />
Zustand aber ein Überlebensmechanismus,<br />
denn er hält mich trotz unangenehmer Situationen<br />
bei Laune! Ich denke dann zum Beispiel an<br />
ein gutes Buch und womöglich noch an einen<br />
leckeren Cocktail, den ich am Strand genieße…<br />
Auch diesmal haben wir viele Ausflüge unternommen.<br />
Wir fuhren die Küste entlang nach<br />
Kavala, Drama, zur Ausgrabungsstätte Philippi<br />
und auf die Insel Thassos. Herrlich!<br />
Wir wohnten im Haus einer Schulfreundin von<br />
mir, die mit einem Griechen verheiratet ist. Wir<br />
waren also im wahrsten Sinne ins Griechische<br />
eingegliedert. Im Haus gab es die Vorschrift,<br />
alle Pipitücher nicht im WC zu versenken. Diese<br />
mussten aufgrund der schmalen Leitungen<br />
und der Verstopfungsgefahr in den Müll neben<br />
dem WC geworfen werden. Das schätzte meine<br />
Tochter so gar nicht. Auch kamen wir in den<br />
Genuss, kalt zu duschen, da der Solarspeicher<br />
schnell leer war. Ich fand, es schadete uns allen<br />
gar nicht, ein bisschen „einfacher“ zu leben. Ich<br />
gab die Hoffnung nicht auf, dass auch meine<br />
Tochter während unserer Reise ihr Glück außerhalb<br />
von „shoppen und Reich und Schön“ findet.<br />
Ganz nach dem Motto von Mustafa Kemal<br />
Atatürk, der meint: „Wir bekommen unsere Inspirationen<br />
nicht vom Himmel oder einer unbekannten<br />
Macht, sondern direkt aus dem Leben.“<br />
I believe in intuition and inspiration<br />
Eli<br />
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