Sommer 2015
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Unternehmen<br />
Haschhof<br />
· Ausgezeichnet mit Partnerplakette der<br />
ÖGG. 6. Mai <strong>2015</strong>. Die österreichische Gartengesellschaft<br />
zeichnet die höhere Bundeslehranstalt<br />
für Wein- und Obstbau, wo man sich mit Hasen<br />
und Rehen um die Aufzucht der jungen Pflanzen<br />
streitet, für besondere gartenbauliche Leistungen<br />
aus.<br />
Vor den Toren Klosterneuburgs, am Rande des Wienerwaldes, bemüht<br />
sich ein Team rund um Direktor Dr. Reinhard Eder und Dipl.<br />
Ing. Dr. Lothar Wurm, unter z.T. widrigen Bedingungen um die<br />
Aufzucht, Erforschung und Erhaltung hochwertiger Obstsorten auf<br />
rund 20 Hektar trockener, steiniger Böden. Rüsselkäfer aus dem<br />
nahen Wienerwald erschweren die rein biologische Behandlung der<br />
Gärten. Apfel, Holunder, Quitten,… über 1.000 Obstsorten, über<br />
12.000 zum Teil über 100-jährige Bäume, versucht man zu erhalten,<br />
zu kultivieren und weiterzuentwickeln. Eine Besonderheit sind die<br />
vielen Versuche zum biologischen Anbau.<br />
Das Hauptziel der Forschungstätigkeit ist es, Wege aufzuzeigen, wie<br />
gesundes, qualitativ hochwertiges Obst rentabel und umweltschonend<br />
erzeugt werden kann. Daraus ergeben sich im Detail Aufgaben<br />
wie die Entwicklung und Überprüfung neuer Methoden der<br />
Pflanzenproduktion in der ganzen Bandbreite von Erziehungs- und<br />
Schnittmethoden bzw. besonderer Pflegemaßnahmen (Behangsregulierung,<br />
Bewässerung, Nährstoffversorgung, Bodenbearbeitung<br />
etc.). Grundsätzlich geht es in diesem Zusammenhang auch darum,<br />
eine möglichst naturnahe Produktion zu ermöglichen. Neben diesen<br />
„offensiven Aufgaben“ erfüllt das Institut für Obstbau aber auch<br />
einen wichtigen „bewahrenden Auftrag“: Im Sinne der Erhaltung<br />
der genetischen Ressourcen von als wertvoll erkannten Edelsorten<br />
und der Sortenvielfalt im Allgemeinen werden alte Obstarten und<br />
-sorten gesammelt und ihre Eigenschaften einer Bewertung unterzogen.<br />
Weiters wird versucht, Wildobstarten durch die Entwicklung<br />
geeigneter wirtschaftlicher Anbauverfahren in Kultur zu nehmen.<br />
Jede qualitativ hochwertige Obstproduktion muss schlussendlich<br />
auch die optimale Lagerung der Früchte berücksichtigen. Deshalb<br />
werden am Institut für Obstbau ständig neue Lagermethoden und<br />
-verfahren für die unterschiedlichen Obstarten entwickelt bzw. Veränderungen<br />
innerer und äußerer Qualitätsmerkmale von Früchten<br />
bei wechselnden Lagerbedingungen untersucht.<br />
Foto Roland Hahn<br />
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